[CA] Berg Lake Trail 2005 – oder: mein erstes Mal

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    [CA] Berg Lake Trail 2005 – oder: mein erstes Mal

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    Berg Lake Trail 2005 - oder: "mein erstes Mal"

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 1.jpg Ansichten: 9 Größe: 473,7 KB ID: 3330155

    Tagebuch e bisserl mitgenommen



    Prolog:

    Anfang diesen Jahres ging meine geliebte Outdoor Festplatte flöten.
    Mit ihr sämtliche Tracks und v.A. Bilder meiner Touren und Wanderungen der letzten 20 Jahre.
    Um viele Bilder „normaler“ Wanderungen hier in der Region war es zwar schade, aber wirklich getroffen hat mich der Verlust der „größeren“ Touren.
    Die Festplatte ist definitiv hin und die Kosten einer professionellen Rettung würden sich wohl im mittleren vierstelligen Bereich abspielen.
    Glücklicherweise hatte ich viele Fotos meiner Trips nach Schweden, Schottland, Alpen, Vogesen etc. noch auf anderen Speichermedien gefunden, aber die Zeugen meines allerersten Trekkingtrips überhaupt, in Kanada, waren verschollen.

    Vorgestern kam mir dann die zündende Idee und ich reaktivierte mein uralt Tablet, da ich hoffte dort noch, zumindest teilweise, Bilder meiner zweimonatigen Kanadareise 2005 zu finden.

    Und siehe da: Ich fand zwar nicht alle, aber doch einen Haufen der verschollen geglaubten Bilder.


    Ich war im Spätsommer/Herbst 2005 in der glücklichen Lage für zwei Monate nach Kanada zu reisen, um dort ein einmonatiges Praktikum in der Nähe von Montreal zu absolvieren und im Anschluss für einen Monat mit dem Greyhound durchs Land zu reisen. Die Reise führte mich dann von Montreal bis nach Vancouver Island. Der ganze Aufenthalt in Kanada war eine der schönsten und eindrücklichsten Erfahrungen meines Lebens. (so far) Glücklicherweise habe ich neben den Fotos täglich Tagebuch geführt und in Gänze schreib ich eventuell mal einen alternativen Reisebericht.

    Da sich im Rahmen der Reise meine allererste Mehrtagestour ergab, berichte ich, vom Rest des Trips losgelöst, von meinem „ersten Mal“.

    Hauptsächlich wird das wahrscheinlich ungefiltert wortwörtlich aus meinem Tagebuch übernommen. Mal sehen. Ist dann auch für mich nochmal eine Reise in die Beobachtungen und Gedanken von vor 20 Jahren.

    Die Fotos stammen hauptsächlich von einer kleinen Pentax Digitalkamera, die ich mir für diese Reise geliehen hatte und teilweise von meinen zwei Mitwanderern.


    Vorfeld-Anreise:

    Im Frühjahr 2005 war ich hocherfreut, denn ich konnte über Kontakte meiner Schwester ein einmonatiges Praktikum im August in der Nähe von Montreal dingfest machen.
    Mein Plan war das Praktikum zu absolvieren und dann einen Monat mit dem Greyhound von Ost nach West zu reisen. Greyhound deswegen, da ich armer Student war und mir die Inlandsflüge geschweige denn ein Mietauto nicht hätte leisten können. Das 30 Tage Ticket für das gesamte Greyhound Netz gab es jedoch zum schlanken Studierendentarif für knapp 200 C$.
    Da ich schon von klein auf mit Wandern und Naturerlebnissen sozialisiert wurde, war mir klar, das ich auf jeden Fall die Great Outdoors erleben wollte.
    Am liebsten mit Zelt und mehrere Tage am Stück. Bis dahin beschränkte sich meine Erfahrung allerdings nur auf Zelten am Campingplatz und Eintagestouren.
    Vollkommen Ahnungslos kaufte ich mir ein Reise Knowhow Buch über Trekking und eins über Bärengebiete.
    In dem Trekkingratgeber konnte ich einiges an Infos über Ausrüstung, Packmethoden etc. rausziehen. Das Bärenbuch machte mir eher Angst.

