Einige Fotos vom Fluss Vitim 2013, östl. des Baikalsees. Kann ich als Variante für Einsteiger empfehlen. Der hier gezeigte Abschnitt ist 800 km, Anfahrt mit normalem Auto aus der Stadt Chita, keine schwierigen Stromschnellen, unterwegs nur 3 Siedlungen, aber man trifft beinahe jeden Tag auf Jäger oder auch andere Touristen. Etwas zum Entspannen ohne großes Risiko. Nur am letzten Tag, bevor man die BAM-Eisenbahnlinie erreicht, muss man auf sehr hohe Wellen aufpassen, hier kentern oft Boote. Ist einem Bekannten von mir passiert, aber er war umsichtig und hatte Paddel und Boot vorher mit Leinen an sich befestigt. Auf einem Fluss in Jakutien sind mal zwei russische Studenten verhungert. Sie waren gekentert und ihr Boot ist ohne sie davongeschwommen. Schon September und 400 km Taiga bis zur nächsten Siedlung, für jeden Rafter der Albtraum.
[RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien
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4. Flussfahrt auf dem Vitim 2013
Einige Fotos vom Fluss Vitim 2013, östl. des Baikalsees. Kann ich als Variante für Einsteiger empfehlen. Der hier gezeigte Abschnitt ist 800 km, Anfahrt mit normalem Auto aus der Stadt Chita, keine schwierigen Stromschnellen, unterwegs nur 3 Siedlungen, aber man trifft beinahe jeden Tag auf Jäger oder auch andere Touristen. Etwas zum Entspannen ohne großes Risiko. Nur am letzten Tag, bevor man die BAM-Eisenbahnlinie erreicht, muss man auf sehr hohe Wellen aufpassen, hier kentern oft Boote. Ist einem Bekannten von mir passiert, aber er war umsichtig und hatte Paddel und Boot vorher mit Leinen an sich befestigt. Auf einem Fluss in Jakutien sind mal zwei russische Studenten verhungert. Sie waren gekentert und ihr Boot ist ohne sie davongeschwommen. Schon September und 400 km Taiga bis zur nächsten Siedlung, für jeden Rafter der Albtraum.
Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:38.
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AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien
Zitat von berniehh Beitrag anzeigenHast du auch noch Fotos und Infos über deine Trekkingrouten durch Jakutien?
2. Trekking im Sayan-Gebirge 2012
In der Gegend war seit einer Generation kaum jemand gewesen und die alten Trails waren inzwischen überwuchert. Unser Pferdeführer hat sich beim Abstieg vom Pass mit seiner Machete fast das Bein abgehauen. Ernste Situation, mindestens 7 Tage von der nächsten Siedlung entfernt. Zum Glück hat unser Satellitentelefon noch funktioniert. Die Rettungsaktion ist eine eigene Geschichte über die Inkompetenz der Behörden, zum Lachen wenn es nicht so traurig wäre. Wenn der Mann nicht Verwandte mit Beziehungen zum lokalen Boss gehabt hätte, hätte er ganz schlechte Karten gehabt.
3. Trekking im Altai-Gebirge 2013
Oder letztes Jahr im Ost-Altai, einer der schönsten Wasserfälle. Da gibt's schon viel mehr Menschen, das ist ganz normales Trekking, keine Wildnis. Aber sehr schön, und selbst in RU ist diese Ecke vom Altai noch wenig bekannt.
Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:35.
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigen...Daß die Umweltgesetze von den Konzernen nicht eingehalten werden ist schon traurig
Wird da denn nur Schlamm in die Flüsse reingelassen, oder auch Chemikalien?...
Das ist schon eine interessante Ecke. Mir würden die beschriebenen, zerstörten Landschaften den Spaß gründlich verhageln.
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Zitat von Libertist Beitrag anzeigenOh Gott, Wahnsinn... Gerade für Packrafter muss Jakutien ein Paradies sein! Auf Google Earth habe ich mir schon einige rote Linien durch die Gegend gezogen - nur fehlt mir leider die Zeit!
