[BG] Unterwegs in Bulgarien. In den Rodopen. Zweimal. Zweimal gescheitert.

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  • Dotti
    Erfahren
    • 05.04.2023
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Ein Bericht aus Bulgarien, freut mich.
    In Bulgarien war ich mal für ein paar Tage in Plovdiv wegen Arbeit.
    Habe leider sonst nichts vom Land gesehen.
    Plovid habe Ich auf diesen beiden Wanderungen insgesamt dreimal, teils ungeplant, besucht, es ist eine tolle Stadt, mir hat es dort auch richtig gefallen. Mit all seinen Gegensätzen.
    Es giebt von BernieHH einen klasse Bericht über eine Tour durchs Rila und Pirin Gebirge, Du wirst ihn vermutlich kennen, dort giebt es tolle Fotos zu sehen von der Gegend wenn man einen besseren Eindruck erhalten möchte als hier in diesem Bericht:

    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...rische-gebirge

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    • Dotti
      Erfahren
      • 05.04.2023
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      • Meine Reisen

      #22
      Tag 8: 2 km // 30 Hm rauf // 19 Hm runter

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      Der 8. November 2023. Der 9. Tag. meiner Wanderung. Der Tag der Heimreise. Morgens ein letztes mal Kaffeetrinken, erst im Zelt, dann vor dem Zelt, Nebelschwaden hängen über dem See, es ist ruhig, nichts zu hören. Kein Vogelgezwitscher. Nichts. Der Abschied fällt mir schwer-trotz Zahnschmerzen. Ich packe mein Zeugs, stelle meine unbenutzte 450g Gaskartusche auf den Tisch der Hütte-geschenkt. Zur Straße sind es nur wenige Meter, Ich freue mich nach wie vor über jeden Schritt, trotz des "Sohlenproblems". Ich genieße die Ruhe und Einsamkeit, den Geruch des feuchten Waldes.​

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ID: 3270287

      Ich beschloß auf der Straße Richtung Batak und weiter bis Peschtera zu gehen, knapp 40 Kilomerer. Dort ist einen Bahnhof und es giebt mehrmals pro Tag Verbindungen nach Plovdiv. Der Gedanke erfüllte mich nicht grade mit Begeisterung, aber es schien mir unter den gegebenen Umständen die einfachste und schnellste Möglichkeit zu sein. Trotz so gut wie nicht existierendem Autoverkehr hegte Ich trotzdem die Hoffnung das mich vieleicht jemand mitnehmen würde.

      Zeltplatz 8 am Stausee "язовир Голям Беглик"
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ID: 3270286

      Ich ging also erstmal los, einige Autos kamen mir entgegen, wenige Autos fuhren in meine Richtung, anhalten wollte erstmal keiner. Aber nach ca. einer halben Stunde schien sich das Blatt zu wenden. Ein kleiner Opel hielt, der Herr sprach sogar ein bischen deutsch und würde mich sogar bis Peschtera mitnehmen! Was für ein Glück Ich hatte, Ich konnte es kaum fassen.

      Er hat für zwei Jahre in Deutschland gearbeitet. Wie fast jeder Bulgare. Als Polier. Wie es Ihm gefallen hat frage Ich Ihn. Die Antwort war ernüchternd: Er hatte "gutes Geld" verdient, aber Deutschland ist teuer, sehr teuer, für alles muss bezahlt werden. Nix gut. Das Leben in Bulgarien ist besser, die Lebensqualität, die Lebensfreude ist größer, auch wenn die Zahlen auf dem Zettel im Vergleich zu Deutschland vieleicht etwas anderes aussagen. Er hat ein großes Haus selbst gebaut in Dospat, er zeigte mir mit Stolz und großer Begeisterung Bilder auf seinem Handy während er den Opel in "Schlangenlinien" der Straße entlang steuerte.

      In Peschtera kaufte Ich nochmal paar Schmerzmittel in der Apotheke und fuhr mit dem Zug nach Plovdiv. Am Bahnhof in der Unterführung giebt es viele kleine Geschäfte und Stände, dort habe Ich mir eine große Tüte mit Banitza (баница) in verschiedenen Ausführungen und Füllungen gekauft sowie einen Sixpack "Пиринско пиво" und fuhr mit dem Zug nach Sofia.

