[US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Plateaus

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  • Wildniswanderer
    Erfahren
    • 08.11.2008
    • 402
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

    5. Über das Kaiparowits Plateau zum Bryce Nationalpark
    Schon um halb acht holt Mike mich ab, der mir freundlicherweise einen lift bis zum Anfang der Hole-in- the- Rock Road gewährt. Kurz danach nehmen mich zwei Damen, die ich bei den Outfitters getroffen hatte weiter mit. In Escalante findet zur Zeit ein Musikfestival statt und Teil des Programms ist auch die atemberaubende Landschaft um den Ort darzustellen. Um zu malen fahren die beiden Frauen bis Devils Garden wo ich mich dann wieder an die Straße stelle.

    Als bald darauf ein Wagen mit einem Ranger des Grand- Staircase Escalante Nationalmonuments auftaucht, habe ich ein etwas unangenehmes Gefühl:
    Um im Nationalmonument mehrtägige Wanderungen durchzuführen, benötigt man eigentlich ein Permit. Dieses ist zwar kostenlos, aber da gestern Abend das Besucherzentrum bereits geschlossen war und heute Morgen noch nicht geöffnet, bin ich ohne das benötigte Papier losgezogen…
    Der Ranger hält und bietet mir an einzusteigen obwohl das Mitnehmen von Anhaltern ihm eigentlich nicht gestattet ist. Sofort merke ich, dass er locker drauf ist und selber gerne alle möglichen Arten von Outdoorsport betreibt. Er ist erst seit einigen Monaten hier in Escalante und hat vorher in Alaska gearbeitet. Als ich ihm von meinem Packraft erzähle ist er gleich Feuer und Flamme.
    Während er am Dry Forks Trailhead Müll aufliest gibt er mir das Formular für das Permit…Das ich versäumt habe mir das Papier in Escalante zu besorgen stellt für ihn kein Problem dar!

    Schon wieder habe ich einen äußerst netten, großzügigen Amerikaner getroffen. Die Meinung von vielen Deutschen über die Angehörigen dieses Staates ist ja ziemlich schlecht und stimmt überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen überein.
    Kurz nachdem wir die Stelle passiert haben, an der ich gestern die Straße erreichte, biegen wir in eine Piste ein, die in Richtung des Plateaus führt. Der nette Ranger macht diesen Umweg um mir die ersten 5 langweiligen Pistenkilometer zu ersparen!

    Als wir Fiftymile Bench erreichen, habe ich so immerhin schon ein gutes Stück des Anstiegs auf das Kaiparowits Plateau hinter mir.
    Zunächst verläuft der Weg noch ein Stück weit als auch von Fahrzeugen befahrbare Piste um dann in den Middle Pack Trail, eine wohl ursprünglich hauptsächlich von Cowboys benutze Route zu den Weidegründen des Plateaus überzugehen.


    Aufstieg zum Kaiparowits Plateau

    Da es inzwischen schon spät am Morgen ist, komme ich bei dem recht steilen Anstieg ziemlich ins Schwitzen. Mit zunehmender Höhe wird die Vegetation dichter und einige rot verfärbte Sträucher und Eichen mit gelben Blättern zeigen mir, dass hier der Herbst langsam seinen Einzug erhält.
    Oben auf ca. 2300 Metern angekommen schweift noch einmal mein Blick zurück bis zu den Henry Mountains.



    Ich weiß nicht warum, aber Kolkraben scheinen diese Stelle zu lieben. Etwa 20 der schwarzen Gesellen kreisen über mir. Sehe ich wirklich schon so tot aus?


    20 Kolkraben kreisen über mir

    Laut dem Führer soll ich weiterhin den Wegen der Packpferde folgen. Allerdings erweist sich das bald als aussichtslos. Vage Andeutungen von Pfaden kommen und gehen, das Plateau hier dient als Viehweide und dementsprechend kann man die Spuren der Rinder leicht für den im Führer beschriebenen Weg halten.
    Was solls, zwar laufe ich wann immer es sich anbietet auf einem von Rindern gebahnten Pfad, wenn der aber nicht meiner Richtung entspricht marschiere ich halt nach Karte und Kompass querfeldein.
    Es gibt jetzt in diesem „zweiten Frühling“ nach den Gewitterregen etliche blühende Blumen. Der grau- grüne Sagebrush erreicht hier manchmal erstaunliche Höhen und ist nicht ganz einfach zu durchqueren.


    Blumen, Wacholder und hoher Sagebrush auf dem Kaiparowits Plateau

    Die im Führer beschriebene Quelle am Oberlauf des Llewelyn Canyon ist trocken, aber von grünem, vom Vieh rasenkurz gehaltenem Gras bestanden. Obwohl ich zahlreiche Hinweise auf das Vorhandensein von Rindern bemerke, sehe ich nicht eine einzige Kuh.

    Bis zur Mudhole Spring ist ein Pfad recht gut zu erkennen. Diese liegt in einem malerischen Aspenhain und ist durch einen Zaun vorm Vieh geschützt. Nebenan liegt eine Hütte die offenbar als Stützpunkt zur Überwachung dieses Teils des Grand- Staircase Escalante Nationalmonuments dient.


    Aspenhain an der Mudhole Spring

    Da ich damit rechnen muss, für lange Zeit kein Wasser mehr zu finden, „tanke“ ich hier 10 Liter auf.
    Bald nach der Quelle gibt es wieder keinen eindeutig verfolgbaren Pfad, daher laufe ich weglos weiter.
    Manchmal stoße ich auf regelrechte Meere gelber Blüten. Eine unerwartete Pracht!
    Es ist schön durch die aussichtsreichen Weiten des Plateaus zu streifen, wenn auch die Spuren des Viehs mein „Wildnisgefühl“ etwas trüben.


    Ausgedehnte Flächen gelber Blumen auf dem Plateau

    Schließlich gelange ich an einen extrem dicht mit dornigen Sträuchern bewachsenen Seitencanyon der mich zum Oberlauf des Monday Canyons bringt. Dieser ist eng und von steilen grauen Sandsteinwänden eingefasst. Durch die dichte Vegetation hat diese Schlucht wieder einmal einen ganz anderen Charakter als viele andere Canons die ich bisher kennen lernen durfte.
    Bevor ich nach 18 Uhr mein Lager aufschlage muss ich noch einen recht hohen Absturz überwinden. Da die Schlucht ziemlich eng ist, dauert es längere Zeit bis ich einen halbwegs ebenen, vor Überschwemmungen geschützten Platz gefunden habe.

    Am Morgen ist es so frisch, dass ich mit langer Hose und Windshirt im Schein der Stirnlampe loslaufe. Obwohl es hier laut Führer keine Wasserstelle gibt, entdecke ich einige tiefe Wasserlöcher in den Felsen. Diese sehen wirklich nicht mehr vertrauenerweckend aus, daher entkeime ich das Wasser bevor ich wieder meinen 10 Liter Vorrat auffülle.


    Wenig Vertrauen erweckende Wasserstelle im Monday Canyon

    Nach der Beschreibung soll nur der mittlere Teil des Canyons ziemlich schwierig sein, aber ich würde ihn eher durchgehend als übel bezeichnen. Ständig muss ich mich durch Labyrinthe aus chaotischen Felsbrocken schlagen.


    Monday Canyon- mit Hindernissen gespickt

    Meist sind die Abstürze nicht besonders hoch, aber dennoch verlangt ihre Überwindung immer wieder Vorstellungskraft beim Finden einer möglichen Route.
    Manchmal stehe ich aber auch vor tieferen Abgründen…


    Wie komme ich nach unten?

    Ich komme nur sehr schwer vorwärts und langsam befürchte ich, dass die im Führer veranschlagten 12 Tage für diesen Abschnitt doch nicht so unrealistisch sind…
    Da die Schlucht ziemlich steil ist, verliere ich rasch an Höhe und gelange wieder in nur spärlich bewachsene Bereiche.


    Der Monday Canyon ist ziemlich steil, so dass ich rasch an Höhe verliere

    Erst gegen Mittag erreiche ich die Einmündung in Rogers Canyon. Ich hoffe inständig, dass das Vorankommen hier einfacher wird. Leider erfüllt sich mein Wunsch nicht…


    Interessante Felsskulptur in Rogers Canyon

    Besonders unangenehm sind die hier vorkommenden stachligen Pflanzen. Erstaunlicherweise sind in dieser trockenen Gegend auch ganze Abschnitte von Tamarisken bewachsen.


    Unangenehm stachlige Vegetation


    Mühevolles Vorankommen in Rogers Canyon

    Es ist heiß, die Stachelpflanzen nerven und ich kann sagen, dass diese Schlucht in meiner Beliebtheitsskala ganz unten steht!

    Erst als ich Croton Canyon erreiche wird das Vorankommen wieder einfacher. Die Landschaft wird offener und ich erkenne warum die Unterschutzstellung des Kaiparowits Plateaus so umstritten war: Auf weiter Strecke scheint hier Kohle bis an die Erdoberfläche zu treten und ergibt fantastische Kontraste zu den üblichen ockerfarbenen Bergen.




