[TR] Langzeitwanderung

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  • grenzenlos
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    AW: [TR] Langzeitwanderung

    Zitat von tizzano1 Beitrag anzeigen

    Also gut achtgeben.
    tizzi
    Machen wir
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    Gruß, Wi grenzenlos

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    • grenzenlos
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      AW: [TR] Langzeitwanderung

      Zitat von Weissgoesout Beitrag anzeigen
      Ich freue mich auch schon drauf
      Dankeschön
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      Gruß, Wi grenzenlos

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        AW: [TR] Langzeitwanderung

        Zitat von Baciu Beitrag anzeigen
        Ja toll, durchs Land der Hassliebe

        In der Räubergasse Paharganj haben wir auch immer Zwangsstops gemacht, bevor es in die Berge ging. Also mit dem Taxi fahren erspart dann solch Unannehmlichkeiten Ich musste dem armen Mann zwar auch immer den rechten Weg zum Hotel zeigen, aber dafür hat er sich hupend, schimpfend, mit den Armen fuchtelnd den Weg durchs Gewühl gebahnt, bis vor die Hoteltüre. Und auf dem Dach des "Metropolis" lässt es sich dann bei einem "Godfather" aushalten

        Dann "make a ton" und alles Gute!
        Gut geschrieben. Gut beschrieben + Taxi macht da wirklich Sinn
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        Gruß, Wi grenzenlos

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        • Gast202105024
          Gelöscht
          Fuchs
          • 03.07.2012
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          AW: [TR] Langzeitwanderung

          Eure Berichte finde ich toll und faszinierend. Aber wäre es nicht sinnvoll, für jedes Land einen eigenen Thread aufzumachen? Vielleicht interessiert sich ja jemand nur für Indien oder den Jemen und sieht sich diesen Thread über eine Wanderung in der Türkei nicht an?

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            AW: [TR] Langzeitwanderung

            Zitat von Pedder Beitrag anzeigen
            Eure Berichte finde ich toll und faszinierend. Aber wäre es nicht sinnvoll, für jedes Land einen eigenen Thread aufzumachen? Vielleicht interessiert sich ja jemand nur für Indien oder den Jemen und sieht sich diesen Thread über eine Wanderung in der Türkei nicht an?
            Danke für toll und faszinierend Sicherlich wäre eine Länderaufteilung sinnvoll gewesen. Denke aber, jetzt ist es etwas zu spät dafür. Sollte es in ferner Zukunft (neben dieser Tour) einen weiteren, längeren Touren-Bericht geben, werde ich mich aber daran erinnern

            Kleiner zusätzlicher Tipp: Auf unserer HP ist über http://www.grenzenlosabenteuer.de/neues-abenteuer-2014/ genau diese Länderaufteilung in der rechten Leiste einsehbar. Zudem gibt es manch Bildchen mehr und zu allen Ländern immer eine Karteneinsicht zur Tour

            LG, Wi grenzenlos
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            Gruß, Wi grenzenlos

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            • grenzenlos
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              AW: [TR] Langzeitwanderung

              Indien Teil 2



              Kampfmaschine- Gefühlschaos

              Da wir für unsere Touren noch nie Sponsoren hatten, ich auch für keinen Reiseführer gegen Bezahlung schreibe, weder mit einem Reisebüro zusammenarbeite, noch Ehrenbürger irgendeines Landes werden möchte, empfinde ich diese nicht unwichtigen Tatsachen, immer ganz besonders befreiend, wenn ich meine/unsere Erlebnisse versuche in Sätze zu formen. Ich muss zum Glück kein Blatt vor dem Mund nehmen, mich nicht verbiegen oder mich gar selbst zensieren.
              Diese geniale Schreibfreiheit wird mir immer dann ganz besonders bewusst, wenn ich versuche über Länder zu berichten, welche man als relativ schwierig oder halt auch als rustikal bezeichnen könnte. Was mir in all unseren Reisejahren auch bewusst wurde, genau diese theoretisch schwierig-rustikalen Länder mag ich eigentlich ganz besonders, denn sie beflügeln die eigene Gedankenwelt, die eigene Gefühlswelt, ermöglichen eine unglaubliche Fülle an Schreibvolumen und zwingen mich regelrecht dazu, viel exakter bestimmte positive wie auch negative Erlebnisse, Eindrücke oder Erscheinungen weit mehr zu hinterfragen, um diese dann genauer zu verstehen oder um sie auch nur ansatzweise zu verstehen.
              Natürlich ist mir bewusst, dass dies dann immer meine Gedankenwelt, meine Gefühlswelt ist. Die muss zwangsweise auch nicht richtig sein, denn Gi und ich haben festgestellt, dass wir bei gleichen Erlebnissen, des öfteren unterschiedlicher Meinung sind, sogar manche gemeinsam erlebten, besonderen Geschehnisse, vom Kopf her im nachhinein, ganz anders, also total unterschiedlich erlebt haben. Wie mag die Erzähl- oder Gedanken- Palette dann erst bei all den anderen Indienreisenden sein?
              Indien ist geradezu ideal für Berichte ohne Sperre im Kopf. Und somit gibt es wohl auch über kein anderes Land, so viele unterschiedlich gelagerte Berichte. Von Lobgesang ohne Ende, bis: ''Indien ist ein großes, gut beheiztes Scheißhaus!'' - und dies ausgerechnet über eine Motorradtour -, reicht da die extreme Pendelbewegung der Erzähl-Palette.

              Extrem beginnt auch unsere Motorradtour, denn kaum aufgestiegen, öffnen sich die Himmelsschleusen.


              Himmelsschleuse

              Da wir am heutigen Tourstart von Delhi noch bis Jaipur tuckern möchten, es aber schon bereits Mittag ist, steure ich Kampfmaschine einfach dem gefühlt südlichen Hauptverkehrsstrom entlang. Dieser stellt sich sehr schnell als verkehrt heraus. An fast jedem Kreisel, und davon gibt es viele in Delhi, fragen wir erneut nach unserer Wunschrichtung. Nach gefühlten 10 Kilometern Kreiselumrundungen, mit vielen unterschiedlichsten Richtungsaussagen, kommt zu allem Übel hinzu, dass ganz plötzlich Kampfmaschine keine Lust mehr hat. Mitten in einem dieser Kreisel versuche ich Kampfmanschine erneutes Leben einzuhauchen. Vergebens!
              Die Tour beginnt glänzend! Ich könnte kotzen!
              Wir schieben die Unwillige unter ein vom Regen sicheres Budendach. Die Inder sind meist hilfsbereite Zeitgenossen. Da unter dem Blechdach einige davon versammelt sind, gibt es mindestens 20 Ideen Kampfmaschine wieder zu beleben. Doch recht spät kommt die vermeintliche Lösung. Auch wenn ich nun als ausländischer Depp dastehe, mir ist es aber egal! Die Lösung erscheint nämlich recht simpel. Der Tank ist leer!
              Komisch, denke ich da nur, denn hatte man uns nicht gesagt, 3 Liter (reicht eigentlich für knapp 100 Kilometer) sind im Tank und damit kommt ihr garantiert zur nächsten Tankstelle. Ja, es war so, nur ist im Tank, warum auch immer, halt gähnende Leere angesagt.


