[RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

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    #41
    AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

    Zitat von volx-wolf Beitrag anzeigen
    Fagaras wäre wohl zu viel Kletterei und zu steil, wenn ich Karlienes Anforderungen richtig verstehe.
    Klettern ist sicher nicht das Problem. Sie will bloß keine hochalpine Tour machen.

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    • volx-wolf

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      #42
      AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

      12. Tag
      Wir genießen einen traumhaften Morgen und brechen kurz vor R. & J. auf, die uns wenig später folgen wollen. Das Tagesziel ist die Cabana Podragu, damit ist die heutige Strecke nicht so lang wie gestern, dafür aber mit einigen Kraxelstellen versehen.



      Rückblick zum Gemsensee...



      ...und ein Blick voraus.


      Vom Gemsensee aus geht es vorbei am gleichnamigem Gipfel Capra (2494 m), den wir aber nicht besteigen sondern südlich umgehen.



      Wenige Minuten später ist erst einmal Pause. Uns kommt eine Schafherde auf dem Wanderweg entgegen. Obwohl viele von ihnen auch – ebenso wie unsere Wanderwegmarkierung – einen roten Streifen tragen, ist dennoch vorerst kein vorbeikommen. So drücken wir uns Schaf für Schaf durch die Herde. Die Tiere wissen aber auch nicht so richtig, wohin mit sich: Von vorne die Wanderer von hinten der treibende Hirte und irgendwo weiter oben noch ein rufender Hirte.
      Irgendwann ist es geschafft und der Weg wieder frei. Dann geht es zügig weiter.


      Die laufende Wanderwegmarkierung "Rotes Band"



      Da gehen sie dahin - Schulterblick einige Zeit später.



      Gleiches Motiv ohne störende Schafherde und ein Zeitchen später.


      Einige Zeit später sind wir am Drachenfenster (Fereastra Zmeilor), dem typischen Fotomotiv auf dieser Strecke. Deswegen gibt es von mir an dieser Stelle kein Foto davon

      Ein wenig später steht dann eine Gemse auf dem Wanderweg und ist so sehr im Blaubeer-Pflücken vertieft, dass sie sich lange Zeit von uns nicht stören lässt. Wir pausieren und beobachten das Tier.
      Damit geben wir auch R. & J. die Chance, die nun aufgeholt haben, die Gemse zu beobachten.
      Doch dann wollen wir doch weitergehen und wandern langsam auf die Gemse zu, bis sie doch beschließt, einen direkten Körperkontakt mit uns zu vermeiden und sich auf und davon macht.


      Die Stelle "La trei pasi de moarte“ ist der Felsbrocken in der Mitte des Bildes.



      Vorher mussten wir uns jedoch mit dieser Gemse auseinandersetzen.



      So dicht bin ich noch nie herangekommen.

      Nun sind wir auch schon an der Kraxelstelle "La trei pasi de moarte“ („Drei Schritte des Todes“). Doch heute sind wir ausgeruht und frisch, so dass die Stelle keine größeren Probleme bereitet. Das letzte Mal sind wir hier abends vorbeigekommen und brauchten doch einige (Überwindungs-)Zeit für die Stelle.

      Wer sich eine derartige Kraxelei mit Rucksack nicht zutraut, kann auch kurz vorher auf einen mit Blauem Kreuz markierten Wanderweg abbiegen, der diese Stelle umgeht und direkt zur Cabana Podragu führt (zumindest lt. Karte – selbst gegangen bin ich ihn noch nicht).
      Gedenkkreuze an verunglückte Wanderer sieht man entlang des Kammweges ausreichend, also bitte bei Bedenken nicht zögern, andere (Um-)Wege zu wählen.


      Wir schaffen es alle fünf über die Stelle und dann geht es weiter. Inzwischen ist am Horizont ein regelmässiges Grollen zu hören. Das gute Wetter der letzten beiden Tage fordert nun wohl seinen Tribut. Noch ist es aber weit entfernt, so dass wir nicht zu Schutzhütte Fereastra absteigen, sondern weitergehen.



      Keine Gemse, sondern W. beim Überstieg der ersten Stelle.



      Teil zwei wird in Angriff genommen...



      ...und bewältigt.


      Die Option, irgendwo in tiefere Lagen abzusteigen und das Zelt aufzubauen, um das Gewitter abzuwarten, halten wir uns aber offen. Auf ein Gewittererlebnis direkt auf dem Kamm hat keiner von uns Lust. Insbesondere W. nicht, dem die Nacht im Paring-Gebirge noch gut in Erinnerung ist.

      Gegen Mittag ist es dann soweit: Das Gewitter hat uns nun doch fast eingeholt und wir beschließen, ins Tal abzusteigen. Auf Schafpfaden geht es bergab, sie sind allerdings ziemlich steil und rutschig, so dass J. sich leider das Knie verzerrt.
      Auch C. rutscht einmal ab, kann sich aber noch abfangen, allerdings hat er nun auch kleinere Schürfwunden.


      Gewittriges Wetter.

