[RU] Von Kältepol zu Kältepol (Tscherskigebirge 2023)

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  • Mancunian
    Erfahren
    • 12.06.2014
    • 259
    • Privat

    • Meine Reisen

    #81
    Super spannend. Ich hab gerade alles vom Start bis hierher verschlungen und bin begeistert. Vieles was ich an Fragen/Anmerkungen gehabt hätte, wurde bereits gesagt ... brauch ich also nicht nochmals aufzuwärmen. Die Situation bei den beiden Jägern hätte mir definitiv Angst gemacht. Mir scheint es beim Lesen so, als ob die Gegend nicht so abgeschieden ist, wie Du erhofft hattest. Täuscht der Eindruck? Oft gibt es Spuren oder Fahrwege und doch häufiger Begegnungen mit Menschen.
    Bin gespannt wie es weitergeht.
    ---
    I'd rather be out on the hills...
    http://chorltoniac.blogspot.com

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    • Bergahorn
      Erfahren
      • 13.04.2019
      • 369
      • Privat

      • Meine Reisen

      #82
      Vielen Dank für diesen unglaublich tollen Bericht!!! Spannend geschrieben und wahnsinnig schöne Bilder, ich bin völlig hin und weg! Und freue mich natürlich auf die Fortsetzung!

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      • bikevagabond
        Erfahren
        • 22.11.2013
        • 257
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        Nochmal danke für eure Rückmeldungen! Ab jetzt liegt der Fokus ja mehr auf die Bilder bzw. die schönen Landschaften, aber ich versuche das Ganze trotzdem noch so zu beschreiben, dass man sich ein lückenloses Bild zu den Bedingungen auf dieser Route machen kann.

        Zitat von Mancunian Beitrag anzeigen
        Mir scheint es beim Lesen so, als ob die Gegend nicht so abgeschieden ist, wie Du erhofft hattest. Täuscht der Eindruck? Oft gibt es Spuren oder Fahrwege und doch häufiger Begegnungen mit Menschen.
        Ja, der Eindruck täuscht ein wenig, da ich bisher jeden Hinweis auf menschliches Treiben in diesen Bericht aufgenommen habe. Ich finde das immer wieder interessant, wenn man an solch abgelegenen Orten auf eine Hütte trifft oder über die Relikte alter Lagerstätten stolpert. Dort draußen bleiben manche Dinge über Jahrzehnte unberührt liegen und erscheinen mitunter wie ein Freilichtmuseum zu einer untergegangenen Kultur. Und dass es auch in dieser Abgeschiedenheit einen sichtbaren Fahrweg gibt, war ja der Anlass, ausgerechnet diese Route zu wählen und sie dann auch mit dem Fahrrad zu wagen. Von daher hat mich eigentlich nur die Qualität des Weges und deren Frequentierung überrascht (was ich positiv sehe, da es mir zu einem besseren Vorankommen verholfen hat). Auch die Begegnungen mitten in der Wildnis betrachte ich als bereichernden Aspekt, denn sie machen oft das gewisse Etwas einer solchen Reise aus. Unterm Strich war das für mich eine der schönsten Wildnistouren, die ich je gemacht habe - v.a. weil ich auf dieser recht langen Route die ganze Zeit abseits von irgendwelchen Hauptwegen unterwegs sein konnte und das mit richtig viel Abwechslung!
        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
        Meine bisherigen Reisen

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        • bikevagabond
          Erfahren
          • 22.11.2013
          • 257
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          Teil 6: Rafting auf dem malerischen Tscharky bzw. Muolakan

          Nach einer frostigen Nacht mit -5°C begrüßt mich der neue Tag in einem herrlichen Licht. Reif überzieht die Freiflächen, auch mein Zelt ist vollkommen vereist. Mit der höher steigenden Sonne wird es jedoch rasch wärmer, so dass ich schon bald aus dem Zelt steige und mich auf die bevorstehende Flussfahrt durch das nördliche Tscherskigebirge einstimme. Einen Monat lang habe ich diesem Moment entgegengefiebert – nun wird er Wirklichkeit!
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          Gegen 10:45 Uhr bin ich dann endlich startbereit. Etwa 440 Flusskilometer quer durch die herbstliche Bergwildnis liegen vor mir – erst dann werde ich wieder einen Fahrweg erreichen, auf dem ich meine Tour zum zweiten Kältepol Verchojansk mit dem Fahrrad fortsetzen kann.
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          Leider hat sich der Himmel inzwischen eingetrübt, doch auch bei diesen Lichtverhältnissen bin ich immer wieder beeindruckt von den prächtigen Farbkontrasten der parkartigen Tundrenlandschaft.
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          Der Tscharky, laut sowjetischem Kartenmaterial auch Muolakan genannt, zeigt sich schon auf den ersten Paddelkilometern abwechslungsreich mit vielen flotten Abgängen, wobei es noch immer ein paar Flachwasserpassagen gibt, die mich wiederholt ausbremsen. Vor allem in den aufgezweigten Flussbereichen muss ich mehrfach aussteigen und das beladene Boot über die teilweise aus dem Wasser schauenden Steine treideln. Ansonsten komme ich aber gut voran, jetzt im Boot definitiv besser bzw. leichter als wenn ich weiterhin ein 70 kg schweres Fatbike durch die Aue schieben würde.
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          Obwohl ich immerzu die gleichen Bergketten vor mir habe, eröffnet sich mir nach jeder Flussbiege ein neuer Blick in die Ferne. Ich bin regelrecht begeistert von der Fülle an Landschaftsmotiven, die mich hier umgeben. Vor allem die roten Strauchteppiche der waldlosen Ebenen lassen die menschenleere Wildnis geradezu paradiesisch erscheinen...
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          Hin und wieder blockieren auch umgestürzte Bäume den Flusslauf. Solche Stellen sollte man immer rechtzeitig auf dem Schirm haben, um nicht versehentlich hinein zu steuern. Auch wenn die Wasserwucht noch überschaubar ist, kann ein Hängenbleiben im Geäst unangenehme bis fatale Folgen haben.
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          Ein Grüppchen einer mir unbekannten Wasservogelart hat die Flucht ergriffen – eine Szenerie, die ich in den nächsten Tagen noch einige Male zu sehen bekomme. Oft schwimmen sie eine ganze Weile panisch flussab, ehe sie sich in eine sichere Ufernische zurückziehen, um dort bewegungslos zu verharren.
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          Dann auf einmal ein größeres Tier – ein Elch tritt am linken Ufer aus dem Auwald und stapft unbekümmert durch den Fluss. Er sieht mich kommen, scheint aber keine wirkliche Scheu zu haben. Erst als er das rechte Ufer erreicht hat, nimmt er im Galopp Reißaus. Was für eine majestätische Begegnung! Ob Njurgun in so einem Moment sein Gewehr gezückt hätte?
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          Eine typische Flachwasserpassage, die mich mal wieder zum Aussteigen zwingt. Nach dem Zufluss des Sjurjuge wird das Vorankommen etwas flüssiger.
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          Als auf der linken Seite eine Sumpffläche mit kleineren Seen auftaucht, lege ich für einen kurzen Fotostopp an. Vollkommen überrascht stolpere ich dabei über ein paar Monolithe, die an dieser Stelle etwas unwirklich aus dem grasigen Boden schauen.
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          Auch hier scheinen ab und zu noch schwere Fahrzeuge hinzukommen, wobei der Zustand der Spur ahnen lässt, dass dies nur selten der Fall ist. Eine Fortsetzung der Sumpfspur lässt sich auf den ESRI-Satellitenbildern noch bis in das Elgendzha-Tal nachverfolgen, das über einen flachen Pass erreicht werden kann.
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          Noch überraschter bin ich, als ich wenige hundert Meter weiter diese nagelneue Blechhütte vorfinde. Sie ist vollkommen verrammelt und wird offenbar nur im Winter angesteuert.
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          Der Platz scheint aber schon viel länger in Benutzung zu sein, denn es finden sich in der Umgebung etliche hölzerne Utensilien, die wie aus einer anderen Zeit erscheinen.
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          Ist das eine Aufhängung für Gerätschaften oder ein Schamanenbaum? In dem gelb-blauen Beutel befindet sich Buchweizen...
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          Latrine mit tollem Ausblick ;)
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          Auf der bewaldeten Anhöhe dahinter entdecke ich noch eine alte Blockhütte, in der aber nur Baumaterialien lagern. Ein Bär scheint sich darunter eine Schlafstätte gegraben zu haben.
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          Alles in allem ein beeindruckend schöner Ort, den die Einheimischen hier für ein Lager ausgewählt haben. Da aber der Zugang vom Flussufer etwas unbequem ist, lasse ich mich von der Strömung noch etwas weiter treiben, in der Hoffnung, an der nächsten Biegung eine zugänglichere Böschung mit Ausblick zu finden.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole787.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,6 KB ID: 3250351

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole788.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,5 KB ID: 3250353

          Laut Satbildern sollte sich hier ein großflächiges Naled befinden. Doch außer ein paar Resten am geschützten Rand scheint hier schon seit vielen Jahren kein Eis mehr den Sommer zu überdauern (die ganze Fläche ist grün bewachsen, teilweise schon mit richtigen Sträuchern).
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          Die angepeilte Böschung hatte dann doch keinen guten Platz zu bieten, also paddle ich weiter auf den Durchbruch der Onelski-Bergkette zu. Im letzten Licht der Abenddämmerung finde ich dann in der strauchlosen Aue eine schöne Zeltfläche mit großartigem Rundumblick – und zwar direkt am Beginn des tief eingeschnittenen Tals, das mir bei diesem Licht wie eine Pforte zu einer verwunschenen Bergwelt vorkommt...
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole790.jpg Ansichten: 0 Größe: 105,5 KB ID: 3250352

