[RU] Von Kältepol zu Kältepol (Tscherskigebirge 2023)

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    [RU] Von Kältepol zu Kältepol (Tscherskigebirge 2023)

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    Irgendwann habe ich mal was von einer "Pole to Pole Expedition" gelesen – und dachte mir, das kann ich auch! Meine Version davon sieht so aus: Ich verbinde einfach die kältesten bewohnten Orte der Nordhemisphäre – den "Kältepol" Oimjakon und den "Kältepol" Verchojansk. Mehr als 1000 weglose Kilometer durch die sibirische Bergwildnis galt es zu überwinden. Mit Fahrrad und Packraft. Sieben Wochen lang. Die größte Herausforderung dieser Tour: eine über 200 km lange Marschetappe durch das unbewohnte nördliche Tscherskigebirge...

    Start am Kältepol Oimjakon
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    Erster Rafting-Abschnitt auf der Indigirka
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    Bergtour zu den „Steinmenschen“ bei Ust-Nera
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    Indigirka im zentralen Tscherskigebirge
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    Weiter im Tal des Injali
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    Mehr als 100 Mal musste der Fluss durchquert werden
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    Großer Flussgletscher (Naled bzw. Aufeis)
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    Oberer Abschnitt des Injali-Tals
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    Erster Pass (1500 m)
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    Im Burkat-Tal
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    Zweiter Pass am Quellsee des Tscharky (1350 m)
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    Tscharky-Hochebene
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    Nomadenlager
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    Nachtlager am Beginn des zweiten Rafting-Abschnitts
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    Weiterfahrt auf dem Tscharky bzw. Muolakan
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    Durchbruch durch die Onelski-Bergkette
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    Am Rande der Tschibagalach-Bergkette
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    Mittellauf des Tscharky Ende August / Anfang September
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    Unterlauf des Tscharky
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    Übergang in die Adytscha mit hohen Canyonwänden
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    Träger Unterlauf der Adytscha
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    Weiter mit dem Fahrrad
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    Polarlichtnacht auf einem Pass namens „Schaman“
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    Fahrweg von Betenkes nach Batagaj
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    Batagaika Krater (weltgrößter Thermokarst)
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    Herbstliche Lärchentaiga
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    Passhöhe kurz vorm Ziel (520 m)
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    Ankunft am Kältepol Verchojansk
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    Letzte Nacht in Batagaj
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    Route von Oimjakon nach Verchojansk
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    Zuletzt geändert von bikevagabond; 09.12.2023, 01:29.
    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
    Meine bisherigen Reisen

  • Fjellfex
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    • 02.09.2016
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    #2
    WAHNSINN!!
    Das ist ja exotischer und spannender als eine Reise zum Mond...

    Kommentar


    • bikevagabond
      Erfahren
      • 22.11.2013
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      • Meine Reisen

      #3
      Nachdem ich vor zwei Jahren schon den südlichen Teil des Tscherskigebirges durchquert hatte und von den menschenleeren Weiten mit ihren epischen Landschaften restlos begeistert war, wollte ich als nächstes unbedingt auch den zentralen und nördlichen Teil dieses gigantischen Gebirgszuges kennenlernen. Das Tscherskigebirge, dessen Ausdehnung mit unseren Alpen vergleichbar ist, war lange Zeit so schwierig zu erreichen, dass es erst in den späten 1920er Jahren durch sowjetische Kartografen erfasst und auf den Weltkarten sichtbar wurde. Auch heute, kaum hundert Jahre danach, ist vor allem zum nördlichen Gebirgsteil nur wenig bekannt bzw. beschrieben, so dass sich hier ein nicht-einheimischer Wildniswanderer noch wie ein Entdecker des frühen 20. Jahrhunderts fühlen darf. Allein diese Tatsache hat mich schon so sehr fasziniert, dass ich regelrecht angefixt war, einen für mich machbaren Weg mitten durch diesen Gebirgsteil zu finden. Doch egal welche Route ich mir auch anschaute, die Entfernungen zwischen den Flüssen erschienen mir in allen Varianten zu lang, um sie mit einem Boot im Gepäck und Proviant für mehrere Wochen bewältigen zu können. Bis ich mal in ein paar Satellitenbilder reinzoomte und durch Zufall Fragmente einer Kettenfahrzeugspur entdeckte, die in den Flusstälern parallel zum Hauptkamm tief in das Gebirge hineinzureichen schien. Auf dieser Spur, so dachte ich mir, könnte ich ein Fahrrad als Packesel einsetzen und wäre auf diese Weise vielleicht doch noch in der Lage, einen weit entfernten Fluss zu erreichen, der den angepeilten abgelegenen Nordwesten des Gebirges durchfließt und anschließend auf besiedeltes Gebiet zusteuert, denn irgendwie muss man ja am Ende auch wieder zurückkehren können...

      So richtig klar wird mir das Ganze aber erst zwei Monate vor meinem Tourstart, denn im Mai schreibe ich noch an einem Buch über meine Tschukotka-Reise von 2018(ebenfalls mit Fahrrad und Boot – auf dieser Tour sammelte ich erste Offroad-Erfahrungen mit einem schwer bepackten Fatbike in wegloser Bergtundra) und kann mich daher erst im Juni in die konkreten Planungen und Vorbereitungen stürzen. Während dieser Zeit stehe ich auch in Kontakt mit einem jakutischen „Bikerafter“ – Njurgun Efremov (wahrscheinlich der einzige Jakute, der kombinierte Touren dieser Art unternimmt) – denn er hatte schon lange vor mir Tschukotka mit Fahrrad und Boot bereist und zwar auf einer unfassbar langen Route mitten durch die weglose Wildnis, so dass ich seine Geschichte unbedingt in meinem neuen Buch unterbringen musste. Vor fünf Jahren hatte er mich mal per E-Mail angeschrieben, als er von meinem Tschukotka-Plan erfuhr, seitdem tauschten wir uns hin und wieder aus, aber zu einer persönlichen Begegnung war es bisher nicht gekommen, denn immer wenn ich mal einen Zwischenstopp in seiner Heimatstadt Jakutsk einlegte, befand er sich als Goldwäscher in irgendeiner entfernten Mine (oftmals den ganzen Sommer und Herbst). Diesmal scheint aber etwas anders zu laufen, denn er bekommt im Juni plötzlich frei und lädt mich spontan ein, mit ihm die Algama und den Utschur im Süden Jakutiens hinabzuraften (Robtrek hat über diese Flussroute mal einen Bericht verfasst, daher wusste ich sofort mit diesem Vorschlag etwas anzufangen). Eine großartige Idee, auf die ich gerne eingehen würde, doch so kurzfristig ist es mir vollkommen unmöglich mitzumachen, zumal ich ja auch schon einen ganz anderen Plan im Kopf hatte. Also schreibe ich ihm zurück, dass ich erst nach Beendigung des Buchprojekts um den 20. Juli herum Zeit finden würde, inzwischen auch an einer Reiseroute von Oimjakon nach Verchojansk tüftle und diese in maximal zwei Monaten mit Rad und Boot zu bewältigen plane. Damit scheine ich nun auch Njurguns Interesse geweckt zu haben, denn er fragt mich daraufhin: „Wie würde es dir gefallen, wenn ich an dieser Route teilnehme?“