    Tolle Kontraste in der Umgebung von Croton- und Navajo Canyon

    Da die Landschaft recht einfach pfadlos zu durchwandern ist, nehme ich eine Abkürzung und erreiche bald den Navajo Canyon. Das von breiten Rissen zerfurchte ausgetrocknete Schlammbett verrät, dass auch in dieser trockenen Landschaft mitunter Wasser fließt.
    Die anstrengende Wanderung in Kombination mit der Hitze und zu wenig Wasseraufnahme hinterlässt bei mir ihre Spuren. Ich fühle mich ziemlich fertig und sehne mich danach bald mein Lager aufzuschlagen.
    Aber plötzlich verfliegt die Müdigkeit durch einen Adrenalinstoß: Ein aggressives Rasseln verrät eine Klapperschlange, die vor mir zusammengerollt im Bachbett liegt.


    Eine Klapperschlange liegt zusammengerollt vor mir im Bachbett


    Mit dem Schwanz erzeugt sie das Rasseln

    Da ich gerne etwa mehr von ihr sehen möchte, werfe ich kleine Steinchen in ihre Nähe und werde belohnt…




    Die Schlange setzt sich langsam in Bewegung


    In voller Schönheit

    Es sieht nicht nach Regen aus, daher möchte ich ohne Zelt übernachten. Allerdings laufe ich noch ein Stückchen weiter, so schön die Schlange auch war, ich möchte vermeiden, dass sie mich im Schlafsack besucht…
    Trotz der schwierigen Bedingungen habe ich heute etwa 22 Kilometer zurückgelegt und bin damit hochzufrieden.
    http://geraldtrekkt.blogspot.de

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      #42
      AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

      Es sieht nicht nach Regen aus, daher möchte ich ohne Zelt übernachten. Allerdings laufe ich noch ein Stückchen weiter, so schön die Schlange auch war, ich möchte vermeiden, dass sie mich im Schlafsack besucht…
      Trotz der schwierigen Bedingungen habe ich heute etwa 22 Kilometer zurückgelegt und bin damit hochzufrieden.

      Noch in der Dämmerung um kurz vor sieben starte ich im Schein meiner Stirnlampe. Während der Canyon bisher offen war, gelange ich bald an eine steile Passage voller Felsblöcke und kleiner Abstürze. Ich hoffe sehr, dass meine Wanderung schluchtaufwärts sich nicht in dieser Art fortsetzt.
      Diesmal habe ich Glück, bald öffnet sich der Canyon und wird zu einem für die hiesigen Verhältnisse recht breiten Tal. Ich muss darauf achten, mit dem Surprise Valley die richtige Ausstiegsroute unter zahlreichen Seitencanyons zu nehmen. Aber mit den abgespeicherten GPS- Koordinaten ist das kein Problem.


      Surprise Valley


      Nach kurzer Wanderung in diesem Tal gelange ich auf eine Fahrspur, die mich bald zu einer stärker genutzen Piste auf einer Wasserscheide führt.
      Wie war das noch, größte straßenlose Wildnis der USA außerhalb von Alaska?

      Glücklicherweise kann ich die Straße bald verlassen und steige auf einer nicht im Führer erwähnten Fahrspur bis in die Nähe des Reese Canyon ab.
      Zwar hatte ich im Navajo Canyon wieder etwas an Höhe gewonnen, aber hier im Reese Canyon bin ich wieder in einer extrem kargen, trocken- heißen Wüstenlandschaft gelandet. Zwar mündet die Schlucht in den Last Chance Creek, mein nächstes Ziel, aber nach der Karte sollte eine Abkürzung „querfeldein“ möglich sein.
      Von den zehn Litern Wasser die ich gestern Morgen im Monday Canyon aufgefüllt hatte, sind nur noch drei übrig. Daher ist es extrem wichtig für mich, im Last Chance Creek tatsächlich Wasser zu finden. Ist dieser ausgetrocknet, so hoffe ich zwar, dass das dann nicht meine letzte Chance gewesen ist, aber der Weg zurück zum Monday Canyon mit so wenig Wasser würde vor allem angesichts der schwierigen Wegstrecke extrem mühsam werden.
      Der vor mir liegende Anstieg ist im steilen, feinen Geröll schwerer als ich dachte, aber schließlich stehe ich auf der Bergkette zwischen den beiden Tälern.
      Der Blick von oben bestätigt mir noch einmal eindrucksvoll wie trocken und lebensfeindlich diese Landschaft wirkt.


      Extrem trockene, lebensfeindliche Landschaft

      [B]Unter mir liegt das Tal des Last Chance Creeks. Auf den ersten Blick erscheint es ebenfalls völlig ausgetrocknet und mein Herz beginnt schon in die Hose zu rutschen.
      Doch dann schaue ich genau hin, was ist das Braune dort im trocken erscheinenden Bachbett? Kein Zweifel, es ist
      Wasser, Hurra!!!


      Last Chance Creek, gibt es dort Wasser?

      Ich bin schon fast unten, als ich oberhalb einer steilen Felsstufe stehe. Jetzt nur keinen Fehler machen, in der Freude zum Wasser zu kommen!
      Ich bin geduldig und nehme einen Umweg in Kauf um die Stufe zu umgehen, aber schließlich habe ich es geschafft und stehe am Last Chance Creek.
      Welch Wunder, dieser fließt hier sogar plätschernd vor sich hin und es gibt relativ tiefe, klare Gumpen!


      Hier kann man sogar baden!

      Nachdem ich mich satt getrunken habe, nehme ich erst einmal ein erfrischendes Bad in dem erstaunlich kühlen Bach und wasche anschließend Socken und T- Shirt, natürlich ohne Seife…

      Auf meinem weiteren Weg ist der Bach schon nach wenigen Metern wieder versiegt taucht aber immer wieder einmal an die Oberfläche.
      Auch hier sind angespülte Stämme Zeugen vergangener Fluten.


      Nicht immer ist das Bachbett so trocken…

      Auf dem ausgetrockneten Schlamm des Bachbetts komme ich gut voran.
      Manchmal scheint es, als ob die Uferbank regelrecht aus Kohle besteht.


      Ein Ufer aus Kohle

      Wo Wasser ist, ist auch Leben. So kann ich einen großen Adler und einige Wachteln beobachten. Im Schlamm finde ich häufig Spuren von Koyoten und die Abdrücke von schafähnlichen Hufen.

      Irgendwann sehe ich auch deren Urheber: Ein halbwüchsiges Wüsten- Dickhornschaf sieht auf mich herab.


      Eines der seltenen Wüsten- Dickhornschafe

      Die Dickhornschafe auf Englisch Bighorn Sheep genannt, kommen hauptsächlich in den Bergen der Rocky Mountains bis rauf nach Kanada vor. Hier im Südwesten der USA gibt es eine Unterart die sich ganz auf das Leben in den wasserarmen Einöden spezialisiert hat.
      Diese Tiere sind recht selten, daher bleibt dieses auch das Einzige, das ich auf meiner ganzen Hayduke Wanderung zu Gesicht bekomme.

      Weiter im Oberlauf fließt der Bach wieder und bildet eine richtige grüne Oase in der auch hohe Pappeln wachsen.


      Gegensatz- weißer Sand und grüne Pappeln

      An einer besonders schönen Stelle mit hängenden Quellen im wieder enger gewordenem Canyon, einem murmelndem Bach mit tiefen Gumpen und einladenden ebenen Flächen schlage ich mein Lager auf. Wieder einmal spare ich mir den Aufbau des Zeltes.

      Als ich mit dem Rücken an die Felswand gelehnt auf meiner Matte sitze, glaube ich meinen Augen kaum zu trauen: Eine große, haarige Vogelspinne oder Tarantel hält mit großen Schritten auf meine Sitzunterlage zu, offenbar in der Absicht sich darunter zu verstecken!




      Die große Spinnne will sich unter meiner Matte verstecken

      Das ist mir denn doch ein wenig zu nah und ich bugsiere sie wieder aus ihrem neu gefundenen Unterschlupf.

      Nach dem ich sie noch einmal fotografiert habe, erschlage ich sie schließlich mit einem Stein.

      Zwar habe ich nichts gegen Spinnen, aber eine ungestörte Nachtruhe ist mir jetzt wichtiger…


      Tarantula

      Als der halbe Mond etwas Licht spendet lasse ich den Tag mit der Zubereitung meiner üblichen Nudelmahlzeit auf dem Hobo-Kocher ausklingen.


