[ES][FR] Serra del Cadí-und dann? Pyrenäen! Was sonst?

[Dotti]

Serra del Cadí-und dann? Pyrenäen! Was sonst?
Langsam wird's warm, der Sommer kommt, nix für mich, deshalb ist's Zeit für einen "coolen" Reisebericht.

Serra del Cadí? Noch nie von gehört. Wo liegt`n das überhaupt? So in etwa hat meine Überlegung zu einer Wanderung in dieses Gebiet begonnen. Und warum ausgerechnet dorthin? Nunja, vor einigen Jahren schaute Ich mir auf dem Youtube Kanal Trail Life ein Video an, aus dieser Gegend:

https://www.youtube.com/watch?v=7ryYB4t5aU0

Und das hat mich irgendwie in seinen Bann gezogen, mich fasziniert-und begeistert. Ja, da wollte Ich unbedingt mal hin, das spürte Ich.

Da Ich zufälligerweise meine letzte Tour durch die Vor-Pyrenäen Ende Januar in La Seu d’Urgell beendet hatte und die Serra del Cadí damals schon im Blick hatte:

https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...n%C3%A4Energie

bot es sich an von dort einfach weiterzuwandern da sich der Gebirgszug, offiziell Parque Natural del Cadí-Moixeró, südöstlich von der Stadt befindet.

Ich hatte mehrere Wochen Zeit. Da das Gebiet nicht besonders groß ist wollte Ich spontan sehen was sonst noch so in den Pyrenäen gehen würde. Und da "ging" eine ganze Menge. Davon möchte Ich hier berichten.
Aufgeschrieben habe Ich wie immer nix, Ich berichte halt das an das Ich mich noch erinnere, mit ein paar Fotos die mit einem Smartphone (iPhone 13) gemacht wurden.

Der Plan war also folgender: Flug nach Barcelona, mit dem Bus nach La Seu d’Urgell und von dort einfach loswandern. Mehr Planung hat nicht stattgefunden.

Letztendlich wurde folgende Tour daraus:©OpenStreetMapContributors

Von La Seu d’Urgell bis Andorre L'Hospitalet
360 Kilometer // 19653 hm rauf // 18909 hm runter
Zeitraum vom 28. Februar 2023 bis zum 25. März 2023
25 Tage, 23 Nächte im Zelt, eine Nacht in einer Hütte.

Und wie war's so? Ums kurz zu machen: großartig. Ich bestieg hohe Berge, durchlebte kalte Nächte, wanderte auf eisigem Schnee, erlebte die Wärme der Sonne, schlief an schönen Orten im Zelt, schmolz öfter mal Schnee, "genoss" die windigste Nacht im Zelt die Ich je erlebt habe, fühlte Einsamkeit und schaute oft in den Sternenhimmel.

"frozen" Pasta-aber mit frischem Knoblauch

zelten auf Schnee


Zeltplatz in der Höhe auf 2430m


Kälte


auch in "rot" macht sich das Unna gut

manchmal zelten hinter Gesträuch

winterliche Atmosphäre


hier "muss" einfach mein Zelt stehen

vor der windigsten Nacht meines Lebens

Sonnenaufgänge


zelten "unter" Steinen


heftiger Kondens


Schnee draußen


Schnee drinne


zelten am Fluss


alles gefroren


und immer wieder: Zeltplatz auf Schnee 😎

Auf Instagram ganz am Anfang des Feeds finden sich einige Beiträge sowie Videoschnipsel der Tour:
https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

[Dotti]

Tag 01 // 28. Februar 2023 // 6 km // Hm rauf 421 // Hm runter 69


©OpenStreetMapContributors

Am 28. Februar 2023 flog Ich morgens nach Barcelona. Die Metro ist super ausgebaut und man kommt vermutlich problemlos fast überall hin aber für mich irgendwie trotz Handy und App zu "komplex". Auch ohne sieben Siegel. Bin halt auch schon etwas älter... so fuhr Ich zwar nicht den direkten und kürzesten aber den mir vom letzten mal bekannten (Um)Weg bis zur Station Arc de Triomf. In der Nähe finde Ich einen kleinen vollgestopften Laden, eine Ferreteria, und dort wird mir doch tatsächlich in katalanischer Gemächlich- und Gemütlichkeit eine große Gaskartusche verkauft. Was hab Ich ein Glück.

Anflug auf Barcelona


Da Ich noch etwas Zeit habe bis mein Bus fährt gehe Ich noch ein bisschen spazieren, zum Meer, schlender durch den Park Passeig de Lluís Companys, mache ein Foto. Hier stehen einige Zelte und es lungern viele Menschen rum, offensichtlich Obdachlose so wie Ich es verstehe, Opfer der Pandemie. Ich komme mit einer Person auf englisch in's Gespräch. Geschäft Pleite gegangen, Jobverlust, kein Einkommen mehr, Schulden, Verlust der Wohnung, die klassische Abwärts-Spirale. Trotzdem herrscht irgendwie Zuversicht unter den Menschen das es auch wieder besser wird. So zumindest mein Eindruck.

Passeig de Lluís Companys


Die Busstation Estació del Nord macht auch einen etwas verwahrlosten Eindruck, Ich warte besser draussen, dann ist es Zeit, der Bus steht bereit, Fahrkarte hatte Ich schon in der App gekauft, dann geht es Mittags endlich los. Zunächst mit drei Fahrgästen, aber an der nächsten Station wird es voll. Und laut. Viele Schulkinder entern den Bus. Willkommen in Spanien. Durch wunderbare Landschaften und zauberhafte Ortschaften wo immer mal gehalten wird leert sich langsam der Bus, in La Seu d’Urgell ist Endstation, die letzten sieben Gäste steigen aus. Ich auch. Schön wieder hier zu sein.

Ich gehe zum Supermarkt und kaufe einiges an Lebensmitteln. Außer Fertigessen, Nüssen und Kaffee habe Ich nichts aus Deutschland mitgebracht. So kaufe Ich Brot, Wurst, Käse, Tomaten, Zuchini, Zwiebeln, Knoblauch und einiges an Süßkram und stopfe alles in den Rucksack, muss bisschen nachdrücken, dann passt es.

Gute Laune-auch bei mir


Nach dem stundenlangen rumsitzen erst im Flugzeug, dann im Bus freue Ich mich richtig auf das gehen. Die Nachmittagssonne scheint mir wärmend ins Gesicht. Vorbei am Hotel Nice wo Ich am Ende meiner letzten Tour übernachtet habe folge Ich der Hauptstraße nach Süden, über den Fluß el Segre und mache an einem kleinen Rastplatz schon wieder Pause. Ankommen, auch innerlich, das dauert bei mir immer etwas.

Blick zurück auf La Seu d’Urgell

Ich habe während der Busfahrt mal ein bisschen in meiner App (MapOut) nach Wanderwegen geschaut und siehe da, Ich finde den GR150, ist anscheinend ein Rundwanderweg durch den Parque Natural del Cadí-Moixeró. Dem könnte Ich ja erstmal ein bisschen folgen. Betonung liegt auf "ein bisschen".

GR150, hier lang?


Nach ca. einem Kilometer verlasse Ich ihn schon wieder und steige einen steilen Pfad hinauf der mir besser gefällt. Immer höher geht es hinauf, die Abenddämmerung bricht bereits an, es ist eine schöne Lichtstimmung. Kraftvoll, mit langsamen, stetigen Schritten komme Ich gut voran. Glücklich hier zu sein. Mich zu bewegen. Frei und Unabhängig zu sein für die nächste Zeit.

neee, lieber so, macht mehr Freude

Immer wieder habe Ich schöne Rückblicke auf La Seu d’Urgell, die schneebedeckten Berge der Serra del Cadí leuchten in der Abendsonne rötlich. Zeltplatz finde Ich erst mal nicht, das Gelände zu abschüssig.







Nach einiger Zeit stoße Ich auf eine Fahrspur und folge dieser. Auf einer kleinen Bergkuppe finde Ich kurz darauf direkt neben dem Weg eine kleine ebene Grasfläche wo sich die Möglichkeit findet das Zelt hinzustellen. Im Norden leuchten die Lichter der Stadt, Ich esse Pasta. Noch lange gehe Ich vor dem Zelt hin und her, kann's gar nicht fassen das Ich schon wieder unterwegs bin.

Zeltplatz 01 auf 1060m über den "Dächern" von La Seu d’Urgell

[ronaldo]

Eine neue Dotti-Tour! Bin dabei.

[Dotti]

Tag 02 // 01. März 2023 // 18 km // Hm rauf 1264 // Hm runter 489


©OpenStreetMapContributors

Der Morgen ist kalt, der Himmel klar, im Schlafsack ist es aber schön warm, Kaffee trinken mit Blick auf die Stadt und die Berge die Ich gedenke demnächst in "Angriff" zu nehmen. Beim Abbau des Zeltes welches trocken ist merke Ich erst wie kalt es ist. Im Schatten eisekalt, aber in der Sonne schon richtig warm. Man kann es förmlich auf den Bildern "fühlen".





Erst folge Ich der Fahrspur aber da die Richtung für mich unpassend erscheint biege Ich auf einen schmalen zunächst gut zu gehenden, dann weniger gut zu gehenden Pfad ab der mich zu einem kleinen Bach führt.