      Njurgun auf seiner legendären Fahrt quer durch Tschukotka. Von 2006 bis 2013 arbeitete er sich in fünf Etappen von Jakutsk bis zur Beringstraße durch, wobei er stets ein Fahrrad dabei hatte...
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      Ja, warum nicht, denke ich mir. Ich wollte ihn ja schon immer mal persönlich kennenlernen und es gäbe wohl keinen passenderen Reisepartner, dem das Konzept, mit Rad und Boot weglose Wildnis zu durchqueren, so vertraut ist wie ihm. Auf der anderen Seite kommen mir aber auch ein paar Bedenken, denn eigentlich hatte ich mir vorgenommen, solch anspruchsvolle Routen nur noch mit Leuten umzusetzen, die ich gut kenne, mit denen ich voll auf einer Wellenlänge bin. Das heißt, man sollte vorab schon ein paar gemeinsame Touren unternommen haben, um ein solches Fazit überhaupt ziehen zu können. In diesem Fall würden wir uns aber erst vor Ort richtig kennenlernen und wichtige Details zur Ausrüstung und zu unseren Gewohnheiten erst dann abgleichen können. Die Zeit ist ohnehin schon viel zu knapp, um sich gebührend auf alles einzustimmen. Also schlage ich vor, dass wir es gerne versuchen können, sich aber jeder so vorbereiten sollte, als wären wir alleine unterwegs. Immerhin sind wir beide es gewohnt, solche Touren solo umzusetzen – es sollte also möglich sein, sich vollkommen ungezwungen auf dieses Experiment einzulassen. „Es wäre gut, wenn wir unsere Vorstellungen vergleichen, damit wir uns unterwegs auch gut verstehen.“, füge ich noch hinzu und schreibe ihm ganz konkret, wie ich diese Reise im Detail angehen möchte:

      – Ich habe keine sportlichen Ambitionen, möchte keine Höchstleistungen vollbringen und bin zurzeit auch nicht gut trainiert (ich habe während der letzten acht Monate an einem Buch geschrieben und mich kaum bewegt )
      – Ich werde also vergleichsweise langsam sein und auch immer wieder anhalten, um zu fotografieren oder die Natur links und rechts zu erkunden.
      – Meine Motivation für diese Reise ist das Unterwegssein in einer menschenleeren und landschaftlich schönen Gebirgsregion, in der ich vorher noch nicht war. Vor zwei Jahren durchquerte ich das Tscherski- und Momagebirge im Osten Jakutiens (auf der Route Susuman - Zyrjanka). Diesmal möchte ich den nördlichen Teil des Tscherskigebirges erleben.
      – Die Idee mit den Kältepolen kam mir erst danach, denn ich will am Ende unbedingt das Museum in Verchojansk besuchen. Es soll dort auch Fotos von Fahrradreisenden geben, die den Ort in den 1990er Jahren im Winter erreicht haben. Und ich möchte den Batagaika Krater sehen, an dem ich im Winter vor 6 Jahren vorbeigefahren bin, ohne zu wissen, dass er nur 5 km von der Straße entfernt ist. In Oimjakon war ich schon einmal, während meiner ersten Jakutien-Radreise 2007. Dort möchte ich das Gästehaus und die Wetterstation besuchen und herausfinden, ob es noch die Betreiberin Tamara und den Meteorologen Valeri gibt, bei denen ich damals zu Gast war. Es ist also eine persönliche Motivation, die Pole zu verbinden.
      – Die Route soll so aussehen (es gibt keine Hauptstraße!): Mit einer Marschroutka nach Tomtor, dann per Rad nach Oimjakon, ab hier mit dem Boot auf der Indigirka nach Ust-Nera, dort ein letztes Mal Proviant für 5 Wochen in der Wildnis aufstocken, dann weiter per Boot auf der Indigirka bis zur Mündung des Injali nördlich von Arga-Moj.
      – Hier beginnt der schwierigste Teil der Tour, da ich nicht weiß, wie die Bedingungen sind – es werden etwa 200 km zu Fuß über den Hauptkamm des Tscherskigebirges sein! Zunächst müssen wir das Rad im Flussbett schieben oder flussaufwärts treideln – wir werden vor Ort herausfinden, was besser funktioniert. Es gibt Spuren von Kettenfahrzeugen, denen wir folgen können, aber das Geröll könnte sehr grob sein. Dann kommen zwei Passquerungen (1500 m und 1350 m), hier gibt es nur noch Tundra, keine Bäume mehr. Ziel ist der Fluss Tscharky, wenn dieser erreicht ist und genug Wasser führt, kann es mit dem Boot weitergehen. Ich rechne mit zwei bis drei Wochen für diese 200 km.
      – Als nächstes Rafting auf den Flüssen Tscharky und Adytscha bis Betenkes. Betenkes ist das erste Dorf, an dem wir wieder das Rad aufbauen können, um nach Batagaj und Verchojansk weiterzufahren. Wenn das Wetter gut ist, noch kein Winter, dann können wir auch noch zu den Steinsäulen nördlich von Betenkes paddeln und erst an der Adytscha-Mündung auf das Fahrrad steigen – eine Fahrspur führt von dort direkt nach Batagaj.

      Offenbar habe ich mit diesen Ausführungen genau seinen Nerv getroffen: Richard, ich bin BEGEISTERT von deinem Plan!!! Ernsthaft!!!“, schreibt er mir euphorisch zurück... Perfekt! Darauf lässt sich doch bauen Kurz darauf tauschen wir uns schon über ein paar Ausrüstungsfragen aus, u.a. auch, welches Boot für ihn das geeignetste sein könnte (er überlegt, sich ein neues zuzulegen). Wie sich herausstellt, besitzt er immer noch sein altes Schlauchkajak, mit dem er bereits 2008 durch Tschukotka gepaddelt ist, und hat dieses sogar einsatzbereit an seiner Arbeitsstelle. Obwohl dieses schon ein wenig in die Jahre gekommen ist und die Luftkammern nicht mehr ganz dicht zu sein scheinen, plant er nun damit, die Algama und den Utschur alleine hinunter zu paddeln. Diese Flussroute liegt nämlich auf seinem Nachhauseweg und da ich erst Ende Juli nach Jakutsk kommen würde, sieht Njurgun keinen Grund, sich zu beeilen. Etwa drei Wochen würde die Flussfahrt dauern, so dass er bis Anfang Juli in der Hauptstadt Jakutiens ankommen sollte. Doch dann verzögert sich seine Abreise noch etwas, da er an einer anderen Bergbaubasis für eine weitere Woche anheuern konnte. Diese Schichtarbeit als Goldwäscher ist sein einziges Einkommen, und so nutzt er jede Gelegenheit, um etwas dazu zu verdienen. Am 17. Juni ist es dann aber soweit und er verlässt die Basis, fährt per Anhalter mit einem Kohlezug an den Beginn der Flussroute und verschwindet ins menschenleere Stanowojgebirge...