      W. und ich eilen voraus und beginnen schon einmal mit dem Zeltaufbau. Wie schön, dass unser Drei-Mann-Zelt so geräumig ist und das Außenzelt auch alleine aufzubauen ist.
      So sitzen wir bald zu fünft darin und spielen Mau-Mau, während draußen ein kräftiges Gebirgs-Sommergewitter sich austobt.
      Später kochen wir noch Polenta, die wir mit Fisch aus der Dose und Fischcreme aus der Tube essen. Irgendwie ist es eine gemütliche Zeit. Wenn es nicht dunkel ist, sieht man die Blitze nicht so und außerdem sind wir tief genug, so dass wir uns auch nicht all zuviele Gedanken machen.

      Etwa vier Stunden später sind wir wieder unterwegs und kraxeln quer-bergein den Hang hinauf zum Kamm und dem Wanderweg.
      Dieser verläuft nun direkt auf der Kammspitze, so dass nun sehr wenig Platz nach links & rechts ist. Schwierig gestaltet sich das Laufen etwas durch die Pfützen und den Schlamm, der nun nach dem Regen auf dem Pfad sind. Allerdings herrscht wieder bestes Wetter.
      Das hier eben ein kräftiges Sommergewitter tobte, ist nicht mehr zu merken.



      Der Wanderweg auf dem Kamm nach dem Gewitterguss.


      Die Berge dampfen.



      Ein Blick zurück: Vom Plateau in der Mitte des Bildes, das der Wanderweg überquert, sind wir hinab ins Tal gekraxelt, dass nun zu Füssen des Fotografen liegt.


      Wir übersteigen den Mircii-Gipfel (2461 m), dann steigen wir auch schon in das Tal und zum See Podul Giurgiuliu (2270 m) hinab.


      Den Mircii im Blick.

      Dieses ist zu durchqueren, bevor es wieder hinauf auf den Kamm geht, wo der Podragu-Sattel (2307 m) ist, von wo aus der Abstieg zu Podragu-Hütte (2136 m) beginnt.

      Doch erst einmal bin ich verwundert, dass der See so frei liegt. Vor fünf Jahren war zwar der See zu sehen, doch alles rund umher war mit einem großen Schneefeld bedeckt. Dabei waren wir damals sogar später im Jahr unterwegs. Ist es damals oder heute nur eine jahreszeitliche Erscheinung (gewesen) oder eine dauerhafte Entwicklung?


      Der See Podul Giurgiuliu vom Mircii aus gesehen.


      Ausblick vom Mircii-Gipfel.

      Am See gibt es noch einmal eine kurze Snack-Pause, dann nehmen wir das letzte Stück Weg in Angriff. Zusammen mit R. & J. zu wandern macht Spaß, so gibt es neue Themen, über die wir uns unterwegs unterhalten können.


      Blick zum Podul Giurgiuliu vom Podragu-Sattel aus.

      An der Podragu-Hütte müssen wir einige Zeit suchen, bis wir einen Platz zum Zelten finden. Es sind zum einen viele andere Wanderer/Zelter unterwegs und außerdem wollen wir auch nicht im Schlamm zelten. Doch es findet sich noch ein Platz, sowohl für uns als auch für unsere bayrischen Wanderkollegen.


      Die Cabana Podragu I



      Die Cabana Podrag II - eine der (oder die?) älteste Hütte im Fagaras (Baujahr 1885)

      Danach treffen wir uns in der Podraguhütte zum Abendessen. Sowohl die Vorsuppe als auch die Hauptspeise bestellen wir uns alle zweimal (ebenso das Bier): zum ersten vor Hunger, zum zweiten, da das frisch gekochte Essen gegenüber dem Tütenessen doch besser schmeckt und drittens weil das gemeinsame Sitzen & Quatschen in einer warmen Stube so angenehm ist.

      Erst als es draußen finster wird und auch im Gastraum kaum noch etwas zu sehen ist, gehen wir zu unseren Zelten zurück.

      Morgen steht dann der Moldoveanu auf dem Programm!

      Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
      daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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      • volx-wolf

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        #43
        AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

        13. Tag
        Ein schöner Tag steht an: Auf zum Moldoveanu und dann bis etwa zum Fereastra Mare a Sambatei (Großes Fenster) als Tagesziel. Wir verabschieden uns von R. & J., welche einen geruhsamen Morgen machen wollen und dann nur bis zur Schutzhütte unterhalb des Moldoveanu bzw. bis zum Lacul Valea Rea, ebenda, wandern wollen.



        Ein Teil der Eselherde an der Cabana Podragu.


        Allerdings ist das absolut sonnige Wetter nun passé, so dass wir (wieder einmal) dicht unter den Wolken unterwegs sind. Wenigstens laufen wir noch nicht direkt im Nebel, es regnet nicht und hin- und wieder gibt es auch grandiose Fernsichten. Eigentlich noch ein recht angenehmes Wanderwetter.



        Wieder auf dem Kammweg.



        Rückblick zum Sattel Podragu, von wo der Pfad zur Cabana Podragu vom Kamm abzweigt.


        Snackpause mit Blick auf das wolkenverhüllte Tageshighlight.



        Ausblick nach Norden - hier fällt das Gebirge schnell und steil ab.


