Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Prolog oder Werner ist an allem schuld....
Um es mal gleich vorweg zu nehmen: Die Schnappsidee, vom nördlichsten zum südlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, nämlich vom Nordkapp nach Tarifa zu laufen, hat mir Werner Hohn eingebrockt. Und das kam so:
Als ich 2012 durch Westeuropa lief, kam ich auf dem Westerwaldsteig ziemlich nahe bei Werner vorbei. Da Werner mich durch das Forum schon mal virtuell kannte, hatte er mich kurzerhand für einen Ruhetag zu sich eingeladen. Als eingefleischte Langstreckenwanderer haben wir uns natürlich gleich ausgezeichnet verstanden und sind weiter in Kontakt geblieben. Mir hatte diese Wanderung durch Deutschland, Frankreich und Spanien so gut gefallen, dass ich für 2013 wieder etwas ähnliches machen wollte. Und so lag es auf der Hand, dass ich mich beim Spanien-Experten Werner meldete und mit ihm mögliche Routen diskutierte.
Allerdings brachten mich wochenlange Recherchen und mehrere Telefonate mit Werner noch nicht so recht weiter. Ich hatte zwar einige interessante Trails in Spanien entdeckt, allerdings waren die für meine Verhältnisse alle zu kurz und ließen sich nicht wirklich gut zu Fuss verbinden – wenn man nicht über 200 km Strasse laufen wollte. Und ich stehe nun mal auf durchgehende Langstreckenwanderungen. Erschwerend kam hinzu, dass ich meine nächste Wanderung im Herbst und Winter machen wollte und daher nach einer möglichst südlichen und tief gelegenen Route suchte.
Ich war schon leicht verzweifelt, als Werner mit diesem Thread auf ods den Stein ins Rollen brachte.
Als ich nichtsahnend am 9.3.13 vor meinem Laptop saß und diesen Post las, zweifelte ich erst mal an Werners Geographiekenntnissen. Tarifa soll der südlichste Punkt Europas sein? Das sieht doch auf der Karte ganz anders aus. Eine schnelle Internetrecherche stellte mein Vertrauen in Werners Expertise allerdings ganz schnell wieder her. Tarifa ist in der Tat der südlichste Punkt auf dem europäischen Festland. Und wie mir als umtriebiger Langstreckenwanderin auch so gleich klar war, ist Tarifa auch der Endpunkt des GR 7, der sich durch ganz Spanien zieht.... ohne 200 km lange Straßenabschnitte.
Außerdem stehe ich ja auf Großprojekte. Ich war ja schon Teil 1 von Europa Ost-West gelaufen, da lag es doch auf der Hand, jetzt gleich noch Europa Nord-Süd dran zu hängen. 8.500 km sollten sich für mich leicht in zwei Wandersaisons bewältigen lassen. Damit hätte ich nicht nur einen Plan für 2013, sondern auch noch gleich eine Idee für eine weitere Wandersaison. Kurzum: Ich hatte sofort Feuer gefangen für die Idee der „einzig wahren Wanderung“.
Am nächsten Morgen rief ich sogleich bei Werner an, der nach wenigen Klingeln ans Telefon ging und mich mit einem freundlichen „Hallo Christine“ begrüßte. Woher wusste er, dass ich in der Leitung war? Ah ja, wahrscheinlich hatte er meine Rufnummer auf dem Telefondisplay gesehen. „Nein, nein“, sagte Werner. Rufnummernkennung habe er gar nicht auf seinem Telefon und außerdem hätte er auch gar nicht seine Lesebrille auf. Woher er denn dann wisse, dass ich am Telefon sei. „Naja“, sagte Werner verschmitzt. „Ich habe da gestern auf ODS einen Köder für Dich ausgeworfen. Ich war mir ziemlich sicher, dass Du anbeißen würdest und habe daher Deinen Anruf schon erwartet.“ Ich war erst mal sprachlos. Da war ich also eiskalt geködert worden!
Der Rest ist dann - wie man so schön sagt - Geschichte. Die Idee „Nordkapp - Tarifa“ hatte mich gepackt und ich machte mich an die Planung. Ich würde die Strecke als Flipflop in 2 Wandersaisons laufen. Als Rache für Werners „hinterhältige“ Taktik beschloss ich, den ersten Teil dieser Wanderung bei ihm am Rhein zu beginnen. Teil 1, Rhein – Tarifa, bin ich im Herbst und Winter 2013/14 gelaufen, Teil 2, Rhein – Nordkapp, kommt dann wahrscheinlich im Frühjahr und Sommer 2015 dran.