Hier bekomme Ich auch wieder Wasser. Dann schlage Ich mich durchs Gehölz und etliche Flüche und Kratzer an den Armen später erreiche Ich wieder den GR150 der hier sehr schön aufwärts verläuft. Teils über Restschnee geht es hinauf zum Coll de Creus, hier steht eine Pausenbank, also findet erstmal Pause statt.







komfortabel Pause auf einer Bank auf dem Coll de Creus

Da der Weg ab hier wieder nach Süden hin an Höhe verliert Ich aber gerne nach Osten und rauf will folge Ich ab hier einem anderen markierten Pfad der teilweise eher "Weglos-Charakter" hat aber dann traumhaft am Hang entlang verläuft. Als er die Straße quert kann Ich an einer Quelle Wasser trinken und etwas abfüllen um es mitzunehmen. Diese Möglichkeit war auf dieser Tour selten. Oft habe Ich Schnee geschmolzen, die Bäche und Gewässer sowie Wasserfälle waren oft vereist. So vereist das Ich sie auch mit Gewalt z.B. mit dem drauf werfen von großen Steinen, kratzen und hacken nicht durchbrechen konnte um an Wasser zu kommen.





Die kleine Siedlung Adraén ist zu sehen. Es ist so ruhig hier, windstill, kein Autoverkehr, keine Menschen, keine Tiere, keine Hunde. Es ist ein wunderbares gehen. Immer mal wieder tauchen im Osten die schneebedeckten Berge auf. Dort will Ich ja hin, Ich war gespannt.

rechts im Bild die Siedlung Adraén

Im Wald, im Schatten, ist es merklich kühler, auf einer durchgehenden Schneeschicht stapfe Ich auf einem Waldweg weiter bergauf. Der Himmel blau, die Sonne scheint, es sind keine Wolken zu sehen. Nach ca. drei Kilometern zweigt ein Pfad nach links ab, es geht jetzt immer weiter hinauf auf ein flaches Plateau mit Bäumen und Sträuchern bewachsen aber vielen ebenen größeren Flächen, bedeckt mit Schnee. Meine Schritte knarzen im nicht tragfähigen Schnee. Ich bin begeistert. Das Ich hier bleibe ist klar.



dort oben geht`s morgen rauf, immer an der Abbruchkante entlang





Bald steht das Zelt, Ich fülle Schnee in den Packsack des Zeltes, dann verkrümel Ich mich in den Schlafsack und mach mir erst mal was zu essen, schmelze Schnee, schneide Knoblauch und etwas Gemüse.

Zeltplatz 02 auf 1840m


Das zelten, das Zeltleben, das kochen, das verbringen von Zeit im oder um das Zelt herum ist für mich genauso wichtig wie das wandern. Heute passt alles zusammen.





Würzenudel mit frischem Gemüse und Knoblauch-ess Ich unterwegs am liebsten

[Dotti]

Tag 03 // 02. März 2023 // 10 km // Hm rauf 886 // Hm runter 202


©OpenStreetMapContributors

Heute werde Ich den baumlosen Kamm der Serra del Cadí erreichen, Gestern konnte Ich ihn in der Ferne schon sehen. Die Vorfreude ist riesig. Das Wetter eher weniger "riesig", es ist grau bewölkt, trotzdem sehe Ich immer mal wieder die Sonne die durch die diesigen Wolken scheint.

Zeltplatz 02 am nächsten Morgen

Meine Sachen sind schnell verpackt, die ersten Schritte auf dem gefrorenen Schnee wunderbar. Nach wenigen hundert Metern erreiche Ich den Collet der la Bacanella, von hier zweigen zwei Wege nach Süden ins Tal ab. Aber Ich geh weiter gen Osten, vermutlich auf markiertem Pfad auf steinigem Untergrund, auf Schnee stapfend bergauf. Ich erreiche eine weitere grasige flache Ebene, ab hier wird es etwas anstrengender.



über den Wolken






Ich bin "hin und weg"! Die Lichtstimmung, meine Stimmung, Äußeres und Inneres. Vereint.

Mit Handy in der Hand folge Ich einem Pfad der sich für mich unsichtbar unter Schnee begraben zwischen den Bäumen aufwärts schlängelt, aber letztendlich ist die Richtung klar, viele andere Möglichkeiten gibt es eh nicht. Ich befinde mich mittlerweile über den Wolken, das Wetter scheint besser zu werden. Nach einigen "Anstrengungen", der Schnee ist ziemlich angetaut und Ich sinke bei jedem Schritt fast bis zum Knie ein, erreiche Ich die Baumgrenze und sehe den Kamm dem Ich ab nun folgen möchte. Imposant. Sieht irgendwie aus wie eine schräge "Scheibe", nach Süden hin eher flach abfallend, nach Norden eine steil abfallende Abbruchkante. Meine Freude, meine Begeisterung ist unermesslich.

Wegweiser mit Hinweis: Sonnenbrille, Sonnenhut und Wasser mitnehmen. Mach Ich.

weglos geht es bergan, der Pfad sowie Markierungen sind unter Schnee "begraben"

Blick zurück nach Westen



der baumlose Kamm kommt in Sicht, sowie ein kleines Steinmänchen

da geht es entlang, immer dem Kamm folgend

Der Schnee hier oben eher gefroren, Ich benutze Micro-Spikes, damit bin Ich sicher unterwegs. Das gehen über diese weiße Fläche, direkt an der Abbruchlkante entlang, hat eine Faszination für mich, so etwas habe Ich selten erlebt. Nach Norden habe Ich immer wieder Blicke ins Tal und zum Hauptkamm der Pyrenäen aber auch im Süden befinden sich einige Bergketten die im im bläulichen, diesigen Licht gestaffelt zu sehen sind.







Langsam, weglos, gehe Ich Schritt voran, vermutlich ein lächeln im Gesicht. Immer an der "Kante" entlang. Immer wieder bleibe Ich stehen, setze den Rucksack ab, staune. Zweimal komme Ich an einen Geländeabbruch der quer verläuft den Ich einmal runter, später dann wieder rauf muss. Ich muss etwas suchen bis Ich eine gute Möglichkeit finde diese stellen sicher zu bewältigen.





Da es hier oben kein Wasser gibt, der Wegweiser den Ich vorhin gesehen habe hat ja darauf hingewiesen, mache Ich Pause, packe den Kocher aus, schmelze Schnee und füllte meine Wasserflaschen. Das braucht etwas Zeit, ist mir aber egal. Zeit spielt für mich keine Rolle.





Schnee schmelzen


Es ist richtig schön geworden, blauer Himmel, nur wenige Wolken am Himmel. Ich geh weiter und guck mal auf die Uhr: 2531 Meter steht drauf. Hätte nie gedacht das Ich es auf diese Höhe um diese Jahreszeit schaffen würde. Weiter geht's. Vorsicht ist allerdings geboten, nicht zu nah an die Kante zu gehen, kleine Schneebretter könnten leicht abbrechen so mein Eindruck.

da geht`s lang




da komm Ich her...


Blick auf die Uhr


Blick zurück


Gegen Nachmittag verschlechtert sich das Wetter etwas, Ich hab öfters mal irgendwas zwischen Graupel und Grissel im Gesicht. Zelten ist hier nicht möglich, das Gelände "schepp", also abfallend. Als das Wetter immer schlechter wird, die Sicht abnimmt und es anfängt zu schneien beschließe Ich nach Süden etwas runter zu steigen um einen Platz für`s Zelt zu suchen.



Viele Möglichkeiten finde Ich nicht so nehme Ich einfach irgend eine Stelle auf Schnee zwischen Felsen. Mit Heringen ist es eher schwierig so geh Ich noch mal los um Steine zu suchen. Hat sich irgendwie wie "Topfschlagen" angefühlt falls das noch jemand kennt. Eher mehr als weniger auf gut Glück immer mal im Schnee gebuddelt um danach zu suchen. Also keine Ostereier-sondern Steine. Große, schwere Steine. Wer sucht-der findet.



Zeltplatz 03 auf 2430m


Bald habe Ich die passende Größe und Anzahl herbei geschleppt so ist der Zeltaufbau schnell bewerkstelligt. Mittlerweile hat es sich "eingeschneit" so verzieh Ich mich ins Zelt, überdenke nochmal den Tag der mich mit seinen Eindrücken so begeistert hat.

[paddel]

Sehr schön. Da bin ich auch wieder mit dabei

[Dotti]

Tag 04 // 03. März 2023 // 8 km // Hm rauf 381 // Hm runter 726


©OpenStreetMapContributors

Ein wunderbarer, kalter klarer Morgen, die Schuhe vereist, die Schnürsenkel "stehen", der Kaffee dagegen heiß. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen in's Zelt-besser als zuhause. Den Kaffee trinke Ich übrigens aus dem "Topf" und mach ihn zwischendurch immer mal wieder auf dem Kocher warm. Mehrmals. Ich lass mir halt viel Zeit zum wach werden und um den Morgen zu erleben, da kühlt er oft etwas ab. Ich mag keinen kalten Kaffee. Kaffee muss bei mir immer heiss sein.





Nachdem Ich die gefrorenen Schuhe erstmal ohne Einlegsohlen angezogen habe geht es los. Bei blauem Himmel und leichter Bewölkung steige Ich wieder hinauf auf den Kamm und folge diesem nach Osten. Die Sonne scheint mir in's Gesicht, schnell wird mir warm, die Schuhe aufgetaut, also rein mit den Sohlen. Und drann mit den Micro-Spikes. Die Schneeschicht ist teils gefroren und verblasen, in der Sonne aber schon angetaut und sulzig, neuen Niederschlag hat es über Nacht kaum gegeben.

