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  • Kuma
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    • 08.05.2009
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    • Meine Reisen

    AW: [TR] Langzeitwanderung

    Ich lese eure Berichte auch immer sehr gern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr, obwohl ihr eigentlich immer unterwegs seid, zu denn wenigen Menschen gehört die angekommen sind! Ich beneide euch!

    Ich wünsche euch weiterhin eine schöne und gute Reise!
    Vos, qui domini orbis terrarum vocamini, domos non habetis.

    Si naturam sequeris, numquam errabis.

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    • grenzenlos
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      • 25.06.2013
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      • Meine Reisen

      AW: [TR] Langzeitwanderung

      Zitat von Kuma Beitrag anzeigen
      Ich lese eure Berichte auch immer sehr gern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr, obwohl ihr eigentlich immer unterwegs seid, zu denn wenigen Menschen gehört die angekommen sind! Ich beneide euch!

      Ich wünsche euch weiterhin eine schöne und gute Reise!
      Hallo Kuma,

      ja wir sind irgendwie ständig unterwegs. Es treibt uns dabei immer weiter. Was mich oft überrascht, meist kommen wir wirklich an, fühlen uns wohl, tauchen ein, versuchen zu verstehen, genießen. Nur selten treibt es uns schnell weiter, da wo ankommen nicht funktioniert, aus welchen Gründen auch immer

      Und Dankeschön für die netten Sätze

      LG, Wi
      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

      Gruß, Wi grenzenlos

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      • grenzenlos
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        • 25.06.2013
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        AW: [TR] Langzeitwanderung

        Indien Teil 10



        Indisches Endspurt - Mosaik

        Bis Manali ist es kein leichter Weg, denn es wird täglich spürbar kälter und die Straßen ähneln zeitweise einer Panzerübungsstrecke. Auch geht es oft um die 1000 Meter rauf, dann um die 800 Meter runter und irgendwie will die Achterbahn bergauf kein Ende nehmen. Das größte Problem ist aber die Kälte, denn wir haben keine Winterausrüstung. Wir treffen auch keine weiteren Motorradfahrer in den Bergen. Die Saison ist schon einige Wochen beendet. Die Strasse rauf nach Manali und dann noch weiter rauf nach Leh, soll eine der schönsten Motorradstrecken weltweit sein.


        Es wird kalt

        In der Regel sind es organisierte Gruppentouren, welche in den „reisevernünftigen“ Monaten hier unterwegs sind. Da ist dann auch immer ein erfahrener Reiseführer, und noch wichtiger, ein Mechaniker für die Enfields dabei. Trotz Begleitmannschaft geben immer wieder einzelne Biker auf. Zu anstrengend, Erdrutsche, Dauerregen, Serpentinen der unvorstellbaren Art, Pässe auf über 4000 Meter Höhe, Schlagloch an Schlagloch und Durchschnittsgeschwindigkeiten von 20 Stundenkilometern zerren da gewaltig an den Nerven. Warum tun wir uns dies dann an? Noch dazu in einem absolut reiseunvernünftigen Monat?
        Unsere Söhne haben unser Reise- Gen geerbt. Und unser großer Sohn war hier mit 2 Freunden vor einigen Jahren auch mit Enfields unterwegs. Und da wir nun hier in der Gegend sind, ist somit einfach der Drang um zu erleben wo die 3 rumgetuckert sind, fast unvernünftig groß.

        Und wir haben Glück, denn nach 3 Tagen kommen wir wirklich in Manali an. Es liegt auf 2050 Höhenmetern.


        Manali Schneegipfel

        Es wurde auch Zeit, denn wir brauchen unbedingt eine längere Aufwärmphase. Fast wären wir auf unserer Kampfmaschine angefroren. Im kleinen Ort Manali ist nicht viel los. Die Saison ist beendet. Nur wenige Unterkünfte haben noch geöffnet. Die Völker im Himalayagebiet kennen keine Heizung europäischer Prägung. Zum Glück gibt es aber in unserer Unterkunft, für Weicheier vermute ich, zumindest eine, wenn auch etwas defekte Elektroheizung. Sie heizt unser Quartier auf fast gemütliche 15 Grad.


        Funktioniert wirklich

        Am nächsten Tag starten wir den Versuch, weiter Richtung Norden zu tuckern. Dies tun wir ohne Gepäck, denn mir war vorher schon bewusst, nach nur 10, 15 oder auch 30 Kilometern wird Schluss sein mit tuckern durch die Kälte. So ist es dann auch. Nach ca. 20 km versperrt uns ein Schild die Weiterfahrt. Ein Polizist erklärt uns, nur 5 Kilometern weiter oben liegt Schnee. Die Straße rauf nach Leh ist bis zum nächsten Frühjahr gesperrt.
        Am Abend erzählt uns unser Vermieter, in spätestens zwei Tagen soll in Manali Schnee fallen. Dies interpretiere ich so, ihr werdet dann Schwierigkeiten mit eurer Kampfmaschine bekommen. Ich rechne ihm die Schneevorhersage sehr hoch an, denn er könnte ja weiterhin Geld mit uns verdienen. Also verlassen wir den Ort bereits am nächsten Morgen. Es scheint zwar die Sonne, doch es ist richtig kalt. Am Morgen gab es Raureif in Manali.

        Da Gi immer für positive Überraschungen gut ist, zaubert sie einige Plastikmülltüten und Zeitungen aus ihren Taschen. Nach dem Zwiebelprinzip zieht sie mich an. Zwischen meine Klamotten stopft sie die Plastiktüten und Zeitungen. Auch wickelt sie mir die Füße mit Tüten ein. Ich habe ja nur Sandalen an. Zum Schluss hängt sie mir wirklich noch ihre Lieblingsdecke um. Ich muss einfach ihr bester Freund sein. Ich freue mich nicht nur wie ein Teddybär, ich fühle mich auch wie ein aufgepumpter Teddybär. Und bin unheimlich dankbar, denn der Tüten- und Zeitungstrick hält wirklich viel Kälte ab.


