(FR, CH, IT) Alternativtour um den Mont Blanc

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  • StefanBoe
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    • 14.12.2020
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    (FR, CH, IT) Alternativtour um den Mont Blanc

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    Mich reizte das Mont Blanc- Massiv spätestens seit letztem Oktober, wo wir auf unserer Weitwanderung in den Süden tagelang darauf zusteuerten, sehr zu einem weiteren Besuch. Es wirkt optisch wie ein Magnet, das unentwegt staunen lässt.

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    Allerdings ist es auf der allseits bekannten Trekkingrunde "Tour de Mont Blanc (TMB)" heillos überlaufen. Belge hat hier im Forum soziologisch-sarkastisch beschrieben, wie es dort in der Hochsaison zugeht. https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...ne#post3276333
    Wie dem Trubel auf der TMB entgehen? Ich heckte eine Trekkingtour aus, die auf weiten Strecken alternativ zur TMB verlaufen und spektakuläre Landschaft mit möglichst viel stiller Bergromantik verbinden sollte. Herausgekommen ist diese Tour, die ich jetzt Anfang August 25 zwischen einem Alpenurlaub mit meiner Frau und der Fortsetzung der Weitwanderung in den Süden in einer 8-tägigen Trekkingtour umgesetzt habe. Ich war allein mit Zelt unterwegs - und es gab reichlich von beidem: Stille Bergromantik und Freizeitpark Alpen. Alles in allem: Ich fand`s toll!

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    Gute Anregungen für die Routenplanung habe ich auch nicht zuletzt hier in unserem Forum erhalten. Z.B. von #Flachlandtiroler, der mehrfach darauf hingewiesen hat, dass man auf der italienischen Seite des Mont Blanc keinesfalls die höher gelegene Gegenseite des Val Veni und des Val Ferret versäumen sollte wegen der grandiosen Ausblicke. Oder von #Bernieh in seinem Bericht über seine Westalpentour, der den Lac de Fenetre als Biwakort wärmstens empfohlen hatte. Oder von #Whale in ihrem Bericht über die Alta Via Val d'Aosta, die den Col de Chavannes über dem hinteren Val Veni als Aussichtsort lobte. Dankeschön dafür!


    Zuletzt geändert von StefanBoe; 31.08.2025, 08:44.

  • Flachlandtiroler
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    Moderator
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    • 14.03.2003
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    • Meine Reisen

    #2
    Oh, Du warst auf der Gonella dem P'tit MB
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 28.08.2025, 14:22.
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    • StefanBoe
      Erfahren
      • 14.12.2020
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      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
      Oh, Du warst auf der Gonella dem P'tit MB
      Exakt!

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      • StefanBoe
        Erfahren
        • 14.12.2020
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        #4
        1. Etappe: Chamonix/ Planpraz - Col de Brevent - Val Diosaz - Refuge Moede Anterne
        4,5 h Gehzeit 750 hm rauf und runter

        Mit dem Zug über Martigny kommend erreiche ich am frühen Nachmittag Chamonix. Es ist natürlich viel voller als letztes Jahr Oktober, aber es ist ein freudiges Wiedersehen. Ich bummle kurz durch die Fußgängerzone und finde: Die Stadt hat was. Sehr international, was so an Touristen herumläuft. Viel Chic, aber auch viele Bergsteiger und Trekker.

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        Ich besorge noch ein paar Lebensmittel, eine Gaskartusche und eine Isomatte, denn ich habe meine tatsächlich im Auto in Basel gelassen. Dann geht's zur Seilbahnstation. Mit der Fahrt hinauf nach Planpraz (2000 m) erspare ich mir für günstige 15 EU 1000 hm-Anstieg und komme rascher in die ruhigen Bergregionen, die ich suche. Bald oberhalb der Bergstation wird es schon leerer und der Blick auf den Mont Blanc und die Aiguille Verte lässt sich genießen.

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        Am Col de Brevent (2360 m) halte ich Rast und schaue mir noch mal ausgiebig die Mont Blanc- Kulisse an.

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        Nordseitig steige ich ins Val Diosaz ab, wo mich sogleich ein größerer Trupp Steinwild in Empfang nimmt. Viele Jungtiere sind dabei, auch ein paar ganz kleine, die mit zitterndem Stimmchen auf sich aufmerksam machen.

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        Beim langen, sanften Abstieg ins Val Diosaz hinab treffe ich kaum noch andere Wanderer. Das Tal bietet nicht die spektakulären Mont-Blanc-Blicke, wie etwa der Höhenweg von Planpraz zum Lac Blanc als Teil der TMB, dafür aber so etwas wie Bergwildnis und viel Ruhe. Wirklich schön!

