[RU] Rückkehr aufs Putorana-Plateau. Ein Wildnisabenteuer.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Ah,na ja... Trotzdem war es eine sympathische Werbung Sibiriens )))
    Na, wenn der Autor von "Soweit die Füße tragen" geahnt hätte, dass seine Geschichte von Clemens Forell mal als "sympathische Werbung für Sibirien" rüberkommt... der würde die Welt nicht mehr verstehen! 😮 😂
    Kann übrigens gut sein dass der Fake-Forell, an den sich Ljungdalen oben auch erinnert, wirklich eine doofe Marketing-Kampagne vor Anlaufen des Films in den deutschen Kinos war. Ist in jedem Fall ein schönes Beispiel dafür, wie man im Internet durch Märchen erzählen schnell berühmt werden kann.

    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    ...zufällig so um diese Zeit in Bezirk SHG ? Schaumburg-Lippe. Da kannte ich kurz einen Deutschen,der unbedingt russisch lernen wollte um in Sibirien zu reisen. Warst du das nicht?
    Ist eher unwahrscheinlich, da ich Schaumburg-Lippe erstmal auf der Karte nachschlagen musste und zu der Zeit gar nicht in Deutschland lebte. 😉

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  • sibirier
    antwortet
    Und noch etwas OT, wenn's schon um Filme geht..
    Es gibt einen sehr landschaftlich schönen Spielfilm über Sibirien,der unmittelbar auf dem Plateau Putorana gedreht wurde. Ähnelt sich ein kleines an den "So weit du Füße tragen" 2001.

    Auf russisch heißt "Das Territorium". Ich schätze,der sollte auf deutsch übersetzt werden, vielleicht unter einem anderen Titel.


    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Territory_(2015_film)
    Zuletzt geändert von sibirier; 18.03.2021, 10:27.

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  • sibirier
    antwortet
    Ah,na ja... Trotzdem war es eine sympathische Werbung Sibiriens )))
    Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films 2001 lebte ich gerade in Deutschland.

    Übrigens,Robert,warst du nicht rein zufällig so um diese Zeit in Bezirk SHG ? Schaumburg-Lippe. Da kannte ich kurz einen Deutschen,der unbedingt russisch lernen wollte um in Sibirien zu reisen. Warst du das nicht?

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  • Ljungdalen
    antwortet
    OT:
    Zitat von bsort Beitrag anzeigen
    Aus irgendeinem Grund erinnert mich dein Bericht an den Film Soweit die Füße tragen. Ich habe mich ja immer gefragt wie realistisch die Geschichte denn sein könne...
    Robtrek hat ja schon was geschrieben, den schließe ich mich an, aber auch mein Senf noch ...

    Den 2001er-Film kenne ich nicht - die reißerische Ankündigung ließ mich schon Schlimmes befürchten, aber die Originalserie von 1959 (nein, da habe ich noch nicht gelebt, die lief auch *viel* später noch mal) und das zugrunde liegende Buch. Wurde ja ursprünglich als "wahre Geschichte" vermarktet, ist es aber nicht, weder historisch, noch geographisch. Schon damit angefangen, dass es auf der Tschuktschen-Halbinsel (a.k.a. Tschukotka), von wo der Held Clemens Forell flieht, überhaupt keine Kriegsgefangenenlager, u.a. mit Deutschen, gab. In Sibirien überhaupt nur im südwestlichen Teil, auch wenn die Kriegsgefangenschaft "in Sibirien" sprichwörtlich geworden ist. Die weitaus meisten Kriegsgefangenen waren im europäischen Teil (dort aber auch im Norden, Workuta und so), Ural, Kaukasus und Zentral-/Mittelasien. Die östlichsten Lager waren im Kusnezker Becken (a.k.a. Kusbass), Luftlinie etwa auf halbem Weg zwischen Tschukotka und Deutschland - so groß ist Russland!

    Geographisch hat sich der Autor auch einiges aus dem Fingern gesogen... erinnere mich nicht 100%ig, aber an einem Tag waren sie noch im Sajan/Tuwa, und wenig später dann auf wundersame Weise inmitten der kasachischen Steppe oder so... hm, hatte er als einziges Kartenmaterial einen Globus, oder was?! (Und ja, schon klar, dass das 195x etwas schwieriger war, als heute )

    Als fiktionales Abenteuer mit teils realem Hintergrund - OK, aber realistisch im Ganzen: auf keinen Fall.