        Wi - Teddybär

        Auf dem Weg über die Berge nach Dharamsala wird es am 2. Tuckertag endlich wärmer. Für die meisten Menschen ist Daressalam eng mit dem Namen Dalai Lama verbunden.


        Dalai Lama

        Dies stimmt aber so nicht exakt, denn der eigentliche Regierungssitz des Dalai Lama ist einige Meter über Daressalam auf 1770 Höhenmeter in Mcleod Ganj angesiedelt. Wir, besser geschrieben, Kampfmaschine erkämpft diese restlichen Höhenmeter mit Bravour. Und es lohnt sich, denn Mcleod Ganj wird für uns einer der schönsten Orte von Indien. Klein Tibet strahlt absolute Ruhe aus, die Luft ist angenehm sauber, die Berge im Hintergrund sind mit Schneehäubchen bedeckt und Wanderwege umgeben den romantischen Bergrücken auf welchem Klein Tibet liegt. Die gewinnende Ausstrahlung des Dalai Lama scheint den ganzen Ort vereinnahmt zu haben.

        In einer der vielen Gassen finden wir eine nette Unterkunft mit herrlicher Aussicht auf den Sitz des Dalai Lama. Natürlich besuchen wir den Sitz des weltbekannten Dalai Lama. Es macht Freude den Mönchen, Pilgern und Touristen zuzuschauen, denn Klein- Lhasa ist trotz vieler Menschen ein Ort der Ruhe. Das wir den Dalai Lama selbst sehen werden, haben wir uns schon vorher abgeschminkt. Nur in einem ganz bestimmten Monat besteht dazu die Möglichkeit. Und eine vorherige Anmeldung ist nötig.
        Wir können es verstehen, denn er ist ja viel unterwegs. Und dazu passt einer seiner Sprüche wie bestellt:


        Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts zu tun hat. Der eine ist Gestern, der andere Morgen.

        Wir selbst unternehmen einige Wanderungen. Besonders schön ist die Wanderung rund um die Residenz, denn man hat schöne Sicht auf die Berge, wandert an einigen Klöstern vorbei bzw. schaut sie sich an. Und wer tibetische Fähnchen liebt, kommt voll auf seine Kosten. Unterwegs treffen wir so manchen Mönch. Ich mag die tibetischen Mönche. Genau wie ihr begnadeter Chef, verströmen auch sie alle viel spürbare Ruhe, Gelassenheit, Großherzigkeit und Gelehrtheit. Liegen diese verströmten positiven Eigenschaften an ihrer Religion? Ich kann es nicht beantworten. Mag sein, dass es zum Teil an der Religion liegt, doch frage ich mich dann sogleich, warum sehen es die Chinesen nicht so? Warum gibt man den sympathischen Tibetern nicht ihre Freiheit nach so vielen Jahren zurück? Ich denke, Sympathien spielen in der großen Politik keine Rolle. Da geht es letztendlich nur um Macht. Und diese Macht hat leider auch in den vergangenen Jahrzehnten unzähligen Tibetern das Leben gekostet.




        Auf dem Weg runter zur Stadt Amritsar, verlassen wir langsam tuckernt den Himalaya. Leider haben wir kältebedingt nur einen kleinen Teil der gigantischen Bergwelt erkunden können. Zum Glück regnet es nicht. Es scheint sogar die Sonne. So dürfen wir in den letzten Hügeln der Bergwelt weitere indische und zudem sonnige Sonderheiten erleben.

        An einem Fluss sehen wir viele Menschen. Da wir immer auch neugierig sind, stoppen wir natürlich und laufen zum Fluss runter. Die anderen Neugierigen sagen uns, wir hätten Glück, denn es wird gerade eine Filmszene gedreht. Und bei den Hauptdarstellern handelt es sich um zwei ganz bekannte Bollywood- Sternchen. Alle Neugierigen recken ihre Handys in die Höhe um Bilder zu verewigen. Ich halte meine Kamera in die Höhe. Wir sind sozusagen alle Paparazzis. Ich zeige einem Handy- Paparazzi meine Bilder. Er ist begeistert und versucht mir zu erklären, ich solle die sofort der und der Zeitung schicken, denn die würden sehr gut dafür bezahlen.


        Saubere Flüsse durch Bollywood?

        Ich verliere sehr schnell die Lust an meinem neuen Job. Ist mir irgendwie zu langweilig ständig die fast die gleichen Szenen abzulichten, denn immerzu läuft da irgendwas schief.
        Sie schaut nicht ängstlich genug. Er schaut nicht schmerzlich genug. Sie will neu geschminkt werden. Er braucht einen Spiegel und einen Kamm. Die Wunden an Arm und Bein müssen erneuert werden. Das Blut ist nicht rot genug. Die Fast- Kuss -Liebesszene ist zu innig, zu sexy. Sternchen haben es halt nicht leicht!
        Was mir dann so nebenbei noch auffällt? Der Fluss ist wirklich überraschend sauber. 100 Meter Flussauf, 100 Meter Flussab absolut keine Spur von Müll! Ich frage mich, wie viele Leute hier gestern den Müll beseitigt haben? Haben die 5, 20 oder gar hundert Säcke voll Müll weggeschafft?

        10 Minuten später tuckern wir weiter. Die Sonne lacht noch immer. Rechts von uns schlängelt sich das Wasser im Flussbett. Müll erblicken meine Paparazziaugen. Tausende Filme dreht Bollywood im Jahr. Ich rechne gedanklich hoch. Ca. 100 Millionen müsste Bollywood in Indien drehen, dann wäre das Land eventuell für kurze Zeit vom Müll befreit. Ich glaube, diese Geschichte wird mir aber keine indische Zeitung abkaufen.

        Bevor uns der ganz normale indische Wahnsinn einholt, stoppen wir an einer Freiluftschule. Die Lehrerin klärt uns auf. Sobald die Sonne scheint, findet der Unterricht draußen statt, denn die Klassenräume sind arg klein und haben natürlich keine Heizung. Da sind gefühlte 10 Grad plus und unendlich viel Ellenbogenfreiheit ein täglich erhoffter Segen. Wir verstehen natürlich sofort. Zum Abschied wünschen wir den Kindern und Lehrerinnen viele Sonnentage in 2016.