Blick zurück nach Westen



Blick nach Osten




Ab und an lugen kleine Steinmännchen aus dem Schnee oder es tauchen Wegweiser auf, das brauche Ich aber heute nicht. Irgendwie fühlt es sich so an als ob Ich auf einer weiten weissen Ebene gehe, Freiheit, Weite, Unendlichkeit, so fühlt es sich an.

Unbegrenzte Freiheit, nur der Himmel über mir. So fühlt es sich an.

Trotzdem gucke Ich immer mal wieder auf's Handy, nicht immer verläuft der Weg direkt entlang der Kante. Nicht ohne Grund. Auch heute kommen mir wieder einige Geländestufen in die Quere die aber alle problemlos sind.

sieht einfach aus, war es aber nicht immer, ab und an suchte Ich eine andere Stelle

Blick nach Norden, hinunter in den Canal Baridana, sieht ganz schön steil aus, ist aber auf der Karte als Pfad eingezeichnet, den kann man anscheinend hochsteigen von Bar aus. Wohl eher was für den Sommer.



nochmal der Blick zurück, man sieht meine Fußspuren wo Ich lang gegangen bin



Während Ich langsam immer weiter gehe ergeben sich oft schöne Blicke nach Norden zum Hauptkamm sowie nach Süden. Den höchsten Berg der Serra del Cadí, den Vulturó (2649m) lasse Ich rechts liegen. Nach ca. drei Kilometern sehe Ich etwas entfernt zwei Menschen auf einem Berg stehen, die ersten die Ich zu Gesicht bekomme seit Ich La Seu d’Urgell verlassen habe. Es ist der Pic de Costa Cabirolera (2604m).



Blick nach Süden


es ist ein großartiges Erlebnis für mich hier unterwegs zu sein-in's "Ungewisse"



immer wieder faszinierend, dazu die Lichtstimmung aus Sonne und Wolken. Ich bin "baff"

Während Ich den Berg südlich umrunde steigen auch sie wieder ab und sind plötzlich aus meinem Sichtfeld verschwunden. Wo sind die denn auf einmal hin? Ich geh einfach mal weiter, aber das Gelände wird zunehmend steiler, um nicht zu sagen sehr steil abfallend. Unpassierbar. Ich schau wieder auf's Handy und tatsächlich, hier oben auf dem Kamm geht es nicht weiter, nach Norden führt der Weg hinunter in's Tal.

Blick nach Osten, hier geht's nicht weiter

dafür nach Norden, und zwar richtig

Blick nach Norden im Abstieg, die beiden Fußspuren der Wanderer die nach rechts führen

Vom Pas del Cabriol macht der (für mich nicht sichtbare) Weg eine abrupte Wendung nach Links. Ich geh mal zu der Stelle. Und hier geht's runter. Und zwar gefühlt vertikal. Aha. T3. Das fällt mir jetzt erst beim reinzoomen in die Karte auf. Ach herrje, na das kann ja "interessant" werden. Aber Ich sehe Fußspuren und etwas weiter unten auch die beiden Wanderer. Sieht aus als wären sie auch diesen Weg hochgestiegen. Ich mach langsam, es geht erstaunlich gut, Ich folge einfach den Fußabdrücken und komme sicher und unbeschadet in flach auslaufendem Gelände im Talboden an.

Blick zurück zum Pas del Cabriol

Die Wanderer orientieren sich weglos nach Osten und sind kurze Zeit später auch schon hinter einem Hügel verschwunden, Ich folge aber dem Pfad der in einem Bogen um den Talkessel herum führt. Es ist so wunderschön hier, alles ist verschneit und mit einer Schneeschicht bedeckt.

der Pfad leicht zu finden, Ich folge den Fußspuren den die Wanderer hergekommen sind

Blick nach Osten, da geht's morgen weiter

Blick zurück


Im Hang voraus kann Ich eine Hütte erkennen, die Portal del Cortils. Dort vorbei führt auch ein Weg wieder hinauf auf den Kamm, sieht aber ziemlich steil und verschneit aus. Nein, die Entscheidung wo und wie es weitergeht verschiebe Ich mal auf Morgen.

die Hütte Portal del Cortils, kaum zu erkennen

Heute wird hier erstmal irgendwo gezeltet und den passenden Platz finde Ich auch ziemlich schnell. Eine grasige ebene und trockene Fläche, umgeben von Bergen, Wasser gibt es nicht, dafür Schnee in Hülle und Fülle den Ich schmelzen kann. Hier fühl Ich mich richtig wohl, hier bleib Ich.



Zeltplatz 04 auf 2180m


Ich baue in Ruhe mein Zelt auf, erledige noch dies und jenes, dann mache Ich es mir im Zelt gemütlich, genieße die Ruhe und Einsamkeit und überdenke den Tag.

[Nicki]

Sehr toll. Pyrenäen sind toll. Trekking auf über 2000m Anfang März. Top

[Dotti]

Tag 05 // 04. März 2023 // 13 km // Hm rauf 351 // Hm runter 1317


©OpenStreetMapContributors



06:10 Uhr. -7 Grad Celsius. Wind- und Stille. Die Morgendämmerung bricht grade erst an, der Schnee "brodelt" im Topf. Gleich gibt's Kaffee.



Camp 04 am nächsten Morgen

Ich packe mein Zeugs und geh voller Freude los-erstmal falsch wie Ich kurze Zeit später merke. Statt dem mit Schnee bedeckten Bachbett in's Tal geht es wieder rauf, Ich finde wieder vage erkennbare Fußspuren denen Ich folgen kann. Ziemlich steil und etwas rutschig in engen nicht sichtbaren Serpentinen. Dann kommt eine etwas knifflige Stelle, ohne schweren Rucksack sicher kein Problem, aber mit etwas Gewicht auf den Sohlen... schließlich gelingt es und Ich stehe oben auf einer flachen Ebene. Die Sonne scheint, der Himmel stahlblau, die Schuhe voller Schnee.

hier geht's rauf-zunächst einfach

Blick zurück, erst bin Ich unten im Bild nach Links runtergestiegen

etwas knifflige Stelle, sieht auf dem Foto gar nicht so aus





Blick zurück zum Pic de Costa Cabirolera (2604m)

der Schnee in den Schuhen gefriert sofort

Spuren von Schneeschuhe sehe Ich, diesen folge Ich einige Zeit. Es geht weiter nach Osten, weiter hinauf, meist auf einer Schneeschicht. Es ist so wunderschön und ruhig hier, die Sicht sicherlich mehrere Kilometer. Rumtrödeln ist mal wieder Programm. Als auch diese Langsamkeit nicht ausreicht und mir alles zu schnell geht setzt Ich mich erst mal hin, esse Nüsse im Teigmantel aus einem deutschen und frische Tomaten und Brot aus einem spanischen Supermarkt, lasse den Blick in die Ferne, in's "Blaue" schweifen. Ein schöner Moment der mir immer noch in Erinnerung ist.

Blick nach Südwest


da geht`s lang nach Osten, einfach toll

Blick in`s "Blaue" Richtung Südost

aus deutsch-spanischen Bestandteilen bestehendes "Frühstück"

Nachdem Ich die Spuren der Schneeschuhe verloren habe geht es eher weglos weiter, manchmal oben auf der Höhe, dann wieder etwas unterhalb am Hang entlang, viel falsch machen kann man hier erstmal nicht obwohl das Gelände an manchen Stellen doch ziemlich steil abfallend ist so schaue Ich auch heute wieder öfter mal auf's Handy um möglichst auf dem nicht sichtbaren Pfad zu bleiben.



die Schneeschicht mal dicker...

mal dünner...




mal leichtes befreites gehen...

mal bischen aufpassen, Microspikes empfehlenswert, der Schnee teils gefroren

immer wieder ungetrübte Blicke nach Norden Richtung Hauptkamm der Pyrenäen



Nach ca. 5 Kilometern wird das Gelände für mein empfinden etwas schwieriger, die Schneeschicht dünn, der Untergrund erdig-steinig und durchweicht, Ich finde schlecht sicheren Halt. Da hier ein Pfad in's Tal nach Süden abzweigt entschließe Ich mich den Kamm zu verlassen und etwas runterzusteigen. Einige Wanderer kommen mir entgegen, eine Person mit Hund. Der sich anscheinend sehr freut mich zu sehen. Ich mich auch. Meine Hose weniger. Die ist ist jetzt voller erdiger Pfotenabdrücke. Was für ein lieber Kerl.







Bald erreiche Ich die Baumgrenze, der Pfad richtig schön, Ich freue mich über den Schatten denn die Sonne brennt vom Himmel. Ich erreiche den Talboden am Coll de Bauma (1573m), hier gibt es mehrere Wanderwege die in verschiedene Richtungen führen. Ich nehm einen Weg der nach Osten führt, den Cavalls del Vent-steht jedenfalls auf einem Wegweiser. Den verlasse Ich allerdings kurze Zeit später wieder und steige einen verwachsenen Pfad hinunter zum Fluß, dort komme Ich auch wieder zu Wasser. Heute also mal kein Schnee schmelzen, auch gut.



Als Ich kurze Zeit später an eine Wiese- und anscheinend Weidefläche zwischen Bäumen vorbeikomme beende Ich kurzerhand meine Wanderaktivitäten für heute. Ich habe alles was Ich für einen schönen Abend brauche: eine ebene Fläche für's Zelt und Wasser. Beides vorhanden.