              Netter Helfer

              Da Plastikflaschen in Indien keine Mangelerscheinung sind, die liegen ja an jeder Straße und besonders an Kreiseln als Massenware herum, wechselt recht schnell ein halber Liter Benzin aus einer Plastikflasche den Tank. Wir sind happy! Zumindest für 5 Minuten gilt die glückliche Zeit, denn trotz aller Versuche, die Kampfmaschine zuckt einfach nicht.
              Da Inder, besonders als Gruppenversammlung niemals aufgeben, bombardieren sie unsere Mietstation mit ihren Mobiles, schildern mehrfach das Problem und geben nach längerer Zeit zu verstehen, bald wird die Reparaturtruppe hier einfahren. Zum Glück hatte ich die Telefonnummer griffbereit. Wir sind erneut happy!
              Nach einer Stunde hören wir es tuckern. Die Kampfmaschinen – Reparatur – Truppe rückt an. Die 2 Jungs machen uns zuversichtlich, denn wie Profis breiten sie das Handwerkszeug aus der mitgebrachten Beuteltasche aus. Sie füllen weiteres Benzin nach, schräubeln da und dort, klopfen da und dort und ich kann es kaum glauben, nach wirklich nur 5 Minuten ist Kampfmaschine regelrecht am brüllen. Der Sound erscheint gleichmäßig. Wir sind alle happy!
              Die Jungs sagen uns noch, es wären wirklich 3 Liter im Tank gewesen. Warum der nun gleich leer war, sie können es sich nicht erklären.
              Als Entschädigung eskortieren sie uns zur nächsten Tankstelle. Und wir können es nicht glauben, sie fahren danach mit uns zu 3 weiteren Kreiseln. Beim dritten sehen wir das Hoffnungsschildchen Jaipur. Per Hupsignal verabschieden wir uns.
              Das der Abschied für nur wenige Stunden sein wird, wissen wir da noch nicht. Jedenfalls sind wir zumindest für die Hälfte dieser Zeit recht glücklich, denn Kampfmaschine tuckert wir geschmiert.
              Der Regen hat nachgelassen. Es nieselt nur noch leicht. Der Verkehr Richtung Flughafen gleicht dank Hauptverkehrszeit einer Straßenschlacht. Egal, denke ich, es kann ja jetzt nur besser werden.
              Viele Inder grüßen uns von ihren Motorrädern, Fahrrädern, Rikschas, LKWs, PKWs und auch aus Bussen. Das sie uns dabei oft sehr dicht auf die Pelle rücken, scheint sie nicht zu stören. So mancher Gruß kommt mir dabei jedoch komisch vor, denn manch Inder zeigt mit dem Zeigefinger zum Motorrad. Ja genau, es ist eine Enfield, bin ich da meist versucht zu brüllen.
              Erst als mir Gi ins Ohr brüllt, da stinkt was nach Benzin, wird mir klar, die Inder haben die Augen überall. Irgendwas stimmt da erneut nicht.
              Wenig später halten wir auf einem großen Hotelparkplatz. Uns wird ein Parkplatz zugewiesen. Die indischen Parkplatzwächter sind dienstbeflissene und sehr gewissenhafte Menschen. Bevor ich selbst nachschauen kann woher der Benzingeruch kommt, knien bereits drei Inder vor der Enfield, diskutieren und bemerken schnell, dass ein Schläuchen am Vergaser Benzin kotzt.
              Das kann doch nicht sein! Ich kotze gedanklich gleich mit. Bevor ich ins dauerkotzen abgleite, überreiche ich unseren nächsten Helden der Straße die Telefonnummer der Reparaturtruppe. Danach zünde ich mir eine Zigarette an. Kaum angezündet, brüllt Gi wie eine gesunde Enfield, Wi, spinnst du, hier läuft doch Benzin aus!
              Ich will es kurz machen, denn die Sache regt mich noch immer irgendwie auf. Nach ca. zwei Stunden, diese verbringend mit weiteren gierigen Zigarettenlängen und hochexplosiven Gedankengemisch, schlendert einer der Reparaturjungs über den Parkplatz. Da es schon dunkel ist, zaubert er aus seinem Reparaturbeutel eine Taschenlampe und beginnt mit der Untersuchung.
              Ich sage kein Wort. Sehr laut quasseln tun nur die 3 Parkplatzwächter und die 7 Hotelangestellten untereinander. Der Junge selbst sagt auch kein Wort. Wahrscheinlich erahnt er meine momentane explosive Gefühlswelt? Erst als er nach überraschend kurzer Zeit, sein Werkzeug in der Tasche verstaut, beginnt er zu reden.
              Entschuldigung, sagt er. War unsere Schuld. Er versucht mir zu erklären, der Vergaser war falsch eingestellt. Deswegen waren auch so schnell die 3 Liter weg und während unserer nächsten Kilometer ist dann weiterhin Benzin ausgelaufen.
              Wir geben uns die Hand. Lächeln kurz. Ich sage nur noch, ich hoffe wir sehen uns erst wieder, wenn wir das Motorrad in Delhi zurückbringen.
              Jetzt ist wirklich alles in Ordnung, spricht er noch kurz und ist wenig später in der Dunkelheit verschwunden.
              Da durch die Vermietstation, hauptsächlich Touren in die Indische Himalaja-Region organisiert werden, vermute ich, dass der Vergaser noch von solch einer Hochlandtour eingestellt war.

              Gi hat natürlich in dieser Zeit nicht geschlafen. Sie hat solange im Hotelzimmer - welches übrigens nicht unbedingt eines von der billigen Sorte war - unsere Klamotten zum trocknen an den Deckenventilator gehängt und das Abendessen vorbereitet.
              Wi, es funktioniert prima. Aber nur in Stufe eins. Bei den höheren Drehstufen fliegen die Klamotten gegen die Wand.
              Ach ja, ich bewundere immer wieder ihre genialen Geistesblitze!


              Gi - Idee

              Heute war kein guter Start, sage ich zu ihr.
              Ja stimmt, doch muss ich auch gleich sagen, so hinter dir auf dem Motorrad macht es mir irgendwie Spaß. Ich sehe jetzt viel mehr von Indien. Während unserer Radeltour, musste ich ja ständig auf den Verkehr achten. Jetzt ist es weit besser für mich!
              Ich sage ihr nicht, wie Recht sie doch für sich hat. Ich denke es mir.

              Am nächsten Morgen springt Kampfmaschine überraschend schnell an. Es ist noch wenig Verkehr auf dem Highway. Zum ersten Mal gebe ich so richtig Gas. Ein Gefühl von dahinfliegender Knatter- Freiheit stellt sich ein.

              An einer für Indien so typischen, somit oftmals sehr einfachen Highway-Raststätten, machen wir halt. Wir haben Hunger. Im Hotel war uns das Frühstück zu teuer. Die Gefahr sich an den Highway- Buden den Flotten Otto zu holen, ist nach meiner Überzeugung nur verschwindend geringer. Wichtig ist nur, dass die Fliegenanzahl relativ gering ist. Wenige Fliegen garantieren nicht absolute Sauberkeit, sie senken aber das Risiko kräftig, denn wenige Fliegen bedeuten, der Küchentrakt ist sauber.

              Wegen dem besseren Verständnis zu manch indischer Eigenheiten, werde ich, sofern erforderlich, Erlebnisse über unserer Radeltour in den Berichten einmixen, denn manche dieser Eigenheiten haben damals den Gi– Hasspendel kräftig bewegt. Interessant ist für uns auch in den nächsten Monaten, ob sich bezüglich dieser indischen Eigenheiten, etwas geändert hat!


              An dieser Straßenküche fällt mir sofort auf, dass die Küchentruppe die Note 1 verdient hat. Alles glänzt, alles ist sauber und die wenigen Fliegen versprechen somit verträgliches Essen.


              Note 1 - blanke Töpfe

              Wir hauen uns ein lecker indisch Frühstück rein. Dabei sitzen wir auf den so typischen Highway - Pritschen. Und genau da kommt solch eine Radel- Hasserinnerung hoch, denn sehr oft haben wir in solchen Raststätten gespeist oder gar manchmal geschlafen. Die Pritschen sind nämlich nur bei Tag zum sitzen. Am Abend dienen diese dann als billiger Schlafplatz. Um die 30 Eurocent berappt man da.


              Pritschen - Raststätte

              Es gibt solche Pritschen- Raststätten mit weit über 50 Pritschen. Eine dieser damaligen Pritschennächte werden wir garantiert nie vergessen.

              Rückblick Radeltour Ende 2007:

              Wir hatten über 100 Radelkilometer in den Beinen, keine vernünftige Unterkunft gefunden, zudem war es kalt und wir hatten Hunger. Es wurde schon dunkel. Also, ein Pritschenschlafplatz war zwangsweise angesagt.
              Leider war Stromsperre (in der Zwischenzeit sind nur noch selten Stromsperren).
              Ich konnte somit nicht richtig sehen, was es feines zu Essen gab. Egal, Hunger treibt es rein. Ich sah leider auch die Fliegenanzahl nicht. Erst am nächsten Morgen sah ich den Fehler tausendfach. Fliegenanzahl der ganz schlimmen Art surrte durch die Gegend. Doch unvergessliche Nächte leben natürlich nicht nur von einer vermehrten Fliegenanzahl. Da gab es weiteres und auch die Fliegenanzahl braucht ja eine Erklärung.

              Wi, mir ist kalt. Wi, da vorne grabbelt was.
              Das sind Mäuse, Gi. Und vorhin sah ich deren größere Brüder.
              Wirklich? Meinst du Ratten?
              Eine Stunde später.
              Wi, ich bin nun endlich warm. Doch ich muss unbedingt auf die Toilette. Was mach ich jetzt nur?
              Aufstehen! Nach der Toilette fragen. Eigentlich ganz einfach.
              Gehst du mit?
              Nein! Ja! Selbstverständlich!
              Wir quälen uns von den Pritschen, suchen im Dunkeln die Küchenzeile und Gi fragt, gibt es hier eine Toilette?
              Natürlich gibt es eine Toilette, antwortet ein junger Mann. Ich hole nur schnell die Taschenlampe, dann zeige ich dir den Weg.
              Er zeigt Gi den Weg. Ich tappe hinterher. Wir tappeln um die Pritschenbude.
              Bleib genau hinter mir, sagt der Mann zu Gi. Plötzlich bleibt er stehen. Der Lampen- Lichtkreisel beleuchtet ein Stückchen Wiese.
              Wir sind da. Kannst beginnen!
              Was beginnen, fragt Gi.
              Das ist die Toilette. Ich helfe nur beim leuchten, murmelt der Leuchter.
              Jetzt kann man lachen, explodieren, weinen oder ärgerlich sein. Gi selbst war damals nur irgendwie innerlich verstört. Eine Welt war da kurz für sie zusammengebrochen.
              Den Leuchter habe ich weggeschickt. Die Taschenlampe habe ich natürlich übernommen, diskret abgeschaltet und erst auf dem Rückweg, wegen der hochgradigen Tretminengefahr, reaktiviert.
              Erst Tage später wurde uns bewusst, der Leuchter war kein Spanner. Er war nur hilfsbereit. Es ist sein Job. Er leuchtet allen Wiesen-Toiletten-Bedürftigen der Raststätte durch die Nacht.

              Was wir uns jedenfalls während dieser Pritschenerinnerung schwören, diesmal werden wir nicht auf Pritschen übernachten. Garantiert! Diesmal sind wir ja durch unsere Kampfmaschine weit flexibler.

              Als wir vom Platz der Pritschen- Erinnerung starten wollen, zeigt eine Inderhand aufs Hinterrad. Die Inder haben ihre Augen wirklich überall. Es ist platt. Nach all dem Ärger bisher, nun auch noch ein Platten. Doch Hilfe gibt es nur wenige Meter weiter.


