[Lux] Mullerthal Trail Schnecken-Flip-Flop mit Slackpacking
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
-
Zitat von zilka Beitrag anzeigenDas muss nicht unbedingt so sein - ich bin dieses Jahr beim Wandern der „Uckermärkischen Landrund“ nach drei Nächten Wildzelten für eine Nacht auf einen Campingplatz, weil ich endlich mal wieder Durchschlafen musste 🤣… Das war ne ganz andere Nummer als in Lappland: Röhrende Hirsche, heiser bellende Füchse, schreiende Eulen und schnüffelnde Wildschweine - gefühlt alle ganz nah am Zelt… (und an die Wölfe habe ich natürlich besonders Nachts auch gedacht)…
Macht Spaß, hier zu lesen! Tolle Efeu-Fotos.
zilka
vielen lieben Dank für den netten Kommentar
Kommentar
-
Tag 2 (Teil 1)
Als meine Augen um 5.30 Uhr aufklappen, obwohl mein Wecker mich „erst“ um 6 Uhr aus dem Land der Träume befördern sollte, stelle ich recht schnell fest, dass glücklicherweise meine Schwindelgefühle inzwischen verschwunden sind.
Meine Einschlafversuche gestern Abend waren auch im Nachhinein betrachtet alles andere als schön. Meine spät eingetroffenen Zeltnachbarn hinter der Hecke haben gefühlt noch ewig lange ihr Auto ausgeräumt und auf der anderen Seite meines Zeltes hat nachts immer wieder ein kleines Kind laut geheult.
Genervt packe ich alles zusammen, krabbele aus meinem mobilen Tempel heraus, schieße noch schnell ein paar Erinnerungsfotos, weil mir dazu gestern die Kraft fehlte,
und packe dann abschließend noch das Zelt zusammen. Ich bin froh, diesen ungemütlichen Platz zwischen Autos, Wohnwagen und großen Zelten
zu verlassen, fülle noch meine drei Flaschen am Brunnen auf und schnecke um 7.36 Uhr los.
Der Campingplatz Rosport ist für Familien sicherlich ein toller Ort. Der Fluss, das Schwimmbad, der Sportplatz, die netten Mitarbeiter, das Restaurant...aber für mich persönlich war es ein sehr unangenehmer Abend. Ich hätte mein Zelt zwar gestern auch direkt am Fluss hinter der Hecke aufbauen können, aber erstens lag dort überall Gänsekot, zweitens watschelten überall die Gänse herum, drittens konnte ich ja nicht wissen, dass ich noch sich dahinquetschende Nachbarn am späten Abend bekomme, viertens hatte ich noch näher am Fluss Sorge vor besonders viel Kondenswasser und fünftens hatte ich Sorge, dass direkt am Fluss mehr Leute vorbeilaufen könnten und evtl. auch Kinder Fußball spielen und über meine Abspannleinen stolpern würden. Der Inhaber des Platzes hatte mir zwar gestern beim Einchecken gesagt, dass die Kinder nicht hier auf der Wiese Fußball spielen, sondern am Fußballplatz auf dem Gelände ca. 100 Meter weiter, aber dem war ja dann leider doch nicht so.
Wie auch immer, jetzt geht es für mich weiter. Erst einmal muss ich nun zurück zu dem Punkt des Mullerthal Trails schnecken, an dem ich ihn gestern verlassen hatte. Von dort aus geht es sehr bald steiler hinauf, als es meinem Körper so früh morgens lieb ist.
Müde schleppe ich mich die Treppe hinauf, bewundere diverse gefüllte Mülltüten, die hier an Verkehrssschildern aufgehangen wurden und nach ein paar weiteren Höhenmetern erreiche ich sehr bald die Kirche des Dorfes Rosport
und das hier sehr bekannte Museum Tudor.
Natürlich ist hier so früh morgens noch nichts los und so genieße ich die Morgenruhe im dazugehörigen kleinen Park,
schiebe die beiden Crossaints aus Echternach in meinen Körper und genieße kurz danach eine erste nette Aussicht:
Durch lichten Wald
und weiteren Matsch
folge ich weiter dem Mullerthal Trail, vorbei an dieser Höhle, die aber nicht betreten werden darf.
Mein Körper ist inzwischen aufgewacht und die Kraftlosigkeit zum Glück verschwunden.
Dieser Baum hat seine beste Zeit bereits hinter sich
und beim Überqueren dieser Wiese
ist es schon jetzt viel zu heiß.
Um 9.20 Uhr erreiche ich den Mini-Ort Girsterklaus.
Im Wanderführer ist die Kirche hier in Girsterklaus das angepriesene Highlight dieser Etappe. Hübsch erscheint sie friedlich auf dem Berg.
Leider verpasse ich anscheinend einen Wegweiser, so dass ich letztendlich einmal über das Kirchengelände und durch das Mini-Dorf im Kreis laufen muss, um nichts vom Trail abzukürzen.
Außer einigen arbeitenden Landschaftsgärtnern ist auch hier in Girsterklaus nichts los und nach einer kurzen Besichtigung dieser Kirche von innen und der kleinen Extrarunde um das Kirchengelände bzw. durch das Mini-Örtchen
posiert dieser nette Typ für ein Foto. Kurz darauf verlasse ich das Mini-Dorf
und nutze diese Bank mit einer schönen Aussicht für eine Pause.
In der Sonne ist es aber leider nicht mehr auszuhalten und so stelle ich mich nassgeschwitzt einige Meter weiter in den Schatten. Entspannung finde ich im Stehen natürlich leider nicht wirklich, aber dennoch wandert ein zweites Frühstück in meinen Körper und in der Hoffnung, dass es mir heute etwas besser geht als gestern, trinke ich wieder möglichst viel.
Weiter geht’s nach dieser heißen Stehpause durch ein Waldstück. Diesem Flussbett ohne Wasser ist wahrscheinlich genauso heiß wie mir.
Ich schlängele mich weiter über diesen schmalen Pfad
und entdecke kurz darauf im Wald diese Pflanze, welche einsam mitten im Efeu steht (Weiß jemand, wie sie heißt?).
Schon gestern hatte ich ein solches freundeloses einsames Exemplar unterwegs angetroffen.
Kommentar
-
Tag 2 (Teil 2)
Weiter geht’s und über jeden Meter im Schatten bin ich glücklich.
Immer wieder geht es hoch und runter und flach geradeaus geht es so gut wie nie.
Als ich um 11.54 Uhr das Ende des Waldes erreiche, ist mir bewusst, dass genau hier vorerst die letzte Chance für eine Pause im Schatten ist und so stelle ich den Rucksack mitten auf dieser kleinen Straße ab und genieße noch ein paar Momente den Schatten. Ich bin klitschnass geschwitzt, inzwischen genauso schlapp wie gestern, mir ist wieder schwindelig und inzwischen steht endgültig fest, dass ich mein eigentlich erhofftes Tagesziel Herborn heute nicht erreichen werde.
Und so reiße ich mich zusammen und schnecke nun weiter
durch die knallende Sonne.
Irgendwann höre ich plötzlich Stimmen hinter mir, welche sich mir langsam nähern. Drei Personen mit riesigen Rucksäcken nähern sich mir immer weiter. Kurz bevor die erste Person mich einholt, fängt sie plötzlich an zu rennen. Grußlos rast der junge Mann an mir vorbei. Flüchtet er vor nervigen Insekten? Oder ist einem seiner Mitwanderer etwas passiert und er sucht Hilfe?
Ca. 100 Meter weiter traue ich meinen Augen nicht. Der junge Mann sitzt auf einer Bank im Schatten eines Baumes und gröhlt zu den beiden Mitwanderern auf Englisch herüber, dass die Bank frei war.
Ich kann es nicht fassen. Er hat mich ernsthaft nur überholt, um für die drei die Bank zu reservieren? Damit ich ihnen die Bank nicht wegschnappe? Mal ganz abgesehen davon, dass wir natürlich alle vier auf die Bank gepasst hätten, ist dies die erste Bank seit einer gefühlten Ewigkeit. Jeder von uns vier ist nassgeschwitzt und wäre froh, diese Bank nutzen zu können. Ich kann es wirklich nicht fassen. Als ich die Bank erreiche, grüßt er mich immer noch nicht. Völlig entsetzt von diesem absolut egoistischen Verhalten schnecke ich weiter. So etwas Unfreundliches und Unpassendes habe ich auf all meinen Fernwanderungen noch nie erlebt
Ich schwitze mich also weiter durch die knallende Sonne. Ein paar Minuten später überholen mich erneut Menschen mit zwei großen Rucksäcken. Kurz dachte ich, dass einer von ihnen der Bankdieb ist, da er ebenfalls ein blaues T-Shirt trägt, aber beim Überholmanöver stelle ich schnell fest, dass dies ein Vater mit jugendlichem Sohn ist. Nett grüßend verschwinden sie bald aus meinem Blickfeld.
Als ich endlich wieder Schatten erreiche,
ist es nicht mehr allzu weit bis zu diesem von mir herbeigesehnten Schild:
Hier kann man nach Moersdorf abbiegen und von dort mit dem Bus nach Echternach fahren.
Recht steil geht es nun hinab und schon jetzt graut es mir davor, diesen Zusatzweg morgen früh wieder hinaufschnecken zu müssen. Aber ich kann es nicht ändern. Es ist für mich völlig unmöglich, bei dieser Hitze und mit meinem schlappen Körper noch weitere ca. 10 km hinter mich zu bringen.
Und so endet diese Etappe für mich nach einer kurzen Suche nach der Bushaltestelle um 13.08 Uhr an dieser einsamen Bushaltestelle:
Ich werfe mir eine Reisetablette gegen Übelkeit ein, da mir selbst beim Busfahren seit einigen Monaten schlecht wirdund nach 28 Minuten Warten + ca. 5 Minuten Verspätung kommt irgendwann tatsächlich der Bus. Im Bus schmiede ich einen neuen Plan. Anstatt übermorgen (oder überübermorgen) mit meinem Rucksack nach Consdorf zu laufen, ist es vielleicht entspannter, wenn mein Zelt in Echternach noch länger stehen bleiben könnte. Dann muss ich zwar wieder Bus fahren, aber ich wäre flexibler, wann ich bis wo laufe, denn Busse fahren nach Echternach von den meisten Orten hier in der Umgebung relativ regelmäßig entweder einmal pro Stunde oder zumindest einmal in zwei Stunden.
In Echternach angekommen warte ich am Busbahnhof auf den Citybus, welcher in der Nähe des Parkplatzes am See Echternach halten soll. Tatsächlich erspare ich mir so nochmal ca. 1 Km Laufweg und der Bus hält erstaunlicherweise nicht, wie von der Dame im Tourismusbüro gestern angekündigt, an der großen Straße, sondern praktischerweise direkt auf dem Parkplatz. Von dort sind es also nur noch ein paar Schritte bis Uppi und so fahre ich nun vom See zum Campingplatz und finde zum Glück eine Parklücke in der Nähe der Rezeption.
In der Rezeption angekommen checke ich ein. Völlig verwirrt vor lauter Hitze und Schlappheit möchte ich meine reservierten Nächte bezahlen, obwohl ich dies schon von zuhause aus getan hatte. Nach diesem peinlichen Vorfall frage ich die nette junge Dame, ob ich meine Reservierung von zwei auf vier Nächte verlängern könnte, aber leider sei dies nicht möglich. Nur eine weitere Nacht könne sie mir verlängern. Ich antworte ihr, dass mir dies leider nichts nützt. Praktischerweise erzählt mir die Dame als Nächstes, dass ich versuchen könne, einen Parkplatz direkt oben neben den beiden Zeltterrassen zu ergattern. Gesagt getan. Oben angekommen sind noch fast alle Parkplätze frei und so gönne ich Uppi den perfekten Platz mit hübscher Aussicht auf die unteren Etagen
Ich schnecke ein paar Meter weiter zu den Zeltplätzen und entscheide mich für einen Platz neben zwei hier geparkten Harley-Davidson-Motorrädern. Jetzt stehen zwar somit wieder Fahrzeuge neben mir, aber ich erhoffe mir, dass sich so niemand mehr zwischen mich und die Motorräder quetschen kann und dass ich so etwas Geräusche-Abstand zu den hinter den Harleys wohnenden Nachbarn habe.