      Njurgun macht sein Schlauchkajak bereit für die Algama
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      Es ist das gleiche Boot, mit dem er schon 2008 durch Tschukotka paddelte
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole079_njurgunefremov.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,9 KB ID: 3232273

      Der geneigte Leser wird sich inzwischen vielleicht fragen, warum ich mich so ausführlichst dieser Vorgeschichte widme? Ganz einfach: Weil sie eine Kette von Ereignissen beschreibt, die später einen Einfluss auf das weitere Geschehen haben wird. Und weil das, was als nächstes kommt, einfach zu krass ist, um es unerwähnt zu lassen...

      Der Juni ist schon fast vorüber, als Njurgun die Wetterstation Tschjulbju am Utschur erreicht. Hier gibt es lokales WLAN und so sendet er mir eine kurze WhatsApp-Nachricht, damit ich über seine aktuelle Position Bescheid weiß. Vor ihm liegen noch etwa 160 km auf dem Utschur, das Dorf Tschagda an der Mündung in den Aldan ist sein Ziel. Von dort will er sich dann mit einem Motorboot flussaufwärts an die Trasse nach Jakutsk bringen lassen. Er verbringt zwei Nächte an der Wetterstation und paddelt schließlich weiter. Eine Woche später, am 7. Juli, schreibt er mir erneut – und zwar wieder von der Wetterstation:

      „Hallo Richard! Ich hatte einen Unfall, ich habe mein Kajak mit all meinen Sachen flussabwärts auf dem Utschur-Fluss, in der Nähe des Megjuskjan-Zuflusses, verloren Daraufhin bin ich drei Tage lang barfuß in einem linken Plastikpantoffel zurück zur Tschjulbju-Wetterstation gelaufen, der rechte Pantoffel wurde von der Strömung mitgerissen, als ich den Megjuskjan-Fluss durchquerte. Ich bin jetzt an der Wetterstation, morgen werde ich ein Floß bauen und wieder aufs Wasser gehen, um herauszufinden, wo mein Kajak angespült wurde. Aus den Luftkammern tritt Luft aus, daher wird es wohl zur Hälfte untergetaucht sein und nur ein Teil davon aus dem Wasser ragen.“

      Ich bin geschockt, als ich diese Zeilen lese. Ein Szenario wie dieses, gestrandet mitten im Nirgendwo, wäre für mich der absolute Albtraum! Gut, dass es ihm gelungen ist, nach dem Verlust seines Bootes an die Wetterstation zurückzukehren. Drei Tage barfuß, ohne Essen, Schlafsack und Zelt... Wie hat er das überhaupt geschafft? Erst später erfahre ich den kompletten Hergang seines „Unfalls“. Starker Gegenwind zwang ihn unterhalb des Megjuskjan-Zuflusses zu einer Pause am linken Ufer. Er machte sich ein Feuer, kochte etwas zu Essen, als plötzlich ein Bär aus dem Gebüsch trat, der aufgrund des Windes nichts von all dem witterte und nun schon viel zu nah herangekommen war. Um den Bären zu vertreiben, schnappte sich Njurgun sein Schlauchkajak und hob es in die Höhe, denn nur so würde er groß und einschüchternd wirken. Doch genau in diesem Moment fegte eine Windböe heran und riss ihm das Boot mitsamt der daran befestigten Ausrüstung aus den Händen. Es flog direkt zum Fluss hinunter, geriet dort aufs Wasser und trieb allmählich davon, während Njurgun am Ufer hinterher rannte, um es noch irgendwie abzufangen – erfolglos, denn er konnte es nicht mehr erreichen. Mit ihm an Land blieben nur ein paar Töpfe, ein Gaskocher, ein Feuerzeug, ein Taschenmesser, eine Tüte Trockensuppe, ein Bärenspray, das Paddel und zum Glück auch sein Smartphone, mit dem er sich durch die Wildnis navigierte. Er entschied sich, zur Wetterstation zurück zu gehen, da diese deutlich näher lag als sein Zielort Tschagda.

      „Ich trug einen Anzug ohne T-Shirt und Plastikpantoffeln ohne Socken. Von der Stelle, an der das Kajak verloren ging, bis zur Wetterstation waren es entlang des Ufers etwa 56 km. Es war Abend und ich verbrachte die Nacht am Feuer. Am ersten Tag des Marsches zur Wetterstation verlor ich morgens meinen rechten Pantoffel und verletzte mich an einem Zeh des linken Fußes, gerade als ich den Megjuskjan-Fluss überquerte. Aufgrund der Verletzung konnte ich den verbliebenen Pantoffel auch nicht tragen und bin deshalb rund 35 km barfuß gelaufen, wie üblich in Eile, wobei ich viel Energie verschwendet habe. Am zweiten Tag bin ich nur noch ca. 15 km gelaufen, weil meine Füße wund waren und all meine Muskeln schmerzten. Am dritten Tag lief ich dann die restlichen 5 km und erreichte gegen 10 Uhr bereits eine Wohnbasis in der Nähe der Wetterstation. Dort lebt ein Mann – ein Ewenke namens Valera. Den Rest des Tages und die Nacht habe ich bei ihm verbracht und geschlafen, denn von den drei Nächten am Feuer schlief ich nur die ersten beiden ein wenig. Immer gegen 22 Uhr zündete ich ein Feuer an und schlief daneben bis 2..3 Uhr nachts, bis es anfing hell zu werden, und ging sofort weiter. In der dritten Nacht regnete es fast durchgehend, also baute ich am Hang des Ufers eine Feuerstelle aus großen flachen Steinen, damit der Regen das Feuer nicht überschwemmt, und verbrachte die Nacht daneben, wobei ich mich von Zeit zu Zeit mit verschiedenen Körperseiten zum Feuer drehte, um meine Kleidung zu trocknen. Den verbliebenen linken Pantoffel begann ich erst wieder am Nachmittag des zweiten Tages zu tragen, als die Schwellung am verletzten Zeh zurückgegangen war.“

      Steiniges Flussufer am Utschur
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      Wetterstation Tschjulbju
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole081_njurgunefremov.jpg Ansichten: 0 Größe: 321,2 KB ID: 3232276

      Njurgun erreichte Tschagda am 13. Juli. Ein Floß hatte er nicht mehr gebaut, er konnte sich an der Wetterstation ein Schlauchboot leihen und fuhr damit noch bis fast an die Mündung des Utschur, wo er von Fischern aufgegabelt und das letzte Stück per Motorboot mitgenommen wurde. Sein eigenes Boot hat er dabei allerdings nicht wiederfinden können. Wahrscheinlich ist es schon längst in den Aldan gespült worden oder es war irgendwo untergegangen... Später in Jakutsk frage ich ihn, wieso er nicht einfach ins Wasser gesprungen ist, um das Boot an Land zu holen – durch den Gegenwind kann es doch gar nicht so schnell flussabwärts getrieben sein? Als ich seine Antwort höre, bleibt mir die Spucke weg, denn der Grund dafür ist, dass er nicht schwimmen kann! Ein paar Meter würde er sich wie ein Hund über Wasser halten können, mehr jedoch nicht... Wie verwegen muss man eigentlich sein, wenn man trotzdem hunderte, ja tausende Kilometer auf den wildesten Flüssen Ostsibiriens zurücklegt und am Ende noch im kalten Polarmeer bis an die Beringstraße paddelt???