Zeltplatz 05 auf 1240m


Dann "koche" Ich. Pasta mit Spinat, frischem Knoblauch und Röstzwiebeln. Sehr lecker.





Hier im Tal ist es vergleichsweise richtig warm, ist ganz ungewohnt für mich, Daunenjacke brauch Ich heute nicht den Schlafsack lege Ich nur wie eine Decke über mich, sonst ist es zu warm.

[Dotti]

Tag 06 // 05. März 2023 // 21 km // Hm rauf 1497 // Hm runter 1255


©OpenStreetMapContributors





Der Morgen bei -1 Grad recht mild. Trotz der Sonnenwärme tagsüber ist es in den Tälern auch tagsüber ziemlich kalt, der Boden über die Wintermonate richtig ausgekühlt.

der Himmel blau, der Boden gefroren, in der Sonne schon richtig warm

Als Ich einen Hinweis zu einem Wasserfall, dem Salt de Murcorols sehe, gehe Ich mal hin. Alles komplett gefroren und wird wohl bis auf weiteres nicht auftauen. Sehr beeindruckend, so etwas habe Ich selber noch nicht gesehen. An Wasser komme Ich hier nicht, aber etwas später an einem Bach der vor sich hin plätschert.

der kleine Wasserfall Salt de Murcorols



So sehr Ich mich auch gefreut habe zwischendurch mal wieder "normal" gehen zu können, also nicht stapfen und stiefeln durch und über Schnee, hab Ich schon wieder genug von "Normalität", es zieht mich hoch in die Berge. In den Schnee. Der Mensch will anscheinend immer das was er grade mal nicht hat. In der App finde Ich auch einen Weg der sich zunächst als steinige Piste mit schönen Aussichten, dann als wunderbarer einsamer Pfad zeigt. Das Wetter ist auch heute wieder richtig schön, der Himmel fast wolkenlos, die Sicht- und Aussicht sehr schön.





Knapp 1000 Höhenmeter später erreiche Ich die ersten gefrorenen Schneereste auf dem Pfad. Verzückt, immer wieder erfreut über die schönen Aussichten und das knirschen im Schnee verpasse Ich anscheinend irgendeine Abzweigung und lande ganz woanders als Ich eigentlich wollte, ist mir aber nach wie vor egal da eh nix geplant ist, Zeit keine Rolle spielt und es mir irgendwie überall gefällt. Trotzdem schaue Ich das Ich halbwegs in die Richtung gehe die Ich mir vorgenommen habe.



Hier oben finden sich viele Fußabdrücke von Menschen, scheint eine beliebte Gegend zu sein. Sehen tue Ich aber Niemanden. Nach einiger Zeit erreiche Ich den Coll de Moixeró bedeckt mit einer durchgängigen Schneeschicht. Das gehen eher unangenehm, der Schnee brüchig und nicht tragfähig. So wanke Ich etwas unbeholfen voran, folge Spuren von Schneeschuhgängern. Die haben's einfacherer.





Da Ich hier oben kein Wasser finde mache Ich eine längere Pause, schmelze Schnee, liege in der Sonne und mache-nix. Außer Kaffee trinken, das bietet sich ja gradezu an.



Über eine offene Ebene, ansteigend, geht es in felsiges mit Bäumen bewachsenes Gelände. Gut das auch hier die Spuren der Schneeschuhgänger zu sehen sind die mir auch kurz darauf entgegen kommen. Ohne wäre es nur mit Handy möglich den Weg zu finden. Es ist sinnvoll diesem auch zu folgen, nicht überall würde man weiter kommen. An einer Stelle hängt ein Seil an einer Felsstufe, ca. vier Meter. Ohne wäre Ich da wohl kaum hochgekommen.





dort oben an der Kante geht es weiter nach Osten

Blick nach Südost Richtung Barga, man sieht die Straße (C-16) die von Süden kommend unter dem Gebirgszug durch den Túnel del Cadí (5000 Meter) nach Norden führt. Dort bin Ich vor einigen Tagen von Barcelona mit dem Bus durchgefahren.



Blick zurück nach Westen



immer wieder schöne Ausblicke, hier wieder nach Süden

Felsstufe mit Seil als "Zughilfe"

Dann erreiche Ich den Penyes Altes de Moixeróx, von hier habe Ich die beste Aussicht des Tages in alle Himmelsrichtungen. Das Wetter nach wie vor traumhaft, Ich setz mich erst mal hin, esse Kekse und lasse die Eindrücke auf mich wirken.

Blick nach Nordwest


Es ist bereits später Nachmittag, Ich hab schon etliche Höhenmeter in den Beinen und überlege wo Ich zelten könnte. Hier oben wäre es toll, ist aber alles sehr steinig. Also geh Ich noch ein bisschen weiter. Nach Osten würde theoretisch ein Pfad führen, mal wieder der Cavalls del Vent auf dem Ich ja schon gestern kurzzeitig unterwegs war, aber der ist nicht zu sehen. Stattdessen tiefer Pulverschnee. Ich beschließe es mal zu versuchen und "pflüge" durch den Schnee, Snowboard wäre hier gut gewesen-hab Ich aber nicht dabei. Runter geht es eigentlich ganz gut, bei jedem Schritt versinke Ich im "Weiß", teilweise bis deutlich über's Knie. Zurück würde Ich es aber kaum schaffen. Als der Weg laut GPS wieder hinauf führt komm Ich nicht hoch und muss Ich einsehen das das nix wird-also weiter runter, durch den Tiefschnee. Anscheinend in oder eher auf einem Bach(Bett).

da geht's runter, in's "Ungewisse"

Was hier noch ganz gut klappt wird je tiefer Ich komme eher nervig und anstrengend. Bäume, Zweige und Äste die unter der Schneelast eingeknickt oder abgebrochen sind und nun kreuz und quer liegen versperren mir den Weg. Mal unten drunter durch robbend, den Rucksack hinterher ziehend, mal drüber steigend, mal am steilen Ufer des Bachs Stellen umgehend. Es war etwas abenteuerlich, wenig schön. Meine Laune nicht besonders. Ziemlich zerzaust und verrissen, beharkt, berieselt und von oben bis unten "bepudert", die Schuhe voller Schnee, war Ich ziemlich erleichtert als Ich die Reste eines Weidezaunes erblickte. Kurze Zeit später traf Ich auch auf einen Weg, eine Piste, die mich nach Süden hinunter Richtung Tal führte.



Als Ich zwischen Bäumen eine kleine Wiese erblickte erkor Ich diese umgehend zu meinem Zeltplatz. Was war Ich erleichtert endlich im Zelt zu liegen, mir Kartoffelbrei mit unzähligen Röstzwiebeln reinzustopfen, froh und dankbar diese "Operation" unbeschadet überstanden zu haben.

Zeltplatz 06 auf 1480m


"Kalorienbombe"... war echt nötig

[Dotti]

Tag 07 // 06. März 2023 // 20 km // Hm rauf 1505 // Hm runter 1031


©OpenStreetMapContributors

Weiter geht's am 06 März 2023 um 06:20 Uhr bei -2 Grad. Die Sonne scheint zwischen den Ästen der Bäume hindurch, es ist windstill und auch heute so wunderbar ruhig, es ist nichts zu hören-außer mir und meinen Aktivitäten.



Mein Zeugs ist schnell eingepackt. Was heute passiert ist mir noch nicht ganz klar, hab aber irgendwie schon wieder genug von "Nicht-Schnee-Verhältnissen". Also wieder rauf. Ich guck mal in der App, ja, da findet sich was.



die Fonte Llebrera, sogar das Wasser ist im "Originalzustand" reichlich vorhanden

Bis zur Fonte Llebrera auf Forstweg, dort fließt sogar Wasser-nicht in verfestigtem Zustand. Super! Also erstmal ordentlich trinken. Erst Wasser, dann Kaffee. Dann geht's auf einem endlich wieder schneebedecktem Pfad hinauf zum Col de Jou (2022m). Irgendwelche "Verrückten", also so wie Ich, waren hier anscheinend auch schon vor einigen Tagen unterwegs so das Ich den Fußspuren folgen kann.





Im Vergleich zu Gestern ist es richtig leicht zu gehen. Der Schnee etwas fester als Gestern, Ich finde guten Tritt, ab und an versinke Ich trotzdem bis zu den Knien. Ist natürlich etwas anstrengend, mir wird schnell ordentlich warm. Angenehm. Die Spuren meiner "Vorsteiger" verlaufen immer mehr kreuz und quer, anscheinend waren auch sie eher am suchen als am finden des richtigen Weges so richte Ich mich lieber nach dem blauen Punkt auf meinem Handy-Display. Klappt gut, kurz darauf stehe Ich oben.



Schön hier, Ich setzt den Rucksack ab, mich daneben, blicke sehnsüchtig nach Norden Richtung Pyrenäen. Von hier hatte Ich vor eventuell dem Kamm wieder nach Osten zu folgen aber Ich entschloß mich wieder nach Süden runterzusteigen. Warum weiß Ich nicht mehr.

Col de Jou, Blick nach Osten

Blick nach Norden Richtung Pyrenäen

Der Abstieg nicht minder schön aber weniger anstrengend. Zunächst noch durch Wald auf schneebedecktem Pfad, dann immer am Hang entlang in Serpentinen abwärts. Als Ich an einer flachen grasbewachsenen Fläche vorbeikomme mach Ich kurzerhand eine Pause, packe mein ganzes nasses Zeugs wieder aus um es zu trocknen. Klappt eher mittelmäßig aber egal-Pause und lüften ist ja immer gut.