Und da mein auserwählter Zeltplatz nicht schief ist und viel weniger unruhig zu liegen scheint wie der in Rosport, entscheide ich mich schon jetzt spontan um. Außerdem gibt es hier neben der Rezeption einen Aufenthaltsraum für Zelter, Auflademöglichkeiten für meine Powerbank und insgesamt fühle ich mich hier schon seit meiner Ankunft wohler als gestern in Rosport. Wer weiß, wie es in Consdorf werden würde und ob ich es überhaupt soweit schaffen würde. Und so schlürfe ich nochmal zur Rezeption und verlängere doch noch um eine weitere Nacht. Hoffentlich kann ich so heute und morgen und übermorgen ruhige Abende und Nächte verbringen und Kraft sparen, da ich ja dann nicht mehr viel Gepäck schleppen muss und morgens und abends den kompletten Zeltaufbau und Zeltabbau nicht machen brauche.
Zurück am Zelt fällt mir auf, dass die Frau des Motorrad-Pärchens ständig laut die Nase hochzieht, was mit der Zeit anfängt zu nerven. Hinter dem Motorrad-Pärchen wohnen derzeit fünf sehr laute junge Menschen. Auf der anderen Seite meines Zeltes kommen nach mir zwei Frauen an, die anscheinend auch Backpacker sind. Sie grüßen mich aber nicht, reden nicht mit mir, sind aber immerhin extrem leise. Sie sprechen fast gar nicht miteinander und machen auch sonst kaum Geräusche. Vor ihrem Zelt sortieren sie ihre riesige Kosmetiktaschen und weiteres überflüssiges Zeug
Mir ist dies aber schnurzepiepsegal, denn es ist Zeit für mein Tagesfazit:
Insgesamt bin ich heute 11,6 km geschneckt (Rosport Campinplatz → Rosport 0,5 km + Rosport → Abzweig nach Moersdorf 10,4 km + Abzweig nach Moersdorf → Bushaltestelle in Moersdorf 0,7 km) in 5 Stunden und 32 Minuten.
Die Landschaft heute war genau wie gestern wieder hübsch anzusehen, aber nicht atemberaubend. Leider gab es heute keine größeren Felsformationen, so dass tatsächlich - wie im Wanderführer beschrieben - die Kirche in Girsterklaus das „Highlight“ dieses Abschnittes war. Mehr als hübsch kann ich für diese Etappe nicht loswerden, denn sie war eher etwas langweiliger als der Abschnitt gestern.
Zwei längere Anstiege habe ich heute erschnecken müssen, in denen es wieder mehrmals hoch und runter ging. Pausen habe ich heute wieder mehrere kurze gemacht, aber leider gab es heute nur gefühlt sehr wenige Bänke und außer der längeren Pause hinter der Kirche blieb es bei kürzeren Pausen.
Meinem Körper ging es heute in den ersten 5 Kilometern einigermaßen gut. Aber insgesamt war es bei blauem Himmel mit 28 Grad viel zu heiß für mich und erneut war ich ab dem ca. 6. Kilometer insgesamt wieder sehr schlapp und mir war schwindelig. Bei meinen bisherigen Touren hatte mir Sonne und Hitze im Nachhinein gefühlt an den meisten Tagen nichts ausgemacht, aber dieses Jahr scheint dies anders zu sein. Außerdem hatte ich heute nochmal ganz leichte Hüftschmerzen (1/10), Rückenschmerzen unten (2/10), Schulterschmerzen (5/10), Kopfschmerzen (zuerst hinten rechts, später aber auch links) (4/10) und Schwindel ab ca. Km 5 (5/10).
Gegessen habe ich heute die beiden Crossaints von gestern und viele weitere Snacks. Leider kam es nicht dazu, ein vernünftiges Abendessen zu ergattern. Deshalb gibt es gleich noch Hafercookies und zwei freche Freunde, welche ich in Uppi deponiert hatte. Getrunken habe ich heute insgesamt ca. 3,7 Liter.
Jetzt ist es erst 16 Uhr und glücklicherweise befindet sich das Zelt teilweise im Schatten, so dass ich mich schon jetzt in meinem mobilen Hotel schön entspannen kann. Selbst das WLAN der Rezeption reicht erstaunlicherweise bis zu meinem Zelt, obwohl unten ein Schild hängt, dass es nur in der Umgebung der Rezeption funktioniert.
Abends wandert die Sonne doch nochmal so weiter, dass sie auf mein Zelt scheint, aber nach ca. einer Stunde verschwindet sie hinter den HarleysHoffnung kommt in mir auf, dass die nächsten zwei Abende ebenfalls entspannt werden könnten und dass ich auch dann gut meinen Körper im Zelt entspannen kann.
Morgen soll/könnte es regnen und/oder gewittern und es soll wieder ca. 25 Grad warm werden.
Insgeheim hoffe ich, dass ich morgen nicht nur von Moersdorf nach Herborn schnecke, sondern vielleicht endlich nicht mehr schlapp bin und es bis nach Echternach schaffe. Dann hätte ich die heute nicht geschafften Kilometer direkt wieder eingeholt und wäre wieder im Soll.
Mein Plan, heute einen ruhigen Abend im Zelt genießen zu gönnen, geht aber leider nur teilweise in ErfüllungDie beiden Frauen links von mir sind wirklich sehr leise, aber die 5er-Gruppe hinter dem Motorrad-Pärchen hat laute Musik an, grillt und ist einfach insgesamt sehr laut. Außerdem zieht die Motorrad-Frau immer noch fast durchgängig die Nase laut hoch. Erstaunlicherweise hört man bis hierhin auch sogar die Autos der Straße unterhalb des Campingplatzes und eine Etage über mir reden mehrere Personen sehr laut vor ihrer gebuchten kleinen Minihütte.
Um ca. 22 Uhr halten sich aber plötzlich glücklicherweise alle an die Nachtruhe-Regelung und so verschwinde ich recht schnell ins Land der Träume
Zuletzt geändert von Blubbi; 29.09.2024, 09:14.
Kommentar
-
Zitat von Blubbi Beitrag anzeigenZuletzt geändert von lina; 24.09.2024, 18:05.
Kommentar
-
Zitat von lina Beitrag anzeigen
Yup – das dürfte Aronstab sein, und der ist giftig. Die noch jungen Blätter werden im Frühling hin und wieder mit Bärlauch verwechselt, an den Blattadern aber kann man Unterschiede sehen.
Vielen Dank, das hilft mir sehr. Man lernt ja nie aus
Kommentar
-
Ja, das ist Aronstab. Als eifriger Bärlauchsammler sollte man den kennen...
Danke für den, wie immer, tollen Bericht.
Aber die Campingplätze sind ja grauenhaft! Ich hoffe, das bessert sich noch. Genauso wie das Verhältnis zu den anderen Weitwanderern. Wirklich seltsam, wie die sich verhalten
Wann bist Du denn genau gelaufen? Wahrscheinlich in der Hauptsaison, oder?
Kommentar
-
Zitat von walu Beitrag anzeigenJa, das ist Aronstab. Als eifriger Bärlauchsammler sollte man den kennen...
Danke für den, wie immer, tollen Bericht.
Aber die Campingplätze sind ja grauenhaft! Ich hoffe, das bessert sich noch. Genauso wie das Verhältnis zu den anderen Weitwanderern. Wirklich seltsam, wie die sich verhalten
Wann bist Du denn genau gelaufen? Wahrscheinlich in der Hauptsaison, oder?
vielen Dank für deine nette Nachricht
Ja es war Hauptsaison, Anfang August und Sommerferien in vielen Gegenden.
Aber aufgrund meiner Arbeit kann ich leider immer nur in der Hauptsaison
Kommentar
-
Tag 3
Um 6.45 Uhr klappen fast pünktlich meine Augen auf, denn 5 Minuten später klingelt sowieso der Wecker in meinem Smartphone.
Die Nacht war ab 22 Uhr tatsächlich viel besser als die Nacht davor in Rosport und ich war nur einmal nachts relativ kurz wach, weil mir kalt war, konnte aber recht schnell wieder einschlafen.
Entspannt mache ich mich startklar für die heutige Etappe, schließe die Tür meines geliebten mobilen Hotels hinter mir und schnecke los. Da meine Trekkingstöcke heute im Zelt eingebaut bleiben und ich ja heute sozusagen slackpacke, vergesse ich doch glatt, meine Nordic-Walking-Stöcke, welche im Auto bereit liegen, mitzunehmen und muss zwei Campingplatz-Etagen tiefer wieder hochschnecken, um sie zu holen
Jetzt geht es aber wirklich los, denn mir ist noch nicht ganz klar, wo sich die nahegelegene Bushaltestelle befindet. Als ich schon fast kurz vor dem Aufgeben bin und leider in Erwägung ziehe, bis zum Busbahnhof zu Fuß zu gehen, erblicke ich sie dann aber glücklicherweise doch noch.
Tatsächlich kommt kurz danach um 7.50 Uhr der Bus und bringt mich zum Busbahnhof.
Dort statte ich dem direkt angrenzenden Supermarkt „Cactus“, welcher um 8 Uhr öffnet, einen Besuch ab
und decke mich mit weiterem Essen und Trinken für den heutigen Tag ein.
Ca. 15 Minuten zu früh stehe ich nun am Busbahnhof, denn um 8.30 Uhr soll laut Fahrplan der Bus 271 abfahren. Als ein paar Minuten später die Buslinie 201 vorfährt und an meinem Gate anhält, warte ich weiter und schaue weiterhin nach links, ob mein Bus kommt. Plötzlich sehe ich um 8.30 Uhr durch Zufall bei einem Blick nach rechts, dass die Buslinie 201 anscheinend hier am Gate die Nummer gewechselt hat und nun zu meiner Linie 271 mutiert ist. Ich spurte nach vorne und versuche den Fahrer zu fragen, ob es denn nun der richtige Bus nach Moersdorf ist. Wie so oft gestaltet sich das Gespräch aufgrund von Sprachproblemen als schwierig, aber da der Busfahrer supernett ist, zeigt er mir auf seinem Boardcomputer die Haltestellen, die er anfährt, so dass ich mir nun sicher sein kann, dass dies der richtige Bus für mich ist.
In Moersdorf angekommen schnecke ich nun erst einmal den Berg hinauf,
den ich gestern herabgeschneckt bin.
Am Hinweisschild angekommen bin ich bereits um 9.15 Uhr nassgeschwitzt und gönne mir eine erste Stehpause.
Aber nun geht es für mich weiter Richtung Herborn.
Vorbei an ein paar Pilzen
verlässt der Mullerthal Trail nach einer zweiten Pause auf einer Bank im Wald aber schon 20 Minuten später den Wald und so folge ich dem Weg weiter vorbei an Wiesen
und Feldern.
Leicht geht es bergauf
und oben angekommen treffe ich auf ein Ehepaar, welches Deutsch spricht. Die beiden machen gerade eine Pause auf einer Bank und obwohl die Sonne heute nicht so stark durchkommt, ist es trotzdem wieder sehr warm und schwül. Wir tauschen uns über den Trail und das Fernwandern im Allgemeinen aus und es wird ein nette Begegnung. Für mich unvorstellbarerweise schläft der Mann im Zelt im Schlafsack ohne Isomatte auf dem harten Boden
Irgendwann hat aber auch diese Pause ein Ende und da die beiden schneller unterwegs sind wie ich, verschwinden sie schnell aus meinem Blickfeld.
Leicht bergab geht es vorbei an weiteren Feldern,
während vor mir zwei junge Backpackerinnen laufen, die mich gerade überholt haben.
Um 11.15 Uhr erreiche ich den kleinen Ort Mompach.