              Einfach nur ein Loch

              Auch wenn es noch heute, an den einfachen, dafür aber sehr preiswerten Raststätten, meist immer noch keine Toiletten gibt, gibt es jedoch meistens einen Schuppen für platte Schläuche. Finde ich genial!
              Somit ist das Hinterrad recht schnell ausgebaut. Ich stehe nur dabei und beobachte die flotte Arbeit des sympathischen Lochfinders. Er zeigt mir wenig später stolz den geflickten Schlauch. Zur Sicherheit taucht er ihn erneut ins Wasserfass. Kein Bläschen ist mehr zu sehen.


              Kein Bläaschen mehr

              Da er sein Handwerk versteht, zeigt er mir auch, dass der Schlauch schon arg abgenutzt ist, sehr dünne Stellen vom Abrieb hat. Um den nächsten Platten lange hinauszuschieben, schneidet er einen seiner alten Schläuche auf, platziert diesen zwischen dem Reifen und geflickten Schlauch und versucht mir dabei zu erklären, dies ist in Indien ganz normal.
              Ich hoffe nur, er mag recht behalten!

              Am späten Nachmittag treffen wir in Jaipur ein. Als Pink City wird die Stadt liebevoll in allen Reiseführern beschrieben.
              Von Pink sehe ich nichts, denn es regnet erneut. Zwischen all den Regentropfen schiebt sich eine Blechlawine in die Innenstadt. Knapp 4 Millionen Einwohner beherbergt die Stadt. Mir dröhnt der Schädel von den Abgasen, vom unendlich erscheinenden Gehupe und vom Kampf um jeden Zentimeter Platz auf den löchrigen Straßen.
              Erst am Abend wird mir bewusst, nur 260 Kilometer in 2 Tagen ist die fette Ausbeute. Geschuldet ist dies den Reperatureinlagen und dem gewöhnungsbedürftigem Verkehr. Egal, wir haben ja Zeit. Natürlich ist der Wunsch unendlich groß, dass die Reparaturen uns nicht täglich begleiten werden, denn die Indienberichte sollen ja keine Reparaturanleitung für eine Royal Enfield werden.
              Jedoch zusammenfassend muss ich schreiben, auch der zweite Bericht klingt nicht unbedingt nach optimalen Indienstart.
              Wir überlegen deshalb recht lange, ob wir denn irgendwas falsch gemacht haben? Da erhellt plötzlich einer von Gis Geistesblitzen unsere Bleibe in Jaipur.
              Lass es uns tun, sagt Gi mehrfach. Ich glaube es ist wichtig!
              Ich glaube nicht an Hokuspokus, versuche ich Gi zu bremsen.

              Am nächsten Morgen, noch bevor wir die Farbe Pink in der Pink City suchen, besuchen wir einen Sadhu. Es scheint sogar die Sonne für kurze Zeit. Dies kann nur ein gutes Omen sein!


              Er hilft

              Da Sadhus (Asketen), als erleuchtete Persönlichkeiten, Freund, Berater und Helfer in allen Lebenslagen sein können, setzen wir alles auf eine Karte. Kampfmaschine hat zwar ihren Namen, doch so richtig Kampfmaschinen- gesegnet wurde sie ja nicht. Wir holen es einfach nach, kaufen dafür ein Blumengebinde - welches wir turnusmäßig auswechseln werden - berappen den Sadhulohn und hoffen dabei, der Sadhu ist kein Scheinasket, versteht also sein Segnungs- Handwerk.


              Gesegnet

              Da ich ja die Berichte um etliche Wochen zeitversetzt schreibe, ist es mir somit ein regelrechtes Bedürfnis, meiner treuen Leserschaft (somit auch meiner Mutter, welche sich ja immer ganz besonders sorgt!) bereits jetzt mitzuteilen, der Hokuspokus hat geholfen. Seit Kampfmaschine, sozusagen ordentlich gesegnet ist, mussten wir bis jetzt nur Öl nachfüllen und natürlich den Tank füttern. Der Sadhu war sein Geld wert. Wir sind nun etwas flotter im Sadhuland unterwegs. Doch über die nun etwas flottere Tour, erzähle ich dann erst im nächsten Teil.


              Liebe Grüße,

              Wi + Gi + gesegnete Kampfmaschine

              Kilometerstand: 260 km Stand: Anfang September 2015

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              Gruß, Wi grenzenlos

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              • EbsEls
                Erfahren
                • 23.07.2011
                • 434
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [TR] Langzeitwanderung

                Vielen Dank für Eure Berichte, ich verfolge die sehr aufmerksam. Z.B. die Zeit im Kaukasus. Vielen Dank!

                Ich erlaube mir ein Bisschen Senf drauf zu geben:
                Ich bin nicht nur bekennendes Landei, sondern auch bekennender Opportunist. Opportunist hat einen schlechten Beigeschmack und will keiner sein, aber es hilft weiter.

                ... mitzuteilen, der Hokuspokus hat geholfen.
                Hokuspokus, besonders der im Reiseland vorherrschende, ist nicht zu verachten und hilft mit Sicherheit jedem Reisenden (egal welcher Weltanschauung) mehr als eine perfekte Ausrüstung. Hier geht's zu einem eigenen Erlebnis als Indiz für diese Behauptung.
                Zuletzt geändert von EbsEls; 13.10.2015, 07:12.
                Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                Eberhard Elsner

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                • Waldhexe
                  Alter Hase
                  • 16.11.2009
                  • 2903
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [TR] Langzeitwanderung

                  Mit Wi und Gi frühstücken - wie schön! Und ganz tolle Fotos, wie immer! Ich verschlinge Deine Berichte, hoffentlich geht es bald weiter! Ich bin vor allem gespannt, ob letztlich aus Hass Liebe geworden ist.

                  OT: Spontan fällt mir dazu ein:
                  Kennst Du vielleicht das Buch "Also sprach Bellavista" von Luciano de Crescenzo, in der der fiktive Professor Belavista die Theorie von Liebe und Freiheit erläutert?
                  Hat mir geholfen, Neapel zu "ertragen" (in den 80ern), hilft vielleicht auch für Indien.

                  Es geht um die Theorie, dass es Menschen, Orte und Länder der Freiheit gibt (Kennzeichen u.a. Sauberkeit, Geruch nach Putz- oder Desinfektionsmittel; Vorteil: z.B. Ruhe, Privacy, Sicherheit, Pünktlichkeit; Nachteil: z.B. Anonymität) und Menschen, Orte und Länder der Liebe (Kennzeichen u.a. starke "Gerüche", Vorteil: z.B. Hilfsbereitschaft, Nachteil: z.B. Neugier, fehlende Distanz, Chaos, Kriminalität).

                  Wenn also - so ein Beispiel aus dem Buch - ein Mann zum Beispiel in London auf der Straße umfällt und ein anderer Mann sieht das, wird dieser denken: "Was soll ich jetzt tun? Braucht der Mann Hilfe? Aber wenn er seine Ruhe will und ich ihn störe? Wenn er denkt, man wird doch noch auf der Straße umfallen dürfen, ohne dass man gleich belästigt wird? Und außerdem, es gibt ja Institutionen, die zuständig sind für Männer, die auf der Straße umfallen!" Der Mann macht also einen großen Schritt über den Mann am Boden, und dieser stirbt, er stirbt in Freiheit.
                  Wenn zum Beispiel in Neapel ein Mann auf der Straße umfällt und ein anderer Mann sieht das, wird dieser schreien, "Jesus Maria, schnell, ein Glas Wasser, einen Stuhl!" und in kürzester Zeit sind hunderte von Gläsern Wasser und Stühlen da! Leider stirbt auch dieser Mann, er erstickt an Gläsern Wasser und Stühlen, aber er stirbt an Liebe!


                  Herzliche Grüße und mögen Eure Reisen weiterhin gesegnet sein,

                  Claudia

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                  • Julia
                    Fuchs
                    • 08.01.2004
                    • 1384

                    • Meine Reisen

                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                    Hallo Ihr Beiden!

                    Habe lange hier nichts mehr geschrieben, aber immer fleissig, ungeduldig, fasziniert, bewundernd und begeistert, manchmal auch etwas besorgt mitgelesen. Und tue es weiterhin. Ich bin immer mit dabei!

                    Ganz viele Grüsse und innerlich herzliche gute Wünsche aus dem herbstlichen Norden in die Waschküche, in der Ihr Euch gerade rumtreibt.

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                    • grenzenlos
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                      • 25.06.2013
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                      Zitat von EbsEls Beitrag anzeigen
                      Vielen Dank für Eure Berichte, ich verfolge die sehr aufmerksam. Z.B. die Zeit im Kaukasus. Vielen Dank!

                      Ich erlaube mir ein Bisschen Senf drauf zu geben:
                      Ich bin nicht nur bekennendes Landei, sondern auch bekennender Opportunist. Opportunist hat einen schlechten Beigeschmack und will keiner sein, aber es hilft weiter.



                      Hokuspokus, besonders der im Reiseland vorherrschende, ist nicht zu verachten und hilft mit Sicherheit jedem Reisenden (egal welcher Weltanschauung) mehr als eine perfekte Ausrüstung. Hier geht's zu einem eigenen Erlebnis als Indiz für diese Behauptung.
                      Danke für die sinnigen Sätze. Habe deine Berichte sozusagen verschlungen. Rumänien kennen wir ein bisschen. Absolut interessant.
                      Ja, ''Hokuspokus'' ist ist nicht nur in Indien nicht zu verachten. Ich selbst baue mir ja schon seit vielen Jahren meine eigenen ''Hokuspokusbrücken'' + bin damit relativ gut gefahren. ich will es mir nur oft nicht selbst eingestehen

                      Liebe Grüße
                      Wi grenzenlos
                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

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                        • 25.06.2013
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                        Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                        Mit Wi und Gi frühstücken - wie schön! Und ganz tolle Fotos, wie immer! Ich verschlinge Deine Berichte, hoffentlich geht es bald weiter! Ich bin vor allem gespannt, ob letztlich aus Hass Liebe geworden ist.