    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
    ... es gab irgendwann nach dem Film von 2001 einen Deutschen, der den Weg des Clemens Forell nachgehen wollte. Er zog Sponsoren an Land, machte sich nach Magadan auf, und begann dann seinen langen Weg durch die Wildnis. Über Satellitenverbindung postete er von unterwegs sein Vorankommen und sammelte eine große Schar begeisterter Follower um sich.

    Ich war damals öfter in der Magadan-Region unterwegs und hatte die Wildnis dort im Sommer wie im Winter erlebt. Der Typ erzählte völligen Blödsinn, das wurde bald klar. Später kam es auch heraus: der hatte nie seine Couch irgendwo in Deutschland verlassen.
    Ich habe das so in Erinnerung, dass das nicht NACH dem Film war, sondern vor und/oder während des Zeitraums der Veröffentlichung. So als Marketing quasi. "Aufgeflogen" ist das, als sich jemand, der tatsächlich dort war, mit ihm treffen wollte, was aber natürlich nicht ging. Und von irgendwelchen Webcams, die es auch in der Zeit zumindest in Jakutsk und so schon gab, wollte (und konnte!) er sich auch nicht aufnehmen lassen... Aber kann sein, ich erinnere mich nicht ganz korrekt.

    Zuletzt geändert von Ljungdalen; 18.03.2021, 01:59. Grund: Ergänzt.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Nun, auf der einen Seite kann ich die beiden natürlich gut verstehen - wenn man seinen Job nicht riskieren will, muss man halt rechtzeitig wieder da sein. Andererseits ist es natürlich auch Wahnsinn, so eine Tour zu machen und dann ständig verärgert zu sein, weil man hinter dem Zeitplan liegt oder sich überschätzt hat. .... So ist das halt in unserer heutigen Gesellschaft - einmal im Job, kommt man womöglich bis zur Rente nicht mehr raus. Kommt freilich auf den Job an.
    Ich muss das wahrscheinlich präzisieren, Sergei und Lena sind beide schon in Rente, obwohl sie in meinem Alter sind. In Russland gehen einige Berufe sehr früh in Rente (bestimmte Soldaten glaube ich schon in den 40ern), aber viele (die meisten?) arbeiten trotzdem weiter. Hier im Forum gibt's Leute die das besser erklären können als ich, aber nachdem, was ich so im Laufe der Jahre gehört habe, sind die Renten ziemlich miserabel.

    Sergei und Lena waren also sozusagen "freie Mitarbeiter", die aber in ihren jeweiligen Organisationen (Sergei als Lehrer im medical college, Lena als Englischlehrerin in der Schule) vollwertige Jobs ausfüllten. Ich denke, die beiden mussten sich bei ihrer Qualifikation keinerlei Sorgen machen. Wie gesagt, Lena sprach ein ganz überdurchschnittlich gutes Englisch, und Sergei schien auch sehr kompetent. Es ging wohl mehr darum, das Lena unbedingt so schnell wie möglich an ihre Schule zurück wollte und Sergei dadurch natürlich auch unter einem gewissen Druck stand. Einmal in der Mitte der Tour auf dem Plateau erinnere ich mich an eine Szene, als wir über den Zeitplan sprachen und Sergei scherzhaft sagte: "Vor Winterbeginn werden wir schon zurück sein". Lena dann: "Du bringst mich rechtzeitig zum Schulbeginn nach Hause. Mir ist ganz egal wie du das anstellst!" Zuerst dachte ich, das wäre auch ein Scherz, aber dann wurde klar, dass das für sie wirklich eine Herzensangelegenheit war. Sie ist wirklich Lehrerin aus Leidenschaft.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Neulich hatten wir ein Thread auf veslo.ru über Schuhwerk bei so einer Tour. Was hast du eigentlich an? Auf dem Wasser sehe ich die Watt-Gummistiefel (wie auch immer sie auf deutsch genannt werden. Keine Ahnung). Aber auf längeren Fussmarschen ? Nimmst du richtige Trekking-Schuhe mit oder läufst du in denselben Stiefeln?
    Ich benutze Watstiefel (russ. bolotniki), die stabile traditionelle Version aus der Tomsker Fabrik. Watstiefel aus leichterem EVA-Material wären auch eine Alternative, Sergei hatte, glaube ich, solche dabei. Außerdem habe ich leichte Bergschuhe dabei, die den Knöchel aber schon abdecken. Wenn man nur eins von beiden mitnehmen will - dann die Watstiefel, nicht die Bergschuhe. Bei Schuhen ist es wie bei der Brille, wenn man da nur ein Paar dabei hat und das geht kaputt, ist die Situation wirklich ernst. Das gilt natürlich auch für Schlafsack, Isomatte und Zelt. Aber die Chance, dass die Schuhe kaputtgehen, ist viel größer. Im Putorana ist mir das 2016 bei den leichten Bergschuhen passiert, die Sohle hat die Tour nicht ausgehalten. Da war ich froh, dass auch die Gummistiefel dabei waren, bei denen ist die Sohle praktisch unzerstörbar.