Am Kirchenvorplatz treffe ich das Ehepaar und die beiden jungen Frauen wieder und genau wie vorhin quatschen wir ein bisschen. Ich gönne mir eine kurze Stehpause und erfahre, dass die Frau gehofft hatte, hier in Mompach etwas Essbares auftreiben zu können, aber dem ist nicht so. Nun hofft sie, im nächsten Ort Herborn fündig zu werden, aber vorsichtig versuche ich, ihr diese Hoffnung zu nehmen, denn nach meinen Recherchen gibt es auch dort weder einen Supermarkt, noch eine Tankstelle, noch ein Cafe noch sonst irgendetwas Hilfreiches
Vorbei an diesen schön dekorierten Häusern
geht es für mich nun aber erst einmal weiter. Als ich das Örtchen Mompach hinter mich lasse, bringt mich der Trail wieder schnell in den Wald.
Auf dieser Bank gönne ich mir im Wald eine längere Pause.
Während meiner Pause überholt mich das Ehepaar und kurze Zeit später stößt ein junges Pärchen zu der Bank. Höflich fragen sie, ob sie sich zu mir setzen dürfen, was ich natürlich bejahe. Da die beiden aber nicht wirklich gesprächig zu sein scheinen, schnecke ich irgendwann weiter.
Auf dem nun folgenden Wegabschnitt
gibt es Brombeeren ohne Ende
und so schiebe ich ein paar Vitamine in mich hinein.
Da ich inzwischen mal wieder etwas schlapp bin, entscheide ich mich dafür, es auch heute bei einer kurzen Etappe bleiben zu lassen. Obwohl es mir besser geht als gestern und vorgestern, erscheint mir Echternach als für mich viel zu weit weg.
Bald schon ist Herborn in der Ferne zu sehen
und nach dem Vorbeischnecken an weiteren Feldern und Wiesen
erreiche ich mein Tagesziel schon bald.
Um 12.53 Uhr ist es für mich vollbracht. Ich erreiche die Bushaltestelle in Herborn.
Genau als ich dort ankomme, fährt ein Bus mit der leuchtenden Aufschrift Echternach heran. Natürlich platze ich gefühlt vor Freude, dass ich nicht noch lange warten muss, aber im Bus stelle ich leider fest, dass dies der falsche Bus ist. Obwohl ich den Busfahrer gefragt habe, ob dieser Bus wirklich nach Echternach fährt, ist es die falsche Buslinie. Er fährt zwar auch nach Echternach, braucht dafür aber 50 Minuten (der Direktbus braucht nur 19 Minuten)Schnell werfe ich mir eine Reisetablette ein und fahre jetzt erst einmal in die komplett falsche Richtung. Mehrere Dörfer später fährt der Bus irgendwann wieder zurück nach Moersdorf. Aber selbst von hier fährt er nicht auf dem kürzesten Busweg nach Echternach, sondern stattet auch von hier aus auf einem gefühlt riesigen Umweg noch mehreren Dörfern einen Besuch ab
Während der gefühlt ewig langen Busfahrt schmiede ich mal wieder einen neuen Plan: Anstatt morgen von Herborn nach Echternach zu schnecken, verschiebe ich diese Etappe bis auf Weiteres und nehme mir für morgen vor, direkt vom Campingplatz aus loszuschnecken und dann weiter der Route 2 zu folgen Richtung Scheidgen.
In Echternach angekommen statte ich erneut dem Supermarkt einen Besuch ab, decke mich mit Essen und Trinken für morgen ein, schnecke danach durch die Fußgängerzone
und gönne mir dort nach einer ausgiebigen Suche nach dem für mich geeignetesten Haus mit Essen ein leckeres Mittagessen an einer Dönerbude
Diese Köftetasche ist eine der besten meines bisherigen Lebensund glücklich schmiede ich nun den nächsten Plan, gleich schonmal die Meter des Mullerthal Trails zwischen Echternach und dem Campingplatz abzuarbeiten. Ich starte also somit diesmal in die andere Richtung von Echternach aus wie an Tag 1 und folge nun den ersten Metern der Route 2.
Leider stellt sich schnell heraus, dass diese Aktion sehr viel anstrengender ist, als wie ich es dachte. Ich wusste zwar, dass der Mullerthal Trail oberhalb des Campingplatzes herläuft und nicht unten an der Straße, aber dass es so steil und gefühlt so unendlich lange bergauf geht, war mir nicht bewusst.
Auf dem Foto erkennt man leider nicht, wie steil und anstrengend es für mich ist, aber der Anstieg wird nochmal zu einer ungewollten absolut großen Herausforderung. Mit dem Essen und Trinken für die morgige Etappe schleppe ich mich Schritt für Schritt den Berg hoch.
Oben angekommen werde ich am Trooskneppchen mit einer wunderschönen Aussicht auf Echternach belohnt.
Auf dieser perfekt gelegenen Bank gönne ich mir trotz der wieder scheinenden Sonne eine längere Pause, trinke einen hochgeschleppten Vanille-Kefir und genieße die Aussicht,
bevor ich dann ein paar Meter weiter den Trail verlasse und auf einer steilen Treppe hinabsteige zum Campingplatz.
Bis gerade war mir gar nicht bewusst, wie groß der Campingplatz ist
und so schnecke ich fast den ganzen Berg wieder hinab.
Nach diesem Abstieg zu meinem Zelt vorbei am Schwimmbad des Campingplatzes und vorbei an den oberen Etagen erreiche ich um ca. 16.10 Uhr nach einem für mich nun doch gefühlt langen Tag mein Zelt.
Da mein Luxusheim ja bereits aufgebaut und eingerichtet ist, entspanne ich mich nun im Zelt.
Die beiden Backpackerinnen neben mir sind anscheinend bereits abgereist und auch von der lauten Gruppe hinter dem Motorrad-Pärchen ist nichts mehr zu sehen.
Bei einem späteren Spaziergang zum Sanitärgebäude treffe ich eine Etage unter mir auf ein älteres Ehepaar, welches ich heute schon zwischen Moersdorf und Herborn getroffen hatte und welches hier von ihrem Wohnmobil aus Tageswanderungen unternimmt. Wir winken uns erfreut zu, aber zu einem Gespräch kommt es nicht.
Zurück am Zelt ist es Zeit für ein Tagesfazit:
Heute bin ich insgesamt ca. 12,6 km geschneckt (0,2 km Zelt --> Bushaltestelle + 0,7 km Bushaltestelle in Moersdorf → Startpunkt der Etappe + 9,0 km Moersdorf → Herborn + ca. 2,7 km Busbahnhof Echternach → Fußgängerzone 2 x hoch und runter → Trooskneppchen --> Zelt). Gebraucht habe ich für die 9,7 km von der Bushaltestelle in Moersdorf bis Herborn 4 Stunden und 2 Minuten.
Beim Schnecken habe ich heute viele Schneckengesehen und außerdem Kühe. Pflanzentechnisch waren meine Highlights heute Pilze und die leckeren Brombeeren.
Pausen habe ich heute wieder eine längere gemacht und mehrere kurze.
Meine allgemeine körperliche Verfassung war heute insgesamt besser als an den Tagen 1 und 2.
Schmerzen hatte ich heute beim Schnecken manchmal am linken Oberschenkel (1/10), am unteren Rücken (3/10), an den Schultern, insbesondere rechts (4/10) und manchmal während der letzten ca. 5 km Schwindel (2/10).
Der angekündigte Regen und mögliches Gewitter hatten anscheinend keine Lust auf mich und so war der Wandertag heute mit Sonne und Wolken bei 25 Grad wieder sehr warm, aber trocken.
Gegessen hatte ich beim Schnecken heute zwei Bäckerteile aus dem Supermarkt, viele Snacks und nachmittags die Köftetasche in Echternach. Gleich gönne ich mir noch Mini-Salamis und Käse. Getrunken habe ich heute insgesamt auf den Tag verteilt ca. 3 Liter.
Unterwegs habe ich heute viele Tageswanderer getroffen und in beide Richtungen mehrere Backpacker.
Morgen soll es ca. 23 Grad warm werden, es soll nicht mehr so schwül sein bzw. es soll trockenere Luft geben und vormittags könnte es einen kleinen Schauer geben.
Morgen ist Donnerstag und ich habe ja vor, von hier aus auf der Route 2 weiter in Richtung Scheidgen zu schnecken. Mein heimlich erhofftes Tagesziel ist das Mullerthal/Heringer Millen westlich von Consdorf, aber falls es meinem Körper zu schlecht geht, könnte ich schon von Scheidgen aus zurück nach Echternach fahren. Bis zum Mullerthal wären es 21 km. Ob dies für mich machbar ist, lasse ich auf mich zukommen.
Freitag Morgen möchte ich dann nach derzeitigem Stand mit Uppi zum Campingplatz nach Consdorf fahren, dort drei Nächte lang bleiben (und somit einen Tag länger in Luxemburg bleiben wie ursprünglich von zuhause aus geplant) und von dort aus dann mit den Bussen die letzten Etappen absolvieren:
Freitag: Mullerthal → Larochette
Samstag: Larochette → Beaufort
Sonntag: Beaufort → Echternach
Montag: Uppi zum See Echternach bringen, dann Herborn → Echternach
Mit diesem neuen Plan im Kopf bin ich nun derzeit etwas entspannter...ob dieser Plan aber tatsächlich von meinem Körper umgesetzt werden kann, bleibt fraglich. Außerdem ist ja auch fraglich, ob ich in Consdorf überhaupt drei Nächte bleiben darf. Zwar schrieb man mir ein paar Wochen zuvor, dass ich keine Reservierung brauche und Backpacker immer einen Platz finden, aber hier in Echternach am Campingplatz geht das Gerücht um, dass alle Campingplätze in der Umgebung ausgebucht seien und nirgendwo mehr Menschen ohne Reservierung angenommen werden. Außerdem ist ja auch fraglich, ob ich überhaupt als Backpackerin zähle, wenn ich mit Uppi anreise anstatt wie ursprünglich geplant zu Fuß
Heute ist es hier um mein Zelt herum insgesamt sehr viel ruhiger als gestern und um ca. 21.30 Uhr klappen für heute meine Augen zuZuletzt geändert von Blubbi; 29.09.2024, 07:50.
Kommentar
-
Tag 4
Am nächsten Morgen öffnen sich meine Augen bereits um 5.09 Uhr
Die Nacht war bis hierhin aber immerhin erstaunlich gut, denn bis jetzt habe ich durchgeschlafen. Da mich mein Wecker aber erst um 6.20 Uhr aus dem Schlaf befördern sollte, schlürfe ich nur kurz zum Klo und kuschele mich dann wieder in den Schlafsack und entspanne noch etwas.
Glücklicherweise kamen gestern Abend keine neuen Zeltnachbarn mehr an, so dass es für mich ein sehr entspannter Abend im Zelt war.
Entspannt packe ich alles für meine heutige Slackpacking-Etappe zusammen und kurz, bevor ich los möchte, fängt es plötzlich an zu tröpfeln. Um 7.05 Uhr verabschiede ich mich von meinem Zelt und praktischerweise hat es pünktlich beim Losschnecken schon wieder aufgehört zu tröpfeln.
Ich schnecke den noch schlafenden Campingplatz hoch, schlürfe am Bistro vorbei,
verlasse den Campingplatz und schleppe mich die steile Treppe hoch, die ich gestern Abend herabgestiegen bin.
Oben angekommen werde ich erneut mit einer wunderbaren Aussicht auf Echternach belohnt.
Nach einer längeren Pause mit Frühstück und Sonnencreme-Auftragen auf dieser wunderbar platzierten Bank muss ich nun ein kurzes Stück des Berges wieder herablaufen, bevor ich mich dann an dem Punkt, an dem sich die Route 2 des Mullerthal Trails in beide Richtungen trennt, befinde.
Ich folge nun also dem Weg, welcher derzeit aus einem Forstweg besteht, Richtung Scheidgen und genieße ein paar Momente später zusammen mit diesen netten Lebewesen
noch einmal eine hübsche Aussicht auf Echternach.
Kurz darauf verschwinde ich aber in den Wald und irgendwann wird nach einer kurzen Pause auf einer Bank aus einem breiten Waldweg ein schmaler Pfad.
Ich folge dem engen Weg
vorbei an vielen interessanten Baumpositionen
und amüsiere mich über diesen kloschüsselähnlichen Baum.
