[ET] Äthiopien 1/2: Für Maler, Wanderer und Selbstmörder: die Simien-Berge

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  • OutofSaigon
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    [ET] Äthiopien 1/2: Für Maler, Wanderer und Selbstmörder: die Simien-Berge

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Simien Amhara Äthiopien Wandern Trekking Berge Paviane Ethiopia Gelada Baboons Hiking Mountains
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2015_Simien_000_Titel_b.jpg Ansichten: 0 Größe: 251,8 KB ID: 3301489

    Einleitung

    Im Mai 2014 zeichnete es sich ab, daß ich beruflich nach Äthiopien reisen würde. Dort war ich noch nie vorher im Leben gewesen, und ich begann zu recherchieren, welche Möglichkeiten zum Wandern bzw. Trekken es dort gäbe. Viel fand ich dabei allerdings nicht: einige knappe Hinweise auf die Simien-Berge und die Bale-Berge – das war es dann auch schon. Auf den Outdoorseiten fragte ich ebenfalls, und Kamerad "Libertist” gab mir ein paar freundliche Hinweise. Viel schlauer war ich danach auch nicht, aber ich behielt das Wanderziel “Simien-Berge” im Hinterkopf. Dann war ich fünf Jahre lang immer wieder beruflich in Äthiopien, aber fand nie die Zeit zum Wandern bzw. war immer zur “falschen” Jahreszeit dort. Ihr müßt wissen: das Wandern in den dortigen Bergen ist eigentlich nur im Herbst wirklich schön. Die Regenzeit im Sommer ist dafür nicht so geeignet, und während der Trockenzeit im Winter und Frühjahr ist die Luft meist stark getrübt von Staub. Obendrein sieht man dann fast nur noch vertrocknete Vegetation gelb-grauer Farbe. Dennoch bemerkte ich bei meinen vielen ausgedehnten Autofahrten durch das gesamte Land (und sogar vom Flugzeug aus), welch tolle Berglandschaften Äthiopien aufzuweisen hat – fantastisch. Leider aber wird dies nur wenig gewürdigt: die Äthiopier selbst finden diese tollen Berglandschaften ganz einfach „normal“, und für internationale Outdoorer war das Land auch niemals ein großer Magnet, was ich nicht recht verstehen kann.

    Sowohl die Simien-Berge als auch die Bale-Berge haben Gipfelhöhen von deutlich über 4000m. Ein weiteres Bergland ist ebenso hoch, aber viel weniger bekannt (davon will ich euch noch erzählen, aber dafür werde ich einen separaten Bericht schreiben). Die Bale-Berge sah ich, als wir sie 2018 mit dem Auto überquerten, und es waren auch einige Touristen dort, allerdings nur sehr wenige.

    In den Simien-Bergen ist (oder war jedenfalls bis 2019) weit mehr Wandervolk unterwegs, und das hat seine guten Gründe: erstens sind sie viel leichter zu erreichen (man kann einen großen Teil der langen Strecke von Addis Ababa fliegen) und zweitens kann man eine Wanderung dort mit einer „Kulturreise“ in die Stadt Gondar verbinden. Hier seht ihr ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2015_Simien_004.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,8 KB ID: 3301484
    1 - ... die geografische Lage der Simien-Berge innerhalb Äthiopiens


    Ich sah die Simien-Berge im Jahr 2015, als wir – mit dem Morgenlicht im Rücken – von Addis Ababa nach Norden in die Stadt Axum (in der Region Tigray) flogen.:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2015_Simien_001c.jpg Ansichten: 0 Größe: 286,2 KB ID: 3301485 2 - Die Simien-Berge vom Flugzeug aus gesehen

    Ihr seht die steilen Felsflanken, deren spektakuläre Schönheit diese Berge so berühmt gemacht hat, und das Plateau, das dagegen fast ein wenig langweilig wirkt. Und das wirkt nicht nur auf dem Foto so: in der Tat ist die Wanderung auf dem Plateau nicht besonders aufregend, wie ihr später in diesem Bericht noch lesen und sehen werdet.

    Natürlich war ich damals 2015 wieder beruflich und nicht zum Urlaub in Axum bzw. der Tigray-Region, aber eine Reihe von Fotos von Axum und seiner fantastischen landschaftlichen Umgebung konnte ich doch machen. Ihr findet eine Fotostrecke davon hier auf diesem Forum (klick).


    Tragischerweise ist die Region Tigray, und mit ihr fast das ganze nördliche Äthiopien, im November 2020 ein Kriegsgebiet geworden, und man kann nicht mehr so ohne Weiteres als Tourist dort hin reisen. Das betraf auch die Simien-Berge in der Region Amhara, die südlich an die Region Tigray angrenzt. Ich selbst hatte aber das Glück, im Herbst 2019 dort zu sein.