    Etwas OT: Das von dir erwähnte veslo.ru ist hier wahrscheinlich wenig bekannt, aber aus aktuellem Anlass ganz interessant. Das ist ein russisches Forum speziell für Rafter und Flussfahrer ("veslo" = Paddel). Ein kolossaler Erfahrungsschatz von einfachen Paddeltouren bis zu Katamaran-Extremtouren der höchsten Schwierigkeitsgrade und Packrafting-Touren. Ich glaube, in Deutschland gibt es nichts Vergleichbares, bei uns sind ja eher Kanu oder Faltboot populär, die in Sibirien weniger benutzt werden. Bei ODS wird ja gerade darüber nachgedacht, wie man nach der Softwareumstellung die zukünftige Entwicklung gestaltet, um mehr Leute für das Forum zu interessieren. Veslo.ru ist ein Beispiel für ein sehr erfolgreiches und absolut nützliches Forum trotz sehr bescheidener Software.

    Daneben gibt es in Russland auch noch weitere Foren allgemein für Outdoor inkl. Trekking, z.B. weter-peremen.org. Auch mit sehr bescheidener Software, aber easy und nützlich. Und es gibt auch ein Beispiel dafür, wie das Top-Forum innerhalb weniger Wochen irrelevant werden kann. Bis vor ein paar Jahren ging jeder, der in Russland etwas über Outdoortouren jeglicher Art, Ausrüstung usw. wissen wollte, zuerst auf skitalets.ru. Dann passierte da irgendwas mit dem Server (ich glaube auch Hacking), die Seite bekam eine neue Software mit modernem Design, der riesige Erfahrungsschatz alter Berichte war plötzlich nicht mehr abrufbar - und das Forum war tot. Vielleicht wird das irgendwann nochmal was, aber inzwischen sind die ganzen User natürlich längst zu den anderen Foren abgewandert.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Ich habe auch immer ein Solarpanel dabei.Ein nicht sehr teures von Alibaba. Es reicht vollkommen aus,um Handy und Satelliten-Kommunikator immer parat zu haben.
    Ich kann bestätigen, das Lena auch ein no-name China-Panel + Powerbank dabei hatte. Irgendwas aus der mittleren Preisklasse, fürs Aufladen des Handys, denn sie hat damit gefilmt und fotografiert. Sie war sehr zufrieden, wie gut das funktionierte.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von bsort Beitrag anzeigen
    Aus irgendeinem Grund erinnert mich dein Bericht an den Film Soweit die Füße tragen. Ich habe mich ja immer gefragt wie realistisch die Geschichte denn sein könne und wenn ich so Robtreks Orientierungspunkte zu km/Tag in verschiedenem Gelände lese, dann würde ich vermuten dass Soweit die Füße tragen komplett der Fantasie entsprungen ist.
    Für die, die diese Geschichte nicht kennen: der Kriegsgefangene Clemens Forell flieht aus den Bleiminen am äußersten Ende Sibiriens ggü. Alaska und schlägt sich durch tausende km Wildnis nach Hause durch. Er hat unterwegs Hilfe von einheimischen Rentierzüchtern. Nach dem Buch gab es eine Fernsehserie von 1959 und dann den Film von 2001. Eine ähnliche Geschichte gibt es von einem polnischen Offizier, der aus dem sowjetischen GULAG fliehen kann.

    Wenn auch nur 10% davon wahr ist, haben die Leute Unglaubliches geleistet. Ob das wirklich so passiert ist, kann ich nicht beurteilen. Aus meiner Erfahrung erscheint es völlig unmöglich.