      „Was denkst du? Wirst du dich nun ausruhen und in Jakutsk bleiben, oder möchtest du trotz der Umstände noch die zweite Reise zu den Kältepolen machen?“, frage ich ihn, als er schon auf dem Weg in Richtung Tommot ist, um sich von dort dann mit einem Taxi nach Jakutsk bringen zu lassen. „Das hängt davon ab, ob ich mein restliches Geld dafür aufbringen kann. Ich muss erstmal ein neues Kajak, ein leichtes Zelt und einen neuen Schlafsack kaufen. Und ich muss auch Geld für die Reise und Lebensmittel einplanen...“ Ich biete ihm an, mein litauisches „Drakar Meridian“ mitzubringen. Dieses Expeditions-Schlauchboot, das ich mir mal für reine Flusstouren mit hohem Wildwasseranteil zugelegt habe, wäre mit 7 kg zwar deutlich schwerer als ein Packraft, aber verglichen mit dem verloren gegangenen Schlauchkajak immer noch 1 kg leichter und zudem robust und groß genug, um damit auch ein Fahrrad durchs Wildwasser zu manövrieren. Njurgun nimmt das Angebot an, denn der Transport nach Jakutsk wäre mit 5000 Rubeln (zusätzliches Fluggepäck) im Moment leichter zu bezahlen, als wenn er sich sofort ein neues Boot zulegen würde (ca. 30.000 Rubel bzw. 300 Euro).

      Fünf Tage später mache ich mich schließlich mit zwei Booten im Gepäck auf den Weg. Es ist der 20 Juli, der Beginn einer zehnwöchigen Reise ins Ungewisse, von der ich erst am 1. Oktober wieder zurückkehren werde.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole082.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,1 KB ID: 3232277

      Wer noch ein bisschen zu den abgefahrenen Touren meines plötzlichen Reisegefährten nachlesen möchte – hier gibt es einen kurzen Abriss, in dem seine Unternehmungen bis zum Jahre 2010 aufgelistet sind (in jenem Jahr begleitete er den Weltumrunder Dimitri Kieffer auf seiner zweiten Winteretappe durch Tschukotka):
      https://nexusexpeditions.blogspot.co...n-efremov.html

      Im nächsten Teil gibt es dann wieder ein paar mehr Bilder zum Text.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole083.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,6 KB ID: 3232278
      Zuletzt geändert von bikevagabond; 09.12.2023, 20:14.
      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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      • Nuklid
        Erfahren
        • 09.06.2013
        • 437
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        WOW!! Danke für diese traumhaften Impressionen.

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        • ronaldo
          Freak
          Moderator
          Liebt das Forum
          • 24.01.2011
          • 11968
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Alter Falter... Hammer!!

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          • TilmannG
            Fuchs
            • 29.10.2013
            • 1334
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Unglaubliche Tour, supergute Fotos, irrwitzige Geschichten - Gratuliere!!!
            http://www.foto-tilmann-graner.de/

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            • sibirier
              Dauerbesucher
              • 17.10.2010
              • 811
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Supergeil! Das muss ich meinen Russen zeigen ))) Wenn ich darf...
              Echt stark!
              https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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              • paddel
                Fuchs
                • 25.04.2007
                • 1865
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Mir fehlen die Worte (56 km barfuß durch Sibirien).

                Und freue mich schon sehr auf den kommenden Bericht.
                Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                vorausgesetzt man hat die Mittel.

                W.Busch

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                • Intihuitana
                  Fuchs
                  • 19.06.2014
                  • 2044
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Beeindruckend
                  Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                  • bikevagabond
                    Erfahren
                    • 22.11.2013
                    • 257
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Freut mich, dass hier schon ein paar Leser andocken Soviel kann ich schon verraten: es wird im Verlauf noch ein paar weitere irrwitzige Geschichten geben - einer der Gründe, warum ich diesen Bericht unbedingt niederschreiben möchte.

                    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                    Das muss ich meinen Russen zeigen ))) Wenn ich darf...
                    Nur zu... es ist ja alles öffentlich für jeden lesbar ;)
                    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                    • vobo

                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 719
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Abenteuer! Gut, dass ihr beide offenbar wieder heile zuhause seid.

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                      • Blahake

                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1442
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Ich habe schon Deinen ersten Tscherskigebirge - Bericht verschlungen und freue mich umso mehr auf diesen! Und ich finde es sehr fein, dass Du Dir neben dem Bücher-Schreiben die Zeit nimmst, uns hier sogar für lau an Deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen und dazu diese unglaublich schönen Bilder einstellst.

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                        • agricolina
                          Erfahren
                          • 05.05.2016
                          • 250
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Bin natürlich auch angedockt – was für eine Tour wieder. Unfassbar schöne Bilder! Vielen Dank schon mal, bin sehr gespannt, was da noch so kommt!

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1203
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Alle Achtung, was für ein Bericht. Also erstmal ja (mal wieder!!!) eine ultrakrasse Tour die Du da unternommen hast. Aber was Du da vom Njurgun geschrieben hast, lässt mir ja wirklich die Haare zu Berge stehen. Wie abgebrüht muss man bitte sein um als Nichtschwimmer solche Wildflüsse zu befahren? Und dann auch noch, nach so einem Malheur, was locker hätte böse ausgehen können, gleich wieder loszuziehen. Ich weiß grad echt nicht ob das extrem beeindruckend und cool oder einfach nur leichtsinnig und dämlich finden soll. Vermutlich irgendwas dazwischen. 😂

                            Jedenfalls super spannend und zu lesen und weckt schon enorme Vorfreude auf die Fortsetzung. 😎

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                            • bikevagabond
                              Erfahren
                              • 22.11.2013
                              • 257
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                              Und ich finde es sehr fein, dass Du Dir neben dem Bücher-Schreiben die Zeit nimmst, uns hier sogar für lau an Deinen Erlebnissen teilhaben zu lassen und dazu diese unglaublich schönen Bilder einstellst.
                              ​Mit dieser Geschichte könnte man tatsächlich ein neues Buch füllen, aber ich habe erstmal genug vom Bücher schreiben und versuche mich lieber an einem Forumsbericht ;)

                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                              Ich weiß grad echt nicht ob das extrem beeindruckend und cool oder einfach nur leichtsinnig und dämlich finden soll. Vermutlich irgendwas dazwischen. 😂
                              Das sehe ich im Grunde ähnlich, wobei ich mich mit irgendwelchen Urteilen immer sehr lange zurückhalte und erstmal versuche, die Sicht meines Gegenübers einzunehmen. Das macht es übrigens auch gerade sehr schwer, den nächsten Teil zu schreiben, denn ich weiß ja schon, wie es am Ende ausgegangen ist... (zur Beruhigung: es ist niemandem was passiert, aber es gab doch einige Überraschungen)
                              „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                              • ronaldo
                                Freak
                                Moderator
                                Liebt das Forum
                                • 24.01.2011
                                • 11968
                                • Privat

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                                #16
                                Du machst es ganz schön spannend... los jetzt!