                        [OT]Spontan fällt mir dazu ein:
                        Kennst Du vielleicht das Buch "Also sprach Bellavista" von Luciano de Crescenzo, in der der fiktive Professor Belavista die Theorie von Liebe und Freiheit erläutert?
                        Hat mir geholfen, Neapel zu "ertragen" (in den 80ern), hilft vielleicht auch für Indien....

                        Claudia
                        Danke Claudia

                        Das Buch kenne ich leider nicht. Werde es mir, sobald wir wieder in D. sind, besorgen. Auch danke für die sinnige Erläuterung. Das Problem in solchen Ländern ist meist, dass da mein europäisch geprägtes Gehirn heftig mit mir streiten will Hass und Liebe prellen da ordentlich aufeinander. Momentan ist die Liebe die Siegerin. Bin selbst auf die weitere Entwicklung gespannt

                        Liebe Grüße
                        Wi grenzenlos
                        Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

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                          Zitat von Julia Beitrag anzeigen
                          Hallo Ihr Beiden!

                          Habe lange hier nichts mehr geschrieben, aber immer fleissig, ungeduldig, fasziniert, bewundernd und begeistert, manchmal auch etwas besorgt mitgelesen. Und tue es weiterhin. Ich bin immer mit dabei!

                          Ganz viele Grüsse und innerlich herzliche gute Wünsche aus dem herbstlichen Norden in die Waschküche, in der Ihr Euch gerade rumtreibt.
                          Hallo Julia,

                          dankeschön für die lieben Grüße aus dem herbstlichen Norden. In der Waschküche könnten wir so manchen Tag ein frisches Windchen vertragen. Wir freuen uns natürlich sehr, dass Du immer fleissig, ungeduldig und, und ... mitgelesen hast . Ist ja ein echt dickes Lob. Tut einfach gut

                          Liebe Grüße ins schöne Nordland

                          Wi + Gi grenzenlos
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                          Gruß, Wi grenzenlos

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                            • 25.06.2013
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                            Indien Teil 3



                            Indien - Gefühlschaos

                            Die Farbe Pink finden wir in der Pink City tatsächlich. Allerdings ist dazu ordentlich Sonne nötig. Scheint die Sonne, die Stadt ist dazu momentan nicht total versmogt, dann klappt es wirklich und all die Mauern, die Paläste und Stadttore erleuchten in Pink. Die verwendeten Bausteine besitzen die Grundfarbe Pink, welche bei Sonneneinstrahlung so richtig das Touristenherz erstrahlen lassen.
                            Nun bin ich nicht der Typ, welcher versucht, zum tausendsten Mal all die berechtigt oder unberechtigt auserkorenen Sehenswürdigkeiten einer Stadt zu beschreiben. Speziell der Bundesstaat Rajasthan, von welchem ja Jaipur mit knapp 4 Millionen Einwohnern die Hauptstadt stellt, wird mit all seinen weiteren Rajasthan - Touri- Städten und Sehenswürdigkeiten in jedem Reiseführer ausführlich und überaus positiv beschrieben.


                            Etwas Pink

                            Was uns persönlich aber wirklich in Jaipur begeistert, ist neben den endlos erscheinenden Basaren zwischen all den zinnenbewehrten Pinkmauern, der Palast der Winde. Bei 35 Grad und gefühlten 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, bin ich den Erbauern überaus dankbar, wirklich dankbar!
                            Man stelle sich nämlich nur vor, man wandelt durch den Windpalast und spürt dabei tatsächlich den sehr angenehm frischen Wind bei jedem Meter. Er liebkost deinen schweißgebadeten Körper. Er leckt dich trocken. Du atmest durch und kannst wieder klar denken. Und da du plötzlich wieder klar denken kannst, fragst du dich, warum gibt es nur so viele mit Strom betriebene Klimaanlagen in der Welt?
                            Vor über 200 Jahren hat man ja genau diese Klimaanlage ohne Strom hier bereits gebaut. Da dieser luftige Palast hauptsächlich wegen der Neugier der darin wohnenden Damenwelt erbaut wurde – sie konnten vom Palast aus ohne Schweißanstrengung den Straßenbasar beobachten - könnte man ja einfach behaupten, nur wirkliche Damen dürfen erquickender Luftströmungen frönen. Doch weit gefehlt, denn bereits viele Jahrhunderte vorher gab es bereits sinnige kleine Familien- Häuslein mit Luftströmungen der sehr angenehmen Art. Zum Beispiel werden noch heute, diese, ich nenne sie mal, Energiesparhäuser-die-niemand-nachbauen-will - wirklich bekannt auch als Windtürme - in weiten Teilen des Jemen und in der Golfregion des Iran bewohnt bzw. neu erbaut. Die Luftigen sind so raffiniert gestaltet, dass manche zügigen Kühlecken sogar den heutigen Kühlschrank spielend ersetzen.
                            Warum nun sind diese Windtürme nicht Exportschlager für viele Heißluft-Regionen unserer Welt? Muss alles neu erfunden werden? Muss alles mehr Geld kosten, alles Energie fressen bis zum bitteren Ende? Ich habe leider keine Antworten!


                            Pink Windpalast

                            Von Jaipur sind es nur wenige Kilometer bis Amber. Die alte Königsstadt hat natürlich, Rajasthan üblich, auch einen Palast. Und der liegt fantastisch auf einer Bergkuppe.


                            Amber Palast

                            Um da ohne Schweißperlen raufzukommen, kann man einen der unzähligen Elefanten besteigen. Ohne großartig zu überlegen, tun wir es auch. Nur wenige Minuten später wird uns bewusst, wie blöd wir eigentlich sind. Der arme Elefant quält sich den langen steilen Weg rauf. Es müssen um die 40 Grad sein. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt meine Kameralinse arg beschlagen. Es ist so gegen 11 Uhr. Alles flimmert vor Hitze.


                            Linse arg beschlagen

                            Zu dieser Zeit liegen frei lebende Elefanten irgendwo im Dschungel an einem Wasserloch. Sie saufen dabei literweise Wasser, spritzen sich lustvoll voll und wälzen sich im Schlamm. Bei unserem Elefanten sitzt ein unsympathischer Treiber genau hinter seinen Ohren. Und zu allem Überfluss, wir zwei Dummköpfe im schaukelnden Tragekorb dahinter. Wir 3 schwitzen ohne uns zu bewegen. Der Treiber schwitzt wie ein leckes Wasserfass. Kein Wunder, denn der Treiber hat unser 2 Personengesamtgewicht.
                            Ob der Elefant schwitzt, kann ich nicht einschätzen. Er muss aber mächtig Durst haben, geht es mir durch den Kopf, denn wir merken recht schnell, er fühlt sich absolut unwohl. Alle paar Meter gibt er komische Geräusche von sich, wobei er fast ständig durch seinen Rüssel bläst. Dieses Blasen geht einher mit dem Ausstoß ekelhafter Flüssigkeit. Da die Wind- und Blasrichtung leider stimmig sind, landet der flüssige Schleim regelmäßig bei uns.
                            15 lange, nicht endend wollende Minuten, erleiden wir die Schleimberieselung im Minutenabstand. Sehr blöd für uns, denn mancher Schleim fliegt uns ins Gesicht. Es geschieht uns aber recht. Die Schleimberieselung hat uns zudem um die 10 stolze Euro gekostet. Wir hätten ja auch laufen können. Mehr geschwitzt hätten wir auch nicht.
                            Als wir endlich absteigen können, verlangt der Treiber ein Trinkgeld von uns. Umgerechnet weitere 10 Euro sollen wir berappen. Ich denke, ich höre nicht richtig. Da dies der Treiber wahrscheinlich auch denkt, wiederholt er die Summe seiner Begehrlichkeit. Dem hat die Hitze völlig das Gehirn ausgesaugt, vermute ich in diesem Moment.
                            Da eine indische Touristen- Abzockerfibel garantiert leicht 1000 Seiten füllen würde, sah man sich irgendwann in Amber wahrscheinlich gezwungen, den oft leichtgläubigen Touristen auf einem Schild beim Eintrittsfensterchen mitzuteilen, dass mit der Elefanten-Reit-Eintrittskarte alles bezahlt sei, und somit weitere Forderungen der Treiber illegal seien. Man möge solche Treiber sogar melden! Das riecht ja stark nach deutschem Ordnungsamt. Was mag hier schon alles los gewesen sein um solch ein Warnschild auf indischem Hoheitsgebiet aufzustellen? Gab es Kämpfe zwischen den Touristen und Treibern? Gab es einen regelrechten Elefantentreiber- Trinkgeldkrieg am Fort Amber? Wurden Touristen (sogar Deutsche?) abgeworfen, qualvoll zermalmt? Geht jetzt meine hitzige Fantasie mit mir durch? Hat mein Gehirn auch schon gelitten, ist ausgebrannt? Ist es wirklich so heiß?
                            Jedenfalls reichen meine ausgetrockneten Windungen noch dafür aus, dem unsympathischen Wasserfass zu erklären, dass ein Trinkgeld, wie der Namen ja schon sagt, bedeutet, er möchte Geld für Trinken. Der
                            einzige der hier was zum trinken braucht, wäre unser geplagter Elefant. Und da du ja jetzt wieder runter musst, kannst du da unten am See deinem Elefanten viel, viel Wasser saugen lassen. Es ist zwar dann kein Trinkgeld, jedoch ein Freigetränk, sogar tausend Rüssel- Freigetränke sind da möglich, sofern du willst, denn es kostet ja nichts.
                            Wasserfass läuft fast über, verdreht seine wässrigen Äuglein, schwankt zwischen den riesigen Ohren hin und her und versucht heiße Luft zu erhaschen. Sein schlappriger Mund schnappt irgendwie karpfenähnlich.