        Bis zum Fuße des Moldoveanu ist es nicht weit, so dass wir am späten Vormittag dort eintreffen. Hier machen wir eine Pause und nehmen unser zweites Frühstück ein. Endlich habe ich auch wieder einmal Handyempfang, der in den letzten drei Tagen nicht gegeben war. Aber ich wollte auch nicht soviel testen, um den Akku, der ohnehin schwach ist, zu schonen.
        Nun erhalten wir auch wieder Infos von daheim. Eine etwas kryptische Meldung lautet: „Haben unseren Urlaub abgebrochen [unsere Eltern waren zeitgleich zur Radtour in Estland]. Auto mit Totalschaden. A. geht es gut.“ Irgendetwas war passiert, aber was genau? Mit einem mulmigen Gefühl gingen wir weiter.
        Noch wissen wir also nichts genaues, spekulieren bringt auch nichts und anscheinend ist auch nur das Auto hinüber. Leider ist der Akku sehr schwach, so dass ich nur eine SMS verschicken kann, alles weitere wird sich dann später klären (müssen).
        Nachdem Urlaub haben wir dann erfahren, dass unser Bruder A. von der Straße abkam, sich mehrmals überschlug aber außer einigen Schnittwunden und Prellungen keine weiteren Schäden davon trug. Da müssen an diesem Morgen mehrere Schutzengel bei ihm gewesen sein.


        Nun gilt es für uns erst einmal den Moldoveanu in Angriff zu nehmen. W. und ich machen uns einen Spass daraus, den Gipfel hinauf zu eilen. Ohne größere Pause sind wir in einer guten halben Stunde auf dem Nebengipfel Vistea Mare (2527 m) angekommen. Hier warten wir darauf, dass auch C. hinauf kommt



        Kurzer Blick nach unten während des Aufstiegs auf den Moldoveanu.



        Kurz unterhalb des Vistea Mare, dem Nebengipfel des Moldoveanu.


        C. leidet immer mehr an den nicht richtig passenden BW-Stiefeln. So hat er auch keine Lust, den Abstecher zum Moldoveanu (2544 m) mitzumachen, sondern möchte lieber mit unseren Rucksäcken zusammen warten, bis W. und ich das obligatorische Gipfelphoto in der Kamera haben. So machen nur wir beide den Abstecher zum höchsten Gipfel der Karpaten, bevor es dann wieder hinab geht. Die wenigen hundert Meter sind schnell gelaufen, vor allem da wir nun ohne Rucksäcke, wie die jungen Gazellen springen können.



        Auf dem Weg zwischen Vistea Mare und Moldoveanu.



        Endlich: Das Gipfelkreuz.



        Aussicht von ganz oben.



        Dort wird unser Weg weiterführen - gut zu erkennen die Schutzhütte.



        An der Schutzhütte Portita Vistei setzen wir uns dann in den Windschatten und Sonnenschein und nehmen ein verspätetes Mittagessen ein. Nach der ausführlichen Pause geht es nun weiter. Allerdings ist nun etwas der Wurm drin. Nach einiger Zeit merkt nämlich W. das der zügige Auf- und Abstieg am Moldoveanu zwar viel Spaß gemacht, aber seinem Knie alles andere als zuträglich gewesen ist. Und C. hat ja sowieso Zeh- und Rückenrobleme. So sind beide nun etwas in ihrer Wanderfreude gehemmt.



        Beim Abstieg in Richtung Schutzhütte Portita Vistei



        Mittagspause und Blick zurück zum Vistea Mare und Moldoveanu (linkerhand), unterhalb der Lacul Valea Rea.


        Am Nachmittag zieht dann ziemlich zügig wieder einmal ein Gewitter auf, so dass wir beschließen, nicht weiter zuwandern, sondern ein günstig gelegenes und gut zu erreichendes Tal nutzen, um schon gegen 16:00 Uhr unser Zelt aufzustellen. Es war auch wieder einmal nicht zu zeitig, denn sobald wir im Zelt liegen, geht ein kräftiges Hagelschauer los, der die Umgebung weiß einfärbt.


        Nachmittags: Die Wolken werden dichter und dunkler, das Grollen nimmt zu.



        Trotzdem sind die Aussichten immer wieder überwältigend.


        In diesem Tal (südlich des Galbenele-Gipfels (2458 m), allerdings sehr viel weiter oben zelteten wir dann notgedrungen.


        Da erst zwei Stunden später das Wetter aufklart, wird nicht mehr weiter gewandert. Nachdem wir nun so zu einem unverhofftem Mittagsschlaf gekommen sind, nutzen wir die Zeit, um uns endlich wieder einmal ausführlich zu waschen. Danach dann das übliche Programm vom warmen Abendmahl und einer abendlichen Skatrunde.
        Dann zeitig (weiter) schlafen!
        Zuletzt geändert von volx-wolf; 09.03.2011, 22:01.

        Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
        daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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        • Gassan
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          #44
          AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

          Zu welcher Zeit (Datum) wart ihr auf dem Moldoveanu?