        Freiluftschule

        Es ist immer wieder sonderbar, wie schnell sich die Lebensbedingungen doch ändern können. Vor 15 Minuten plaudern wir noch in smogfreier Luft mit den Freiluft- Lehrerinnen und jetzt, nur um die 200 Meter tiefer, nimmt uns der Smog fast den Atem. Der Smoggürtel hat uns wieder. Er wird uns täglich bis zurück nach Delhi begleiten.
        Bis Amritsar tuckern wir von einer Umweltsünde zur nächsten. Chemie- Backstein- und Köhler- Manufakturen pulvern ihren Dreck gen Himmel. Filter gibt es keine in den hunderten von Schornsteinen. Der völlig überdimensionale und absolut veraltete Abgas-Straßenverkehr hat natürlich auch seinen Anteil.
        Kampfmaschine wurde im Jahre 2012 geboren. Und der Vermieter sagte mir, die Enfields werden seit 2010 im Bezug auf Abgaswerte nach europäischen Richtlinien gebaut. Man möchte ja auch diese legendären Maschinen in Europa für gutes Geld verkaufen. Und ohne vernünftige Abgaswerte würde keine Einfuhrgenehmigung erteilt. Na ja, ob dies so stimmt kann ich nicht sagen, doch zumindest hatte die Aussage beruhigende Gefühle in mir ausgelöst. Ich kann auch nur schreiben, nie habe ich während unserer Tour festgestellt, dass Kampfmaschines Auspuff garstige Wölkchen produziert hatte.

        Speziell nördlich von Delhi gibt es Fahrzeuge, die alles in den Schatten stellen, was wir bisher weltweit an Russauswurf und Motorgebrülle erlebt haben. Wie soll ich sie nur nennen? Drachentöter? Endzeitstimmungsmaschinen? Ausgeburt der Hölle? Ich kann mich nicht entscheiden. Die 3 Wörter in den Mixer tun, würden den richtigen Namen ergeben, denke ich.


        Ich kann mich nicht entscheiden

        Und trotz aller riech- und hörbaren Garstigkeiten, verdienen damit Menschen ihr täglich Geld. Es sind zudem nicht wenige, welche das Gefährt als Taxi oder Lastenesel steuern. Und sie verdienen damit nicht viel Geld. Es reicht gerade so zum Überleben. Da wundert es nicht, dass für die theoretisch notwendige Wartung keine Rupie zu viel ausgegeben wird. Wenn Reifen Geschichten erzählen könnten, die meisten kämen garantiert aus Indien.


        Runderneuert

        Sollte man alle Dreckschleudern in Indien verbieten? Abgesehen davon, dass mindestens 80 % aller indischen Schlotfabriken und Fahrzeuge dann über Nacht verschwinden müssten, steht es mir nicht zu, solch eine hypothetische Frage im Schnellschuss mit ja oder nein zu beantworten. Die Welt ist aus meiner Sicht weit komplizierter. Die wichtigsten Weltprobleme der Gegenwart und Zukunft, sehe ich zudem selbst, auf ganz anderen Schienen im Eilzugtempo auf uns zubrausen.

        In Amritsar, nahe an der pakistanischen Grenze gelegen, holt uns das märchenhafte Indien zurück. Hier leben viele Sikh. Die Sikh gehören zu den wohlhabenden Menschen in Indien. Sie sind die besten Landwirte in Indien und zudem ausgezeichnete Händler. Ihre monotheistische Religion entstand im 15. Jahrhundert und ihre Erkennungszeichen sind ein unübersehbarer langer Bart sowie der elegant gebundene Turban.


        Zufriedenheit

        Die Sikh haben ihre eigenen Tempel. Der schönste und heiligste Tempel dieser Volksgruppe ist in Amritsar, bekannt als der Goldene Tempel.


        Der Goldene Tempel

        Wir besuchen den Tempel zu drei unterschiedlichen Zeiten. Dies bedeutet natürlich, wir sind begeistert von diesem Bauwerk, der ganzen Anlage und der genialen Tempelorganisation.


        Zu jeder Zeit schön

        Zu jeder Tages- und Nachtzeit ergibt sich eine andere Stimmung. Und jede dieser Stimmungen ist einfach nur als fantastisch zu benennen. Unterstützt wird dieser Tempelrausch durch ständige wohltuende Gesänge in angenehmer Schlummer- Lautstärke. 24 Stunden durchfließt der Gesang den Tempel, gleitet sacht über die Wasserfläche des angelegten See und durchströmt sehr wohltuend die täglich um die zehntausend Besucher.

        Alles ist blitzblank sauber. Wenn man Hunger hat, kann man in einem der großen Speisesäle Essen und Trinken bekommen. Es ist kostenlos! Als Dankeschön darf man danach beim Abwasch helfen.


        2 kleine Sikh

        Der Goldene Tempel ist sozusagen unser Indien- Super- Abschiedsgeschenk, denn nur noch 2 Tagesfahrten trennen uns von Delhi. Nach 10.290 Tucker- Kilometern treffen wir im chaotischen Delhi ein.