    Die vorhandene Ausrüstung war dürftig. Wanderschuhe hatte ich (damals ein B/C Raichlemodell) schon länger in meinem Fundus. Ein 70l Deuter Rucksack und eine sackschwere, selbstaufblasende Vaude Isomatte waren auch vorhanden. Ebenso Kochgeschirr, Campinggaz Kocher etc.
    Regenjacke konnte ich mir ein Aldi Sympatex Modell von einem Freund leihen. Sonst sah es düster aus.
    Also stiefelte ich ins Karstadt Sport und zu Camp 4 (damals lebte ich noch in Berlin). Im Camp 4 erstand ich eine Jack Wolfskin Zipoff Wanderhose, ein JW weight watcher rt Zelt und einen kleinen gelben Kompressionsriemen, den ich seitdem auf jeder Tour dabei habe (Ist mir gerademal beim Sichten der Bilder aufgefallen). Im Karstadt Sport gab es dann noch ein Moorhead Fleece und einen wirklich warmen Moorhead Daunenschlafsack Tcomf -10°C.
    Außerdem noch einen Vaude Gummiseesack als Liner. Über Gewicht machte ich mir damals keine Gedanken (dafür später um so mehr).

    Da ich ja auf den Bus angewiesen war, war ein definitives Reiseziel Vancouver Island, um dort den West Coast Trail zu laufen. Der war auch in dem Ratgeber gut beschrieben. Zum Glück sollte es anders kommen. Dort wäre ich alleine, ohne Erfahrung und die nötige Vorbereitung verloren gewesen.

    In Montreal machte ich dann die Erfahrung, das Campinggaz zwar für mich das nonplus ultra war, aber nicht für den Rest der Welt. Also kam noch ein Primus Schraubkartuschenkocher dazu.

    Mit einem Rucksack von über 35Kg (da waren auch noch die Sachen für den Rest der Reise und Souvenirs aus Montreal drin) stieg ich dann am Samstag den 17.09. um 21:00 im Terminus Berri UQAM in den Greyhound Richtung Westen. Mein erstes Ziel war Jasper in den Rocky Mountains. 3 Tage und Nächte am Stück, mit zahlreichem Umsteigen mitten in der Nacht. Dort dann gucken, was Trekking und wandertechnisch geht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2.jpg Ansichten: 9 Größe: 606,4 KB ID: 3330156
    Downtown Montreal

    Dienstag 20.09.2005 Tagebuch

    5:45 Uhr sitze in Edmonton im Greyhound Terminal und bin gerädert. Von Knien bis Rücken, alles tut weh (the amazing harming seat). Wenigstens hab ich gut schlafen können. Gott gebe das ich nie einen Sitzplatznachbarn haben werde......Um 6:45 Uhr geht es weiter und gegen 12:00 Uhr sind wir dann in Jasper.
    10:00 Uhr Edson. Im Bus gab es Indiana Jones 3. Die Landschaft hier in Alberta ist mal wieder umwerfend. Flaches, leicht welliges Land, das langsam von der Prärie zu Wald gewechselt hat. Geduckte, dünnstämmige Birken und Fichten. Viel Gebüsch (hoffentlich frisch) und undurchdringliches Unterholz. Dazwischen liegend Gras- und Farnwiesenfelder. Die ganze Landschaft bietet alle Farbtönungen von gelb, braun (vor allem braun) und dunkelgrün. Dazwischen immer wieder weiße Moose.
    Habe am Straßenrand einen riesigen Wapiti gesehen, der ganz seelenruhig vor sich hingefuttert hat. Greyhound. Der Weg ist das Ziel.

    Kurz vor 12:00 Uhr wir sind da.

    16:45 Uhr Jasper. Sitze im Whistle Stop, ein Pint Kokanee Glacier Beer vor mir und warte auf meinen Burger with fries. Das Hostel ist ein gutes Stück außerhalb und den letzten Shuttle verpasse ich wohl, aber ich werde mir für 13 C$ ein Taxi leisten.
    Zu Jasper: Netter kleiner Ort, wunderschön gelegen, eingebettet in einem Tal von schneebedeckten Gipfeln.“

    OT: In den letzten beiden Jahren gab es leider zwei verheerende Waldbrände, die Jasper zu einem Großteil zerstört haben. Wenn ich die Bilder von heute mit meiner Erinnerung vergleiche kommen mir die Tränen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Jasper1[1].jpg Ansichten: 9 Größe: 465,0 KB ID: 3330157
    Jasper an der Busstation

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Jasper2.jpg Ansichten: 10 Größe: 694,7 KB ID: 3330158

    Nordamerika Klischee

    Das Hostel liegt direkt am Fuße des Whistler Mountain im Wald. Scheint dort sehr leger zu zugehen. Bin in einem verwinkelten Schlafraum für ca 25 Personen untergekommen. Aber keine Bunkeratmosphäre. Gemeinschaftsküche, Internet (Das war 2005 Luxus), zwei nette Hunde, Gemeinschaftsraum, Feuerstelle, alles da. Hab in Jasper gleich mal einen Haufen Kohle für Bärenpfeife und -spray ausgegeben. Haha das trägt man wie John Wayne im Holster.
    Jetzt heißt es den richtigen Trail rausfinden. Zwei oder drei Tage, muss ich noch entscheiden. Morgen wird dann das Permit besorgt, ein bisschen rumgewandert und die Berge angeguckt.
    Guck mir jetzt schon n Berg an. Und zwar genau den zu dessen Füßen das Hostel liegt. Whistler. Sind hier 1240m hoch und bis zum Gipfel wären es noch 1040m. Gibt einen Trail da rauf.