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        Unten am Fluss 2 oder 3 Zelte von GR-5-Wanderern, ansonsten nix außer Natur. Es würde mich reizen, hier auch zu biwakieren, aber es gibt so kleine Verbotsschilder, so entschließe ich mich noch hinauf zum Refuge Moede Anterne zu laufen und dort mein Zelt aufzustellen. Den Weg habe ich noch in bester Erinnerung vom Oktober letzten Jahres, als intensive Herbstsonne das ganze Tal vergoldete und die weiße Gletscherkuppe des Mont Blanc hinüber leuchtete. Jetzt gedeckte Grüntöne, das Tal im Schatten, der Mont Blanc in Wolken. Trotzdem eine schöne Stimmung.

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        Als ich das Refuge Moede Anterne erreiche herrscht innen gerade Abendessentrubel. Draußen stehen eine Handvoll Zelte, Biwakieren ist hier wie an fast allen französischen Hütten erlaubt. Ich geselle mich dazu und baue erstmals mein neues Zelt auf. Ich bin zufrieden: Rasch aufgebaut, stabiles Design, ausreichend Platz für zwei, große Apside, das alles bei 2,0 kg Gesamtgewicht.

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        Ich koche mein Abendmenu (Nudeln mit Pesto), lege mich satt ins Zelt und luge anschließend aus meiner Apside hinüber zum Kamm der Aiguilles Rouges, über den dann und wann ein Gipfel der Mont Blanc-Gruppe hinüber leuchtet. Das war ein schöner Auftakttag.

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        • StefanBoe
          Erfahren
          • 14.12.2020
          • 456
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          #5
          2. Etappe: Refuge Moede Anterne - Col de Salenton - Mont Buet - Vallon Pierre a Berard - Le Buet
          9,5 h Gehzeit 1250 hm rauf und 1900 hm runter​

          Morgens ist alles in Wolken gehüllt. Schade, ich hatte mir gerade von dem nun folgenden Höhenweg über dem oberen Val Diosaz bis zum Col de Salenton schöne Weitblicke zum Mont Blanc versprochen. Aber der Höhenweg fängt mich auch ohne Weitblicke. Kein Mensch unterwegs, die Wolken lichten sich etwas. Hin und wieder lugt ein Granitgipfel der gegenüberliegenden Aiguilles Rouges- Kette durch die Wolken.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19.jpg Ansichten: 0 Größe: 675,6 KB ID: 3339947
          Mehrfach durchquert der Pfad ausgedehnte Hochebenen, die sich auf Talstufen oberhalb des Val Diosaz gebildet haben, und verläuft ansonsten für insgesamt 2,5 Stunden auf ca. 2200 m durch weites Wiesengelände. Schottland lässt grüßen. Langsam stellt sich bei mir dieses leichte Fluggefühl ein, welches mir das Trekking in den Bergen trotz der schweren Last auf dem Rücken geben kann.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22.jpg Ansichten: 0 Größe: 569,5 KB ID: 3339961

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23.jpg Ansichten: 0 Größe: 807,1 KB ID: 3339949

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3339948
          Kurz vor dem Schlussanstieg zum Col de Saleton (2526 m) begegne ich einem Trupp Steinböcke.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 25.jpg Ansichten: 0 Größe: 904,5 KB ID: 3339950
          Am Col selber dann plötzlich fast schon Rummel: Viele andere Wanderer, die von der anderen Seite von Vallorcine hinaufgekommen sind, um so wie ich den Mont Buet zu besteigen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 27.jpg Ansichten: 0 Größe: 830,8 KB ID: 3339951
          Ich lasse das Gepäck am Col und steige im Tross der Mitwanderer über weite Geröllfelder Richtung Gipfel, der sich aber ab 2800 m in dichtes Gewölk hüllt. Ob sich da mal eine Lücke für die legendäre Aussicht auftut? Von Norden hätte man von kaum einem anderen Berg einen besseren Blick auf das Mont Blanc- Massiv.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 28.jpg Ansichten: 0 Größe: 552,4 KB ID: 3339952
          Leider, leider. Aussicht soll nicht sein. Die Wolken halten dicht, dazu kommt ganz oben (3098 m) Schneegriesel und kalter Wind. Nix wie wieder runter.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 30.jpg Ansichten: 0 Größe: 884,1 KB ID: 3339953
          Beim Abstieg hellt es etwas auf. Mich irritieren erstmals die Trailrunner, die hier in nicht unerheblicher Zahl den Berg hinauf und wieder hinabrennen. Ich persönlich finde Bergwandern schon anstrengend genug und habe echten Respekt vor der sportlichen Leistung, aber irgendwie schaffen die zahlreichen Renner eine ungemütliche Atmosphäre.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 31.jpg Ansichten: 0 Größe: 794,5 KB ID: 3339954
          Der Abstieg vom Col de Salenton zum Refuge Pierre a Berard ist ganz schön ruppig und steil, insbesondere mit dem schweren Gepäck. Ich bin froh, als ich das Refuge erreicht habe und eine Pause einlegen kann, bevor ich das Vallon Pierre a Berard weiter hinabwandere.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 32.jpg Ansichten: 0 Größe: 927,2 KB ID: 3339955
          Das Tal steht zusammen mit dem Aiguilles Rouges- Massiv unter Naturschutz. Auch wenn es offenbar eine beliebte Wandergegend ist und mir viele Leute entgegen kommen, wirkt es ursprünglich und wild.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 33.jpg Ansichten: 0 Größe: 784,1 KB ID: 3339956