                            Natürlich ist es irgendwie schick, gemütlich – wenn denn der Schleim nicht wäre - und auch spannend auf einem Elefanten zu sitzen. Mir wurde erst bewusst wie anstrengend es für den armen Kerl sein muss, als ich selbst auf seinem Rücken saß. Da ging es echt steil rauf. Die Geräusche waren wirklich fürchterlich. Stunden später haben wir dann auch noch zufällig gesehen, wie die Elefanten ihre Freizeit verbringen. Wie mittelalterliche Knastbrüder mit dicken Eisenketten bewegen sie sich um wenige Zentimeter nach vorne, nach hinten, nach vorne, nach hinten ...


                            Eisenfesseln

                            Wir verlassen die Elefantenhochburg Richtung Puskhar. Der relativ kleine Ort gefällt uns auf Anhieb. Relativ klein bedeutet, hier gibt es nur um die 20 Tausend Einwohner. Fast zu 100 Prozent sind es Hindus. Diese haben sich einen wirklich herrlichen Platz zum Leben ausgesucht. Die eigentliche Seele von Puskhar ist ein See. Früher war dieser Seeort ein wichtiger Lager- und Handelsplatz für durchziehende Karawanen. Tempel entstanden. Die Tempel und oftmals dazugehörenden Ghats (Treppen zum See oder zu Flüssen) sind den Hindus heilig. Daraus folgt, der Ort ist auch ein Pilgerort.

                            Da einige der vielen indischen Pilgerorte auch von ausländischen Touristen besucht werden, stimmt dort die touristische Infrastruktur auf indische Art. Dies bedeutet auch, Schlepper können gewaltig nerven. Es gibt aber auch Tage, an denen könnte ich die Nervensägen küssen. In Puskhar geraten wir an solch eine zu küssende Nervensäge. Er will einfach nicht aufgeben. Ob wir ein Zimmer suchen, möchte er ständig wissen. Die Nervensäge gewinnt. Ich stelle ihn auf die Probe.


                            Habe ich, sagt er.

                            Ja, wir suchen ein Zimmer für 2 bis 3 Nächte. Sauber, nicht so klein, Balkon wäre nett, gute Aussicht, kostenfreies Wifi ist wichtig und preiswert soll es sein. Auch brauchen wir für Kampfmaschine einen sicheren Nachtlagerplatz.
                            Habe ich, sagt er. Dabei glänzen seine Augen (Schlepper bekommen vom Hotelbesitzer bis 10% vom Übernachtungspreis).
                            Habe ich, kennen wir. Das sagen alle Schlepper. Dann folgt meist, sofern wir überhaupt Schlepperdienste in Anspruch nehmen, die Enttäuschung. Da jedoch seine Art und auch seine Augen sehr viel positives ausstrahlen, sage ich diesmal okay. Die Probe geht also weiter.
                            Er fährt vorneweg. Wir tuckern hinterher. Tuckern ist nicht nur wegen der Endfield- Melodie das richtige Wort. Es passt von der Enfield- Fahrt- Schrittgeschwindigkeit auch zu den endlos erscheinenden Gassen, den folgenden Gässchen, und somit auch von der verzwickten Lage von: Habe ich.
                            Wir sind freudig überrascht. Probe bestanden! Unsere aller Augen leuchten.
                            Das Zimmer ist sehr gut. Balkon ist vorhanden. Warmes Duschwasser gibt es zu festgelegten Zeiten. Wifi ist kostenfrei. Wir verhandeln den Preis für 3 Nächte. Jeder ist letztendlich fast zufrieden. Nur Kampfmaschine zieht eine Niete, denn sie bekommt sozusagen den Schmuddelplatz hinter der heiligen Kuh angeboten. Sie wird damit umgehen müssen.


                            Kampfmaschines Schmuddelplatz


                            Wachkuh

                            Da uns der Pensionbesitzer glaubwürdig versichert, in seinem Viertel wurde noch nie eine Enfield geklaut, segnen wir die Übernachtungen endgültig ab. Zum Glück, denn zur Pension gehört auch ein zauberhaftes Dachrestaurant mit Blick zum See und den Ghats.
                            Wir genießen die Zeit in Puskhar, den verwunschenen Blick auf den See, die Wanderungen um den See und die Vielfalt der langen Speisekarte. Stunden sitzen wir auf unserem Aussichtsturm.
                            Wir beobachten dabei die Pilger, bestaunen die bunte Vielfalt ihrer Gewänder und lauschen den immer wiederkehrenden Gesängen aus den Tempeln.


                            Pilger

                            Speziell zum Sonnenuntergang wirkt die ganze Szenerie Surreal. Es kehrt Ruhe ein. Ruhe ist in Indien ein kostbares Gut, denn besinnliche Ruhe ist im Land der vielen, vielen Menschen nur selten zu haben.


                            Aussichtsturm

                            In diesen Ruhephasen bringt mir der Kellner immer ein großes kaltes Bier. Es lächelt mich verschämt aus einer großen Kaffeetasse an. Von Bundesstaat zu Bundesstaat sind die Alkohol- Ausschankgenehmigungen sehr unterschiedlich. Auch kosten die Schank- Lizenzen viel Geld. Deshalb wir oft illegal ausgeschenkt. Mir kann es egal sein, denn auch aus einer Kaffeetasse schmeckt das kühle Kingfisher prima.


                            Ruhezeit

                            Während dieser Kingfisher- Ruhephasezeit lassen wir die Tage ausklingen. Wir sind uns dabei einig, Puskhar hat was. Liegt es nur an der abendlichen Ruhe? Nicht nur, denn Puskhar ist das, was man sich unter einem Pilgerort als gemeiner Tourist vorstellt. Es sind die Farben, die Gerüche, die Pilgerzsenen, das Gewusel in den Gassen, die Geräusche aus den Tempeln und auch die abgasfreie Luft.
                            Uns tun diese Ruhetage in Puskhar sehr gut, denn die Zeit heilt auch unsere Zipperlein. Leider hatten wir vergessen, bei der Segnung von Kampfmaschine auch gleich uns gegen eventuelle Zipperlein segnen zu lassen.
                            Meine Steißbeingegend ist vom vielen sitzen auf Kampfmaschine irgendwie geprellt, verursacht leichten Schmerz und ist etwas Wund gescheuert. Den Wolf kennen wir ja von unseren Wanderungen und auch teilweise von unserer Weltradeltour, doch war mir nicht bewusst, was Motorradfahrer so alles ''aushalten'' müssen. Was mir dabei aber auch klar wird, wie hätten wir dem Sadhu ein eventuelles Steißbeinproblem als Segnungsgrund erklären sollen? Ich denke zudem, nicht alles ist einer Segnung würdig.
                            Gi löst mein Problem recht schnell. Sie verordnet Salbe und ein Sitzkissen. Dabei sagt sie, ihr Männer bleibt halt immer kleine Kinder.
                            Um ihre Behauptung zu untermauern, erinnert sie mich an ein fast lustiges Problem während unserer längst vergangenen Radeltage in Indien.

                            Rückblick Radeltour Indien 2007: Gi hatte schon gut eine Woche den Durchfall der schlimmen Art. Radeln und Durchfall als Mix sind nicht sehr angenehm. In Indien schon gar nicht. Sie hatte einige Kilo abgenommen und auch sonst ging es ihr nicht gerade rosig. Irgendwann kam der Tag, wo es langsam ernst wurde. Also ging Gi in eine Apotheke um Tabletten gegen Durchfall zu kaufen. Die bekommt sie auch. Der Apotheker schreibt ihr auf die Packung auch genau die tägliche Ration.
                            Leider wird es nicht besser. Ganz im Gegenteil. Das Problem wird sozusagen täglich immer beschissener. In ihrer Not schaut sich Gi die Packung genauer an. Was stellt sie da fest?
                            Ich mag es gar nicht schreiben, denn bei all der beschissenen Ernsthaftigkeit, werde ich nun Lachsalven nicht vermeiden können, denn der Apotheker hatte ihr tatsächlich Abführtabletten verkauft. Es darf nun kräftig gelacht werden.
                            Damals war Gis Kommentar, ich hasse dieses Land! Heute können wir kräftig und lange darüber lachen.

                            Ach ja, bezüglich der Behauptungs- Untermauerung bezüglich Männer sind wie kleine Kinder, Frauen sind wirklich hart im Nehmen. Und Gis Zipperlein erledigt sich diesmal mit Tabletten der richtigen Art sehr schnell.

                            Von unseren Zipperlein geheilt, tuckern wir weiter nach Utaipur. Utaipur ist sozusagen die große Verwandtschaft von Puskhar, denn auch hier gibt es Seen, Tempel, Paläste und Zonen für ruhebedürftige Touristen. Alles ist aber um einige Nummern größer.


                            Wasserschloss Utaipur

                            Trotz der Größe stellt sich bei uns nicht dieses Puskhar- Rundum- Wohlgefühl ein. Wir bleiben deshalb nur kurze 2 Tage und tuckern weiter nach Ahmedabad, welches im 3. Bundesstaat unserer bisherigen Tour liegt.
                            Die ersten tausend Tuckerkilometer zeigt mir der Tacho in Ahmedabad. Ahmedabad ist noch um einige Nummern größer. Die 6 Millionenstadt wirkt trotz ihrer Größe irgendwie aufgeräumt. Ist dies einem berühmten Mann der Stadt geschuldet? Gandhi ist diese von mir so geliebte Berühmtheit.


