[FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

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  • nathalie_luke

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    [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

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    Nachdem ich unsere Tour am Col de la Schlucht abgebrochen hatte (https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/80970-FR-Vogesen-GR-5-Schirmeck-Col-de-la-Schlucht-2014), aber noch Urlaub hatte, war klar, dass ich noch ein paar Tage mit den Jungs unterwegs sein wollte, ich dachte da zunächst an den nahen Pfälzer Wald.

    Als ich mir mögliche Touren ansah, hatte ich jedoch beim Anblick der Höhenprofile das Gefühl, hier einen schwachen Trost zu bekommen und sehnte mich doch sehr nach den Vogesen zurück...

    Ein paar Infos aus dem Forum zur weiteren Wegbeschaffenheit auf dem GR5 später, war klar, dass ich wieder dort einsteigen wollte, wo ich aufgehört hatte. Als Plus bereitete ich noch die letzten zwei Etappen bis Giromagny vor. Das wären ca. 5 Tage insgesamt.

    Ausrüstungsmäßig bestellte ich noch schnell Hundemäntelchen für die Jungs, da ich gesehen hatte, dass sie nicht genug Reserve in der Hinsicht haben, wenn sie nass und erschöpft sind und es etwas kälter ist, vor allem der jüngere nicht.

    Da nur Luke Packtaschen mitbekam, hieß das etwas mehr Gewicht für mich.

    Blieb die Frage, wie ich hinkomme, da mein Freund nicht wieder 6 Stunden im Auto verbringen wollte (und außerdem auch nicht wollte, dass wir wieder losziehen, wo er gerade froh war, dass wir zurück sind und er sich keine Sorgen mehr machen musste...). Für öffentliche Verkehrsmittel ist der Col de la Schlucht ein denkbar ungünstiger Einstiegspunkt. Schließlich fiel mir aber ein Nachbar ein, der Einkäufe für andere erledigt und andere Botengänge und auch schon Leute zum Flughafen gefahren hat. Ein Telefonat später war klar, dass er mich fahren würde, sein Auto wartete zwar auf einen Werkstatttermin, aber wir konnten ja meins nehmen.

    Und so konnte es wieder losgehen:

    1. Tag
    Montag 9. Juni


    Wiedereinstieg am Col de la Schlucht bei konträrem Wetterextrem, es ist total heiß. Ausgerechnet das Kammstück steht an, bis Trois Fours geht es noch schattig, dort füllen wir Wasser auf, dann kommen aber kleine Pfade über den Bergkamm, wir sind der Sonne schutzlos ausgesetzt. Aber schön ist es:







    Bei Le Hohneck angelangt, trinke ich erst mal eine Cola und fülle wieder Wasser auf. Luke trägt das Wasser und da er es bei der Hitze mit den Packtaschen ohnehin nicht leicht hat, nehmen wir immer nur 1-1,5l Wasser auf.





    An der FA Breitsouce gehen wir runter vom Kamm, weil ich denke, es wäre schon die FA Ferschmuss/Firstmiss. Dort geht ein kleiner Weg rein mit Bäumen und also Schatten, wir rasten dort, es gibt auch einen kleinen Bach, an dem ich Wasser filtere.

    Weiter zur FA Firstmiss, dort sind Gänse, Kühe, ein Dackel, ich finde keinen guten Platz, um die Hunde festzumachen. Schließlich mache ich sie an einer Regenrinne fest, gehe auf die Toiletten, Wasser auffüllen. Ein Paar, das dort gegessen hat, frägt, ob die Jungs ihre Reste essen dürfen, sie bekommen Kartoffeln.

    Dann hartes Stück lange auf dem Kamm, nur am Anfang etwas Schatten, es folgen Rainkopf, Rothenbachkopf, Batteriekopf. Dahinter ein Busch, wir machen Pause im Schatten, die Jungs schlafen schnell ein.

    Vor dem Col du Herrenberg (Neurod) kommt ein Abri mit Kamin und Feuerstelle, dort könnte man gut bleiben, wenn man noch Wasser hätte…

    Wir haben kein Wasser mehr, die FA Huss müsste aber bald kommen. Zur FA Huss geht es schließlich über die Route des Crêtes hinweg, erst einen Weg runter, dann rechts zur FA oder links zum Refuge. Auf halber Weghöhe zur FA kommt uns ein großer Hund bellend entgegen, der sich nicht ganz leicht verscheuchen lässt. Wir drehen um und gehen zum Refuge, dort sind sehr nette Leute, die uns in der Küche Wasser auffüllen lassen, ich hole diesmal 3 Liter, einen trage ich, zwei Luke.

    Es geht über le Schweisel, oben sind ganz viele Menschen mit Modell-Segelfliegern.

    Wir finden dahinter eine schöne, kleine Lichtung, die sich gut zum Zelten eignet, nach der Karte meine ich, es müsste der Holzruecken sein.



    Trotz hartem Tag sind die Hunde, vor allem Luke, gut drauf, er wälzt sich und spielt.



    In der Nacht läuft ein Tier an unserem Zelt vorbei, die Hunde schlafen aber tief und fest.

    Anfangs ist es sehr warm, dann wird es windig und gegen Morgen richtig stürmisch.
    Zuletzt geändert von nathalie_luke; 07.10.2014, 11:46.

  • nathalie_luke

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    #2
    AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

    2. Tag
    Dienstag 10. Juni


    Wir gehen früh los, um die kühleren Stunden auszunutzen, wir brauchen auch wieder Wasser und etwas zu essen. Ich hab noch keine genaue Vorstellung davon, wo wir die Nacht verbringen könnten.

    Es geht angenehm weiter Richtung Markstein.



    Am Refuge Hahnenbrunnen ist niemand, der Brunnen davor ist leer.
    Vor der FA Hahnenbrunnen stehen jede Menge Autos, aber alles ist zu, es ist noch zu früh.
    Wir haben kein Wasser mehr.
    Wir kommen zu einer Wegteilung, rechts geht es zur FA Treh, außerdem scheint es laut meiner Karte eine Quelle zu geben, links geht es zur FA Steinlebach.