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 34.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3339957
          Insbesondere die letzte Stunde im Bergwald den Fluss entlang ist ein Genuss.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 36.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3339958
          Endlich gegen Abend erreiche ich die kleine Ortschaft Le Buet, welche an der Col de Montets-Passstraße liegt. Ich steuere den Campingplatz an, den ich während der Anfahrt nach Chamonix aus dem Zug heraus erspähte und mir gleich dachte: "Der Platz sieht aber nett aus." Und tatsächlich: Ein selten schöner Campingplatz, an dem das Zelten und nicht das Caravaning dominiert.



          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 37.jpg Ansichten: 0 Größe: 820,3 KB ID: 3339960
          Zum Einkaufen von Nachschub muss ich noch rasch mit dem Zug nach Argentiere hin- und zurückfahren, wofür man in der Campingrezeption ein kostenloses Ticket erhält. Später genieße ich die heiße Dusche und die nette Zeltplatzatmosphäre.
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          Zuletzt geändert von StefanBoe; 30.08.2025, 13:34.

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          • StefanBoe
            Erfahren
            • 14.12.2020
            • 456
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            3. Etappe: Le Buet - Vallorcine - Col des Posettes - Refuge Albert 1 - Col de Balme - Val de Trient
            7,5 h Gehzeit 900 hm rauf und 1200 hm runter​​

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 38.jpg Ansichten: 0 Größe: 955,9 KB ID: 3340047
            In der Nacht besteht das neue Zelt seine erste intensive Regentaufe. Ich gönne dem Zelt Zeit zum Trocknen und breche spät auf. Auf der Zugfahrt nach Chamonix hatte ich nicht nur diesen schönen Zeltplatz in Le Buet erblickt, sondern auch, dass vom Nachbarort Vallorcine eine kleine, auch im Sommer aktive Seilbahn hinauf in die Berge führt. Ein bisschen Schweben anstatt mit dem schweren Rucksack 600 hm hinauf zu schnaufen scheint mir verlockend, zumal ja noch genug Tageshöhenmeter warten. Also wandere ich von Le Buet hinüber nach Vallorcine und setze mich für 15 EU in die kleine Gondelbahn, die mich kurz unterhalb des Col des Posettes auf 1900 m in eine stark bewölkte Wiesenlandschaft ausspuckt. Auch am Col des Posettes (2000 m) nur Wolkenbänke statt der großen Aussicht. Normal müssten hier Aiguille de Chardonnet, Aiguille Verte und Mont Blanc in imposanter Reihung zu sehen sein. Ich stelle es mir vor meinem inneren Auge vor, während ich die Hänge zum Col de Balme quere. Bisher wirkt alles ruhig, nur als ich den offiziellen Weg der TMB kreuze, erscheint ein erhöhtes Verkehrsaufkommen von Wanderern mit internationalem Stimmengewirr (französisch, englisch, tschechisch, italienisch, koreanisch,...) aus der Wolkensuppe, um gleich danach wieder zu verstummen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 39.jpg Ansichten: 0 Größe: 498,8 KB ID: 3340035
            Bevor ich mich der weiteren Umrundung des Mont Blanc widme, möchte ich einen Abstecher zum nahegelegenen Glacier de Tour mit dem Refuge Albert 1 machen. Im Hinterkopf habe ich auch eine dortige Übernachtung mit Besteigung der Aiguille de Tour, weswegen ich auch Steigeisen eingepackt habe und die ganze Zeit mitschleppe.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 40.jpg Ansichten: 0 Größe: 895,4 KB ID: 3340036
            Nach ca. 1 Std. kommt der Glacier de Tour ins Blickfeld. Kurz vor der Hütte verläuft der Pfad direkt neben dem Gletscherbruch.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 41.jpg Ansichten: 0 Größe: 699,0 KB ID: 3340037
            Bei Erreichen des Refuge Albert 1 kommt die Sonne heraus und das von hier gut einsehbare obere Gletscherbecken des Glacier de Tour erstrahlt. Die hohen Gipfel (Aiguille de Chardonnet, Aiguille Verte) bleiben aber nach wie vor verborgen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 43.jpg Ansichten: 0 Größe: 623,1 KB ID: 3340038