      Hobo Kocher

      Am Morgen stehen einige Schleierwolken am Himmel und es hat sich etwas eingetrübt. Ich folge weiterhin dem jetzt recht breiten, sandigen Tal des Last Chance Creeks. Da ich nicht weiß, ob und wann der Bach wieder an der Oberfläche auftaucht, bin ich wieder mit meinen gewöhnlichen zehn Litern Wasser beladen.
      Aber jedesmal wenn ich damit rechne das letzte Wasser gesehen zu haben gelange ich wieder an einen Abschnitt mit manchmal sogar fließendem Bach. Im Prinzip hätte ich mir also heute das Schleppen des Wassers sparen können, aber ich konnte ja nicht sicher sein…

      Sowohl Last Chance Creek als auch das Tal des Paradise Canyon dem ich anschließend folge sind sehr schön. Neben ersten Blättern in Herbstfärbung gibt es noch blühende Blumen und Tamarisken.
      An einem Wasserloch mache ich eine interessante Beobachtung: Eine große Fledermaus schießt dicht über der Wasseroberfläche immer wieder minutenlang hin und her auf der Jagd nach Insekten Sie stößt kieksende Geräusche aus und beachtet mich überhaupt nicht. Natürlich möchte ich sie fotografieren, was bei ihrer rasanten Geschwindigkeit aber gar nicht so einfach ist. Immerhin gelingt mir ein halbwegs scharfes Bild, allerdings nur von hinten.


      Die große Fledermaus jagt am hellichten Tag über einem Wasserloch

      Plötzlich erscheint ein Sperber und versucht die Fledermaus zu fangen, allerdings ist sie viel zu gewandt für ihn und er streicht erfolglos ab um sich in der Nähe auf einem Felsen nieder zu lassen.
      Die Fledermaus setzt dagegen völlig unbeirrt ihre Flüge über dem Wasserloch fort.

      Bisher habe ich über Tag immer nur kurz gerastet und erst abends im Lager gekocht.
      Heute dagegen entdecke ich einen schönen Platz unter einer schattigen Pappel mit Wasser und Holz in der Nähe der mich zum längeren Verweilen einlädt, was ich zum Kochen einer Mahlzeit nütze.


      Ein schöner Platz für eine ausgedehnte Mittagsrast

      Über einen Seitencanyon in dem frisch entwurzelte Pappeln von kürzlichen Überschwemmungen künden erreiche ich eine Piste.

      Ich bin auf dem westlichen Kaiparowits Plateau angelangt und zurück in der Zone des Pinyon Kiefer- Wacholder Buschlands mit ausgedehnten Sagebrushbeständen.

      Eigentlich hasse ich ja das Laufen auf Pisten. Aber da zunächst kein Auto vorbeifährt, fühlt es sich nicht viel anders an als ob ich auf einem deutschen Wanderweg unterwegs wäre. Es ist angenehm mal nicht bei jedem Schritt auf das Gelände achten zu müssen und mit sagenhafter Geschwindigkeit voranzukommen.
      Nichts desto trotz als sich die Gelegenheit zu einer Abkürzung durch den Busch ergibt, freue ich mich wieder selbstständig für die nächsten zwei Kilometer meinen Kurs bestimmen zu können.

      Wieder einmal täuscht die scheinbar einförmige Landschaft des Plateaus. Zahlreiche Trockenbetten und Felsgruppen sorgen für Abwechslung.
      Einmal ergibt sich sogar eine schöne Aussicht bis zum fernen Block des Navajo Mountain und den Bergen des Cockscomb, meinem nächsten Ziel.
      Schließlich erreiche ich wieder eine Piste und setze meine Wanderung in den Sonnenuntergang hinein fort.


      Ich wandere in die Dämmerung hinein

      Als es schon fast dunkel ist, überholen mich in einigem Abstand mehrere Geländewagen. Einer von ihnen hält und wir führen eine kurze Unterhaltung. Es handelt sich um Jäger die auf Maultierhirsche aus waren allerdings keinen Erfolg hatten.
      Zwar ist es nett, sich nach etlichen einsamen Tagen mal wieder mit Menschen unterhalten zu können, aber lieber wäre es mir gewesen heute noch einmal die Gegend für mich zu haben.

      Ein schöner Sonnenuntergang entfaltet sich und im Schein der Stirnlampe laufe ich weiter in die Nacht.


      Die letzten Farben des Sonnenuntergangs bevor die Nacht anbricht

      Da ich ja heute schon gekocht habe und es nicht nach Regen aussieht, muss ich nicht wählerisch sein, was mein Lager angeht. Daher lege ich mich als ich müde werde einfach ein Stück von der Dirt Road entfernt in den Busch und genieße den Sternenhimmel bevor ich einschlafe.

      In der Nacht kühlt es sich stark ab und ich friere erstmals auf dieser Tour ein wenig in meinem Schlafsack. Auch als ich am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang wieder unterwegs bin, werde ich nicht wirklich warm und trage sogar meine dünnen Handschuhe!

      Nachdem die Sonne aber empor gestiegen ist dauert es keine Stunde und ich wandere wieder unter einem wolkenlosen Himmel in kurzer Hose und T- Shirt.
      Da die Piste mich zunehmend langweilt versuche ich so schnell wie möglich voranzukommen. Immer wieder geht es über kleine Hügel die schöne Ausblicke in die umliegende Landschaft gewähren.
      Ein kleiner Baum am Wegrand ist bereits komplett goldgefärbt.


      Die ersten kalten Nächte haben ihre Spuren hinterlassen

      Bald steige ich hinab ins Butler Valley und vor mir erscheint ein bizarres Felsmassiv.


      Bizarre Felsen erheben sich aus Butler Valley

      Als ich näher trete sehe ich die unverkennbaren Zeichen der Zivilisation: Asphalt, einen Parkplatz, ein Toilettenhäuschen und eine Tafel die über die hier zu besichtigende Sehenswürdigkeit aufklärt.


      Grosvenor Arch

      Es handelt sich um den Doppelbogen Grosvenor Arch der von der Erosion hoch über meinem Kopf aus dem Fels gemeißelt wurde.
      Ein älteres Ehepaar aus Kalifornien ist ebenfalls hier und lädt mich nach kurzer Zeit ein mit ihnen ein Stück weit mitzufahren.
      Bald haben wir die Cottonwood Canyon Road, eine unbefestigte Piste erreicht und ich steige nach etwa fünf Kilometern am Trailhead der Wanderung zum Round Valley Draw wieder aus.
      Auf diesen Slotcanyon bin ich besonders gespannt, aber zunächst laufe ich durch ein offenes Tal. Hier stehen die Sagebrushsträucher in voller Blüte.


      Blühender Sagebrush


      Round Valley Draw beginnt unspektakulär

      Dann gelange ich zu einem tiefen, sehr engem Spalt in der Talsohle. Zunächst kann ich mir nicht vorstellen, dass das tatsächlich der Zugang zu dem Canyon ist, aber dann entdecke ich ein befestigtes Seil und mir wird klar, dass ich hier runter muss…


      Der Zugang zu Round Valley Draw

      Ich prüfe kurz ob das Seil noch stabil ist und befestige dann zunächst meinen Rucksack dran und lasse ihn etwa sieben Meter hinab. Dann bin ich an der Reihe und stoße auch auf kein Problem. Ohne Seil sähe das aber anders aus…

      Weiter geht es in der ultraengen Spalte zwischen grauem Gestein. Man darf hier nicht unter Platzangst leiden…
      Es kommt mir so vor als ob ich immer tiefer steil abwärts in den Bauch der Erde steige.




      Hinab in den Bauch der Erde

      Nur an wenigen Stellen reichen Sonnenstrahlen bis auf den Grund, meist tapse ich im kühlen, dämmrigen Schatten vorwärts. Einige Felsstürze und kleine Kletterstellen sind zu überwinden. Einmal ist dabei der Canyon so eng, dass ich meinen Rucksack abnehmen muss um weiter zu kommen. Um etwas leichter unterwegs zu sein, gieße ich einen großen Teil meines Wassers fort, laut Führer soll es im Hackberry Canyon welches geben…
      Ein zwischen den Wänden eingeklemmter Baum zeigt mir unübersehbar, was hier drinnen passiert, wenn es draußen regnet…


      Von einer Flut angespülter, festgeklemmter Baum

      Ich gelange an ein weiteres festgemachtes Seil. Diesmal ist mir die Prozedur mit dem Rucksack herunter lassen zu umständlich und ich klettere gleich mit meiner „Schrankwand“ auf dem Rücken hinab. Einmal begegne ich zwei Amerikanern die ebenfalls den Canyon genießen.


      Eine weitere Kletterstelle mit Seil

      Nach nur etwa zwei Kilometern verlasse ich leider bereits diesen eindrucksvollen Slotcanyon und gelange zurück in die sonnendurchflutete Landschaft mit ihren orange- weißen Sandsteinwänden.


      Farbige Felsen im oberen Hackberry Canyon

      Die schroffe Landschaft hier im oberen Hackberry Canyon gefällt mir sehr gut, leider ist die im Führer erwähnte Quelle ausgetrocknet. Ich musste ja mein Wasser wegschütten…
      Ein Stück weiter ändert sich der Charakter des Canyons aber dramatisch. Es gibt Flächen grünen Rieds und überall ist Wasser vorhanden.