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          Der nächste Tag präsentiert sich von Beginn an vollkommen verregnet, so dass ich es wieder mal vorziehe, im Zelt liegen zu bleiben. Es wäre wirklich schade, den landschaftlich schönsten Teil der Tour bei so unschönem Licht vorbeiziehen zu lassen, zumal es mir auch überhaupt keinen Spaß machen würde, bei Dauerregen unterwegs zu sein. Morgen werde ich dann einfach etwas früher starten, um auf meine Strecke zu kommen. Die aktuelle Wetterinfo meines Satmessengers lässt zumindest auf zwei bis drei gute Tage hoffen, bevor der nächste große Niederschlag heranzieht.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole793.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,5 KB ID: 3250356

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          Am späten Nachmittag endet der Regen ganz plötzlich und die Sonne kommt noch kurz zum Vorschein.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole795.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,3 KB ID: 3250359

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole796.jpg Ansichten: 0 Größe: 139,7 KB ID: 3250358

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole797.jpg Ansichten: 93 Größe: 224,7 KB ID: 3250360

          Da ich inmitten der Aue auf einer recht flachen Insel zelte, mache ich mir ein wenig Sorgen, dass der Flusspegel noch bedrohlich ansteigen und meine Zeltfläche überspülen könnte. Doch im breiten Tal des Oberlaufs scheint das Regenwasser nur langsam zusammenzulaufen, so dass ich bisher keinerlei Pegelanstieg bemerken konnte. Ruhig schlafen kann ich trotzdem nicht, denn der Fluss scheint die ganze Nacht zu sprechen. Neben dem allgemeinen Rauschen höre ich jetzt ab und zu auch ein ungewöhnliches Glucksen und Blubbern, das mich jedes Mal in Alarmbereitschaft aufschrecken und aus dem Zelt schauen lässt. Im Halbschlaf träume ich davon, wie mit einem Schlag das Wasser ansteigt, mir bis an den Zelteingang rückt und mein Boot davon treibt (ich konnte es nirgendwo richtig anbinden). Wenn ich dann in so einem Moment durch ein auffälliges Wassergeräusch geweckt werde, muss ich mich erst einmal vergewissern, dass alles beim Alten ist und das Boot immer noch an seinem Platz. Doch auch dann finde ich keine wirkliche Ruhe, denn das nächste ungewöhnliche Platschen lässt mich plötzlich glauben, dass ein Bär durch den Fluss stapft und direkt auf mein Zelt zukommt (die traumatische Bärenbegegnung meiner letzten Sibirienreise scheint noch immer nachzuwirken...). Jedenfalls dauert es eine ganze Weile, bis ich mich an die unregelmäßigen Geräusche gewöhne und am Ende der Nacht doch noch etwas durchschlafen kann.
          Zuletzt geändert von bikevagabond; 27.03.2024, 12:02.
          „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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            #85
            Am nächsten Morgen blicke ich wieder in einen blauen Himmel. Bei diesem Wetter ist die Motivation schon viel größer, weiterzumachen ;)
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            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: poletopole803.jpg
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Größe: 140,5 KB
ID: 3250366
            Der weitere Flusslauf, der nun entgegen der Logik die Onelski-Bergkette durchschneidet (anstatt z.B. drumherum zu fließen) und damit noch einmal in das Kerngebiet des Tscherskigebirges gelangt, ist auf jeden Fall ein landschaftliches Highlight! Das Tal ist relativ eng, so dass sich das Wasser oft in einem einzigen Kanal konzentriert und an den Gefällestufen mit flotter Geschwindigkeit hinabfließt. Dazwischen sammelt es sich gelegentlich in stillen, mitunter richtig tiefen Wasserkörpern, in die ich aufgrund des beeindruckend klaren Elements stets bis zum Grund blicken kann. Eigentlich ein gutes Angelrevier, doch bisher konnte ich noch keine Fische entdecken.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole799.jpg Ansichten: 0 Größe: 200,2 KB ID: 3250365

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            Am Ende des Durchbruchs weitet sich das Tal wieder und der Flusslauf dröselt sich in mehrere flache Nebenarme auf – die perfekten Voraussetzungen für ein Naled, das hier eindrucksvoll die gesamte Talbreite ausfüllt.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole804.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,0 KB ID: 3250369

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            Zum Glück gibt es einen wasserreichen Hauptkanal, der mich problemlos mitten durch das Eisfeld führt. Währenddessen muss ich natürlich auch mal anhalten, um mir das Eis aus nächster Nähe anzuschauen. Es ist immer wieder faszinierend, in einer grünen Taigalandschaft auf solche Eispanzer zu treffen.
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            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole808.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,2 KB ID: 3250375

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            Im weiteren Verlauf verteilt sich das Wasser dann doch noch und ich muss eine längere Strecke treideln. Als es sich wieder sammelt, tauchen auf einmal helle Granitblöcke auf – diese werden fortan den Charakter des Flusses bestimmen.
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            Scharfkantiges Metamorphgestein an einer abgeschliffenen Uferkante.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole815.jpg Ansichten: 0 Größe: 237,9 KB ID: 3250378

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            Ein bedrohlich wirkender Regenschauer nähert sich vom Hauptkamm, so dass ich am Ende des Naleds eine kurze Regenpause einlege. Dabei blicke ich auf einen außergewöhnlich tiefen Wasserpool, doch auch in diesem kann ich keine Fische entdecken.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole817.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,1 KB ID: 3250379

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole818.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,9 KB ID: 3250377

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            Bei wieder aufreißendem Himmel geht es weiter durch verblocktes Wildwasser. Es ist ein regelrechter Hindernisparcour, in dem es kaum eine Chance gibt durchzupaddeln ohne dabei irgendwo hängenzubleiben oder aufzusitzen.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole820.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,1 KB ID: 3250385

            Diesen markanten Klotz könnte man glatt als Sehenswürdigkeit verzeichnen...
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole821.jpg Ansichten: 0 Größe: 143,9 KB ID: 3250386

            Als die Sonne wieder ihr Licht in die herbstlich angefärbte Landschaft wirft, scheinen die Berge mit ihren roten Tundramatten regelrecht zu brennen...
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole822.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,2 KB ID: 3250388

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole823.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,5 KB ID: 3250387

            Blick ins obere Onnech-Tal mit rauchendem Vulkan ;)
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole824.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,9 KB ID: 3250389

            Von Wolken umgarnter 2000er der Tschibagalach-Bergkette, die hier den Hauptkamm des Tscherskigebirges darstellt und das Tscharky-Tal nach Norden abgrenzt.
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            Auf der anderen Seite dieser Bergkette befindet sich ein größerer Bergsee mit dem Namen Tabanda bzw. Tobanda, der so abgelegen ist, dass er von den wenigen Touristen, die hierher finden, nur per Helikopter angesteuert wird. Auch der Landschaftsfotograf Sergej Karpuchin war schon an diesem See, aber nicht mit dem Heli, sondern zu Pferd mit einheimischen Rentiernomaden aus dem Gebiet Chonuu. Es war die letzte Etappe seiner legendären 101-tägigen Fotoexpedition, auf der er bis zum hereinbrechenden Winter über die Hochweiden rund um den Tobanda-See wanderte. Dabei dokumentierte er nicht nur einen unvergleichlich schönen Teil des Tscherskigebirges, sondern auch das rastlose Leben der mit den Rentieren umherwandernden Ewenen. Die Bilder, die er in seinem umfangreichen Forumsbericht veröffentlichte, hatten mich derart inspiriert, dass ich nicht umhin kam, diesen abgelegenen Bergsee mit in meine Routenplanung einzubeziehen.

            Schnell wurde mir aber klar, dass es vom Tscharky nur eine Möglichkeit gibt, um an diesen See gelangen: auf einer 37 km langen Hochgebirgsroute, die mich vom kleinen Rudnaja-Tal über einen unbekannten 2000 m hohen Pass führen würde. Hin und zurück könnte so ein Abstecher eine gute Woche in Anspruch nehmen! Doch ich bin inzwischen am zweifeln, ob ich diese Bergwanderung wirklich noch auf mich nehmen möchte, denn es müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein:
            1. genug Proviant, um im Anschluss noch die restliche Raftingstrecke meistern zu können
            2. gute körperliche Verfassung, um den zusätzlichen Belastungen standzuhalten
            3. gutes Wetterfenster, damit sich so ein Abstecher wirklich lohnt
            4. ein sicherer Platz, um die nicht benötigte Ausrüstung inkl. Boot und Proviant für eine Woche zurückzulassen

            Da ich mich jetzt dem Startpunkt der potentiellen Bergwanderung nähere, ist es an der Zeit, die Bedingungen zu prüfen, um eine Entscheidung zu treffen. Proviant habe ich tatsächlich noch genug, so dass ich mir den Abstecher definitiv leisten könnte (1. = erfüllt). Doch ich merke auch, dass inzwischen die Luft raus ist, dass meine Kraftreserven auf Sparflamme gehen und ich mich für zusätzliche (unnötige) Anstrengungen nur noch schwer motivieren kann, zumal ich gerade erst aufs Boot umgestiegen bin (2. = teilweise erfüllt). Zudem ist für übermorgen ein Wetterwechsel mit längerem Regen und starkem Wind vorhergesagt – es würde mich dann ausgerechnet bei der Überquerung des 2000 m hohen Passes treffen. Wenn es dabei zu ungemütlich werden sollte, wäre ich gezwungen, das schlechte Wetter im Zelt auszusitzen, wobei fraglich ist, was danach noch kommt (3. = nicht erfüllt).