                            Salzmarsch

                            Natürlich besuchen wir den Ashram- Sabarmati (Rückzugsort bzw. spirituelle Gemeinschaft) von Gandhi. Während seines langen Kampfes um die Unabhängigkeit war der Ashram sozusagen sein Hauptquartier. Von hier aus begann auch 1930 der legendäre Salzmarsch.
                            Die Wirkungsstätte, gelegen an einem großen Fluss, wirkt noch heute idyllisch. Große Bäume sorgen für Schatten auf dem relativ großem Geländer. Friedliche Stimmung kommt mir da in den Sinn.
                            Nach seinem gewaltsamen Tod, wurde hier etwas Asche von Gandhi in den Fluss gestreut. Es gibt ein informatives Museum. Und man kann auch die sehr spartanische Wohnung von Gandhi besichtigen. Da steht auch sein Spinnrad in einer Ecke des fast kahlen Raumes.
                            Wir verweilen einige Stunden im Ashram. Wir sind während dieser Zeit die einzigen ausländischen Touristen. Nur selten verirren sich Ausländer nach Ahmedabad.
                            Was empfindet man an solch einem Platz? In mir werden Erinnerungen wach gerufen. Filme über Gandhi habe ich gesehen. Bücher von und über Gandhi habe ich gelesen. Egal ob ich nun gesehen oder gelesen habe, jedes Mal war ich erneut berauscht von dieser Person. Überaus hat mich seine Weisheit, seine Einfachheit, sein fast übermenschlicher Wille, sein gewaltfreier Kampf für sein Indien und besonders sein Kampf im Interesse von wirklich bedürftigen Menschen fasziniert.
                            Noch am Abend bin ich wie elektrisiert, verstört und auch traurig, denn beim Verlassen vom Ashram, erleben wir nur wenige hundert Meter vom Ashram entfernt, unbegreifliches.

                            Unterhalb der Hauptstraße zum Ashram, befindet sich in einer Senke, eines der Armenviertel der Stadt. Vor einer erbärmlichen Hütte liegt ein Kind in einer Hängematte. Wir bemerken sofort, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt.


                            Da könnte man verrückt werden.

                            Ist das Kind krank oder fehlt dem Kind einfach nur genügend Nahrung? Wir werden es nie erfahren. Neben der Hängematte sitzt ein recht beleibter Mann. Um den Mann herum liegen leere Kingfisher- Bierflaschen verstreut. Er ist betrunken. Auch wirkt er leicht aggressiv auf mich. Eine sinnvolle Unterhaltung, um dem Kind irgendwie zu helfen, kommt leider nicht zustande.
                            Indien hat weit über 1 Milliarde Menschen. Davon leben noch immer ca. 400 Millionen in bitterer Armut. Indien besitzt viele Atombomben und leistet sich Flugzeugträger. Pervers? Natürlich empfinde ich dies als absolut pervers. Jetzt könnte ich unendlich viel Müll über Indien auskippen, denn den gibt es reichlich. Aber nicht nur Indien ist in dieser Beziehung pervers. Deshalb müsste der perverse Müll über viele Länder verteilt werden.
                            Bedürftige Menschen, Menschen welchen unbedingt geholfen werden müsste, gibt es auch in Deutschland, in Südamerika, in den USA, in Afrika und, und, und …
                            Was es leider fast gar nicht gibt, sind Menschen wie Gandhi. Die Menschheit kennt viele Götter. Warum belohnen diese Götter, Menschen wie Gandhi, nicht mit ewigen Leben? Die Menschheit hätte viele Gandhis bitter nötig!

                            Bis zum nächsten Bericht,

                            LG, Wi + Gi + Kampfmaschine

                            Kilometer: ca. 1000 km Stand: Mitte September 2015

                            Zuletzt geändert von grenzenlos; 29.10.2015, 16:40.
                            Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                            Gruß, Wi grenzenlos

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                            • GClaus
                              Anfänger im Forum
                              • 18.02.2014
                              • 16
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                              AW: [TR] Langzeitwanderung

                              Hallo Wi & Gi,
                              zum Durchfall von Gi von 2007.
                              Nachdem Gi nun darüber lachen kann, der Kommentar von meiner Frau (ohne meine Meinung):
                              Gi hat damals eine preisgünstige Darmsanierung unter fachlicher Anleitung erhalten. Wenn man bedenkt was dies bei uns als Privatpatient gekostet hätte, wenn man es von dieser Seite betrachtet.
                              Berichte wie immer toll -vor allem die sinnlichen Gedanken-, wann kommt der Nächste?
                              Viele Grüße von Edeltraut, von Günther

                              Kommentar


                              • grenzenlos
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                                • 25.06.2013
                                • 566
                                • Privat

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                                AW: [TR] Langzeitwanderung

                                Zitat von GClaus Beitrag anzeigen
                                Hallo Wi & Gi,
                                zum Durchfall von Gi von 2007.
                                Nachdem Gi nun darüber lachen kann, der Kommentar von meiner Frau (ohne meine Meinung):
                                Gi hat damals eine preisgünstige Darmsanierung unter fachlicher Anleitung erhalten. Wenn man bedenkt was dies bei uns als Privatpatient gekostet hätte, wenn man es von dieser Seite betrachtet.
                                Berichte wie immer toll -vor allem die sinnlichen Gedanken-, wann kommt der Nächste?
                                Viele Grüße von Edeltraut, von Günther
                                Hallo Günther,

                                nochmals köstlich darüber gelacht Liebe Grüße an die Frau Edeltraut extra lieb von Gi
                                In wenigen Tagen kommt der Nächste. Bin ja hier nicht auf Arbeit Ne, das Internet ist halt in Indien nicht so hurtig, trotz Bengalor-Spezis weltweit

                                LG, Wi
                                Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                Gruß, Wi grenzenlos

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                                • grenzenlos
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                                  • 25.06.2013
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                                  AW: [TR] Langzeitwanderung

                                  Indien Teil 4



                                  Immer südwärts bis Goa

                                  Von der Gandhi-Ashram-Stadt sind es nur relativ wenige Kampfmaschinen- Kilometer bis zum Meer. Wir freuen uns aufs Meer. Genau ist es der Golf von Gambay. Dieser zieht sich nach Süden bis zur Megastadt Mumbai. Doch wenn ein Gewässer den Beinamen Golf hat, zudem Mumbai sozusagen als Nabelschnur anhängt, so ist Vorsicht angesagt, denn nur selten ist ein Golf wirklich so richtig badetauglich.
                                  Der Golfsonnenuntergang selbst sieht herrlich aus, denke ich zumindest.



                                  Der würde sich im Neckermann Reisekatalog für diese Region verkaufswirksam einstellen lassen. So können Bilder aber täuschen, denn noch nie haben wir solch ein mistiges Gewässer gesehen. Und natürlich verkauft Neckermann auch keinen Badeurlaub am Golf von Gambay. Da könnte Neckermann sehr schnell seinen Laden dicht machen. Das es die Inder mit Umwelt- und Gewässerschutz, vornehm ausgedrückt, sehr lotterhaft nehmen, ist ja weltweit kein Geheimnis, doch was wir hier erleben, spottet jeder Beschreibung. Um die 150 Kilometer Küste bis Mumbai sind total vermüllt. Um die Badewasserqualität überhaupt testen zu können, müssten wir über Müll stiefeln. Dafür wäre ein Ganzkörperkondom sehr dienlich. Da es keine zu kaufen gibt, nehmen wir davon Abstand. Wir überlassen es lieber den Indern selbst, denn man staune, es gibt da tatsächlich einige Badehotels entlang der Schweinchenküste und somit durchaus auch mutige Badegäste. Diese Badegäste erleben wir an der Silberküste von Daman. Zwangsweise bleiben wir eine Nacht am Silberstrand. Der Tag neigt sich nämlich zum Abend.
                                  Wer denkt sich nur solche paradiesischen Namen für einen total vermüllten Strand aus? Der Name Schweinchenküste ist mir übrigens eingefallen, da wir entlang der gesamten Küste, bis runter zum südlichsten Indienpunkt (Kap Komorin), fast täglich irgendwie auf richtige Schweine treffen werden. Sie rennen durch die Dörfer und Städte, suhlen sich im Müll, in Abwässern und ich muss beim Zusammentreffen immer ordentlich acht geben, dass ich ja keines der so freien Schweine überrolle. Zur Ehrenrettung der Schweinchen, sie sind natürlich an der Golfvermüllung nicht Schuld. Die eigentlichen Schweine sind ganz andere.