      Flughafen Sofia, im Vordergrund die Metrostation
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      Da Mein Flug erst am nächsten Abend ging quartierte Ich mich derweil im Park Hotel "Москва" ein das mich mit seinem "Charme" der anscheinend noch aus Zeiten des "Sowjetreiches" stammt, erfreute, direkt am Park Borisova "Борисова Градина" gelegen. Um die Zahnschmerzen im "Zaum" zu halten schüttete Ich mir noch einige Biers rein, kippte noch den ein oder anderen Rakia hinterher und genoß den großartigen Ausblick aus der 12. Etage über Sofia und das Vitosha Gebirge (Природен парк „Витоша“). Ja, Bulgarien ist echt eine Reise Wert. Ich komme wieder. Keine Frage.

      Sonnenuntergang. Ende des Tages, Ende der Reise
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      Damit endet mein "erster" Versuch meiner Wanderung durch die bulgarischen Rodopen, aber der "Zweite" folgt sogleich.
      Zuletzt geändert von Dotti; 21.07.2024, 16:44.

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      • Dotti
        Erfahren
        • 05.04.2023
        • 461
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        • Meine Reisen

        #23
        Also der zweite Versuch. Nochmal Bulgarien. Nochmal Rodopen. Ich war voller Vorfreude als Ich am 02. Januar 2024 den Flieger nach Sofia bestieg. Ich wollte meine Tour ungefähr in der Gegend fortsetzen wo Ich die vorige beendet hatte, aber das hinkommen dürfte kaum auch nur Ansatzweise planbar sein. Der nächstgelegene Bahnhof ist Velingrad, von dort könnte Ich bis zum Stauseen Golyam Beglik wandern wo Ich dann dem E8 bis nach Svilengrad folgen würde. Der Plan gefiel mir. Aber es kam mal wieder anders. Wie so oft. Im Leben. Wie auf meinen Wanderungen.

        Tag 1: Anreise
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ID: 3270107
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        Das neue Jahr fängt ja gut an, Ich glücklich meine "Weiterwanderung" in Bulgarien durch die Rodopen fortsetzten zu können, es ist ja Winter und Ich freute mich auf Schnee, Kälte und Dunkelheit. Das Outdoorgeschäft Stenata in Sofia hatte wegen Inventur geschlossen, Ich erstand aber bei Extreme Sport (ЕКСТРЕМ СПОРТ) zwei Gaskartuschen eines mir unbekannten Herstellers. Am Schalter kaufte Ich eine Fahrkarte nach Velingrad und stieg optimistisch und voller "Wanderdrang" in den Zug nach Septemvri (Септември), dort wollte Ich umsteigen in einen Zug der mich nach Velingrad (Велинград) bringen würde, dem Startpunkt meiner Wanderung.

        Als Ich in Septemvri ankam war es bereits dunkel, die Tage im Januar sind kurz, es wird früh dunkel, Ich mag das. Bis mein Anschlusszug fährt dauert es noch etwas, Ich beschließe noch etwas durch die Stadt zu gehen, sie wirkt dunkel und düster, etwas marode, schlecht beleuchtete Straßen, kaum Menschen zu sehen. Mir gefällt es sehr. In einem kleinen Geschäft kaufte Ich etwas zu essen, alle anderen "Hochprozentiges".

        Zurück am Bahnhof wunder Ich mich das mein Zug auf der Anzeigetafel nicht auftaucht, auch das "Gespräch" mit dem Bahnhofsvorsteher bringt keine besondere Klarheit. Klarheit herrscht allerdings alsbald das der Zug nach Velingrad nicht kommt, das stelle Ich bald fest. Nur was jetzt? Hier irgendwo zelten? Wohl kaum Da grade ein Zug nach Plovdiv einfährt besteige Ich diesen kurzerhand. Wie es weitergeht werden wir sehen. In Plovdiv buchte Ich mir ein Zimmer im Hotel „Лайпциг“, Bier und Rakia beschleunigten meinen Weg ist Reich der Träume. Weiter Pläne schob Ich erst mal auf. Was morgen wird werden wir sehen. Ich würde sagen, ein etwas "holpriger" Start ins neue Jahr... und meiner Wanderung.​