      Der üppige Hackberry Canyon

      Um es ein wenig wärmer zu haben schlage ich mein Zelt auf, aber inzwischen bin ich ja wieder in tieferen Lagen.
      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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      • heron
        Fuchs
        • 07.08.2006
        • 1745

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

        Super super super!
        Danke für das Teilen dieses schönen Abenteuers

        Und der Spinne hast du einfach nur eine schnelle Möglichkeit für die nächste Inkarnation geboten
        Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
        Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2625
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

          Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
          Wie war das noch, größte straßenlose Wildnis der USA außerhalb von Alaska?
          Woher hast du denn diese Info? Das Grand Staircase-Escalante NM wird von so einigen Pisten durchquert. Meines Wissens ist die Sierra Nevada die größte straßenlose Wildnis der Lower 48.

          Aber ein sehr spannender Bericht ist es mal wieder geworden mit schöne Fotos
          www.trekking.magix.net

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          • Wildniswanderer
            Erfahren
            • 08.11.2008
            • 402
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

            Ich hatte das an verschiedenen Stellen gelesen. Aber du hast schon recht, diese Aussage stimmt defintiv nicht.
            http://geraldtrekkt.blogspot.de

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            • Feurio
              Dauerbesucher
              • 16.06.2009
              • 670
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

              Wirklich, nochmal, dein Bericht liest sich absolut spitzenmäßig! Ich finde du hast einen sehr schönen schlichten und ansprechenden Stil, da weht einem direkt ein Hauch Abenteuer entgegen und man will sofort raus und auch losziehen. Packend!
              Und von den Fotos ganz zu schweigen...
              Für mehr Natur vor der Haustür!

              Kommentar


              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 4006
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                Das Fledermausphoto ist genial!!!
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • Wildniswanderer
                  Erfahren
                  • 08.11.2008
                  • 402
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                  Vielen Dank Feurio, dein Lob tut gut!

                  Die Begegnung mit der Fledermaus am hellichten Tag war wirklich interessant. Aber ich weiß nicht wieviele unscharfe Versuche ich unternommen habe, das Tier im Flug abzulichten. Das es dann auf dem einen Foto geklappt hatte war bestimmt ziemliches Glück, denn Fledermäuse sind wirklich schnell.
                  http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                  • Julia
                    Fuchs
                    • 08.01.2004
                    • 1384

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                    Ich bin verliebt ! In Deinen Bericht und diese Landschaft! Das ist echt ein Abenteuer, um das ich Dich sehr beneide und das ich mir selber nie im Leben selber zugetraut hätte !

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                    • Wildniswanderer
                      Erfahren
                      • 08.11.2008
                      • 402
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                      Am Morgen ist der Canyon für lange Zeit ziemlich eng, mit glatten, steilen Wänden. Erst ab etwa 11 Uhr dringen die Strahlen der Sonne in die Schlucht. In der dichten Vegetation ist das Vorankommen manchmal gar nicht so einfach.
                      Als sich der Canyon weitet, laufe ich oft auf der Terrasse oberhalb des grünen Korridors.


                      Der Canyon weitet sich

                      Schon einige Male waren mir sehr große, prächtige Schmetterlinge aufgefallen, die aber schnell und scheu sind, so dass ich sie nie genau betrachten, geschweige denn fotografieren konnte.
                      Hier im Hackberry Canyon habe ich mehr Glück. An einigen Stellen entdecke ich mehrere der Falter an gelben Blüten und kann sie endlich auch mit meiner Kamera aufnehmen.




                      Monarch Falter- der wohl schönste Schmetterling Nordamerikas

                      Es handelt sich um Monarch Falter, große Schmetterlinge die einige biologische Besonderheiten aufweisen. So wandert ein Teil ihrer Population aus dem Osten Amerikas über 3600 Kilometer weit in die mexikanische Sierra Nevada um dort zu überwintern. Dies geschieht an einer einzigen Stelle auf nur wenigen Hektar Fläche.
                      Es muss ein fantastisches Schauspiel sein, dort Millionen dieser herrlichen, großen Schmetterlinge zu sehen.

                      Aber auch Menschen haben einst im Hackberry Canyon gelebt. So entdecke ich eine verfallene Siedlerhütte. Wie das Leben wohl für diese Pioniere im 19. Jahrhundert war?


                      Verfallene Siedlerhütte

                      Bevor der Hackberry Canyon in den Cottonwood Creek einmündet verengt er sich noch einmal stark. Unweit von hier führt die Cottonwood Canyon Road entlang, die ich ja vor Round Valley Draw schon einmal überquert hatte. Mir begegnet ein Paar aus Österreich, das schon einige Male in den Canyons des Südwestens unterwegs war. Wir unterhalten uns ein wenig und ich erfahre den Ausgang der kürzlich statt gefundenen Wahl in Deutschland.

                      Der Cottonwood Creek bildet hier eine weite, staubige Ebene die mit ihren licht stehenden Pappeln ein wenig an eine Parklandschaft erinnert. Es ist gut möglich die zahleichen Mäander abzukürzen, in dem ich mich an den Bergen des Cockscomb orientiere, die das Tal begrenzen. Der Cockscomb ist Teil einer 240 Kilometer langen Auffaltung ähnlich dem Waterpocket Fold.

                      Dann erreiche ich den Paria River, der hier in einem kurzen Canyon den Cockscomb durchbricht. Als ich diesen passiert habe stehe ich vor der weiten Flutebene des Paria durch die der Fluss in weiten Bögen mäandert. Die periodischen Überschwemmungen haben ein Mosaik aus stärker vor allem mit Tamarisken bewachsenen Flächen und weitgehend kahlen Sand- und Schotterebenen die von zahlreichen trockenen Nebenläufen durchzogen sind geschaffen.


                      Die weite Ebene des Paria

                      Manchmal wechsle ich die Seite um Biegungen abzuschneiden. Da der Wasserstand zur Zeit relativ niedrig ist, gelingt mir das immer problemlos von Stein zu Stein balancierend. Insgesamt gesehen komme ich zügig voran.
                      An den vielfältigen Farbkombinationen der Landschaft kann ich mich gar nicht satt sehen.


                      Eine farbenreiche Landschaft


                      Als mir drei Reiter begegnen könnte ich mich komplett in die alten Tage des Wilden Westens versetzt fühlen. Diese Landschaft symbolisiert tatsächlich perfekt wofür der „Wilde Westen“ steht: Weite, Freiheit und Abenteuer, nicht nur in der Zigarettenwerbung…
                      Tatsächlich stellt sich heraus, dass die drei richtige Cowboys sind, da sie eine Ranch in Arizona betreiben. Hier sind sie aber auch nur zum Spaß unterwegs.


                      Ein Hauch von „Wildwest“

                      Mein Nachtlager schlage ich oberhalb des hier klaren, friedlich vor sich hin plätschernden Baches auf.

                      Am nächsten Morgen folge ich weiterhin dem Lauf des Paria. Die Flutebene ist jetzt nicht mehr so weitläufig und ich habe eher den Eindruck in einem schönen, roten Canyon zu laufen.
                      Häufig muss ich den Fluss überqueren. Bei einer dieser Gelegenheiten rutsche ich auf einem glatten Stein aus und lande mal wieder teilweise im Matsch. Das kenne ich ja schon vom Escalante…
                      Obwohl manche Abschnitte von Pferde- und Rinderhufen in Schlamm verwandelt worden sind, sehe ich weder Tier noch Mensch. Abseits des Flusses ist die Gegend sehr sandig. Etliche Seitencanyons laden zum Erkunden ein, aber da meine Vorräte erschöpft sind, gehe ich auf direktem Weg weiter. Aber die wunderschöne Gegend mit ihrer sicheren Wasserquelle wäre wirklich ideal dafür ein Standlager aufzuschlagen von dem aus man Streifzüge unternehmen kann.
                      Natürlich nütze ich die Gelegenheit auch für ausgiebiges Baden!






                      Am Paria

                      Besonders eindrucksvoll finde ich, als am Nachmittag die roten Sandsteinschichten in ockerfarben- weißes Gestein übergehen.
                      Schließlich zweige ich vom Paria in Sheepcreek Canyon ab. Zu Anfang befindet sich auch in dieser Schlucht noch Wasser und ich sehe sogar einen kleinen Fisch. Daher mache ich mir auch keine Gedanken darüber meinen Wasservorrat zu ergänzen…
                      Inzwischen habe ich bereits wieder höhere Lagen erreicht, daher wachsen an geschützten Stellen in den Canyonwänden einzelne starke Gelbkiefern.
                      Später ist die Schlucht jedoch knochentrocken was sich auch nicht ändert als ich in den engen Willis Creek Canyon abbiege. Aber ich habe Glück, nach einiger Zeit finde ich eine flache Pfütze auf einem Felsen und schlage in der Nähe mein Lager auf.
                      Fußspuren und Pferdehufe zeigen mir, dass diese Schlucht häufiger besucht wird.
                      In der Nacht taucht ein silberner Dreiviertelmond Willis Creek in ein fast mystisches Licht.

                      Als ich mir am nächsten Morgen Wasser für mein Frühstück holen möchte, erlebe ich eine unangenehme Überraschung: Über Nacht ist die kleine Wasserstelle komplett ausgetrocknet! Erst denke ich dass das doch nicht sein kann und ob ich nicht vielleicht an der falschen Stelle bin. Aber es nützt nichts, wo es gestern noch Wasser gab, gibt es jetzt keines mehr. Also beginne ich die Umgebung intensiv abzusuchen. Es dauert zwar ziemlich lange aber irgendwann habe ich Glück und entdecke oberhalb von meinem Lager eine weitere Miniwasserstelle.