    Auch von erfolgreichen Fluchtversuchen russischer Gefangener aus den GULAG-Lagern gibt es kaum Berichte. Die meisten wurden nach einigen Tagen oder Wochen gefunden, oft mit Hilfe einheimischer Scouts, und dann erschossen. Nicht umsonst heißt es in der "Nationalhymne der Kolyma" (Kolyma ist die Region ab Magadan, also ganz im Nordosten Sibiriens, wo sich der Hauptteil der GULAG-Lager befand):

    Kolyma, sei verdammt!
    "Schwarzer Planet" wirst du genannt
    Hier wird man wider Willen verrückt
    Denn von hier gibt es kein Zurück!

    Zurück zu "So weit die Füße tragen": es gab irgendwann nach dem Film von 2001 einen Deutschen, der den Weg des Clemens Forell nachgehen wollte. Er zog Sponsoren an Land, machte sich nach Magadan auf, und begann dann seinen langen Weg durch die Wildnis. Über Satellitenverbindung postete er von unterwegs sein Vorankommen und sammelte eine große Schar begeisterter Follower um sich.

    Ich war damals öfter in der Magadan-Region unterwegs und hatte die Wildnis dort im Sommer wie im Winter erlebt. Der Typ erzählte völligen Blödsinn, das wurde bald klar. Später kam es auch heraus: der hatte nie seine Couch irgendwo in Deutschland verlassen.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    wie hast du das mit dem Strom gemacht? Hattest du ein Solarpanel dabei oder nur Akkus / Powerbank?
    Oh ja, Spartaner hat es ja schon oben auf dem Foto identifiziert. Es ist ein altes GoalZero Solarpanel mit der dazu passenden ziemlich schwachen Powerbank. Die Teile muss ich irgendwann ersetzen, aber ich habe die Angewohnheit, meine Ausrüstung bis zur Abnutzung aufzubrauchen und kaufe sehr selten was neues. Dazu noch Ersatzakkus und 2 Kompaktkameras Sony RX100. So kommt man schnell vom UL-Gedanken weg
    2 Kameras erscheinen vielleicht paranoid, aber nein - im Sarek letztes Jahr ist eine kaputtgegangen, und im Winter davor, als ich mit meiner Frau unterwegs war, sogar beide. Wenn man auf so eine abgelegene Tour geht, wo man wohl kein zweites Mal hinkommt, will man ja nicht ohne Fotos zurückkommen. Dann gäb's ja auch keinen Reisebericht hier.

    Als Faustregel läuft es auf allen Touren so, dass bis Mitte August die Sonne ausreicht, um mit 2 Akkus über die Runden zu kommen, die man regelmäßg auflädt. Danach wird's schon eng, das Wetter ist einfach nicht stabil genug, um auf Solar Power zu vertrauen. Für den letzten Monat nimmt man dann eben noch genug Akkus mit, um von der Sonne unabhängig zu sein. China-Akkus reichen aus, man braucht nach meiner Erfahrung keine teuren Originale, obwohl die natürlich deutlich besser sind.

    Noch ein Punkt zur Energieversorgung: das Handy muss ja auch ab und zu aufgeladen werden, da kann man man bei meinem Modell den Akku nicht wechseln. Es wird auf den Touren immer wichtiger. Das Handy ist der Navigator mit der Karte, alle vorhandenen Reiseberichte über die Region und Logistikinfos (Flugpläne für die Rückreise usw.) sind darauf gespeichert. Die Militärkarten drucke ich natürlich immer noch zusätzlich aus, ein Kompass ist auch immer dabei, aber insgesamt ist das Handy bei der Durchführung so einer Reise ein unglaublich nützliches Teil.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Hattest du eigentlich eine Ersatzbrille dabei? Bei so einer Tour wäre ein Verlust oder Bruch der Brille ja schon ein echtes Problem.
    Ja, eine stabile Ersatzbrille ist unbedingt dabei! Sie ist während der Tour die Hauptbrille und immer mit einem Band um den Kopf gesichert, besonders wichtig ist das natürlich auf dem Fluss. Die komische Brille auf dem Foto mit dem Fisch ist also nicht meine normale Brille ;) Und im normalen Leben lege ich übrigens auch Wert darauf, glattrasiert aufzutreten ;) Mein russischer Kumpel hat auf unserer Tour 2018 sogar 3 Brillen dabei gehabt, und ich kann mich erinnern, dass mindestens eine davon verloren ging. Das Wasser war da nur 30 cm tief und glasklar, aber wir haben sie zwischen den Kieseln am Grund nicht mehr gefunden.