In einem Bogen auf ausgeschilderten Wegen und Pfaden erreiche Ich das südliche Ende des Kammes des Parque Natural del Cadí-Moixeró, den Coll de Pal (2106m). Ab hier bin Ich zu meiner Überraschung in einem anscheinend noch teilweise geöffneten Skigebiet unterwegs.



erst Abstieg


dann wieder Aufstieg


die Pass-Straße die zum Col de Pal führt gut zu erkennen

Manche Lifte sind in Betrieb, der ein und andere Skifahrerer saust an mir vorbei, haben trotzdem noch eine Hand frei um nonverbal zu grüßen. Das freut mich. Fußgänger sind in Skigebieten verständlicherweise nicht immer gern gesehene Gäste.

Coll de Pal (2106m)


hier geht's wieder runter Richtung Masella (1604m), in's Zentrum des "Zirkus"

der ein oder andere Skifahrer ist hier noch unterwegs



Da mein weiterer Weg direkt in's Zentrum des "Ski-Zirkus" führen würde halt Ich mal die Augen offen nach einem möglichen Zeltplatz. Hier ist alles eher etwas schräg, auf dem Weg zu zelten ist hier keine Option. Weglos steige Ich etwas rauf und nach einigem rumsuchen und einschätzen der Schräglage verschiedener Orte finde Ich einen guten ebenen Platz den Ich entsprechend vorbereite um dann das Zelt draufzustellen.



Zeltplatz 07 auf 1950m


Nach dem planieren der Stellfläche gefriert der Schnee umgehend, die Heringe stecken und frieren sofort fest. Der Kocher allerdings versinkt während des kochens meines Essens zur Hälfte im Schnee-natürlich schief. Die Freuden und Tücken einer Wintertour.

[Dotti]

Tag 08 // 07. März 2023 // 20 km // Hm rauf 689 // Hm runter 955


©OpenStreetMapContributors



Zeltplatz 07 am nächsten Morgen

Morgens sind es -4 Grad, eine wunderbare Kälte. Es ist Mittwoch der 07. März 2023, der 8. Tag meiner Wanderung. In meinen Gedanken wird mir klar das die Serra del Cadì, das Ziel dieser Reise, nun bereits hinter mir liegt. Schönes vergeht oft schnell. Viel zu schnell. Ich werde wohl wiederkommen müssen. Und wollen. Es war so sie Ich es mir immer vorgestellt, mir gewünscht hatte-schon als Ich sie aus der Entfernung das erste mal sah. Wunderschön. Besonders jetzt, Anfang des Jahres, schneebedeckt, so gut wie keine Menschen unterwegs, Ruhe, Einsamkeit, schöne Aussichten, Ich bin rundum zufrieden. Nur irgendwie etwas "kurz". Was also jetzt?



Irgendwie in die Pyrenäen, vielleicht bis zum Mittelmeer? Auf jeden Fall erst mal weiter nach Osten, aber zunächst doch eher nach Norden, würde gerne mal wieder einiges einkaufen. Da bietet sich der Ort Alp an, dort gibt es einen Supermarkt.



Durch's Skigebiet am Rande von diversen Pisten, auf Micro-Spikes, denn es ist alles plattgefahren, gefroren und vereist, erreiche Ich schließlich Masella, einen kleinen Wintersportort. Dort ist noch etwas Betrieb. Auf einem, Ich nenn es mal "Förderband", stehen kleine Kinder auf Ski und werden den Hang nach oben "befördert". Eins fällt runter, niemand kümmert sich drum. Ich geh hin, rede dem Kind auf deutsch gut zu, sammel die Ski auf, helfe dem kleinen Mädchen wieder auf's Band. Wortloses, schüchternes Lächeln. Danke. Bitte. Gerne. Die Erwachsenen Reaktionslos, in ihre Handys vertieft. Ich geh weiter.

über die Pisten, ein Schneemobil saust vorbei, beschimpft oder verhaftet werde Ich nicht



Masella


Als Ich mich Alp näher stelle Ich für einige Zeit mein Zelt und anderes in die Sonne um es zu trocknen und somit zu "erleichtern". Weiter geht's, Ich erreiche schließlich den Ort, wirkt sehr sauber und ordentlich, fast ein bisschen "steril". Ich kaufe haufenweise Lebensmittel ein, pack alles in den Rucksack, passt. Gaskartuschen gibt es hier nicht.



Nach Norden hinab zum Ort Alp

Auf der Karte finde Ich einen Pfad der Richtung GR11 führt, mal sehen ob und wenn ja was da so möglich ist. An der Bahnstation Urtx-Alp vorbei, durch den kleinen Ort el Vilar d'Urtx steigt der Weg wieder an, auf einem Forstweg, dann auf einem sehr schönen Pfad von dem Ich wieder schöne Aussichten nach Norden auf die schneebedeckten Berge des Haupkammes habe.

erst auf schneebedecktem Forstweg, hier links über die "Hühnerleiter"



auf unbekannten Pfaden

Auf verschiedenen kleinen teils nicht auf der Karte ersichtlichen Pfaden erreiche Ich eine mit Schnee bedeckte Ebene, hier gefällt's mir, hier möchte Ich bleiben.

durch schönen Wald


auch hier mit Micro-Spikes leichter zu gehen

weglos durch den Wald auf die Ebene

so sieht für mich Freiheit aus, nach allen Seiten, und überträgt sich in's Innere



Die Suche nach einem Zeltplatz dauert etwas. Nicht weil sich keiner findet-sondern weil Ich mich nicht entscheiden kann. Hier? Da habe Ich einen schönen Blick zurück nach Westen auf die Sera del Cadì wo Ich herkomme. Oder doch hier? Blick nach Norden, auch sehr schön. Oder doch dort drüben? Ist zwar nicht so eben aber Blick nach Osten, da würde morgen vielleicht die Sonne in`s Zelt scheinen? Es war also gelinde gesagt schwierig-mit mir selbst.

Zeltplatz 08 auf 1710m


Irgendwann hab Ich's dann doch hinbekommen. Der Platz nicht besonders eben, auch nicht so besonders schön, trotzdem bin Ich's zufrieden. Manchmal sind zu viele Optionen auch nicht hilfreich.







Bei der Esenswahl gibt es diese "Probleme" nicht. Erst "erzeuge" Ich Wasser, mach mir Würzenudeln, ordentlich Salz und Pfeffer rein, schneide frischen Knoblauch und Wurst. Dazu Brot, hinterher 'ne Packung Kekse und Kaffee.



Lieblingsessen

[Dotti]

Tag 09 // 08. März 2023 // 23 km // Hm rauf 784 // Hm runter 1235


©OpenStreetMapContributors



Zum Frühstück mal wieder ein richtiges schlechtes "rotes" Zeltbild. Der Morgen trotzdem schön. Bei bewölktem Himmel mache Ich mich auf vereistem Forstweg auf Richtung GR11. Der kommt zunächst eher etwas langweilig daher aber Ich muss aufpassen. Erstens ist der Weg mal wieder gefroren also benutze Ich auch jetzt wieder Micro-Spikes. Andererseits macht der Weg eine für mich ziemlich plötzliche und unerwartete "Biegung" nach Links und verläßt, erfreulicherweise, den breiten Weg.





der GR11. Erst so...


dann so...


hinauf zum Col de Marcer

Weglos, also schon auf dem Pfad, Ich seh' ihn nur nicht, geht es hinauf. Auf gefrorenem Schnee. Es ist eine wunderbar winterliche Stimmung, die Sonne kämpft sich durch die Wolken, Ich bin ganz angetan. So eine Lichtstimmung hab Ich einfach sehr gerne. Dazu der weiße Schnee, es ist fast märchenhaft.

es ist zauberhaft, könnte auch irgendwo in Skandinavien sein...





Ganz verzaubert von den schönen Eindrücken erreiche Ich eine baumlose weite Ebene, den Col de Marcer (1946m), bin nun fast oberhalb der Wolkendecke. Ein Steinmänchen kommt in Sicht. Es ist so irre schön hier, Ich möchte eigentlich erst mal gar nicht weiter gehen. So bleibe Ich stehen, stelle den Rucksack neben mich und staune. Hoffentlich mit geschlossenem Mund. Das Kind im älter werdenden Menschen. Immer noch begeisterungsfähig, auch für unscheinbare, wenig epische und "Influencertaugliche" Momente. Aber Stop-bin Ich vieleicht auch in irgend einer Art und Weise ein Influencer? Vieleicht sollte Ich besser keine Reiseberichte mehr schreiben...mmmhhh... könnte und sollte Ich mal drüber nachdenken...







Es gibt eigentlich nichts besonderes oder erwähnenswertes zu sehen und zu berichten, trotzdem packt mich der Moment. So trödel Ich hier einige Zeit rum, geh hin und her, dann aber doch weiter. Ich folge einer Fahrspur entlang der Grenze, ausgefahren durch irgend ein schweres Fahrzeug.

entlang der spanisch 🇪🇸 - 🇫🇷 französischen Grenze



Richtung Coll de la Creu de Means





Richtung Planoles


Am Coll de la Creu de Means bin Ich eine Schlaufe nach Süden gelaufen. Warum weiß Ich nicht mehr. Vermutlich wollte Ich mal wieder schlauer sein als der Weg. Nonkonformist. Zurück auf dem "Richtigen" mach Ich erst mal Pause, Brot mit Wurst und Tomaten, im Blick einige Wildpferde, die haben anscheinend auch Lust auf Mortadella.