Kurz danach gönne ich mir in Anwesenheit einer Verwandten von mir
eine weitere kurze Pause.
Weiter geht’s und hier und da scheint die Sonne in den Wald hinein.
Vorbei an großen Steinen
und Felsformationen
schnecke ich über Stock und Stein
und schieße ein Foto
nach dem anderen.
Gefühlt gibt es alle paar Schritte neue Fotomotive
und so zelebriere ich meine Fotosucht
gefühlt bei jedem Schritt.
Nach diesem Trampelpfad
gönne ich mir hinter dieser kleinen Brücke eine nächste Pause.
Weiter geht es leider mit einer für mich schlechten Nachricht:
An einem Wegweiser erfahre ich, dass ich heute erst 5 Kilometer hinter mich gebracht habe und dafür 2,5 Stunden gebraucht habe. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich gleich schon in Scheidgen bin, da ich heute für meine Verhältnisse schneller geschneckt bin wie in den letzten drei Tagen. Trotz meiner Fotosucht hatte ich mich bis jetzt etwas mehr beeilt als in den letzten drei Tagen, weil ich insgeheim gehofft hatte, es heute bis zum Mullerthal zu schaffen. Aber genau jetzt hat sich diese Hoffnung für mich erledigt. Obwohl ich mich heute beeilt habe bis jetzt, habe ich trotzdem so unendlich lange bis hierhin gebraucht. Noch schneller ist für mich nicht möglich bzw. würde in absolutem Stress enden. Und selbst, wenn ich mich trotzdem weiterhin beeilen würde, würde ich für die 21 km ja insgesamt ca. 12 Stunden brauchen. Fraglich ist dann, wann und ob überhaupt abends in der Pampa im Mullerthal überhaupt noch ein Bus kommt. Was, wenn etwas dazwischen kommt und ich den letzten Bus verpasse oder der Bus aus irgendeinem Grund ausfällt? Das wäre doch alles Wahnsinn.
Und so ist es schon wieder Zeit für einen neuen PlanIch muss mich damit anfreunden, dass ich die Route 3 nicht schaffen werde, selbst wenn ich einen Tag länger bleiben würde. Die Route 3 würde zwar vielleicht theoretisch noch möglich sein, aber dann müsste ich wirklich jeden Tag 10 – 12 Stunden lang laufen und hätte durchgängig Stress und gefühlt überhaupt keine Entspannung mehr. Dies möchte ich meinem nicht wirklich fitten Körper aber nicht zumuten und auf die Sorge, dass abends vielleicht irgendwo ein Bus gar nicht kommt, habe ich auch keine Lust.
Und so lautet der – hoffentlich finale – neue Plan:
Heute schnecke ich nur noch völlig entspannt bis Scheidgen.
Morgen wandere ich von Scheidgen zum Mullerthal.
Samstag nehme ich die Etappe Mullerthal → Echternach auf mich.
Sonntag absolviere ich den übrig gebliebenen Rest der Route 1 und fahre dann danach mit Uppi nach hause, ohne für eine Verlängerung hier in Luxemburg zu bleiben.
Mit diesem neuen Plan habe ich keinen innerlichen Stress mehr, kann entspannt weiterschnecken, habe auch weiterhin genug Zeit, um meine Fotosucht ausleben zu könnenund habe dann immerhin die Routen 1 und 2 komplett mit viel Slackpacking und als Flip Flop erschneckt.
Zum ersten Mal in meinem Fernwanderleben werde ich somit eine von mir vorgenommene Strecke nicht schaffen. Ich weiß gerade nicht, ob ich darüber total enttäuscht und traurig sein soll, oder ob ich einfach nur froh sein soll, jetzt diesen Druck von mir fallen lassen zu können und noch einfach 3,5 schöne entspannte Tage genießen kann.
Da ich diese Frage in meinem derzeitigen aufgewühlten Zustand nicht beantworten kann, schnecke ich erst einmal weiter,
immer hoch und runter.
Rätsel des Tages:
Was ist an dem folgenden Foto das Besondere?
Weiter geht es mal wieder vorbei an Felsen,
Felsen
und Felsen.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es derzeit viele Felsen zu sehen gibt?
Immer wieder bin ich erstaunt über die Wunder der Natur. Bäume, die anscheinend aus einem Fels herauswachsen, sind mir noch nicht oft unter die Augen gekommen.
Einfach nur Wahnsinn, wie manche Pflanzen an solch skurrilen Orten überleben können.
Da ich es ab jetzt nicht mehr eilig habe, lebe ich meine Fotosucht nun erst recht voll aus
und an einem Wassertretbecken gönne ich mir mal wieder eine Pause.
Kurz darauf wird der Mullerthal Trail zu einem asphaltierten Weg.
Die Fotomotive nehmen aber noch kein Ende und so entsteht eins meiner Lieblingsfotos dieser Tour:
Diesen von Natur aus entstandenen Torbogen finde ich wunderschön. Herrlich, wie sich die Bäume herübergebogen haben und sich mit dem Felsen angefreundet und verbunden haben.
Um 11.34 Uhr erreiche ich Scheidgen und mache also schon jetzt für heute Schluss. Es ist zwar noch sehr früh, aber der neue Plan steht.
Da der nächste Bus laut Fahrplan erst in 51 Minuten abfährt, setze ich mich in das Restaurant, welches direkt neben der Bushaltestelle liegt. Leider bin ich zu früh, um etwas Essbares zu erwerben, aber immerhin ergattere ich ein kühles Getränk.
Während ich sitze, fährt ärgerlicherweise ein Bus vorbei, welcher aber nicht auf dem Fahrplan stand
Aber egal. Ich warte also noch weitere 30 Minuten und steige diesmal sogar in den richtigen Bus. In Echternach angekommen shoppe ich im Supermarkt wieder Essen und Trinken für den morgigen Tag und fahre dann mit dem Citybus zum Campingplatz.
Dort angekommen versuche ich den neu geschmiedeten Plan in die Tat umzusetzen und frage einfach noch einmal in der Rezeption nach, ob ich nicht doch noch zwei weitere Nächte hier bleiben kann. Vielleicht hat ja inzwischen jemand seine Reservierung storniert? Dann bräuchte ich nämlich überhaupt nicht mehr woanders übernachten. Tatsächlich darf ich immerhin eine weitere Nacht hier bleiben. Darüber freue ich mich riesig und so lautet nun also endgültig mein neuer Plan, morgen früh mit dem Bus nach Scheidgen zu fahren, wo ich heute meine Etappe beendet hatte, dann von dort aus zum Mullerthal zu schnecken und von dort dann mit dem Bus wieder zurück nach Echternach zu fahren.
Von Samstag auf Sonntag hatte ich übrigens bereits von zuhause aus eine Nacht im Campingpark Beaufort reserviert und schon bezahlt. Eigentlich hätte ich auf diese Reservierung inzwischen am liebsten verzichtet und wäre lieber noch hier geblieben, aber da ich hier ja nunmal nicht mehr bis Sonntag bleiben darf, nutze ich die Reservierung dann halt doch noch.
Aber soweit ist es jetzt noch lange nicht und nach einer Entspannungsphase im Zelt nutze ich die sehr beengten Containerduschen unten neben der Rezeption, schnecke danach frisch geduscht hoch zur obersten Etage des Campingplatzes und statte dem dort gelegenen Bistro einen Besuch ab.
Tiefgefrorene Supermarkt-Frikandeln und günstige Discounter-Tiefkühl-Pommes landen für 11,60 Euro auf meinem Teller, aber das stört mich nicht im Geringsten. Als Fast-Food-Junkie schmeckt es mir bestens und auf meinen Wandertouren bin ich ja sowieso nie anspruchsvoll und genieße eigentlich fast alles, was mir zwischen die Finger kommt
So langsam freunde ich mich mit dem neuen Plan an und verinnerliche, dass ich mir ab jetzt keinen Stress mehr machen brauche. Ich fange an, mich vor allem auf den Rest der Route 2 zu freuen, da diese die meisten Höhlen- und Felsspaltendurchquerungen zu bieten hat und ich bin immer mehr froh darüber, dass ich diese Abenteuer nun in aller Ruhe genießen werden kann.
Zurück am Zelt entdecke ich auf der Innenseite des Außenzeltes Schneckenschleim bzw. eine Schneckenschleimspur, welche kurioserweise aber plötzlich endet, als ob die Schnecke vom Zelt irgendwann plötzlich zurück ins Gras gesprungen wäre. Erstaunlich
Nach dieser Schneckenschleimschote ist es nun Zeit für mein traditionelles Tagesfazit:
Geschneckt bin ich heute insgesamt 9,9 Kilometer (0,8 km Zelt → Trooskneppchen + 7,9 Km Trooskneppchen → Scheidgen + 1,2 km Zelt → Bistro → Zelt) Für die eigentliche Etappe vom Zelt bis nach Scheidgen (8,7 km) hatte ich 4 Stunden und 29 Minuten gebraucht.
Im Thema Tiere hatte ich heute als Highlight zwei Mäuse im Wald gesehen.
Unterwegs hatte ich wieder einige Tageswanderer gesehen, aber heute nur wenige Backpacker. Geredet habe ich heute während der Wanderung mit niemandem.
Heute ging es gefühlt durchgängig nur hoch und runter. Schon morgens musste ich ja hoch zum Trooskneppchen oberhalb des Campinglatzes, dann wieder etwas hinunter und dann vom Start der Route 2 aus wieder hinauf. Gefühlt zog sich dieses Hoch und Runter durch die ganze Etappe weiter hindurch.
Pausen hatte ich heute zwei längere gemacht und außerdem wieder mehrere kurze.
Die Landschaft heute war absolut wundervoll. Immer wieder gab es spektakuläre Felsformationen, im Wald oft Moos und Efeu und alles sah zauberhaft aus. 293 Fotos landeten heute während der Etappe auf meiner Speicherkarte
Meine allgemeine körperliche Verfassung war heute insgesamt noch besser als gestern. Bei einer Pause relativ kurz vor Scheidgen an dem Wassertretbecken war mir zwar kurzzeitig schwindelig, aber der Schwindel verging zum Glück schnell wieder.
Schmerzen hatte ich heute nur wenige (unterer Rücken (2/10) und rechte Schulter (2/10)).
Obwohl es heute nur 23 Grad warm war und sich die Sonne oft mit Wolken abgewechselt hatte und ich viel im Wald war, war ich trotzdem sehr oft schon morgens und vormittags klitschnass geschwitzt. Bei den Pausen hingegen war mir dann zum ersten Mal seit dieser Tour tatsächlich manchmal kalt.
Gegessen hatte ich heute zwei Crossaints, viele Snacks und hier am Bistro die Frikandeln mit Pommes. Getrunken habe ich heute insgesamt ca. 3 Liter.
Morgen soll es 25 Grad warm werden und die Luft soll leider wieder feuchter und schwüler werden.
Da es um mich herum relativ leise ist, entschwinde ich bereits um ca. 21 Uhr ins Land der Träume
Kommentar
-
Tag 5
Um 5.30 Uhr werde ich nach ca. 8,5 Stunden Durchschlafen von meiner Blase geweckt und schnecke genervt zum Klo
Immerhin schaffe ich es danach aber nochmal, etwas zu dösen, aber um 6.20 Uhr ist die Nacht endgültig für mich beendet.
Da ich mich inzwischen mit meinem neuen Plan ohne Route 3 angefreundet habe, freue ich mich auf die heutige Etappe und mache mich startklar.
Als ich losschneckbereit bin, schlürfe ich vom Zelt zur Bushaltestelle, fahre mit dem Citybus zum Busbahnhof, stocke mal wieder mein Essen und Trinken im Supermarkt auf und fahre dann von dort aus weiter mit einem anderen Bus nach Scheidgen.
Dort angekommen
starte ich um 8.54 Uhr meine heutige Etappe.
Direkt biegt der Mullerthal Trail an einem großen Picknickplatz in den Wald hinein und schon nach ein paar Schritten landen die ersten Felsformationen des Tages auf meiner Speicherkarte.
Über wunderschöne enge Pfade
schnecke ich durch den Zauberwald
und staune wieder über die Wunder der Natur. Wie kann dieser Baum es schaffen, auf einer Felsplatte zu überleben?