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  • sibirier
    antwortet
    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
    Evgeny, Kochechumo findet man oft auch ohne das "o" als Kochechum. Hab' leider schon wieder vergessen, welche Variante die Leute in Tura benutzten.
    Mit meiner Frage meinte ich das russische : Хм. Кочечум,говоришь? ... Интересно..., nachdenklich

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  • sibirier
    antwortet
    Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
    Was anderes hätte ich mir auch nicht vorstellen können.
    Ich habe auch immer ein Solarpanel dabei.Ein nicht sehr teures von Alibaba. Es reicht vollkommen aus,um Handy und Satelliten-Kommunikator immer parat zu haben.

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  • bsort
    antwortet
    Aus irgendeinem Grund erinnert mich dein Bericht an den Film Soweit die Füße tragen. Ich habe mich ja immer gefragt wie realistisch die Geschichte denn sein könne und wenn ich so Robtreks Orientierungspunkte zu km/Tag in verschiedenem Gelände lese, dann würde ich vermuten dass Soweit die Füße tragen komplett der Fantasie entsprungen ist.

    Naja, ich freue mich auf den Rest des Berichts!

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  • Spartaner
    antwortet
    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Du hast es vllt. schon vorher beantwortet, wie hast du das mit dem Strom gemacht? Hattest du ein Solarpanel dabei oder nur Akkus / Powerbank?
    Ich bin mir ziemlich sicher, die Powerbank wäre schon alle gewesen
    Ich sehe hier ein Solarpanel:
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    Was anderes hätte ich mir auch nicht vorstellen können.

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  • sibirier
    antwortet
    Man sagt bei uns KochechuM,ohne O.
    Na ja...was heißt "man sagt" So sagt man unter diesen rund 200 Menschen in Russland,die nicht in Ewenkien leben und doch wissen,dass so ein Fluss existiert )))

    Neulich hatten wir ein Thread auf veslo.ru über Schuhwerk bei so einer Tour. Was hast du eigentlich an?
    Auf dem Wasser sehe ich die Watt-Gummistiefel (wie auch immer sie auf deutsch genannt werden.Keine Ahnung). Aber auf längeren Fussmarschen ? Nimmst du richtige Trekking-Schuhe mit oder läufst du in denselben Stiefeln?
    ​​​​​​
    Übrigens wurdest du auch Mal irgendwo da inzwischen erwähnt...als deutsche Version von unserem Sergej Jermakow
    Zuletzt geändert von sibirier; 17.03.2021, 12:14.

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  • Freedom33333
    antwortet
    Nun, auf der einen Seite kann ich die beiden natürlich gut verstehen - wenn man seinen Job nicht riskieren will, muss man halt rechtzeitig wieder da sein. Andererseits ist es natürlich auch Wahnsinn, so eine Tour zu machen und dann ständig verärgert zu sein, weil man hinter dem Zeitplan liegt oder sich überschätzt hat. Da kann man sich schonmal fragen was er denn nun ist, der Sinn des Lebens, wenn man sich SO einen Urlaub mit ständigem Stress kombiniert, anstatt einfach mal nur Sein zu dürfen. Irgendwann ist doch eh Sense. So ist das halt in unserer heutigen Gesellschaft - einmal im Job, kommt man womöglich bis zur Rente nicht mehr raus. Kommt freilich auf den Job an.

    Hattest du eigentlich eine Ersatzbrille dabei? Bei so einer Tour wäre ein Verlust oder Bruch der Brille ja schon ein echtes Problem.

    Du hast es vllt. schon vorher beantwortet, wie hast du das mit dem Strom gemacht? Hattest du ein Solarpanel dabei oder nur Akkus / Powerbank?

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  • bsort
    antwortet
    Wow. Einfach vielen Dank für den Bericht!

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Die Landschaft ist einfach geil. Kotschetschumo...sagst du?
    ​​​
    Evgeny, Kochechumo findet man oft auch ohne das "o" als Kochechum. Hab' leider schon wieder vergessen, welche Variante die Leute in Tura benutzten.
    Deine Pläne sind super, da kann man dich nur beneiden. Wir müssen um die halbe Welt nach Alaska oder zu Euch fliegen - du setzt mal eben deinen Fuß vor die Tür und bist schon halb in der Taiga.