                      Willis Creek hat auch einige Slotcanyonpassagen reicht aber bei weitem nicht an den Eindruck von Round Valley Draw heran.
                      Schließlich erreiche ich die unbefestigte Piste Skutumpah Road, der ich folge.
                      Die eigentliche Route des Hayduke Trails streift Bryce Nationalpark nur kurz. Da ich aber mehr von diesem Nationalpark sehen möchte und auch neue Vorräte benötige, habe ich beschlossen per Anhalter nach Tropic, einem Ort in Parknähe zu fahren.

                      Auf der Skutumpah Road kommen mir zwar drei Fahrzeuge entgegen, aber keines fährt in meine Richtung! Das Laufen auf der Piste ist monoton, aber dafür entschädigen mich die Ausblicke auf die farbigen Klippen von Bryce, die jetzt schon nicht mehr weit entfernt scheinen.


                      Ausblick von der Skutumpah Road auf die bunten Felsen von Bryce

                      Nach zwei Stunden erreiche ich die Cottonwood Canyon Road, die hier sogar asphaltiert ist.
                      Es dauert nicht lange und ein Wohnmobil mit zwei älteren Engländerinnen nimmt mich an Bord.
                      In Cannonville lassen mich die Beiden raus, kommen aber schon bald wieder, weil sie sich ihre Route anders überlegt haben und nehmen mich mit nach Tropic.

                      Eigentlich hatte ich ja vor hier zu bleiben, aber es ist noch früh, daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und noch heute Bryce erreichen.

                      Auf dem Highway 12 ist der Verkehr zwar nicht gerade dicht, aber es gibt genug Autos die mir einen lift geben könnten. Da es mir zu langweilig ist, an einer Stelle zu stehen, laufe ich etwa eine Stunde die Straße entlang und strecke wenn mich ein Fahrzeug passiert immer wieder den Daumen raus. Zunächst tut sich nichts, aber dann hält ein freundlicher alter Mann in einem Oldtimer.
                      Wir tuckern gemütlich durch die Gegend und er empfiehlt mir das Bryce Resort als Unterkunft. Da es außerhalb des Parks unmittelbar am Highway liegt, wäre es ziemlich günstig.

                      Nach dem einchecken dusche ich, wasche meine Wäsche und creme mal wieder meine Stiefel ein, die ein wenig Pflege noch nötiger haben als ich …
                      Später gehe ich dann zu Rubys Inn. Um dorthin zu gelangen muss ich 20 Minuten lang neben der Straße laufen. Obwohl die Saison schon mehr oder weniger vorbei ist, wimmelt es noch von Touristenautos. Es weht ein eiskalter Wind unter einem strahlend blauen Himmel. Ein ziemlicher Wechsel zu den angenehmen Temperaturen der tieferen Lagen…
                      Rubys Inn ist eine echte Touristenfalle voller Nippes und Kitsch. Immerhin kann ich dort neue Vorräte erwerben.

                      Als ich mir ein fürstliches Steak zum Abendessen im Bryce Resort gönne, spreche ich ein junges Paar am Nachbartisch an, da ich bereits mitbekommen habe, dass es sich ebenfalls um Deutsche handelt. Tom und Sylvia sind mit ihrem Mietwagen unterwegs. Es ist schön, sich mit dem sympatischen Pärchen in meiner Muttersprache zu unterhalten.
                      Wir beschließen am nächsten Morgen gemeinsam in den Nationalpark zu fahren, was mir sehr entgegen kommt, da die Wege in den Park nicht direkt an der Nationalparkgrenze beginnen.
                      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                        #51
                        AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                        6. Bryce Canyon Nationalpark- Highway 89/ Kanab

                        Nachdem es ja schon gestern Nachmittag ziemlich frisch war, ist es kein großes Wunder, das es in der Nacht gefroren hat. Leider habe ich kein Thermometer dabei, aber es sind sicher einige Grade unter 0.
                        Nachdem wir im Bryce Resort gut gefrühstückt haben setzen meine neuen Bekannten und ich uns in Gang.
                        Am Eingang zum Nationalpark muss ich keinen Eintritt bezahlen, da die Beiden einen Nationalparkpass haben, mit dem sie nach Belieben Parks ansteuern können.

                        Wir fahren zum Besucherzentrum, da ich mir dort noch ein für Übernachtungen im Park obligatorisches Backcountry Permit besorgen muss. Es kostet 5 Dollar für die eine Übernachtung die ich innerhalb der Parkgrenzen geplant habe.
                        Die junge Rangerin gibt mir bereitwillig Auskunft zu meinen Fragen, aber als sie mir erklärt, dass alle Bäche die als blaue Linien in der Karte eingezeichnet sind auch tatsächlich Wasser führen, kann ich das kaum glauben. Mal schauen!
                        Nachdem wir uns im Visitor Center ein wenig umgeschaut haben, fahren wir weiter zum Sunset Point, wo ich meine Wanderung beginnen möchte.

                        Hier bricht das auf etwa 3000 Metern Höhe gelegene Paunsagunt Plateau steil ab. Dieses ist die oberste Stufe des Grand Staircase, das ich ja nun schon ausgiebig erkundet habe.
                        Unter uns erstreckt sich eine Wunderwelt aus von der Erosion geformten, bizarren farbigen Felsen.


                        Bizarre Erosionsformen in Bryce Canyon

                        Obwohl der Name Canyon suggeriert, dass dieses Naturwunder durch die Kraft des fließenden Wassers geschaffen wurde, ist diese Erklärung nicht richtig. Es friert hier an 200 Nächten im Jahr, während über Tag die intensive Sonne meist Plusgrade hervorbringt. Durch diese häufigen Wechsel aus Gefrieren und Auftauen wird das hier vorkommende weiche Kalkgestein von der Natur zu den erstaunlichsten Skulpturen geformt.
                        Ich verabschiede mich von meinen neuen Freunden und wandere zunächst auf dem Rim Trail von einem Aussichtspunkt zum Nächsten. Diese sind alle bequem mit dem Auto zu erreichen, dennoch hält sich die Zahl der Besucher noch in Grenzen.
                        Die kalte, glasklare Luft gewährt wunderbare Aussichten über das vielfarbene Kalksteinlabyrinth bis zu den umgebenden Bergen.


                        In der kalten, klaren Morgenluft ergeben sich wunderbare Ausblicke

                        Nach einer Stunde biege ich auf den Under the Rim Trail ab, und sehe ab dann keinen weiteren Menschen mehr. Obwohl das ein absolut fantastischer, gut zu erreichender Weg unterhalb der Abbruchkante ist, wandert hier bei diesem tollen Wetter niemand außer mir. Kaum zu glauben!
                        Nachdem es eine ganze Zeit lang heute am Morgen des ersten Oktobers ziemlich kalt war, gewinnt die Sonne zunehmend an Kraft und bald kann ich bei angenehmen Temperaturen wieder in T- Shirt und kurzer Hose laufen.
                        Nach den kargen, vegetationsarmen Landschaften durch die ich bisher überwiegend gelaufen war, tut es gut mal wieder durch einen satt- grünen Nadelwald zu gehen. Meist ist die majestätische Ponderosa Kiefer die bestimmende Baumart aber an schattigeren Stellen gibt es auch silbrig glänzende Tannen und Douglasien. Immer wieder ergeben sich kontrastreiche Blicke auf die lachsfarbenen Klippen der Abbruchkante.


                        Sattgrüner Nadelwald vor lachsfarbenen Klippen

                        An trockeneren Standorten gibt es aber auch sandige Stellen, wo sich Kräuter und Gräser behaupten.
                        Zahlreiche Bachtäler führen in die Waldzone unterhalb des Steilhangs, allerdings sind sie bis auf den Yellow Creek alle trocken. Ich hatte mich ja gleich über die Auskunft der Rangerin gewundert …

                        Nachmittags komme ich in einen Bereich in dem offenbar vor kurzem ein Waldbrand gewütet hat. Je nach Intensität des Feuers wechseln völlig leblos erscheinende Zonen in denen selbst die Humusschicht verbrannt ist, mit Flächen ab, auf denen lediglich die Stämme der Kiefern verkohlt sind, die Kronen aber noch grün erscheinen.
                        Wie überall im amerikanischen Westen sind Waldbrände ein natürlicher Bestandteil im Lebenszyklus der Wälder. Schon im nächsten Jahr wird es sicher auf den Waldbrandflächen eine große Blütenpracht geben und unzählige Sämlinge die neue Generation des Waldes begründen.




                        Hier hat ein Waldbrand scheinbar alles Leben vernichtet


                        Auch wenn die Stämme der Ponderosa- Kiefern verkohlt sind, überleben die Bäume häufig

                        Auch auf einigen Zeltplätzen des Nationalparks ergibt sich dasselbe Bild, das ich von dem Trail gewonnen habe: Kein Mensch ist hier unterwegs.