Weiter geht es für mich vorbei an diesem hier sehr berühmten Felsen, der „Einsiedelei“. Viele der Felsformationen am Mullerthal Trail haben Namen, welche mit weißer Schrift auf einem blauen Rechteck an die Felsen gemalt wurden.
Kurzzeitig wird meine Morgenruhe doch glatt unterbrochen und eine große schöne Eule hebt wenige Meter von mir entfernt von einem Baum ab und fliegt ruhig davon. Welch herrlicher Anblick
An der ebenfalls hier berühmten Felsformation „Daxelay“
gönne ich mir eine erste kurze Pause.
Langweilig ist es mal wieder überhaupt nicht
und so genieße ich die Morgenruhe sehr.
Nach einem kurzen asphaltierten Abschnitt verläuft der Trail wieder auf Waldwegen.
Bald erreiche ich die Höhle namens „Michelskirche“. In ihr soll am Ende des 18. Jahrhunderts ein Einsiedler namens Michel gewohnt haben.
Hinter Michels Behausung schnecke ich nun über ein paar kleine Brücken, bevor der Weg mich aus dem Wald herausführt.
Die Sonne knallt mal wieder herab
und die schwüle Luft lässt mich durchgängig schwitzen.
Trotzdem genieße ich die abwechslungsreiche Landschaft sehr
und tauche später mal wieder in den hübschen Wald ein.
Felsen, umgestürzte Bäume
und Pilze werden zu weiteren Fotomotiven
und schöner geht es eigentlich fast nicht.
An dieser Kreuzung treffe ich um 11.30 Uhr auf mehrere herumirrende Tageswanderer. Alle (inklusive mir) versuchen, die Wegweiser richtig zu deuten und den für sich richtigen Weg zu finden.
Gelingen tut es trotz Karten und GPS nicht wirklich, da die Beschriftungen auf den Schildern nicht mit den offiziellen Karten auf der Mullerthal-Internet-Seite übereinstimmen. Laut des Schilderpfahls gibt es jetzt plötzlich neben den Extratouren und den offiziellen Routen 1, 2 und 3 auch noch zusätzlich eine kurze „Shortcut-Variante“, um zu den nächsten Hot Spots zu gelangen. Laut der Karte im Internet und laut GPS ist die hier als normale Route gekennzeichnete Variante aber viel zu lang von den Kilometerangaben her. Fragen über Fragen. Und so entscheidet jeder für sich selbst, welche Richtung einem am Passendsten erscheint.
Anstatt mich diesem Schilderwirrwarr noch weiter gedanklich zu widmen, befasse ich mich aber lieber wieder mit weiteren Fotomotiven
und kann mich an den ständig neuen Felsformationen einfach nicht sattsehen.
Plötzlich kommt mir an einem aus Steintreppen bestehenden steilen Anstieg ein Fahrradfahrer entgegen, der sein Mountainbike hochträgt. Schnell stellt sich heraus, dass es eine ganze Familie ist, die aus Versehen den Radweg verlassen hat und nun überfordert versucht, dem Mullerthal Trail bis zur nächsten großen Kreuzung, an der das Schilderwirrwarr steht, zu folgen. Der Vater trägt vier mal hintereinander jeweils ein Fahrrad den steilen Anstieg hinauf und läuft dann wieder hinab, um das nächste zu holen. Auch über die vielen Wurzeln und Bäume können sie nicht fahren und so schieben sie laut eigener Aussagen fast durchgängig.
Für mich geht es aber in die andere Richtung weiter und manchmal komme ich in die Nähe von Felsen und denke, dass es dort nicht weitergehen kann bzw. ich in eine Sackgasse geraten sein muss.
Immer wieder findet der Trail aber Durchgänge durch die vielen Felsen.
Der folgende Durchgang ist mir allerdings ehrlich gesagt nicht ganz geheuer
und so nehme ich kurzzeitig meine Schneckenbeine in die Hand und eile unter diesem nicht vertrauenserweckenden Felsklotz hindurch.
Glücklicherweise steckt der Felsklotz nach meiner Eilaktion immer noch oben fest
und so gönne ich mir vier Minuten später an einer Picknickbank mal wieder eine Pause. Vier sehr nette ältere Holländerinnen stoßen zu mir und wir halten auf Englisch Smalltalk und tauschen uns aus. Sie haben Tupperdusen dabei mit Eiern, Obst und Gemüse und machen hier am Mullerthal Trail zwei Tagestouren. Irgendwann ziehe ich aber weiter, während die Frauen noch weiter an der Picknickbank verweilen.
Schon bald erreiche ich ein absolutes Highlight dieser Route 2, den Adventure Kohlscheuer Trail.
Von diesem Hinweisschild aus kann man eine 400 Meter lange Extrarunde auf sich nehmen, in der besonders viele Felsabenteuer auf einen warten sollen.
Obwohl ich vor diesen Abenteuern großen Respekt habe, möchte ich es zumindest versuchen und nur im Notfall wieder umdrehen.
Zuerst steige ich diese Steintreppe zur „Belle Vue“ hoch
und quetsche mich dann durch enge Durchgänge.
Der nun folgende Eingang der Felsspalte „Kohlscheuer“ ist besonders berühmt und wird oft im Internet erwähnt, denn sie ist stockfinster und man benötigt eine Stirnlampe oder Taschenlampe, um sich durch diese 100 Meter lange Passage zu zwängen.
Die Spalte ist so eng, dass ich nicht normal hindurch laufen kann, sondern meinen Rucksack abnehmen muss und mich seitlich vorwärtsbewegen muss. Komplett dunkel ist es hier drin, es ist sehr eng und es geht sogar ein bisschen hoch und runter, so dass man wirklich aufpassen muss und ohne Licht stürzen würde. Trotz meiner Platzangst überwinde ich mich und schaffe es hindurch. Hinter mir ist noch ein junges Pärchen, so dass ich mich nicht alleine fühle. Wäre ich ganz alleine gewesen, weiß ich nicht, ob ich mich getraut hätte.
Da es in manchen Höhlen und Felsformationen zu dunkel ist, gibt es leider keine brauchbaren Fotos für euch, sondern das Feeling muss man einfach selbst erleben
Hinter der Felsspalte treffe ich auf ein älteres Ehepaar, welches von mir mit meinem Smartphone ein paar Fotos im Höhleneingang macht.
Weitere Felsen werden durchschneckt
und irgendwann
habe ich es tatsächlich geschafft
und bin nach 22 Minuten wieder zurück am Start des Adventure Trails.
Obwohl ich den Adventure Trail nun hinter mir gelassen habe, nehmen die Felsabenteuer aber kein Ende
und so schnecke ich weiter zwischen Felswänden hindurch
und unter umgestürzten Bäumen.
Wunderbare enge Pfade schlängeln sich durch die Landschaft
und kurze Zeit später bin ich am für mich nächsten aufregenden Highlight angekommen, der Felsspalte Dewepetz. Genau wie an der Felsspalte Kohlscheuer wird man mit am Fels aufgemalten Warnungen begrüßt.
Diese 50 Meter lange Passage ist die engste am gesamten Mullerthal Trail und auch hier kann man nur seitlich gehen. Gegenverkehr wäre schlecht bzw. an manchen Stellen wäre es wirklich unmöglich, sich aneinander vorbeizuschlängeln. Am Ende der Höhle strahlt genug Licht für ein paar Fotos hinein.
Überglücklich, dieses Abenteuer geschafft zu haben und meine Ängste überwunden zu haben, geht es für mich weiter.
Die nächste Felsdurchquerung
meistere ich nun entspannter und obwohl mein Puls in manchen engen Spalten ehrlich gesagt ziemlich hoch ist vor Aufregung (zum Beispiel hier im “Rittergang“), genieße ich diese kleinen Abenteuer sehr.
Schöner kann ich mir einen Wald wirklich nicht vorstellen.
Immer wieder gibt es neue Formationen zu entdecken
und langweilig ist es bei keinem Schritt.
Einfach nur herrlich.
Ich schnecke
und schnecke
und schnecke
vorbei an Tausenden (oder Millionen oder noch mehr?) Steinen
und Felsen
und auch die bekannte Eulenburg wird von mir durchquert.
So langsam nähere ich mich
nach einer weiteren Durchquerung
dem letzten Highlight
auf meiner heutigen Etappe, nämlich
dem Schießentümpel.
Dort fast angekommen treffe ich auf ein Umleitungsschild,
welches für mich aber nicht viel Bedeutung hat, sondern eher die Wanderer betrifft, die ein paar Meter sparen möchten, um zum Tourist Center Heringer Millen zu gelangen. Mir aber ist dies egal, da ich nach diesem Highlight sowieso auf der offiziellen Route 2 zum Tourist Center laufen möchte.
Am Schießentümpel angekommen trifft mich gefühlt der Schlag.
Menschen everywhere
Ein absolut überfüllter Ort mit lauten Kindern, vielen Familien, vielen parkenden Autos am Parkplatz nebenan
und Menschenmassen ohne Ende.
Fotos ohne Menschen sind absolut unmöglich.
Die Brücke ist nur zu einem brauchbaren Fotomotiv geworden, weil ich Menschen außenherum abgeschnitten habe.
Und auch die drei so berühmten Wasserfälle kann ich hier nur mit abgeschnittenen Menschen einfügen.
Dieser völlig überfüllte Ort schockt mich sehr und gefällt mir überhaupt nicht und so flüchte ich zurück zum Umleitungsschild und dann weiter auf einem breiten Waldweg Richtung meinem heutigen Tagesziel,
Heringer Millen im Mullerthal. Da gleich das Tourist-Center schließt, beeile ich mich und laufe, so schnell ich kann, den letzten Kilometer.
Hier ist ebenfalls sehr viel los, als ich um 16.25 Uhr ankomme, aber da hier das Tourist-Center ist, es einen riesigen Spielplatz gibt, einen riesigen Parkplatz, ein Restaurant und ein Beach-Outdoor-Restaurant, war hier mit Menschenmassen zu rechnen.
Ich statte dem in fünf Minuten für heute schließenden Tourismus-Büro einen schnellen Besuch ab, frage dort nach, an welcher der vier Bushaltestellen der für mich richtige Bus abfährt und wann er überhaupt fährt und schlürfe dann zur Bushaltestelle.
Dort angekommen muss ich noch etwas warten, um dann in einen völlig überfüllten Bus einzusteigen.
In Echternach statte ich mal wieder dem Supermarkt einen Besuch ab und fahre dann weiter zum Campingplatz.
Dort angekommen entspanne ich mich im Zelt und nehme mir Zeit für das traditionelle Tagesfazit:
Geschneckt bin ich heute insgesamt 15 Kilometer (13 km Scheidgen → Mullerthal + 0,6 km Mullerthal → Schießentümpel → Mullerthal + 1,0 km Mullerthal → Heringer Millen Tourist Information + 0,4 km (Adventure Trail)) in 7 Stunden und 31 Minuten.
Die Etappe heute war mit Abstand die bisher schönste hier auf dem Mullerthal Trail. Die vielen Höhlen- und Felsdurchquerungen waren wirklich spektakulär und absolut empfehlenswert.
Nach manchen Felsdurchquerungen war ich richtig stolz auf mich selbst, mich überwunden zu haben und es geschafft zu haben.
Auch heute habe ich wieder viele Pausen gemacht. Meine allgemeine körperliche Verfassung war heute zwar ca. 5 km lang gut, dann aber wurde ich wieder schlapp. Heute hatte ich wieder untere Rückenschmerzen (4/10) und leichte Schulterschmerzen (2/10).
Gefühlt ging es heute nur ein bisschen hoch und runter.
Das Wetter war wie vorher im Wetterbericht angekündigt mit 25 Grad und abwechselnder Sonne und Wolken wieder zu warm für mich. Beim Schnecken war mir deshalb eigentlich durchgängig wieder viel zu heiß und in den Pausen war mir teilweise fast zu kalt.