    Ausgangspunkt Gondar

    Ausgangspunkt für eine Tour durch die Simien-Berge ist typischerweise Gondar, eine der drei “alten Kaiserstädte” Äthiopiens. Hier residierte bis ins 18. Jahrhundert hinein die dritte große Dynastie des Landes (die erste Dynastie residierte vor zwei Jahrtausenden in Axum, die zweite vor einem Jahrtausend in Lalibela, östlich von Gondar). Der letzte Vertreter jener dritten Dynastie war Kaiser Haile Selassie, der 1974 durch eine kommunistische Revolution gestürzt wurde. Die kommunistische Herrschaft wiederum (“Red Terror” genannt) fand ihr Ende im Jahr 1991, nach einem langen Guerillakrieg, der von der Region Tigray ausgegangen war. Und was seit 2015 in Äthiopien passiert ist, weiß jeder, der daran ein Interesse hat.

    Der Kaiserpalast in Gondar ist in Anbetracht seines relativ geringen Alters eigentlich schlecht erhalten, finde ich: viele Fensterstöcke, Türstöcke und andere wiederverwendbare Bauteile wurden mutwillig entfernt, und so ist der ehemalige Palast jetzt nur noch eine Ruine:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Gondar_002.jpg Ansichten: 0 Größe: 533,0 KB ID: 3301490 3 - Der Eingang zum ehemaligen Kaiserpalast in Gondar

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Gondar_004.jpg Ansichten: 0 Größe: 340,8 KB ID: 3301486
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Gondar_006.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,4 KB ID: 3301491 4 & 5 - Die Ruinen jenes einstigen Kaiserpalastes


    Außer diesem Palast findet man in Gondar eine sehr alte Kirche, die eine besondere Sehenswürdigkeit darstellt: Als ich diese Kirche besichtigte, stellte sich der junge Mann, der mich führte, als “Mohammed” vor – bemerkenswert!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Gondar_010_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 688,9 KB ID: 3301487 6 - Die Dreifaltigkeitskirche in Gondar


    Außerhalb der Stadt stehen noch die Reste einer tollen alten Flußbrücke, die einstmals sogar mit einem Tor gesichert war:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Gondar_014.jpg Ansichten: 0 Größe: 518,5 KB ID: 3301488 7 - Schlecht erhaltene Flußbrücke am Stadtrand von Gondar


    In Gondar also begann ich meine Tour durch die Simien-Berge …
    .
    .
    Fortsetzung folgt​
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 29.12.2024, 13:41.

  • OutofSaigon
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    #2
    Meine Tour – Tag 1

    Erst im November 2019 komme ich also endlich dazu, die Wanderung durch die Simien-Berge zu machen, von der ich jahrelang geträumt hatte. Ein Mietauto (mit Fahrer, natürlich) bringt mich von Gondar zum Simien-Nationalpark – eine mehrstündige Fahrt. Zunächst - für die Neulinge unter euch - ein paar Impressionen von so einer Autofahrt durch das Hochland Äthiopiens, wie hier z. B. von Gondar nach Debark:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Simien_02.jpg Ansichten: 0 Größe: 392,0 KB ID: 3302373 8 - Im Hochland von Amhara

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Simien_06.jpg Ansichten: 0 Größe: 490,9 KB ID: 3302377 9 - "... kann auch entzücken"

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Simien_12.jpg Ansichten: 0 Größe: 376,9 KB ID: 3302374 10 - Hier ist der Anhänger eines Bierlasters umgekippt, mit entsprechendem “Kollateralschaden”


    Unterwegs, in dem Städtchen Debark, treffen wir meinen designierten Führer Hunatschu, dazu noch T'atschu, der unser bewaffneter ‘Scout’ sein würde. In Debark melden wir uns im Büro der Nationalpark-Verwaltung an und fahren dann weiter. Wenig später verlassen wir die Asphaltstraße und biegen auf eine Schotterstraße ab.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2018_Simien_14.jpg Ansichten: 0 Größe: 411,8 KB ID: 3302375 11 - Auf der Schotterstraße zum Simien-Nationalpark


    Ein paar Kilometer vor dem Sank'aber-Camp steigen wir aus. Das Auto mit der Camping-Ausrüstung und dem Koch fährt weiter auf der Schotterstraße, die auf dem welligen Plateau verläuft. Hunatschu, T'atschu und ich aber beginnen unsere Nachmittags-Wanderung zu besagtem Camp. Als erstes machen wir eine kleine Pause unter diesem abgestorbenen Baum, den ich als interessantes Fotomotiv empfinde:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_001_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 362,3 KB ID: 3302376 12 - Ein toter Baum - ein fast grafisches Fotomotiv

    Nach kurzem Marsch erreichen wir die fantastischen Felsenklippen, die hier den nordwestlichen Rand der Simien-Berge bilden:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_002_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 453,1 KB ID: 3302390 .
    Ich schaue nach links...
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_003_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 371,2 KB ID: 3302380
    .
    ... ich schaue nach rechts:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_004_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 453,8 KB ID: 3302379
    13-15 - Felsklippen am Rand der Simien-Berge

    Schon gewaltig, dieser Abbruch!