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 44.jpg Ansichten: 0 Größe: 617,6 KB ID: 3340039
            Lange sitze ich etwas oberhalb der Hütte und genieße den Blick in die Gletscherwelt. Die Hütte selber ist sehr groß und modern und wirkt von außen eher ungemütlich. Ich schaue mir die Gletscherstrecken zur Aiguille de Tour genauer an, denke, dass sie einige überfirnte Spalten aufweisen, die ich als Sologänger besser nicht queren sollte und entscheide mich gegen den Aufstieg und damit auch gegen eine Übernachtung in der Hütte. Beim Abstieg kommen mir in großer Anzahl Bergsteigergruppen mit Seil und Pickel entgegen, so dass ich davon ausgehe, dass der Abend in der Hütte und der morgige Tag auf der Aiguille de Tour alles andere als ruhig und beschaulich sein wird. So gesehen freue ich mich auf eine einsame Nacht im Zelt und bin dennoch zufrieden, dem Glacier de Tour einen Besuch abgestattet zu haben. Am Col de Balme und der zugehörigen Hütte erreiche ich die Schweiz, bestelle Kaffee und Kuchen und denke sogar daran, das Smartphone auf Flugmodus zu stellen und wegzustecken.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 45.jpg Ansichten: 0 Größe: 630,2 KB ID: 3340040
            Hinter dem Refuge verlasse ich sogleich wieder die offizielle Route der TMB, die auf breitem Weg direkt nach Trient führt, und nehme die Variante über einen Höhenweg, der hoch über dem Val de Trient auf ca. 2100 - 2200 m verläuft. Sehr schön! Ich liebe diese obere Waldzone mit ihrer Mischung aus Arven, Lärchen, Wacholder, Blaubeer- und Alpenrosenbuschwerk und ihrem speziellen Geruch.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 46.jpg Ansichten: 0 Größe: 932,2 KB ID: 3340041

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 47.jpg Ansichten: 0 Größe: 818,2 KB ID: 3340042
            Nach ca. 1,5 h erreiche ich die schön gelegene Alphütte Grands Dessous, wo ich mich kurz vor einem Regenschauer unterstellen kann. Es folgt ein steiler Abstieg, bei dem der Weg geschickt eine große Felsrampe überwindet. Der anschließende Trail durch urigen Bergwald ist der vielleicht schönste Waldabschnitt auf der TMB (?)

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 48.jpg Ansichten: 0 Größe: 780,5 KB ID: 3340043

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 50.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3340044
            Endlich erreiche ich etwas abgekämpft den Talboden des Val de Trient. Es ist schon gegen 20 Uhr - so rasch vergehen die Wandertage. An den Chalets de Glacier treffe ich wieder auf den offiziellen Teil der TMB. Allerdings bin ich hier vollkommen allein, weit und breit niemand zu sehen, da hier nur tagsüber Gastronomie ist und die Übernachtungsorte in Trient eine Wanderstunde talabwärts liegen. Ich habe irgendwo gelesen, dass hier am Fluss Biwakplätze sein müssen und begebe mich auf die Suche. Sieht nicht gut aus, nur dichtes Gehölz und Steine, am Fluss wilde Felsbrocken. Mist, ich bin echt erschöpft, lange Suche brauche ich jetzt nicht. Zum Glück entdecke ich recht bald eine freigeräumte Biwaknische, in die mein eher großes Zweipersonenzelt so gerade hineinpasst. Die Spannheringe muss ich dabei irgendwie in die Blaubeersträucher friemeln.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 52.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3340045

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 51.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3340046
            Als das Zelt erstmal steht, heißt es rasch kochen und den hungrigen Magen befrieden, um anschließend zu entspannen und den abgelegen Ort zu genießen. Irgendwie fast schon Wildnis hier. Ich schlafe prima.
            Zuletzt geändert von StefanBoe; 30.08.2025, 13:47.

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            • StefanBoe
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              #7
              4. Etappe: Val de Trient - Fenetre d' Arpette - Champex / Bus Orsieres - Ferret - Aufstieg Lac de Fenetre
              8,5 h Gehzeit 1780 hm rauf und 1160 hm runter​​

              Beim Aufwachen makellos blauer Himmel. Rasch habe ich gefrühstückt, zusammengepackt und kann starten. Ich folge heute einer sehr beliebten und viel begangenen Alpin-Variante der TMB, die über den Pass Fenetre d' Arpette nach Champex und ins Schweizer Val Ferret führt. Der Pfad ist über weite Strecken deutlich ruppiger und anstrengender zu gehen, als die sonstige TMB mit ihren breit ausgetretenen Wegen. Da ich schon weit hinten im Val de Trient biwakiert habe, starte ich sozusagen vor dem Tross. Und da mir von der anderen Seite am frühen Morgen auch noch niemand entgegen kommt, verläuft der 3-stündige 1000 hm-Aufstieg aus dem Val de Trient hinauf zum Pass in Ruhe und Frieden. Ein Weg mit Dramaturgie: Erst geht's durch knorrigen Arven- und Lärchenwald vom Feinsten. Dann Rückblicke ins Val de Trient (im Bild ungefähr zu der Stelle, wo ich am Fluss biwakiert habe) und Blicke nach vorn zum Talschluss mit den steil aufragenden Granitgipfeln der nordöstlichen Mont Blanc- Gruppe und der zerrissenen Zunge des Trientgletschers.