            Damit ist die Sache eigentlich schon klar, doch bevor ich mich komplett gegen die Bergwanderung entscheide, inspiziere ich noch den Mündungsbereich des Rudnaja. Würde ich hier überhaupt einen geeigneten Platz für das zurückgelassene Gepäck finden? Tatsächlich überzeugt mich auch dieser Punkt nicht, denn es gibt direkt am Flussufer nur den typischen Auwald, der bei Hochwasser überspült werden könnte. Erst 2 km hinter dem geplanten Startpunkt treffe ich das erste Mal auf eine erhöhte Uferböschung, doch auch hier finde ich keinen guten Platz, um z.B. den Proviant bärensicher an einem Baum aufzuhängen oder auf einem Felsvorsprung zu deponieren (4. = auch nicht erfüllt). Schade! Es wäre eine einmalige Gelegenheit gewesen, diesen See auf eigene Faust zu besuchen. Doch irgendwie beruhigt es mich auch, dass ich ab jetzt nur noch den Fluss hinabfahren muss. Ich werde gewiss auch ohne diese krönende Bergwanderung auf ein gelungenes Wildnisabenteuer zurückblicken können. Manche Ideen bleiben eben nur eine Träumerei...

            Als ich den Mündungsbereich des Rudnaja passiere, entdecke ich am gegenüberliegenden Ufer beiläufig die Überreste eines uralten Nomadenlagers. Zunächst bemerke ich nur die Stümpfe vor langer Zeit gefällter Bäume, bei genauerem Hinsehen dann noch einige alte Lattenkonstruktionen – und Blaubeeren in Hülle und Fülle...
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            Blick ins Rudnaja-Tal, welches mich auf kürzestem Wege zum Bergsee Tobanda führen sollte.
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            Rudnaja-Mündung in den Tscharky.
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            Bei Sonnenuntergang lasse ich mich noch ein kleines Stück den Fluss hinabtreiben, wobei es einige ruppige Stellen mit halbmeterhohen Wellen zu passieren gibt. Als es zu dämmern anfängt, wird es allmählich frischer und es bilden sich flache Nebelschwaden über dem brausenden Wasser. Ich hoffe, noch vor dem Dunkelwerden einen guten Platz für die Nacht zu finden, da taucht neben mir plötzlich eine herrlich bunte Freifläche auf – mit Blaubeeren satt und einem tollem Blick über den Fluss. Sofort wird mir klar: hier bleibe ich!
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            Gegen Mitternacht zeigt sich dann auch noch das erste Polarlicht der Tour! Für kurze Zeit flammt im Norden ein diffuser Bogen auf und lässt dabei auch ein paar Strahlen tanzen.
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            Zuletzt geändert von bikevagabond; 27.03.2024, 12:19.
            „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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            • bikevagabond
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              #86
              Als der neue Tag hereinbricht, gibt es wieder reichlich Sonnenschein. Es ist eine wahre Freude, die herbstlich angefärbte Landschaft in so einem Licht zu erleben. Dazu noch mit spätsommerlicher Wärme, die bereits am Lagerplatz die 20°C-Marke übersteigt.
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              Bei jeder Gelegenheit greife ich in die Blaubeeren, von denen es an diesem Ort unerschöpfliche Mengen zu geben scheint.
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              Bevor ich zur Weiterfahrt starte, wandere ich noch ein wenig durch die lichte Taiga des Hinterlandes. Auch hier finden sich an manchen Stellen knallrote Farbtupfer...
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              Aug in Aug mit einem Eichhörnchen
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              Gegen 13 Uhr begebe ich mich schließlich auf den Fluss.
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              Es geht weiter durch ein langes Tal in Nordwest-Richtung. Die Strömung ist gut und lässt mich flott vorankommen, flache Stellen mit Grundkontakt bleiben zunächst die Ausnahme.
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              Im Mündungsbereich des Zuflusses Kjaneligun rausche ich plötzlich in eine verblockte Wildwasserschwelle mit wilden Wellen aus allen Richtungen. Ruckzuck läuft mir dabei das halbe Boot voll, so dass ich mich kurz darauf für eine Pause in der sonnendurchfluteten Aue entscheide. Es ist der wärmste Moment des Tages mit 24°C im Schatten! Ich hätte nicht gedacht, dass es Ende August hier noch so warm werden kann...
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              Auch im weiteren Verlauf gibt es noch ein paar wilde Abgänge – bis am letzten Zubringer des Kjaneligun eine felsige Bucht mit großem Kehrwasser auftaucht. Da ich hier zwei große Äschen am Grund schwimmen sehe, versuche ich sofort mein Angelglück. Und tatsächlich: Es braucht nur drei Auswürfe und der erste Brocken beißt an! Es ist ein riesiges Weibchen, das richtig viel Kaviar in sich trägt – genug für zwei Mahlzeiten, so dass ich es dabei belasse und meine Angel wieder einpacke.
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              Kurz darauf gelange ich in eine weitläufige Ebene und der Fluss dröselt sich wieder in mehrere flache Arme auf. Dabei versuche ich immer dem wasserreichsten Kanal zu folgen, was nicht immer einfach ist und gelegentlich mit kurzen Treidelpassagen einhergeht.
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              Natürlich ist auch dieser Bereich prädestiniert für ein Naled, wobei sich hier nur eine relativ kleine Eisfläche gehalten hat.
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              Es dauert nicht lange und der Fluss nimmt wieder seinen typischen Lauf ein, wobei es erneut zu teils wuchtigen Abgängen und halbmeterhohen Wellen kommt. Wahrscheinlich hätte ich heute locker 30 km zurücklegen können, aber da ich erst spät gestartet bin und mir auch unterwegs viel Zeit gelassen habe, bleibt es wieder mal bei 20 Tageskilometern. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, da ich meine noch reichlich vorhandene Zeit lieber hier in den herrlichen Bergtälern verbringe, als später in der flachen Taiga.
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              Als die Sonne ihr letztes Licht auf die Berggipfel wirft, erreiche ich eine mehrere Meter hohe Terassenböschung, die eine ebene Fläche mit Ausblick zu haben scheint. Ich klettere hinauf, um mir ein Bild davon zu machen, doch der Aufstieg ist etwas mühsam, da ich mit jedem Schritt die Erdmassen des Hangs in Bewegung versetze. Fast schon will ich es lassen, klettere dann aber doch noch bis ganz hoch und bin regelrecht begeistert! Vor mir eröffnet sich ein traumhafter Flechtenteppich – ideal zum Zelten – und ein fantastischer Ausblick, für den ich noch ganz andere Böschungen hinaufklettern würde. Also schleppe ich nun auch noch all mein Gepäck den schwierigen Hang hinauf und richte mich auf einen stimmungsvollen Lagerfeuerabend ein.
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              „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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              • bikevagabond
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                • Meine Reisen

                #87
                Das Filetstück der geangelten Äsche grillte ich mir noch am Abend über dem Feuer, den Rest koche ich mir am nächsten Morgen zu einer Fischsuppe.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole867.jpg Ansichten: 0 Größe: 237,2 KB ID: 3250520

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole868.jpg Ansichten: 0 Größe: 221,5 KB ID: 3250439

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole869.jpg Ansichten: 0 Größe: 198,6 KB ID: 3250436

                Auch heute komme ich erst mittags los und treibe noch eine Weile an der hohen Flussterrasse entlang, die stufenweise immer höher steigt. An einer Stelle bemerke ich dann eine riesige Hangrutschung und sehe, dass hier Teile des Permafrostes freiliegen. Da die grauen Eispanzer unentwegt schmelzen, purzeln permanent Steine vom Hang hinab. Vorsichtig steige ich hinauf, um mir diesen Prozess aus nächster Nähe anzuschauen.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole870.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,1 KB ID: 3250438

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole871.jpg Ansichten: 0 Größe: 281,2 KB ID: 3250437

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole872.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,4 KB ID: 3250435

                Es ist interessant zu sehen, wie aus dem schmelzenden Eis eine zementartige Brühe freigesetzt wird, die sich unten am Fluss in einem schlammigen Schwemmfächer sammelt und für eine sichtbare Trübung des Flusswassers sorgt.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole873.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,7 KB ID: 3250442

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole874.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,0 KB ID: 3250440

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole875.jpg Ansichten: 0 Größe: 99,2 KB ID: 3250441

                Ab diesem Punkt ist Schluss mit dem glasklaren Wasser und es stellt sich eine türkisgraue Färbung ein, wie man sie auch von Gletscherflüssen kennt.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole876.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,8 KB ID: 3250443

                Die hellen Granitblöcke sind wieder da und es kommt erneut zu verblockten Wildwasserpassagen. Ist man über eine Schwelle rüber, hört man in der Regel schon die nächste rauschen.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole878.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,9 KB ID: 3250445

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole879.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,9 KB ID: 3250446

                Die Lichtkontraste sind mal wieder der Hammer – an jeder Biegung gibt es was fürs Auge...
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole880.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,8 KB ID: 3250449

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole881.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,6 KB ID: 3250447