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  • sibirier
    antwortet
    Die Landschaft ist einfach geil. Kotschetschumo...sagst du?
    ​​​​​​Wenn ich Zeit genug habe,so...in 10 Jahren, schätze ich...
    Mojero-Kotuj und dies hier sind wahrscheinlich wirklich die schönste Plätze in Russland. Und dazu würde ich noch die Felssäulen Ulachan-Sis im unteren Indigirka zählen.
    So langsam erlaube ich mir 4-5-wochige Touren,aber langsam ))) Ich hoffe,dass deinen Spuren nach,werde ich noch einiges davon,was du beschreibst,mir anschauen. Ich bin erst 41.
    In diesem Jahr Ameditschi.
    2022 hoffentlich und endlich Mal doch Putorana.

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  • Robtrek
    antwortet
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    Ein neuer Tag bricht an. Heute wollen wir mindestens den linken Zufluss Amnundakta erreichen, das wären ca. 30 km. Sergei und Lena werden wie üblich etwas schneller vorankommen. Wir verabreden, dass sie abends beim Zufluss auf mich warten. Die beiden haben zwar kein GPS, aber der Amnundakta ist der einzige nennenswerte Zufluss auf der heutigen Strecke, und die Militärkarte haben sie natürlich ausgedruckt bei sich.

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    Schon wieder bin ich 8 Stunden auf dem Wasser. Anhand einiger markanter Flussbiegungen verfolge ich mein Vorankommen auf der Karte. Der Amnundakta ist noch recht weit entfernt, aber bis zum Abend sollte er erreichbar sein.

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    Dann stoße ich plötzlich auf Sergei und Lena. Sie warten seit 20 Minuten auf mich und nutzen die Zeit zum Angeln. Sie sind überrascht, mich so früh zu sehen, denn "wir sind ja schon weit über das Tagesziel hinausgefahren". Wie das? Der Amnundakta kommt doch laut Karte erst in 8 km.

    Wir vergleichen unsere vermeintlichen Positionen auf der Karte. Wie sich herausstellt, haben Sergei und Lena ihre Geschwindigkeit stark überschätzt und die gefahrenen Flussbiegungen nicht richtig mit der Karte in Einklang gebracht. Sie denken, wir hätten schon mehr als 40 km geschafft. Erneute Enttäuschung, es sind weniger als 25. Für die verbleibende Stunde Tageslicht fahre ich voraus. Kurz vor der Dunkelheit finden wir einen Lagerplatz. Den Amnundakta haben wir zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht erreicht.

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    Es ist wieder ein kalter Morgen.

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    Auf den Resten des Frühstückfeuers wird schnell noch getrocknet, wofür sich gestern Abend keine Zeit mehr fand.

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    Um Zeit zu sparen, haben wir das Mittagessen an Land durch "Snack an Bord" ersetzt. Frische, leicht gesalzene Äsche oder Lenok - schmeckt wie im besten Sushi-Restaurant. Rechts und links sauberes Trinkwasser, das mein Boot bei Bombenwetter durch eine wunderschöne Landschaft trägt. Was will man mehr?

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    Heute früh haben wir verabredet, dass Lena und Sergei abends an dieser Biegung auf mich warten. Falls sie aber sehr zeitig hier sind und das Tageslicht noch zur Weiterfahrt nutzen können, werden sie am folgenden Tag auf mich warten. Sergei legt für diesen Fall einen genauen Treffpunkt fest: die Stelle, wo der Kochechumo den Polarkreis überschreitet. Das ist ca. 20 km flussabwärts von hier.

    Eigentlich hatte ich den beiden angeboten, dass sie ab heute einfach ohne mich weiterfahren und auf diese Art etwas schneller nach Tura kommen. Aber Sergei bestand darauf, dass wir uns spätestens am Polarkreis wieder treffen. Danach wollen wir weitersehen.

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    An der Biegung sind Sergei und Lena nicht. Von hier aus kann ich den Fluss gut überblicken und sehe auch stromabwärts kein Feuer. Es macht wenig Sinn, bei der einbrechenden Dunkelheit noch weiterzufahren. Dann also bis morgen am Polarkreis. Ich schlage mein Lager auf.

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    Heute ist alles grau in grau. Das ergibt auch mal ganz interessante Stimmungen. Zum Glück ist es unter der Wolkendecke nicht so kalt.