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              Ich finde: Ein beindruckend wildes Tal. Auch wenn der Trientgletscher nur noch eine kleine Tatze nach unten streckt. Ich erinnere mich, wie ich im Sept. 1982 als 19-jähriger hier hinuntergewandert bin und der Gletscher mit zerrissenen Eisbrüchen mehr oder weniger die ganzen nunmehr freiliegenden Felsen bedeckte. Das ist nun über 40 Jahre her und in dieser Zeit ist es in den Alpen im Schnitt um mehr als 2° wärmer geworden. Wir haben hier im Forum in der letzten Zeit ja auch schon einige Vorher-heute-Gletscherpanoramen geteilt und besprochen, von daher spare ich mir ein weiteres Beispiel. Ich bin froh, dass der Trientgletscher das Hochplateau noch bedeckt und noch ins Tal reicht. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass "wir" das Ding noch irgendwie drehen und ein Teil der alpinen Gletscherwelt erhalten bleiben kann. Wer solche mächtigen Naturerscheinungen vollständig killt, der killt auch irgendwann sich selbst.

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              Kurz vorm Pass wird der Blick auf den Gletscher und die Aiguille de Tour immer erhabener. Bei Erreichen der Passhöhe des Fenetre d'Arpette (2665 m) kommen die ersten TMB- Wanderer von der anderen Seite an und bevölkern mit mir die Passhöhe. Zunächst normales Alpen-August-Aufkommen und ich finde die Lage noch entspannt. Aber dann werden es mehr und mehr und es wird ungemütlich. Der Blick ins Val d'Arpette zeigt einen steinigen und verblockten Abstieg, der sich mit Trekkinggepäck als ganz schön heftig herausstellen wird.

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              Während ich hinabtapse kommt mir eine nicht enden wollende Trekkingkarawane entgegen. Amerikaner, Polen, gut verhüllte Koreaner, viele junge Franzosen, Spanier, Italiener, Engländer ... aber nur wenige Deutsche. Das also meinte Belge mit "You'll never walk alone"! Ich bin etwas geplättet. Ganz schön krass. Wo übernachten die eigentlich alle? So viele Hütten- und Zeltplätze kann es hier doch gar nicht geben?

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              In Richtung Talboden wird es etwas ruhiger. Der Haupttross an TMB- Wanderern scheint durch zu sein. Aber es waren so viele, dass der Spaß für mich aufhörte. Ich brauch jetzt erstmal eine Pause an einer etwas abgelegenen Stelle.

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ID: 3340232
              In der Waldzone des Val d' Arpette bin ich wieder versöhnlicher und finde, dass es ein idyllisches Tal ist.

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ID: 3340233
              Die Gastronomie an der Hütte Relais d' Arpette lasse ich linkerhand liegen und laufe auf einem Wal-Weg durch den Wald hinab zum Lac de Champex und dem gleichnamigen Touristenstädtchen. Hier gibt es einen kleinen Supermarkt, wo ich nachladen kann, und den blauen Lac für eine längere Nachmittagspause.

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ID: 3340235
              Nach den Eindrücken vom Massenauflauf auf der TMB zieht es mich zurück in die Ruhe der Berge, am liebsten noch heute Abend. Praktischerweise gibt es einen Bus hinab nach Orsieres und dort einen Anschlussbus das Schweizer Val Ferret hinauf bis in den letzten Weiler "Ferret" auf 1700 m Höhe. Die Waldwanderung durch das Schweizer Val Ferret lasse ich somit aus. Sie muss schön sein. Aber wenn mir dort auch wieder so viele Leute entgegenkommen und man aus dem "Bon jour"-Sagen gar nicht mehr herauskommt? Also: Der Bus. Ferret erreiche ich um ca. 17 Uhr, es bleibt noch Zeit genug für den ca. 2,5-stündigen Anstieg zum Lac de Fenetre.
              Nur wenige Leute im Bus, in Ferret wohltuende Ruhe. Aaah, das schmeckt gut. Es geht ca. 1 Std. auf Fahrweg hinauf, dann geht es auf einem Bergpfad weiter.