    Ich bitte Hunatschu und T'atschu, sich zu einem Foto aufzustellen. Ich hätte es erwarten sollen: T'atschu stellt sich hin wie ein Soldat – “Präsentiert das Gewehr!”

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_006_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 602,9 KB ID: 3302382 16 - Meine Begleiter Hunatschu und T'atschu


    Hunatschu ist ein guter Führer. Kurz vor dem Sank'aber-Camp sieht er mit scharfen Augen, was ich nicht gesehen hätte: einen “Klipspringer” (Oreotragus oreotragus, eine Antilopen-Art) im hohen Gras etwas abseits unseres Weges. Anfangs hält das Tier sich scheu versteckt, kommt dann aber heraus und zeigt sich wenig später mit seinem Jungen:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_008_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 510,6 KB ID: 3302378 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_010_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 446,0 KB ID: 3302386 17 & 18 - Ein “Klipspringer”


    Beeindruckt wandern wir weiter, immer wieder mit fantastischen Ausblicken in das Tiefland bzw. in Täler, die zu diesem Tiefland hinab führen:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_012_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 322,4 KB ID: 3302383 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_014_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 345,0 KB ID: 3302384 19 & 20 - Felsklippen am Rand der Simien-Berge


    Nach einer Weile begegnen wir dann dem ersten Trupp von Gelada-Pavianen (Theropithecus gelada). Diese sind das „Markenzeichen” des Simien-Nationalparks, obwohl sie auch anderswo vorkommen. Sie fressen Gras, ausschließlich Gras, und weil dieses Gras alles andere als nahrhaft ist, müssen sie enorme Quantitäten davon fressen, um zu überleben. Gelada-Paviane fressen fast die ganze Zeit, wenn sie nicht weiter ziehen oder schlafen. Die Männchen sind sehr ‘fotogen’, die Weibchen weniger (das findet man ja häufig im Tierreich). Die folgenden Fotos zeigen nur Männchen:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_024_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 461,8 KB ID: 3302387 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_026_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 458,1 KB ID: 3302385 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_028_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 429,3 KB ID: 3302388 21-23 - Gelada-Paviane (alles Männchen)


    Am Spätnachmittag erreichen wir unser Camp für die erste Nacht, Sank'aber. Dort sehe ich Dutzende von Zelten und eine Menge Wanderer, von denen viele Deutsch oder Französisch sprechen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_030_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 574,9 KB ID: 3302389 24 - Im Sank'aber-Camp
    .
    .
    Fortsetzung folgt​
    (und ich kann euch jetzt schon sagen:
    der zweite Tage war
    noch viel toller als der erste)
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 12.04.2025, 01:47.

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    • ronaldo
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 24.01.2011
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      #3
      Atemberaubend. Danke fürs Mitnehmen!

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      • OutofSaigon
        Erfahren
        • 14.03.2014
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        #4
        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
        Atemberaubend.
        Noch nicht. Das Atem Beraubende kommt noch...

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        • thedutch
          Erfahren
          • 20.11.2018
          • 120
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          #5
          Ich bin mal gespannt was alles noch kommt.
          Ich dürfte dieses Land in den 70er meine Heimat nennen.
          Auf dem Foto links the dutch als kleine Bub im Danakil Gebiet.
          Ja ja das waren noch Zeiten!


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          • OutofSaigon
            Erfahren
            • 14.03.2014
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            #6
            Zitat von thedutch Beitrag anzeigen
            Auf dem Foto links the dutch als kleine Bub im Danakil Gebiet.
            Ja ja das waren noch Zeiten!
            Hi there,
            since you spent (part of) your childhood in Ethiopia, in the Danakil region (amongst others, possibly) you should be very interested in Libertist's travelogue from there (click)

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            • OutofSaigon
              Erfahren
              • 14.03.2014
              • 469
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              #7
              Meine Tour – Tag 2

              Tags darauf wandern wir weiter. Unser Tagesziel ist das Geech-Camp. Die Landschaft ist, ähnlich wie schon am Vortag, “gemischt”: die Wanderstrecke auf dem leicht welligen Plateau ist nett, aber nicht Atem beraubend; die folgenden Fotos sprechen für sich, denke ich, so daß ich keine langen Kommentare machen muß:

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_032_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 471,0 KB ID: 3303856 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_034_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 414,0 KB ID: 3303842 25 & 26 - Wanderung auf dem Plateau