          Ihr scheint ein paar Tage vor uns angekommen zu sein. Als wir oben waren hatten wir 4 Tage nur strahlenden Sonnenschein ;)

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          • volx-wolf

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            #45
            AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

            Wenn ich es jetzt richtig überschlagen habe, müsste es der 05. August 2010 gewesen sein.
            Falls es Dir auf den Tag (und die Uhrzeit) genau draufankommt, müsste ich zuhause noch in die Exif-Daten der Originalfotos schauen.

            Ich dachte, Ihr wart 2009 im Fagaras unterwegs?

            Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
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              #46
              AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

              Ja wir sind ca. eine Woche später drauf gewesen zur Zeit der Perseidenschauer (Mörderschauspiel btw.)

              Wir waren sowohl 2009 als auch 2010. 09 von West nach Ost, 10 von Ost nach West.
              Auf dem letzten Bild, ist wenn man etwas weiter links gucken würde ein kleiner See nicht wahr?

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              • volx-wolf

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                #47
                AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                14. Tag
                Der Ofen ist aus!
                Es herrscht diesiges, nebliges Wetter und ein scharfer Wind weht.
                W. & C. sind beide endgültig aus dem Rennen: Der eine wegen seinem Knie und der andere wegen seiner Zehen. Sie plädieren beide für einen Abstieg via Cabana Sambata.
                Bis nach Zarnesti wollen und können sie nicht mehr, obwohl wir morgen Nachmittag (oder Abend) dort ankommen müssten.
                Ein Anreiz ist auch nicht mehr vorhanden und richtig überzeugen kann und will ich sie nicht. Denn mit zwei „gehbehinderten“ weiterzulaufen bringt weder die richtige Wanderfreude und birgt möglicherweise auch Gefahren. Letztlich zählt bei solchen Unternehmungen auch immer das schwächste Glied – sowohl am Körper als auch in der Gruppe.



                Seltsam, im Nebel zu wandern!//Einsam ist jeder Busch und Stein,//Kein Baum sieht den anderen,//Jeder ist allein. (H.Hesse)

                So steht der Entschluss fest, am Großen Fenster den Abschied vom Fagaras zu nehmen und den endgültigen Abstieg zu beginnen.
                Schade! So gibt auch mein vierter Besuch im Fagaras mir nicht die Möglichkeit, den Kamm einmal komplett zu bewandern. Nun gut, wenigstens habe ich nun alle Teilabschnitte mindestens einmal gesehen. Den Rest der Strecke habe ich vor fünf Jahren schon einmal gesehen.

                Bis zum Fereastra Mare a Sambatei (2191 m) braucht es noch etwas Zeit. Die Fußlahmheit und das unangenehme Wetter fordern ihren Tribut.

                Der Abstieg selbst geht dann sehr zügig vonstatten. Bergab läuft es sich naturgemäß schneller und außerdem haben wir nach wenigen Höhenmetern auch die Wolkendecke und den scharfen Wind über uns gelassen. Schritt für Schritt wird es nun schnell wärmer.


                Rückblick zum Großen und Kleinen Fenster auf dem Fagaras Kamm (linker bzw. rechter Sattel).

                An der Sambata-Hütte machen wir Mittag, bevor es dann weiter hinab geht. Mittlerweile ist es schon richtig warm. Wir merken nun wieder, dass wir uns jahreszeitlich doch im Hochsommer befinden.



                Cabana Sambata (1401 m) in mittäglicher Ruhe.



                Abstieg entlang des Baches und durch die Wälder

                Am Klosterkomplex Sambata wechseln wir die Klamotten. Zum Glück haben wir uns gestern gewaschen, so dass wir uns getrauen, zu trampen.
                W. erbringt im übrigen den Beweis, dass man durchaus 14 Tage in einer Adidas-Jogginghose wandern kann. Für die Stadt traut er sich nun aber doch, seine von den Eltern gestiftete nagelneue JW-Trekkinghose anzuziehen. Gottseidank – der Geruch war nicht mehr auszuhalten


                Rückblick zum Fagaras; im Vordergrund die Ansiedlung um den Touristikkomplex Samabat (670 m) und das Kloster Brancoveanu

                Wir haben tatsächlich Glück: Nach einiger Zeit hält ein Auto. Obwohl sie in ihrem Golf schon zu dritt sitzen, nehmen sie uns und die großen Rucksäcke bis nach Sambata de Jos mit.
                Von hier aus laufen wir die 2km entlang der Fernstraße nach Voila, wo wir uns mit kaltem Bier versorgen und dann den Nachmittag im Schatten auf dem Bahnhof verbringen, um auf den spätnachmittaglichen Bummelzug nach Kronstadt/Brasov zu warten.



                Bei der Einfahrt nach Brasov


                In Kronstadt angekommen, muss ich erst einmal feststellen, dass fünf Jahre doch eine lange, lange Zeit sind und viel Veränderung mit sich bringen.
                Schon bei der Einfahrt in die Stadt stelle ich fest, dass sich die Grundfläche der Stadt verdoppelt haben muss, so lange ziehen sich die neu erbauten Gewerbegebiete mit all den Super-/Handwerker und sonstigen Märkten, die wir auch aus Deutschland kennen.