    21:30 Uhr liege im Bett. Quer zu mir liegt ein älterer Schotte mit dem ich gleich ins Gespräch gekommen bin.
    In Jasper hab ich geglaubt es hätte eine deutsche Invasion gegeben. Lauter Sachsen um die 50. Und ich habe geglaubt ich wäre dem entronnen."

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: JasperHostel3.jpg Ansichten: 9 Größe: 864,8 KB ID: 3330159

    Whistler Mountain.
    Zuletzt geändert von Sausemann; 14.06.2025, 20:44.
    Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
    "Manchmal verspeist man den Bären,
    und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

  • Spartaner
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    • 24.01.2011
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    #2
    Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
    In Jasper hab ich geglaubt es hätte eine deutsche Invasion gegeben. Lauter Sachsen um die 50. Und ich habe geglaubt ich wäre dem entronnen.
    Der Sachse liebt das Reisen sehr –
    nu nee, nich das in’n Knochen! –,
    drum fährt er gerne hin und her
    in sein’n drei Urlaubswochen.
    Bis nunder nach Bulgarchen
    dut er die Welt beschnarchen.​

    Bulgarien war zur Entstehungszeit des Liedes das Ende der erlaubten Welt, und später war es halt Westkanada, Patagonien oder sonstwo. Nee, ne, den Sachsen entkommst du nicht.

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    • Sausemann
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      • 11.10.2018
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      #3
      Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
      Nee, ne, den Sachsen entkommst du nicht.
      Damals meinte ich generell den Deutschen entkommen. An den Sachsen verzweifelt bin ich erst letztes Jahr auf dem Forststeig
      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
      "Manchmal verspeist man den Bären,
      und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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      • Sausemann
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        #4
        Mittwoch 21.09. Tagebuch:

        Bin in einem Bett aufgewacht! Welche Wohltat. Habe gestern Abend ein bayrisches Pärchen, einen Österreicher und einen Aschaffenburger kennengelernt. Habe den ganzen Abend wüsten Bärengeschichten, Hiketips und und und gelauscht. Paul und Paula (Die Namen sind jetzt mal fiktiv), die zwei Münchner, haben mir angeboten mit ihnen auf den Trail zu gehen. 4 Tage am Berg Lake zum Mt. Robson. War dann im Information Centre, um mich darüber zu erkundigen. Scheint ganz in Ordnung zu sein und wenn das Angebot heute Abend noch steht nehm ichs an. Muss ein wunderschöner Trail sein.“

        Wenn ich es richtig in Erinnerung habe waren Paul und Paula gerade frisch vermählt, aber auf jeden Fall auf Weltreise. Paul berichtete für den DAV darüber glaube ich. Die zwei machten so einen erfahrenen Eindruck, das ich etwas eingeschüchtert und unsicher war, ob ich mit ihnen überhaupt mithalten kann. Sie waren jedenfalls sehr nett und ohne sie (und ihr Mietauto) hätte ich die ganze Tour nicht machen können. Sie gaben mir noch den Tip Stöcke und winddichte Handschuhe zu besorgen. Der war Gold wert.
        Ich hab ja durchaus Höhenangst und manche ausgesetzteren Abschnitte wäre ich ohne die Sicherheit der Stöcke wohl nicht gelaufen.

        Morgen solls in aller Frühe losgehen. Es ist jetzt 16:15 Uhr und in einer halben Stunde geht das letzte Shuttle, das ich zu nehmen Gedenke.
        Habe 140 C$ für Stöcke und Handschuhe ausgegeben. Heftig, aber wohl alternativlos. Wollte einen 1h Hike zum Patricia Lake machen. Auf dem Weg zum Trailhead hörte ich einen Elkbullen im Wald whisteln. Kurze Zeit später sah ich dann eine Kuh und der Kerl kam hinterher, um sie wieder einzufangen. Bin dann weiter und kurze Zeit später sah ich im Wald wieder vier Kühe. Hab schön fotografiert und wie ich weitergehen wollte sah ich direkt am Straßenrand einen mächtigen Bullen, der damit beschäftigt war eine kleine Tanne zu zerupfen. Kopfhöhe waren bestimmt 2,50m ein sehr viel Ender (Hab keine Ahnung, wie man da zählt, das Geweih war jedenfalls imposant) Hätte ihn in ungefähr 10m Entfernung passieren müssen. Und die Viecher sind in der Brunft gefährlich. Er hatte anscheinend beschlossen da heute nicht mehr wegzugehen, also kehrte ich um. Näher als 30m soll man an die während der Brunftzeit nicht ran, weil sie ihr Harem gegen alles und jeden verteidigen. Ich war bestimmt nur 20m entfernt, als ich ihn bemerkte.“