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        • EbsEls
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          • 23.07.2011
          • 439
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          • Meine Reisen

          #24
          Danke! Ich lese mit großem Interesse und wachsender Begeisterung.
          Das ist meine Ecke.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20190920_084748.jpg Ansichten: 3 Größe: 598,7 KB ID: 3270114 Es ist die berühmte Rhodopen-Schmalspurbahn. Fährt max. 4x am Tag von Septemvri via Velingrad nach Dobrinishte.
          Zuletzt geändert von EbsEls; 20.07.2024, 18:44.
          Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
          Eberhard Elsner

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          • Dotti
            Erfahren
            • 05.04.2023
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            • Meine Reisen

            #25
            Tag 2: 13 km // 1113 Hm rauf // 308 Hm runter

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            Der 03. Januar 2024, der erste richtige Wandertag würde heute stattfinden, allerdings nicht von Velingrad aus. Morgens wachte Ich "ernüchtert" auf. Erstmal Kaffee, schwarz. Der Wasserkocher im Hotelzimmer macht`s möglich. Ich nahm das Handy zur Hand, mal wieder Pläne schmieden. Irgendwie hatte Ich ein ungutes Gefühl und strich innerlich Velingrad. Stattdessen Asenovgrad (Асеновград). Ja, das klang irgendwie gut. Es gibt von Plovdiv mehrere Verbindungen pro Tag, der Zug fährt sogar bis Svilengrad, meinem Ziel. Ein gutes "Omen" finde Ich.

            Dort angekommen kaufte Ich im Supermarkt "Билла" Lebensmittel und stopfte alles in meinen Rucksack. Passt. Kann losgehen. Endlich. Ich lief durch die Stadt die Ich Richtung Westen verließ, erst auf einer Piste, dann auf einem Pfad, Ich fand sogar einige Wegmarkierungen. Das Wetter angenehm, für mich, vieleicht knapp 15 Grad, bewölkt, teils sonnig.

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            Ich erreiche eine kleine Kirche, es giebt ein paar Bänke davor, es wird nicht die letzte auf meinem Weg sein. Die Landschaft zeigt sich spätherbstlich, das gehen macht Freude.

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            Gorni Voden Monastery "Sveti Sveta Kirik i Yulita" (Горноводенски манастир „Свети Света Кирик и Юлита“)
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ID: 3270122

            In einiger Entfernung sehe Ich das Kloster Gorni Voden (орноводенски манастир „Свети Света Кирик и Юлита), bald darauf Ich erreiche eine weitere Kapelle aus einer längst verflossenen Zeit. Es ist die Sveti Sveta Kirik i Yulita" Kapelle (Параклис „Свети Света Кирик и Юлита). Äußerlich verfallen-im Inneren aber nicht, sie wird anscheinend auch noch ab und an genutzt. Ich fand Fußspuren und oberhalb auch Reifenspuren von Fahrzeugen. So etwas freut mich immer. Es sind wohl die "Alten" die daran festhalten und sich darum kümmern, so gut es geht.

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            Ich folge weiterhin einem schönen Pfad, der verläuft sich bald im lichten Herbstwald aber ein kleines Schild Richtung "Лясково" weist mir den richtigen Weg.Oberhalb des Dorfes mache Ich erst mal Pause und esse etwas, es ist so wunderbar ruhig hier, es riecht nach Herbst, der Geruch von verbranntem Holz liegt in der Luft, aus einem Schornstein eines Hauses steigt Rauch auf. Als Ich das Dorf durchquere sehe Ich niemanden.

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            Es geht nun auf einem schmalen, am Hang verlaufenden und teils verwachsenen Pfad ein Tal bergab, es wird immer einsamer, hier giebt es auch keine Straßen oder irgend etwas was auf "Zivilisation" hindeutet. Wunderbar.

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            Am Talboden erreiche Ich den Fluß Lukovica den Ich auf einer kleinen Brücke überquere, dann geht es bergauf. Und zwar richtig, Erst auf Pfad, dann weniger auf Pfad, dann ohne Pfad. Ob Ich richtig bin? Ich bin etwas skeptisch, lass den Rucksack liegen und gehe erstmal "ohne" auskundschaften, mit mittelmäßigem Erfolg. Irgendwann treffe ich wieder auf Wegmarkierungen, muss aber etwas runtersteigen, dann bin Ich wieder richtig, der Pfad wieder sichtbar. Es ist ja eine einsame, dünn besiedelte Region Bulgariens, hier kommen wenige Menschen durch, schon gar nicht um die Jahreszeit. Für mich ist es so genau richtig.