        Chaotisches Delhi

        Vier Monate liegen hinter uns. Die Monate waren gefüllt mit unzähligen Erlebnissen. Freude und Ärger, Kälte und Hitze, Gastfreundschaft und kleine Gaunereien, gutes und schlechtes Essen, Verständnis und Unverständnis, viele neue Einsichten und auch gute und schlechte Gerüche waren unsere Begleiter. All diese begleitenden Umstände, und vieles mehr, wurden von Menschen erschaffen, von Menschen gelebt und somit erlebt. Diese menschlichen Begegnungen am Wegesrand sind für mich immer die Würze einer Reise, das Salz in der Suppe, der Honig für meine erlebten Geschichten. Für die würzigen, süßen, manchmal auch etwas sauren Zutaten bin ich den Indern überaus dankbar. Ich mag sie!
        Fast am Ende unserer Indientour gelingt mir ein Foto, welches ich persönlich besonders mag. Es ist nur eine Momentaufnahme. Und doch hat es große Aussagekraft für mich. Die Aussage bezieht sich nicht nur auf Indien, denn das Foto könnte ja so auch aus dem Iran, dem Jemen, Ägypten, aus Äthiopien und vielen weiteren Ländern stammen.
        Ein junges Paar sitzt eng umschlungen auf einer fast einsamen Parkbank. Einsame Zweisamkeit ist in vielen Ländern ein ersehntes Privileg, jedoch ein nur selten erfüllbares Privileg. Neben den verliebten Gedanken kreisen die Gespräche der beiden garantiert auch um eine menschenwürdige Zukunft, um Familie, um einen Job oder vielleicht auch nur ums zukünftige tägliche Essen.
        In vielen Ländern unserer Erde haben sich in den vergangenen 20 Jahren die Bevölkerungszahlen verdoppelt. Oft sind in diesen Ländern 50 Prozent der Einwohner unter 25 Jahre alt. Alle diese jungen Menschen brauchen, wollen Arbeit , benötigen ein Dach über den Kopf, ersehnen sich ein menschenwürdiges Leben. Was ich nur hoffen kann, die berechtigte Gedankenwelt all dieser jungen Menschen möge sich erfüllen.

        Nur so recht glauben kann ich es nicht, denn vieles müsste sich da weltpolitisch ändern.


        Mögen sich ihre Wünsche erfüllen

        Ach ja, Gi liebt Indien nun wie fast eine Mutter, denn als Mutter liebt man ja auch die kleinen Fehler seiner Kinder sehr großherzig.
        Und garantiert werden wir auch Kampfmaschine nie vergessen. Sie war uns ein guter Kamerad.


        Bis zum nächsten Bericht,

        LG, Wi + Gi + und letzte Grüße von Kampfmaschine

        Gesamtkilometer: 10.290 km Stand: Mitte Dezember 2015

        Auf der HP sind eine Karte zur Indientour + 2 Bilder mehr einsehbar: http://www.grenzenlosabenteuer.de/neues-abenteuer-2014/na-39-indien-teil-10/
        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

        Gruß, Wi grenzenlos

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        • Sternenstaub
          Alter Hase
          • 14.03.2012
          • 3377
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [TR] Langzeitwanderung

          vielen Dank für das letzte Teilstück der Beschreibung eurer Reise auf dem Subkontinent.
          Ich gebe ehrlich zu, dass ich der Auseinandersetzung mit diesem Fast-Erdteil immer ausgewichen bin. Als viel zu groß in jeder Hinsicht mit allen möglichen Superlativen in negativer Hinsicht bestückt, wobei mir natürlich Gandhi und vieles anderes durchaus als positiv bewusst war.

          Es wird ja oft bestritten, dass man aus "nicht eigenem Erleben", also Erzählungen etwas relevantes lernen kann, nach meiner Ansicht ist das falsch, es kommt auch immer auf den an, der erzählt.

          Deswegen habt beide vielen Dank, ihr habt mein Bild über Indien in vielem sehr viel positiver gestimmt. Letztlich sind es/wir alle Menschen mit allen Schwächen und Stärken.

          ich freue mich schon auf eure nächsten Erzählungen!!
          Two roads diverged in a wood, and I—
          I took the one less traveled by,
          And that has made all the difference (Robert Frost)

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          • grenzenlos
            Dauerbesucher
            • 25.06.2013
            • 566
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [TR] Langzeitwanderung

            Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
            vielen Dank für das letzte Teilstück der Beschreibung eurer Reise auf dem Subkontinent.
            Ich gebe ehrlich zu, dass ich der Auseinandersetzung mit diesem Fast-Erdteil immer ausgewichen bin. Als viel zu groß in jeder Hinsicht mit allen möglichen Superlativen in negativer Hinsicht bestückt, wobei mir natürlich Gandhi und vieles anderes durchaus als positiv bewusst war.

            Es wird ja oft bestritten, dass man aus "nicht eigenem Erleben", also Erzählungen etwas relevantes lernen kann, nach meiner Ansicht ist das falsch, es kommt auch immer auf den an, der erzählt.

            Deswegen habt beide vielen Dank, ihr habt mein Bild über Indien in vielem sehr viel positiver gestimmt. Letztlich sind es/wir alle Menschen mit allen Schwächen und Stärken.

            ich freue mich schon auf eure nächsten Erzählungen!!
            Hallo Sternenstaub,

            vor 1990 hatte ich nicht geglaubt, all die Länder bereisen zu dürfen. Da wurde mein Reisefieber noch durch Bücher, Zeitschriften, auch Erzählungen von Freunden/innen und natürlich dem TV gestillt. Manch Relevantes habe ich da auch schon gelernt. Dafür bin ich noch immer dankbar.
            Jetzt kann ich mir schon viele Jahre mein eigenes Bild machen. Manchmal sind positive oder negative Bilder auch von Zufällen oder von der eigenen Tagesform abhängig Zudem mag ich die Welt nicht nur Bunt aussehen lassen, natürlich auch nicht Grau in Grau, weil das wirklich erlebte meist wirklich eine Farbpalette darstellt.
            Natürlich freut es mich, dass Dein Bild über Indien nun etwas farbiger ist Und natürlich stimmt Dein Satz: Letztlich sind es/wir alle Menschen mit allen Schwächen und Stärken.
            Und ich glaube auch, dass genau diese Schwächen und Stärken von uns Menschen, letztendlich die eigentlichen kleinen Abenteuer, Erlebnisse und Eindrücke einer Tour so buntgefächert ermöglichen.

            LG, Wi
            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

            Gruß, Wi grenzenlos

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            • tizzano1
              Erfahren
              • 13.06.2006
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              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [TR] Langzeitwanderung

              Hallo ihr zwei,

              als ihr schriebt, dass ihr mit einer Enfield durch Indien wollt, habe ich meine Bedenken geäußert , gewarnt und alles Gute gewünscht.
              Jetzt wo ihr diese phantastische Reise abgeschlossen habt bleibt bei mir nur Staunen und Anerkennung!