        Tatsächlich wurde im Ort überall vor ihnen gewarnt und die liefen auch mitten im Ortsgebiet rum.
        Das 30m, zumindest bei Testosterongesteuerten Rentierbullen nicht ausreichen konnte ich dann 2019 feststellen:

        https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...91#post2575091

        21:15 Uhr Backpack ist gepackt. Unnötiges Zeug aussortiert, morgen um 8:00 Uhr geht es los. Der Schotte ist ein lustiger Kerl. Während ich den Sack gepackt habe hat er die ganze Zeit im Readers Digest gelesen und mir immer die tollsten Sachen aus Deutschland präsentiert. Der Welt tollste Zoo: Berlin Zoologischer Garten, der tollste Bungeejumper: Deutscher, der mp3 Erfinder: Deutscher.....“

        Donnerstag 22.09. Tagebuch:

        Unterwegs! Sind um 8:45 Uhr aufgebrochen und bei strahlendem Sonnenschein losgefahren. 8:45 Uhr sind wir lustigerweise auch angekommen, da wir jetzt nicht mehr in Alberta sondern in British Columbia sind und hier die Pacific Time gilt.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 186m.jpg Ansichten: 0 Größe: 710,0 KB ID: 3330188
        Im Info Center das Permit besorgt, einen Film über das Wandern in Bärengebieten angeguckt (Sonst gibt’s kein Permit) und los geht’s.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2m.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3330189
        Blutjunger“ Sause kurz vor seinem ersten Trekkingabenteuer.

        Bei mittlerweile bewölktem Himmel einen leichten Anstieg durch den Wald genommen und durch einen märchenhaften Mischwald an einem türkisfarbenen schnellen Gebirgsbach entlang.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 6m.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3330190

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 9m.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3330191

        Dann reißen die Wolken auf und wir können einen ersten grandiosen Ausblick auf die schneebedeckten Höhenzüge und Gipfel des Mt. Robson genießen. Bis die Sonne kommt ist auch ziemlich kalt.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14m.jpg Ansichten: 0 Größe: 695,0 KB ID: 3330192

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18m.jpg Ansichten: 0 Größe: 961,5 KB ID: 3330194Über einen Grizzly auf der anderen Seite hätte ich mich nicht gewundert.

        Dann geht es über Serpentinen steil hinauf (alles waldig), bis wir zu einem wunderschönen Karibiktürkisblauen See kommen, den wir auf einem Höhenweg umrunden müssen und an dessen Ende der erste offizielle Campground liegt, an dem wir Pause machen.“

        Man darf dort nicht einfach überall sein Zelt aufschlagen. Stattdessen gibt (gab) es bestimmt Campgrounds an denen meist ein kleiner Shelter mit Ofen und Brennholz steht und es Möglichkeiten gibt sein Essen Bärensicher zu verstauen. Die Zelte dürfen nur auf bestimmten mit Hackschnitzeln ausgelegten Stellen aufgebaut werden. Für einen 3P Tunnel würde es da wohl schon knapp.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21m.jpg Ansichten: 0 Größe: 690,9 KB ID: 3330195
        Kinney Lake

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22m.jpg Ansichten: 0 Größe: 681,7 KB ID: 3330196

        Der See geht über in ein Geröllfeld, das wie das Ende einer Gletscherzunge aussieht. Noch ein Stück bergan und der Rucksack macht sich bemerkbar. Da sind bestimmt 26/27 Kg drinne. Zum Glück gehen die zwei anderen, wie ich auch, ein eher gemütliches Tempo. Als wir dann eine hölzerne Hängebrücke erreichen sind wir schon fast am Tagesziel. Campground Whitehorn in einem Tal am Robson River gelegen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 27m.jpg Ansichten: 0 Größe: 994,6 KB ID: 3330197

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 38m.jpg Ansichten: 0 Größe: 689,7 KB ID: 3330198

        Ein kleiner offener Shelter mit Ofen und einzeln verstreute Tentpads. Alles umrahmt von unglaublich schönen Bergen. Das ist definitiv der schönste Flecken Erde, den ich je gesehen habe und die nächsten Tage versprechen noch unglaublicheres.
        Zelt aufgebaut (ca 14:30 Uhr) Essen im Bear Safe Locker verstaut und später Frühlingssuppe mit Nudeln gekocht.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 39m.jpg Ansichten: 0 Größe: 761,3 KB ID: 3330199