                Als nächstes Stelle ich fest, dass die Straßenbahn, die die erste Etappe zum Campingplatz gewesen ist, nicht mehr existiert. Huch!?! Nun gut, den dafür eingerichteten Bus ausfindig zu machen, stellt keine so große Herausforderung dar, auch wenn meine Irritation erst einmal groß gewesen ist.

                Bald kommen wir auf dem Campingplatz an. Er ist zwar sehr gut befüllt, doch ein Plätzchen für uns findet sich noch. Wir genießen die warmen Duschen und danach das Abendbrot mit reichlich frischem Obst, dass wir zwischendurch noch einkauften.
                Nun haben wir noch zwei Tage für Sight-Seeing. So kann ich den Jungs wenigstens noch etwas Kultur zeigen und wir dem vorzeitigem Abstieg etwas abgewinnen.



                15.-17. Tag
                Die nächsten beiden Tage nutzen wir, um die Innenstadt von Kronstadt/Brasov anzuschauen.
                Außerdem unternehmen wir am 15. Tag noch Ausflüge zu den Kirchenburgen nach Tartlau/Prejmer und Honigberg /Harman, was sich mit den Kleinbussen wunderbar und einfach machen lässt.
                Am 16. Tag sind wir dann mit der Bahn noch nach Rosenau/Rasnov gefahren, um die dortige Bauernburg anzuschauen.
                Wer schon Kronstadt ist, sollte für diese Orte auf jeden Fall noch Zeit einplanen. Es lohnt sich!

                Am 17. Tag heißt es dann früh packen, denn der Zug mit dem Kurswagen Bukarest-Brasov-Budapest-München verlässt um 8:30 Uhr den Bahnhof.

                Natürlich muss nun noch einmal Murphys Gesetz gelten: In der Nacht geht ein mächtiges Gewitter nieder, was den Campingplatz in eine Schlammwüste verwandelt und uns zwingt, dass klatschnass und verschlammt Zelt in aller Herrgottsfrühe und im Stockfinsteren einzupacken.
                Nichtsdestrotz sind wir pünktlich am Bahnhof – allerdings hat der Zug dann eine knappe Stunde Verspätung.

                Die nächsten 22 Stunden im Liegewagen nach München geben uns gut Zeit, den Urlaub noch einmal Revue passieren zu lassen und uns von den körperlichen Strapazen zu erholen. Leider gibt es diesen Kurswagen (zur Zeit?) nicht mehr. Schade – er war eine wunderbare Reisemöglichkeit, um sich auf einen Wanderurlaub einzustimmen bzw. von einem gelungenem Urlaub Abschied zu nehmen.

                Die letzten Stunden im ICE vergehen dann fast wie im Fluge, so dass wir pünktlich zum Mittag nach 17 Tage wieder daheim einkehren.


                -------------------

                Ich danke all' denen, die hier mehr oder weniger ausführlich gelesen haben, den Kommentatoren und vor allem jenen, die die Geduld hatten, den Reisebericht so Häppchenweise zu lesen. Leider ging es nicht schneller, da es neben Familie und Arbeit dann jener Stunden bedarf, in denen ich noch Kraft und Muse hatte, um zu schreiben, Bilder zu sortieren und zu bearbeiten.

                Danke ganz besonders auch an meine beiden Mitreisenden, die sich ohne Erfahrung und Landeskenntnisse getrauten, mit mir mitzukommen und die Freuden und Ärgernisse von Hochgebirgswandern mit mir zu teilen!!

                Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
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                • Gassan
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                  #48
                  AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                  Ja toll, meine Stadt, da freut sich das Herz

                  Sehr schöner Bericht.
                  Der Abstieg war das einzig sinnvolle.
                  Ich persönlich finde diese steilen Auf bzw. abstiege an der Nordseite auch interessanter als den langwierigen und nicht so spektakulären abstieg über den Hauptkamm zu/von Plaiu Foii.
                  Ein sehr schöner Aufstieg ist auch, direkt von Moldoveanu über das Valea Vistea mare.
                  In dem Wunderbaren kristallklaren Bergbach haben wir uns hereingeschmissen weil wir fast den Hitzetod starben. Einfahc nur göttlich

                  Und ja es ist voll mit Praktiker, Carrefour und Kauflands in der Peripherie von Brasov.


                  Interessanterweise sieht man ziemlich wenig Kundschaft drinnen. Die Wirtschaftskrise hat schon ihre Spuren hinterlassen. Auch sind etliche Luxusvillen entstanden die nun halbfertig in der Landschaft stehen.

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                  • volx-wolf

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                    #49
                    AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                    Zitat von Gassan Beitrag anzeigen
                    Ja wir sind ca. eine Woche später drauf gewesen zur Zeit der Perseidenschauer (Mörderschauspiel btw.)

                    Wir waren sowohl 2009 als auch 2010. 09 von West nach Ost, 10 von Ost nach West.
                    Auf dem letzten Bild, ist wenn man etwas weiter links gucken würde ein kleiner See nicht wahr?
                    Sorry, Frage übersehen: Der "See" (große Pfütze) ist zu sehen - im unteren Drittel des Bildes und ganz links.