              Ich muß gestehen , dass ich immer ungeduldiger auf jeden Bericht gewartet habe:

              Die Bilder, der Schreibstil, der Betrachtungswinkel, eure Reiseprofessionalität ( ich denke nur an die diversen "Mülltüten und Planen Verpackungen"), eure Art euch einzulassen...

              Vielen Dank für das alles,
              tizzi

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              • grenzenlos
                Dauerbesucher
                • 25.06.2013
                • 566
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                • Meine Reisen

                AW: [TR] Langzeitwanderung

                Zitat von tizzano1 Beitrag anzeigen

                Ich muß gestehen , dass ich immer ungeduldiger auf jeden Bericht gewartet habe:

                Die Bilder, der Schreibstil, der Betrachtungswinkel, eure Reiseprofessionalität ( ich denke nur an die diversen "Mülltüten und Planen Verpackungen"), eure Art euch einzulassen...

                Vielen Dank für das alles,
                tizzi
                Hallo tizzi,

                was soll ich da nur schreiben? Bleibt nur ein dickes Dankeschön für die netten Sätze + tut mir/uns natürlich gut
                Einige Berichte werden noch folgen. Ich hoffe, auch diese werden gefallen.

                LG, Wi
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                Gruß, Wi grenzenlos

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                • grenzenlos
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                  • 25.06.2013
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                  Neuseeland



                  Drei - Generationen - Küstenwanderung

                  Nach unserer viermonatigen Kampfmaschinentour durch Indien, fliegen wir zu den Enkelinnen nach Neuseeland. Weihnachten und der Jahreswechsel liegen sozusagen vor der Tür. Die letzten 20 Jahre waren wir immer zu Weihnachten und Silvester irgendwo in der Welt unterwegs. Wir mussten uns somit um keinen Weihnachtsbaum mehr kümmern, keine Geschenkelisten ab Herbst abarbeiten, keine Einladungslisten überarbeiten, nicht über Schneelose oder gar verregnete Feiertage stöhnen, keinen Weihnachtsbraten auswählen und auch nicht über das füllige, schmackhafte, doch immer arg zu viele Essen an all diesen Tagen vollgestopft schimpfen. Geschmeckt hatte es ja trotzdem immer. Angefressene Weihnachtspfunde blieben uns ab da erspart.


                  Weihnachten am Piha-Strand

                  Wir verbrachten in diesen 20 Jahren die Feiertagen in irgendwelchen Wüsten, im Dschungel, auf Bergen, an Meeren oder in Ortschaften und in Städten, welche wir vorher selbst nicht kannten. In manchen Jahren bemerkten wir erst Tage später, dass doch vor 1, 2 oder gar 3 Tagen eigentlich Weihnachten bzw. Silvester gewesen sein muss. Für uns ein Zeichen, dass uns die Feiertage nicht mehr wirklich wichtig waren, dass wir uns unterwegs sehr wohl fühlten und die jährlich neue Entscheidung, wo werden wir dieses Jahr zu den Feiertagen unterwegs sein, eine freudig diskutierte Routinefrage wurde.
                  Ich möchte aber auch gleich gestehen, dass Weihnachten mit unseren Kindern, als diese noch wirklich klein waren, durchaus für uns immer sehr schön war. Es hatte halt fast was spirituelles, im Kreis der Familie das Fest zu zelebrieren. Diese Tage möchten wir auch nicht missen, doch wie alle Kinder, wurden auch unsere irgendwann flügge, flogen aus und auch uns hielt somit nichts mehr unterm Tannenbaum.
                  Doch diesmal wird alles anders. Nach vielen Jahren, wenn auch nicht zu Hause, verbringen wir zumindest symbolisch Weihnachten unterm Tannenbaum. Das schöne daran, es ist ein neuseeländischer Tannenbaum, es ist herrlich warm und die Enkelinnen erinnern uns an die schöne Tannenbaum- Zeit mit unseren eigenen Kindern.

                  Ich möchte nun nicht mit unserem Familientreffen oder gar mit einer Familienweihnacht langweilen. Deswegen werde ich nur einen Höhepunkt unseres Kiwi- Aufenthaltes kurz beleuchten. Es ist unsere, wenn auch sehr kurze, Drei- Generationen- Küstenwanderung.

                  Die Rucksäcke sind schnell gepackt. An Erfahrung mangelt es uns allen nicht. Zumindest den großen Wanderern. Für die Kinder ist dies anders. Sie sind aufgeregt, suchen ihre Schlaftiere und fragen uns laufend Löcher in den Bauch. Sie wissen nur, wir wollen die nächste Nacht im Zelt am Meer verbringen. Da sind Fragelöcher im Bauch natürlich berechtigt.
                  Wir fahren nur kurz mit dem Auto über den nächsten Berg, parken dort, packen aus und schultern die Rucksäcke. Natürlich schultern auch die Kinder ihre kleinen Rucksäcke. Ein Chinese lichtet uns kurz ab. Das kleine Abenteuer kann beginnen.


                  3 Generationen

                  Wenn man mit kleinen Kindern (Keana 4 alt, Leilani 6 alt) eine etwas längere Wanderung unternimmt, sind kindgerechte Abenteuer wichtig, denn die Tour soll ja in bester Erinnerung bleiben und nicht zur Tortur werden. Diese kleinen Abenteuer kann man mit etwas Fantasie selbst erfinden. Man kann aber auch die eigenen Augen weit öffnen, die Erwachsenengedanken wegsperren und den längst verlassenen Kindermodus einschalten. Dies hilft in der Regel sehr gut über die ersten Meter, denn sehr schnell vergessen dann die Kinder, dass sie ihren kleinen Rucksack selbst tragen.

                  Wir haben Glück, denn wir müssen nichts erfinden. Bereits auf den die ersten Metern schenkt uns ein Fluss das so wichtige erste kindgerechte Abenteuer. Gemeisterte Flussdurchquerungen, noch dazu mit Rucksack, prägen sich ein, bleiben unvergesslich.