    Ich entscheide mich dafür, die Quelle zu suchen, wir kommen an einem Parkplatz mit vielen Campingwagen und Autos vorbei, ich gehe noch ein Stück, will grad schon umdrehen, da sehe ich die Quelle, in einen Holztrog läuft allerdings nur ein kleines Rinnsal. Links und rechts ist der Weg mit Stromzaun abgesperrt, ich filtere das Wasser besser, das dauert entsprechend lange. Auf einmal hören wir Kuhglocken, die immer lauter werden und richtig, da kommt eine ganze Herde. Wir haben nur ein kleines Stück Steinhang direkt neben dem Trog zum Ausweichen, ich brauche etwas Abstand mit den Hunden. Dann kommen aber auch oberhalb von uns Kühe und alle gehen zum Wasser zum Trinken. Die Hunde bleiben cool, bis eine Kuh von oben zu nah kommt und Luke kurz nach vorne geht, Jake macht mit, aber schnell sind sie auch wieder unter Kontrolle. Schließlich ziehen die Kühe weiter, nach einer Weile kommt aber ein Jungtier zurück und trinkt noch mal in aller Ruhe. Wir haben hier gestört, normalerweise hätten die Frau und der Mann die Tiere wahrscheinlich länger und in Ruhe trinken lassen…

    Hinter der Quelle steht ein Campingcar mit einem Typen, der dort gefrühstückt hat, wir kommen schließlich ins Gespräch. Er ist Paraglider, ist zum Fliegen in der Gegend.

    Weiter geht’s, den Weg zurück, zum Hotel Markstein, davor erster Blick auf den Grand Ballon – dort sollten wir heute noch stehen. Im Hotel lasse ich mir zwei Sandwichs machen. Die Hunde mache ich neben dem Hotel fest, irgendwann höre ich Bellen, ein Schäferhund läuft frei rum, lässt sich aber von mir nach vorne ins Hotel schicken, er gehört dorthin. Ich trinke noch schnell ne Cola und esse ein Schokocroissant, dann geht’s weiter.

    Nach der Kreuzung an der Skibahn bin ich nicht sicher, ob ich richtig bin, ein Blick auf die Karte zeigt, dass mein Weg tatsächlich ganz lange an der Route des Crêtes entlangführt. Wird dann aber doch ein schöner Pfad, oberhalb der Straße und meistens schattig.



    Luke trägt mal wieder trotz Packtaschen mit Begeisterung einen Stock, läuft immer ein Stück vor, legt sich dann in den Schatten damit und wenn wir kommen, läuft er wieder.

    Mit dem Kapitaenstressla geht es in den Wald – sehr schön, Felsenstücke rechts und links und schöner Wald.



    Wir kommen wieder gut ins Laufen rein. Rast vor der FA Haag, Jungs schlafen sofort tief und fest. Auf der FA Haag komme ich zu einem richtigen Mittagessen, sie haben eine schöne Terrasse, die Hunde kann ich ums Eck im Schatten festmachen, sitze aber direkt bei ihnen. Ich nehme Fleischschnacken mit grünem Salat. Lecker! Ich teile mit den Jungs, jeder von uns bekommt ein Teil. Die Frau am Nachbartisch sieht, dass ich die Hunde füttere und bringt noch ihren Rest Käse.



    Zähneputzen, Wasser auffüllen und los zum Grand Ballon. Schnell steigt der Weg und man hat eine Wahnsinnsaussicht. Am Weg gibt es viele Steinmauern und da fliegen sehr viele Insekten rum, ob das Bienen sind? Schicke die Hunde schnell durch. Wir sind noch nicht lange unterwegs, da kotzt Jake sein Essen halb raus, war wohl zu viel auf einmal oder zu schnell. Rast vor dem Gipfel im Schatten eines Buschs, es ist zu heiß.

    Oben angekommen macht einer der Arbeiter, die Pfosten, Schilder und Geländer in Ordnung bringen, netterweise ein Foto von uns.



    Sonst ist niemand da, aber dann kommen immer mehr an. Wir rasten erst mal ne Weile im Schatten, dann gehen wir runter zum Chalet Hôtel CV, ich darf meine 3 Flaschen an der Theke auffüllen, schön kaltes Wasser.

    450m an der Straße, dann über Wiesen (Skipiste und Weide) zur FA du Grand Ballon, die aber zu hat. Weiter über Wiese, später Wald zum Firstacker. Ab hier wollte ich nach einem Zeltplatz schauen, evtl. noch weiter zum Col Amic. Am Hang gegenüber sehe ich die Chapelle du Sudel, unten ist eine Wiese, auf der wir zelten könnten, auf der Karte sah es auch nach Wasser aus.

    Es zieht sich plötzlich zu, fängt an zu leicht zu grummeln, dann immer mehr, Luke wird hektisch. Wir gehen schnell zur Kapelle hoch, aber die ist verschlossen, wir setzen uns dicht davor. Es grummelt und grummelt, scheint aber weiterzuziehen, in Richtung Col Amic sieht der Himmel freundlich aus.

    Von hier oben sehe ich aber den Brunnen, links von der Wiese auf einer Weide stehen, ein Grund zu bleiben, außerdem sind wir alle kaputt. Das Grummeln hört auf, jetzt ist es wieder heiß und freundlich. Wie schon so oft, wünsche ich mir mehr Erfahrung, um besser entscheiden zu können, was sind das z. B. für Wolken am Himmel, wie könnte ich die deuten?

    Nachts kommt wieder Sturm und leichtes Gewitter, mehr Blitze als Donner (und was bedeutet das?). Ich lege Luke sein Hundemäntelchen über und halte ihm die Pfote, mich beruhigt das auch

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    • nathalie_luke

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      #3
      AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

      3. Tag
      Mittwoch 11. Juni


      Am Morgen ausgiebiges Kuscheln bei Vogelgezwitscher.