Gestärkt folge Ich der Piste hinab nach Planoles, eine junge Frau kommt mir entgegen. Bauchfrei. Vermutlich Supermodell. Kalorien-, Schritt- und sonstiges Zähler- und Optimiererin. Sowie Avocado-Toast Esserin. Natürlich nur einmal die Woche. Sieht zumindest so aus. Und ist ordentlich hübsch. Grüßt sogar. Nette Frau. Nix Aroganz oder so. Ich unterwegs in meiner "Vorurteils- und Klischee-Bubble".



Planoles kommt in Sicht



Meine Wenigkeit eher weniger, dafür gut im Saft, bei Kräften und glücklich in meinem etwas verschwitzten und verrissenen Aufzug. Warum Ich hier den GR11 verlassen habe und weiter hinunter zum Fluss el Rigat und dann wieder steil hinauf Richtung Ribes de Freser gegangen bin kann Ich auch nach einigem nachdenken gar nicht mehr so genau sagen. Ist ja auch egal-schön war's. Am Fluß treffe Ich auf eine große Gruppe junger Menschen die dort irgendwelche Beobachtungen an Pflanzen vornehmen. Oder irgend welchen anderen Aktivitäten nachgehen. Ich sag hola und geh weiter.



Als Ich an einem Bach vorbeikomme fülle Ich alle Flaschen die Ich habe, so bin Ich wassertechnisch gut gerüstet falls Ich irgendwo einen schönen Platz für die Nacht finden sollte.



Zeltplatz 09 auf 1240m


Den fand Ich auch kurze Zeit später, eben, nicht direkt am Weg, ruhig, zwar ohne Aussicht, ist aber egal. Manchmal so-manchmal so.

[Sausemann]

Vielen Dank für diesen, mal wieder, herrlich unaufgeregten Bericht.
So feine Beschreibungen und Fotos aus einer Ecke, die ich als Trekkingziel überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Von wegen Influencer und so....

Morgens sind es -4 Grad, eine wunderbare Kälte.

Und danke auch, das Du mir die Hoffnung zurück gibst, das es irgendwann auch wieder kühler wird

[Dotti]

Tag 10 // 09. März 2023 // 17 km // Hm rauf 1149 // Hm runter 687


©OpenStreetMapContributors

Der Morgen etwas unscharf und für mich akzeptabel "warm". +6 Grad. Es ist der 10. Tag meiner Wanderung.



Auf schönem Pfad geht es nach Campelles, einem kleinen Dorf, die Tesla-Dichte hoch, E-Tanke und Ähnliches vorhanden, dann gut runter bis Ich Ribes de Freser (1847 Einwohner) erreiche. Warum Ich dort den Supermarkt besuche und dort wieder undiszipliniert einkaufe, Ich hab keine Ahnung mehr. Aber wird ja sicher irgend einen Grund gehabt haben. Oder auch keinen Grund. Nebendran ein Sportgeschäft, also Wintersport, Skiklamotten, Winterausrüstung und so. Ich geh trotzdem mal rein und staune-Ich bekomme tatsächlich eine Gaskartusche verkauft! Geil! Hab Ich gar nicht mit gerechnet. Gebraucht hätte Ich sie eigentlich auch nicht. Aber es schadet ja nicht zu haben was man nicht braucht.





Uferpromenade in Ribes de Freser

Ich verlasse den Ort nach Norden, greife kurze Zeit später in die seitliche Brusttasche meiner Fleecejacke um mein Handy rauszuholen und mal einen Blick drauf zu werfen ob Ich hier ri... und greife in's leere. Weg! Ach Du Schreck! Ohne Handy bin Ich echt aufgeschmissen! Wie konnte das denn passieren? Oder anders: Wo ist das Gerät?

Blick zurück Richtung Ribes de Freser

Ich versuchte mich zu erinnern wo Ich das Handy das letzte mal in der Hand hatte, das war im Outdoorladen. Ich ging also zurück, den Blick auf den Boden geheftet, eher in hoffnungsloser und verzweifelter Stimmung, aber was seh' Ich kurze Zeit später, im Park, auf dem Boden liegen, direkt an der Uferpromenade? Ich bin fassungslos. In Deutschland wäre es schon längst weg auf Nimmer wiedersehen. Was für ein Glück. Ich war echt erleichtert. Heutzutage hängt ja das ganze "Leben" mehr oder weniger von diesem Gerät ab. "Ohne" bist Du nichts. Alles ist damit verknüpft. Eine Teilhabe am Leben, der Zugang zu deinen Accounts, zu deinem Haus, deinem Auto, deiner Kommunikation, deinem Arbeitsleben, zum Finanz-, Transport-, und Sonstwas-Wesen. Ohne Handy bist Du nichts. Kann man gut finden-oder auch nicht. Besonders mit Blick auf die Zukunft. Und die Zukunft ist jetzt.

Naja, jetzt bin Ich ja wieder wer-hab mein Leben zurück, weiter geht's. Trotzdem, erschreckend ist diese Erkenntnis irgendwie schon, obwohl es ja eigentlich nix bahnbrechend Neues ist. Aber-wer keins hat, nicht mitmacht, grenzt sich aus, schließt sich aus, ist verdächtig. Könnte man mal drüber nachdenken. Nur ändern wird sich nix.



was mus das für eine Schufterei gewesen sein diese Mauern zu errichten-war anscheinend auch ohne Handy und Internet möglich


Also änder Ich auch nix, es geht wieder hinauf Richtung Berge, Richtung GR11. Ich komme durch das kleine Dorf el Serrat-zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Als sich ein Hoftor öffnet strömen eine Unmenge an blökenden Ziegen heraus, direkt auf mich zu. Hintendran ein Auto was die Ziegen vor sich hertreibt. Ich bleib einfach stehen, die Tiere scheu, das Auto "drückt", so quetschen sie sich rechts und links an mir vorbei. Määäähhh, määäähhhhhh... anscheinend Auftrieb auf die Weiden. Der Schäfer im Auto lacht und grüßt freundlich. Ich geh weiter. Kurze Zeit später an einem anderen Hof das gleiche Schauspiel.

der Pfad ist richtig schön, jeder Schritt ein Genuss für mich

solche Mauern die Weiden begrenzen faszinieren mich immer wieder auf's neue

Auf steilem Pfad, vorbei an Steinmauern die Weideflächen begrenzen gewinne Ich schnell an Höhe und habe wieder freie Sicht. Ab und an komme Ich durch Wald.

auf schönem, einsamen und unbekannten Pfad bergauf

im Norden kommen die Pyrenäen in Sicht

hier muss einfach ein Zelt hingestellt werden, oder?

Als Ich eine offene Fläche erreiche sehe Ich etwas, eine Art "Landzunge", ein Vorsprung, ist wie gemacht um dort ein Zelt hinzustellen. Mein Zelt. Ja, das muss sein. Eigentlich wollte Ich noch weiter gehen aber diesen Platz kann Ich unmöglich rechts liegen lassen. So kommt es wie es kommen musste, oder sollte, Zelt steht kurze Zeit später. Ist richtig schön. Ein Platz wie er mir gefällt. Nicht weil er möglicherweise "Insta-tauglich" ist, sondern weil er mir einfach gefällt. Und Ich mich hier wohl fühle.



Zeltplatz 10 auf 1695m






Blick nach Süden




darauf erstmal Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln, frischem Knoblauch und Brot

mein "Zweitlieblings-Essen" wenn Ich unterwegs bin

[Dotti]

Eine neue Dotti-Tour! Bin dabei.

Das freut mich Ronaldo, Ich hoffe Du wirst gut unterhalten.

Sehr schön. Da bin ich auch wieder mit dabei

Ich wünsche Dir viel Freude beim lesen Paddel, schön das Du bei dieser Wanderung auch wieder dabei bist!

Sehr toll. Pyrenäen sind toll. Trekking auf über 2000m Anfang März. Top

Hallo Nicki, es wundert mich nicht das Du hier mitliest. Und freut mich. Ich hoffe das Du gut unterhalten wirst. Es sind es ja Gegenden in den Pyrenäen die nicht so bekannt sind, dürfte Dir also gefallen, hoffe Ich zumindest.

Vielen Dank für diesen, mal wieder, herrlich unaufgeregten Bericht.
So feine Beschreibungen und Fotos aus einer Ecke, die ich als Trekkingziel überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Von wegen Influencer und so....

Also bin Ich doch irgendwie Influencer 😎... es freut mich sehr das es Dir gefällt. Die Pyrenäen haben so viel zu bieten, zu jeder Jahreszeit und auch abseits der bekannten Hotspots die auf irgendwelchen Top-10-Listen stehen...

Und danke auch, das Du mir die Hoffnung zurück gibst, das es irgendwann auch wieder kühler wird

Ich hoffe es zumindest, die letzten Jahrhunderte hat es zumindest geklappt... Ich freu mich jedenfalls auf den Herbst und den Winter 🥶🥶🥶

[Dotti]

Tag 11 // 10. März 2023 // 9 km // Hm rauf 1216 // Hm runter 289


©OpenStreetMapContributors



Heute geht's endlich wieder in die Berge, die Freude riesig! Morgens +2 Grad. Find Ich gut. Trotzdem liebe Ich den heissen Kaffee in der Frühe, mehrmals aufgewärmt-Ich hasse lauwarmen Kaffee. Find Ich auch gut. Oder sogar noch besser.

die Sonne scheint schon am Morgen mit voller Kraft



Alles einpacken, Schuhe schnüren, kann losgehen. Bergauf, das macht mir eigentlich immer am meisten Freude. Wieder auf schönem Pfad, erst durch Wald, dann wird es lichter, die Pfadspur kaum noch zu finden, so gefällt es mir. Latschenkiefern rechts und links, erinnert mich irgendwie an Bulgarien.