                    Sicher mögen die Abstiege gen Norden spektakulärer sein, aber schön wäre es schon gewesen, einmal komplett den Kamm abzulaufen.
                    Oder wenigstens bis zur (ehemaligen) Cabana Urlea zu kommen. Nun gut, ging halt nicht anders. Und die beiden Tage in Kronstadt waren ja auch schön und der Abstieg auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

                    Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                    daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                    • etak
                      Gerne im Forum
                      • 16.05.2011
                      • 59
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                      #50
                      AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                      danke für den schönen bericht.
                      da werden erinnerungen wach.
                      1999 sind wir einen ähnlichen weg gegangen.
                      hier der uralte reisebericht:
                      http://www.reise-nach-rumaenien.de/R...e-Karpaten.htm

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                      • volx-wolf

                        Lebt im Forum
                        • 14.07.2008
                        • 5576
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                        #51
                        AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                        hihi, den Reisebericht kenne ich sogar schon.
                        Schön, wie sich dann alles wieder trifft.

                        Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                        daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                        • Abt
                          Lebt im Forum
                          • 26.04.2010
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                          #52
                          AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                          Danke für den schönen Bericht.
                          Bei dem Sauwetter hätte mich's nicht so lange dort oben gehalten.



                          Die alte Dakerstraße von Sugag bis Rinca über den Urdele-Pass ( eine alte Aufnahme aus dem Jahre 1981) bin ich vor Jahren einmal mit Motorrad getrampt da kein Auto kam, wir sind dreimal umgefallen. Da wird Ebs wohl bald mit mir rüberwollen.
                          Später bin ich auch den Kamm entlang. Der Berg Micaia (2170m) im Capatiina ist mir kein Begriff mehr; - bist du sicher auch wegen der Höhe? Finde den auch nicht auf der Karte.
                          Es ist schade, dass ihr die Buila/Vinatorita wegen dem Wetter nicht mehr machen konntet.Da steigt das Capatiina noch mal an und wird felsig und alpin.
                          Zuletzt geändert von Abt; 24.10.2012, 09:37.

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                          • volx-wolf

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                            • 14.07.2008
                            • 5576
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                            #53
                            AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Paring, Capatinii und Fagaras

                            Danke auch für die Rückmeldung. Schön dass es noch ein paar Rumänienfans gibt und sich nicht alles nur um Skandinavien dreht

                            Es ist auf jeden Fall weiterhin im Kopf, das Capatanii noch einmal in Angriff zu nehmen. Nur damals hatten wir an diesem Tag, kurz gesagt, einfach die Nase voll.

                            Die Transalpina dürfte nun vollständig asphaltiert sein, so dass es sich dort ganz gut radeln dürfte ... abgesehen von den Höhenmetern, aber dass scheint ja gewollt

                            Zum Micaia, auf der verlinkten Karte ist er drauf ... inkl. Höhenmetern.

                            Zitat von volx-wolf Beitrag anzeigen
                            Wenn Du meine Route auf der Karte verfolgen willst, so wirf doch einmal die Google Bildersuche mit dem Stichwort "Paring" bzw. "Capatinii"/"Capatanii" an. Das dürften auch in etwa die Karten sein, die Du damals hattest (z.B. die Karten bei Landstreicher).
                            Und dann sind wir immer dem Roten Band gefolgt.
                            Zumindest war es der Plan, bis wir in das Capatinii kamen. Dazu aber bald mehr & ausführlich.

                            Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                            daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                            • Abt
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                              • 26.04.2010
                              • 5726
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                              #54
                              AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                              Hallo,ich schreibe gleich wieder zurück.
                              Heut is Rechn(er)tag.
                              Ich suche dann noch mal auf der Karte nach dem Berg.
                              Kann mit meinem Augenlicht oder aber meinem Getränk zusammen hängen.Halb so wild.
                              Offenbar muss ich schon wieder eine Originalaufnahme des Ur-Urdele in den Safe schließen.
                              Solange alle von hier zur Haardangervidda fahren, ist die Welt doch in Ordnung. Falls R.doch in Mode kommt, weiche ich nach Bulgarien aus....Was ich natürlich an sich und überhaupt niemanden weiterempfehlen kann...

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                              • Abt
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                                • 26.04.2010
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                                #55
                                AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                einfache Klärung-
                                auf der Original-Capatiina-Karte (Muntii Nostre Nr. 15) gehts links im Westen vom Cumatura Oltetului bis Brezoi/Calimanesti im Osten und der Micaia liegt noch weiter westlich. Ist auf meiner Karte nicht mehr drauf.Ob das zum Capatiina-Geb. oder zum Paring-Geb. gehört, weiß ich nicht. Auf deiner verlinkten Karte habe ich den Berg gefunden.

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                                • volx-wolf

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                                  • 14.07.2008
                                  • 5576
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                                  #56
                                  AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                  Deine Karte ist diese Karte, oder? Es ist auch jene, die wir uns ausdruckten und dabei hatten.
                                  So richtig habe ich auch nicht herausbekommen, wo Paring anfängt und Capatanii aufhört (oder andersherum).
                                  Möglichweise ist meine Interpretation der Karten und damit auch dieser Threadtitel falsch und wir waren überhaupt nicht im Capatanii - hatten es nur als Etappenziel.