                                Kommentar


                                • bikevagabond
                                  Erfahren
                                  • 22.11.2013
                                  • 257
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Teil 1: Der lange Weg zum Startpunkt der Tour

                                  Den Anreiseteil überspringe ich eigentlich gerne, aber da es sich diesmal um einen besonderen Fall handelt, will ich etwas ausführlicher darauf eingehen. Seit dem Krieg in der Ukraine ist es nämlich nicht mehr möglich, auf direktem Wege nach Russland zu fliegen. Wer es dennoch versucht, muss größere Umwege in Kauf nehmen, z.B. über Istanbul, Baku oder Belgrad. Oder man versucht, auf dem Landweg nach Russland zu gelangen, z.B. in den nahe gelegenen Oblast Kaliningrad. Diese Exklave ist zwar wie eine Insel im EU-Territorium, doch die Ostsee gilt als internationales Gewässer und darf weiterhin von russischen Airlines überflogen werden. Von Kaliningrad ist es also möglich, per Inlandsflug ins russische Kernland zu gelangen.

                                  Als ich anfing zu recherchieren, wie ich auf schnellstem Wege nach Kaliningrad kommen kann, stellte ich fest, dass sich diese Option schon längst etabliert hatte, denn es gibt inzwischen Bustransfers, die aus diversen Städten Deutschlands (oder Polens) direkt nach Kaliningrad fahren. Nur leider konnte ich die Mitnahme eines Fahrrades nicht klären, ein solches Gepäckstück würde, wenn überhaupt, nur mitgenommen werden, wenn es genug Platz im Gepäckfach gibt. Darauf konnte ich natürlich nicht bauen, also entschied ich mich, mit dem Zug bis nah an die Grenze zu fahren, um dann mit dem Rad selbige zu überqueren. Mein Flugticket nach Jakutsk hatte ich mir schon für den 24. Juli buchen lassen (über Freunde in Kamtschatka), den Beginn des Visums setzte ich auf den 22. Juli. Ich rechnete mit einem Tag für die Zugfahrt durch Polen und zwei weitere Tage für die Radfahrt zum Flughafen (insgesamt 150 km), wobei ich auch die Grenzüberquerung mit eventuell längeren Wartezeiten berücksichtigte.

                                  Mit meinem schwer bepackten Fatbike mache ich mich also am 21. Juli auf den Weg. Am Berliner Hauptbahnhof steige ich in den EC nach Gdynia (Gdingen). Das Ticket mit reserviertem Fahrradstellplatz hatte ich zum Glück schon zwei Wochen im Voraus gebucht, kurzfristig hätte ich keines mehr bekommen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole084.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,5 KB ID: 3233866

                                  In Tczew (Dirschau) wechsle ich dann in eine Regionalbahn und fahre am Abend noch bis nach Elbląg (Elbing). Da ich schon im Sommer vor einem Jahr in diesem Teil Polens mit dem Rad unterwegs war, wusste ich von einer Schutzhütte im Elbinger Naturpark Bażantarnia. Ich steuere sie gezielt an und verbringe hier meine erste Nacht ohne Zelt.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole085.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,2 KB ID: 3233868

                                  Leider ist das Dach der Hütte nicht ganz dicht und so tropft es an mehreren Stellen durch, als es gegen Mitternacht anfängt zu regnen. Es ist eine ungemütliche Nacht, in der ich meinen Schlafplatz mehrmals verlegen muss...
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole086.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,4 KB ID: 3233867

                                  Einen mittäglichen Gewitterguss sitze ich noch aus, dann fahre ich weiter nach Norden, immer nah am Frischen Haff entlang.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole087.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,1 KB ID: 3233884

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole088.jpg Ansichten: 0 Größe: 115,8 KB ID: 3233870

                                  In Frombork (Frauenburg) gönne ich mir eine kleine Pause, hier gibt es das einzige Café weit und breit, direkt gegenüber vom Dom.
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                                  In Braniewo (Braunsberg) holen mich wieder ein paar Regenschauer ein. Nicht gerade das Wetter, das ich mir für eine reibungslose Anfahrt gewünscht hatte...
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                                  Für eine Überquerung der Grenze ist es heute schon zu spät, also versuche wenigstens so nah wie möglich heranzukommen. Doch dann erspähe ich am Sportplatz eines kleinen Dorfes zufällig einen großen überdachten Rastplatz. Ganz klar – hier bleibe ich! Nichts geht über einen trockenen Schlafplatz!
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                                  Bis zum Grenzübergang Mamonowo II sind es noch etwa 10 km (Mamonowo I ist seit der Corona-Pandemie geschlossen). Ich nähere mich dem Posten auf kleinen Landstraßen, da der Hauptverkehrsweg eine Schnellstraße ist, auf der nur Autos fahren dürfen. Am Ende ist es nur noch ein Feldweg, der parallel zur Straße bis an die erste Schranke führt, erst dort offenbart sich mir ein offizielles Schlupfloch durch die Absperrung.
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                                  Die Grenzüberquerung an sich verläuft vollkommen entspannt, mit nettem Personal auf beiden Seiten. Da ich keine Fahrzeugpapiere vorlegen muss, darf ich mich an den wartenden Autos bis ganz nach vorn vorbeimogeln. An der russischen Abfertigung stehen schätzungsweise 50 Fahrzeuge, in Gegenrichtung an der polnischen etwa 40. Ich sehe viele deutsche Kennzeichen, vereinzelt auch polnische und russische. Es scheinen vorwiegend Russen zu sein, da ich in den Gesprächen nur Russisch höre. In meine Gepäcktaschen fällt nur ein kurzer Blick, dann darf ich auch schon weiterfahren. Nach 40 min bin ich durch und rolle weiter auf Kaliningrad zu.

                                  Ich biege ab auf eine Nebenstraße und durchquere das erste russische Dorf: Novosjolovo. In einer Seitengasse bemerke ich ein Graffiti, dessen Botschaft zur Zeit nicht passender sein könnte...
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                                  Ein Gedenkstein erinnert an die deutsche Vergangenheit. Bis 1945 hieß der Ort Groß Rödersdorf.
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                                  Typische Flurlandschaft.
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                                  Ab Pjatidorozhnoe folge ich dann der Hauptstraße parallel zum Frischen Haff.
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                                  Alte Kirchenruine in Uschakovo.
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                                  In dem Ort gibt es auch eine Burgruine namens „Brandenburg“. Besucher dürfen sich hier sogar mit den Rittern schlagen...
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                                  Mit dem Schaukämpfer komme ich anschließend noch ins Gespräch. Er erzählt mir von früheren Festivals, auf denen sich neben den russischen Gästen auch immer wieder Deutsche, Polen, Litauer, Italiener, ja sogar Mexikaner zusammenfanden, um sich gemeinsam die Kante zu geben. Jetzt kommen jedoch kaum noch Fremde hierher, schlechte Zeiten für ihn und seine Kollegen. Da ich ihn mit meinen rudimentären Russischkenntnissen nur teilweise verstehe, zeigt er am Ende unserer Unterhaltung noch symbolisch auf seinen Hintern und kommentiert dies mit „Filet Tschelovek“ – alles am Arsch...