Robtrek, kannst du bitte mal einen Überblick über die Reisen geben, die du in Sibirien schon unternommen hast? So ganz grob meine ich; wann, wo was. Danke.
Mir hat besonders gefallen: Moiero-Kotui (nördlich vom Polarkreis bei Tura), Gonam (Süd-Yakutia), Vitim (östl. vom Baikalsee), Balyktig-Hem (Republik Tuva an der Grenze zu Mongolei), Omulevka (Magadan-Yakutia). Dieses Jahr gehen wir wahrscheinlich wieder in den Süden von Yakutia zum Toko-See.
Erfahrungen mit Packraft in der Wildnis interessieren mich übrigens (Gewicht, Maße, Zuladung, weisswassertauglich, Anfälligkeit für Beschädigungen?), denn z.B. der Oberlauf des Kotui ist nur zu Fuss erreichbar. Der Trek dorthin ist für sich genommen schon eine Expedition quer durch das berühmt-berüchtigte Putorana-Plateau, und danach kommen noch 1400 km Rafting bis zur ersten Siedlung.
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Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenWenn du aber per Anhalter fahren willst, ist es viel sinnvoller, nach Magadan zu fliegen. Das liegt schon am Meer, ganz im Osten. Erstens ist von dort die Entfernung nach Susuman nur ca. 700 km, zweitens ist die Piste auf dieser Seite schon immer recht gut ausgebaut gewesen und es gibt viel mehr Verkehr.
Vielen Dank für deine Ausführlichen Infos,....auch an Sibirier
Daß die Umweltgesetze von den Konzernen nicht eingehalten werden ist schon traurig
Wird da denn nur Schlamm in die Flüsse reingelassen, oder auch Chemikalien?
Hast du auch noch Fotos und Infos über deine Trekkingrouten durch Jakutien?
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigen400 Euro sind schon heftig. Aber wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr extra ein Fahrzeug mit Fahrer gemietet? Dann ist der Preis vielleicht gerechtfertigt
Wäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)
Uns hat damals ein Freund aus Yakutsk hingebracht, deshalb sind die 400 EUR nur meine Schätzung. Der Freund wollte sowieso nach Magadan, wir haben ihm nur das Benzin bezahlt. Auf dem Rückweg ist er dann allerdings "in die Falle" geraten: ein kleiner Fluss war über die Ufer getreten, die Straße war weg. Die Behörden haben es erst nach einer Woche geschafft, die Lücke zu schließen. Bis dahin hieß es "Camping in der Taiga".
Der Verkehr auf dem Kolyma-Highway ist heutzutage etwas dichter als früher, da die Winterpiste inzwischen sommerfest gemacht und einige neue Brücken gebaut wurden. Ich würde sagen, man trifft von Yakutsk bis Susuman mindestens jede Stunde ein Auto. Auf manchen Abschnitten auch viel mehr. Meistens Lkw. Wenn du aber per Anhalter fahren willst, ist es viel sinnvoller, nach Magadan zu fliegen. Das liegt schon am Meer, ganz im Osten. Erstens ist von dort die Entfernung nach Susuman nur ca. 700 km, zweitens ist die Piste auf dieser Seite schon immer recht gut ausgebaut gewesen und es gibt viel mehr Verkehr. Der Kolyma-Highway wurde ja auch ursprünglich von Gefangenen von Magadan aus ins Innere gebaut, um die Goldfelder zu erschließen. Das war sozusagen das Herz des GULAG. Deshalb auch der Name "Road of the Bones", man sagt, dass rechnerisch unter jedem Meter der fast 2000 km ein GULAG-Häftling liegt. Inzwischen gibt es dort sogar ein paar Gedenkstätten, die an diese furchtbare Zeit erinnern.