      Später gehen wir mehrfach Wasser am Trinkbecken holen und filtern. Jake läuft ausnahmsweise mal frei. Von weitem hören wir ständig Kuhglocken, auf einmal stehen die aber oben auf der Weide, nicht weit von uns. Jake hat sie glücklicherweise nicht gesehen, wir gehen wieder zum Zelt, da leine ich ihn an. Auf einmal kommen alle Kühe angerannt und postieren sich am Zaun, sie verlieren bis wir weiterziehen auch nicht das Interesse an uns.

      Weiter über schöne Pfädchen zum Col Amic, ich bin froh, dass wir gestern nicht mehr weitergegangen sind, hier ist keine Wiese, nur Straße. Weiter, bis wir wieder zur Straße kommen. Dahinter finde ich die Markierung schwierig, sehe nur gelbes Dreieck, orientiere mich an der Karte. Irgendwo bin ich wohl falsch gelaufen, komme zwar richtig an der nächsten Wegteilung an, aber ein Stück neben dem GR5. Egal, bin ja wieder richtig.

      Entscheide, den Col du Silberloch auszulassen, gehe geradeaus mit rotweißrot zur FA Freundstein. Dort muss man über den Hof, die FA ist noch geschlossen, zwei größere Hunde kommen bellend auf uns zugestürmt. Jake macht mal wieder völlig doof, ich ziehe ihn nur noch so mit mir weiter, die Hunde bleiben die ganze Zeit an uns dran, lassen uns aber weitergehen. Es folgt eine kurze Weidenpassage, danach Wald, dort mache ich die Hunde fest, gehe zurück, lasse mir zwei Sandwichs machen und die Flaschen auffüllen.

      Weiter zur Chapelle du Freundstein, Rast auf der Bank davor.



      Es gibt immer wieder schöne Ausblicke, ich genieße auch die Stille und die guten Gerüche um mich. Weiter geht’s mit rotweißrot über schöne Waldwege zum Camp Turenne, und weiter Richtung Abri Rehbrunnel mit Quelle in der Nähe, das möchte ich unbedingt sehen, vielleicht um später mal eine Nacht dort zu verbringen, heute passt es zeitlich ja nicht.

      Auf dem Weg dahin komme ich an die Hütte Belchenkopf, sie ist neuer, auf meiner Karte noch nicht verzeichnet. Mit Fenstern, Tür, Holz, Axt, Säge, Ofen drin, Grill außen, voll der Luxus. Sogar ein Gästebuch, ich trage mich ein.



      Weiter unten am Pastetenplatz treffe ich drei Franzosen, die an der Schweizer Grenze wohnen, eine Frau macht grad ein Foto von den zwei Männern, ich schlage vor, dass ich eins von allen drein mache und sie dafür eins von uns. Danach unterhalten wir uns noch ne Weile, sie machen jeden Mittwoch eine Wandertour zusammen.



      Weiter zum Abri Rehbrünnel, auch schön, vor allem die Quelle in der Nähe (kommt linker Hand unterhalb des Weges kurz vor Wegteilung) ist natürlich sehr praktisch.

      Am Camp des Pyramides treffe ich wieder auf den GR5.

      Schöne kleine Pfade, es riecht gut, für mich nach Südfrankreich, Pinienwälder.
      Rast an der Place des Canaris 674m, Tische und Bänke.

      Ich bin müde, die Jungs auch, wir müssen aber heute noch in Thann einkaufen, brauchen vor allem Hundefutter und ich möchte auf jeden Fall wieder raus aus der Stadt. Nach Karte schätze ich, dass die erste Zeltmöglichkeit kurz vor dem Abri ist, evtl. wäre es aber auch gut bis zum Abri zu laufen wegen Gewittergefahr.

      Thann hört man schon früh von oben, ich bekomme unerwartet ein wenig Zivilisationsangst. Zudem merke ich jetzt an offenen Stellen, wie heiß es auch wieder ist, war gut, heute viel im Wald sein zu können. Die Stadt wirkt schon von hier oben laut und drückend heiß.

      Kurz vor der Stadt kraxele ich noch schnell zum Oeil de la Sorcière hoch, um ein Foto zu machen.



      Dann ist es doch ein nettes Städchen. Als wir über die Thur laufen, schaut Jake sehnsüchtig aufs Wasser – wir finden eine Treppe nach unten und ich lasse die Hunde erst mal baden.

      Dann kaufe ich im Supermarkt ein und in der Bäckerei gegenüber, wir essen was und verstauen den Rest.

      Jetzt schnell raus hier, es geht zügig und stetig aufwärts zum Col de Staufen, mit Hundefutter, 1Liter Wasser und Essen komm ich schätzungsweise jetzt doch kurzfristig fast an die 10kg, das Mehrgewicht merke ich schon.

      Am Col angelangt, hören wir plötzlich Gewitter aus der Richtung, in die wir gehen müssten, keine Chance bis zum Abri zu kommen, Luke will auch schon nicht mehr weiter. Säubere notdürftig ein Stückchen neben einer Bank, baue das Tarpzelt ohne Innernet auf, wir kriechen mit allem Gepäck drunter, ich kann Luke ein wenig Körperwärme und Trost geben.

      Das Gewitter kommt näher, wird lauter. Trotzdem finde ich es auf einmal fast gemütlich. Ich mache den Boden noch besser sauber, als es ruhiger wird, baue ich auch das Innernet auf, wobei ich Luke fast mit Gewalt kurz unter dem Tarp rausziehen muss. Dann haben wir es aber richtig gemütlich, essen was, auf einmal ist es auch schon 18h.