Blick nach Norden


Ich erreiche die Baumgrenze und bin hin und weg. Die Aussicht einfach toll, der Himmel blau, fast windstill, was könnte Ich mir schöneres wünschen? Ich setz mich hin, mach Pause, den Moment erleben, genießen.

Blick zurück nach Süden







Vor mir der el Balandreau (2585m), noch nie von gehört, egal, da steig Ich auf jedenfall mal hoch, Micro-Spikes an die Schuhe, bald steh Ich oben. Es ist einfach großartig. Hätte Ich nie gedacht das Ich so weit hochsteigen kann, Mitte März. Es folgt das erste "Selfie" überhaupt. Die Freude hier oben zu stehen ist riesig. Sieht man mir eher nicht an. Vieleicht Freude im Inneren.

der el Balandreau voraus

die Aussicht und das Wetter Top

der Gipfel des el Balandreau





erstes Selfie ever-zumindest auf Wanderungen

Die Schneeschicht ist nicht besonders dick hier oben, vielleicht 30cm, meist gefroren, kein Problem. Ich folge dem Kamm nach Norden, erst geht es wieder hinunter zum Pass Coll des Tres Pics (2398m), dann wieder steil auf Schutt in engen Serpentinen hinauf, der Pfad kaum zu erkennen, die Richtung klar. Ich bin glücklich. Bei jedem Schritt.

der Coll des Tres Pics




Der Weg auf dem Kamm, nach Norden Richtung Coll de la Marrana wo Ich wieder auf den GR11 stoßen würde, ist atemberaubend, die Aussicht in alle Himmelsrichtungen läßt mich ungläubig staunen. Immer wieder setzte Ich den Rucksack ab, bleibe stehen um mir Zeit zu verschaffen. Den Moment erleben und zu vertiefen.

da geht's lang






Nützt aber alles nix, irgendwann wird trotzdem weitergegangen. Der Wind hat etwas zugenommen, der Tag fortgeschritten so das Ich mir etwas Gedanken über einen Zeltplatz mache. Hier oben wäre es zwar irgendwo möglich, ist mir aber zu windig und ein sicheres verankern des Zeltes eher schwierig.







Blick nach Norden Richtung Pass Coll de la Marrana (2520m)

Als Ich im Westen etwas unterhalb eine Grasfläche sehe die halbwegs eben aussieht steige Ich über ein Blockfeld runter.

sah von oben besser aus als es ist...

leicht "schepp", trotzdem schön...

Zeltplatz 11 auf 2545m


Die Fläche zwar grasig, aber von Steinen und Felsen zersetzt, von grade oder eben kann keine Rede sein. Trotzdem baue Ich mein Zelt hier hin, Steine zum beschweren der Heringe finde Ich zur Genüge und auch Schnee zum schmelzen ist reichlich vorhanden. So mach Ich's mir in "schepper" Lage gemütlich, mach mein Essen, und schließe schließlich den Zelteingang-ist doch ganz schön windig geworden.

schöner Ausblick-noch...

Wind hin-sonstwas her, gekocht wird natürlich trotzdem

[Dotti]

Tag 12 // 11. März 2023 // 14 km // Hm rauf 662 // Hm runter 1266


©OpenStreetMapContributors

Am Morgen ist es hier unten fast windstill, das war die letzten Stunden nicht der Fall. Das Zelt hat standgehalten, ist allerdings etwas lädiert und ziemlich deformiert, die Stangen die bis gestern noch fast grade waren haben eine ordentliche "Biegung", sind aber nicht gebrochen. Es handelt sich um das 10,25 mm Gestänge, nicht um die originalen 9 mm Stangen. Eigentlich müsste Ich pro Stange zwei Segmente austauschen, habe aber nur eins dabei. Was tun? Ich entscheide es so zu lassen und abzuwarten welches als erstes bricht um es dann zu ersetzen.



Geschlafen hat der Zeltinsasse übrigens nicht. Angst hat er auch nicht gehabt. Eher gestaunt und sich gewundert das das Zelt nicht kollabiert ist. Das schlimmste und nervendste war der Geräuschpegel, trotz Ohrstöpsel, ein irrer Lärm, es hat unentwegt geballert und geknallt, es klang wie stundenlanges Dauerfeuer aus einer Maschinenpistole. Die Regenhaube flatterte und knatterte in einem fort, kaum auszuhalten. Den Zelteingang hat es trotz des eingehängten roten Sicherungsknebels zweimal halb aufgerissen, das Zelt wurde durchgeschüttelt und durchgerüttelt wie Ich es in dieser Intensität noch nie erlebt habe. Nachträglich aber ein gutes Gefühl welches das Vertrauen in das Zelt gestärkt hat. Windstärke sowie Geräuschpegel in Dezibel unbekannt.



Ich bau alles ab, pack alles ein. Während dem Abbau des Zeltes ist ein böiger, garstiger Wind aufgekommen, der das Zelt hin und her wirft und auf den felsigen Boden drückt so das jetzt auch noch die Gestängekanäle einige Beschädigungen aufweisen. Seit vielen Jahren sicher Ich das Zelt unter windigen Bedingungen indem ich immer eine Spannleine in einen Karabiner einhänge der an der Gürtelschlaufe meiner Hose befestigt ist. So fliegt es zumindest nicht weg. Hab Ich auch schon mal erlebt. Uncool. Es gelingt mir trotzdem alles halbwegs ordentlich im Rucksack unterzubringen, dann steige Ich wieder hoch auf den Kamm. Oder versuche es. Ein starker Wind aus Ost bläst mir in's Gesicht, Ich bekomme kaum Luft. Also Schlauchtuch vor den Mund, Mütze, Kapuze, Sonnenbrille, Handschuhe, ja so geht es, beschwerlich.

über den Coll de Coma de l'Orri (2498m)


Blick nach Norden zum Coll de la Marrana

Ich taumel auf dem Kamm entlang, hin und hergeworfen und durchgeschüttelt vom Wind. Hier kann Ich mir Ausfallschritte erlauben, es ist genug Platz. Die Aussichten trotzdem "umwerfend", also passend zur Situation. Immer mal wieder suche Ich hinter Felsen Schutz um in Ruhe die Landschaft wahrzunehmen. Kurz darauf steige Ich trotzdem weglos wieder etwas nach Westen runter, es ist mir zu gefährlich geworden.

Blick zurück nach Süden

Auf halber Höhe geht es einigermaßen. Über ein Blockfeld erreiche den Coll de la Marrana und treffe wieder auf den GR11. Hier im Windschatten ist es angenehm, Ich zieh einiges aus, setz mich und schnaufe erst mal durch.

Coll de la Marrana


Der Nordhang ist verschneit und der Schnee teils vereist, vom Weg nix zu sehen dafür vage erkennbare Fußstapfen. So steige Ich weglos runter. Hier kommen mir die ersten Personen entgegen, Bergsteiger mit allerlei Ausrüstung ausgestattet. In der Ebene ist der Schnee sulzig und matschig, einsinken bis knapp unter's Knie. Ein paar Meter entfernt quält sich eine Person mit einem großen Rucksack hinauf, winkt, Ich winke, und setze meinen Weg hinunter zum Parkplatz fort. Je näher Ich dem Refugi d'Ulldeter komme desto mehr Menschenmassen kommen mir entgegen. Gänsemarsch. Auch Ich muss immer mal wieder zur Seite treten um auf dem schmalen Pfad Platz zu machen.

Abstieg hinunter in die Ebene Pla de la Calma

Blick zurück zum Pass


Blick nach Norden


Weg Richtung Refugi d'Ulldeter-noch ohne Menschen

Das Wetter schön, der Parkplatz voll, also voller Autos, Bussen und Scharen an Menschen. Ich folge dem GR11 weiter in's Tal, sofort ist es wieder ruhiger, hier ist Niemand unterwegs.



auf dem GR11 hinab in's Tal Richtung Setcases

Nach ca. zwei Kilometern treffe Ich auf die kleine Straße, auf dieser verläuft der GR11 für die nächsten Kilometer bis nach Setcases. Da hab Ich aber keine Lust drauf so gehe Ich links einfach mal einen Feldweg hoch, über eine Weide, schlage mich durch's Gebüsch bis Ich auf eine steinige Piste stoße. Das normale gehen macht zwischendurch wieder richtig Freude, Der Kopf und die Gedanken frei, meine Blicke können unbedarft in die Landschaft schweifen die mir gut gefällt.

einfach mal dem "Bauchgefühl" folgen

weglos über Weideflächen


Die nächsten Kilometer folge Ich einfach meinem Bauchgefühl, immer der Nase nach. An einem Bach entlang durch Wald auf wundervollen Pfaden, eine Familie mit zwei Kindern genießt die Ruhe und die einfache und unspektakuläre Schönheit der Gegend, so wie Ich.



Zufälligerweise treffe Ich auf einen weiteren Pfad der durch den Wald wieder ansteigt, Richtung Refugi Forestal Jaume Farré. Ich erreiche die Baumgrenze, komme auf eine weitläufige grasbewachsene leicht hügelige Ebene, Pla de Carboners. Das tut so gut, sowas gefällt mir.



