Bitte

20.07.2014 Valbona – Theth
Nach einer erholsamen Nacht (lags am Bett oder dem Schnaps?) wollen wir früh starten und an dem Hotel von gestern Abend frühstücken. Als wir uns gerade anschicken los zu laufen werden wir natürlich noch auf einen Kaffee eingeladen. Mittlerweile gefällt mir dieses Ritual echt gut!
Keine hundert Meter auf der Straße werden wir zurück gerufen. Anscheinend war in unserem spottbilligen Übernachtungspreis selbst das Frühstück inklusive. Etwas genervt laufen wir zurück und setzen uns an den großen Tisch vor dem Haus. Wir bekommen Bratkartoffeln satt und dazu frisch gebackenes Brot! Lecker, war also doch nicht so verkehrt, wieder zurück zu kommen

Zum Hotel laufen wir dennoch, da wir hier noch etwas frisches Gemüse und Brot kaufen wollen. Nachdem dies erledigt ist, fahren wir wieder mit dem Taxi hinauf zum Fusha e Gjes Hotel.
Immer wieder Taxi… Andersrum, wenn man sich fürn Euro pro Person ne halbe Stunde Asphalt sparen kann...

Vom Hotel aus folgen wir erst einmal dem großen breiten trockenen Flussbett. An einem vermeintlichen Abzweig verlassen wir dieses und folgen einem kleinen Pfad vorbei an grünen Wiesen, welche im starken Kontrast zu dem ausgetrockneten Flussbett und der Hitze stehen! Allerdings entpuppt sich unser Pfad als Sackgasse und somit laufen wir das kurze Stück wieder zurück.

So kann man sich den Urlaub doch gut gehen lassen


Den drei polnischen Wanderern die uns gefolgt sind zwinge ich selbstverständlich erst einmal ein Gespräch auf, als wir ihnen entgegen kommen. Gemeinsam laufen wir die nächsten Kilometer bis zu dem kleinen Dörfchen Rragrami am Talende.
Hier trennen sich erst einmal unsere Wege, da Susi und ich auf eine kalte Limo am Wegesrand bleiben. Vorbei an kleinen Büschen und Bäumen steigen wir weiter auf. Die ungewohnte Hitze vom Vortag scheint sich in diesem Tal bereits vormittags voll entfaltet zu haben.
Sehnsüchtig warten wir auf das Erscheinen von „Simons Bar“ von der uns unsere Briten erzählten. Vor und hinter dem Pass soll es wohl jeweils ne kleine Kneipe geben! Bis wir sie mit eigenen Augen sehen, wollen wir es noch nicht so recht glauben.
„Simonis Bar“ gibt es tatsächlich!!! Hier hat direkt am Weg ein geschäftstüchtiger Albaner mit viel Liebe eine kleine Bar gebaut! Gekühlte Getränke, Tee, Schnaps, alles was das Wanderer – oder Backpackerherz höher schlagen lässt.


Simonis Bar

Kurz vor dem Pass
Die Polen sitzen hier ebenfalls im Schatten des Wellblechdachs und erfrischen sich. Nach bald einer Stunde laufen wir weiter. Oberhalb des Passes Quafa e Valbones suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen mit Aussicht um unser Mittagessen zu konsumieren. Nebenbei sacke ich noch meinen ersten Albanischen Geocache ein


Blick zurück in Valbona Tal
Von dort geht es runter nach Theth. Eh wir in den Buchenwald eintauchen sammel ich noch eine ganze Menge frischer Pfefferminz ein. Im Buchenwald selbst dauert es nicht lang, und wir erreichen eine Lichtung, an der sich eine weitere Bar an den Hang schmiegt! Irre! Die Bar wirkt noch liebevoller zusammengeschustert aus, als Simonis Bar. Ich gönne mir ein Bier, Susi begnügt sich mit Limonade.

Der folgende Teil des Buchenwaldes scheint wieder einmal sehr alt zu sein. Herrlich!
Die letzten Meter des Tages geht es wieder sehr steil runter, meine Füße in den Laufschuhen haben hier tatsächlich ein wenig Probleme… Rutschen tun wir allerdings beide


dort unten liegt Theth, ein sehr lang gezogenes Dorf
Am Dorfeingang von Theth folgen wir direkt einem „Camping“ Schild, entscheiden uns dann aber doch für ein Guesthouse… Das Schild hierfür verspricht verheißungsvoll: Camping, Restaurant, Cafebar….
Das Guesthouse sieht auf dem ersten Blick in den Garten leicht herunter gekommen aus. Ein altes Mütterchen, anscheinend nicht mehr ganz frisch auf den Ohren, sitzt mit dem Rücken zu uns in ihrem Garten und hört unser Hallo nicht. Als ich ihr näher komme schaut sie von ihrer Arbeit auf. Sie kümmerte sich gerade um die Innereien der Ziege, dessen Fell samt Hörnern zu ihrer linken liegt.

Dooferweise haben wir erst einmal unheimliche Probleme mit der Verständigung… Erst als sie ihr Smartphone (!) zückt und ihren Sohn anruft, können wir uns (auf Englisch) verständigen.
Wir einigen uns auf den Übernachtungspreis, sollen seiner Mutter aber ein wenig zur Hand gehen. (Wir haben den Preis ein wenig gedrückt, da das Guesthouse normalerweise für 24h, sprich mit drei Mahlzeiten vermietet wird)
Während wir eine Runde siedeln und das Abendlicht genießen erscheint der zweite Sohn des Hauses. Er wirkt auf uns bescheiden gesagt, wie der Nichtsnutz des Hauses




Die kleine Schlange hat es sich in der "sanitären Einrichtung" gemütlich gemacht

Susi hilft in der Küche und ein Stündchen später bekommen wir das tollste Abendessen der gesamten Tour aufgetischt! Fürs Bett gibts noch ne Kerze, gibt es im gesamten Haus immerhin zwei (!) nackte Glühbirnen… Dieses Guesthouse ist sicherlich der wahr gewordene Traum eines jeden Ostblockromantikers


17,2km 983hm
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