                                  Kurz vor Kaliningrad gelingt mir noch ein Abstecher ans Frische Haff. Ein schöner Ort zum kampieren, den ich mir für meine Rückfahrt im Herbst vormerke.
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                                  Einfahrt ins Stadtgebiet.
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                                  Auch in Königsberg gibt es ein „Brandenburger Tor“.
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                                  Es hat sich mal wieder eingeregnet. Ich suche Schutz bei einem Bäcker und harre anderthalb Stunden aus, bis das Gröbste durchgezogen ist.
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                                  Einen Moment lang überlege ich, ein Hostel zu nehmen. Doch die Banken haben schon zu und meine übriggebliebenen 6000 Rubel der letzten Russlandreise reichen vielleicht gerade so aus, um das zweite Boot als zusätzliches Fluggepäck aufzugeben. Früher konnte ich derlei Beträge problemlos mit der Kreditkarte zahlen, jetzt muss ich dafür entsprechendes Bargeld einplanen. Ich habe insgesamt 1600 Euro dabei, die müssen aber noch in Rubel gewechselt werden. Es ist mein kalkuliertes Reisebudget, das für die kommenden zehn Wochen reichen muss (inklusive Rückflug).

                                  Als der Regen nachlässt, fahre ich über den Pregel weiter durchs Zentrum der Stadt.
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                                  Da sich der Flughafen etwa 15 km nördlich der Stadt befindet, geht es im Nieselregen noch hinaus ins Dunkel der Nacht.
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                                  Um für den zweitägigen Flug kein nasses Zelt einpacken zu müssen, nehme ich mir vor, in der Wartehalle des Flughafens zu übernachten. Doch dann taucht auf einmal diese schöne Autobahnbrücke auf, unter der es so unfassbar trocken ist. Da um diese Zeit kaum noch ein Auto fährt und ich in einer beleuchteten Wartehalle mit Menschengewusel sicher nicht besser schlafen würde, entscheide ich mich noch einmal für eine Freilandübernachtung.
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                                  Nach drei Tagen endlich am Kaliningrader Flughafen Chrabrovo.
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                                  Hier mache ich in aller Ruhe mein Gepäck flugfertig, das Rad verpacke ich noch in einen großen Sack (vom Hersteller „Radgarage“ genannt). Rad und Rucksäcke ergeben letztlich drei Gepäckstücke, die volle Radtasche ist mein Handgepäck.
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                                  Weiter geht’s mit der Airline S7.
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                                  Ich weiß nicht warum, aber hier gab es das günstigere Flugticket in der Business Class. Genau richtig für den Business Man, der am Morgen noch unter einer Brücke geschlafen hat
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                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole121.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,0 KB ID: 3233901

                                  Wir fliegen über St. Petersburg und Moskau direkt nach Sibirien. Next Stop: Novosibirsk.
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                                  Mein Anschlussflug nach Jakutsk ist erst für den nächsten Morgen vorgesehen. Jetzt darf ich also doch noch eine Nacht in der Wartehalle verbringen – natürlich ohne zu schlafen...
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                                  Weiterflug über der westsibirischen Tiefebene.
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                                  Anflug auf Jakutsk.
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                                  Zuletzt geändert von bikevagabond; 16.12.2023, 18:16.
                                  „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                  • bikevagabond
                                    Erfahren
                                    • 22.11.2013
                                    • 257
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Hier treffe ich nun das erste Mal auf Njurgun. Wir verstehen uns auf Anhieb gut, die Chemie scheint zu stimmen. Ich übergebe ihm das Boot mit einem der wasserdichten Rucksäcke und baue direkt vor dem Flughafengebäude mein Rad zusammen. Mir läuft der Schweiß in Strömen, denn es ist hochsommerlich heiß – mehr als 30 Grad im Schatten!
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole127.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,3 KB ID: 3233913

                                    Über eine stark befahrene Hauptstraße gelangen wir in die Stadt. Zum Glück gibt es einen breiten Fußgängerstreifen, auf dem wir auch mit dem Fahrrad fahren können.
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                                    Doch bevor wir ins Zentrum kommen, biegen wir ab in ein paar Seitengassen.
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                                    Hier befindet sich meine Gästeunterkunft, in die ich mich über einen empfohlenen WhatsApp-Kontakt einbuchen konnte: das „Gostevoj dom Sandra“. Es gibt einen gepflegten Hof hinter sicherem Tor – ideal, um das Rad draußen zu parken.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole130.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,6 KB ID: 3233917

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole131.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,8 KB ID: 3233918

                                    Schattige Sitzecke.
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                                    Gemeinschaftsküche.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole133.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,1 KB ID: 3233920

                                    Ich habe mir ein Doppelzimmer gemietet, um meinen Jetlag auszuschlafen und ungestört meine Ausrüstung und die noch kommenden Lebensmitteleinkäufe sortieren zu können.
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                                    Alternativ gäbe es nur noch Mehrbettzimmer, die man sich mit anderen teilt. In ein solches hat sich jetzt auch Njurgun einquartiert. Es stellt sich heraus, dass er gar keinen festen Wohnsitz hat, da er die meiste Zeit des Jahres in den Bergen arbeitet. Und wenn er nach Jakutsk zurückkehrt, mietet er sich ein Zimmer oder eine Wohnung auf Zeit. Während der letzten Tage war er aber bei einem Freund untergekommen, es hätte sich nicht gelohnt, für so kurze Zeit etwas zu mieten. Nun ist er hierher gewechselt und mein unmittelbarer Nachbar – ideal, um sich näher kennenzulernen und für die weiteren Vorbereitungen abzustimmen. Seine Ausrüstung hat er in einer kleinen Blockhütte untergebracht, bei einem Freund nicht weit von hier. Wir gehen noch am selben Abend hin und holen ein paar Sachen. Die wichtigsten Ausrüstungsteile hat er schon besorgen können: Zelt, Schlafsack, Angel... Jetzt wartet er noch auf ein optisches Visier für sein Jagdgewehr.