                Kurz hinter dem gut sichtbaren Zufluss Jasandja entdecke ich am linken Flussufer wieder einen alten Lagerplatz. Hier sogar mit dem Grundgerüst einer kleinen Hütte und einer Milchkanne aus Sowjetzeiten (mit SSSR-Gravur)...
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole882.jpg Ansichten: 0 Größe: 317,5 KB ID: 3250448

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                Diese Kaffedose ist aber ein Produkt der Neuzeit – damit ist klar, dass es auch nach 2016 noch Menschen an diesen Ort verschlagen hat...
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                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole889.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,1 KB ID: 3250455

                Wieder ein herrliches Flussufer, das zu einer kleinen Brotpause einlädt. Auch heute gibt es noch einmal 22°C am Nachmittag!
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole890.jpg Ansichten: 0 Größe: 227,1 KB ID: 3250458

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole891.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,1 KB ID: 3250466

                Typischer Uferabbruch eines erodierenden Prallhangs.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole892.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,5 KB ID: 3250459

                An dieser eigenartig bewachsenen Böschung scheint es vor langer Zeit mal gebrannt zu haben.
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                Auch im weiteren Verlauf präsentiert sich der Flusslauf mit einem ordentlichen Gefälle und Wildwasser am laufenden Band. Manche Abgänge sind dabei so wuchtig, dass ich mein Boot durch 1 m hohe Wellen steuern muss. Solange ich aber den schrägen Brechern ausweichen kann, geht alles gut und ich muss nur das hereingeschwappte Wasser aus dem Bootsinnern schöpfen. Da jetzt aber vermehrt größere Granitblöcke im Strom auftauchen, muss ich auch zwischen den Abgängen stets konzentriert bleiben. Vor allem die nur knapp an die Wasseroberfläche reichenden Blöcke erkenne ich oft erst im letzten Moment, wobei diese am gefährlichsten sind, denn dahinter bauen sich inzwischen richtige Walzen auf, die mich in einem unachtsamen Moment durchaus kentern lassen könnten. Zum Glück schaffe ich es immer rechtzeitig den richtigen Kurs einzuschlagen, auch wenn ich dabei so einige Male ins Schwitzen komme...
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                Bevor es gänzlich zuzieht, lässt sich noch ein letztes Mal die Sonne blicken.
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                Auf einer hinter mir liegenden Bergflanke bemerke ich eine filigrane Struktur, die mich unweigerlich an ein bekanntes Wappentier erinnert
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                Als ich am Abend meine heutige Paddeletappe beschließe, gelingt mir eine Punktlandung, denn es war mein Plan, das nächste Lager genau hier, in der Nähe eines kleinen Sees aufzuschlagen. Es scheint mir ein reizvoller Ort zu sein, um den bevorstehenden Wetterwechsel auszusitzen.
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                Von Norden her nähert sich schon das dunkle Gewölk, das dem spätsommerlichen Wetter ein jähes Ende bereiten wird. Wenige Minuten später peitschen schon die ersten Windböen herab. In Eile baue ich mein Zelt auf und schaffe es gerade noch alles hineinzuwerfen, bevor der kräftige Regen einsetzt.
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                Ein bisschen Weltuntergangsstimmung kommt auf, als ich aus dem Zelt heraus die wogenden Wipfel der Bäume betrachte und dem kalten Prasseln des Regens lausche. Es ist der Beginn eines 35-stündigen Dauerregens, der den Flusspegel noch bedrohlich steigen lassen wird – ausgerechnet hier, wo es im näheren Umkreis keine erhöhte Böschung gibt, auf die ich mich im Notfall hinaufretten könnte...
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                Zuletzt geändert von bikevagabond; 27.03.2024, 13:04.
                „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                • ronaldo
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 24.01.2011
                  • 11969
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  Grandios!
                  Danke fürs Teilen.

                  Kommentar


                  • Dado
                    Anfänger im Forum
                    • 09.02.2024
                    • 21
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    Von mir auch ein großes Dankeschön für so ein tolles Bericht 👏

                    Freue mich auf die Fortsetzung ☺️

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                    • sibirier
                      Dauerbesucher
                      • 17.10.2010
                      • 811
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      Unglaublich!
                      Richard, danke für deine Mühe, den Bericht zu schreiben- es ist wirklich höchst interessant, spannend und die Bilder...
                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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                      • Tekumseh
                        Anfänger im Forum
                        • 05.10.2020
                        • 11
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        Da schließe ich mich sibirier gleich mal an, wirklich unglaublich!
                        Bin schwer beeindruckt von deiner Reise, von der du auch noch so gute Bilder gemacht hast.
                        Gratuliere und Dankeschön!

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1203
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          Also ehrlich mein Herr, wie schaffst Du es immer nur solche Cliffhanger einzubauen? 😉 Davon abgesehen mal wieder absolut geniale Bilder. Gerade die roten Strauchteppiche sind wunderschön. Und freut mich natürlich, dass Du die Zeit hast das schlechte Wetter auch mal auszusitzen um dann bei besserem Wetter die Natur angemessen genießen zu können. 😎

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                          • bikevagabond
                            Erfahren
                            • 22.11.2013
                            • 257
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            Mann, mann, wie die Zeit verrennt... Drei Wochen sind nun schon vergangen und ich hab immer noch keine Fortsetzung abgeliefert. Eigentlich wollte ich zeitnah weiterschreiben, aber irgendwie scheint das seit den ersten wärmeren Tagen nicht mehr so gut zu klappen 😉 (bin nun doch wieder öfter outdoor unterwegs) Aber ich hab den Text inzwischen fast fertig und werde ihn sicher morgen oder übermorgen hier einstellen. Danke auch noch für eure motivierenden Worte, ohne die wäre ich vielleicht schon in die Sommerpause gegangen 😄 Ich hoffe mal, dass ich auch noch den Adytscha-Teil bis Betenkes vor dem Sommer fertig bekomme, den Rest (Radfahrt zum Kältepol Verchojansk und Rückreise) werde ich dann wohl erst im Herbst anpacken...
                            „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                            Kommentar


                            • bikevagabond
                              Erfahren
                              • 22.11.2013
                              • 257
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #94
                              Die Wettervorhersage meines Satmessengers hatte es schon angedeutet, dass es mit dem Wetterumschwung einen längeren Regen geben würde. Doch dass es die ganze Nacht, den ganzen Tag und nochmals eine Nacht durchregnen würde, hatte ich nicht erwartet. Ich liege im Zelt, harre der Dinge und versuche mich so gut es geht zu beschäftigen. Es gibt noch einen Fahrtbericht zur bevorstehenden Adytscha, den ich mir wie den zur Indigirka daheim mit Google übersetzt und ausgedruckt hatte, um unterwegs noch einmal alles Beschriebene mit Blick auf die Karte durchgehen zu können. Als zwischendurch der Regen etwas nachlässt, gehe ich eine kleine Runde ums Zelt und schaue dabei prüfend auf den Flusspegel, der nun sichtbar zu steigen beginnt.
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole904.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,1 KB ID: 3254700

                              Am Nachmittag gibt es für eine Stunde nur Getröpfel, so dass ich die Gelegenheit nutze, ein wenig die Umgebung zu erkunden. Bis zur Mündung eines Baches gehe ich und entdecke dabei mal wieder Spuren von Menschen: Stümpfe vor langer Zeit gefällter Bäume und zwei leere Konservendosen...
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole905.jpg Ansichten: 0 Größe: 274,1 KB ID: 3254702

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole906.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,1 KB ID: 3254701

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole907.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,3 KB ID: 3254703

                              Auf der topografischen Karte aus Sowjetzeiten ist in diesem Bereich ein gestrichelter Pfad am Flussufer eingezeichnet, doch außer den Baumstümpfen und Dosen konnte ich keinerlei Hinweise finden, dass sich hier noch Menschen durch die Wildnis bewegen – kein Pfad, keine Spur, nicht mal ein altes Lager. Das überwiegend sumpfige Gelände mit seinen buckeligen Seggenbüscheln ist hier auch nicht gerade gut begehbar. Dafür wimmelt es nur so von Blaubeeren – ein wahres Schlaraffenland zieht sich am Ufer entlang, so dass ich während meiner kleinen Wanderung immer wieder in die Büsche greife und mich an den zum Teil kirschgroßen Waldvitaminen regelrecht überfresse
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole908.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,8 KB ID: 3254704

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole909.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,9 KB ID: 3254705

                              Am Abend registriere ich, dass der Fluss bereits einen halben Meter angestiegen ist (ein größerer Stein an der Anlegestelle, der gestern Abend noch vollkommen frei lag, ist nun vollständig im Wasser verschwunden). Vom Gesamteindruck her scheint sich damit die Durchflussmenge mehr als verdoppelt zu haben. Entsprechend angespannt verbringe ich die zweite Nacht an diesem Ort. Ich kenne die Dynamik dieses Flusses nicht und kann absolut nicht einschätzen, was da noch an Wasser hinterherkommen könnte – weder wieviel, noch wie schnell. Kein Wunder, dass mich wieder beklemmende Träume durch den Halbschlaf begleiten: diesmal sehe ich mich auf dem Dach eines Wolkenkratzers sitzen, von dem ich nicht mehr herunterkomme...