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 43m.jpg Ansichten: 0 Größe: 851,5 KB ID: 3330200


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 35m.jpg Ansichten: 0 Größe: 855,1 KB ID: 3330201

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 45m.jpg Ansichten: 0 Größe: 559,1 KB ID: 3330202

        Wir bekommen noch Besuch von einem sehr scheuen Typ aus Calgary und einem supernetten Pärchen aus der Gegend, die gerade auf dem Rückweg sind. Wir sitzen den ganzen Abend am Ofen und quatschen. Es stellt sich heraus, das die zwei Bergretter in den Rockies sind. Erzählen schaurige Geschichten von min 20 unrecovered Bodies in der Gipfelregion des Mt. Robson.

        Jetzt 21:30 Uhr liege ich im „Bett“. Lange Unterhose, Longsleeve, Socken und alle überflüssigen Klamotten mit im Schlafsack. Es hat jetzt ca 1-2°C und es verspricht eine arschkalte Nacht zu werden. Das leicht angeschlagene Knie hält, aber morgen gilts einen fiesen 4Km langen Anstieg auf ein Hochplateau zu bewältigen. Meine erste Trekkingnacht. Bin im Paradies.

        Gn8“
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Sausemann; 14.06.2025, 23:13.
        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
        "Manchmal verspeist man den Bären,
        und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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          #5
          Freitag 23.09. Tagebuch:

          Sitze im warmen, geschlossenen Shelter und habe ein opulentes Abendmahl verspeist.
          Bin an einem unglaublichen Platz an einem von Gletschern gespeisten Bergsee. Draußen hört man das Donnern der Lawinen und das Kalben der Gletscher. Kann den Tag in Kürze nicht beschreiben, aber alle Strapazen zahlen sich doppelt und dreifach aus. Werde morgen vielleicht mehr schreiben.
          Habe nur noch eine Cigarette, die heute Abend dran glauben muss.“

          OT: Krass wie sehr ich mich gerade nochmal in die Tour reindenke.
          Wenn ich nicht aufpass schreib ich bis morgen früh



          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
          "Manchmal verspeist man den Bären,
          und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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            #6
            Sehr charmant, danke fürs Mitnehmen.
            Mit einer Jack Wolfskin Zipoff Wanderhose konnte ja nix schiefgehen...

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            • Breitfuessling

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              #7
              Danke für das Aufschreiben und Teilen. Ich bleibe dabei.
              Viele Füße vom Breitgrüßling

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                #8
                Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                Sehr charmant, danke fürs Mitnehmen.
                Mit einer Jack Wolfskin Zipoff Wanderhose konnte ja nix schiefgehen...
                Gern geschehen.
                Nee damit war ich gegen alles gewappnet . Da war ich stolz, wie bolle drauf (Das Oberteil existiert noch, nur mein Unterteil passt nicht mehr rein)​

                Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
                Danke für das Aufschreiben und Teilen. Ich bleibe dabei.
                Ich teile immer gerne, vor allem, wenn mich das Teilen dermaßen intensiv 20 Jahre zurück versetzt . Schön wenn Du mitliest.
                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                "Manchmal verspeist man den Bären,
                und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                  #9
                  Samstag 24.09. (Teil 1) Tagebuch:

                  Happy Birthday Dibbe! (mein ältester Freund seit ich 2 Jahre alt bin)
                  Hatte von Donnerstag auf Freitag die kälteste Nacht meines Lebens. -5°C und am Morgen war Eis auf dem Zelt und innen drin auch. Hatte alle Klamotten mit in den Schlafsack gepackt und eine halbwegs angenehme Nacht verbracht. Komischerweise schlafen mir die Arme ein, wenn ich mich auf die Seite drehe. Wärmekragen und Kapuze zugezogen, nur die Nasenspitze wurde kalt.“

                  Im Tagebuch habe ich es nicht erwähnt, erinnere mich aber genau daran:
                  Nachts musste ich nochmal raus. Die Blase. Ich erinner mich an den Kampf mich aus dem Schlafsack rauszuschälen und das Zelt zu verlassen. Draußen dann: Ogott der Bär könnte kommen. Stand dann an einem Baum. Mit einer Hand die Blase leerend, in der anderen das Bärenspray im Anschlag, bei jedem kleinen Geräusch zusammen zuckend. Wieder im Zelt: Alles gut, keine Angst mehr. Da war ich ja sicher vor dem Bär geschützt im Zelt! 2-3mm Stoff können die Psyche doch ungemein beruhigen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 48m.jpg
Ansichten: 106
Größe: 690,8 KB
ID: 3330274