      Normalerweise hätte ich diesen Platz nicht gewählt, es ist zu nah an der Stadt, die man auch noch lange hört, es fahren ab und zu auch Autos vorbei und spät kommt noch eine Spaziergängerin mit Hund vorbei.



      In der Nacht ist es aber relativ ruhig. Wir hören noch einmal leichtes Gewitter weiter weg.
      Luke kommt aber zur Ruhe und schläft tief.

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      • nathalie_luke

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        #4
        AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

        4. Tag
        Donnerstag, 12. Juni


        Um 6 Uhr raus aus dem Schlafsack, beeile mich mit dem Abbau, rolle gerade das letzte Zeltteil, als der erste Kleinlaster vorbeifährt, kurz danach kommt noch einer, da frühstücken wir schon.

        7 Uhr Abmarsch. 100m nach Zeltstelle Kreuz mit Tisch und Bänken und Blick auf den Grand Ballon, unglaublich, wie klein der jetzt schon aussieht in der Ferne.

        Rast am Abri, schöner, großer Platz mit Tischen und Bänken davor, aber direkt an der größeren Straße und so weit wären wir auch gar nicht gekommen.

        Wir drei kommen jetzt wieder schnell in einen guten, einträchtigen Trott, auf größeren Fahrwegen zwar, aber wieder geht mein Herz auf hier in der Natur. Bin ganz gerührt, hier sein zu können und wieder glücklich.

        Heute Morgen haben wir auch wieder weniger Gepäck, auch Luke hat nur knapp 1 Liter zu tragen. Die Vögel zwitschern, ich hoffe, das Wetter bleibt so und dass wir noch eine schöne Nacht abseits im Zelt haben werden.
        Endlich kommen wir vom Lärm der Stadt weg.

        Weiter geht’s, hoch auf Pfädchen in Serpentinen, sehr schön.

        Wir kommen an einen Parkplatz, dahinter ist die Auberge de la Fourmi (das heißt Ameise und davor steht auch eine große Ameise aus Holz), ein junger Mann trägt gerade Getränkekästen raus, dort steht auch ein Wassernapf für Hunde, den er mir frisch auffüllt und meine 2 Wasserflaschen macht er auch voll. Er ist supernett, ich frage ihn, wie das Gewitter hier war, nur 30 Minuten in der Ferne, dann wäre es weitergezogen, sie hätten Glück gehabt. Sie haben auch Zimmer und man kann dort essen.

        Wir ziehen weiter, ich bin immer sehr gut drauf, wenn das Wasser wieder aufgefüllt ist, zu essen haben wir auch noch, das ist ein gutes Gefühl.

        Von Zuhause hatte ich diesmal Sorgen mitgebracht, diese sind jetzt kleiner geworden in der Natur, es geht uns gut hier und ich weiß, das sind Orte und Momente, die in mir bleiben, all das tut mir so gut und kann mir niemand mehr nehmen.

        Mein linkes Knie ist ein wenig angestrengt, ich laufe langsam und mache möglichst kleine Schritte, wir haben Zeit. Oben am Martinsplatz machen wir endlich wieder Rast nur umgeben von Natur. Da ist eine eingezäunte Weide mit Durchgangsmöglichkeit und ein Schild "Achtung Stier", zuerst denke ich, wir müssten da durch. Das mit dem Stier glaub ich nicht, das wäre zu gefährlich, zu Hause haben wir einen Stier nebenan auf der Weide, ich kenne nur einen, der bisher da drüber gelaufen ist und der ist am Schluss ziemlich schnell gerannt…

        Wir müssen glücklicherweise aber nicht da durch, es geht nach oben weiter.

        Während wir noch rasten, kommt ein Rentnerehepaar aus einem Dorf nahe Mulhouse vorbei, sie machen regelmäßig solche Wanderungen, heute geht’s zur FA Belacker, dort Mittagessen und in einer Schleife über die anderen FA zurück zu ihrem Auto. Wir reden kurz über die Kuhweide und dass ich mit den Hunden da immer etwas angespannt bin.

        Später sehe ich sie im Wald wieder, sie laufen vor mir, ich passe meine Geschwindigkeit an, um ihnen nicht auf die Pelle zu rücken. Dann kommen wir tatsächlich an eine Kuhweide, über die man lange laufen muss, die beiden warten ganz süß am Anfang auf mich und wir gehen ganz gemächlich gemeinsam das ganze Stück, unterhalten uns die ganze Zeit, es ist total nett.

        Sie laufen auch im Winter, dann haben sie Schneeschnuhe und Steigeisen dabei. Ich kann nur staunen, ich finde das toll. Am Refuge machen sie eine Pause, um kurz etwas zu essen, ich komme noch an einer Gruppe vorbei, wieder wird Luke mit seinen Taschen bewundert und fotografiert und sie fragen woher ich komme, wohin ich gehe, wo wir schlafen etc.

        Kurz vor den Vogelsteinen machen wir im Baumschatten Rast, das Ehepaar läuft wieder an mir vorbei.

        Waldmatt – wieder schöne Bergwiesen und tolle Aussicht, Grand Ballon ganz klein in der Ferne. Die Hunde schlafen tief und fest, es ist ganz friedlich hier.





        Die FA Belacker kommt näher, ich höre schon aus der Ferne Hunde, denke, es wird wieder schwierig, aber als ich dort bin, kommt zwar ein Australian Shepherd bellend auf uns zu, der aber direkt abgerufen und weggesperrt wird. So einfach hatten wir es noch nicht.

        Das Ehepaar sitzt schon dort mit Rotwein und Vorspeise und grandiosem Ausblick, es ist schön hier. Die Frau bietet mir sofort an, die Hunde zu halten, ich mache sie aber besser fest, für den Fall, dass andere Hunde kommen.

        Drin kaufe ich zwei Sandwich, trinke eine Limo, der Patron füllt mir drei eiskalte Liter Wasser auf. Ich unterhalte mich noch mit der jungen Frau an der Theke, die eine 6jährige Hündin, Mischung aus Border Collie und Chien des Pyrénées hat, unter dem Tisch liegen hat, übers Hüten.