                                  Täglich grüßt das Schwein

                                  Wegen der unangenehmen Vermüllung legen wir ab Daman einen Kampfmaschinen- Zahn zu. Wir nehmen uns zumindest vor, einen Zahn zuzulegen. Mumbai versuche ich dabei weiträumig zu umfahren. Die von Menschenmassen wimmelnde Großstadt ist uns nicht unbekannt. Sie hat gewiss einige schöne Seiten, doch mindestens genauso viele bescheidene Blätter.
                                  Ob in Mumbai 20, 25 oder noch mehr Millionen Menschen leben ist nicht bekannt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Was aber sicher ist, ungefähr die Hälfte der Einwohner lebt in sogenannten Slums. Dort gibt es keine Wasseranschlüsse und keine Kanalisation. In diesen Slums sind biblische Krankheiten und die Kindersterblichkeit sehr hoch angesiedelt. Man kann es sich schlecht vorstellen, doch leider ist es aber wirklich so. Da fallen mir erneut die Atombomben und Flugzeugträger ein. Warum nur?
                                  Der Versuch der weiträumigen Umfahrung ist geprägt von weiteren Problemen der Megacity. Stau folgt da auf Stau. Wir atmen dabei Abgase und Staubwolken ein, welche wir als Überdosis empfinden und so noch nie erlebt haben. Wenn ich dann aber fahre, hoppeln wir von Schlagloch zu Schlagloch. Ich kämpfe um eingebildete Vorfahrten und bin nach Stunden im Stau, nach Stunden in den Abgaswolken, und dem irgendwann unerträglichem Gehupe, fast völlig am verzweifeln. Ich bin einfach nur noch geschafft. Ich könnte auch schreiben: Mit den Nerven am Ende!
                                  Südlich von Thane (Thane gehört noch zum Großraum von Mumbai) gebe ich auf. Wir steuern die nächstbeste Unterkunft am Highway Nummer 4 an. Ich mag nicht in der Nacht fahren. Circa 200 Kilometer ist die Tagesausbeute. Diese geteilt, durch ca.10 von Abgasen geschwängerten Stunden, entspricht erstaunlichen 20 Kilometern pro Stunde.
                                  Das nächstbeste Hotel ist nur eine Notlösung für eine Nacht. Zum Glück haben wir unseren eigenen Bettüberzug dabei. In manchen Unterkünften der Billigkategorie erfolgt ein Wechsel der Bettlaken nämlich nur sporadisch. Unser Betttuch mit vielen kleinen und größeren Elefanten drauf, wertet das Zimmerchen unglaublich auf. Die Hotelbesatzung ist begeistert. Wir ziehen natürlich keine Verkaufsveranstaltung ab, doch es ist so eine indische Personaleigenheit in vielen Hotels, dass die Jungs meist sehr neugierig sind. Gründe um die Elefanten zu bestaunen, gibt es viele.
                                  Man bringt uns zwei staubtrockene Handtücher. Man bringt uns ein Stückchen geruchloser Seife. Man zeigt uns, welche der 7 Lampen wirklich funktionieren, welcher Kippschalter zu welcher Lampe gehört und auf welcher Steckdose wirklich Strom umherirrt. Man wechselt die toten Batterien der Fernbedienung für den Fernseher. Komisch dabei, wir wollen eigentlich gar nicht schauen. Interessant dabei, die Jungs sind immer mächtig stolz über ihre Fernseher. Man zeigt uns die europäische Toilette. Auch hier verzaubert viel Stolz den Raum. Man bringt uns eine Alukanne mit Trinkwasser. Man fragt, ob wir einen Tee möchten.

                                  Dass, was wir wirklich möchten, dauert dafür aber sehr lange. Versprochen wurde uns, im Notlösungs- Zimmer gäbe es tatsächlich eine heiße Dusche. Der Hahn spuckt aber nur einen dünnen Faden kaltes Wasser aus. Also frage ich nach. Ja, das heiße Wasser wird kommen, ist die Antwort. Nach einer halben Stunde klopft es erneut an der Tür. Kaum geklopft, geht die Tür auch schon auf. In der Hand hält der Junge einen dampfenden Eimer mit heißem Wasser. Die Notlösung entpuppt sich als gute Lösung. Die Jungs sind zwar sehr neugierig, somit auch nervig, doch letztendlich aber auch auf Zack.

                                  Das es auch ohne viel Neugierde geht, erleben wir Tage später. Die Fahrt zum Ort ohne Neugierde lässt uns hoffen, denn als wir den Großraum Mumbai endlich tuckernd hinter uns lassen, nimmt der Verkehr ab, es regnet nicht mehr gar so oft, die Schlaglöcher verschwinden zumindest ab und zu für einige Kilometer, die Abgaswolken werden durchsichtiger, einzelne Palmen werden zu Palmenwäldern, die Landschaft wird endlich grüner und verzaubert wirkende Hügelketten säumen den Weg.
                                  Die Unterkünfte suchen wir uns schon immer am frühen Nachmittag. Wir tuckern dann ohne Gepäck ein bisschen durch die Landschaft oder unternehmen kleinere Wanderungen. So manchen Fluss, so manches Flüsschen überqueren wir, entdecken dabei viel schönes und und erfreuen uns der täglich zunehmenden Andersartigkeit. Die Wasserbüffel überraschen uns mit ihrer erfreulichen Gemütlichkeit.


                                  Erfreulich gemütlich


                                  Im Dschungel?

                                  Wir entdecken den ersten Wasserfall in den Hügelketten. An manchen Tagen tuckern wir über Stichstraßen an die Küste. Von Tag zu Tag stellen wir dabei fest, der Küstenmüll wird weniger und das Meer bekommt eine bessere Farbe. Bei einer dieser Nachmittagstouren stirbt plötzlich die Motorradhupe. Da ich kein Inder bin, setze ich die Hupe nur sehr selten ein. Hupen gehen mir auf den Geist. Ich hasse Hupen seit ich Indien kenne. In Indien hupt es 24 Stunden, egal ob es gerade Sinn macht oder auch nicht. Meist macht es keinen Sinn. Manchmal habe ich das Gefühl, alle Inder werden per Hupsignal geboren und deswegen können die gar nicht mehr anders.
                                  Gi ist der Meinung, die Hupe muss sofort repariert werden. Ich bin der Meinung, dies hat Zeit. Da Gi meine Zeitaussage als berechtigt sehr lange einstuft, ergreift sie selbst die Initiative. Nein, sie lässt die Hupe nicht selbst reparieren. Eine ihrer genialen Ideen wird umgesetzt. Sie kauft eine Trillerpfeife. Die Idee finde ich glänzend, denn sie erspart mir den Weg zur Reparatur und ich muss auch selbst nicht mehr hupen, beziehungsweise halt nicht Triller- pfeifen, den Gi übernimmt diese, ihrer Meinung nach, sehr wichtige Aufgabe. Das blöde ist nur, sie trillert sehr gerne im Konzert der Inder mit. Und somit natürlich fast genau an meinem Trommelfell vorbei. Sie trillert auch wenn ich anhalten soll, sie eine Kokosnuss trinken möchte, ihre Blase drückt, sie eine Pause einlegen möchte und, und, und... Das Trillersignal für privates ist übrigens ein lauter Doppeltriller. Und als wir die Grenze zum Bundesstaat Goa übertuckern erfolgt ein Dreier- Triller.

                                  Der glitzekleine Bundesstaat Goa wird sehr oft als wunderschön beschrieben. Schuld daran sind angeblich die herrlichen Strände, die sattgrünen Reisfelder, das kristallklare Wasser, das gute Essen, die weißen Kirchlein unter Palmen, die nie endenden Techno- Partys und vieles mehr. Ich kann da nur zustimmen, denn bis auf die Partys ist Goa noch immer ein indischer Traum im Sinne von: Ich mach mal ordentlich Urlaub jetzt!
                                  Nach bisher 2040 ertuckerten Kilometern, diese nun teilweise auch mit eigenen Trillerpfeifengeräuschen, genehmigen wir uns genau diesen Traum!
                                  Wir nächtigen in Anjuna, bekannt auch als fester Bestandteil der Goa- Hippieszene. Geliebt wird Anjuna außerdem auch wegen seinen berühmt-berüchtigten Flohmarkt. Dieser ist in der Nebensaison allerdings leblos. Für uns kein Problem, denn wir lieben die Ruhe. Ruhe gibt es für uns sehr viel. Es ist nämlich gerade absolute Nebensaison.
                                  Wir suchen uns eine Unterkunft ohne viel Neugierde. Dies fällt nicht schwer, denn in der absoluten Nebensaison bleiben viele Betten leer, ist somit der Preis auch gut verhandelbar und beim Verhandeln kann man auch gleich den Neugierfaktor einschätzen.

                                  Unser Basislager für die nächsten Tage ist keine Notlösung. Auch ohne unsere kleinen und größeren Elefanten hat das Zimmer seinen Wert. Man bringt uns mauschelige Handtücher, gut riechende Seife und frisches Trinkwasser. Dafür wir nur einmal an unsere Tür geklopft. Der Neugierfaktor ist fast Null. Die Dusche berieselt uns mit heißem Wasser. Und viele, viele Palmen werfen Schatten auf unsere Veranda. Wir genießen die Aussicht und lauschen den Wellen. Was braucht man mehr?


                                  Was braucht man mehr?

                                  Natürlich braucht man, zumindest wir, auch etwas Bewegung. Lange Spaziergänge durch Palmenhaine, an Reisfeldern entlang, durch Dörfer und am hübschen Strand sind angesagt. Auch wenn keine Hochsaison ist, so ist am Strand doch oft einiges los.


                                  Viel Freude

                                  Die Inder sind ein absolut interessantes Volk. Ich liebe Andersartigkeiten, denn ich Frage mich da immer, warum ist es so, warum sind sie so? Und in Indien gibt es viele dieser Fragestellungen.
                                  Die Inder sind immer in Gruppen unterwegs. Ganze Dorfgemeinschaften, zumindest die, welche es sich leisten können, hoppeln mit vorzeitlichen Bussen, besonders an den Wochenenden, an den Strand. Dort wollen sie ihren Spaß haben. Spaß ist ja weltweit erlaubt. Was mich aber wundert?
                                  Warum schmeißen, rollen, hüpfen und schaukeln sie sich alle nur ins kniehohe Wasser? Warum kommen manche Männer nicht mehr auf die Beine? Warum trillern die Rettungsschwimmer ständig mit ihren Trillerpfeifen?
                                  Es braucht eine gewisse Zeit und es braucht auch einige Beobachtungen, bis ich mir die Fragen beantworten kann.
                                  Die meisten Inder können nicht schwimmen. Viele von den Nichtschwimmern kommen in ihrem Leben nur einmal an den Strand. Vor lauter Freude schmeißen, rollen, hüpfen oder schaukeln sie sich dann in die kleinen Wellen am Ufer. Da die Rettungsschwimmer natürlich wissen, dass die meisten Inder Nichtschwimmer sind, trillern sie die ständig, sobald einer von ihnen 2 Meter vom Ufer weg ist. Was ich dabei immer denke, hoffentlich können die Rettungsschwimmer wenigstens das Schwimmen, denn während all der Zeit an der indischen Küste, habe ich nie einen Rettungsschwimmer im Wasser gesehen.