              Die Strecke entlang der Felsenklippen dagegen ist fantastisch, und ich muß wohl auch dazu nicht mehr viel sagen. Hier seht ihr T´atschu an solch einer Klippe …

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_036_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 313,9 KB ID: 3303844 27 - Felsenklippen

              … und etwas weiter steht Hunatschu an einer dieser gruseligen Kanten oberhalb der steilen Felsenklippen, welche die Hauptattraktion der Simien-Berge sind. Direkt neben seinen Füßen geht es senkrecht hinunter, hundert Meter oder noch mehr. Ein Schritt zu viel – egal ob aus Versehen oder mit Absicht – und du bist mit 99,9% Wahrscheinlichkeit tot! Es könnte höchstens sein, daß du zufällig in eine der ganz wenigen Baumkronen am Fuß des Kliffs fällst und doch überlebst; das wäre dann entweder Glück oder Pech, je nachdem, ob du diesen einen Schritt zuviel versehentlich oder absichtlich getan hast.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_038_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 238,2 KB ID: 3303845 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_040_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 225,3 KB ID: 3303851 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_042_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,5 KB ID: 3303848 28-30 - Am Rande des Abgrunds

              Genug geschaut – es geht weiter.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_044_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 354,9 KB ID: 3303855 29 - Weitermarsch

              Als wir so durch das Grasland marschieren, zeigt sich auf einmal für ein paar Sekunden eine andere Antilope: Menelik´s bushbuck (Tragelaphus scriptus meneliki). Ein einziges Foto kann ich schießen, dann ist das Tier wieder weg, und als ich bemerke, daß meine Kamera leider nicht auf den Bushbuck, sondern auf die Gräser im Vordergrund fokussiert hat, da ist es schon zu spät.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_045_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 416,5 KB ID: 3303843 30 - Menelik´s bushbuck

              Dann steigen wir etwas weiter auf zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt. Hunatschu zeigt hier zu einem Wasserfall am gegenüber liegenden Kliff auf der anderen Seite des Tals.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_046_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 284,3 KB ID: 3303846 31 - Aussicht am Nordrand der Simien-Berge

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_050_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 445,2 KB ID: 3303847 32 - Ohne Worte

              Von oben sehe ich, wie eine große Gruppe von Wanderern erst durch das Grasland marschiert und dann den Aussichtspunkt erreicht, auf dem wir selbst vor einer halben Stunde waren. Die Simien-Berge sind eben ziemlich bekannt und waren bis 2019 dementsprechend frequentiert, das sagte ich ja schon. Ich selbst bin zum Glück nur mit meinem kleinen ‘Team’ (Hunatschu und T´atschu) unterwegs – das Wandern in so großen Gruppen mag ich eigentlich nicht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_052_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 449,0 KB ID: 3303854 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_053_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 421,3 KB ID: 3303852 33 & 34 - Eine große Wandergruppe folgt uns, zum Glück in erheblichem Abstand


              Wieder erreichen wir einen Punkt, der uns eine herrliche Aussicht nach unten gewährt. Im Vordergrund zahlreiche Blüten einer Kniphofia-Spezies:


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_055_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 460,1 KB ID: 3303849 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_056_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 288,2 KB ID: 3303850 35 & 36 - Fantastischer Tiefblick und Kniphofia-Pflanzen


              Obwohl die Simien-Berge ein Nationalpark sind, ist ein wenig Landwirtschaft doch gestattet, und so sehen wir ein paar Einheimische.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_058_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 376,0 KB ID: 3303858 37 - Einheimische Bauern
              Angehängte Dateien

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              • OutofSaigon
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                • 14.03.2014
                • 469
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                • Meine Reisen

                #8
                Dann begegnen wir wieder einmal einem Trupp von Gelada-Pavianen, und ich schieße weitere Fotos; ihr seht zuerst ein Weibchen, dann ein Bild von “Vater-und-Sohn”, danach ein Männchen, das ausgesprochen selbstbewußt erscheint:
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_060_1200.jpg Ansichten: 187 Größe: 315,4 KB ID: 3303860
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_062_1200 blurred.jpg Ansichten: 178 Größe: 177,6 KB ID: 3303862
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_064_1200 blurred.jpg Ansichten: 178 Größe: 231,3 KB ID: 3303873 38-40 - Gelada-Paviane

                Wer bei dem folgenden Foto sagt: “typisches Fleischfresser-Gebiß”, der irrt. Die Gelada-Paviane sind reine Vegetarier und fressen nur Gras; die furchterregenden Hauer dienen nur dem Einschüchtern bzw. Bekämpfen von rivalisierenden Männchen, und daß sie “zufällig beim Gähnen” so demonstrativ zur Schau gestellt werden, ist nichts weiter als Imponier-Gehabe. Allerdings möchte ich diese Hauer tatsächlich nicht ins Wadl bekommen…
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_067_1200.jpg Ansichten: 177 Größe: 455,9 KB ID: 3303861 39 - Das Gebiß eines Gelada-Pavian-Männchens


                Auf dem Weiterweg sehen wir ein paar Blütenstände von Lobelia-Pflanzen, die in den höheren Lagen der Berge Afrikas so typisch sind; hier handelt es sich um Lobelia rynchopetalum, eine Spezies, die in den Bergen Äthiopiens beheimatet ist (genau genommen endemisch, also NUR hier beheimatet).