Meine Tier-Highlights auf dieser Etappe waren die Eule, eine weitere lange Schnecke und einige Heuschrecken. Zum ersten Mal hatte ich heute bei einer Pause mehrere nervige Mücken um mich herum entdeckt, aber nach einer kleinen Deet-Dusche habe ich ab dann keine mehr gesehen
Heute habe ich wieder viele Dayhiker gesehen und nur wenige Backpacker.
Im Wald und vorhin am Supermarkt hatte ich erneut das ältere Ehepaar getroffen, welches unterhalb von meinem Zelt auf dem Campingplatz wohnt. Heute hatten wir ein bisschen auf Englisch geredet, aber nicht viel.
Gegessen hatte ich heute zwei Crossaints und viele Snacks, getrunken habe ich insgesamt ca. 3,5 Liter.
Für morgen habe ich mir vorgenommen, den Rest der Route 2 andersherum zu erwandern. Ich werde hier am Campingplatz hochschnecken zu meiner geliebten Aussicht am Trooskneppchen und dann von dort aus Richtung Berdorf und dann zum Mullerthal schnecken. Damit ist dann das Slackpacking- und Flip-Flop-Durcheinander vollendet und die Route 2 habe ich komplett mit jedem Meter erschneckt.
Um ca. 21.45 Uhr fallen mir meine vom aufregenden Tag müden Augen zu und ich schnecke los ins Land der Träume
Zuletzt geändert von Blubbi; 05.10.2024, 18:10.
Kommentar
-
Tag 6
Auch heute starte ich wieder relativ entspannt in die heutige Slackpacking-Etappe, denn als um 5.50 Uhr meine Augen aufklappen, wird mir bewusst, dass ich jetzt zwar alles zusammenpacken muss und in Uppi verstauen muss, ich aber heimlicherweise Uppi bis heute Nachmittag einfach hier am Campingplatz stehen lasse und ich wieder nur mit Tagesgepäck unterwegs sein werde. Leider musste ich heute Nacht mal wieder zum Klo und um 4.30 Uhr kamen plötzlich meine Zeltnachbarn mit Taschenlampen von irgendwo zurück und haben laut gerödelt. Auch meine Motorrad-Nachbarn auf der anderen Seite waren dann wach und haben im Zelt geredet
Aber jetzt krabbele ich erst einmal aus meinem warmen Schlafsack, ziehe mich an, packe alles zusammen, baue mein Zelt ab, verstaue alles in Uppi und mache mich startklar für die letzte Etappe der Route 2, denn heute ist es ja mein Ziel, die Route 2 komplett zu vervollständigen. Und damit das Flip-Flop-Chaos perfekt ist, starte ich hier am Campingplatz, laufe dann die Route 2 andersherum wie bisher und treffe dann genau dort ein, wo ich gestern aufgehört hatte, nämlich im Mullerthal bei Heringer Millen. Von dort fahre ich dann mit dem Bus zurück nach Echternach und dann mit dem Citybus zurück zum Campingplatz. Hier hole ich als nächsten Schritt Uppi ab und fahre dann mit ihm zum Campingpark Beaufort.
Um 7.13 Uhr geht es los.
Während sich die Sonne so langsam nach ihrem Aufgang zeigt, verabschiede ich mich von Uppi,
schnecke den gesamten Campingplatz hoch und schleppe mich ein letztes Mal die steile Treppe hinauf zu meiner geliebten Aussicht am Trooskneppchen.
Aber…...Moooooment….
Rätsel des Tages: Was ist auf diesem Foto anders als nachmittags an Tag 3, als ich diese wunderbare Aussicht zum ersten Mal genießen durfte?
Trotz der Veränderung genieße ich den Ausblick aber sehr, ein erstes Frühstück verschwindet hier oben in meinem Körper, ich schmiere mich mit Sonnencreme ein, gönne mir ein ausgiebiges Foto-Shooting
und drehe dann um 7.44 Uhr wieder um, um ab jetzt wie geplant in die andere Richtung zu schnecken.
Schon bald erreiche die berühmte Wollefsschlucht, in der, wie der Name schon sagt, früher mal Wölfe gelebt haben sollen.
Die sehr hohen Felswände sind spektakulärer, als es meine Fotos hergeben,
und am Ende der eigentlichen Schlucht nehme ich eine von zwei möglichen freiwilligen Strapazen auf mich
und erklimme einen von zwei Aussichtspunkten oberhalb der Wollefsschlucht.
So ganz geheuer ist mir diese Brücke nicht,
aber die Belohnung in Form eines weiteren schönes Ausblickes macht meine Sorge wieder gut
Als ich wieder unten bin, beginnen zwei Backpackerinnen, die am Campingplatz eine Etage über mir zelten, den anderen Aussichtspunkt zu erklimmen.
Hinter der Wollefsschlucht geht es wie inzwischen schon gewohnt sehr urig weiter
und schon jetzt gönne ich mir eine nächste Pause, einfach, weil es so schön hier ist.
Die Sonne strahlt bereits in den Wald hinein
und mal wieder bewundere ich die Natur für ihre Besonderheiten.
Doch auch dieser schöne Platz
wird bald hinter mir gelassen und ein weiterer Aronstab (viele Grüße an lina hier aus dem Forum) bekommt meine Aufmerksamkeit.
Viele weitere Felsformationen
werden von mir gewürdigt
und einige Zeit später erreiche ich das Labyrinth.
Tatsächlich gibt es hier verschiedene Wege durch verschiedene Felsen, aber verlaufen tue ich mich glücklicherweise nicht,
so dass mein Schatten und ich
weiterhin viel Spaß haben auf diesem Trail.
Selbst die Wegweiser gefallen mir heute aufgrund der hübschen Landschaft drumherum.
Wie so oft landet ein Foto nach dem anderen auf meiner Speicherkarte
und die Morgenruhe ist einfach nur mal wieder herrlich.
An einer riesigen Felswand, an der viele Leute Steinmännchen aufgestellt haben, schnecke ich vorbei und dann ist die Morgenruhe plötzlich vorbei. Ab dieser Brücke, dem „Chipkapass“, welcher durch das urige Gelände führt,
treffe ich immer häufiger auf viele Menschen.
Um 9.58 Uhr erreiche ich den nächsten Hot Spot der Route 2: Die Höhle Huel Lee.
Ich bin froh, noch relativ früh hier zu sein, denn selbst jetzt trifft kurz nach mir schon eine größere Wandergruppe ein und ein einzelner Mann sitzt bereits etwas abseits auf einem Stein.
Dennoch gelingen mir mit etwas Warten und etwas Geduld viele Fotos, aber ich möchte lieber nicht wissen, wie voll es hier später sein wird
Hinter Huel Lee folge ich dem engen Pfad
durch eine weitere Höhle hindurch
und plötzlich befinde ich mich bereits am nächsten Highlight, dem Amphitheater.
Auch hier bin ich nur noch zeitweise alleine, aber dennoch gönne ich mir eine längere Pause und genieße es, dass ich es nicht eilig habe.
Durch diese hübsche Allee
führt mich die Route 2 nun in die knallende Sonne
und ein paar Minuten später erreiche ich bei blauem Himmel Berdorf.
Hier gibt es hinter der Dorfkirche ein Cafe mit Außenbereich, in dem schon einiges los ist, aber ich möchte lieber direkt weiter, so lange es möglich ist, zumindest noch teilweise meine Ruhe genießen zu gönnen. Beim Weiterschnecken bewundere ich die hübsche Bepflanzung neben den Bürgersteigen.
Der Supermarkt hat anscheinend geschlossen und so schnecke ich auch hier direkt weiter.
Hinter Berdorf geht es wieder in den Wald hinein und so langsam nimmt die Einsamkeit endgültig ein Ende und immer mehr Tageswanderer sind zu sehen.
Dennoch schaffe ich es mit viel Geduld erneut, Fotos ohne Menschen auf mein Smartphone zu bringen
und genieße die Felsenlandschaft weiterhin sehr.
An diesem Hot Spot wird es mir dann aber endgültig zu bunt. Gefühlt sieht die Schlange aus Menschen so aus, wie der Stau auf Internet-Fotos am Mount Everest. Überall sind Menschen, alle wollen diesen Felsen besteigen und warten darauf, auf der engen Steintreppe hochgehen zu können.
Auf diese Mount-Everest-Karawane habe ich absolut keine Lust und so bewege ich mich weiter
durch den abwechslungsreichen Wald, welcher hinter dem letzten Hot Spot zum Glück nicht mehr ganz so extrem bevölkert wird wie vor dem Hot Spot.
Einige Felsformationen weiter kehrt für mich deshalb wieder etwas mehr Ruhe ein
und so gönne ich mir mal wieder ein Päuschen.
Da heute aber noch weitere Hot Spots auf mich warten, schnecke ich irgendwann weiter,
durch noch mehr Felsen hindurch.
Absolut skurrile und spektakuläre Formationen erwarten mich
und jeder Schritt lässt mich neue Wunder der Natur erblicken.
Nach dieser Felsdurchquerung
erreiche ich dann den nächsten Hot Spot, den Felsen Priedegtskull mit seiner Aussichtsplattform.
Um dorthin zu gelangen, erklimme ich aber erst einmal diese Stufen
und zwänge mich mal wieder durch einen sehr engen Spalt.
Auch hier lässt sich die Sonne blicken
und so erklimme ich bei herrlichem Sonnenschein nassgeschwitzt die nächste Treppe.
Oben angekommen befinden sich schon einige andere Personen auf der Plattform und ich muss aber feststellen, dass dies gar nicht der Hot Spot ist, den ich eigentlich besteigen wollte. Die berühmte Aussichtsplattform ist unten rechts im Foto zu sehen und liegt tiefer als ich.
Mir ist absolut schleierhaft, wo zu dieser Plattform der Zustieg gewesen sein soll, aber da ich zu faul bin, nochmal hinabzusteigen und wieder hochzusteigen, falls ich den richtigen Zustieg denn dann überhaupt finden würde, nehme ich es mit Humor, steige von meiner höheren Aussichtsplattform wieder herab und folge weiter dem Trail Richtung Mullerthal.
Unendlich viele Felsen werden mal wieder von mir passiert
und ich genieße immer noch jeden Schritt.
Ein kleines Abenteuer folgt nach dem nächsten
und der zauberhafte Wald nimmt gefühlt kein Ende.
Bis zu meinem heutigen Tagesziel liegen nun noch 3,1 Kilometer vor mir.
Die moosüberwachsenen Felsen in Kombination mit der Lichteinstrahlung
sind für mich unbeschreiblich schön.
Plötzlich rasen vier Mountainbiker an mir vorbei und auch ein Pärchen, welches ich kurz darauf treffe, ist ganz erstaunt über diese Überraschung.
Nach der nun folgenden Felsblockumrundung
schnecke ich unter diesem Felsen
hindurch
und irgendwann hat auch der schönste Trail ein Ende und aus dem Waldweg wird ein Forstweg.
Und dann ist es plötzlich soweit. Um 14.28 Uhr erreiche ich das Mullerthal und ich habe jeden Meter der Route 2 erschneckt
Da der nächste Bus erst in ca. 1,5 Stunden losfährt, lasse ich mich im Restaurant nieder. Leider habe ich um ein paar Minuten den Mittagstisch verpasst, denn nachmittags ist die Küche nicht besetzt.
Stattdessen landen diese zwei kleinen Kuchenstücke vor mir auf dem Tisch, für … Achtung Trommelwirbel … 14,80 Euro!!! Und nein – das Getränk ist dabei noch nicht mit eingerechnet
Ich nehme es mal wieder mit Humor, entspanne mich im gut gefüllten Außenbereich des Restaurants und fahre später mit dem Bus zurück nach Echternach.
Dort angekommen statte ich ein letztes Mal dem Supermarkt einen Besuch ab, fahre danach ein letztes Mal mit dem Citybus zum Campingplatz, schleiche mich auf einem Nebenpfad zu Uppi, fahre zum Campingpark Beaufort und checke dort ein.