                                  Und ja, es ist die letzten zehn Jahre, soweit kann ich leider bzgl. Rumänien aus eigener Erfahrung nur zurückblicken, wahnsinnig viel im Umbruch im Lande.
                                  Heb' die alten Fotos gut auf

                                  Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                  daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                                  • Abt
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                                    • 26.04.2010
                                    • 5726
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                                    #57
                                    AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                    Zitat von volx-wolf Beitrag anzeigen
                                    Deine Karte ist diese Karte, oder? Es ist auch jene, die wir uns ausdruckten und dabei hatten.
                                    So richtig habe ich auch nicht herausbekommen, wo Paring anfängt und Capatanii aufhört (oder andersherum).
                                    Möglichweise ist meine Interpretation der Karten und damit auch dieser Threadtitel falsch und wir waren überhaupt nicht im Capatanii - hatten es nur als Etappenziel.
                                    Genau, das denke ich. Du hast ja den Weg dort ewig gesucht, vielleicht mal mit der einen und dann mit der anderen Karte.
                                    Ich habe den Curmatura Oltetului (auch) erst für den Urdele-Pass gehalten. Ist aber nur ein Gedanke von mir.
                                    Bei deinen Fagaraschbilden ist mir wieder ein Schauer den Rücken runter.Genau so hat unser Wetter auch ausgesehen damals.
                                    Wir sind aber jedes mal diese Wahnsinnsabstiege runter zu den Hütten.Früh wieder rauf. Dann der Kamm. Das war die Säge an sich.Dazu immer dieses räudige Wetter, kein Brot (1977) und unseren "Juwel" hatte ich schon beim Erstversuch des Aufheizens in eine Erdölfackel verwandelt, aus der periodisch eine halbmeter hohe, rauchende Feuersäule empor schoss und die Töpfe schwarz "veredelte". Zu mindest standen wir immer im Blickpunkt des allgemeinen Interesses. Den Kocher haben wir dann ohne Reue an der Surulhütte verschenkt, nachdem alle Versuche einer Reparatur gescheitert waren.Waldfeuer haben wir bald aus dem FF beherrscht. Die Tour durch das Fagarasch haben wir übrigens von Ost nach West gemacht.

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                                      • 14.07.2008
                                      • 5576
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                      Ich habe per PM ein paar Fragen zum Paring und Capatanii erhalten, die ich mal an dieser Stelle hier beantworte, damit auch andere etwas davon haben:

                                      Wie gut ist Wasser verfügbar? - Gerade bei Viehwirtschaft bietet sich ja ein Filter an (wäre das erste Mal für mich mit Filter unterwegs...)
                                      Wasser ist ausreichend vorhanden. Filter habe ich noch nie benutzt.
                                      Nach Möglichkeit immer das Wasser soweit wie möglich direkt am Wasseraqustritt entnommen. Für Zweifelsfälle habe ich immer ein paar Tabletten Micro Pur Forte dabei.


                                      Was war der schönste Teil? - werden bei 10 Tagen Wanderzeit kaum Parang, Capatanii und Fagaras komplett schaffen -> Wird evtl auf Parang und Capatanii herauslaufen mit Option Fagaras teilweise.
                                      In 10 Tagen definitiv nicht alle drei Gebirge. Ich denke eher entweder nur Paring + Capatanii oder nur Fagaras (+ evtl. Königsstein).
                                      Bedenkt, dass es auch mal Pausetage wegen schlechten Wetters geben kann. Dass man sich unter Umständen verläuft oder aber langsamer vorankommt, weil jemand ein malades Knie hat..
                                      Am schönsten fand ich letztes Jahr das Paring: Alpin, aber nur wenig begangen.
                                      Fagaras ist sehr schön, aber zumindest im August sind (mir persönlich) dort zuviel Leute unterwegs. Vom Capatanii haben wir ja nur den Beginn gesehen, kann ich mir aber auch sehr schön vorstellen.

                                      Deshalb auch zum Vorankommen: Bin aus den Pyrenäen 15-20km pro Tag gewöhnt im mittelalpinen Teil. Gibt es viele Geröllfelder, etc- die aus 15km-Tagen 8km-Tage machen?
                                      Strecken-Kilometer kann ich schlecht einschätzen. Ist immer abhängig vom Gelände, Wetter und Kondition. In etwa kommt es aber wohl so hin. Damit beantwortet sich aber auch Deine Frage von oben: Alle drei Gebirge komplett dürften mind. um die 250 km sein, was dann 12 - 16 Wandertage beansprucht (kommt mit unseren letztjährigen Erfahrungen hin).
                                      Und Ihr müsst dann ja noch wieder zum Auto zurückfahren, wenn Ihr nicht doch komplett im Zug anreist.

                                      Noch zu Bären+Wölfen: Deine einschätzung? - Die volle Bärennummer mit keine riechende Kleidung, etc. oder einfach Nahrung außerhalb des Zeltes verpackt aufbewahren?
                                      Habe ich noch nie gemacht. Und auch noch nie einen Wolf oder Bären gesehen, noch nicht einmal von Ferne.

