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Simien Amhara Äthiopien Wandern Trekking Berge Paviane Ethiopia Gelada Baboons Hiking Mountains

Einleitung
Im Mai 2014 zeichnete es sich ab, daß ich beruflich nach Äthiopien reisen würde. Dort war ich noch nie vorher im Leben gewesen, und ich begann zu recherchieren, welche Möglichkeiten zum Wandern bzw. Trekken es dort gäbe. Viel fand ich dabei allerdings nicht: einige knappe Hinweise auf die Simien-Berge und die Bale-Berge – das war es dann auch schon. Auf den Outdoorseiten fragte ich ebenfalls, und Kamerad "Libertist” gab mir ein paar freundliche Hinweise. Viel schlauer war ich danach auch nicht, aber ich behielt das Wanderziel “Simien-Berge” im Hinterkopf. Dann war ich fünf Jahre lang immer wieder beruflich in Äthiopien, aber fand nie die Zeit zum Wandern bzw. war immer zur “falschen” Jahreszeit dort. Ihr müßt wissen: das Wandern in den dortigen Bergen ist eigentlich nur im Herbst wirklich schön. Die Regenzeit im Sommer ist dafür nicht so geeignet, und während der Trockenzeit im Winter und Frühjahr ist die Luft meist stark getrübt von Staub. Obendrein sieht man dann fast nur noch vertrocknete Vegetation gelb-grauer Farbe. Dennoch bemerkte ich bei meinen vielen ausgedehnten Autofahrten durch das gesamte Land (und sogar vom Flugzeug aus), welch tolle Berglandschaften Äthiopien aufzuweisen hat – fantastisch. Leider aber wird dies nur wenig gewürdigt: die Äthiopier selbst finden diese tollen Berglandschaften ganz einfach „normal“, und für internationale Outdoorer war das Land auch niemals ein großer Magnet, was ich nicht recht verstehen kann.
Sowohl die Simien-Berge als auch die Bale-Berge haben Gipfelhöhen von deutlich über 4000m. Ein weiteres Bergland ist ebenso hoch, aber viel weniger bekannt (davon will ich euch noch erzählen, aber dafür werde ich einen separaten Bericht schreiben). Die Bale-Berge sah ich, als wir sie 2018 mit dem Auto überquerten, und es waren auch einige Touristen dort, allerdings nur sehr wenige.
In den Simien-Bergen ist (oder war jedenfalls bis 2019) weit mehr Wandervolk unterwegs, und das hat seine guten Gründe: erstens sind sie viel leichter zu erreichen (man kann einen großen Teil der langen Strecke von Addis Ababa fliegen) und zweitens kann man eine Wanderung dort mit einer „Kulturreise“ in die Stadt Gondar verbinden. Hier seht ihr ...

1 - ... die geografische Lage der Simien-Berge innerhalb Äthiopiens
Ich sah die Simien-Berge im Jahr 2015, als wir – mit dem Morgenlicht im Rücken – von Addis Ababa nach Norden in die Stadt Axum (in der Region Tigray) flogen.:
2 - Die Simien-Berge vom Flugzeug aus gesehen
Ihr seht die steilen Felsflanken, deren spektakuläre Schönheit diese Berge so berühmt gemacht hat, und das Plateau, das dagegen fast ein wenig langweilig wirkt. Und das wirkt nicht nur auf dem Foto so: in der Tat ist die Wanderung auf dem Plateau nicht besonders aufregend, wie ihr später in diesem Bericht noch lesen und sehen werdet.
Natürlich war ich damals 2015 wieder beruflich und nicht zum Urlaub in Axum bzw. der Tigray-Region, aber eine Reihe von Fotos von Axum und seiner fantastischen landschaftlichen Umgebung konnte ich doch machen. Ihr findet eine Fotostrecke davon hier auf diesem Forum (klick).