                              Als ich morgens gegen 4 Uhr aus dem Zelt blicke, hat sich der Wasserstand des inzwischen grau eingetrübten Flusses um einen ganzen Meter erhöht! Weiterschlafen kann ich jetzt nicht mehr und beobachte sorgenvoll die weitere Entwicklung. Da ich kaum noch etwas zum Lesen habe, vertreibe ich mir die Zeit mit Schreiben und dokumentiere meine unmittelbaren Eindrücke direkt ins Tagebuch...
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                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole918.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,7 KB ID: 3254708

                              5 Uhr: Das Rauschen des Flusses hat sich verändert, ist dumpfer geworden. Wellenschläge am Ufer sind zu hören, ab und zu auch ein Rumpeln, wenn das angehobene Treibholz aneinander schlägt. Um einen Meter ist das Wasser bereits gestiegen, erste Sträucher sind schon verschwunden – eine beunruhigende Situation. Und es scheint immer schneller zu steigen, aktuell etwa 10 cm pro Stunde. Wieviel Zeit werde ich noch haben, bis ich flüchten muss? 6 Stunden? 4 Stunden? Ich befinde mich auf jeden Fall in der Gefahrenzone, zelte ich doch auf angeschwemmten Sand. Ich werde abwarten und den Wasseranstieg weiter beobachten. Der Dauerregen ist nun (nach 34 Stunden) in nassen Schneefall übergegangen und die Temperatur auf unter 4°C abgefallen.

                              6 Uhr: Die Niederschläge scheinen endlich abzuklingen – nach 35 Stunden! Es flöckelt nur noch ein bisschen. Hoffnung? Das Wasser wird definitiv noch eine Weile weitersteigen. Also packe ich schon ein paar Dinge ein und erkunde das Hinterland nach trockenen Plätzen, die etwas höher gelegen scheinen. Etwa 100 m abseits vom Ufer befindet sich eine kleine flechtenbewachsene Erhebung – vielleicht einen halben Meter höher. Dummerweise muss man durch den buckeligen Sumpf laufen, um da hin zu gelangen. Alternativen gibt es keine. Einpacken und weiterpaddeln ist leider auch keine Option – der Fluss hat sich in eine graue, wild brausende Brühe verwandelt, die nun etliches an Treibholz, teilweise auch ganze Bäume mit sich führt, und alles mögliche überspült. Schon vom Lagerplatz sehe ich einige unheimliche Wellenberge – an Stellen, wo vorher nichts war. Es wäre definitiv zu riskant, ausgerechnet jetzt aufs Wasser zu gehen. Ich kenne den Fluss nicht und es gibt auch keine brauchbare Beschreibung. In der Enzyklopädie der Flüsse Ostsibiriens ist von einem 3 m-Wasserfall die Rede, der sich irgendwo auf den nächsten Kilometern kurz vor dem Zufluss der Boldymba befinden soll. Ich glaube nicht, dass er existiert – auf den Satbildern war nichts dergleichen zu erkennen, nicht mal ansatzweise. Aber falls es ihn doch geben sollte, hätte ich bei der aktuellen Strömung kaum eine Chance, rechtzeitig anzulanden, zumal die Ufer jetzt oftmals überspült und schlecht zugänglich sind.

                              7 Uhr: Der Wasserstand ist seit 4 Uhr tatsächlich um ca. 30 cm gestiegen. Bleiben mir also noch 3-4 Stunden bis zum erzwungenen Umzug auf die Flechteninsel. Vielleicht aber ebbt die Hochwasserwelle bis dahin noch ab. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und harre weiter aus. Das Zelt durch den Sumpf tragen würde ich mir gerne ersparen...

                              11 Uhr: Das Wasser ist wie befürchtet bis in den Bereich vorgedrungen, den ich als kritisch eingestuft hatte (nur noch 1 m vom Zelt entfernt) – bei einem Pegelanstieg von nun insgesamt anderthalb Metern! Zum Schluss schien es jedoch langsamer zu steigen – sollte es doch noch stagnieren, bevor es mein Zelt erreicht? Ich entscheide mich, weiter abzuwarten... Inzwischen ist ein grässlich kalter Nordostwind aufgekommen, der in Böen mit Stärke 5-7 in Richtung Fluss weht. Ich mache mir nun bald mehr Sorgen, dass mir das Zelt davonfliegen könnte – direkt auf den Fluss. Wenn das passieren sollte, wäre es hoffnungslos verloren – inklusive Schlafsack und Isomatte. Als ich das Zelt verlasse, sichere ich es mit zusätzlichen Heringen. Dann laufe ich das Ufer ab, um mir ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Vom steinigen Prallufer ist nichts mehr zu sehen – es ist komplett überschwemmt. Auch der Sumpf hat sich vom Regen gefüllt und läuft nun über – an Stellen, die gestern noch trocken waren. Der Fluss hat nach wie vor eine beängstigende Dynamik. In der Ferne flussab sehe ich eine wild aufgeschäumte Stelle mit hohen Wellen. Wäre ich jetzt mit dem Boot auf dem Wasser, könnte ich dieses Hindernis nur schwer umgehen und würde wahrscheinlich voll hineinrauschen, eventuell sogar kentern...

                              Gestern Nachmittag sah der Fluss noch so aus.
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                              Heute Mittag von der gleichen Stelle...
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                              Schon teilweise überspültes Prallufer.
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                              13 Uhr: Kein weiterer Pegelanstieg mehr! Das Wasser scheint sogar wieder etwas zurückzugehen. Ich muss also doch nicht mein Zelt versetzen und kann entspannt am Platz bleiben. Vielleicht fällt der Pegel bis morgen wieder soweit ab, dass ich beruhigt weiterpaddeln kann. Zwei Tage am selben Ort sind mir genug – länger möchte ich hier nicht festsitzen...

                              Flusspegelanstieg am Lagerplatz (gestern früh, heute früh und heute mittag):
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                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole916.jpg Ansichten: 0 Größe: 250,6 KB ID: 3254707

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole917.jpg Ansichten: 0 Größe: 243,7 KB ID: 3254712

                              Bis 16 Uhr geht das Wasser um etwa 20 cm zurück, im weiteren Verlauf dann aber kaum noch. Es wird wohl eine Weile dauern, bis der Pegel wieder ein Niveau erreicht, das mich gefahrlos weiterpaddeln lässt. Immerhin regnet oder schneit es nicht mehr und am nächsten Morgen reißt sogar der Himmel auf. Zögerlich lugt der Mond zwischen den Wolken hervor und lässt die morgendliche Szenerie in einem mystischen Licht erscheinen. Klar und deutlich zeigen sich jetzt auch die frisch verschneiten Berggipfel im Westen, die im Licht der aufgehenden Sonne ein tolles Fotomotiv abgeben. Direkt hinter dem höchsten unter ihnen, dem 2100 m hohen Njulkandja, verabschiedet sich dann auch der abnehmende Mond.
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole919.jpg Ansichten: 0 Größe: 115,9 KB ID: 3254713

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole920.jpg Ansichten: 0 Größe: 98,1 KB ID: 3254716

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole922.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,6 KB ID: 3254719

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole923.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,7 KB ID: 3254717

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole924.jpg Ansichten: 0 Größe: 247,0 KB ID: 3254721

                              Es ist ein herrlicher Start in den Tag, wenngleich ein frischer, denn bei Temperaturen um 0°C kommt wieder ein spürbarer Wind auf, der mich ordentlich frösteln lässt. Da der Flusspegel über Nacht kaum gefallen ist und immer noch mindestens 1 m über Normal liegt, wird es besser sein, auch noch den heutigen Tag abzuwarten. Ich entscheide mich für eine kleine Wanderung durchs Hinterland, um von einem nahe gelegenen Berggipfel einen schönen Rundumblick zu erhaschen. Schon auf der Karte wirkte dieser Talabschnitt irgendwie reizvoll, weshalb ich mein Lager unbedingt hier aufschlagen wollte. Und ich werde nicht enttäuscht, denn schon auf den ersten paar hundert Metern bin ich total angetan von der Vielfalt an schönen Perspektiven, die mir dieser abwechslungsreiche Landstrich bietet: Zuerst eine Art Moräne, auf dem verkohlte Pinienbüsche an einen früheren Waldbrand erinnern, dahinter ein nicht verzeichneter kleiner See, in dem sich die umliegenden Berge wunderbar spiegeln, dann eine wilder Bach, dessen Strömung so kräftig ist, dass ich eine Weile nach einer geeigneten Passage suche, und schließlich der Aufstieg zu einem kahlen 935 m hohen Bergvorsprung, der mir einen fantastischen Blick in die Weite erlaubt...
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                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole926.jpg Ansichten: 0 Größe: 250,7 KB ID: 3254726

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole927.jpg Ansichten: 0 Größe: 211,2 KB ID: 3254722

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole928.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,6 KB ID: 3254724