                                      Kennst Du die Unterscheide zwischen Sommer und Spätsommer dort bezüglich Wetter, Gewitter, etc? - Habe bisher Temperaturen von 35 Tagsüber bis 2° nachts angenommen...
                                      So warm wird es dort oben bestimmt nicht. In den allerersten Septembertagen habe ich aber auf deutlich unter 2000 m (Cabana Sambeta) schon Frost gehabt.
                                      Berichte von kräftigen Schneefall Mitte September gibt es auch. Sicherlich kein alljährliches Phänomen, aber im Kopf haben sollte man es auch.
                                      Handschuhe, Mütze etc. gehören jedenfalls mit ins Gepäck!


                                      Würde am liebsten von Petrosani bis Brezoi und von Ciineni bis Simbata des Sus laufen---
                                      Halte ich für ambitioniert. Ich bin mir auch nicht sicher, inwieweit von Cainenii bis zum Kamm der Weg überhaupt (noch) ausgezeichnet ist. Könnt in einige Irrungen & Wirrungen ausarten.
                                      Zeitlich auch knapp, da Ihr ja eher nur 9 Tage reine Wanderzeit haben. Alternativ vielleicht ab und zu vom Capatanii-Kamm absteigen und die verschiedenen Klöster am Südhang des Gebirges besuchen? (siehe auch)

                                      Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                      daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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                                        Fuchs
                                        • 14.03.2006
                                        • 2123

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                        OT: Vielen Dank für die Antworten nochmal!
                                        Der tolle Bericht lässt auf ab und zu besseres Wetter und eine herrliche Tour hoffen.
                                        Wir werden die Nahrung dennoch außerhalb des Zeltes lagern in einem Kanusack - wie ich es gewohnt bin, sicher ist sicher.
                                        Interessant ist auch Deine Umgehung des Strunga Draculi (Teufelskamm?), man nimmt von West nach Ost gehend die nördliche parallele Route und trifft dann hinter dem Niguoi und dem Teufelskamm wieder auf den Weg nach zur Ref. Caltun, ja?!

                                        Schade, dass wir nciht so viel Zeit haben wie ihr, wir müssen uns dann zwischen stärker begangenem Weg mit hochalpinen Anteilen im Fagaras und der Route durch Parang und Capatanii entscheiden - vielleicht kann ich ja einen hübschen Bericht zur bisher "unbekannten" Route im Capatanii liefern;)

                                        Liebe Grüße - Pfadi

                                        Ps.: Habe per Geodreieck eine geschätzte Strecke von 162km Wanderung ermittelt zwischen Petrosani und Sambata, wenn man in Petrosani an der Cabana anfängt und den Zug zwischen Capatanii und Fagaras nimmt. Bin gespannt, wie die Gruppe über die Route diesen Herbst abstimmt...
                                        Zuletzt geändert von pfadfinder; 15.08.2011, 00:26.
                                        ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                                        ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                                        • volx-wolf

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                                          • 14.07.2008
                                          • 5576
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [RO] Unterwegs in den Südkarpaten: Parang, Capatanii und Fagaras

                                          Versucht nicht auf "Teufel komm raus" irgendeine bestimmte Strecke zu schaffen.
                                          Klappt sowieso nicht! Irgendetwas ist immer.
                                          Kilometer messen funktioniert zwar, aber damit hast (1.) die Höhenmeter nicht mit dabei und (2.) die vielen, vielen Schlängeleien, die man im Gebirge läuft und damit die Luftlinie schnell einmal verdoppeln.

                                          Deine Frage zum Fagaras ist mir noch nicht ganz verständlich:
                                          Man kann zur Cabana Negiou absteigen (von Westen kommend gibt es zwei, drei Varianten - spätestens am Sebota sollte es geschehen) und dann von dort aus via Hirtenkamin (Strunga Ciobanului) zum Caltunsee. Damit umgeht man sowohl das Kirchendach als auch den Negiou inkl. Teufels- und Damenkamin.
                                          Oder man kann das Kirchendach (Custura Saratii) südlich umgehen, dann vom Serbota nicht ins Kirchendach einsteigen, sondern in der Geröllrinne etwas südlich davon absteigen und dann wieder (noch vor dem Negiou) aufsteigen. Abstieg ist irgendeine alte gelbe Markierung, hochwärts gibt es dann etwas blaues (oder rotes? - habe gerade keine Karte hier). Auf dem Kamm (Cleopatra-Sattel) trifft man wieder auf das Rote Band, mit dem man dann auf den Negiou steigt.

                                          Vom Negiou aus kann man den Teufelskamin (Strunga Dracului südlich umgehen, indem man die Damenkamin (Strunga Doamnei) nimmt (Gelbe Markierung), die dann wieder auf dem Roten Band mündet, wo es dann zum Caltun geht.

                                          PS: Auf (Bild-)Berichte des Capatanii freu ich mich!
                                          Zuletzt geändert von volx-wolf; 15.08.2011, 07:39.

                                          Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                                          daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

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