Die wilderen und schöneren Abschnitte der Piste liegen aber mehr auf der Yakutsk-Seite als auf der Magadan-Seite. Wer von Magadan aus fährt, kann sich zunächst ein paar 100 km lang anschauen, wie die Flusstäler entlang der Trasse auch 50 Jahre nach Ende der Goldwäscherei immer noch einer Mondlandschaft gleichen. Das ist leider auch heute Standard in Sibirien - wo die russischen Konzerne irgendwelche Bodenschätze erschließen, wächst so schnell kein Gras mehr. Wir benutzen oft die Infrastruktur der Goldgräber, um überhaupt in die Nähe unberührter Flüsse zu gelangen, und gleichzeitig sehen wir auf dem Weg dahin die Zerstörung anderer Flüsse durch ebendiese Goldgräber. Ich habe schon erlebt, dass ein 700 km langer Fluss erst nach 500 km klares Wasser führte - so lange dauerte es, bis der Dreck einer Goldmine am Oberlauf weit genug verdünnt war. Die Umweltgesetze sind ja scharf, aber wie die Russen sagen: Die Schärfe unserer Gesetze wird durch den Grad ihrer Nichteinhaltung kompensiert.Zuletzt geändert von Robtrek; 17.05.2014, 14:00.
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Ein Traum! Sehr gerne mehr davon!!
Jakutien steht an 2. Stelle der nächsten Reiseziele. Entweder Trekking oder mit dem Kanu.
Allerdings erst in frühstens 2 Jahren. Vielleicht bekommen wir ja ne Forumsgruppe zusammen.
Grüße
Dom
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigenWäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)
http://de.wikipedia.org/wiki/R504_(Russland)
Oder tipp mal m56 kolyma highway bei Google einDa gibts schöne Bilder zu der Strasse
Die soll aber inzwischen etwas besser aussehen. Da will jeder Russe hin(wahrscheinlich weil da sehr viele menschliche Knochen unserer Vorfahren rumliegen
),haden auch welchche gemacht.Auch per Anhalter.Es funktioniert.Allein schon so eine Reise auf der M56 bis nach Magadan würde sich lohnen
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Oh Gott, Wahnsinn... Gerade für Packrafter muss Jakutien ein Paradies sein! Auf Google Earth habe ich mir schon einige rote Linien durch die Gegend gezogen - nur fehlt mir leider die Zeit!
Robtrek, kannst du bitte mal einen Überblick über die Reisen geben, die du in Sibirien schon unternommen hast? So ganz grob meine ich; wann, wo was. Danke.Zuletzt geändert von Libertist; 17.05.2014, 01:29.
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Wow, was für Fotos! Genial. Danke!!!
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Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenAnreise: zuerst auf dem Kolyma-Highway Yakutsk-Magadan bis nach Susuman, das sind 1200 km und dauert 2 Tage. Kostet je nachdem, wie man mit den Fahrern verhandelt. Ca. 400 EUR muss man aber rechnen, man muss ja den Rückweg des Fahrers auch bezahlen.
Wäre es auch möglich die Strecke per Anhalter zu fahren für umsonst oder wenig Geld?? Wieviel Verkehr ist denn da normalerweise los und was für Fahrzeuge fahren da (nur LKWs oder auch Privatautos?)
Vor nen halben Jahr hatte ich noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt diesen Sommer mal nach Jakutien zu fahren. Habe mich dann aber für Nepal entschieden, weil ich letzten Sommer schon in Lappland war und ich nicht zweimal hintereinander fast die gleiche Landschaft haben will.
Nun muss Sibirien wohl noch paar Jahre warten
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Sehr hübsche Fotos! Klasse!
Zitat von Robtrek Beitrag anzeigennatürlich gibt es auch ganz andere Flüsse: einfacher oder schwieriger, ruhiger oder wilder, noch schöner... für jeden Geschmack ist sozusagen etwas dabei.
OT: Die letzten links in meinem Thread stammen auch von dort...Und der Typ in den Videos sieht gar nicht reich aus
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mehr mehr mehr mehr mehr bitte!!!!!!!!!!!!!
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Hallo,
Proviant gibt's in jedem Supermarkt in Yakutsk. Lebensmittel für 3 Wochen kosten ca. 100 Euro.