                                    Schon im Vorfeld hatte mir Njurgun angedeutet, mit einem Gewehr losziehen zu wollen. Ehrlich gesagt war ich nicht gerade begeistert von dieser Idee und antwortete ihm, dass ich an seiner Stelle den Karabiner nicht mitnehmen würde und außerdem nicht viel über die Jagd wisse. Doch das stachelte ihn erst recht an und so schrieb er mir vom Schneeschaf Tschubuku, das in den Bergen von Oimjakon und Verchojansk lebt und „sehr leckeres Fleisch“ hat. Und von wilden Rentieren und Elchen. „Wir können sie ebenfalls schießen und essen! Man kann das Fleisch in ein paar Tagen trocknen und mitnehmen.“ Das klang mir alles schon zu sehr nach Survival, dafür war ich nicht bereit, nicht auf dieser Reise, also schrieb ich ihm zurück, dass ich es zwar interessant fände, auf die Jagd zu gehen, aber nicht davon überzeugt bin, dass wir genug Zeit dafür hätten. Zumal es in meinen Augen vollkommen übertrieben wäre, ein Schaf, ein Rentier oder gar einen Elch zu erlegen – niemals könnten wir all das Fleisch verwerten... Dass er nun trotzdem daran festhält, beunruhigt mich etwas. Meinen Einwand kommentiert er am Ende so: “Wir werden wahrscheinlich nicht vorsätzlich jagen, es sei denn, wir sind hungrig. Wir werden auch nur die Tiere schießen, die uns entgegenkommen.“ Und da scheiden sich nun die Geister, denn ich möchte mich so vorbereiten, dass ich für die gesamte Zeitspanne Proviant dabei habe, Njurgun aber rechnet mit Jagderfolgen, um seinen Hunger zu stillen und plant entsprechend weniger Essen mitzunehmen. Als ich ihm sage, dass ich hier in Jakutsk schon die Lebensmittel für fünf Wochen in der Wildnis besorgen möchte – insgesamt mindestens 20 kg – schüttelt er nur den Kopf: „Das ist viel zu viel!“ Nun ja, ich kann ihn nicht zwingen, es mir gleich zu tun, aber wie wir damit umgehen werden, wenn es für ihn an der Zeit ist, zu jagen, während ich vor vollen Schüsseln sitze, werden wir noch irgendwie klären müssen...

                                    Als ich am nächsten Morgen meine Ausrüstung ausbreite, stelle ich mit Erschrecken fest, dass sich die Füßlinge meines Trockenanzugs anfangen aufzulösen. Beim Einrollen in Berlin, waren sie noch in Ordnung, doch jetzt scheint es irgendeine chemische Reaktion zu geben, und zwar an jener Stelle, an der ich vor drei Jahren mal einen Flicken mit Klebeband abgesichert habe... Naja, nach 10 Jahren regelmäßiger Nutzung darf so etwas schon mal passieren. Da sich das Ganze nun in eine klebrige Schmiere verwandelt und dadurch auch nicht wirklich flicken lässt, schneide ich die Füßlinge komplett ab und hoffe, dass ich auf dieser Tour nicht wirklich darauf angewiesen sein werde...
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                                    Dann mache ich mich auf den Weg ins Zentrum und lasse mich noch ein wenig vom rustikalen Charme meines Wohnviertels betören.
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                                    Hier findet man noch etliche der alten Holzhäuser.
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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole138.jpg Ansichten: 0 Größe: 299,2 KB ID: 3233931

                                    Trinkwasserpumpe an staubiger Straße.
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                                    Im Kontrast dazu ein typisches Wohnviertel im Stadtzentrum.
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                                    Kinderspielplatz...
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole141.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,9 KB ID: 3233932

                                    Stadtstrand an einem Nebenarm der Lena.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole142.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,8 KB ID: 3233929

                                    Ich besuche Michail Mestnikov, er ist der Chef der Tourfirma inYakutia. Kennengelernt haben wir uns im Sommer 2015, als ich mit Robtrek ins Suntar-Chajata-Gebirge ging. Seitdem hat er mir immer wieder geholfen, wenn ich in logistischen Dingen mal nicht weiterkam. Und so frage ich ihn auch diesmal, ob er für mich ein Sammeltaxi finden kann, das bereit wäre, zwei Typen mit zwei Fahrrädern und viel Gepäck bis nach Tomtor bei Oimjakon mitzunehmen, am besten übermorgen. Sofort telefoniert er ein paar Kontakte ab und reicht mir schon die erste Nummer, über die ich weitere Infos zur Abfahrt und den Preis erfragen kann.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole143.jpg Ansichten: 0 Größe: 137,9 KB ID: 3233935

                                    Dann erzähle ich ihm, dass mein diesjähriger Reisepartner der Jakute Njurgun Efremov sei. Natürlich kennt er ihn und es stellt sich heraus, dass er sogar mal für ihn gearbeitet hat. „Ich denke, dass du es mit Njurgun nicht einfach haben wirst. Er ist ein Einzelgänger, der seine eigenen Regeln im Leben hat. Ihr werdet einander verstehen müssen.“ Da hat er wohl Recht, denn auch ich bin ja im Grunde ein Einzelgänger und wahrscheinlich haben es andere auch nicht gerade einfach mit mir. Das wird auf jeden Fall noch interessant, wie sich zwei Vollblut-Individualisten für eine gemeinsame Tour zusammenraufen.

                                    Unterwegs in Jakutsk. Mit dem Rad komme ich überall schnell hin und am Abend auch wieder rasch zurück.
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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole145.jpg Ansichten: 0 Größe: 93,3 KB ID: 3233925

                                    Am zweiten Tag widme ich mich den Einkäufen. Zuerst geht es in einen Ausrüstungsladen, da ich noch ein paar Dinge benötige, die ich nicht aus Berlin mitnehmen konnte bzw. vergessen hatte.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole146.jpg Ansichten: 0 Größe: 172,4 KB ID: 3233941

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole147.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,4 KB ID: 3233922

                                    Mein erstes Shopping-Ergebnis: eine neue Teleskopangel (hatte ich in Berlin vergessen einzupacken), einen zusätzlichen Angelhaken, ein Bärenspray (es ist das erste Mal, dass ich in Russland ein solches finden konnte), eine neue Raketnitsa (Signalstift zum Abfeuern von Leuchtpatronen) und eine große Gaskartusche zum Kochen bei schlechtem Wetter bzw. in den Bergen oberhalb der Baumgrenze (ansonsten ist geplant, über dem Feuer zu kochen, daher sollte diese eine Kartusche locker zwei Monate reichen).
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole148.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,3 KB ID: 3233938

                                    Inzwischen hatte ich auch die Liste für mein fünfwöchiges Proviantpaket fertig und begebe mich am Abend noch in den nächstbesten Super- bzw. „Hypermarket“.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole149.jpg Ansichten: 0 Größe: 141,6 KB ID: 3233937

                                    Hier bekomme ich alles, was ich brauche...
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole150.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,8 KB ID: 3233936

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole151.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,3 KB ID: 3233944

                                    Mein zweites Shopping-Ergebnis... Das muss fünf Wochen reichen! Was am rechten Rand liegt, hatte ich mir schon aus Berlin mitgebracht (u.a. Eipulver, Milchpulver, Trockengemüse und etwas Olivenöl).
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole152.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,8 KB ID: 3233939

                                    Lauer Sommerabend im Hof unserer Unterkunft. Eine Weile sitzen wir draußen, doch mit der Zeit sammeln sich immer mehr Mücken, so dass wir irgendwann die Flucht nach drinnen ergreifen...
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole153.jpg Ansichten: 0 Größe: 163,5 KB ID: 3233924

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole154.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,1 KB ID: 3233926

                                    Njurguns Rad. Es ist ein anderes als das, was er früher auf seinen wilden Fahrten verwendet hat. Ob es den Anforderungen der bevorstehenden Tour wirklich gewachsen ist?
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole155.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,0 KB ID: 3233940

                                    Den Gepäckträger hatte er bisher nur mit einem Kabelschloss fixiert, da es unter dem Sattel keine Ösen zum Anschrauben gab...
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole156.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,9 KB ID: 3233942