        Dann packe ich ein, verabschiede mich von dem netten Paar und laufe weiter über schönen Wiesenpfad, dann Wald, es ist einfach nur schön, ich denke, dass ich wieder angekommen bin, im Einklang mit mir und der Welt außenrum, bin sehr, sehr glücklich.



        Komme am Col de Rimbach raus, da ist eine Wandergruppe, wir reden kurz, husch geh ich an einer Minihütte vorbei, verschwende nicht mal einen Blick rein, wieder auf Waldpad, dann kommt aber ein unerfreuliches, durch den roten Stein und Sand breit gebaggertes Wegstück, ziemlich scheußlich, zudem sehe ich keine Markierung mehr, GPS meint, ich bin richtig, aber da ich keine Höhenlinie auf der Karte habe, kann ich nicht sicher sein. Will oben ankommen, rauskommen, sehen, ob ich noch richtig bin.

        Da bricht ganz plötzlich ein Gewitter los, es donnert laut über uns, Luke rennt erst mal ein Stück, mit Mühe bekomme ich ihn an die Leine, er will nur weg hier. Zurück zur Hütte erscheint mir zu weit, weiter hoch ist keine gute Idee, genau da scheint das Gewitter zu sein.

        Ich entscheide, das auszusitzen, denke, das verzieht sich sicher bald, setze mich zu den Jungs auf den Boden, lasse Luke, der sich im Gewitter verkriechen möchte, unter meine angewinkelten Beine. Es ist schon beängstigend, aber es kommt noch viel schlimmer. Irgendwann Blitze neben uns, Donner folgt ziemlich direkt und zwar saulaut, wir müssen jetzt mittendrin sein. Luke drückt sich an mich und leidet. Wieder denke ich, ich habe null Erfahrung, zu entscheiden ist so schwer. Im Gewitter noch irgendwo hinzulaufen, fand ich am Anfang schon keine gute Idee, jetzt noch weniger. Mittlerweile schüttet und hagelt es auch, zwischendurch hab ich es geschafft, mich schnell in die Regenklamotten zu schmeißen und die Regenhülle notdürftig über den Rucksack zu machen, aber schnell merke ich, wie mir das Wasser oben in die Jacke läuft, das ist im Moment aber nicht mein größtes Problem. Es ist nur noch schlimm.

        Zur Krönung sehe ich von oben einen freilaufenden Hund ankommen, er dreht wieder ab, kommt wieder. Ich denke noch, er ist aus Panik vor dem Gewitter weggelaufen, kommt ängstlich und schutzsuchend an, da stürzt er schon auf die Jungs, ich habe Mühe, ihn wegzuscheuchen. Jake tobt, Luke will panisch nur noch weg, ich schaffe es grad noch so, beide zu halten und wieder unter Kontrolle zu kriegen, liege halb im roten Batschdreck.

        Dann kommen zwei Typen mit dem Hund und Stöcken den Berg runtergerannt, sie sind im T-Shirt und klatschnass. Der Hund will schon wieder zu uns, der Typ hält ihn mit Mühe bei sich und frägt ihm Vorbeirennen, ob meiner böse wäre. Ich meine, seiner hätte sich grad auf uns gestürzt, aber er winkt nur ab und rennt weiter, fort sind sie.

        Etwas Gutes hat diese Begegnung aber, ich erwache aus meiner Erstarrung, denke, wenn die noch im Gewitter rumrennen, kann ich das vielleicht auch. Wir rennen runter, Luke zwischendurch noch okay, dann aber panisch ziehend, ich kann ihn kaum halten, Jake quittiert die Panik irgendwann mit hysterischem Kläffen, dann geraten die beiden noch kurz aneinander im ganzen Chaos, einmal will Luke links mit Gewalt den gebaggerten Hang runter, da leg ich mich kurz ab. Zweimal fiept Luke vor lauter Angst nur noch, wenn es donnert. Endlich kommen wir an dem Hüttchen an, Luke drückt sich direkt unter der einen Bank in die Ecke. Wäre ich nur gleich zurückgelaufen!

        Ich zieh mir was Trockenes an, hänge alles auf, wir essen erst mal mein Käsebrot. Ich trockne die Jungs ab, ziehe ihnen ihre Mäntel an, jetzt werden sie doch noch gebraucht.

        müder Krieger:


        Dann bastele ich lange an der Hütte, nehme die Tischbretter, um die eine Bank zu verbreitern, unter dem einen sind ein paar Bohlen geschraubt, das passt in der Höhe gut mit einem Baumstumpf, ich denke, die Einrichtung ist hier variabel, das scheint öfter umgebaut zu werden. Um es richtig breit und auch stabil hinzubekommen, hole ich noch andere Baumstümpfe, ich arbeite eine ganze Weile, bis ich richtig zufrieden bin, denn wenn Luke sich in der Nacht unter die Liege drücken will, kann ich nicht riskieren, dass was einstürzt.

        Ich hänge noch ein T-Shirt vor das eine Fenster ohne Glasscheibe und mein Cubentarpzelt macht sich als Tür ganz gut, unten beschwert mit den Trekkingstöcken.

        es ist vollbracht:


        und wird bezogen:


        Draußen donnert und donnert es immer wieder, aber nicht direkt hier. Hier regnet es noch lange, dann scheint aber wieder die Sonne, nur in der Ferne hört man es noch donnern. Es ist jetzt 17h43, vor vier Stunden hat das angefangen. So viel zum Aussitzen…

        Wir bleiben hier und schauen morgen weiter. Überall hängen Sachen zum Trocknen. Luke kommt zu mir auf die Holzpritsche und entspannt sich auch nach ner Weile.