Auch hier in Beaufort sind die Mitarbeiter/innen sehr nett und erklären mir alles. Falls ich auf der Zeltwiese keinen freien Platz finden sollte, soll ich nochmal zurück zur Rezeption kommen, sie würden dann eine andere Lösung für mich finden. Uppi darf zum Auf- und Abbau mit zur Zeltwiese, theoretisch dürfte ich sogar wieder ein Schwimmbad kostenlos nutzen und für die Schranke bekomme ich eine Chipkarte, die ich morgen früh einfach in den Briefkasten werfen soll, da ich schon vor der Öffnung der Rezeption abreisen werde.
An der Zeltwiese finde ich einen durchschnittlich erträglichen Platz neben einem Baum. Hinter mir wohnt derzeit niemand, rechts von mir mit einigen Metern Abstand eine größere Gruppe mit jungen erwachsenen Leuten, links von mir steht der Baum und dahinter wohnt erst in ca. 10 Metern Entfernung ein junges Pärchen und ein paar kleine Einmann-Zelte sind zu sehen. Vor mir wohnt mit ein paar Metern Abstand eine Familie mit zwei kleinen Kindern in einem großen Familienzelt. Wenn links von mir und hinter mir heute Abend niemand mehr anreist, dürfte es hoffentlich eine erträgliche Nacht werden.
Leider ist die Zeltwiese insgesamt schief, aber damit muss ich wohl leben.
Nach dem Zeltaufbau fahre ich mit Uppi zum großen Parkplatz neben der Rezeption, finde einen sehr guten sehr nahen Platz an einer Hecke und schnecke zur Dönerbude, welche sich nur ca. 100 Meter weiter befindet.
Eine Dönertasche und eine Pommes lösen nach der Kuchenschote nun endlich mein Hungerproblem
und zurück am Zelt
richte ich mich für die kommende Nacht ein und entspanne mich auf meiner Isomatten-Kombination. Erstaunlicherweise rutsche ich nicht durch das Zelt, obwohl der Platz schief ist. Ist die neu gekaufte Matte von Gossamer Gear unter der Therm-A-Rest-Matte etwa tatsächlich so rutschfest, wie manche es im Internet beschrieben haben? Ich bin gespannt auf die kommende Nacht.
Aber soweit ist es noch nicht.
Denn leider ist die Gruppe rechts von mir sehr viel lauter und gefühlt viel näher dran an meinem Zelt, als wie ich es dachte. Zweimal schaue ich sogar aus meinem Zelt heraus, weil ich es für möglich halte, dass sie direkt neben meinem Zelt sitzen. Aber tatsächlich sitzen sie friedlich ein paar Meter weiter auf einer Picknickbank zusammen.
Später rennen die zwei kleinen Kinder der Familie vor meinem Zelt herum, obwohl der Eingang von deren Zelt und deren Tische und Stühle usw. auf der anderen Seite ihres Zeltes sind und nicht zu meiner Seite hin.
Mein heutiges Tagesfazit ergibt Folgendes:
Heute war ich 7 Stunden und 15 Minuten lang auf dem Trail unterwegs und habe insgesamt ca. 12 Kilometer hinter mich gebracht (0,6 km Zelt → Trooskneppchen + ca. 11,4 km Trooskneppchen → Mullerthal).
Die Landschaft war wieder traumhaft schön. Die vielen Höhlen und Felsen, das viele Efeu und Moos, einfach nur wunderbar.
Deshalb sind heute insgesamt 663 Fotos entstanden
Tiertechnisch habe ich heute als Highlight eine Maus im Wald beobachten können. Außerdem gab es im Wald genau wie gestern wieder ein paar nervige Mücken, aber mit Deet war auch heute das Problem schnell gelöst.
Obwohl ich wieder sehr früh losgeschneckt bin, war es schon ab ca. 9 Uhr an vielen Orten überfüllt. Ja, es ist Samstag, aber so riesige Menschenmengen hatte ich dann doch nicht erwartet.
Heute ging es viel hoch und runter bzw. gefühlt ging es IMMER hoch und runter.
Deshalb hatte ich mal wieder viele kurze Pausen gemacht und außerdem zwei längere.
Generell war ich heute sehr oft schlapp und meine Muskeln haben sich insgesamt sehr erschöpft angefühlt. Schon beim Aufstehen fühlten sich meine Beine müde an, obwohl ich im Vergleich zu meinen letzten Touren ja nur relativ wenig Kilometer geschneckt bin in den letzten Tagen.
Bei den Abstiegen hatte ich heute leichte Knieschmerzen (2/10) und am linken Oberschenkel bzw. an der linken Leiste ebenfalls leichte Schmerzen (2/10). Außerdem hatte ich wieder Schulterschmerzen (2/10), sehr leichte untere Rückenschmerzen (1/10) und am linken Knöchel ebenfalls manchmal Schmerzen (2/10).
Heute war es mit 27 Grad und fast durchgängig scheinender Sonne für mich mal wieder viel zu heiß, denn nur früh morgens waren ganz wenige Wolken unterwegs.
Gegessen hatte ich heute wieder zwei Crossaints und viele Snacks, nachmittags die zwei Kuchenstücke und abends die Dönertasche und Pommes. Getrunken habe ich wieder ca. 3 – 3,5 Liter.
Obwohl es insgesamt heute wieder ein absolut toller Tag war, war allerdings zeitweise für mich wirklich unentspannt, dass es vor allem an den Hot Spots sehr überfüllt war und viel zu viele Familien und Tagesausflügler umherschwirrten.
Irgendwann müssen die Kinder im Zelt vor mir endlich in ihre Schlafsäcke, die Gruppe rechts von mir wird auch langsam leiser und um ca. 21.30 Uhr schlafe ich ein letztes Mal in diesem Jahr in meinem geliebten Bonfus Duos ein
Zuletzt geändert von Blubbi; 08.10.2024, 21:33.
Kommentar
-
-
Zitat von ronaldo Beitrag anzeigenInteressante Ecke
Schließlich ist das DER Hot-Spot Nr.1 in der Luxemb. Schweiz
How busy the climbing walls get
Das kleine aber feine Klettergebiet hat aufgrund der guten Absicherung ein riesiges Einzugsgebiet.Meine Reisen (Karte)
Kommentar
-
Zitat von ronaldo Beitrag anzeigenInteressante Ecke - Steine haben die da ja reichlich (und so hübsch beschriftet).
Kommentar
-
Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigenMich wundert, dass der TO die Wanterbach Klamm ausgelassen hat.
Schließlich ist das DER Hot-Spot Nr.1 in der Luxemb. Schweiz
How busy the climbing walls get
Das kleine aber feine Klettergebiet hat aufgrund der guten Absicherung ein riesiges Einzugsgebiet.
Kommentar
-
OT:Zitat von ronaldo Beitrag anzeigenSteine haben die da ja reichlich
Richtig ist aber, die Trails dort haben endlos viele Steine und Stufen; insofern verleitet die reine Kilometerleistung zwangsläufig zu Fehleinschätzungen und auch ein mitlaufender Track gibt das tatsächliche, ziemlich fraktale Auf & Ab wahrscheinlich nicht wieder.Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 09.10.2024, 09:29.Meine Reisen (Karte)
Kommentar
-
Tag 7
Um 5.20 Uhr befördert mich der Wecker meines Smartphones aus dem Schlaf. Tatsächlich bin ich in dieser Nacht kein einziges Mal im Zelt herumgerutscht, obwohl der Untergrund leicht schief ist. Ich platze fast vor Freude über diese neue Isomatte und werde sie auch nächstes Jahr im hohen Norden (Spoiler-Alarm) auf jeden Fall wieder mitnehmen. Was jedoch nicht erfreulich war, war die Nacht an sich. Die Kinder waren im Zelt noch lange ziemlich laut und mitten in der Nacht bin ich mit einem schrecklichen Albtraum aufgewacht und konnte sehr lange vor Angst nicht mehr einschlafen.
Aber jetzt ist die Nacht nunmal vorbei und so packe ich ein letztes Mal auf dieser Tour alles zusammen und ziehe mich an. Danach schlürfe ich zum Sanitärgebäude und von dort aus direkt weiter zu Uppi. Dieser wartet bereits auf mich und so fahren wir zusammen durch die Schranke zu meinem Zelt.
Am Zelt räume ich alles ins Auto, entspanne noch ein letztes Mal ein paar Minuten lang liegend im Zelt, packe dieses dann zusammen, fahre zurück zur Schranke und werfe unter der strengen Beobachtung einer Frau vor einem Ferienhaus die Chipkarte in den Briefkarten. Dann fahre ich mit Uppi zum See Echternach, stelle das Auto wieder auf dem großen Parkplatz ab, fahre mit dem Citybus zum Busbahnhof und von dort weiter nach Herborn.
In Herborn angekommen steigen alle Fahrgäste (5 – 7 Tageswanderer) aus dem Bus aus und ich
starte um 8.22 Uhr die heutige Etappe. Eine junge Tageswandererin mit Hund läuft anscheinend ebenfalls auf dem Mullerthal Trail Richtung Echternach, ist aber schon sehr bald aus meinem Blickfeld verschwunden, da sie schneller unterwegs ist.
Hinter Herborn
verschwindet der Trail recht schnell während eines leichten Anstieges nach einer großen Wiese
im Wald. Von Felsen und großen Steinen gibt es hier keine Spur, aber hübsch ist der Wald aufgrund der Sonneneinstrahlung trotzdem.
Auf dieser „Bank der Stille“ könnte man mit einem Umweg von 2 x 100 Metern eine Pause machen,
aber ich schnecke weiter und entdecke mal wieder mein neues Lieblingspflanzenmotiv, den Aronstab.
Weiter geht es vorbei an einem großen Feld,
an welchem ich mir auf einer hübsch gelegenen Bank in der friedlichen Morgenruhe eine längere Pause gönne.
Die Sonne sucht sich mal wieder den Weg durch die Bäume
und im weiteren Verlauf des Trails
gibt es zwar immer noch keine Felsen,
aber dennoch andere Fotomotive.
Gefühlt fliegen heute zum ersten Mal seit dieser Tour die Kilometer nur so dahin
und schon bald sind es nur noch 2,3 Kilometer bis zum See.
Um 10.58 Uhr genieße ich bei der einzigen Aussicht dieser Etappe auf dieser Bank
eine längere Pause,
bevor dann schon der Abstieg hinunter zum See beginnt.
Der Weg besteht hier aus einem kleinen hübschen Trampelpfad
und als ich nochmal einen kurzen Blick auf den See erhaschen kann, wird mir bewusst, dass mein Luxemburg-Abenteuer bald beendet sein wird.
An meinem Bein entdecke ich plötzlich zwei riesige Insektenstiche, die mir bis jetzt gar nicht aufgefallen sind
Noch einmal landen interessant gewachsene Bäume als Fotomotiv auf meinem Smartphone
und ich schnecke unter ein paar umgestürzten Bäumen hindurch.
Und dann ist es auf einmal soweit. Der Mullerthal Trail biegt auf einen asphaltierten Weg ein und plötzlich bin ich am Seeufer angekommen.
Das Restaurant hier am See öffnet gleich erst, ist recht teuer und die Speisekarte ist ziemlich klein. Deshalb entscheide ich mich dazu, direkt weiter zu Uppi zu schnecken.
Am Parkplatz angekommen hat sich doch tatsächlich – genau wie an Tag 1 - schon wieder jemand am Wegweiser positioniertDiesmal ist es allerdings keine Person, sondern diese Mülltonne.
Und so endet um 12.02 Uhr mein Abenteuer genau an dem Ort, an dem es am Montag an Tag 1 begonnen hatte. Ein kleiner Mini-Schauer läuft mir vor Stolz und Freude über meinen Rücken.
Es ist vollbracht.
Mullerthal Trail Routen 1 und 2: I’ve done it
Der Parkplatz hier am See ist jetzt bei meiner Ankunft extrem voll. Der vordere Bereich hinter dem Hinweisschild ist komplett abgesperrt, weil hier anscheinend ein Techno-Festival stattfinden wird, und mehrmals wird Uppis Parklücke begehrt. Diese gebe ich aber derzeit noch nicht her, denn erst einmal ziehe ich mich noch für die Fahrt um und mache mich, so gut es geht, frisch.