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                              Blick zurück auf den Tscharky, an dessen Ufer ich mein Zelt stehen lassen habe (ganz links erkennt man auch den kleinen See, den ich zu Beginn passierte).
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                              Sogar aus dieser Entfernung lässt sich erahnen, dass der Fluss immer noch zu wild ist, um ihn gefahrlos hinunter zu raften.
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                              Wenn ich dem Bachlauf weiter ins Seitental hinauf folgen würde, käme ich zu diesem See, der sich auf einer flachen Passhöhe befindet.
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                              Und da ist es wieder: das Wappentier des Tscharky 😉
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                              Im Südwesten erkenne ich auch schon die Boldymba, die ein paar Kilometer flussabwärts in den Tscharky mündet. Das Gelände sieht jedoch nicht so aus, dass sich hier noch ein 3 m hoher Wasserfall verstecken würde.
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                              Um mir auch ein Bild aus nächster Nähe zu verschaffen, gehe ich auf meinem Rückweg direkt zum Tscharky hinunter. Zufällig lande ich dabei an einer Schlüsselstelle, die wohl den vermeintlichen Wasserfall repräsentiert: eine wuchtige Stromschnelle mit gefährlichen Wellen und Walzen auf ganzer Breite! Eine Weile stehe ich am Ufer und betrachte respektvoll die wild schäumenden Wassermassen, die sich in der Flussmitte besonders hoch aufschaukeln – wenn ich da durchrauschen würde, wäre eine Kenterung garantiert. Bliebe also nur eine Umgehung am rechten Rand, wobei es dort einige größere Steinblöcke gibt, die mir zum Verhängnis werden könnten. Dicht am Ufer sollte es aber möglich sein, ohne ernsthafte Probleme durchzukommen...
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                              Zurück zum Lagerplatz folge ich einem Bärenpfad, der über zwei Kilometer nah am Ufer entlangführt. Dabei versuche ich die Dynamik des Flusses stets im Blick zu behalten, um dessen Befahrbarkeit einzuschätzen. Doch es scheint auf diesem Abschnitt keine weiteren Problemstellen zu geben, die sich nicht auch umgehen lassen. Von daher bin ich optimistisch, morgen endlich meine Flussfahrt fortsetzen zu können.
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                              Den späten Nachmittag nutze ich noch für einen Sprung ins kalte Nass und den Abend für eine weitere Brotbackaktion. Wenn ich schon so viel Zeit an einem Ort verbringen muss, sollte ich sie auch sinnvoll ausnutzen. Mehr als drei Stunden dauert es diesmal, um das zweite Kilo Mehl in 30 leckere „Taigabrote“ zu verwandeln (aufgeteilt in 13 herbe mit Knoblauch und Kräutern und 17 süße mit Rosinen und Zucker).
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole943.jpg Ansichten: 0 Größe: 248,7 KB ID: 3254741

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                              Zuletzt geändert von bikevagabond; 19.04.2024, 13:06.
                              „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                              • bikevagabond
                                Erfahren
                                • 22.11.2013
                                • 257
                                • Privat

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                                #95
                                Am nächsten Morgen ist das Hochwasser endlich auf die Hälfte seiner Maximalwelle abgefallen, wobei die verbliebenen 70 cm über dem Ausgangszustand immer noch recht hoch sind. Doch die Dynamik des Flusses wirkt bereits viel überschaubarer mit deutlich langsamerer Strömung und wieder freiliegenden Uferbereichen, so dass es jetzt möglich sein sollte, in kritischen Situationen spontan anzulegen. Nach drei Tagen und vier Nächten an einem Ort ist es nun definitiv an der Zeit weiterzufahren (es ist inzwischen der 3. September)! Zum ersten Mal schlüpfe ich nun in meinen Trockenanzug und binde mir die Waden mit Riemen ab, damit ich bei einem unfreiwilligen Bad nicht allzu schnell von unten volllaufe... (die Füßlinge hatte ich wegen Auflösungserscheinungen leider abschneiden müssen)
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole947.jpg Ansichten: 0 Größe: 224,4 KB ID: 3254751

                                Auf den ersten zwei Kilometern komme ich wie geplant durch – alle Hindernisse lassen sich problemlos umgehen. Allerdings sind jetzt durch den niedrigeren Wasserstand ein paar zusätzliche Steinblöcke zum Vorschein gekommen, die mich beim Queren der wuchtigen Schwelle schließlich ins Straucheln bringen. Wo es gestern noch einen paddelbaren Korridor zwischen den Blöcken gab, ist es jetzt viel zu eng geworden – ich bleibe hängen und kippe dabei fast aus dem Boot – zum Glück nur fast...
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole948.jpg Ansichten: 0 Größe: 168,8 KB ID: 3254755

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole949.jpg Ansichten: 0 Größe: 195,9 KB ID: 3254750

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole950.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,5 KB ID: 3254753

                                Danach wird es für eine Weile ruhiger und ich lehne mich für einen Moment mal ganz entspannt zurück. Am rechten Ufer bemerke ich dabei ein paar aufgestellte Holzstangen – wieder mal ein altes Lager, das ich mir gerne aus nächster Nähe anschauen möchte, doch die kräftige Strömung bietet mir keine Gelegenheit anzulegen. Nach ein paar missglückten Versuchen, am Ufer Halt zu finden, lasse ich mich kurz darauf in einen rechten Nebenarm hineinziehen. Schon in diesem Moment vernehme ich ein dumpfes Rauschen – irgendetwas scheint sich hinter der nächsten Kurve zu verbergen. Hastig steuere ich das flache Gleithangufer der Schotterinsel an und es gelingt mir noch, an der letztmöglichen Stelle anzulanden, bevor der Strom wieder so stark wird, dass er mich gnadenlos in die Mitte des Flusslaufs gezogen hätte. Zu Fuß laufe ich ein Stück vor und sehe, wie sich der Nebenarm weiter verengt und sich in der Kurve zu einem wilden Getöse mit riesigen Wellen aufschaukelt. Wenn ich hier reingeraten wäre, hätte es mich definitiv umgeworfen! Ein Glück, dass ich noch rechtzeitig anhalten konnte...
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                                Doch wie jetzt weiter? Am Inselufer abwärts treideln würde mir nichts bringen, denn auch von links kommt ein kräftiger Strom in den Hauptlauf zurückgeflossen, wobei auch der Punkt des Zusammentreffens mit hohen Wellen einhergeht, in die ich direkt hineingeraten würde, wenn ich am Inselende wieder ins Boot steigen sollte. Ich realisiere, dass ich zurücktreideln muss, um in den anderen, weniger wuchtigen Nebenarm zu gelangen. Dieser ist zwar von großen Blöcken mit kleinen Walzen durchsetzt, aber nur hier sehe ich eine Chance, heile von meiner wild umströmten Insel herunter zu kommen. Also ziehe ich das Boot an den Inselanfang und paddle von dort so schnell es geht, zwischen den Blöcken an das ganz linke Ufer, denn dieses scheint begehbar zu sein. Hier gelingt es mir dann, mein Boot an den hohen Wellen vorbei zu treideln, obwohl das Wasser zwischen den Felsen und am Rande eines Treibholzhaufens grenzwertig tief ist. Gestern wäre ich hier sicher nicht durchgekommen...
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole952.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,0 KB ID: 3254752

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole953.jpg Ansichten: 0 Größe: 199,4 KB ID: 3254756

                                Damit war die Problemstelle aber noch nicht überwunden, denn ich bin nun an dem Ufer, an dem die Boldymba in den Tscharky mündet. Auch dieser an sich unspektakuläre Zufluss präsentiert sich als reißender Strom, der mich sofort in die Mitte des Tscharky schieben würde, wo sich immer noch in unregelmäßigen Abständen hohe, teils auch schräge Wellen aufschaukeln. Eigentlich könnte ich es wagen, aber da gerade alles in mir auf maximale Sicherheit gepolt ist, bin ich nicht bereit, dieses vermeidbare Risiko einzugehen. Ich wähle den mühsamen Weg und zerre mein Boot nun auch die Boldymba hinauf, bis ich nach etwa 100 m eine Stelle erreiche, an der ich gefahrlos die Flussseite wechseln kann.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole954.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,5 KB ID: 3254761

                                Erst hinter der Boldymba-Mündung steige ich wieder ins Boot, doch die Verschnaufpause währt nur kurz, denn schon nach einem Kilometer taucht die nächste, nunmehr dritte wuchtige Schwelle auf. Auch hier gibt es eine angsteinflößende Dynamik mit über 1 m hohen Wellen, so dass ich es vorziehe, das Ganze am rechten Ufer treidelnd zu passieren. Auf den Fotos sieht das Wildwasser irgendwie nicht so dramatisch aus, aber auch an dieser Stelle hatte ich mächtig zu kämpfen, dass mir das Boot nicht aus den Händen gerissen wird...
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole955.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,0 KB ID: 3254758

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole956.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,5 KB ID: 3254757

                                Danach wird es endlich ruhiger und der Flusslauf teilt sich zuweilen in mehrere Arme auf. Die Fließgeschwindigkeit bleibt aber flott, vom Charakter her ähnelt der Tscharky nun der Indigirka, zumal das verschmutzte Wasser auch wieder für das typische Knistern sorgt, das sich anhört, als ob tausende klingende Kristalle auf den Bootsschlauch treffen (in Wahrheit sind es die Sedimentteilchen). Als ich vor acht Jahren auf der Judoma zum ersten Mal dieses Geräusch wahrnahm, dachte ich zuerst, mein Boot schlägt Leck und lässt Luft. In einem Fahrtbericht zur Adytscha von 2017 wird dieses Phänomen als „singendes Wasser“ bezeichnet. Die Raftinggruppe erklärt es in ihrer Schlussfolgerung etwas ausführlicher:

                                „Fast entlang der gesamten Flusslänge erlebten wir ein Phänomen, das keiner von uns zuvor beobachtet hatte – „singendes Wasser“. Der Effekt scheint nur in schlammigem Wasser aufzutreten. Das Wesentliche ist, dass in Bereichen einer Rolle (russ. „Perekat“) mit einer großen Anzahl von „Pilzen“, wo eine aktive Durchmischung stattfindet, Geräusche aus dem Wasser deutlich hörbar sind, die wir entweder mit dem Geräusch von sehr leichtem Regen verglichen haben, oder mit einem leisen Geräusch eines entfernten Steinschlags oder mit dem Geräusch von brutzelndem Öl in einer Bratpfanne. Man kann den Klang verstärken, indem man das Ohr an den Ballon des Katamarans hält, der als Resonator fungiert. Wir erklären dieses Geräusch durch das Aneinanderreiben zahlreicher Schwebeteilchen, die in vertikalen Wasserströmen turbulenter Flussabschnitte in großen Mengen vorhanden sind und dort zusätzlich aufgewirbelt werden.