Anreise: zuerst auf dem Kolyma-Highway Yakutsk-Magadan bis nach Susuman, das sind 1200 km und dauert 2 Tage. Kostet je nachdem, wie man mit den Fahrern verhandelt. Ca. 400 EUR muss man aber rechnen, man muss ja den Rückweg des Fahrers auch bezahlen. In Susuman muss man von der dortigen Goldgräberfirma ein Kettenfahrzeug mieten, da hier die Straßen bald enden und es nur noch querfeldein über Bergpässe geht. Der Preis dafür kann auch 500 EUR sein oder mehr. Bis zum Fluss dauert es damit nochmal einen Tag. Wenn man also allein ist, wird's schnell teuer, zu viert sind die Kosten pro Person aber ganz akzeptabel.
Auf dem Fluss muss man dann 3 Wochen bis zum Ort Zyryanka an der Kolyma fahren. In dieser Zeit trifft man wahrscheinlich keine anderen Menschen. Von Zyryanka gibt es Flugverbindung zurück nach Yakutsk. In unserem Fall verzögerte sich der Abflug aber um eine ganze Woche wegen Schlechtwetter, mit so etwas muss man dort auch immer rechnen.
Die Alternative zum o.g. Weg ist nur der Hubschrauber. Eine Helikopterstunde kostet 2000 EUR, man müsste hier ganze 4 Std. bezahlen. Wer sich das leisten kann, hat keine Probleme...
Es ist leider so, das Schwierigste am Rafting in der totalen Wildnis ist immer die Frage: wie kommt man zum Fluss und wieder davon weg. Wo die Logistik einfacher ist, z.B. im Altai oder im Sayangebirge, sind die Flüsse viel mehr befahren. Ist auch ganz schön, aber nicht so richtig "Wildnis".
Zur Tour selber: der Fluss ist landschaftlich große Klasse, es gibt aber einige schwierige Stromschnellen in den Canyons. Zwei davon müssen umtragen werden, den Rest kann man mit etwas Erfahrung schon befahren.
Sibirien ist groß und natürlich gibt es auch ganz andere Flüsse: einfacher oder schwieriger, ruhiger oder wilder, noch schöner... für jeden Geschmack ist sozusagen etwas dabei. Ich glaube, insgesamt ist das nicht vergleichbar mit irgendeiner anderen Region.
Rafting und Trekking sind übrigens in Russland sehr populär und die Routen stellen oft allerhöchste Anforderungen an die Teilnehmer. Die Rucksäcke wiegen dann auch mal 60-70 kg, wenn es für 6 Wochen mit Katamaran quer durch Hochgebirge zum Fluss geht. Es gibt im Internet tausende Berichte über unglaubliche Wildnistouren, von denen bei uns nie jemand etwas gehört hat. Wegen der Sprachbarriere, 99% ist natürlich auf russisch. Ist für mich dasselbe, wenn ich in China Informationen über Bergtouren oder Rafting suche - auf Englisch gibt's kaum was, aber die phantastischen Landschaften und Möglichkeiten sind ja da und werden von den Chinesen auch genutzt. Nur für unsereins ist es sehr schwer, an gute Infos über Logistik und Routen heranzukommen.
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Das sind ja absolut phantastische Fotos
Gerade weil Jakutien hier im Forum noch nicht vertreten ist, würden mich paar mehr Fakten interessieren, wie z.B.:
-wo Proviant einkaufen
-Anreise zum Startpunkt
-Kosten
-und natürlich paar Fakten zur Tour
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Eine herrlich wilde Landschaft, super!
Das war Rafting in Süd-West-Sibirien
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Sieht super aus! Danke für die Fotos.
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Fotos und Berichte meiner Rafting- und Trekkingtouren durch Sibirien. Solche Trips mache ich schon seit 10 Jahren. Da Sibirien in diesem Forum kaum vertreten ist, sind die Fotos vielleicht interessant - mal was Neues. Es beginnt mit 600 km Rafting auf dem Fluss Omulevka (Yakutia). Jedes Jahr kommt eine Tour dazu.
1. Flussfahrt auf dem Omulevka (Magadan-Yakutien) 2010
Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:26.Stichworte: -
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