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ID: 3270139

            ab ca. 1000 Meter Höhe liegt ein bischen Schnee
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ID: 3270138

            Auf knapp 1000 Meter erreiche Ich schließlich eine Quelle, daneben eine Jagdhütte und Grillplatz. Hier könnte Ich gut mein Zelt hinstellen, es ist schon fortgeschrittener Abend, aber frische Reifenspuren sowie leere Bierdosen rund um den Grill deuten darauf hin das hier ab und an "Action" ist. Da geh Ich lieber noch etwas weiter, folge der matschigen Piste aufwärts und finde schließlich etwas abseits des Weges mitten im Wald einen schönen ebenen Platz. Es ist bereits dunkel als Ich mein Zelt hinstelle, im Schein der Lampe koche Ich mein Essen, in der Ferne schimmern die erleuchteten Fenster einiger Häuser der umliegenden Dörfer. Eine schöne, einsame Stimmung. Ruhe und Zufriedenheit überkommt mich, bald schlafe Ich ein.​

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            • Dotti
              Erfahren
              • 05.04.2023
              • 461
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Tag 3: 21 km // 1002 Hm rauf // 570 Hm runter

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ID: 3270145
              ©OpenStreetMapContributors

              Es ist noch dunkel als Ich am Morgen des 04. Januar 2024 aufwache. Herbststimmung liegt in der Luft, Nebelschwaden hängen zwischen den Bäumen. Das Zelt ist trotzdem trocken, kein Kondens. Da steht einem frühen Aufbruch in der anbrechenden Morgendämmerung nichts im Weg.

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ID: 3270146

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ID: 3270149

              Mir ist gestern schon aufgefallen das die erste 230g Gaskartusche beim aufschrauben immer zischt. Das ist wenn sie voll ist normal, allerdings läuft auch gleichzeitig einiges an Flüssiggas heraus so das Ich den Eindruck habe das sie schon fast leer ist. Nach zwei Tagen. Ich mache mir ein paar Gedanken dazu, aber eher wegen dem immensen Verbrauch anstatt der Sache auf den Grund zu gehen. Mein original Primus Gasbrenner für den Trangia war letzthin kaputt gegangen und Ich hatte mir einen neuen bestellt, keinen originalen, sondern irgend ein "Billigmodell". Ein Fehler, wie sich morgen herausstellen sollte.

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ID: 3270148

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ID: 3270147

              Aber erstmal freue Ich mich an dem gehen in den Tag, wie sich langsam aus dem Dunkel die Konturen der Hügelketten der Rodopen herausbilden und bald in der Sonne strahlen. Es ist recht kühl, kaum über Null Grad und je höher Ich komme desto kälter wird es, aber in der Sonne angenehm warm. Ich folge dem Bergkamm und komme an einer Hütte mit Quelle vorbei, hier mache Ich eine Pause, trinke Kaffee, die erste Gaskartusche ist nun fast komplett leer. In meiner Naivität dachte Ich mir nichts weiter dabei, Ich würde halt Feuer machen und mein Essen zubereiten.

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ID: 3270154

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ID: 3270155

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Ansichten: 408
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ID: 3270153

              Es geht aufwärts über den Baba und weiter bis auf knapp 1500m hoch. Hier liegt mehr Schnee, die Pfützen gefroren, gut das Ich die Microspikes mitgenommen habe. Es ist anscheinend ein kleines Wintersportgebiet, Byala Cherkva (Бяла Черква), Ich laufe parallel zu einem Lift, der schon etwas in die Jahre gekommen ist, also so gut wie neu. Oben stehen ein paar Häuser, alles ist geschlossen und verrammelt, Ich sehe keine Menschen, keine Autos.

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ID: 3270152

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ID: 3270151

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ID: 3270150

              Am Berghang geht es nun wieder abwärts Richtung des Dorfes Orehovo (Орехово). Als Ich am Nachmittag auf einer schneebedeckten Weide an einem Brunnen vorbeikomme und kurz darauf auf ein schönes, schneefreies und ebenes "Fleckchen" stoße ist die Sache klar: Hier bleibe Ich.