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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole958.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,6 KB ID: 3254759

                                Dann plötzlich wieder eine Elchbegegnung: ein kapitales Tier ohne Geweih bemerkt mich und steigt aufgeschreckt den Hang hinauf. Für ein Foto ist er leider viel zu schnell weg... Trotz grauen Wetters genieße ich den Blick in die stille Berglandschaft, wobei mich vor allem die herbstlichen Farben begeistern, die an manchen Stellen mit tiefroten Farbtupfern überraschen.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole959.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,2 KB ID: 3254762

                                Kurz vor und hinter einer Naled-Fläche mit Eisresten auf der linken Seite wird der Wasserlauf wieder etwas ruppiger und ich muss mein Boot aufmerksam an den hohen Wellen vorbeischiffen. Es ist noch immer kein Zurücklehnen möglich, denn auch in den ruhigeren Bereichen gibt es teilweise Wellen mit Halbmeterschächten, die ich stets frontal durchlaufen muss, damit mir nicht allzu viel Wasser ins Boot schwappt. Auch mitten im Fluss verankerte Baumstämme können eine ernste Gefahr darstellen, wenn ich sie zu spät sehen und daran hängen bleiben sollte...
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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole961.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,8 KB ID: 3254763

                                Inzwischen habe ich den Rand des Gebirges erreicht und der Flusslauf hält auf eine weitläufige Taigaebene zu. Doch bevor mich nur noch flaches Land umgibt, passiere ich einen letzten markanten Hügel, der sich unmittelbar hinter dem Zufluss Unga-Sibikte erhebt. Genau hier möchte ich mein nächstes Lager schlagen, denn es ist auch die letzte Chance auf einen Rundumblick aus größerer Höhe.
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                                Als ich am Ufer anlege, um einen geeigneten Platz für das Zelt zu finden, bin ich mal wieder hellauf begeistert von den Lagerbedingungen: Es gibt eine herrlich ebene Fläche mit trockenem Flechtengrund in offener Lärchentaiga, zudem auch einen schönen Blick über den Fluss – was will man mehr? Einziges Manko: ein gut ausgetretener Bärenpfad, der genau über meinen auserkorenen Platz führt. Das hält mich aber nicht davon ab, an diesem schönen Ort zu bleiben...
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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole964.jpg Ansichten: 0 Größe: 306,2 KB ID: 3254767

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole965.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,2 KB ID: 3254768

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole966.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,3 KB ID: 3254770

                                Am nächsten Tag sieht es für einen Moment lang so aus, als würde es einen heiteren Tag geben, doch kurz nach Sonnenaufgang zieht es schon wieder zu.
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                                Ein Streifenhörnchen hüpft durch das Ufergebüsch.
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                                Schon gestern Abend bemerkte ich diesen abgeschabten toten Baum direkt am Bärenpfad. Es scheint eine Art Markierbaum zu sein, an dem sich der Bär regelmäßig reibt, um seinen Geruch zu hinterlassen – erkennbar an den Fellbüscheln, die am Stamm sichtbar hängengeblieben sind.
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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole971.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,1 KB ID: 3254774

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                                Nach dem Frühstück besteige ich noch den kleinen Berg, der sich direkt neben meinem Lagerplatz befindet. Ich brauche nur ein paar Meter über eine buckelige Sumpffläche laufen und schon geht es schnurstracks den Blockhang zum Gipfel hinauf.
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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole974.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,9 KB ID: 3254777

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                                Im weichen Flechtengrund bemerke ich immer wieder solche Gänge, die wahrscheinlich im Winter unterm Schnee von Mäusen oder Lemmingen getreten wurden.
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                                Ankunft auf dem Gipfel, von dem man in alle Richtungen in die Ferne schauen kann.
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                                Das Tal des Zuflusses Unga-Sibikte.
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                                Blick auf die verzweigte Aue des Tscharky.
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                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole980.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,4 KB ID: 3254783

                                Beim Herumstiefeln bemerke ich noch einen mysteriösen Steinkreis, der mich an eine uralte Grabstätte erinnert. Sollte hier in grauer Vorzeit mal ein Ewenenhäuptling bestattet worden sein? Später in Verchojansk zeige ich die Fotos dem Leiter des örtlichen Museums, um eine Antwort darauf zu finden, doch seiner Einschätzung nach handelt es sich dabei um keine Grabanlage, sondern um einen geodätischen Messpunkt aus der Geologenzeit. Er sei nur deshalb aus Stein errichtet worden, weil in der näheren Umgebung kein passendes Stangenholz greifbar war...
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                                Nach zwei Stunden bin ich wieder unten und begebe mich auf den Fluss.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole982.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,5 KB ID: 3254785

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole983.jpg Ansichten: 0 Größe: 269,4 KB ID: 3254786

                                Blick zurück auf den Hügel, von dem ich eben noch heruntergeschaut habe (es ist der rechte).
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole984.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,5 KB ID: 3254787

                                Es herrscht eine düstere Lichtstimmung, die Wolken scheinen sich immer mehr zu verdichten. Gegen 14 Uhr kommt dann auch noch Regen auf, der mir mit eiskaltem Wind anderthalb Stunden ins Gesicht schlägt. 8°C und ein leichter Gegenwind reichen, dass ich trotz Trockenanzug und permanenter Paddelbewegung ins Frieren komme. Vor allem die Füße in meinen Watstiefeln sind ständig eisekalt...
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole985.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,2 KB ID: 3254788

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole986.jpg Ansichten: 0 Größe: 93,1 KB ID: 3254789

                                Es geht auf langer Strecke durch die aufgezweigte Aue mit vereinzelten Treibholzhaufen. Die Strömung ist nach wie vor flott und der Flusslauf weitgehend hindernisfrei.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole987.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,3 KB ID: 3254790

                                Vor einigen Tagen war hier noch alles überflutet.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole988.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,9 KB ID: 3254791

                                Eine Gruppe Gänse bleibt mutig am Ufer, bis ich an ihnen vorbei bin.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole989.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,8 KB ID: 3254792

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole990.jpg Ansichten: 0 Größe: 67,3 KB ID: 3254793

                                Am rechten Zulauf des Juktyken gibt es plötzlich wieder große Blöcke im Wasser und mit ihnen eine erneute Wildwasserschwelle! Ich muss also auch in der verzweigten Aue stets auf der Hut bleiben... Irgendwann aber knickt der Flusslauf nach Westen ab und das Wasser vereint sich wieder in einem einzigen Kanal. Von nun an rückt die halb verschneite Bergkulisse des nördlichen Tscherskigebirges zusehends in die Ferne. Die neuen Ufer sind trostlos, oft auch mit abgebranntem Wald. Erst als eine knallgelbe Weidenaue auftaucht, bekommt die Landschaft wieder ein einladendes Gesicht.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole991.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,4 KB ID: 3254794

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole992.jpg Ansichten: 0 Größe: 251,8 KB ID: 3254795

                                Mein Nachtlager schlage ich auf der Rückseite einer großen Mäanderschleife auf. Rund 50 km konnte ich heute zurücklegen! Als ich das Zelt aufbaue, setzt neuer Regen ein, der mir noch bis zum nächsten Morgen aufs Zeltdach pladdert. Bei solchem Wetter bleibt mir nichts anderes übrig, als mein Essen auf dem Gaskocher im Vorzelt zuzubereiten.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole993.jpg Ansichten: 0 Größe: 265,4 KB ID: 3254797

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole994.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,3 KB ID: 3254796
                                Zuletzt geändert von bikevagabond; 20.04.2024, 22:08.
                                „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                Meine bisherigen Reisen

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                                • bikevagabond
                                  Erfahren
                                  • 22.11.2013
                                  • 257
                                  • Privat

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                                  #96
                                  Der neue Tag startet dann wie der vorangegangene mit einer kurzen Sonneneinlage, die den Herbstwald in einem kontrastvollen Gelb erscheinen lässt.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole995.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,8 KB ID: 3254803

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole996.jpg Ansichten: 0 Größe: 318,0 KB ID: 3254806

                                  Das ungemütliche Regenwetter bleibt mir aber hartnäckig erhalten und sorgt nun für wiederholte, teils kräftige Schauer.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole997.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,1 KB ID: 3254804

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole998.jpg Ansichten: 0 Größe: 101,6 KB ID: 3254802

                                  Auf den nächsten Kilometern gibt es ein paar verblockte Abgänge, insbesondere an den canyonartigen Mäanderkurven mit teils hohen Felswänden. Ich schaffe es, mich überall problemlos durchzumanövrieren, auch wenn es ab und an mal etwas hektisch zugeht, um den höchsten Wellen auszuweichen.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole999.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,8 KB ID: 3254805

                                  Am Nachmittag lichtet sich der Himmel und die Sonne kommt raus – ein Fest für die Sinne nach dem ganzen Grau!
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1000.jpg Ansichten: 0 Größe: 98,1 KB ID: 3254801