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ID: 3340236
              Hier ist es jetzt am Abend einsam. Nur der Fluss in der Tiefe rauscht. Die Berge schweigen. So ist es gut. Ich hatte etwas Sorge mich kräftemäßig zu übernehmen, aber ich bin trotz der vielen Tageshöhenmeter noch gut dabei und genieße es einem alten Liebling von mir, dem Lac de Fenetre, wieder einen Besuch abstatten zu dürfen.

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ID: 3340237
              Während der Aufstiegsweg noch wolkenfrei war, liegt der See in seinem Hochtal in dichtem Nebel. Ich gehe zum gegenüberliegenden Ufer, da dort die flacheren Wiesenzonen sind und offenbar schon ein paar Zelte stehen. Als ich näher komme, stellt sich heraus, dass es ein größeres Zelt ist mit einem Toilettenzelt, einem Holzlager und einer Bank- und Tischgarnitur. Jörn, 75, aus Sion begrüßt mich freundlich. Er verbringt hier als Fischbeauftragter zum 40sten mal mehrere Wochen, z.T. allein, z.T. mit seinen Kindern und Enkelkindern. Es ist "sein" See und er liebt es, hier "nichts" zu tun. Außer ein bisschen angeln. Zwei Forellen pro Tag, mehr darf es nicht sein. Ursprünglich kommt er aus Hamburg, daher spricht er fließend Deutsch, aufgewachsen aber ist er im französischen Wallis. Wir verstehen uns auf Anhieb. Nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe, koche ich bei ihm am Tisch und bekomme guten Rotwein aus dem Piemont. Wir erzählen und philosophieren und blicken dabei auf die wabernden Nebel über dem See, die keinerlei Blick frei geben und mit hereinbrechender Nacht immer düsterer erscheinen.

              Die Fotos zeigen Jörn, "seinen" See und meinen Biwakplatz am nächsten Morgen.

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              • StefanBoe
                Erfahren
                • 14.12.2020
                • 456
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                5. Etappe: Lac de Fenetre - Fenetre de Ferret - Rifugio Frassati - Col di Mallatra - Vallone di Malatra
                8 h Gehzeit 1300 hm rauf und 1200 hm runter​​​

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                Angesichts dieser Kulisse lasse ich mir mit den Morgengeschäften und dem Frühstück viel Zeit. Ich kann gut verstehen, warum Jörn all die Jahre hier Zeit verbringt. Wir verabschieden uns herzlich.

                In der Tiefe liegt das Schweizer Val Ferret noch im Schatten. Ich könnte dort hinab, um der normalen TMB zu folgen und über den Grand Col Ferret ins Italienische Val Ferret zu gelangen, wäre aber dem TMB- Trubel ausgesetzt. Diese Variante habe ich vorgestern noch favorisiert, als ich ob des schweren Gepäcks schwächelte. Aber ich bin nunmehr eingelaufen und entscheide mich für eine deutlich längere, anstrengendere, aber ruhigere Variante, um quasi von hinten- bzw. obenrum ins Italienische Val Ferret zu gelangen.

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                Dazu passiere ich zunächst den herzförmigen zweiten Lac de Fenetre und steige weiter zum Pass Fenetre de Ferret (2700 m) auf, hinter dem sich der bekannte Straßenpass des Grand Sankt-Bernhard befindet. Oben verlasse ich die Schweiz nach Italien mit einem weiten Blick nach Süden über das Aostatal hinweg zur Gran Paradiso- Gruppe.

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ID: 3340321
                Anschließend geht es etwa eine halbe Stunde hinab zur Passstraße des Sankt Bernhard, der ich etwa 10 min folge, um dann rechterhand einen kleinen Trail zu nehmen, der wenig begangen scheint, aber gut ausgeschildert und zuverlässig über zwei kleinere Pässe (Col de Saint Remy 2540 m und Col de Ceingles 2800 m) in mehreren Stunden zum bewirtschafteten Refuge Frassati führt. Ganz schön viel auf und ab, aber insgesamt herrlich zu laufen. Der Blick zum Gran Paradiso wird zwischenzeitlich immer besser, während unten die Sankt-Bernhard-Passstraße immer kleiner wird.

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ID: 3340323
                Hinter dem Col Saint Remy dann endlich auch keine Motorengeräusche mehr. Dafür Blumen und freundliche Rinder.

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                Ich bin froh, als ich zur Kaffee- und Kuchenzeit das Refugio Frassati (2540 m) erreiche und eine ausgedehntere Pause einlegen kann - mit Capucchino und hervorragendem Blaubeerkuchen. Von außen wirkt die Hütte etwas futuristisch, innen aber total gemütlich und einladend. Nur wenige Wanderer, aber trotzdem viel mehr fröhliches Palaver als in der Schweiz. Ich bin fast versucht zu bleiben, so nett finde ich es, gehe dann aber doch weiter.