Werner zeigt mir, wo es lang geht - hier am Startpunkt von Teil 1
meiner Wanderung am Deutschen Eck in Koblenz am Rhein
Teil 1: Rhein - Tarifa: Herbst/Winter 2013/14
Die Route Teil 1 Rhein – Tarifa
Nachdem die grobe Richtung nun klar war, ging es an die konkrete Routenplanung Rhein – Tarifa. Ich wollte Anfang September starten und möglichst schnell möglichst südlich laufen, um Schneeproblemen zu entgehen. Dennoch stellten sich mir auf meiner Route drei geographische Hindernisse in den Weg, die in der kalten Jahrezeit ein Problem werden könnten:
Ich hatte diese Wanderung ganz bewusst als Herbst- und Winterwanderung geplant, um herauszufinden, ob man auch in Europa das ganze Jahr über bequem wandern kann. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „bequem“. Ich wollte keine Survival-Schneeschuh-und-Iglu-Wanderung machen, sondern möglichst entspannt den ganzen Winter über laufen. Dabei war mir klar, dass ich zwar relativ wenig Tageslicht haben würde, wollte aber durch die Routenwahl extreme Tiefsttemperaturen und große Schneemengen möglichst vermeiden.
Das Massif Central würde ich im Oktober erreichen und hoffte, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keinen Schnee geben würde. Die Pyrenäenüberquerung Anfang November stellte für mich das größte psychologische und planerische Hindernis dar. Nach langen Recherchen stieß ich dann aber auf eine sehr südliche Route, die die Pyrenäen am Roc de France auf gerade mal 1.400 m überquert. Das sollte auch noch im November machbar sein. Und die Sierra Nevada konnte ich auf der nördlichen Variante des GR 7 umlaufen. Auf dieser Variante würde ich auf maximal 1.700 m steigen, was sich hoffentlich auch noch im tiefsten Winter ohne größere Schneeprobleme bewerkstelligen lassen sollte.
Und so ergab sich dann folgende Route von gut 3.800 km:
Fortsetzung folgt - und wer es gar nicht erwarten kann, kann sich die ganze Wanderung schon mal hier auf meinem Blog anschauen:
http://christine-on-big-trip.blogspo...thern%20Europe
Um es mal gleich vorweg zu nehmen: Die Schnappsidee, vom nördlichsten zum südlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, nämlich vom Nordkapp nach Tarifa zu laufen, hat mir Werner Hohn eingebrockt. Und das kam so:
Als ich 2012 durch Westeuropa lief, kam ich auf dem Westerwaldsteig ziemlich nahe bei Werner vorbei. Da Werner mich durch das Forum schon mal virtuell kannte, hatte er mich kurzerhand für einen Ruhetag zu sich eingeladen. Als eingefleischte Langstreckenwanderer haben wir uns natürlich gleich ausgezeichnet verstanden und sind weiter in Kontakt geblieben. Mir hatte diese Wanderung durch Deutschland, Frankreich und Spanien so gut gefallen, dass ich für 2013 wieder etwas ähnliches machen wollte. Und so lag es auf der Hand, dass ich mich beim Spanien-Experten Werner meldete und mit ihm mögliche Routen diskutierte.
Allerdings brachten mich wochenlange Recherchen und mehrere Telefonate mit Werner noch nicht so recht weiter. Ich hatte zwar einige interessante Trails in Spanien entdeckt, allerdings waren die für meine Verhältnisse alle zu kurz und ließen sich nicht wirklich gut zu Fuss verbinden – wenn man nicht über 200 km Strasse laufen wollte. Und ich stehe nun mal auf durchgehende Langstreckenwanderungen. Erschwerend kam hinzu, dass ich meine nächste Wanderung im Herbst und Winter machen wollte und daher nach einer möglichst südlichen und tief gelegenen Route suchte.
Ich war schon leicht verzweifelt, als Werner mit diesem Thread auf ods den Stein ins Rollen brachte.