                                  An dieser letzten Canyonwand enden dann auch die Wildwassermäander.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1001.jpg Ansichten: 0 Größe: 211,3 KB ID: 3254808

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1002.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,2 KB ID: 3254807

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1003.jpg Ansichten: 0 Größe: 271,3 KB ID: 3254809

                                  Als sich der Flusslauf wieder in mehrere Arme aufgabelt, erwischt mich noch einmal ein kräftiger Regenschauer – diesmal mit unmittelbar folgendem Sonnenschein, so dass ich wie geflasht vor einem Wahnsinns-Regenbogen stehe...
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1004.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,1 KB ID: 3254811

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1005.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,9 KB ID: 3254810

                                  Das abziehende Schauergewölk sieht aus wie ein entfernter Waldbrand.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1006.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,0 KB ID: 3254812

                                  Am Osthorizont bekomme ich noch einmal die schneebedeckten Gipfel der unerreichbaren Ausläufer des nördlichen Tscherskigebirges zu sehen.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1007.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,5 KB ID: 3254813

                                  Eine ganze Weile paddle ich mit guter Geschwindigkeit durch flache Auwälder, bis ich gegen Abend den Blockhang eines 700 m hohen Bergmassivs erreiche. Eigentlich hatte ich gehofft, hier einen Platz für die Nacht zu finden, doch das Gelände bietet nirgendwo eine Fläche fürs Zelt. Während ich den Hang nach ebenen Stellen absuche, bekomme ich immerhin einen fantastischen Weitblick bei herrlichem Abendlicht geboten.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1008.jpg Ansichten: 0 Größe: 225,7 KB ID: 3254814

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1009.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,3 KB ID: 3254815

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1010.jpg Ansichten: 0 Größe: 168,5 KB ID: 3254819

                                  Ich paddle noch ein Stück der untergehenden Sonne hinterher, in der Hoffnung an der nächsten Flussbiege einen alternativen Platz zu finden, doch es taucht keiner auf. Die mit Lärchen bewachsenen festen Ufer sind stets so weit weg, dass ich sie nicht erreichen kann und die Auen sind mir entweder zu verwachsen, zu steinig oder einfach zu trostlos.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1011.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,9 KB ID: 3254816

                                  Es ist schon ziemlich duster, als ich auf der rechten Flussseite endlich eine Böschung erreiche, die mit richtigem Lärchenwald bewachsen ist. Doch auch hier ich finde keinen Zugang, da der Hang überall steil ins Wasser fällt und keine Möglichkeit zum anlanden bietet. Ich will mich schon mit der steinigen Schotteraue am gegenüberliegenden Ufer begnügen, da höre ich auf einmal einen Bach plätschern. Ich steuere direkt auf ihn zu und siehe da: es gibt an seiner Mündung ein paar Steinblöcke im Wasser, die es mir erlauben anzulegen und aus dem Boot zu steigen! Im Halbdunkeln schleppe ich nun all mein Gepäck den Hang hinauf, bis ich auf einer terrassenartigen Anhöhe einen Premiumplatz fürs Zelt finde – was habe ich doch andauernd für ein Glück ;)
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1012.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,7 KB ID: 3254818

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1013.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,1 KB ID: 3254817

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1014.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,6 KB ID: 3254820

                                  Die Vorteile des gewählten Lagerplatzes zeigen sich auch am nächsten Morgen. Gerade jetzt zu dieser Jahreszeit freue ich mich über jeden Sonnenstrahl, der wärmt und meine Akkus lädt.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1015.jpg Ansichten: 0 Größe: 218,7 KB ID: 3254821

                                  Das Boot hatte ich unten an der Bachmündung an einen starken Baum gebunden.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1016.jpg Ansichten: 0 Größe: 249,1 KB ID: 3254824

                                  Vor mir liegt nun die letzte Etappe auf dem Tscharky, die durch mehrere Canyons führen soll – hier geht es in den ersten hinein. Kurz davor begegnete mir zum dritten Mal ein Elch, der nach unserem Aufeinandertreffen durch die Schotteraue flüchtete...
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1017.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,3 KB ID: 3254822

                                  In den felsigen Schluchten gibt es eine schnelle Strömung mit Wellen an den Kurven, aber kein ernsthaftes Wildwasser und auch keine gefährliche Stellen mehr. Das Wasser ist inzwischen etwas klarer geworden, wobei die Farbe ins leicht Grünliche gewechselt ist (mit Sichttiefe um 1 m). An manchen Abgängen bemerke ich aber immer noch das „singende Wasser“.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1018.jpg Ansichten: 0 Größe: 228,5 KB ID: 3254825

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1019.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,5 KB ID: 3254826

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1020.jpg Ansichten: 0 Größe: 257,4 KB ID: 3254823

                                  Als ich eine enge Mäanderschleife passiere, laufe ich für ein paar Fotos das Gleithangufer ab und entdecke dabei eine Feuerstelle. Möglich, dass diese von anderen Raftern stammt, die hier irgendwann mal durchgekommen sind.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1021.jpg Ansichten: 0 Größe: 315,5 KB ID: 3254827

                                  Das in manchen Bäumen hängengebliebene Treibgut zeigt schön, wie hoch mitunter das Wasser steigt – im Extremfall könnten es hier ganze 4 m mehr sein!!
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1022.jpg Ansichten: 0 Größe: 259,2 KB ID: 3254828

                                  An der südlichsten Rechtsbiege klettere ich ein letztes Mal eine felsige Böschung hinauf und werde mit diesem schönen Canyonblick belohnt. Die Taiga wirkt hier sehr einladend – mit einer angenehmen Mischung aus lockerem Lärchenwald, eingestreuten Pininienbüschen und hellem Flechtengrund.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1023.jpg Ansichten: 0 Größe: 211,7 KB ID: 3254829

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1024.jpg Ansichten: 0 Größe: 249,9 KB ID: 3254831

                                  Auf den letzten Kilometern schneidet sich der Tscharky schließlich durch eine tiefe Schlucht mit schätzungsweise über 50 m hohen Canyonwänden. Auf den Berggipfeln der Umgebung zeigen sich auch schon die ersten Kisiljachy, die später am Unterlauf der Adytscha wieder zu einer Touristenattraktion werden.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1025.jpg Ansichten: 0 Größe: 180,4 KB ID: 3254830

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1026.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,5 KB ID: 3254832

                                  Plötzlich kommt mir ein Motorboot entgegen – die ersten Menschen seit 13 Tagen! (bzw. das erste motorisierte Fahrzeug seit 18 Tagen...)
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1027.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,4 KB ID: 3254833

                                  Es ist ein älteres Paar von der Wetterstation „Ust-Tscharky“ (Ustje=Mündung, also „Tscharkymündung“). Sie scheinen nicht überrascht zu sein, hier draußen einen paddelnden Radfahrer zu treffen. Stattdessen erzählen sie mir, dass hier vor zwei Tagen ein „Jakut“ durchkam und nach einem Deutschen gefragt hätte... Ich bin vollkommen perplex, als ich diese Nachricht höre. Njurgun war also schon hier! Aber wie kann das sein?? „Kam er von der Adytscha oder vom Tscharky?“, frage ich sie. „Vom Tscharky“, lautet ihre unmissverständliche Antwort.Verrückt! Njurgun war demnach nicht umgekehrt, sondern weiterhin meiner Route gefolgt. Und dann hat er mich sogar noch überholt – unbemerkt! Ein merkwürdiges Gefühl macht sich breit, nahm ich doch die ganze Zeit an, in dieser scheinbar menschenleeren Bergwildnis allein unterwegs zu sein. Doch nun stelle ich fest, dass dies nur eine Illusion war, denn Njurgun blieb die ganze Zeit in meiner Nähe... „Bis zur Wetterstation sind es nur noch 10 km, du kannst dort übernachten“, sagen sie mir noch. Dann verabschieden sich die beiden und fahren weiter den Tscharky hinauf. Kurz darauf kommen sie schon wieder zurück und rufen mir noch einmal wohlwollend zu: „In ein paar Kilometern, auf der linken Seite!“ Genau in diesem Moment erreiche ich die Mündung des Tscharky in die mächtige Adytscha.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole1028.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,3 KB ID: 3254834
                                  Zuletzt geändert von bikevagabond; 19.04.2024, 13:47.
                                  „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                  Meine bisherigen Reisen

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                                  • qwertzui
                                    Alter Hase
                                    • 17.07.2013
                                    • 2900
                                    • Privat

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                                    #97
                                    Was für unfassbar schöne Farben diese Schlechtwettertage noch zu bieten hatten und dann noch der Regenbogen.

                                    Bist Du sicher, dass nicht auch noch ein
                                    am Ufer stand, dass Du wegretouchiert hast, um Dein Publikum nicht restlos mit Schönheit zu überfordern?

                                    Dass Njurgun Dich am Ende wieder überholt hat, passt zur restlichen Geschichte. Es freut mich, ihn in Sicherheit zu wissen

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                                    • bikevagabond
                                      Erfahren
                                      • 22.11.2013
                                      • 257
                                      • Privat

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                                      #98
                                      Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                      Bist Du sicher, dass nicht auch noch ein
                                      am Ufer stand, dass Du wegretouchiert hast, um Dein Publikum nicht restlos mit Schönheit zu überfordern?
                                      Schön formuliert 😅😅
                                      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                      Meine bisherigen Reisen

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