Tragischerweise ist die Region Tigray, und mit ihr fast das ganze nördliche Äthiopien, im November 2020 ein Kriegsgebiet geworden, und man kann nicht mehr so ohne Weiteres als Tourist dort hin reisen. Das betraf auch die Simien-Berge in der Region Amhara, die südlich an die Region Tigray angrenzt. Ich selbst hatte aber das Glück, im Herbst 2019 dort zu sein.
Ausgangspunkt Gondar
Ausgangspunkt für eine Tour durch die Simien-Berge ist typischerweise Gondar, eine der drei “alten Kaiserstädte” Äthiopiens. Hier residierte bis ins 18. Jahrhundert hinein die dritte große Dynastie des Landes (die erste Dynastie residierte vor zwei Jahrtausenden in Axum, die zweite vor einem Jahrtausend in Lalibela, östlich von Gondar). Der letzte Vertreter jener dritten Dynastie war Kaiser Haile Selassie, der 1974 durch eine kommunistische Revolution gestürzt wurde. Die kommunistische Herrschaft wiederum (“Red Terror” genannt) fand ihr Ende im Jahr 1991, nach einem langen Guerillakrieg, der von der Region Tigray ausgegangen war. Und was seit 2015 in Äthiopien passiert ist, weiß jeder, der daran ein Interesse hat.
Der Kaiserpalast in Gondar ist in Anbetracht seines relativ geringen Alters eigentlich schlecht erhalten, finde ich: viele Fensterstöcke, Türstöcke und andere wiederverwendbare Bauteile wurden mutwillig entfernt, und so ist der ehemalige Palast jetzt nur noch eine Ruine:
3 - Der Eingang zum ehemaligen Kaiserpalast in Gondar

4 & 5 - Die Ruinen jenes einstigen Kaiserpalastes
Außer diesem Palast findet man in Gondar eine sehr alte Kirche, die eine besondere Sehenswürdigkeit darstellt: Als ich diese Kirche besichtigte, stellte sich der junge Mann, der mich führte, als “Mohammed” vor – bemerkenswert!
6 - Die Dreifaltigkeitskirche in Gondar
Außerhalb der Stadt stehen noch die Reste einer tollen alten Flußbrücke, die einstmals sogar mit einem Tor gesichert war:
7 - Schlecht erhaltene Flußbrücke am Stadtrand von Gondar
In Gondar also begann ich meine Tour durch die Simien-Berge …
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Einleitung
Im Mai 2014 zeichnete es sich ab, daß ich beruflich nach Äthiopien reisen würde. Dort war ich noch nie vorher im Leben gewesen, und ich begann zu recherchieren, welche Möglichkeiten zum Wandern bzw. Trekken es dort gäbe. Viel fand ich dabei allerdings nicht: einige knappe Hinweise auf die Simien-Berge und die Bale-Berge – das war es dann auch schon. Auf den Outdoorseiten fragte ich ebenfalls, und Kamerad "Libertist” gab mir ein paar freundliche Hinweise. Viel schlauer war ich danach auch nicht, aber ich behielt das Wanderziel “Simien-Berge” im Hinterkopf. Dann war ich fünf Jahre lang immer wieder beruflich in Äthiopien, aber fand nie die Zeit zum Wandern bzw. war immer zur “falschen” Jahreszeit dort. Ihr müßt wissen: das Wandern in den dortigen Bergen ist eigentlich nur im Herbst wirklich schön. Die Regenzeit im Sommer ist dafür nicht so geeignet, und während der Trockenzeit im Winter und Frühjahr ist die Luft meist stark getrübt von Staub. Obendrein sieht man dann fast nur noch vertrocknete Vegetation gelb-grauer Farbe. Dennoch bemerkte ich bei meinen vielen ausgedehnten Autofahrten durch das gesamte Land (und sogar vom Flugzeug aus), welch tolle Berglandschaften Äthiopien aufzuweisen hat – fantastisch. Leider aber wird dies nur wenig gewürdigt: die Äthiopier selbst finden diese tollen Berglandschaften ganz einfach „normal“, und für internationale Outdoorer war das Land auch niemals ein großer Magnet, was ich nicht recht verstehen kann.