        Eigentlich ist es jetzt gemütlich und ich bin froh, hier und nicht im Hotel zu sein. Zwischendurch bin ich aber immer wieder besorgt, wie das Wetter morgen sein wird, sehe mich schon ständig zwischen Berg und Hütte hin und her pendeln.

        Die Nacht ist dann aber erst mal gut, hart zwar für mich, direkt auf dem Holz zu schlafen (die Neoair möchte ich nicht auf dem Holz riskieren...), aber es geht. Jake schläft unten auf der doppelt gelegten Matte.

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        • nathalie_luke

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          #5
          AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

          5. Tag
          Freitag 13. Juni


          Wir sind zeitig auf, ich packe schnell, möchte Strecke machen, solange alles gut ist. Die Luft scheint abgekühlt, vielleicht war es das ja erst mal.

          Luke ist auch wieder gut drauf, aber am roten Steinweg angelangt, ist er verhalten und muss ein paar Mal ermuntert werden. Ich kann ihn gut verstehen, mir sitzt der Schreck auch noch in den Gliedern und dieses gebaggerte Stück fand ich sowieso gestern auch schon schrecklich.

          Der Witz ist, dass der Weg ziemlich bald hinter der Stelle, an der wir gestern gestrandet sind, wieder natürlicher wird und bald kommen wir auch an die Eisenstiege, die mir gestern als Versicherung, dass wir richtig sind, gelangt hätte.

          Das Stück bis zum Col des Perches gehen wir zügig, es geht viel berghoch und ich schnaufe bei dem ungewohnten Tempo. Wasser wird auch knapp, also geize ich. Es zieht sich, nie im Leben hätten wir das gestern "mal noch schnell" gehen können und zum Hotel wären es auch noch mal 30 Minuten gewesen.

          Vor der Querung oberhalb vom Lac habe ich etwas Bange, erinnere mich aber, dass es im Forum hieß, es wäre nicht so schlimm. Also auf. Erst mal ganz toller Blick auf den Lac, viel schöner als am etwas enttäuschenden Lac Blanc.



          Die Passage ist dann auch wirklich kein Problem. Zwei Metallgitter, was Hunde ja nicht so mögen, aber sie meistern es prima. Luke läuft frei, Jake habe ich eng bei mir.

          Dann ist es auch schon geschafft, wir sind auf der Wiese dahinter. Nur Wasser haben wir noch nicht gefunden, ich hatte um den Lac mit einigen Quellen gerechnet… Auf allen Wegen sieht man, dass hier richtig Wasser geflossen ist gestern, aber wir treffen nicht mal auf eine Pfütze für die Jungs. Dann auf dem Wiesenpfad ein Schild nach links, Quelle 50m – ich bin immer so dankbar für solche Hinweise! Die läuft auch reichlich, wir trinken alle und füllen auf.

          Dahinter eine Hütte, die wäre gestern der Hauptpreis gewesen.



          Danach kommt noch mal eine Quelle. Breiter Weg im Wald, dann links auf einen Pfad, dann wieder links zu einer Wiese, da wäre ich fast falsch gelaufen, das Schild sah mir aus, als ob ich auf dem Waldweg bleiben sollte.

          Col des Charbonniers, dann Abzweigung Hütte Petite Chaume mit gelbweißgelb, die möchte ich mir gerne ansehen, soll auch eine Quelle haben. Die Hütte ist auch wirklich toll, die Quelle sehe ich nicht direkt, man muss schon wissen, dass sie da ist und wo ungefähr, die Karte gibt hier einen Hinweis.

          Auf der Ronde Tête möchte ich eigentlich eine längere Pause machen, doch dann sehe ich nach oben und es sind wieder dunklere Wolken unterwegs. Also nur ein bisschen Wasser trinken, heute möchte ich über den höchsten Punkt der Region sein, bevor hier irgendwas losbricht!!!

          Die Wegbeschreibung zum Ballon d'Alsace hat sich gehtechnisch auch nicht so einfach gelesen, tatsächlich kommen dann blockige Passagen, die mir aber keine Knieprobleme machen, vielleicht weil es berghoch geht. Schön wird es dann, tolle Bäume, Felsen, Mauern, viel Moos.



          Im Wald noch eine unerfreuliche Begegnung mit einem Typen, der mit Riesen-Deuterrucksack von hinten ankommt, ich krieg ihn erst mit, als er dicht hinter uns ist, lege Jake ab, währenddessen geht Luke – ausnahmsweise und ausgerechnet bei dem Typen – freudig schwanzwedelnd auf ihn zu. Er wehrt ihn ziemlich unsanft mit dem Trekkingstock ab – was soweit okay ist, wenn er Angst vor Hunden hat oder das einfach nicht will, sollen meine Hunde auch nicht… Aber dann läuft er ohne einen Blick oder ein Wort stur an mir vorbei, also da bin ich schon sehr sprachlos.

          Der Aufstieg zum Ballon ist dann aber echt der Hammer, steil, steiler, über Steinbrocken, Holzbohlenleitern, es ist eine ganz schöne Kraxelei und ich komme ziemlich außer Atem.

          Dann ist es aber auch geschafft, wir sind oben. Ich halte mich nicht lange auf, der Himmel sieht noch immer nicht entspannt aus, lese nur ein paar Tafeln, dann steigen wir zur FA ab, wo wir um 12h30 ankommen – gerade richtig zum Mittagessen. Wir können draußen sitzen, die Toiletten sind von außen zugänglich, so kann ich in Ruhe Müll loswerden, Wasser auffüllen, Hände waschen und Zähne putzen. Die Karte liest sich gut, dann gibt es aber nur ein Gericht, Tourte alsacienne mit Crudités, was mit 15 Euro eher teuer ist, aber richtig gut schmeckt.