                  Gemeisterte Flussdurchquerung

                  Danach geht es kurz am Flussufer weiter. Und wir sehen fantastisches. Ebbe und Flut geben genug Stoff zum erzählen, zum erklären, auch zum erfinden und zum bestaunen. Eine Wunderwelt liegt uns zu Füssen. Die Augen schlagen Purzelbäume.


                  Eine Wunderwelt liegt uns zu Füssen

                  Krebse, Muscheln, Sandbewegungen, Wasserspiegelungen, Farben, Würmer und Seevögel drängeln sich ohne gefragt zu werden in die Abenteuerliste. Mit etwas Fantasie gesellen sich Feen, Zwerge und Riesen dazu. Nicht nur die Kinderaugen staunen.


                  Nicht nur Kinderaugen staunen

                  So laufen wir staunend Kilometer für Kilometer, ändern dabei zwangsweise öfters die Richtung, denn auf der Suche nach einem geeignetem Lagerplatz verirren wir uns gewaltig zwischen stahlblauen Lagunen, fast schwarzen Dünenhügeln, nahen Bergkuppen und schulterhohem Gras.


                  Durch hohes Gras

                  An einer der zauberhaften Lagunen machen wir Rast. Besser geschrieben, die Mädchen erzwingen regelrecht die Rast, denn waschechte Kiwi- Mädchen lassen kein Gewässer aus. Egal wie warm oder kalt das Wasser ist, Wasser ist ihr Element, ist ihre Welt. Sie planschen, schwimmen, versuchen Fische zu fangen und klappern dabei irgendwann mit den Zähnen. Ein sicheres Zeichen für uns. Noch lustvoll etwas essen und danach sollten wir weiter laufen!


                  Lagunenbad

                  Am späten Nachmittag finden wir unseren idealen Lagerplatz. Er liegt plötzlich vor uns wie bestellt, wie aus dem Katalog gebucht. Der Lavasand der Dünen bildet einen schönen Kontrast zu den teilweise grünen Gräsern. Das Meer ist nicht zu nah und nicht zu fern. Nur ein feines Meeresrauschen ist zu hören. Genau die richtige Melodie. Schnell sind die Zelte aufgebaut.


                  Idealer Lagerplatz

                  Eigentlich müssten die Mädchen richtig müde sein. Doch die kleinen Abenteuer von unterwegs, und weitere um unseren Lagerplatz herum, lassen die eigentliche Müdigkeit nicht siegen. Die Siege erringen die Spiele ohne Spielzeug aus dem Kinderspiel- Kaufwunderland. Aus Treibholz, abgeworfenen Gräsern, gefundenen Muscheln und mit viel Sand vermischt, ist schnell das Fantasie – Prinzessinnen – Schloss erschaffen.


                  Fantasie-Prinzessinnen-Schloss

                  Da ich täglich für die Kiwi - Mädchen der Löwe bin, bleibt auch an diesem Tag das Löwenspiel nicht aus. Löwen haben ja bekanntlich viel Hunger. Und Wi – Löwe mag am liebsten kleine Kiwis fressen. Eine gute halbe Stunde jage ich zwischen den Dünen nach Kiwi-beute. Dabei schlagen wir Purzelbäume, schlucken viel Sand, lachen und kreischen wie Jäger und Gejagte. Erst als Wi – Löwe nur noch hechelt, haben die Mädchen so etwas wie Mitleid, streicheln meine müden Knochen.


                  Klein Löwenfeuer

                  Das Abendbrot kommt zur rechten Zeit. Alles was dafür nötig ist, haben wir hergeschleppt und dürfen es nun um so genüsslicher verzehren. Am kleinen Lagerfeuer werden die Prinzessinnenäuglein langsam klein. Die Restgröße reicht aber noch zum bestaunen des Sonnenuntergang. Wir setzen uns auf eine Düne und schauen Richtung Meer, denn da genau versinkt die Sonne in glutroter Pracht. Es sind die Minuten der Besinnung. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach.


                  Minuten der Besinnung

                  Meine Gedanken kreisen für kurze Zeit in die Vergangenheit.
                  Als unsere Jungs selbst noch klein waren – im Alter von 5 und 6 Jahren – sind wir im Jahre 1985 zu unserer ersten längeren Wandertour nach Varna in Bulgarien geflogen. Wir wollten von dort bis zur türkischen Grenze laufen. Nach knapp 4 Wochen sind wir dann wirklich in Achtopol eingelaufen. Da war dann für uns nach über 200 Wanderkilometern Schluss, denn die Grenze der Türkei war damals noch verbotenes Überquerungs- Wanderland für uns vier. Ca. 10 Kilometer trennten uns nur noch von der Grenze. Der theoretisch mögliche Rest- Wanderweg war aber Sperrgebiet der sehr unangenehmen Art.
                  Wir hatten nur unsere vier Rucksäcke, ein schweres aber dafür nagelneues Zelt, keinerlei Langzeit- Wandererfahrung und relativ wenig Lewa- Umtauschgeld um unsere 4 Mägen täglich irgendwie gesittet satt zu bekommen. Egal, für Gi und mich war es sozusagen der Einstieg für alle folgenden Touren, denn der Reisevirus hatte uns ab da infiziert. Für unsere damaligen Zwergen- Jungs, muss es auch ein prägendes Erlebnis gewesen sein, denn noch viele Jahre später kamen wir bei so mancher Gelegenheit auf unseren langen Marsch zu sprechen.
                  Trotz anderer Prophezeiungen im Familien- und Freundeskreis, haben wir da auch gelernt, dass es durchaus möglich ist mit kleinen Kindern längere Wandertouren zu wagen. Sie müssen letztendlich nur kindgerecht gestaltet sein.
                  Was wir schon damals nicht vermisst haben, war unsere durchaus heimelige Wohnung, die TV- Klotze und den alltäglichen thüringischen Nicht- Urlaubsrhythmus. Wir fühlten uns die meiste Zeit sauwohl auf unserer Wanderung immer am Schwarzen Meer entlang. Aus heutiger Sicht war auch die rustikale Einfachheit unserer damaligen Planung, die rustikale Wander- Ausrüstung und die teilweise rustikale Wanderung dann selbst, ein großer Segen, denn wie man sich leicht vorstellen kann, haben wir viel für spätere Touren gelernt.