Leider passiert mir jetzt aber noch so kurz vor der Rückfahrt eine Panne: Meine Powerbank hat keine Lust mehr, in meiner Hand zu bleiben und fliegt auf den harten Asphalt
Passiert ist rein äußerlich erstaunlicherweise nichts und ein erster Test ergibt, dass sie anscheinend noch funktioniert. Vielleicht Glück gehabt
Während der Rückfahrt ziehe ich noch ein kurzes Tagesfazit:
Heute bin ich 9,5 Km geschneckt (Herborn → Parkplatz Echternach See) und habe dafür 3 Stunden und 38 Minuten gebraucht.
Gefühlt war dies heute die erste Etappe auf dieser Tour, die ich körperlich richtig gut geschafft habe, ohne irgendwann zwischendurch schlapp gewesen zu sein.
Die Etappe flog ziemlich schnell an mir vorbei und war recht unspektakulär. Ehrlich gesagt war sie sogar ein bisschen langweilig. Keine Felsen, keine Höhlen, fast nur Waldwege und Felder.
Auf dieser Etappe hatte ich nur ein paar Tagesausflügler gesehen.
Pausen hatte ich wie so oft zwei längere gemacht und zusätzlich noch mehrere kurze.
Meine allgemeine körperliche Verfassung war heute gut und endlich war ich mal nicht so schlapp wie in den letzten Tagen.
Schmerzen hatte ich heute wieder am Knöchel (2/10), an den Knien beim Abstieg (1/10) und an den Schultern (3/10).
Mit 29 Grad war es heute nochmal besonders heiß und die Sonne hat durchgängig geschienen. Vor allem in der Sonne war es deshalb mal wieder viel zu heiß für mich.
Gegessen hatte ich heute bis jetzt während des Schneckens viele Snacks und getrunken insgesamt bis jetzt ca. 2,5 Liter.
Auch heute musste ich wieder Deet benutzen, denn damit dachte ich, dass ich wieder Ruhe vor Mücken habe. Dem war aber nicht so, wie ich beim Abstieg zum See hinunter bemerkte (und bei der Rückfahrt und später zuhause ebenfalls).
Mal abgesehen von den etwas nervigen Insektenstichen klappt die Rückfahrt aber gut und abends falle ich zufrieden und glücklich in mein Bett
Kommentar
-
Fazit
Diese Tour war insgesamt eine absolut tolle Erfahrung. Insbesondere die Route 2 ist aus meiner Sicht sehr zu empfehlen. Die vielen Höhlen und Felsformationen sind teilweise sehr spektakulär und es kamen immer wieder kleine Abenteuergefühle in mir auf.
Obwohl ich nur zwei der drei Routen erschneckt habe, bin ich insgesamt absolut zufrieden mit mir selbst und im Nachhinein nicht traurig oder enttäuscht. Für mich gefühlt habe ich alles gesehen, was ich sehen wollte. Auf der Route 3 wären laut des Wanderführers keine krassen neuen Abenteuer mehr gekommen, denn die spektakulärsten Highlights sind auf der Route 2 zu finden. Meinem Körper konnte und wollte ich diesmal einfach nicht mehr zumuten und so bin ich im Nachhinein einfach nur froh, dass ich diese beiden Routen komplett erschnecken konnte. Während meinen letzten Touren bin ich ja schon mehrmals mehr als 20 Kilometer pro Tag gewandert, aber dies war hier am Mullerthal Trail einfach nicht möglich.
In den sieben Tagen dieser Tour sind insgesamt 2358 Fotos und 8 Videos entstanden. Ich mache ja immer auf meinen Touren viele Fotos, aber diesmal war es besonders schwierig, für mich zu entscheiden, welche dieser unfassbar vielen Erinnerungen es hier in den Bericht schaffen sollten. Gefühlt war jeder Fels, jede Höhle und jede zu durchquerende Felsspalte einzigartig. Immer neue Formen, neue Lichteinstrahlungen und neue Farben ließen insbesondere in der Route 2 nie Langeweile aufkommen.
Laut der offiziellen Internetseite des Mullerthal Trails habe ich insgesamt 75,5 Kilometer erschneckt (Route 1 = 36,7 km mit 746 Höhenmetern und Route 2 = 38,8 km mit 992 Höhenmetern).
Da die Kilometerangaben der Internetseite vom Mullerthal Trail nicht immer mit den Kilometerangaben der Hinweisschilder vor Ort und nicht immer mit denen aus dem Wanderführer übereinstimmen, sind meine im Bericht aufgeführten Kilometerangaben leider nur ungefähr.
Laut meiner eigenen Berechnungen bin ich insgesamt mit meinen Zusatzwegen in den sieben Tagen 80,2 Kilometer gelaufen.
Der Mullerthal Trail ist bis auf ganz wenige Ausnahmen sehr gut ausgeschildert und verlaufen kann man sich eigentlich gar nicht. Fast immer verläuft der Trail auf Wanderwegen oder Trampelpfaden und es gibt gefühlt nur wenige asphaltierte Abschnitte.
Fasziniert war ich schon von Tag 1 an von meiner neuen Lieblingspflanze, dem Aronstab.
Nervig war für mich auf Dauer das Busfahren. Manche Busse wechseln am Gate ihre Nummer, an den Bushaltestellen hängen nicht immer Fahrpläne aus, im Internet konnte zumindest mein Smartphone nicht immer alle Pläne herunterladen und manche Busse halten an einem anderen Gate (z.B.links statt rechts), als wie es auf der Anzeigetafel angeschlagen ist.
Die Verständigung war für mich insgesamt schwieriger als vorher gedacht, obwohl alle Busfahrer immer sehr nett waren.
Der nächste nicht so angenehme Aspekt waren für mich die vielen Menschen an den Hot Spots. Nur sehr früh morgens konnte man dort seine Ruhe genießen, aber ab mittags hat man – zumindest in der Hauptsaison und vor allem am Samstag (und vermutlich auch am Sonntag) - keine Chance auf gute Fotos oder man braucht seeeeehr viel Geduld, um Fotos ohne Menschen hinzubekommen. Ich war echt froh, bei einigen der Highlights morgens gewesen zu sein und so manche Orte noch für mich gehabt zu haben und die Landschaft dann zumindest nur mit wenigen anderen Menschen teilen musste.
Nicht so gut war für mich auf dieser Tour außerdem, dass gefühlt jeder Tag anders war, wie vorher von mir geplant. Die unendlich vielen Busfahrten, das Suchen der richtigen Busse und natürlich die Unruhe auf den Campingplätzen haben dazu geführt, dass ich insgesamt oft innerlich unentspannt war. Außerdem war für mich innerlich sehr unentspannt, dass ich fast jeden Tag meine Etappen neu planen musste wegen meines nicht fitten Körpers. Auch, wo ich übernachten würde, war ja in den ersten Tagen ungewiss und wurde oft neue entschieden.
Obwohl die Tour von der Landschaft her megaschön war und ich echt viel erlebt habe und keinen Meter dieser Tour bereue, war ich aufgrund der Nähe von Uppi außerdem nicht wirklich im Backpacker-Feeling.
Der Campingplatz Wollefsschlucht in Echternach ist von mir insgesamt sehr empfehlenswertDie Mitarbeiter waren wirklich sehr nett und hilfsbereit und die Zeltetagen sind gerade und nicht schief. Den einzigen Punkteabzug gibt es aufrund der Duschen, welche sich in engen Containern befinden.
Für den Campingplatz in Rosport kann ich leider keine Empfehlung geben, obwohl die Mitarbeiter ebenfalls sehr nett waren. Die viel zu laute und ungestüme „Zeltwiese“ war keine Zeltwiese, sondern überall parkten Autos, Wohnmobile und riesige Familienzelte.
Der Campingpark Beaufort ist aus meiner Sicht absolut empfehlenswertund auch hier waren die Mitarbeiter sehr nett. Nicht ganz optimal ist dort aber, dass die Zeltwiese ein bisschen schief ist. Ansonsten war dort vom Campingplatz her aber alles in Ordnung.
Obwohl ich mich vor der Tour total stark darüber gefreut hatte, dass ich aufgrund meiner Ausrüstungsgewichtsreduzierungssucht endlich zum ersten Mal in meinem Fernwanderleben offiziell unter 5 Kg Basisgewicht gekommen war, habe ich dieses Gewicht letztendlich nur an zwei Tagen bzw. während der ersten ca. 20 km getragen. Der Rest dieser Tour bestand dann ja tatsächlich aus Slackpacking bzw. aus Etappen mit Tagesgepäck.
Mit meiner Ausrüstung war ich insgesamt sehr zufrieden. Vor allem meine neue Gossamer-Gear-Isomatte war echt gut, weil sie sich sozusagen an meinen Zeltboden angesaugt hatte und die darüber liegende Therm-A-Rest-Matte keine Chance hatte, irgendwohin zu rutschen.
Mein zum ersten Mal mitgenommener Selfie-Stick hat allerdings seinen Test nicht bestanden und wird nicht nochmal mitkommen auf solch eine Tour. Ich für mich habe gemerkt, dass ich mit dem Smartphone (oder mit dem Fotoapparat, der sonst oft mit dabei war) bessere Fotos hinbekomme. Auf längeren Touren muss auf jeden Fall weiterhin der Fotoapparat mit, da das viele Fotografieren mit dem Smartphone viel zu viel Akku verbraucht hat.
Da ich auf dieser Tour oft schlapp war und mein Körper insgesamt noch geschwächt war von den acht Wochen lang krank sein vorher, war es gefühlt nicht so wie auf den sonstigen Touren. Deshalb steht jetzt erst einmal im Fokus, nach diesen drei Krankheiten wieder richtig fit zu werden.
Generell bleibt jetzt noch festzuhalten, dass ich eine Pause brauche von Campingplätzen, Menschenmassen und Busfahren während der Tour.
Und deshalb steht schon jetzt fest - sofern mein Körper nichts dagegen hat - dass es nächstes Jahr endlich wieder in den hohen Norden geht. Mein Fernweh nach der Freiheit dort oben ist inzwischen unendlich groß. Ich sehne mich nach der Ruhe und nach der Freiheit, mein Zelt aufstellen zu können, wo ich möchte. Ich sehne mich nach der so endlos weiten und offenen Fjälllandschaft, nach tollen Begegnungen mit Menschen, die das gleiche dort oben tun wie ich, nach der Freiheit, keine festen Kilometerangaben pro Tag schaffen zu müssen, nach dem Ausschlafen ohne Wecker und nach der Freiheit, eine Etappe einfach dann zu beenden, wenn ich schlapp und erschöpft bin und nicht erst dann, wenn ich die nächste Bushaltestelle erreiche.
Und genau ab dem jetzigen Zeitpunkt, an dem ich diesen Tourbericht hier fertig hochgeladen habe und somit das innere Aufarbeiten der Mullerthal-Trail-Tour für mich abgeschlossen ist, beginnt die Vorbereitung für nächstes Jahr.
Wohin es genau geht, verrate ich jetzt natürlich noch nicht. Fest steht deshalb für alle Mitleser/innen derzeit nur, dass die Schnecke weiter schnecken wird
Denn: Nach der Tour ist vor der Tour!!!
Kommentar
-
Danke für deinen tollen Bericht.
Ich finde die Gegend toll. Wir waren Himmelfahrt dort, eigentlich wollten wir unsere Fitness für eine längere Tour im Sommer testen. Wir haben es uns einfach gemacht und den Wohnwagen in Berdorf auf einen Campingplatz gestellt, ich kann alles was du über Campingplätze in der Gegend schreibst nachvollziehen. Himmelfahrt konnte man die Leute auf dem Campingplatz stapeln.
Mir waren auch zuviele Menschen unterwegs, insbesondere an Stellen wie Mullerthal, Berdorf und Schiessentümpel. Deine Idee einen festen Platz zunehmen und dann mit dem Bus weiter werde ich überdenken für den Fall, daß wir im kommenden Herbst eine Woche Zeit haben . Ich werde ziemlich sicher nicht wieder ein Wochenende nehmen, an dem gefühlt die gesamten Benelux Staaten, Deutschland und Frankreich langes Wochenende haben und sich dort zum wandern und klettern treffen.
Kommentar
Kommentar