                                    Es war klar, dass er den Träger direkt am Rahmen befestigen muss. Das Beste wäre, ihn gleich durch einen anderen mit gerader Mittelstrebe zu ersetzen, damit die Hauptlast nicht schräg auf die Achse fällt. Da er aber kein passendes Teil auftreiben konnte, hat er einfach den Rahmen angebohrt, um den vorhandenen Träger anschrauben zu können.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole157.jpg Ansichten: 0 Größe: 102,6 KB ID: 3233943

                                    Auch für vorn empfahl ich ihm einen soliden Gepäckträger, damit sich die Gepäckmenge besser verteilen lässt (früher hatte er sein Gepäck immer nur hinten aufgestapelt). Auch dafür hat er nun eine Lösung gefunden, die ich sogar für richtig gut befinde, weil ich es selbst schon so gemacht habe (mit Kabelbindern statt Draht)
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole158.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,3 KB ID: 3233928
                                    Zuletzt geändert von bikevagabond; 16.12.2023, 19:32.
                                    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                    Meine bisherigen Reisen

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                                    • bikevagabond
                                      Erfahren
                                      • 22.11.2013
                                      • 257
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Nach drei Tagen in Jakutsk ist es dann endlich soweit: Wir haben ein Sammeltaxi (Marschroutka) gefunden, das uns nach Tomtor an den Startpunkt unserer Tour bringen wird – insgesamt 850 km nach Osten.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole159.jpg Ansichten: 163 Größe: 147,3 KB ID: 3233946

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole160.jpg Ansichten: 159 Größe: 153,4 KB ID: 3233948

                                      An der Lena müssen wir dann aber erstmal warten, denn es gibt bis heute keine Brücke über den riesigen Strom, so dass sich jedes Fahrzeug, das die Stadt nach Osten oder Süden verlassen möchte, erst einmal mit einem Fährschiff übersetzen lassen muss.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole161.jpg Ansichten: 157 Größe: 111,9 KB ID: 3233947

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                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole163.jpg Ansichten: 156 Größe: 99,0 KB ID: 3233950

                                      Ganze drei Stunden vergehen, bis wir an der Reihe sind. An dem Fährport gibt es einige Straßenrestaurants, in denen man sich in der Zwischenzeit mit Fastfood beköstigen lassen kann. Ich hole mir eine Portion Plov, denn eine weitere Gelegenheit zum Essen wird es an diesem Abend nicht mehr geben.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole164.jpg Ansichten: 157 Größe: 102,3 KB ID: 3233949

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole165.jpg Ansichten: 160 Größe: 134,0 KB ID: 3233952

                                      Gegen 22 Uhr bekommen wir grünes Licht und dürfen auf das Schiff. Die Überfahrt zum Fährport Nizhnyj Bestjach ist etwa 15 km lang und dauert gegen den Strom mehr als eine Stunde. Während dieser Zeit hält unser Fahrer ein kleines Schläfchen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole166.jpg Ansichten: 159 Größe: 127,8 KB ID: 3233953

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole167.jpg Ansichten: 157 Größe: 99,0 KB ID: 3233954

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole168.jpg Ansichten: 157 Größe: 121,3 KB ID: 3233956

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole169.jpg Ansichten: 157 Größe: 95,5 KB ID: 3233955

                                      Die Nacht wird dann durchgefahren. Bis Tschuraptscha ist die Trasse asphaltiert, danach wird es etwas holpriger und vor allem staubig. Als die Sonne aufgeht, sind wir schon tief in die Provinz eingetaucht.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole170.jpg Ansichten: 157 Größe: 73,9 KB ID: 3233957

                                      Unser Fahrzeug fährt übrigens mit jakutischem Gas.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole171.jpg Ansichten: 159 Größe: 127,5 KB ID: 3233959

                                      Als nächstes muss noch der Aldan überquert werden. Auch hier gibt es keine Brücke, also heißt es mal wieder Warten, diesmal auf das nächste Fährschiff, da hier offenbar nur alle drei Stunden eines anlegt (Immerhin! Im Jahr 2007 gab es nur zwei Abfahrten: eine morgens und eine abends...)
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole172.jpg Ansichten: 158 Größe: 124,9 KB ID: 3233958

                                      Bis zur gegenüberliegenden Anlegestelle sind es 10 km stromaufwärts, entsprechend lange ist auch diese Fähre unterwegs: ganze anderthalb Stunden.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole173.jpg Ansichten: 158 Größe: 110,8 KB ID: 3233960

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole174.jpg Ansichten: 159 Größe: 106,7 KB ID: 3233972

                                      Überbleibsel aus Coronazeiten...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole175.jpg Ansichten: 157 Größe: 109,4 KB ID: 3233961

                                      Zwischenstopp in Chandyga mit Waschmöglichkeit vor einem Café...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole176.jpg Ansichten: 161 Größe: 178,7 KB ID: 3233962

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole177.jpg Ansichten: 159 Größe: 138,9 KB ID: 3233965

                                      Danach geht es in die Berge und das Wetter wird abrupt regnerisch, sogar ein Gewitter mit Hagel zieht über uns hinweg. Der Gebirgsrand ist schon seit Tagen eine markante Wettergrenze, östlich von hier gab es wiederholt Regen, Regen, Regen... und es scheint auch noch eine Weile wechselhaft zu bleiben.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole178.jpg Ansichten: 156 Größe: 90,9 KB ID: 3233964

                                      Am Abend auf der Passhöhe (rund 1300 m) dann doch noch ein freundlicher Moment mit etwas Sonnenschein. In der Ferne sehen wir einen Ewenen mit ein paar Rentieren durch die Tundra wandern.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole179.jpg Ansichten: 158 Größe: 108,0 KB ID: 3233963

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole180.jpg Ansichten: 158 Größe: 102,4 KB ID: 3233966

                                      Das Café am Rande der Welt... unter den Einheimischen auch bekannt als „Kafe Kuba“, gelegen am Abzweig nach Oimjakon ;)
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                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole182.jpg Ansichten: 158 Größe: 127,4 KB ID: 3233968

                                      Nach fast 30-stündiger Fahrt kommen wir gegen Mitternacht in Tomtor an. Hier lassen wir uns rauswerfen, denn die letzten 40 km bis zum Dorf Oimjakon wollen wir selbst fahren.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole183.jpg Ansichten: 160 Größe: 125,1 KB ID: 3233969

                                      Wir sind nun am ersten Kältepol angelangt! Vor 16 Jahren endete hier meine erste Jakutien-Reise. Nun soll dieser besondere Ort der Beginn eines neuen Abenteuers sein...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole184.jpg Ansichten: 158 Größe: 142,7 KB ID: 3233970

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: poletopole185.jpg Ansichten: 159 Größe: 163,5 KB ID: 3233971
                                      Zuletzt geändert von bikevagabond; 18.12.2023, 20:00. Grund: Passhöhe korrigiert (1000 -> 1300m)
                                      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                        • 24.01.2011
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                                        #20
                                        Sehr ausgefallen und super spannend, danke fürs Teilen.

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