                        Gegen Abend schlage ich mein Zelt an einem schönen Platz unter mächtigen Kiefern auf. Der Boden ist von ihren Nadeln bedeckt, die eine wunderbar weiche Unterlage ergeben.


                        Lager im Kiefernwald

                        Da Amerika ja die Heimat des Fetts ist, möchte ich auch einmal eine Alternative zu meiner Nudelernährung ausprobieren. Daher habe ich für diesen Abschnitt nur Lebensmittel wie Käsecracker, Erdnussbutter und Energieriegel gekauft. Nach den Nährwertangaben auf den Verpackungen sollte ich damit genügend Kalorien aufnehmen können. Aber ich merke bereits heute Abend, dass mich die kalte Küche nicht zufriedenstellt und ich sicher wieder zu meinen Nudeln zurückkehren werde.

                        Nach einer nicht zu kalten Nacht färbt am nächsten Morgen die aufgehende Sonne die hinter mir steil aufragenden Klippen des Paunsagunt Plateaus.


                        „Alpenglühen“ am Morgen

                        Bereits nach einer Stunde wandern kann ich wieder zu kurzer Hose und T- Shirt wechseln. Vor mir liegt ein fantastischer, klarer Morgen an dem die Farben des Herbstes so richtig erstrahlen.


                        Rot gefärbter Ahorn


                        Aspen und Ahorne in Herbstfarben

                        Zwar dominiert das satte Grün des Nadelwaldes aber im Unterwuchs setzen rote Ahorne und gelbe Eichen sowie Aspen immer wieder prächtige Farbtupfer.

                        Einige Male kann ich kleine Streifenhörnchen beobachten von denen eines mit einer Nuss in den Pfoten mich bis auf sehr kurze Entfernung herankommen lässt.


                        Streifenhörnchen

                        Einige Male gelange ich zu baumlosen Aussichtspunkten die herrliche Blicke in die Wunderwelt von Bryce gewähren.


                        Bryce Canyon Nationalpark- Felsen und Wald


                        In Bryce

                        Um mich in der Landschaft abzulichten, suche ich mir Felsen auf denen ich die Kamera absetzen kann und muss dann zusehen, dass ich innerhalb von zehn Sekunden auf dem gedachten Platz stehe. Bis ich mich dann endlich halbwegs zufrieden stellend getroffen habe, sind schon einige Versuche notwendig.

                        Auch heute habe ich den Park weitgehend für mich alleine. Nur in der Nähe von Rainbow Point begegne ich einem spazierengehenden Paar.

                        Die Bachbetten sind alle völlig trocken, aber an Iron und Riggs Spring kann ich mich neu mit Wasser versorgen.


                        Die Bachbetten sind alle ausgetrocknet

                        Bevor ich am Spätnachmittag den Nationalpark verlasse kann ich noch einmal Wald und Felsen genießen.




                        Abschied von Bryce

                        Und tatsächlich, kaum habe ich die Nationalparkgrenze überquert weicht auch schon der geschlossene Wald dem offenen Wacholder Buschland. Noch im Nationalpark hatte ich bereits Rinderspuren gesehen, als ich die Schlucht von Bullrush Hollow erreiche, zeigt sich, dass die Kühe die wenigen Wasserlöcher in Schlammbäder verwandelt haben, deren giftiggrüne Farbe nicht gerade zum Trinken einlädt …

                        Obwohl es friert überstehe ich die Nacht recht gut. Das Wasser in Bullrush Hollow ist tief gefroren und zum ersten Mal auf dieser Tour ziehe ich alles an Kleidung an, was ich dabei habe: Über die Wanderhose kommt die einfache Nylonregenhose. Am Oberkörper trage ich außer dem üblichen T- Shirt, ein ultraleichtes Windshirt, meinen Fleece Gecko, und als Geheimwaffe die Daunenjacke die ich für solche Fälle im Rucksack trage. Trotz aller Kleidung wird mir nicht richtig warm…

                        Ich überquere zum letzten Mal die Skutumpah Road und tauche dann in die Bullrush Gorge ein. Deren geschützte Wände sind von hohen Nadelbäumen bewachsen.


                        Bullrush Gorge

                        Erst nach 10 Uhr wird es langsam wärmer und ich kann mich nach und nach meiner Kleidungsschichten entledigen. Weiterhin folge ich Park Wash, wo ich zeitweise in einer Fahrspur laufen kann. Zu beiden Seiten ragen Tafelberge, hier Mesa genannt auf.

                        Der Name „No Mans Mesa“ gefällt mir besonders. Ich kann zwar keinen Zugangsweg ausmachen, aber ich habe gelesen, dass es eine Möglichkeit gibt auf dieses weitläufige Hochplateau zu gelangen. Da dort oben offenbar nie Vieh gegrast hat, können Ökologen besonders gut die Unterschiede zu den übrigen mehr oder weniger stark von Rindern geprägten Lebensräumen des Colorado Plateaus erforschen.


                        No Mans Mesa

                        In der Nähe gibt es einen interessanten Geocache, die Lefevre Cabin. Dabei gilt es nicht eine Dose zu suchen, sondern die ganze Hütte ist der Cache ! Als Logbuch dient die Innenwand der Cabin auf der man sehr schön nachlesen kann, wieviele Leute seit 2001 schon dort waren. Nicht viele…


                        Le Fevre Cabin- ein Geocache

                        Gegen 15 Uhr stoße ich auf eine regelrechte Piste, die Park Wash Road. Es gibt hier sogar Verkehrsschilder die auf Orte mit so interessanten Namen wie „Mollies Nipple und Nipple Ranch“ hinweisen…
                        Die Viehzüchter hier haben entweder Humor oder leiden an einem echten Notstand, was die holde Weiblichkeit angeht…

                        Im Tal gibt es bald sogar eingezäunte Weiden mit Viehtränken. Da mein Wasservorrat fast erschöpft ist, bediene ich mich großzügig.
                        Einmal treffe ich auf eine große Klapperschlange die mitten auf der Straße liegt und ihre Anwesenheit durch das charakteristische Klappern mitteilt.

                        Das schöne Wetter scheint sich zu ändern. Ein kalter Wind bläst und die Wolken über einer Mesa lassen nichts Gutes erwarten.


                        Das Wetter ändert sich

                        Einige Zeit nachdem ich an einer kleinen Ranch vorbei gekommen bin, schlage ich mein Lager abseits der Piste im Wacholderwald auf.

                        Der Aufgang des vollen Mondes erzeugt eine schöne Stimmung.




                        Vollmondaufgang

                        Auch als ich am Morgen wieder aufbreche steht der Mond noch am Himmel. Es ist sehr windig und kühl, geradezu ungemütlich, eine Seltenheit auf meiner bisherigen Wanderung unter dem meist strahlend blauen Himmel.

                        Schon nach etwas über einer Stunde erreiche ich den Highway 89. Im Prinzip könnte ich direkt weiter wandern. Aber als nächstes möchte ich Buckskin Gulch und den Paria Canyon erkunden. Das Permit hierfür habe ich zwar schon in Deutschland beantragt, muss es mir aber noch persönlich abholen, weshalb ich nach Kanab trampen will.

                        Heute an einem Sonntagmorgen herrscht nicht gerade viel Betrieb auf der Straße, aber auch wenn nur selten Autos vorbeifahren, eines könnte mich doch wenigstens mitnehmen!

                        Ich habe keine Lust an einer Stelle zu stehen und wandere daher auf der Straße weiter durch die trockene Weite.


                        Trockene Weiten

                        Nach zwei Stunden erbarmt sich ein LKW- Fahrer meiner und nimmt mich die 60 Kilometer bis nach Kanab mit. Wir halten beim Visitor Center des Grand Staircase- Escalante Nationalmonuments in dem auch mein nächster Wanderabschnitt wieder liegt. Ich hoffe hier mein Permit zu erhalten, erfahre aber, dass ich mir dieses bei der BLM Kanab Field Station am anderen Ende des Ortes abholen muss. Da heute Sonntag ist hat sie natürlich geschlossen!

                        Also beiße ich in den sauren Apfel und suche mir ein günstiges Motel. Anschließend erkunde ich den Ort. Kanab ist viel größer als die letzten Orte durch die ich gekommen bin und am ehesten noch mit Moab zu vergleichen, wenn auch nicht ganz so touristisch. Immerhin gibt es hier einen gut ausgestatteten Supermarkt, etliche Restaurants und sogar einen Outdoorladen.
                        Ich lasse es mir nicht nehmen in ein Restaurant einzukehren. Die Hauptmahlzeit ist schon großzügig, aber das darauf folgende Eis ist einfach gigantisch!
                        Es kommt wie es kommen musste, hinterher ist mir schlecht und mein Bauch grummelt noch den ganzen restlichen Tag.
                        Ich nutze die Gelegenheit mich neu zu verproviantieren um endlich die Käsecracker Diät abbrechen zu können …
                        http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                        • Gast-Avatar

                          #52
                          AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                          Bryce Canyon sieht schon super aus. Vielen Dank.