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                Es geht noch mal gut eine Stunde hinauf zum Col de Malatra (2925 m), dem Übergang ins Italienische Val Ferret. Ein schöner Anstieg, am Schluss durch ein schiefriges Schotterfeld und über ein paar seilgesicherte Felsen zum Pass.

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                Oben angelangt plötzlich wieder der Blick auf das nahegerückte Mont Blanc- Massiv, welches sich in abendliches Gewölk gehüllt hat.

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                Ich steige nun noch rasch in den obersten Talboden (2600 m) des Vallone Malatra hinab, einem Seitental des Italienischen Val Ferret. Ich finde es hier unglaublich schön.

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                Kein Mensch weit und breit, ein Flüsschen gibt frisches Wasser, weiche Graspolster fürs Zelt, dazu der Blick hinüber auf Grand Jorasses und Mont Blanc: Was will ich mehr? Gar nix.

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                • berniehh
                  Alter Hase
                  • 31.01.2011
                  • 2632
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Herrliche Fotos!!
                  echt super dass man abseits vom TMB noch Einsamkeit erleben kann. Da ich selber noch auf Tour bin habe ich noch nicht alles gelesen, das muss ich zu Hause nachholen.
                  www.trekking.magix.net

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                  • Cappuchino
                    Anfänger im Forum
                    • 06.01.2023
                    • 19
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hallo Stefan,

                    schön wieder einen Bericht von Dir zu lesen.
                    Ich setz mich mal auf die Bank

                    Kommentar


                    • agricolina
                      Erfahren
                      • 05.05.2016
                      • 339
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Vielen Dank, Stefan! Tolle Tour, ich freue mich auf die Fortsetzung! Ich war vor 2 Jahren auch in der Ecke unterwegs, im September, ein Stück TMB, Champex, Val Ferret, San Bernardino, schon damals habe ich gedacht, wie schön es sein müsste, an den Lacs de Fenêtres zu übernachten oder weiter auf die italienische Seite. Eine fantastische Gegend, auch abseits der TMB. Die Panoramen sind einfach unentwegt spektakulär. Wenn halt Sicht ist. 😎 Und schön, auch mal das Tempest in Aktion zu sehen. Ich habe das wegen des riesigen Vorraums, der Öffnungsoptionen und des Gewichts schon lang auf dem Schirm. Es sieht allerdings recht faltig aus auf deinen Bildern. Nur nass? Oder durchhängend? Und es hat halt richtig Länge und ist nicht freistehend. Bist du zufrieden?

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                      • StefanBoe
                        Erfahren
                        • 14.12.2020
                        • 456
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                        Herrliche Fotos!!
                        echt super dass man abseits vom TMB noch Einsamkeit erleben kann. Da ich selber noch auf Tour bin habe ich noch nicht alles gelesen, das muss ich zu Hause nachholen.
                        Hi Bernie, schön, dass du in den Bericht reinliest. Ich denke, du bist noch in den Ostalpen unterwegs? Ich freue mich auf deinen Bericht!

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                        • StefanBoe
                          Erfahren
                          • 14.12.2020
                          • 456
                          • Privat

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                          #13
                          Zitat von Cappuchino Beitrag anzeigen
                          Hallo Stefan,

                          schön wieder einen Bericht von Dir zu lesen.
                          Ich setz mich mal auf die Bank
                          Hi Cappuchino, ich hoffe du hast es auf deiner Bank gemütlich und Spaß beim Lesen.

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                          • StefanBoe
                            Erfahren
                            • 14.12.2020
                            • 456
                            • Privat

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                            #14
                            Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                            Vielen Dank, Stefan! Tolle Tour, ich freue mich auf die Fortsetzung! Ich war vor 2 Jahren auch in der Ecke unterwegs, im September, ein Stück TMB, Champex, Val Ferret, San Bernardino, schon damals habe ich gedacht, wie schön es sein müsste, an den Lacs de Fenêtres zu übernachten oder weiter auf die italienische Seite. Eine fantastische Gegend, auch abseits der TMB. Die Panoramen sind einfach unentwegt spektakulär. Wenn halt Sicht ist. 😎 Und schön, auch mal das Tempest in Aktion zu sehen. Ich habe das wegen des riesigen Vorraums, der Öffnungsoptionen und des Gewichts schon lang auf dem Schirm. Es sieht allerdings recht faltig aus auf deinen Bildern. Nur nass? Oder durchhängend? Und es hat halt richtig Länge und ist nicht freistehend. Bist du zufrieden?
                            Hi Agricolina, so wie du es schreibst, die Ecke ist wirklich spektakulär. Mit dem Tempest - Zelt bin ich absolut zufrieden. Riesiger Vorraum, gut alleine aufzustellen, guter Boden. Es sieht auf den Bildern faltig aus, weil ich es vermutlich nicht vernünftig abgespannt habe. Meist habe ich nur insgesamt 5 Heringe vorne und hinten benutzt. Das reichte bei dem Wetter. Spät erst habe ich die Abspanner am Zelt entdeckt, die ohne zusätzliche Heringe funktionieren. Wenn du die straff ziehst, verziehen sich auch die Falten.