Pla de Carboners


Einige jüngere Menschen kommen mir entgegen, dann kehrt Ruhe ein. Ich schau mal in das Gebäude, hier könnte man auch gut übernachten, das merke Ich mir, falls das Zelt doch nicht mehr so stabil sein sollte könnte Ich hierher zurückkehren um Schutz zu finden.



Refugi Forestal Jaume Farré


Ich geh noch ein bisschen weiter, dann baue Ich mal das Zelt auf. Die Funktion ist gegeben, ein paar Löcher in dem Material der Gestängekanäle, optisch ist die Form des Zeltes durch die verbogenen Stangen etwas "anders" als sonst.

Zeltplatz 12 auf 2020m


Trotzdem, Ich bin optimistisch das Ich die Tour mit dem Zelt in diesem Zustand weiter fortsetzen kann, aber vielleicht sollte Ich nicht unbedingt komplett im Wind stehen. Guter Vorsatz-mach Ich natürlich nicht 😎.

das Zelt ist etwas deformiert, macht trotzdem einen stabilen Eindruck

[Dotti]

Tag 13 // 12. März 2023 // 15 km // Hm rauf 824 // Hm runter 1196


©OpenStreetMapContributors

Ein neuer Morgen, Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht kitzeln mich wach, der Zelteingang war die ganze Nacht offen. Genau um solche Momente erleben zu können.



Das Zelt stand trotz leichtem Wind gut, nix hat "geknackst", gewackelt oder sonstige Anzeichen von Instabilität zu erkennen gegeben.

Zeltplatz 12 am nächsten Morgen

Bei Sonnenschein erst mal Schlafsack lüften, dann ist alles eingepackt und es geht mal wieder ohne Plan oder genauere Ideen was den Tages Ab- und Verlauf betrifft einen grasbewachsenen Hügel bergan. Ich treffe sogar auf Holzstäbe mit gelber Markierung, Pfadspur allerdings nicht zu sehen. Schön ist es, das gehen macht Freude, die Aussicht zurück und nach vorne toll.









der Costabona (2465m) taucht auf

Bald kommt ein etwas höherer Berg in Sicht, der Costabona (2465m). In diese Richtung gehe Ich, jetzt auf einem schönen Bergpfad, dann allerdings ein querliegendes ziemlich steiles Schneefeld was mir in die Quere kommt. Erfreulicherweise ist aber schon jemand hier langgegangen so das Ich in die Fußstapfen treten kann. Jetzt bloß aufpassen und nicht runter schauen, ein Abflug wäre etwas "ungemütlich", bestenfalls.

Blick zurück


da geht's lang Richtung Col de Pal

Am Col de Pal (2318) erreiche Ich eine flache grasige Ebene, das gefällt mir hier richtig gut. Von hier könnte Ich weiter nach Norden Richtung spanisch-französische Grenze gehen wo Ich auf die HRP treffen würde, möchte aber noch ein bisschen weiter nach Osten.

Col de Pal


Blick nach Norden


Südflanke des Costabona

So folge Ich einem Pfad nördlich des Costabona entlang in ein Tal. Es ist so wunderbar ruhig hier, die Schneereste gefroren, die Sonne scheint, trotz Pfad fühlt es sich eher nach weglos gehen an, nach Freiheit. An der Schäferhütte Abri Coma del Tech mache Ich Pause, stell mal den Rucksack ab und überlege wohin Ich weitergehe.

Blick zurück zum Col de Pal

nochmal der Blick zurück

Abstieg in's Tal


Abri Coma del Tech, Blick nach Südwesten Richtung Talende wo Ich herkomme

Ich schaue einfach wo es mir besser gefällt, also erstmal am Nordhang entlang, dann durch etwas Wald. Statt weiter nach Osten zu gehen folge Ich einem gut sichtbaren Weg nach Südwesten mit dem Gedanken den Costabona doch mal zu besteigen aber das Wetter wird immer schlechter, dichte Wolken verhüllen den Gipfel, es sieht nach Regen aus. Auch der Pfad wird schlechter, das freut mich, fühlt sich an wie Abenteuer "light". Menschen habe Ich heute auch noch keine gesehen. Das wird auch so bleiben. Also noch mehr Einsamkeit, noch mehr Abgeschiedenheit, noch mehr "kleines" Abenteuer. Mich freut's.



Blick zurück in's Tal wo Ich herkomme

östlich des Costabona


das Wetter verschlechtert sich

wo ist der Costabona? Weg, in Wolken verhüllt

Als Ich wieder die Grenze Frankreich Spanien erreiche folge Ich ihr auf einem Bergkamm bergab auf Tierpfaden. Erst recht steil, dann eher flach auslaufend, teils auf Fahrspuren und über Weideflächen.

auf diesem Berkamm verläuft die 🇫🇷 - 🇪🇸 Grenze

Blick zurück Richtung Costabona

im Osten ist das Wetter tendenziell etwas besser

So langsam reicht's mir für heute, würde gerne den Tag beenden und die Füße "hochlegen". Mach Ich auch. Baue das Zelt neben dem Weg auf einer Wiese auf mit Blick nach Osten.

Zeltplatz 13 auf 1670m


Blick nach Osten


Morgen vielleicht der nächste Sonnenaufgang der mich glücklich macht, mich weckt? Ich habe die Vorraussetzungen jedenfalls dafür geschaffen. Mal abwarten. Abwarten kann Ich es allerdings kaum bis meine Pasta fertig ist-hab "Riesenhunger".

[Dotti]

Tag 14 // 13. März 2023 // 17 km // Hm rauf 779 // Hm runter 1119

©OpenStreetMapContributors

Zeltplatz 13 am nächsten Morgen


im Westen geht der Mond unter


im Osten die Sonne auf


Selbsterfüllende Prophezeiung? Das Gesetz der Anziehung? Gedanken werden Wahr? Keine Ahnung-auf jedenfall scheint morgens die Sonne in's Zelt und weckt mich sanft. Langsam wach werden, Kaffee trinken. In's "Blaue" schauen. Den Übergang vom Traum in den Tagtraum erleben. Einen schöneren Tagesbeginn kann Ich mir kaum vorstellen, mir wünschen. Gut, neben einem Hund im Schlafsack aufwachen ist vielleicht noch schöner 😜..

bis auf den fehlenden 🐕 der perfekte Morgen


Heute kann Ich sogar das Mittelmeer erkennen, so gut ist die Sicht gen Osten. Das Gelände sieht zunehmend flacher aus, weniger bergig, eher hügelig. Da Ich noch viel Zeit habe werde Ich bei Gelegenheit wieder "rumdrehen", also wieder nach Westen wandern, will mehr Berge.







Über weitläufige Weideflächen, auf Tierpfaden und Fahrspuren, dann durch lichten Wald und freigeschnittene Wiesen, ein Arbeiter in voller Schutzmontur und großem Freischneider ist grade fertig geworden, vielen Dank, erreiche Ich den kleinen Ort Prats-de-Mollo-la-Preste. Nie was von gehört, ist schön hier, ruhig, die Menschen grüßen einen freundlich und es gibt einen Supermarkt.



Neben den Sachen, also Lebensmitteln, die Ich immer so kaufe bekomme Ich hier sogar eine große CampingGaz Kartusche. Toll. Adapter hab Ich ja dabei. So kann Ich auch weiterhin ungehemmt und gedankenlos Schnee schmelzen und Kaffee trinken.



In der Ortsmitte im kleinen Park unter Bäumen mache Ich erst mal Pause, esse Kuchen, packe alles in Ruhe ein, trinke hinterher zwei Bier und mach mir ein paar Gedanken. Mit dem Verlauf der Wanderung bin Ich sehr zufrieden, sie hat sich bisher so entwickelt wie Ich es mir gewünscht-aber ehrlicherweise nicht erwartet hätte. Ich komme gut voran, habe schöne Eindrücke gehabt und Schönes erlebt. Was jetzt noch kommt, also, Ich wüsste nicht was mich noch zufriedener, glücklicher machen könnte.

Prats-de-Mollo-la-Preste


Ohne weitere Erwartungen und Pläne verließ Ich den Ort auf einem Pfad den Ich in der App gefunden hatte nach Norden. Auf einer Wiese machte Ich kurze Zeit später noch eine Pause, es ist heiß, die Luft steht, der Rucksack schwer, Ich setz mich und freue mich trotzdem über den schweren Rucksack der mir diese Freiheit und Unabhängigkeit bis zum Ende der Tour ermöglichen wird.

hier mache Ich Pause bis mich der Bauer "vertreibt


Als der Bauer mit seinem Trecker angefahren kommt um genau hier wo Ich mich "hingelümmelt" habe zu pflügen ist es Zeit weiterzugehen. Immer öfter habe Ich schöne Ausblicke, es weht ein leichter Wind, das macht die Hitze erträglich. Ab und an finde Ich Wegweiser vom GRT 83, ein Wanderweg, der mich bis zur HRP führen wird. Aber nicht heute.



auf dem GRT 83




Als am Hang etwas Wasser aus dem Berg läuft fülle Ich meine Flaschen und suche nach einem Platz für's Zelt. Der findet sich heute mal eher weniger. Irgendwann schlage Ich mich einfach mal in's Gebüsch und siehe da, auf einem schmalen und kurzen Bergrücken finde Ich einen nahezu perfekten Platz. Unter Bäumen. Ohne Aussicht-dafür im Schatten. Für heute genau richtig.



Zeltplatz 14 auf 1300m