                                  Ja, die meist männlichen Busladungen wollen ihren Spaß haben. Um ordentlich Spaß zu haben, trinken viele von ihnen Kingfisher und härtere Sachen. Bei über 30 Grad, und dies oft schon am frühen Morgen, da hinterlassen die Prozente halt ihre Spuren. Manche Männer bleiben dann einfach liegen, schlafen ihren Rausch aus.


                                  Berauscht vom Meer und Prozenten

                                  Warum sind an diesen Wochenenden aber so viele Männer am Strand? Genau wie in vielen anderen Gesellschaftsformen auch, haben die Männer in Indien einfach mehr Rechte, nehmen sich mehr Rechte raus, und werden oft noch durch die Landespolitik oder durch die vorherrschenden Religionen dabei unterstützt. Trotzdem gönne ich ihnen ihren Indischen Männertag, denn trotz Prozente sind sie in der Regel nur sehr lustig und nicht ageressiv.
                                  Nach längerer Überlegung komme ich auf einen weiteren Grund bezüglich der Männerhoheit. Es wird geschätzt, dass in Indien die Männeranzahl ca. 15 Prozent über den biologisch normalen Durchschnitt liegt.. In einigen Familien wird leider dafür gesorgt, dass mehr von den so ''wichtigen'' Männer das Licht der Welt erblicken. Im Gegenzug bedeutet dies leider natürlich, Mädchen werden abgetrieben oder es geschieht gar noch schlimmeres.

                                  Da es natürlich auch viele normal denkende Inder gibt, sind auch Frauen am Strand zu sehen. Und ich empfinde genau diese Frauen als die eigentlichen Farbtupfer an den langen Stränden der Westküste. Folgendes Bild zeigt uns zudem, auch ohne Alk- Prozente gibt es scheinbar viel zu lachen.


                                  Farbtupfer

                                  Das die Wellen an Goas Küste auch ohne Alkohol gefährlich für Schwimmer sein können, erlebe ich selbst leidvoll. Da an einem Tag die Wellen besonders hoch sind, muss Wi- Schwimm-Rambo natürlich den Nichtschwimmern vorführen, was er für ein Kerl ist. Die Show dauert nur wenige Minuten, denn eine sogenannte Doppelwelle (2 hohe Wellen kurz hintereinander) haut mich gewaltig durch die Küstenwaschmaschine. Ich verliere blitzschnell die Unterwasserorientierung, drehe mich im Schnellwaschgang und knalle sehr hart auf den Meeresgrund. Der dabei empfundene Schmerz ist nicht ohne. Am Strand angekommen, bin ich happy es irgendwie bis dorthin geschafft zu haben.


                                  Schmerz!

                                  Die folgende Nacht geht einher mit sehr schmerzhafte Stunden. Meine rechte Schulter mit gesamten Arm pocht und hämmert. Es sind regelrechte Schübe. Dabei schwitze ich wie ein Saunagänger. Ich schwöre mir, am Morgen wird ein Arztbesuch stattfinden, denn da ist wirklich was nicht in Ordnung!
                                  Gi mag sich das Gewimmer von Wi- Rambo in der Nacht nicht mehr anhören. Aus einer ihrer Wundertüten zaubert sie Schmerztabletten hervor. Sie bastelt mir aus einem Tuch eine stabile Stütze für meinen Arm. Irgendwann schlafe ich wirklich ein.
                                  Als ich aufwache, verspüre ich noch immer große Schmerzen, doch sie sind nun fast erträglich.
                                  Der Arztbesuch kann warten, beschließe ich. Wir verlängern unsere Übernachtung um 3 weitere Nächte. Dann kann ich sicherlich Kampfmaschine wieder steuern, sage ich etwas wehleidig zu Gi.
                                  Und mir zeigst du jetzt wie Kampfmaschine funktioniert, sagt überraschend Gi mit sehr ernsthafter Tonlage. Wir wollten doch nach Arambol tuckern. Das muss ja ich jetzt übernehmen!
                                  Im Schnelldurchgang zeige ich Gi die Feinheiten und Grobheiten von Enfield Kampfmaschine.


                                  Schnellbesohlung

                                  Wenig später tuckert Gi wie ein Profi die holprigen 30 Kilometer bis Arambol. Und natürlich auch zurück. Was für ein Mädel hab ich dabei! Wenn nur nicht all die schmerzerzeugenden Schlaglöcher wären, ich würde mich wie im siebten Himmel fühlen.
                                  In Arambol haben wir während unserer Weltradeltour Silvester 2007 erlebt. Ich werde es nie vergessen, denn es war meine erste Technoparty. Nach einer halben Stunde eintanzen, wirbelte ich dann bis zum Morgen im Rhythmus meiner damaligen neuen Leidenschaft.

                                  Nach 3 Tagen sind die Schmerzen noch nicht ganz weg, doch ich fühle mich besser. Wir bepacken Kampfmaschine und tuckern weiter Richtung Süden. Goa wollen wir noch nicht verlassen. Ein weiterer Strand soll uns die Zeit versüßen. Was wir da noch nicht Wissen, es wird ein Zauberstrand für uns werden.
                                  Davon erzähle ich dann erst im nächsten Teil. Zur Überbrückung jedoch schon jetzt ein Bildchen vom Strand der verzauberten Sonnenuntergänge.


                                  Schön!

                                  Liebe Grüße,

                                  Wi + Gi + Kampfmaschine

                                  Kilometerstand: 2150 km Stand: Ende September 2015

                                  Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                  Gruß, Wi grenzenlos

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                                  • Julia
                                    Fuchs
                                    • 08.01.2004
                                    • 1384

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [TR] Langzeitwanderung

                                    Grossartig! Alles, aber ganz vor allem Gi !

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                                    • grenzenlos
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                                      • 25.06.2013
                                      • 566
                                      • Privat

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                                      Zitat von Julia Beitrag anzeigen
                                      Grossartig! Alles, aber ganz vor allem Gi !
                                      Danke, Julia Und Gi habe ich es sofort erzählt. Sie hat gestrahlt wie ein Pfefferkuchen

                                      LG, Wi
                                      Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                      Gruß, Wi grenzenlos

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                                      • Sternenstaub
                                        Alter Hase
                                        • 14.03.2012
                                        • 3401
                                        • Privat

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                                        AW: [TR] Langzeitwanderung

                                        endlich habe ich es mal wieder geschafft, bei euch wirklich weiter zu lesen. Und das mit großer Freude (weil es euch überwiegend gut geht, (über Männerheldentaten schweige ich mich jetzt einmal aus *g*). Und Julia stimme ich komplett zu, du hast da echt eine tolle Frau, ich hoffe, du verdienst sie (ok, ich glaube fast schon ;) )
                                        Ich war außer mal einem kurzen Zwischenstopp (One night in Bangkok) nie im "richtigen " Asien, was du über Indien berichtest, ist spannend, aber ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte dort zu sein. Ich kann da deine/eure Gedankengänge gut verstehen. Kennt ihr das Buch: "Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden"? Kann ich nur empfehlen und man lernt auch einige Menge über Indien.

                                        liebe Grüße und kommt gut weiter und irgendwann an. - Kathi
                                        Two roads diverged in a wood, and I—
                                        I took the one less traveled by,
                                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                        • grenzenlos
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                                          • 25.06.2013
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                                          AW: [TR] Langzeitwanderung

                                          Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                          endlich habe ich es mal wieder geschafft, bei euch wirklich weiter zu lesen. Und das mit großer Freude (weil es euch überwiegend gut geht, (über Männerheldentaten schweige ich mich jetzt einmal aus *g*). Und Julia stimme ich komplett zu, du hast da echt eine tolle Frau, ich hoffe, du verdienst sie (ok, ich glaube fast schon ;) )
                                          Ich war außer mal einem kurzen Zwischenstopp (One night in Bangkok) nie im "richtigen " Asien, was du über Indien berichtest, ist spannend, aber ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte dort zu sein. Ich kann da deine/eure Gedankengänge gut verstehen. Kennt ihr das Buch: "Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden"? Kann ich nur empfehlen und man lernt auch einige Menge über Indien.

                                          liebe Grüße und kommt gut weiter und irgendwann an. - Kathi
                                          Lieb Sternenstaub,

                                          danke für die meist lieben Sätze Ob ich Gi verdient habe? Dies sollten wir den Göttern überlassen Ich denke, ein prima Kompromiss Jedenfalls habe ich Gi die Sätze lesen lassen. Ein Fehler, denn Frauen halten ja bekanntlich sehr gut zusammen + die Männerheldentaten, na ja, ich schweige jetzt lieber

                                          Das Buch kenne ich leider nicht. Werde es mir, sofern wir erneut in Deutschland aufschlagen werden, besorgen.

                                          LG, Wi + die erfreute Gi

                                          PS: der nächste Teil folgt in wenigen Tagen
                                          Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

                                          Gruß, Wi grenzenlos

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