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    Auf dem Weg zum Polarkreis treffe ich zum ersten mal auf eine Hütte. Ein Zeichen dafür, dass wir uns dem größten Zufluss des Kochechumo nähern, dem Yagtali. Aus einem alten Bericht weiß ich, dass dort eine Jägerhütte steht. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass sie heute noch benutzt wird. Die Stelle ist einfach zu abgelegen, um profitabel Pelztierjagd betreiben zu können. Der Motorschlitten des Jägers würde auf der hunderte km langen Strecke nach Tura viel zu hohe Benzinkosten verursachen.

    Ein Jäger hat normalerweise feste Pfade, an denen er seine Fallen aufstellt. Diese Pfade können sich über dutzende km hinziehen. Im Abstand von einem Tagesmarsch baut er deshalb kleine Nothütten mit Ofen. Um so eine Hütte handelt es sich hier offensichtlich. Aber sie ist schon lange verfallen.

    Ich bin nicht der einzige, der die kleine Hütte bemerkt hat. Im hohen Gras sieht man deutlich den Abdruck eines Zeltes. Sergei und Lena haben also hier übernachtet.

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    Vier Stunden später komme ich an einer weiteren Nothütte vorbei. Auch sie ist längst kaputt.

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    Alte Fangeisen. Moderne Entwicklungen erreichen die Taigajäger übrigens früher oder später auch im fernen Sibirien. EU-Bestimmungen, die andere, teurere Fangeisen vorschreiben, um das unnötige Leiden der Nerze in der Falle zu verhindern (sog. "humane Tellereisen"), sind den Jägern in Russland bekannt und werden mindestens proforma benutzt, um den Pelz-Export nicht zu gefährden (z.B. hat man 2 moderne Vorzeigefallen und 20 alte, naja). Überhaupt ist es eine Legende, dass EU-Einfuhrbestimmungen oder auch Wirtschaftssanktionen spurlos an den Weiten Russlands vorübergehen. Man wird zu 100% auch in den abgelegensten Taigadörfern darauf angesprochen, sobald man als Deutscher erkannt ist. Die Leute sind neugierig und durchaus offen für andere Standpunkte. Ein Einsiedler in den Kuznetsky Alatau Bergen, drei Tagesmärsche vom nächsten Dorf entfernt, sagte mir z.B. mal vor seiner Blockhütte: "Du gehst heute keinen Schritt weiter und übernachtest bei mir! Was unsere Regierung dem Volk erzählt, weiss ich. Jetzt will ich auch mal hören, was man bei euch darüber denkt. Ich bereite die Banya vor, da kannst du mir gleich was erzählen."

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ID: 3029814

    Um 8 Uhr abends erreiche ich den kleinen Zufluss, der die Stelle markiert, wo der Polarkreis den Kochechumo schneidet. Von Lena und Sergei keine Spur. Hier gibt es aber auch keinen vernünftigen Zeltplatz. Ich fahre weiter, um hinter die nächste Biegung zu schauen. Auch dort sind sie nicht, und nirgendwo ist Feuerschein zu sehen. Zum Weiterfahren ist es jetzt zu dunkel, also schlage ich mein Lager auf.

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ID: 3029813

    Vermutlich haben die beiden doch entschieden, ohne mich nach Tura vorauszufahren. Ist sicher besser so, ich hab's ihnen ja sowieso angeboten, und durch den Zeitdruck ging ihnen zusehends der Spaß verloren. Ich kann mir vorstellen, wie blöd es ist, wenn man dringend nach Hause will und gleichzeitig weiß, dass der nächste Flughafen noch mindestens eine Woche entfernt ist. Da zählt dann quasi jede verlorene Stunde doppelt.

    Manchmal werde ich gefragt, welche Voraussetzungen für solche Touren nötig sind. In erster Linie ist das natürlich ausreichend Zeit. Als zweites braucht man eine gewisse Unerschütterlichkeit. Wenn etwas nicht läuft wie geplant, muss man das eben hinnehmen und darf sich davon nicht die Laune verderben lassen. Je länger eine Tour dauert, desto eher liegen manchmal die Nerven blank. Im Vergleich dazu, finde ich, sind die körperlichen Voraussetzungen nicht so hoch. Durch wegloses Gelände mit sehr schwerem Rucksack unterm Mückennetz gehen erscheint manchen vielleicht als große Hürde. Aber daran gewöhnt man sich schnell, denn anders kommt man ja nicht nach Hause. Bei alldem immer guten Mutes zu bleiben, auch noch nach den ersten 30 Tagen - das ist sozusagen die Kunst, auf die es ankommt.