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_068_1200.jpg Ansichten: 177 Größe: 537,9 KB ID: 3303872
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_070_1200.jpg Ansichten: 178 Größe: 533,0 KB ID: 3303868 40 & 41 - Lobelia-Blütenstände


                Wenig später dann weitere Gelada-Paviane, zunächst ein Weibchen mit dem Jungen auf dem Rücken, dann noch einmal zwei Männchen:

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_072_1200.jpg Ansichten: 175 Größe: 473,5 KB ID: 3303863
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_074_1200.jpg Ansichten: 176 Größe: 293,4 KB ID: 3303866
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_076_1200.jpg Ansichten: 177 Größe: 296,3 KB ID: 3303864 42-44 - weitere Gelada-Paviane


                Am Spätnachmittag erreichen wir dann das Geech-Camp. Dort gibt es nichts wirklich Besonderes, nur ein paar Lobelien (hier ohne die Blütenstände).

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_078_1200.jpg Ansichten: 176 Größe: 318,5 KB ID: 3303865 45 - Lobelia-Pflanzen (ohne Blütenstände) am Geech-Camp

                Immerhin sehe ich einen Bussard (wohl Buteo oreophilus) auf einem Baum – wenigstens etwas:

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_080_1200.jpg Ansichten: 176 Größe: 203,7 KB ID: 3303870 46 - Ein Bussard am Geech-Camp


                Der Abend kommt. Eine Eselkarawane trifft ein, mit dem ganzen Camping-Krempel für die große Gruppe, die ich während des Tages gesehen hatte.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_082_1200.jpg Ansichten: 175 Größe: 275,6 KB ID: 3303867
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_084_1200.jpg Ansichten: 174 Größe: 350,8 KB ID: 3303869 47 & 48 - Eine Eselkarawane trifft ein


                Das Licht der sinkenden Sonne auf dem Grasland markiert dann das Ende dieses Wandertages.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_086_1200.jpg Ansichten: 175 Größe: 384,3 KB ID: 3303871 49 - Abendstimmung am Geech-Camp

                Zuletzt geändert von OutofSaigon; 12.04.2025, 01:35.

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                • OutofSaigon
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Meine Tour – Tag 3

                  Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt krabbele, sehe ich zunächst einmal Nebel. Vor mir steht T´atschu, der sich in seine Decke eingewickelt hatte.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_088_1200.jpg
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Größe: 208,5 KB
ID: 3320776 50 - T´atschu, mein "Scout", am frühen Morgen

                  Das Geech-Camp liegt recht hoch, etwa 3600m, und da wird es auch in Afrika nachts ganz schön kalt. Es gehört zu T´atschus Arbeitsplatz-Beschreibung, daß er “zu meiner Sicherheit” (?) vor meinem Zelt im Freien schlafen muß, und er tut mir leid dafür. Andererseits sind Menschen wie er natürlich froh, wenn sie überhaupt einen Job haben, und sei es auch ein kleiner und einfacher, für den man keine besondere Qualifikation benötigt.

                  Nach einiger Zeit kommt dann aber doch, wenngleich etwas zögerlich, die Sonne heraus, und ich sehe, wie eine Gruppe von Weißnackenraben (Corvus albicollis) die zarte Wärme des frühen Morgens genießt:

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_091_1200c.jpg
Ansichten: 381
Größe: 532,8 KB
ID: 3320777 51 - Weißnackenraben im Morgenlicht


                  Nach dem Frühstück marschieren wir dann los zum Chennek-Camp, wiederum über das leicht wellige Gelände des Plateaus. Dabei sehen wir dann eine Reihe von Vögeln. Offensichtlich setzen sie sich gerne auf die Spitzen von Lobelia-Blütenständen. Natürlich sind sie dort vor erdgebundenen Angreifern wie Katzen oder Iltissen gut geschützt, dafür ist die Gefahr eines Angriffs aus der Luft allerdings umso größer, und daß diese Gefahr keineswegs vernachlässigbar gering ist, seht ihr ja selbst:

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_093_1200.jpg
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ID: 3320781 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3320782 52 & 53 - Vögel am Geech-Camp

                  Im unteren dieser beiden Foto rechts ein “Augurbussard” (Buteo augur), der zu den habichtartigen Raubvögeln gehört. Dieser hier sitzt allerdings ganz ruhig da und guckt nur gelassen umher; offensichtlich hat er bereits gefrühstückt.