Zitat von Werner Hohn
Beitrag anzeigen
Außerdem stehe ich ja auf Großprojekte. Ich war ja schon Teil 1 von Europa Ost-West gelaufen, da lag es doch auf der Hand, jetzt gleich noch Europa Nord-Süd dran zu hängen. 8.500 km sollten sich für mich leicht in zwei Wandersaisons bewältigen lassen. Damit hätte ich nicht nur einen Plan für 2013, sondern auch noch gleich eine Idee für eine weitere Wandersaison. Kurzum: Ich hatte sofort Feuer gefangen für die Idee der „einzig wahren Wanderung“.
Am nächsten Morgen rief ich sogleich bei Werner an, der nach wenigen Klingeln ans Telefon ging und mich mit einem freundlichen „Hallo Christine“ begrüßte. Woher wusste er, dass ich in der Leitung war? Ah ja, wahrscheinlich hatte er meine Rufnummer auf dem Telefondisplay gesehen. „Nein, nein“, sagte Werner. Rufnummernkennung habe er gar nicht auf seinem Telefon und außerdem hätte er auch gar nicht seine Lesebrille auf. Woher er denn dann wisse, dass ich am Telefon sei. „Naja“, sagte Werner verschmitzt. „Ich habe da gestern auf ODS einen Köder für Dich ausgeworfen. Ich war mir ziemlich sicher, dass Du anbeißen würdest und habe daher Deinen Anruf schon erwartet.“ Ich war erst mal sprachlos. Da war ich also eiskalt geködert worden!
Der Rest ist dann - wie man so schön sagt - Geschichte. Die Idee „Nordkapp - Tarifa“ hatte mich gepackt und ich machte mich an die Planung. Ich würde die Strecke als Flipflop in 2 Wandersaisons laufen. Als Rache für Werners „hinterhältige“ Taktik beschloss ich, den ersten Teil dieser Wanderung bei ihm am Rhein zu beginnen. Teil 1, Rhein – Tarifa, bin ich im Herbst und Winter 2013/14 gelaufen, Teil 2, Rhein – Nordkapp, kommt dann wahrscheinlich im Frühjahr und Sommer 2015 dran.
Werner zeigt mir, wo es lang geht - hier am Startpunkt von Teil 1
meiner Wanderung am Deutschen Eck in Koblenz am Rhein
Teil 1: Rhein - Tarifa: Herbst/Winter 2013/14
Die Route Teil 1 Rhein – Tarifa
Nachdem die grobe Richtung nun klar war, ging es an die konkrete Routenplanung Rhein – Tarifa. Ich wollte Anfang September starten und möglichst schnell möglichst südlich laufen, um Schneeproblemen zu entgehen. Dennoch stellten sich mir auf meiner Route drei geographische Hindernisse in den Weg, die in der kalten Jahrezeit ein Problem werden könnten:
- Massif Central
- Pyrenäen
- Sierra Nevada
Ich hatte diese Wanderung ganz bewusst als Herbst- und Winterwanderung geplant, um herauszufinden, ob man auch in Europa das ganze Jahr über bequem wandern kann. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „bequem“. Ich wollte keine Survival-Schneeschuh-und-Iglu-Wanderung machen, sondern möglichst entspannt den ganzen Winter über laufen. Dabei war mir klar, dass ich zwar relativ wenig Tageslicht haben würde, wollte aber durch die Routenwahl extreme Tiefsttemperaturen und große Schneemengen möglichst vermeiden.
Das Massif Central würde ich im Oktober erreichen und hoffte, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keinen Schnee geben würde. Die Pyrenäenüberquerung Anfang November stellte für mich das größte psychologische und planerische Hindernis dar. Nach langen Recherchen stieß ich dann aber auf eine sehr südliche Route, die die Pyrenäen am Roc de France auf gerade mal 1.400 m überquert. Das sollte auch noch im November machbar sein. Und die Sierra Nevada konnte ich auf der nördlichen Variante des GR 7 umlaufen. Auf dieser Variante würde ich auf maximal 1.700 m steigen, was sich hoffentlich auch noch im tiefsten Winter ohne größere Schneeprobleme bewerkstelligen lassen sollte.
Und so ergab sich dann folgende Route von gut 3.800 km:
http://christine-on-big-trip.blogspo...thern%20Europe
Kommentar