                  Nach einer Gute- Nacht- Geschichte schlafen die Mädchen schnell ein. Uns geht es nicht anders. Der Tag war anstrengend, doch herrlich schön!

                  Mit einem herrlichen Frühstück mit herrlichem Morgenkaffee beginnt der nächste Tag. Wir packen zusammen, schultern erneut die Rucksäcke und freuen uns auf dem Rückweg. Nicht nur die Mädchen sind gut drauf, auch wir sind gut drauf. Auch sind unsere Rucksäcke leichter, denn der reichhaltige Proviant ist verzehrt. So lässt sich gut marschieren.


                  So lässt sich gut marschieren

                  Der Rückweg ist erneut mit kleinen Abenteuern garniert. Ich selbst bin glücklich, dass wir den richtigen Rhythmus gefunden haben. Der Drei- Generationen- Rhythmus kann also funktionieren.


                  Funktioniert

                  Wie viele Kilometer wir gelaufen sind, kann ich nicht schreiben. Ich habe es nicht nachgerechnet, aufgeschrieben oder geschätzt, denn letztendlich ist dies auch egal. Ich denke eh immer, Kilometer sind nur Kilometer, sind somit nicht so wichtig. Wichtig ist, dass jeder irgendwie happy war. Und dies waren wir!

                  Verabschieden von Neuseeland möchte ich mich mit einem Bild von unserem Märchenwald. Sehr oft waren wir dort zum Sonnenuntergang. Manchmal dachten wir, der Wald wird gleich lichterloh zu brennen anfangen.


                  Unser Märchenwald

                  Wenn die Mädchen dabei waren, war es immer besonders schön, denn Gi und mir vielen da immer besonders viele Geschichten ein. Und noch schöner, der Märchenwald hat auch die Fantasie der Mädchen entfesselt. Wir hoffen, diese Fantasie wird die beiden ein Leben lang begleiten.

                  Bis zum nächsten Bericht,

                  liebe Grüße, von Wi + Gi + den Kiwi- Prinzessinnen


                  Stand: Ende Januar 2016
                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                  Gruß, Wi grenzenlos

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                  • surferin
                    Erfahren
                    • 14.03.2015
                    • 260
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                    Wunderschöne Geschichten! Bitte bald mehr!

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                    • veloziped
                      Erfahren
                      • 19.11.2012
                      • 143
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                      AW: [TR] Langzeitwanderung

                      Hallo Wi,

                      beim Lesen habe ich schon förmlich den Sand und das Wasser unter den Füssen gespürt.

                      Gibs zu, Du bist doch nur aus Versehen so alt geworden wie du jetzt bist, das war doch eigentlich gar nicht geplant

                      Jaaaa, die Feiertage ... da rennst Du offene Türen bei mir ein
                      (ich hoffe, ihr seid mir über den Link nicht böse, geht um meine Feiertagsfluchtversuche mit draußen )

                      Ahoj sagt veloziped!
                      Mein Blog über Bikepacking und MYOG

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                      • Sternenstaub
                        Alter Hase
                        • 14.03.2012
                        • 3377
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                        AW: [TR] Langzeitwanderung

                        danke, es war eine Freude eine so feine Wanderbeschreibung zu lesen. Und wieder einmal komme ich zur Auffassung, alle Planungen sind fein, aber das losgehen ist das wichtige!
                        Ich finde es klasse, wie ihr damals mit euren Jungs losgezogen seid und heute eben auch mit den Enkelinnen.

                        liebe Grüße
                        Two roads diverged in a wood, and I—
                        I took the one less traveled by,
                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                        • grenzenlos
                          Dauerbesucher
                          • 25.06.2013
                          • 566
                          • Privat

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                          AW: [TR] Langzeitwanderung

                          Hallo liebe F-Gemeinde,
                          leider konnte ich einige Wochen nicht schreiben. Wurden in der Türkei für 24 Tage unschuldig inhaftiert. war keine nette Zeit. sobald wir etwas klarer im Kopf sind, werde ich mich melden und die berichte fortsetzen.
                          LG, Wi = Gi
                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                          Gruß, Wi grenzenlos

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                          • Sternenstaub
                            Alter Hase
                            • 14.03.2012
                            • 3377
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [TR] Langzeitwanderung

                            das klingt sehr erschreckend. Ich hoffe, ihr habt nun Zeit und vielleicht auch einen angenehmen Ort, euch davon zu erholen.

                            ganz liebe Grüße an euch Beiden!!
                            Kathi
                            Two roads diverged in a wood, and I—
                            I took the one less traveled by,
                            And that has made all the difference (Robert Frost)

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                            • qwertzui
                              Alter Hase
                              • 17.07.2013
                              • 2903
                              • Privat

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                              AW: [TR] Langzeitwanderung

                              Liebe Gi, lieber Wi,

                              heute morgen hatte hier schon jemand euren Face-book Eintrag bei den Pressemeldungen verlinkt. Dass Euch so etwas nach den vielen
                              Reisen in "gefährliche" Länder in der Türkei passiert ist, zeigt mal wieder erschreckend, wie weit sich die Türkei unter der aktuellen Führung von demokratischen Grundwerten verabschiedet. Ich bin so erschüttert und in Gedanken den ganzen Tag bei Euch. Passt auf euch auf !

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                              • tizzano1
                                Erfahren
                                • 13.06.2006
                                • 383
                                • Privat

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                                AW: [TR] Langzeitwanderung

                                Unfassbar, aber von einer Sekunde auf die andere möglich! In jedem dummdumpfen Polizeistaat. Gottseidank dass ihr wieder frei seid! Hattet hoffentlich Unterstützung durch Botschaft usw. Bitte passt auf auf euch!
                                tizzi

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                                • Torres
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 16.08.2008
                                  • 30728
                                  • Privat

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                                  AW: [TR] Langzeitwanderung

                                  In einem Polizeistaat wären beide nicht freigesprochen worden, sondern verschwunden. Vielleicht wird dadurch aber deutlicher, dass sich die Türkei im Krieg befindet. Und das schon länger. Gespräche mit türkischen Bekannten sind da sehr aufschlussreich.