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                            • StefanBoe
                              Erfahren
                              • 14.12.2020
                              • 456
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              6. Etappe: Vallone di Malatra - Val Ferret / Bus Courmayeur - Rifugio Maison Vieille - Lago di Vesses/ Balcon Val Veni
                              6,5 h Gehzeit 500 hm rauf und 1150 hm runter​​​

                              Nachts um 3:30 Uhr werde ich aus dem Tiefschlaf geweckt. Unangekündigter Besuch am Zelt auf 2600 m Höhe im entlegenen, dunklen Hochtal ist etwas, was man eigentlich nicht braucht. Etwas grabscht unter die Zeltapside, das Kochgeschirr scheppert. Ich sitze vor Schreck sofort aufrecht, Adrenalin strömt. Es muss ein größeres Tier sein. Ich rufe "Buh!" und "Ahh!", nehme den Kochtopf und schlage mit dem Löffel drauf. Mit dem Erfolg, dass das Tier nun auf der anderen Zeltseite herum zuppelt. Ich schalte die Handytaschenlampe ein und funzle durch das Zelt das Ungetüm an. Und siehe da, es passiert nichts mehr. Es hat sich verzogen. Ich gehe davon aus, dass es ein Fuchs war. Sie streifen nachts auch in hochgelegenen Wiesenzonen umher und sind neugierig. Zum Glück finde ich anschließend rasch zurück in den Schlaf.

                              Und dann Aufwachen mit diesem grandiosem Blick. Gewaltig stehen die Grandes Jorasses und der Mont Blanc im klaren Frühlicht über dem in der schattigen Tiefe liegenden Val Ferret. Es ist beeindruckend, solche Momente ganz allein vor dem Zelt zu erleben. Ich bin begeistert und glücklich und genieße jeden Moment.

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ID: 3340550
                              Beim Abstieg ins Vallone Malatra muss ich oft stehen bleiben. Zu geil! Mal wieder die klare Erkenntnis: Ich muss nicht nach Patagonien, um mit offenem Mund Berge zu bestaunen.

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                              Im Vallone Malatra ist es ruhig und friedlich. Außer einer großen Rinderherde und ein paar Hirten nix los.

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ID: 3340553
                              Eine Talstufe tiefer am Rifugio Bonatti (2000 m) treffe ich auf die TMB und mit der Ruhe ist es vorbei. Krass, wie unmittelbar einsame Bergregionen und Freizeitrummelplatz Alpen stellenweise aufeinandertreffen. Im Grunde ist das internationale Wanderpublikum hier aber sympathisch und das Panorama großartig. Besonders erfreulich finde ich die große Anzahl junger Trekkingbegeisterter zwischen 18 - 25, meist Franzosen, aber auch anderer Nationen, mit mindestens 50% Frauenanteil, die oft in größeren Gruppen unterwegs sind. Das kenne ich in dem Ausmaß nicht - ein neuer Trend unter jungen Leuten?

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ID: 3340554
                              Nach Cappuchino und Kuchen nehme ich den offiziellen TMB- Höhenweg über dem Val Ferret Richtung Courmayeur, ein aussichtsreicher Trail durch die obere Lärchenwaldzone. Aber das Foto lügt: Der Weg ist voller entgegenkommender Wanderer. Bon jour, Bon jour, Bon jour..., bis man nicht mehr grüßen mag. Als komplett unromantisch empfinde ich die vielen Trailrunner, die irgendwann nur noch stressen. Schade um den schönen Weg, den ich sonst gerne zum Rifugio Bertone weiter gegangen wäre, aber so biege ich auf halber Strecke ins Tal ab und finde auf dem Abstiegsweg meine Ruhe wieder.

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ID: 3340555
                              Die Grand Jorasses irgendwo da oben lässt immer wieder staunen, der Star des Tales. Ich erreiche die Talstraße ungefähr auf Höhe des Camping "Grand Jorasses". Schön, dass von hier alle 30 min kostenlose Shuttlebusse nach Courmayeur verkehren und einem einige Kilometer Aphaltlatscherei ersparen.

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ID: 3340556

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                                • 13.04.2019
                                • 473
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                                #16
                                Was für ein schöner Bericht aus toller Landschaft, vielen Dank! Mal abgesehen von den Wandermassen ein echtes Träumchen, das du glücklicherweise auch zu genießen weißt! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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