          Weiter geht’s über Wiesen, leider finde ich am Haus der Ami de la Nature den Zugang zur Kuhweide nicht, gehe rechts über einen Waldweg, der nach meiner Karte auch wieder zum Wiesenstück führen sollte. Das ist aber immer weniger ein Weg und auf einmal stehen wir völlig in der Pampa, schlagen uns dann querfeldein Richtung Wiesentrasse, die wir auch erreichen, unterm Stromzaun (oder was so aussieht) wieder auf den GR5.

          Bei le Wissgrut laufe ich auch erst falsch, nach links statt nach rechts, verwirrend die neue und alte Wegführung…. Wir korrigieren aber schnell nach rechts über die Wiese, es geht recht steil, aber schön zum Col du Contoiseau runter.

          Dort nettes, langes Gespräch mit arbeitssuchendem Typen, dessen Vertrag in der biologischen Landwirtschaft ausgelaufen ist, und der die Zeit für Touren in der Natur nutzt, u. a. die FA besucht und nach Arbeit frägt. Wir reden über Steine mit Inschriften, Füchse, alles Mögliche.

          Weiterweg eher unerfreulich, breiter Weg, der Abstieg nach Masevaux soll ja schöner sein, aber es muss diesmal Giromagny für mich sein, weil das in meinen Träumen immer das Ziel dieser Reise sein sollte. Beim Gîte d'Etape Mont Jean hatte ich mittags angerufen und nach einem Zimmer für uns gefragt, es hieß, sie hätten heute geschlossen. Nach Giromagny möchte ich noch nicht rein, möchte lieber noch eine Nacht im Zelt fernab verbringen.

          Gehe trotzdem zur Ferme runter, weil nach meiner Karte dort Wiesenplätze sein sollten, aber eigentlich ist da nur ein breiter Grasweg runter, unten ist schon die Zufahrtsstraße.

          Wir rasten im Schatten eines Baumes, wo ich schließlich auch das Zelt aufbaue, das ist zwar in Hausnähe und also alles andere als optimal, aber wir haben eine wunderschöne Aussicht und werden uns ruhig verhalten, sowieso schlafen wir immer sehr früh.





          Morgen früh wird es nur noch die paar Kilometer in den Ort gehen, wo mein Freund mich abholt – unglaublich wir sind jetzt echt hier! Freue mich auch sehr, dass ich diese Tour mit Luke zu Ende bringen konnte, mit seinen 9,5 Jahren!

          6. Tag
          Samstag 14. Juni


          Gestern Abend war ein Hund im Tal noch etwas nervig, der bis 23h immer wieder gebellt hat, dann war aber Ruhe. Nachts schönes Rehschrecken, einmal ganz dicht am Zelt, hat bis ins Tal geschallt, das war schön. Und der Vollmond stand am Himmel.

          Morgens runter in den Ort, entgegen meiner Erwartung geht das nicht nur über Waldpfädchen, sondern am Col Mont Jean ist ein schöner Wiesenplatz – eigentlich genau das, was ich als letzten Zeltplatz gesucht hatte… Das tut jetzt ein bisschen weh, aber so ist das manchmal und ich tröste mich mit der wirklich sehr schönen Aussicht, die wir hatten.

          An den ersten Häusern angekommen, zieht es sich noch länger, bis wir wirklich im Ort sind, dort bitte ich die erste Frau, die ich treffe, ein Foto von uns zu machen, als Erinnerung, ich bin einfach nur glücklich, jetzt hier zu sein.

          erschöpft und glücklich:


          In der Metzgerei kaufe ich bestes Rinderhackfleisch für die Jungs, Cola und Kaffestückchen für mich in der Bäckerei und dann ist mein Freund auch schon da.

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          • FatmaG
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            • 14.03.2013
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            #6
            AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

            Hallo Nathalie,

            Jetzt habe ich alle drei Teile gelesen; das ist dann schon der 2. Reisebericht über den GR5, der Lust auf ihn macht…
            Definitiv ein Weg, den ich mir merken werde!

            Allerdings brauch ich noch was an Mut, um dann auch in Wald und Flur mein Zelt aufzuschlagen. Das scheint ja unerlässlich dort zu sein.

            Die Gewitterpassage ist beeindruckend, ich habe mit Dir mitgefiebert (Gewitter stresst mich auch jedes Mal).
            Und Deine "Arlequin-Bonbons" habe ich übrigens vor ein paar Jahren bei einer Trekking-Tour in Frankreich auch für mich entdeckt. ;)

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            • Blahake

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              • 18.06.2014
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              #7
              AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

              Wow! Ich bewundere Deinen Mut und beneide Dich auch ein bisschen dafür! Ich bin vorletztes Jahr auch in den Vogesen gewandert, vom Grand Ballon nach Ste Marie aux Mines. Aber da ich eine Angsthäsin bin, habe ich mich nicht getraut, als Frau alleine wild zu zelten und bin immer auf Campingplätze, selten auch neben einer Ferme Auberge. Das hatte aber zur Folge, dass ich vom schönen Höhenweg immer runter ins Tal zum nächsten Campingplatz musste und am nächsten Morgen alles wieder hoch. Kaum war ich oben, konnte ich auf der anderen Seite wieder runter, um rechtzeitig den nächsten Campingplatz zu erreichen...Aber ich wäre wahrscheinlich vor Schreck an einem Herzstillstand gestorben, wenn neben meinem Zelt und allein im Wald ein Rehbock neben mir gebellt hätte...

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              • nathalie_luke

                Erfahren
                • 08.08.2008
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                • Privat

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                #8
                AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

                @FatmaG: Schön, dass ich Dich für die Vogesen begeistern konnte - sind definitiv einen Besuch wert und auch nicht so überlaufen wie vielleicht sonstwo.

                Und danke fürs Mitfiebern - das tut selbst hinterher noch gut. Wenn ich noch mal in eine solche Lage komme, werde ich die erste Warnung ernst nehmen und Schutz suchen. Beunruhigend ist, gesehen zu haben, wie schnell das reinbrechen kann, eigentlich hatten wir ja verdammt viel Glück, dass wir nicht schon oben auf dem Gipfel waren. Bei kommenden Touren sollte ich den Wetterbericht irgendwie verfolgen können.