                                  Schön auf jeden Fall, dass ihr wieder frei gekommen seid. Hoffentlich könnt Ihr die Erlebnisse gut verarbeiten. Mein Mitgefühl habt ihr.
                                  Oha.
                                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                                  • tizzano1
                                    Erfahren
                                    • 13.06.2006
                                    • 383
                                    • Privat

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                                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                    In einem Polizeistaat wären beide nicht freigesprochen worden, sondern verschwunden. Vielleicht wird dadurch aber deutlicher, dass sich die Türkei im Krieg befindet. Und das schon länger. Gespräche mit türkischen Bekannten sind da sehr aufschlussreich.

                                    Schön auf jeden Fall, dass ihr wieder frei gekommen seid. Hoffentlich könnt Ihr die Erlebnisse gut verarbeiten. Mein Mitgefühl habt ihr.
                                    Damit hast du recht, torres. Ich hätte vielleicht besser "Willkürstaat" oder "Kriegsstaat" statt "Polizeistaat" geschrieben. Ändert nix daran, dass jemanden wie Wi +Gi 3 Wochen ins Gefängnis zu stecken bis ein Richter im zweiten Anlauf entscheidet, dass die Vorwürfe derentwegen sie inhaftiert wurden gar nicht zutreffen dummdumpf ist. Auch Krieg ist dieses.
                                    Zuletzt geändert von tizzano1; 15.05.2016, 00:27. Grund: erst jetzt kapiert, dass nicht nur Wi sondern auch Gi betroffen war

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                                    • grenzenlos
                                      Dauerbesucher
                                      • 25.06.2013
                                      • 566
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                                      AW: [TR] Langzeitwanderung

                                      Liebe Leserinnen & Leser, lieb Sternenstaub, tizzano1, Torres & qwetrzui,

                                      leider war es mir in den letzten Wochen nicht möglich, weitere Berichte, wie bisher gewohnt, hier einzupflegen. Die Gefängnisgeschichte in der Türkei hat einiges durcheinander gewürfelt.
                                      Jetzt, da wir wieder in Sonneberg sind, der Umzug in eine neue Wohnung gemeistert ist, Gi wieder schuften darf/muss , finde ich nun endlich wieder die Zeit, um das Neue Abenteuer 2014 bis 2016, mit weiteren Berichten in den nächsten Tagen/Wochen zu beglücken. Der Oman, Äthiopien und natürlich die Türkei wollen da noch unbedingt rein.
                                      Leider sind noch immer unsere Datenträger in der Türkei. Da uns zugesagt wurde, diese werden uns zugeschickt, besteht noch immer Hoffnung. Zumindest konnten wir einige Bilder vor der endgültigen Versenkung retten .
                                      Bedanken möchten wir uns bei all den lieben Menschen, welche uns in den letzten Wochen, in unterschiedlichster Form, unterstützt haben. Es hat uns sehr geholfen die Gefängniszeit in der Türkei gedanklich zu verarbeiten.

                                      LG, Wi + Gi

                                      PS: In einigen Tagen folgt der nächste Bericht. Er wird über den Oman sein. Dann folgt Äthiopien und danach die Türkeigeschichte.
                                      Übrigens mag ich/wir noch immer die Türkei, denn wie in allen anderen Ländern auch, sind dort die meisten Menschen echt prima . Momentan spielen leider einige Leute dort ein sehr unsauberes Spiel. Sie werden es aber nicht schaffen, dass sie mein/unser Türkeibild zerstören.
                                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                      Gruß, Wi grenzenlos

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                                      • Sternenstaub
                                        Alter Hase
                                        • 14.03.2012
                                        • 3377
                                        • Privat

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                                        AW: [TR] Langzeitwanderung

                                        Ich freue mich von euch zu hören, vor allem, dass ihr gut wieder daheim angekommen seid.
                                        natürlich freue ich mich auch, dass irgendwann euer Bericht weiter gehen wird.

                                        Ja, so sehe ich das auch, man sollte über all dem politischen Frust (der sehr berechtigt ist) nicht vergessen, was für ein tolles Land es ist und wie liebenswert sehr viele Menschen dort sind.

                                        liebe Grüße an euch zwei
                                        Two roads diverged in a wood, and I—
                                        I took the one less traveled by,
                                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                        • qwertzui
                                          Alter Hase
                                          • 17.07.2013
                                          • 2903
                                          • Privat

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                                          AW: [TR] Langzeitwanderung

                                          So sehr ich auch nach euren Erzählungen aus aller Welt giere, bin ich doch nach eurem letzten Abenteuer erstmal froh, dass ihr heil zurück seid. Ich hatte schon Angst, eure Meldungen im Forum könnten doch noch als Spionage gewertet werden. Deine einfühlsamen und klugen Reiseberichte, bei denen eben nicht das Ego des Reisenden, sondern die Seele des Reiselandes im Vordergrund standen, haben mich selbst wieder in die Erinnerungen an weit zurück liegende Reisen eintauchen lassen. Vor allem dachte ich an den Moment als uns ein kaschmirischer Junge im September 1989 von der beginnenden Grenzöffnung erzählte. Wir waren erst zwei Wochen aus Deutschland fort und taten seine Fragen nach einer möglichen Wiedervereinigung als Hirngespinste ab. Schön, dass er recht hatte und euch grenzenlos machte.

                                          Meine längsten Reisen dauerten nur zwei Monate. Trotzdem war mir Deutschland in der Zwischenzeit fremd geworden. Nach der Offenheit und Neugier z.B. der Türken gegenüber Fremden, kam mir meine Heimat doch recht kalt, anonym und fremd vor. Wie stark muss dieses Gefühl für euch nach der langen Zeit sein. Herzlich Willkommen zurück und danke, danke,danke!

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