                          Käsecracker ... nein danke ; )

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                          • Savannah
                            Erfahren
                            • 16.01.2007
                            • 127

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                            Wieder ein spannend zu lesender Bericht mit tollen Fotos von einer fantastischen Landschaft! Du warst ja ganz schön mutig, dich auf solch lange Strecken in doch immerhin einigermaßen wegloser Gegend einzulassen. Aufregend z.B. immer wieder die Frage, ob du Wasser finden wirst :-)

                            Die Landschaftsfotos begeistern mich, diesmal vor allem die fremdartigen schwarzen Schutthalden und der Round Valley Draw. In dem wäre ich bestimmt in Panik geraten - aber er sieht sensationell aus. Wunderschön auch das "Alpenglühen" am Morgen, die Mondbilder und überhaupt ganz vieles.

                            Bei den Tierbilden hast du ebenfalls reiche Beute eingefahren: sehr schön das Dickhornschaf, die Fledermaus, der herrliche Monarch Falter - nur auf die Tarantel hätte ich gut verzichten können , habe nämlich eine Spinnen-Phobie.

                            Du schreibst ungemein anschaulich, es macht großen Spaß, dir auf deinen Wanderungen auf Wegen, wo man selber -leider!- niemals hinkäme, folgen zu dürfen. Vielen Dank, daß du dir die Mühe machst, diesen Bericht zu schreiben!

                            LG
                            Savannah

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                            • Wildniswanderer
                              Erfahren
                              • 08.11.2008
                              • 402
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                              Danke für den netten Kommentar!

                              Natürlich danke ich auch noch mal allen anderen, die meinen Bericht bislang gelesen und mit netten Worten bedacht haben!

                              Bald geht es wie ich hoffe spannend weiter. Es dauert ja auch nicht mehr lange bis ich im Grand Canyon angekommen bin, ein weiteres Highlight meiner Wanderung.
                              http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                              • fjellstorm
                                Fuchs
                                • 05.10.2009
                                • 1315
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                                Obwohl ich die Bilder schon länger von deiner magix-Seite kenne, Danke für diesen schönen und interessanten Bericht! (obwohl mir die Gegend vermutlich etwas zu heiß wäre)
                                Hattest du eigentlich einen Polfilter für die Kamera dabei? Müsste ja ein Traum damit gewesen sein...

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                                • Rattus
                                  Lebt im Forum
                                  • 15.09.2011
                                  • 5177
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                                  Ich bin (ich sagte es schon ) auch total begeistert von deinem Bericht und den Fotos. Hast du eine Ahnung, wie heiß es tagsüber war?
                                  Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                                  • Wildniswanderer
                                    Erfahren
                                    • 08.11.2008
                                    • 402
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                                    Nein, einen Polfilter hatte ich nicht dabei. Ich habe mir aber in diesem Jahr einen zugelegt, bis jetzt aber kaum damit fotografiert. Meinst du viele meiner Fotos von der Hayduke Tour wären mit Polfilter besser geworden?

                                    Ich hatte kein Thermometer dabei. An Anfang war es ziemlich extrem, wahrscheinlich mittags schon um die vierzig Grad, nach den Gewittern ging es dann aber und ich fand die Temperaturen eigentlich meist ganz angenehm, wobei ich eher Wärme als Kälte liebe.
                                    http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                    • fjellstorm
                                      Fuchs
                                      • 05.10.2009
                                      • 1315
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                                      Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                      Meinst du viele meiner Fotos von der Hayduke Tour wären mit Polfilter besser geworden?
                                      Das kann man natürlich nicht pauschal sagen..Und deine Bilder sind ja gut.
                                      Aber speziell bei den vielen " tief blauer Himmel-gelb/goldne Gesteinsformationen/Landschaft"- Bildern wären mit einem Polfilter (am besten bei richtigen Winkel zur Sonne) die Farben sicher noch kräftiger, die (Licht)stimmung noch grandioser und der Himmel noch blauer

                                      Kommentar


                                      • Wildniswanderer
                                        Erfahren
                                        • 08.11.2008
                                        • 402
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [US] Hayduke Trail 2009- Zu Fuß durch Wüsten und Canyons des Colorado Platea

                                        7. Buckskin Gulch/ Paria Canyon


                                        Nachdem ich einige Riegel aus meinem Fundus gefrühstückt habe, bin ich bereits um 7.45 zur Öffnung der BLM Station vor Ort. Nach meinem Permit hätte ich schon gestern loslaufen müssen, aber diese Verspätung um einen Tag stellt kein Problem dar.
                                        Der Ranger rüstet mich mit Müllsäcken aus, in denen auch die menschlichen Ausscheidungen aus den Schluchten transportiert werden sollen und eröffnet mir die Wettervorhersage.
                                        Diese ist extrem wichtig, da es vor allem in den 19 Kilometern Länge von Buckskin Gulch fast keine Ausstiegsmöglichkeit gibt und dort von einer Flashflood überrascht zu werden fatal wäre…
                                        Nun, die Aussichten sind gut, offenbar ist in den nächsten Tagen kein Regen in Sicht. Dass diese Vorhersage nicht stimmte sollte ich noch früh genug bemerken …
                                        Die letzte Wasserwelle rollte nach Angaben des Rangers vor zwei Wochen durch Buckskin Gulch. Zwar trocknet der Canyon nur sehr langsam ab, da das Sonnenlicht nur wenige Stellen erreicht, aber größere Probleme bei der Begehung der engen Schlucht sollten sich seiner Meinung nach nicht ergeben.

                                        Mit dem Permit in der Tasche laufe ich zur Tankstelle am Ortsausgang. Ich rechne mir aus, dass ich rasch eine Mitfahrgelegenheit finde, wenn ich die netten Amerikaner persönlich ansprechen und nicht nur mit erhobenem Daumen am Straßenrand stehe.
                                        Darin sollte ich mich allerdings täuschen, obwohl ich all meine Freundlichkeit einsetze, dauert es eineinhalb Stunden, bis mich ein älteres Paar mitnimmt. Leider fahren die Beiden nur 25 Kilometer weit, aber ich denke mir, dass es besser ist nur eine kurze Strecke mitgenommen zu werden, als gar nicht. Ein Fehler, den ich später noch bereuen sollte.
                                        Es stellt sich heraus, dass die Beiden Trapper sind, die versuchen ein wenig Geld mit dem Fang von Coyoten zu verdienen. Da diese Verwandten der Wölfe wohl häufig Schafe und Kälber fressen, hat der Staat Utah eine Kopfprämie von 25 Dollar auf sie ausgesetzt. Da sie quasi als Schädlinge gelten, darf jedermann sie jagen …

                                        So stehe ich dann also bald wieder im Nirgendwo am Highway. Zwar gibt es mehr Verkehr als Gestern, aber zunächst hält niemand. Erstaunlich wie groß der Unterschied im Trampen zwischen den abgelegenen Dirtroads und den befahrenen Highways ist. Während ich dort bisher nie länger warten muss, sieht das hier ganz anders aus …
                                        Aber ich habe Glück, schon nach einer Stunde werde ich doch mitgenommen, von einem jungen bayerischen Paar, das in Utah seinen Urlaub verbringt!
                                        Sie wollen weiter zum Antelope Canyon der für sein magisches Licht berühmt ist, und lassen mich daher am Abzweig der Houserock Valley Road raus.

                                        Auf dieser muss ich noch 7 Kilometer weit laufen, bis ich endlich an den durch ein Schild markierten Trailhead für Buckskin Gulch gelange.
                                        Zunächst ist das Tal noch breit und verläuft zwischen den markanten Bergen des Cockscomb. Kugelförmige, trockene stachlige Büsche wurden von vergangen Fluten ausgerissen und am Rande des von Trocknungsrissen durchzogenem Bachbett angespült. Die Masten der Hochspannungsleitung die vom Glen Canyon Staudamm hierher führt, stört den optischen Eindruck für meinen Geschmack schon recht stark.


                                        Buckskin Gulch ist anfangs noch ein breites Tal

                                        Die Natur präsentiert den Sandstein der Berge in kühnen Formen, mal domartig, mal eher tafelbergförmig. Die ausgeprägte Musterung des Gesteins lässt erahnen, dass es in der Vergangenheit tatsächlich Sanddünen waren.


                                        Buckskin Gulch durchbricht die markanten Berge des Cockscomb

                                        Hier in bequemer Nähe zum Trailhead gibt es auch noch Tagestouristen. So begegnet mir ein deutsches Paar mit ihrem Kind in einer Trage und eine ältere Amerikanerin. Aber da dennoch nicht viele Leute hier unterwegs sind, wechselt man stets einige Worte.

                                        Nach zwei Stunden verengt sich die Schlucht und der eigentliche Slotcanyon beginnt. Jetzt am Nachmittag kann die Sonne an manchen Stellen an den Boden des Canyons gelangen und zaubert oft warme Orangetöne hervor. Je nach Licht und Schatten können die dann aber auch schnell in fast schwarze Farben übergehen.
                                        Es ist schwer zu beschreiben, aber dieser Canyon erzeugt in mir eine fast andächtige, staunende Stimmung.