                  Der Morgen war schrecklich. Aggregatszustand Arschkalt und darüber hinaus! Hatte etliche Mühe mich aus dem Schlafsack zu pelllen. Lag bestimmt eine Stunde lang rum und betrachtete die kleinen Kondenseiszapfen in meinem Zelt. Endlich aufgestanden (8:00 Uhr) konnte ich aus dem offenen Shelter schon den Rauch aufsteigen sehen und ich flüchtete in meinen gefrorenen Stiefeln zum warmen Ofen, den der Bergretter schön angefeuert hatte.
                  Nach einem erfrischenden Kaffee und warmem Müsli ging es zum Robson River Zähneputzen in eiskaltem Wasser. Tauendes Zelt und den Rest eingepackt und los gings. Beginne meinen Daunenschlafsack zu schätzen. Paul und Paula haben die ganze Nacht gefroren. Direkt zu Beginn ging es einen sehr steilen 4Km langen Steig hoch.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 103
Größe: 1,05 MB
ID: 3330275

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 50m.jpg
Ansichten: 102
Größe: 1,07 MB
ID: 3330276

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Ansichten: 101
Größe: 974,8 KB
ID: 3330277

                  Es war sehr anstrengend mit dem ganzen Gewicht auf dem Rücken (Hatte viel zu viel Essen dabei und habe einiges in einem Bearlocker in Whitehorn gelassen. Kommt dann auf dem Rückweg wieder mit) Oben angekommen wurden wir mit einem spektakulären Wasserfall belohnt.
                  Die Emperor Falls, die bestimmt 60/70m herunter donnern und in die wir hätten hineinlaufen können, hätten wir gewollt. Haben dort einen Haufen Fotos gemacht.“

                  Soweit der ungefilterte Eindruck. Habe gerade geschaut. In Wahrheit sind sie „nur“ 43m hoch. Schon während des Anstiegs ging es durch das Valley of a thousand falls. Überall kleinere und größere Wasserfälle, die links und rechts des Tals die Berge runterkamen. Das war schon beeindruckend, aber den Höhepunkt bildeten mit Abstand die Emperor Falls. Name=Programm.

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                  Wasserfall im Valley of a thousand falls

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                  Emperor Falls

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                  Es ging weiter durch ein kleines Waldstück und später durch ein Gletschergeröllfeld. Rostbraunes, scharfes, schieferartiges Gestein, das unter den Füßen wegbricht. Ein Trail am Hang entlang, übergehend in ein flaches Kieselfeld, flach geschliffen von den Gletschern, umrahmt von grauen, schroffen Moränenhängen und den schneebedeckten Gipfeln der Rockies. Wir sahen die ersten Gletscher, die fast bis auf den Trail reichen.

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                  Vor uns lag ein kristallklarer blauer Gletschersee. Unser Ziel: Berg Lake.
                  Der Ausblick: atemberaubend.

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                  Weiter gings durch ein kleines Waldstück und durch die Moränen. Am See entlang und wir waren da. Campground Berg Lake. Ca 100m vom See entfernt. Mit wundervoller Aussicht auf den Mt. Robson, den Berg Lake und den Berg Glacier.

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ID: 3330295 Bearlocker

                  Am Campground gibt es einen kleinen Shelter mit Holzofen, rundum geschlossen und die obligatorischen Bearlocker. Außer uns am Campground waren noch eine besserwisserische kanadische Belgierin, eine kanadische Holländerin, ein Australier, der scheue Kerl von gestern und ein cooler, schweigsamer, alter Kanadier im Alpöhi Look. (Der uns auf dem Trail mit einem gigantischen Rucksack auf dem Rücken locker überholt hat)
                  Habe Nudeln mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomatensauce und Thunfisch gekocht. Die anderen, haben alle Fertiggerichte gegessen. Da muss man nur heißes Wasser in die Tüte füllen und gut.
                  Mein Gericht hat neidische Blicke hervorgerufen und ich habe meine letzte Knoblauchzehe hergegeben, die dann mehrfach in verschiedenen Essenstüten gelandet ist.
                  Abends scharte sich dann alles im dunklen Shelter um den warmen Ofen und man tauschte allerlei Trailerlebnisse und Tips aus. Danach gings ins kalte Zelt.
                  Das war der Freitag.“

                  Wenn ich das heute lese muss ich schmunzeln. Heute mach ich mir den Rucksack mit Real Turmat voll, wobei Knoblauchzehe und Zwiebelchen immer mitkommen.