                  “Imet Gogo” heißt der bekannteste Aussichtspunkt der Simien-Berge. Von dort hat man angeblich ein Fast-360-Grad-Panorama über die fantastischen Felsenhänge, die den nördlichen Rand des Plateaus bilden. Wir aber lassen Imet Gogo auf dem Weitermarsch linker Hand liegen; denn der Aussichtspunkt ist an jenem dritten Tag unserer Wanderung weitgehend in Wolken gehüllt, und es erscheint uns nicht lohnend, dort hin zu gehen. Stattdessen schauen wir nur von unten hinauf:

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3320779 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_104_1200.jpg
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ID: 3320778 54 & 55 - Den Aussichtspunkt “Imet Gogo” lassen wir seitlich liegen


                  Dann geht es weiter. Hier ein repräsentatives Bild des Weges: wohl ist die Landschaft durchaus ansprechend, der Pfad als solcher ist aber einfach – Turnschuh-Gelände.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_105_1200.jpg
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Größe: 534,6 KB
ID: 3320783 56 - Leichter Wanderweg zum Chennek-Camp

                  Kein Wunder also, daß sich die Simien-Berge bei Wanderern beschränkter Fitness (auch der älteren Generation) großer Beliebtheit erfreuen: so einen Pfad schafft wohl noch jeder. Wir sind hier in beträchtlicher Höhe, aber es fühlt sich irgendwie nicht wirklich bergig an.

                  Der Gipfel des Innatye, den ihr hier seht, ist knapp über 4000m hoch, aber er kommt einem doch nur wie ein leichter Buckel vor, gar nicht wie ein “ordentlicher” Gipfel, schon gar nicht wie ein Viertausender.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_106_1200.jpg
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Größe: 270,0 KB
ID: 3320780 57 - Der Innatye, ein Viertausender-Gipfel

                  Wer einen Viertausender in Turnschuhen besteigen möchte, der ist hier also richtig. Wie auch immer, wir machen Mittagspause dort.

                  Anschließend geht es weiter durch das Grasland, auf einem recht gemütlichen Weg. Rinder weiden, Kuhglocken bimmeln. Wie auf der Alm. Allerdings markiert der Horizont im folgenden Bild rechts oben wieder einmal eine dieser abrupten Abbruchkanten, wo ein Schritt zu weit in die Katastrophe führt.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_107_1200.jpg
Ansichten: 376
Größe: 382,5 KB
ID: 3320784 58 - Wanderweg zum Chennek-Camp

                  Zwei Stunden später erreichen wir dann das Chennek-Camp für unsere dritte und letzte Nacht in den Simien-Bergen, und wir schauen noch ein letztes Mal zurück auf die Steilhänge, an denen wir drei Tage entlang gewandert sind. Schon irgendwie Klasse…

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2019_Simien_109_1200eve.jpg
Ansichten: 382
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ID: 3320785 59 - Felsenklippen, vom Chennek-Camp aus gesehen​

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                  • OutofSaigon
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                    #10
                    Meine Tour – Tag 4

                    Am folgenden Tag soll uns wiederum unser Mietauto abholen. Hunatschu und T'atschu sollen natürlich wieder in Debark abgesetzt werden, und ich selbst will zurück nach Gondar. Während wir auf jenes Auto warten, fotografiere ich ein paar Morgenszenen:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_111_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 436,2 KB ID: 3320788 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_112_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 386,2 KB ID: 3320793 60 & 61 - Morgenszenen am Chennek-Camp

                    Meist einen Wanderstock dabei zu haben und diesen immer wieder einmal quer über die Schultern im Nacken zu tragen, ist eine Gewohnheit der Äthiopier. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_114_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 485,7 KB ID: 3320795 62 - So wandern Äthiopier


                    Hier nun seht ihr in der Ferne den Gipfel des Ras Dashen, 4550m hoch.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_116_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 321,5 KB ID: 3320790 63 - Blick zum weit entfernten Gipfel des Ras Dashen; vorne wieder einmal ein Trupp von Gelada-Pavianen

                    Der Ras Dashen ist der höchste Gipfel der Simien-Berge (und damit auch der höchste in Äthiopien sowie der höchste Berg Afrikas nördlich des Mt. Kenya). Wir gingen nicht dort hin. Der Aufstieg ist angeblich lang und langweilig, während meines Besuchs lagen alle Gipfel stets vom späten Vormittag an in den Wolken, und ich hätte ohnehin nicht genug Zeit gehabt.