                                        Bis auf wenige Pfützen ist der Boden der Schlucht trocken und ich komme gut voran.






                                        Die Nachmittagssonne sorgt für vielfältige Farben in Buckskin Gulch

                                        Nach einiger Zeit weitet sich der Canyon. Hier an der Einmündung der Nebenschlucht Wire Pass gibt es den letzten vor Überschwemmungen halbwegs sicheren Lagerplatz für lange Zeit, daher schlage ich mein Zelt auf, obwohl es noch recht früh ist. Ich entdecke eine Terrasse oberhalb der Schlucht, die wie die Spuren zeigen offenbar häufig zum Lagern genutzt wird.

                                        Anschließend erkunde ich noch ein Stück weit den weiteren Verlauf der Schlucht. Da ich aber schon bald an Stellen mit tieferem Wasser gelange und heute noch trocken bleiben möchte, kehre ich bald wieder um.

                                        In der Nähe von meinem Lagerplatz gibt es etwas Grün, daher ist es auch kein Wunder, dass ich einen Hasen treffe, der mich ohne Scheu bis auf kürzeste Distanz an sich herankommen lässt. Wie der sich wohl auf seiner Wanderung durch den engen, dunklen Slotcanyon hierher gefühlt hat?

                                        Ganz in meiner Nähe haben zwei junge Amerikaner ihr Lager aufgeschlagen. Einer von ihnen hat einen Spot Satellitennotrufsender dabei. Da ich bisher nur von dem Gerät gehört, aber noch niemanden getroffen habe, der ihn in Gebrauch hat, nutze ich die Gelegenheit um etwas über praktische Erfahrungen mit dem Spot zu hören.
                                        Für meine häufigen Solowildnistouren wäre es bestimmt nicht schlecht, so ein leichtes, relativ günstiges Gerät dabei zu haben.

                                        Hier wo sich Buckskin Gulch und Wire Pass treffen, gibt es Ritzzeichnungen (Petroglyphen) der Anasazi an einer Felswand. Die ziegenähnlichen Tiere die hier dargestellt werden, sind Dickhornschafe.


                                        Ritzzeichnung der Anasazi

                                        Am nächsten Morgen ist es ziemlich frisch und ich bin froh, dass ich meine Daunenjacke anziehen kann. Nach der kurzen Aufweitung an meinem Lagerplatz verengt sich die Schlucht wieder auf Breiten zwischen einem und sieben Metern.
                                        Die häufig wiederkehrenden Fluten haben die Wände geformt, mal zu durchläuchertem Käse mal blank poliert.
                                        Es dauert zwar ziemlich lange, aber irgendwann verrät an manchen Stellen die Felsen auf geheimnisvolle Art färbendes Licht, dass „draußen“ die Sonne scheint.


                                        Manchmal werden die Schluchtwände in mystische Farben gehüllt

                                        Obwohl Buckskin Gulch an keiner Stelle so eng ist wie Round Valley Draw, kann man auch hier durchaus Platzangst entwickeln, vor allem auch weil man hier den ganzen Tag im „Tunnel“ steckt.


                                        Kein Ort für Platzangst!

                                        Regelrecht unangenehm finde ich aber die Passagen die man im Wasser zurücklegen muss. Häufig sieht man nicht wie weit der wasserbedeckte Abschnitt reicht und natürlich weiß man auch nie vorher, welche Tiefe die schlammbraune Flüssigkeit hat. Das Wasser ist erstaunlich kalt und besonders unangenehm ist der stinkende, klebrige Schlamm am Boden der mit Wasser gefüllten Bereiche.
                                        Ich ziehe in der Regel Stiefel und Socken aus, lege meinen Rucksack ab und erkunde erst mal den vor mir liegenden Bereich. In der Regel reicht das aus, aber es gibt auch Bereich in denen das Wasser fast bis zur Hüfte steht. Einmal muss ich mich sogar vollständig ausziehen und den Rucksack über meinem Kopf tragend bugsieren. Glücklicherweise komme ich aber nie in die Verlegenheit schwimmen zu müssen, was bei höheren Wasserständen durchaus vorkommen kann.
                                        Erstaunlicherweise folgen auf die „nassen“ Passagen immer auch wieder trockene Abschnitte. Doch manchmal folgt eine wassergefüllte Senke der anderen, so dass es sich nicht wirklich lohn die Stiefel wieder anzuziehen.
                                        Durch den häufigen Kontakt mit dem kalten Wasser bin ich irgendwann ziemlich durchgefroren und freue mich daher als ich einen Platz finde, an dem die Sonne die Schlucht aufheizt.




                                        Immer wieder geht es durch kaltes Wasser voll mit stinkendem Schlamm

                                        Da mein kleines Handtuch schon ziemlich bald kein Schlammwasser mehr aufnehmen kann, sind meine Socken obwohl ich sie immer ausziehe, auch schon bald nass und schlammverkrustet.

                                        Oft zeigt eine graue Kruste, dass der mittlere Wasserstand bei Überschwemmungen wohl bei etwa zwei Metern liegt, aber es gibt auch festgeklemmte Baumstämme in zehn Metern Höhe! Zwar gibt es ungefähr zwei Stellen an denen man mit Mühe aus der maximal 50 Meter hohen Schlucht klettern kann, aber im Zweifelsfall hätte man bei einem Unwetter draußen hier drinnen wohl keine Chance.


                                        Festgeklemmter Baumstamm

                                        Natürlich gibt es auch Leben hier im Untergrund des Colorado Plateaus. Einmal ist die Luft vom Zwitschern zahlloser Fledermäuse erfüllt. Dann entdecke ich zwei tote Vogelspinnen und die bunten Federn eines Spechtes der hier vielleicht von einem Sperber gerupft wurde, den ich einmal auch beobachten kann.

                                        Ich möchte bis zum Abend unbedingt das Ende der 19 Kilometer langen Schlucht erreicht haben. Daher werde ich ein wenig nervös als ich merke wie langsam ich vorankomme und nehme mir daher irgendwann auch dummerweise nicht mehr die Zeit immer Stiefel und Hose auszuziehen. Crocs oder ähnliche Schuhe wären hier sicher eine gute Idee, aber wie geschrieben habe ich aus Gewichtsgründen nur meine Stiefel dabei.

                                        Ganz selten gibt es auch Stellen die etwas mehr Licht in die Schlucht lassen, was dann auch etwas Grün hervorbringt.


                                        Einer der raren grünen Flecken in Buckskin Gulch

                                        Statt das das Vorankommen am späten Nachmittag einfacher wird, stellt es sich immer schwieriger dar. Felder aus großen Felsblöcken versperren meinen Weg und einmal gibt es sogar eine kleine Kletterstelle mit Seil.


                                        Riesige Felsblöcke versperren mir den Weg

                                        Es wird später und später und ich befürchte schon im Schein meiner Stirnlampe weiter laufen zu müssen, was ich bei dem zum Teil schwierigen Gelände nicht unbedingt möchte, aber in dieser dunklen, unterirdischen Gruft zu schlafen mit der Unsicherheit ob das Wetter auch wirklich hält möchte ich vermeiden.

                                        Aber ich habe Glück, in der Abenddämmerung gegen 19 Uhr öffnet sich Buckskin Gulch endlich und ich kann auf einer Terrasse oberhalb des jetzt sogar fließenden, klaren Rinnsals mein Lager aufschlagen.

                                        Den ganzen Tag bin ich keinem Menschen begegnet, daher wundere ich mich als zwei Jugendliche aus Colorado mich besuchen, die mit ihrer Schulklasse in der Nähe zelten.

                                        Einerseits war Buckskin Gulch sicher ein beeindruckendes Erlebnis, andererseits war das Wandern in der Schlucht zum Teil auch etwas monoton und bedrückend.
                                        Den Schlamm in den wassergefüllten Passagen, von dem jetzt meine ganze Ausrüstung bedeckt ist, finde ich regelrecht widerlich.

                                        Kurzum, mein Urteil lautet, schön diese Schlucht einmal gelaufen zu sein, ein zweites Mal brauche ich das nicht…

                                        Zum ersten Mal auf dieser Tour schafft es mein GPS im Nachtlager nicht ausreichenden Satellitenempfang herzustellen.
                                        http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                        • Savannah
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                                          • 16.01.2007
                                          • 127

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                                          Was für ein Abenteuer! Deine Fotos vom Buckskin Gulch sind grandios, sie geben einen wirklich tollen Eindruck von diesem Naturwunder. Nur um das häufige Waten durch das tiefe, kalte und schlammige Wasser beneide ich dich nicht :-)

                                          Mal eine Frage: Woher kommt eigentlich das klare Rinnsal am Ende, bzw. wo hat sich das fließende Wasser zuvor verborgen?

                                          Und zu deiner Einschätzung der Amerikaner in einem deiner früheren Beiträge wollte ich noch anmerken, daß ich dir hier 100%ig zustimme: Bei all meinen Reisen in die USA bin ich eigentlich immer nur extrem freundlichen und hilfsbereiten Menschen begegnet.

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