                  Was ich, warumauchimmer, im Tagebuch nicht aufgeschrieben habe, woran ich mich aber noch sehr gut erinnere, war der frühe Abend, als es noch hell war.
                  Ich war ziemlich durch und nachdem das Zelt aufgebaut war, wollte ich etwas für mich sein. Am Nordostufer des Berg Lake lag ein großes Geröllfeld, das bis an den See reichte. Dort mittendrin hatte jemand einen Baumstumpf hingestellt. Da hab ich mich alleine drauf gesetzt und mir den Berg Lake, den Mt. Robson und die umliegenden Berge angeguckt. Ich war vollkommen im Reinen mit mir, so fasziniert von der Umgebung und ganz tief in die Situation abgetaucht. Einfach an nix gedacht sondern alles in mich aufgesaugt und dem kalbenden Gletscher gelauscht. Das war, in meiner Erinnerung, der intensivste Moment auf meiner gesamten Reise. Ich war so im Moment gefangen, das ich erstmal nicht bemerkt habe, das Paul sich von hinten an mich rangeschlichen und Fotos gemacht hat. Als ich ihn dann spitz hatte haben wir noch ne richtige Fotosession gestartet. Wahrscheinlich für den DAV Bericht. (Den ich nie gelesen habe)

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ID: 3330296
                  müder Sause

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ID: 3330297 abgetauchter Sause

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ID: 3330298posender Sause
                  Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                  "Manchmal verspeist man den Bären,
                  und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                  Kommentar


                  • mariusgnoedel
                    Dauerbesucher
                    • 11.05.2017
                    • 922
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Toller Bericht.

                    Am Berg Lake Trail war ich - aber nur leider bis zu den kleinerern Wasserfällen hinter dem Kinney Lake (Tagestour). Wir haben damals einen Schwarzbär gesehen auf dem Wanderweg.

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                    • Sausemann
                      Erfahren
                      • 11.10.2018
                      • 331
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Samstag 24.09. (Teil 2) Tagebuch:

                      Am Samstagmorgen ist es nicht so kalt, wie in der Nacht zuvor -2°C.
                      Das Wetter ist herrlich und wir begeben uns gegen 9:00 Uhr auf den Weg zum Snowbird Pass. Die Landschaft wird surreal. Erinnert mich an Bilder vom Himalaya. Unser Zugang führt wieder durch karge, schroffe Geröllfelder, bis wir an einen kleinen Gletschersee gelangen, der das Ende des Robson Glacier bildet.“

                      Das war eine Tour ohne Gepäck. Zelte ließen wir am Berg Lake stehen und wollten zum Snowbird Pass und wieder zurück. Ich erinner mich an den kleinen Gletschersee, als ein absolutes landschaftliches Highlight.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 124m.jpg Ansichten: 0 Größe: 606,0 KB ID: 3330944

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 127m.jpg Ansichten: 0 Größe: 724,7 KB ID: 3330945

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 134m.jpg Ansichten: 0 Größe: 724,5 KB ID: 3330946 zum Glück hatte ich den gefühlt 5Kg schweren Norwegerpulli dabei, der die Jack Wolfskin Zip Off Hose hervorragend ergänzt. Mit den vollkommen nicht atmungsaktiven Vaudegamaschen durchaus apart.
                      (Die Gamaschen habe ich auf meiner Berliner Einkaufstour ganz unterschlagen )


                      Sind jetzt 1600m hoch und beginnen den Anstieg, der auf 2200m führen wird. Schon ordentlich steil. Teilweise brauch ich fast die Hände.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 138m.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3330947

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 142m.jpg Ansichten: 0 Größe: 808,6 KB ID: 3330948

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 143m.jpg Ansichten: 0 Größe: 780,9 KB ID: 3330949
                      Leider kommt das Schwindelgefühl an dieser Stelle auf dem Foto nicht so raus.

                      Ich werde vor meinen Albtraum gestellt. Links geht’s senkrecht rauf, ganz schmaler Weg und rechts geht’s senkrecht runter. Erstaunlicherweise meister ich das total locker.“

                      Diese Situation, in verschiedenen Variationen, ist tatsächlich seit Kindheitstagen ein immer wiederkehrender Albtraum von mir. Ich stürze immer! ab und wache kurz vor dem Aufprall auf. Ein einziges Mal bin ich auf einer Bergwiese ausgekugelt. Insofern war das für mich im ersten Moment eine echt heftige Challenge.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 144m.jpg Ansichten: 0 Größe: 574,2 KB ID: 3330950
                      Gewöhne mich an die Höhe und habe einen sicheren Tritt. Die Schuhe sind goldwert. Steigen recht hoch und bekommen einen wahnsinnigen Blick auf den Gletscher. Den Mt. Robson sieht man die ganze Zeit.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 148m.jpg Ansichten: 0 Größe: 742,2 KB ID: 3330951