                    Noch einmal beobachte ich in aller Ruhe einen Trupp von Gelada-Pavianen. Sie sind recht intelligent und wissen genau, von welchen Personen ihnen Gefahr drohen könnte und von welchen nicht: Menschen heller Hautfarbe sind Touristen und machen nur Fotos. Denen kann man sich also unbesorgt bis auf zwei Meter oder so nähern. Dunkelhäutige Menschen hingegen sind höchstwahrscheinlich einheimische Bauern, die mit Steinen werfen. Von denen hält man sich also besser fern. Dies wissend, bleiben Hunatschu und T´atschu immer bewußt zurück, wenn ich mich langsam an einen Trupp dieser Paviane heran schleiche, um Fotos zu machen. Sie würden die Tiere ängstigen und verscheuchen; vor mir haben die Tiere keine Angst.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_118_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 387,9 KB ID: 3320796 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_120_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,2 KB ID: 3320787 64 & 65 - Gelada-Paviane


                    Hier reißt noch einmal einer richtig seine Klappe auf:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_122_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 240,0 KB ID: 3320789 66 - Gelada-Pavian

                    Was das zu bedeuten hat, habe ich ja oben schon beschrieben. Rechts im Mittelgrund die kleinen Hütten, die zu diesem Camp gehören.


                    Etliche Einheimische warten auf den Bus; denn der Nationalpark wird gequert von einer Straße zu den Dörfern auf der anderen Seite.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_124_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 383,0 KB ID: 3320792 67 - Einheimische Busfahrgäste

                    Der Herr mit dem Turban ist ein orthodoxer Priester. Die christlichen Äthiopier verehren diese Priester sehr: wenn sie einem begegnen, küssen sie seine Hände und das Kreuz, das er trägt.


                    Dieser Kamerad hier, eine Äthiopiendrossel (Psophocichla simensis) wartet aber nicht auf den Bus, sondern nur auf ein paar Krümel von meinem Frühstückstisch:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_126_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 312,5 KB ID: 3320791 68 - Eine Äthiopiendrossel


                    Endlich kommt der Bus. Ihr seht es hier.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2019_Simien_128_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,3 KB ID: 3320794 69 - Die Bushaltestelle am Chennek-Camp

                    Ihr seht auch die spektakuläre Landschaft, durch die so eine Busreise führt. Da haben wir alle schon langweiligere Bushaltestellen gesehen, denke ich einmal. - Nicht lange danach trifft unser eigenes Mietauto ein und bringt uns alle zurück wie oben geschildert.

                    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 25.04.2025, 08:44.

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                    • OutofSaigon
                      Erfahren
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                      #11
                      Schlußbetrachtung



                      Es war eine tolle Tour gewesen, das will ich nicht leugnen. Die Wanderung über die Simien-Berge ist aber auch eine insgesamt recht leichte Unternehmung ohne nennenswerte technische oder konditionelle Herausforderung: während der ganzen zwei-ein-halb Tage hatten wir nur einen einzigen etwas steilen Anstieg, der aber immer noch ein einfacher Wanderweg war und nicht einmal eine Stunde in Anspruch nahm. Alles andere waren sanfte Steigungen und kinderleichte Wege. So ist es kein Wunder, daß sehr viele der Wanderer in den Simien-Bergen zu den älteren Herrschaften gehören. Das soll jetzt nicht abfällig sein – ich selbst gehöre ja auch schon zu den Älteren. Ich kann diese Tour also wirklich allen empfehlen, die mindestens durchschnittlich fit sind. Nur muß man eben Höhen von bis zu 4000m vertragen…

                      Libertist stellt in seinem Bericht über Äthiopien (klick) seine Erfahrungen leider ziemlich negativ dar; ich selbst kann das aber nicht bestätigen: ich habe keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Allerdings mußte ich mich nicht mit Einzelheiten und Einzelpersonen herumschlagen, denn ich hatte eine vertrauenswürdige Agentur gefunden (Näheres gerne auf Anfrage).


                      Eine andere Bergtour in Äthiopien, die ich ebenfalls im Herbst 2019 machte, stellt deutlich höhere Ansprüche an Kondition und Ausdauer, ist aber auch noch viel toller als die Simien-Berge.


                      Zuletzt geändert von OutofSaigon; 25.04.2025, 03:38.

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                      • fhvdrais
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                        • 16.08.2015
                        • 529
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                        #12
                        Danke für den schönen Bericht - wir freuen uns auf Äthiopien 2/2!

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                        • Ditschi
                          Freak

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                          • 20.07.2009
                          • 13192
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ganz tolle Landschaft und ganz tolle Fotos davon. Schade, daß dieses schöne Land durch Bürgerkriege und Gewalt nach wie vor nicht zur Ruhe kommt. Habe den Bericht zum Anlaß genommen, etwas über die Bürgerkriege und die aktuelle Situation zu lesen.
                          Ditschi

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                          • Schwindelfrei
                            Gerne im Forum
                            • 13.11.2017
                            • 71
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                            ... Habe den Bericht zum Anlaß genommen, etwas über die Bürgerkriege und die aktuelle Situation zu lesen.
                            Na, und zu welchen Erkenntnissen bist du dabei gekommen? Was ist hier überhaupt eine vertrauenswürdige Informationsquelle?