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ID: 3029811

    Ich erreiche den Yagtali. Das ist wirklich ein großer Zufluss, nicht viel kleiner als der Kochechumo selber. Im Foto oben sieht man links den Yagtali und in der Mitte den Kochechumo, woher ich gekommen bin. Von der Jägerhütte keine Spur. Auf der Karte ist auch nichts eingezeichnet, aber sie muss irgendwo am Yagtali flussaufwärts stehen.

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ID: 3029817

    Nach einer Stunde finde ich die Hütte in einem Wäldchen. Vom Fluss aus ist sie unsichtbar. Wie erwartet, war hier schon sehr lange Zeit niemand mehr.

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ID: 3029815

    Im Ufergebüsch steht noch ein Reper.

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ID: 3029816

    Dieser ist anscheinend von 1969.

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ID: 3029818

    Nach anderthalb Stunden verlasse ich den Yagtali wieder. Kurz darauf eine Überraschung: ein größerer heller Fleck am Ufer rechts voraus.

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ID: 3029819

    Das Zoom zeigt, es sind Lena und Sergei. Sie sind vorausgefahren, aber haben dann doch gewartet? Warum gerade an dieser Stelle kurz nach dem Yagtali?

    Als ich anlege, klärt sich das auf. Sie glauben, das wir uns hier am Polarkreis befinden und warten an der vereinbarten Stelle auf mich. Wie kann das sein? Auf der Karte ist der Polarkreis eindeutig 10 km vor dem Yagtali eingezeichnet und nicht danach? "Aber der Yagtali kommt doch erst irgendwann hinter der nächsten Biegung."

    Wieder haben sich die beiden in ihrer Geschwindigkeit verschätzt, aber diesmal andersrum. In Wirklichkeit stehen sie hier schon 12 km weiter flussabwärts als gedacht. So komisch das klingt, aber sie sind am Yagtali vorbeigefahren, ohne ihn zu bemerken. Anscheinend haben sie sich immer entlang des linken Kochechumo-Ufers bewegt, und so wurde die Mündung des rechten Zuflusses ein bisschen durch zwei Inselchen verdeckt. Tja, und dann wunderten sie sich natürlich, warum ich nicht auftauchte. Schließlich hatten wir uns ja für gestern Abend am "Polarkreis" verabredet.

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ID: 3029820

    Lena ist völlig von den Socken, weil das mit der Orientierung so schlecht klappt. Sie war sich ganz sicher, diesmal den Flusslauf genau verfolgt zu haben, und kann sich nicht so schnell beruhigen. Ich gebe ihnen meine letzten Fischsnacks und schlage vor, dass sie jetzt vorausfahren, ohne noch mehr Zeit mit Warten zu verlieren. Wenn ich sie irgendwo einhole ist das gut, und wenn nicht, dann ist es auch gut. Dann erreicht jeder Tura in seinem Tempo. Damit sind alle einverstanden, und bald geraten die beiden hinter der Biegung außer Sicht.

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ID: 3029821

    Heute liegt wieder ein schönes Abendlicht über dem Fluss.

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ID: 3029824


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ID: 3029823

    Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf die umliegenden Tafelberge. Zeit für die Suche nach einem Zeltplatz. Durch den niedrigen Wasserstand gibt es sehr breite Kiesbänke an beiden Ufern. Auf einer davon finde ich für heute ein Nachtlager.

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ID: 3029825

    Jetzt bin ich allein und "letzter Mann" auf diesem Fluss. Es ist natürlich immer beruhigend, wenn man weiß, dass nach dir noch andere Leute kommen. Wenn man selber der letzte für diese Saison ist, macht man das Boot doppelt und dreifach gut fest. Man will es ja nicht durch ein plötzliches Hochwasser verlieren. Bis Tura bleiben noch 480 km; bis zur Jägerhütte, wo möglicherweise Menschen wohnen, noch 230 km. Das sollte in max. 10 Tagen zu schaffen sein. Die Lebensmittel sind zwar knapp, aber für 10 Tage reichen sie noch.

    Eine Unbekannte gibt es: bisher war der Kochechumo ein ausgesprochen friedlicher Fluss. Alle seine Stromschnellen liegen noch vor mir.


    (Fortsetzung folgt demnächst)

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