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 149m.jpg Ansichten: 0 Größe: 639,7 KB ID: 3330952
                      Danach wird es flacher und weiter. Ein kleines Plateau. Über hochalpine Wiesen geht es zum Snowbird Pass. Den erklimmen wir dann doch nicht, weil es sehr windet, Wolken aufziehen und bei Paul und Paula die Atmosphäre heute nicht stimmt. Kehren zurück an einen hohen, begrasten Berghang und genießen 1h Pause in der Sonne, die wieder da ist.
                      Danach geht es zurück zum warmen Shelter, wo ich meinen Lebensretter, den Outdoorbären treffe, der eine Cigarette für mich hat. Draußen beginnt es zu schneien.“

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 152m.jpg Ansichten: 0 Größe: 683,0 KB ID: 3330955

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 159m.jpg Ansichten: 0 Größe: 831,2 KB ID: 3330956

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 164m.jpg Ansichten: 0 Größe: 796,1 KB ID: 3330957
                      Auch das uralte und brutal schwere Fernglas aus dem Fundus meines Vaters war natürlich eine große Hilfe

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 170m.jpg Ansichten: 0 Größe: 891,4 KB ID: 3330958


                      Der Outdoorbär sah auch genauso aus. Ein bäriger Outdoortyp aus Maine, der neben Zigaretten auch noch Rotwein mit sich geführt hat. Lustigerweise stellte sich heraus, das er der direkte Nachbar von John Irving war, dessen Bücher ich damals quasi auf einen Rutsch verschlungen habe.
                      Während des Abstiegs zum Berg Lake rumpelte noch ein vermeintlich großes Tier den Berg runter. Direkt auf uns zu. . Da kam mir direkt das Warnschild am Hargreaves Shelter in den Sinn.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 174m.jpg Ansichten: 0 Größe: 387,3 KB ID: 3330953

                      Entpuppte sich dann aber als großes Stachelschwein.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 171m.jpg Ansichten: 0 Größe: 865,9 KB ID: 3330954




                      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                      "Manchmal verspeist man den Bären,
                      und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                      • Sausemann
                        Erfahren
                        • 11.10.2018
                        • 331
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                        #12
                        Sonntag 25.09. Tagebuch:

                        Die Nacht im Zelt war angenehm warm. Der Schnee hat eine schöne Isolationsschicht geschaffen. Draußen liegen etwa 2cm. Nicht viel, aber für den Iglueffekt hats gereicht. Jetzt sinds 2°C sagt Pauls Uhr.
                        Das nasse Zelt muss eingepackt werden und nach einem dürftigen Müsli und Kaffee geht’s an den Abstieg. Denselben Weg wieder zurück nur nicht an zwei Tagen, sondern an einem.
                        Das Wetter ist ungemütlich, feucht, windig und kalt. Wir legen ein gutes Tempo an den Tag. Mein Knie macht auch den 4Km langen Abstieg ohne Murren mit. Nach 5h und 22Km sind wir wieder am Auto. Beine, Rücken und vor allem die rechte Schulter schmerzen übel und ich bin froh, das mich eine warme Dusche und ein Bett im Hostel erwarten.“

                        An diesem Tag hab ich fast keine Fotos gemacht. Wollten bei ungemütlichem Wetter schnell runter. Aber kurz vor dem Kinney Lake gab es eine kleine Überraschung am Wegesrand und nochmal schöne Eindrücke vom Lake selbst.

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                        Das war die erste Mehrtagestour meines Lebens. Und gleich an einem so wunderschönen Ort. Ab da war ich brutal angefixt, hatte aber in den folgenden Jahren einige gemeine Unfälle, sodass ich erst zehn Jahre später wieder los konnte. Über den Rest der Reise berichte ich mal in den alternativen Berichten, wenn ich genügend Muße habe.

                        Epilog (Wort zum Montag):

                        Einen Tag später wusch ich meine Klamotten in einem kleinen Waschsalon mit Internetcafé in Jasper.
                        Während ich auf meine Wäsche wartete kam ich mit einer älteren Frau ins Gespräch, Ende 70, Anfang 80.
                        Nach den ersten beiden Sätzen war klar, das Sie Schweizerin ist. Der Akzent unverkennbar. Wir wechselten ins Deutsche und sie erzählte mir, das sie schon seit 20 Jahren in Jasper lebe.
                        Ich fragte sie, warum um alles in der Welt man auf die Idee kommt von einem Land voller hoher Berge in ein Land voller hoher Berge zu ziehen.

                        Ich zitiere ihre Antwort wortwörtlich:
                        Weil hier nicht auf jeden verschissenen Berg, eine verschissene Bahn fährt!“

                        - The End -






                        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                        "Manchmal verspeist man den Bären,
                        und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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