                            Davon mal abgesehen: dies ist ein sehr schöner Bericht über eine Region, die der mitteleuropäische Normalwanderer wahrscheinlich nur ganz klein oder gar überhaupt nicht auf dem Bildschirm hat, insofern höchst interessant und dankbar gelesen. Neidgefühle müssen eben unterdrückt werden...

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                            • Ditschi
                              Freak

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                              • 20.07.2009
                              • 13192
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                              #15
                              Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen

                              Na, und zu welchen Erkenntnissen bist du dabei gekommen? Was ist hier überhaupt eine vertrauenswürdige Informationsquelle?
                              Erste vertrauenwürdige Informationsquelle war für mich OutofSaigon, der schrieb, tragischerweise sei die Region Tigray, und mit ihr fast das ganze nördliche Äthiopien, im November 2020 ein Kriegsgebiet geworden, und man könne nicht mehr so ohne Weiteres als Tourist dort hin reisen. Anlaß für mich, einmal nachzulesen. Bin halt wißbegierig. Was liest Du da raus? Hat nichts mit Neid und schon garnichts mit etwaiger Kritik an dem wirklich schönen Bericht zu tun.
                              Ditschi
                              Zuletzt geändert von Ditschi; 16.04.2025, 09:58. Grund: Schreibfehler berichtigt

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                              • OutofSaigon
                                Erfahren
                                • 14.03.2014
                                • 469
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                                #16
                                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                ... dieses schöne Land
                                Klaus, mein Studienkollege und Freund seit 1972, sagte vor einigen Jahren einmal zu mir: "Äthiopien ist anscheinend dein Lieblingsland geworden". - Darauf konnte ich nur antworten: "Das stimmt nicht ganz, aber die Landschaften sind wahrhaft überwältigend, und die ethnische, kulturelle und sprachliche Vielfalt ist faszinierend. Allerdings resultieren tragischerweise eben genau aus dieser Vielfalt oft massive Konflikte". - Um letztere zu diskutieren, ist dieses Forum aber nicht der rechte Ort, und so verzichte ich darauf, meine Wahrnehmung hier darzulegen.


                                Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
                                ...Was ist hier überhaupt eine vertrauenswürdige Informationsquelle? ​
                                Ich (und nicht nur ich) halte die Zeitung "Addis Standard" (www.addisstandard.com) für eine sehr gute Informationsquelle.


                                Zitat von fhvdrais Beitrag anzeigen
                                ... wir freuen uns auf Äthiopien 2/2!
                                Wer freut sich da? Nur Freiherr von Drais, der Erfinder der "Draisine", also des Fahrrads? (so interpretiere ich den Nutzernamen "fhvdrais"...)

                                Klar könnte ich euch von einer tollen Sieben-Tage-Wanderung berichten. Die Fotos sind schon vorbereitet. Schön wäre natürlich eine autoren-freundliche Software sowie ein Minimum an Leser-Interesse (nicht automatisch zu erwarten auf diesem stetig kleiner werdenden Forum). - Schau'mer mal....​

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                                • Moltebaer
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                                  Vorstand
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                                  Liebt das Forum
                                  • 21.06.2006
                                  • 13730
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
                                  Schön wäre natürlich eine autoren-freundliche Software

                                  Joah, schaun mer mal
                                  Wandern auf Ísland?
                                  ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                  • agricolina
                                    Erfahren
                                    • 05.05.2016
                                    • 292
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Vielen Dank für deinen Bericht. Ich lese hier - wie viele - interessiert mit, aber du hast schon recht, öfter mal ne Rückmeldung und ein Dank oder Feedback an den Autor würde dem Eindruck entgegenwirken, dass immer weniger los sei im Forum. Und weil es hier anderweitig schon diskutiert wurde: Auf mich wirken die Farben auf deinen Fotos auch sehr intensiv. Was aber die Landschaft und Menschen nicht weniger eindrucksvoll macht. Danke jedenfalls für deine Mühe und den Einblick in die interessante Tour.

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                                    • fhvdrais
                                      Dauerbesucher
                                      • 16.08.2015
                                      • 529
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Ja, das Pseudonym hast Du richtig interpretiert. Irgendwie konnte man da bei meiner Anmeldung keine Interpunktion reinbringen.
                                      Und das Leserinteresse für Äthiopien 2/2 sei Dir gewiss!

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                                      • faule socke
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                                        • 27.04.2004
                                        • 1103

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Danke schön! Tolle Fotos! Werde es nie dorthin schaffen, daher bin ich froh, dass ich bei Dir mitreisen konnte!

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