Sowohl die Simien-Berge als auch die Bale-Berge haben Gipfelhöhen von deutlich über 4000m. Ein weiteres Bergland ist ebenso hoch, aber viel weniger bekannt (davon will ich euch noch erzählen, aber dafür werde ich einen separaten Bericht schreiben). Die Bale-Berge sah ich, als wir sie 2018 mit dem Auto überquerten, und es waren auch einige Touristen dort, allerdings nur sehr wenige.
In den Simien-Bergen ist (oder war jedenfalls bis 2019) weit mehr Wandervolk unterwegs, und das hat seine guten Gründe: erstens sind sie viel leichter zu erreichen (man kann einen großen Teil der langen Strecke von Addis Ababa fliegen) und zweitens kann man eine Wanderung dort mit einer „Kulturreise“ in die Stadt Gondar verbinden. Hier seht ihr ...
1 - ... die geografische Lage der Simien-Berge innerhalb Äthiopiens
Ich sah die Simien-Berge im Jahr 2015, als wir – mit dem Morgenlicht im Rücken – von Addis Ababa nach Norden in die Stadt Axum (in der Region Tigray) flogen.:
Ihr seht die steilen Felsflanken, deren spektakuläre Schönheit diese Berge so berühmt gemacht hat, und das Plateau, das dagegen fast ein wenig langweilig wirkt. Und das wirkt nicht nur auf dem Foto so: in der Tat ist die Wanderung auf dem Plateau nicht besonders aufregend, wie ihr später in diesem Bericht noch lesen und sehen werdet.
Natürlich war ich damals 2015 wieder beruflich und nicht zum Urlaub in Axum bzw. der Tigray-Region, aber eine Reihe von Fotos von Axum und seiner fantastischen landschaftlichen Umgebung konnte ich doch machen. Ihr findet eine Fotostrecke davon hier auf diesem Forum (klick).
Tragischerweise ist die Region Tigray, und mit ihr fast das ganze nördliche Äthiopien, im November 2020 ein Kriegsgebiet geworden, und man kann nicht mehr so ohne Weiteres als Tourist dort hin reisen. Das betraf auch die Simien-Berge in der Region Amhara, die südlich an die Region Tigray angrenzt. Ich selbst hatte aber das Glück, im Herbst 2019 dort zu sein.
Ausgangspunkt Gondar
Ausgangspunkt für eine Tour durch die Simien-Berge ist typischerweise Gondar, eine der drei “alten Kaiserstädte” Äthiopiens. Hier residierte bis ins 18. Jahrhundert hinein die dritte große Dynastie des Landes (die erste Dynastie residierte vor zwei Jahrtausenden in Axum, die zweite vor einem Jahrtausend in Lalibela, östlich von Gondar). Der letzte Vertreter jener dritten Dynastie war Kaiser Haile Selassie, der 1974 durch eine kommunistische Revolution gestürzt wurde. Die kommunistische Herrschaft wiederum (“Red Terror” genannt) fand ihr Ende im Jahr 1991, nach einem langen Guerillakrieg, der von der Region Tigray ausgegangen war. Und was seit 2015 in Äthiopien passiert ist, weiß jeder, der daran ein Interesse hat.
Der Kaiserpalast in Gondar ist in Anbetracht seines relativ geringen Alters eigentlich schlecht erhalten, finde ich: viele Fensterstöcke, Türstöcke und andere wiederverwendbare Bauteile wurden mutwillig entfernt, und so ist der ehemalige Palast jetzt nur noch eine Ruine:
Außer diesem Palast findet man in Gondar eine sehr alte Kirche, die eine besondere Sehenswürdigkeit darstellt: Als ich diese Kirche besichtigte, stellte sich der junge Mann, der mich führte, als “Mohammed” vor – bemerkenswert!
Außerhalb der Stadt stehen noch die Reste einer tollen alten Flußbrücke, die einstmals sogar mit einem Tor gesichert war:
In Gondar also begann ich meine Tour durch die Simien-Berge …
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Fortsetzung folgt
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