                Es ist nicht unerlässlich, wild zu zelten, bedeutet aber sonst oft längere Etappen oder Abstecher. Ich habe für mich rausgefunden, dass 16km eine gute Tagesstrecke ist, zumindest mit allen Höhenmetern, die die Vogesen auf so eine Entfernung mitbringen. Einmal wegen meines Knieproblems, andererseits war diese Strecke aber auch gerade richtig für uns, um mit genügend Eindrücken und genau richtig erschöpft, abends unser Lager aufzuschlagen.

                Kennst Du das Buch von Thomas Striebig, Vogesendurchquerung, wenn die Etappenlängen für Dich okay sind, er schlägt da nur Hotels oder Ferme-Auberge vor.

                Aber an Euch beide, @FatmaG und @Blahake: Wenn man wild übernachten will, geht das in den Vogesen gut (außer in den Réserves) und was die Angst betrifft, kann man da schrittweise reinwachsen. Ich hab gar nicht viel Tourenerfahrung, sonst hab ich nur vor 20 Jahren mal ne Fahrradtour vom Saarland an die frz. Atlantikküste gemacht, nie wild gezeltet, nur auf Campingplätzen und selbst da bin ich eines Nachts vor Angst fast gestorben, weil ich sicher war, ein stöhnender Kerl umrundet mein Zelt. Ich musste schon sehr viel Mut zusammennehmen, um nachzusehen und zu erkennen, dass es sich um einen kleinen Igel handelte

                Seit 13 Jahren wohne ich in einem Wochenendgebiet, schlafe im Sommer gerne draußen auf der Terrasse, am Anfang musste ich mich auch an die Geräusche gewöhnen, jedes Astkrachen hat sich angehört, als ob gleich jemand vor mir stehen würde (das Gelände war lange nicht eingezäunt), dabei waren es sicher nur kleinere Tiere.

                Ich finde es sehr hilfreich, langsam ein paar Tierstimmen zu kennen und zuordnen zu können, das Rehschrecken z.B. verliert dadurch seine Bedrohung. Wildschweinen möchte ich nicht begegnen, aber die halten sich vielleicht wegen der Hunde fern. Die es für mich natürlich einfacher machen, alleine bin ich ja nicht.

                Auf jeden Fall ist es sehr schön, draußen in der Natur zu bleiben und ihr könnt ja schrittweise drangehen, mal im Garten übernachten oder in der Nähe, mit dem sicheren Auto neben dem Zelt, weiter weg, aber erst mal zu zweit...

                lg Nathalie

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                • nathalie_luke

                  Erfahren
                  • 08.08.2008
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                  #9
                  AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

                  Und Deine "Arlequin-Bonbons" habe ich übrigens vor ein paar Jahren bei einer Trekking-Tour in Frankreich auch für mich entdeckt. ;)
                  Du hast natürlich recht, die schreiben sich Arlequin und nicht Harlequin
                  hab mir grad wieder ne 400g Maxitüte gekauft

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                  • FatmaG
                    Erfahren
                    • 14.03.2013
                    • 234
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                    #10
                    AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

                    Zitat von nathalie_luke Beitrag anzeigen
                    Du hast natürlich recht, die schreiben sich Arlequin und nicht Harlequin
                    hab mir grad wieder ne 400g Maxitüte gekauft
                    Tja, das kam so: Ich habe von den Bonbons bei Dir gelesen, und ahnte, dass es die sind, die auch ich mag; war mir jedoch nicht sicher...
                    Und als Recherche-Freak hab ich dann gesucht; und gefunden. Sowohl die Bonbons, als auch ihren "richtigen" Namen
                    Völlig egal, oder?


                    Danke für die Tipps.
                    Auf Campingplätzen bzw vor Berghütten habe ich schon oft gezeltet. Alleine.
                    Ohne Probleme und völlig stressfrei.
                    Es ist wirklich das "ganz alleine (als Frau?) in Wald und Flur", was mich stresst.
                    Aber ich arbeite dran.
                    (diesen Sommer immerhin schon 2x)

                    Tiergeräusche im Vorfeld hören ist gut.
                    Ich ahne jedoch, dass das nachts im Wald "in echt" nochmal eine ganz andere Geschichte ist.
                    Auf Wildschweine könnte ich auch verzichten, allerdings laufen die doch dort herum?
                    (siehe "Schweineangst und Naturdisko" hier im Forum, ein leider nicht zu Ende gebrachter Reisebericht --- die Schweinebegegnung steht da noch aus).

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                    • nathalie_luke

                      Erfahren
                      • 08.08.2008
                      • 198
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                      #11
                      AW: [FR] Vogesen GR5 Col de la Schlucht - Giromagny

                      genau, ist egal, wie sie heißen, lecker sind sie

                      Es ist wirklich das "ganz alleine (als Frau?) in Wald und Flur", was mich stresst.
                      kann wirklich sein, dass ich mich ohne die Hunde auch nicht überwunden hätte

                      Auf Wildschweine könnte ich auch verzichten, allerdings laufen die doch dort herum?
                      (siehe "Schweineangst und Naturdisko" hier im Forum, ein leider nicht zu Ende gebrachter Reisebericht --- die Schweinebegegnung steht da noch aus).
                      jaaaa, eine 100%ige Sicherheit, welche zu treffen, wenn man in den Vogesen unterwegs ist, wurde doch auch irgendwo versprochen... ich hatte mich bange drauf eingestellt. aber keine gesehen oder gehört. vielleicht riechen sie echt die Hunde und halten sich fern. oder ich hatte einfach Glück.

                      und vielleicht ist es besser, wenn der Reisebericht diesbezüglich nicht zu Ende gebracht wurde - uahhh, sonst gruselts uns noch mehr, schon im Vorfeld...

                      lg nathalie

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