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              Ich freue mich über den schönen Zeltplatz, sogar die Sonne ist Abends zu sehen. Ich genieße die Ruhe, Abgeschiedenheit und Einsamkeit und genieße die anbrechende Abenddämmerung die recht schnell in einer klaren kalten Nacht mit einem fast unwirklich wirklichen Sternenhimmel über mir mündet. Zelteingang bleibt offen, kann mich von dem Anblick kaum trennen und schlafe glücklich ein. Ein schöneres entschlummern kann Ich mir kaum wünschen.​

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ID: 3270161

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 32313
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Oh je, kaputter Kocher hatte ich auch mal. Aber ich war jedenfalls in der Zivilisation. Seither habe ich immer einen Notkocher dabei.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • Dotti
                  Erfahren
                  • 05.04.2023
                  • 461
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Zitat von EbsEls Beitrag anzeigen
                  Danke! Ich lese mit großem Interesse und wachsender Begeisterung.
                  Das ist meine Ecke.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: IMG_20190920_084748.jpg Ansichten: 3 Größe: 598,7 KB ID: 3270114 Es ist die berühmte Rhodopen-Schmalspurbahn. Fährt max. 4x am Tag von Septemvri via Velingrad nach Dobrinishte.
                  Hallo Eberhard,

                  vielen Dank für den "Fahrplan". Obwohl auch dort vieles digitalisiert ist, also z.B. die Zuganzeige, hängen im Bahnhof noch einge Papierfahrpläne an den Wänden, vermutlich auch der von Dir fotografierte 😁

                  Deine Berichte sind Klasse, mit soviel Humor und Feingefühl für die lokalen, regionalen und kulturellen Eigenheiten beschrieben, Ich musste mehrmals schmunzeln, sehr schön, viele Dank für Deine "Ecke".

                  Das das die berühmte Schmalspurbahn ist wusste Ich gar nicht, Ich wollte ja eigentlich "nur" nach Velingrad, aber nach dem lesen der englischen Webseite habe Ich irgendwie richtig Lust die komplette Strecke mal zu fahren. Wenns schon mit der Wanderung durch die Rodopen nicht klappen will dann vieleicht nächstes mal, also dem dritten Versuch, mit der Bahn. Ich gebe nicht auf ​😎

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                  • Dotti
                    Erfahren
                    • 05.04.2023
                    • 461
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Oh je, kaputter Kocher hatte ich auch mal. Aber ich war jedenfalls in der Zivilisation. Seither habe ich immer einen Notkocher dabei.
                    Wenn es ja nur der kaputte Kocher gewesen wäre... aber es kommt ganz "dicke", Ich werde gleich berichten.

                    Es stellt sich halt immer die Frage wieviel Redundanz man braucht oder haben möchte. Ich war grade drei Wochen in den Alpen unterwegs und hatte dermaßen viele Materialausfälle wie nie zuvor. Das kommt halt dabei raus wenn Produkte unter hohem Kostendruck konzipiert und entwickelt werden und zu 107% nur noch aus reinrassigem, agressivem Marketing und einer zweiseitigen "Feature-Liste" bestehen die einem Lifestyle vermitteln und maximal für den Spaziergang im Stadtpark geeignet sind.​
                    Zuletzt geändert von Dotti; 21.07.2024, 12:35.

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                    • Dotti
                      Erfahren
                      • 05.04.2023
                      • 461
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                      #30
                      Tag 4: 21 km // 1245 Hm rauf // 778 Hm runter

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1789.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3270197
                      ©OpenStreetMapContributors

                      05. Januar 2024. Leichtsinnigkeit, Naivität, Dummheit und der Einstellung "es wird schon irgendwie gutgehen". So in etwa könnte man folgende Begebenheit zusammenfassen.

                      Der Morgen begann erstmal recht schön, Sonnenstrahlen "kitzelten" mich im Gesicht, ein langsames erwachen. Es ist so ruhig hier, nur ab und an ist Vogelgezwitscher zu hören, es ist kalt. Da Ich den Kocher gestern Abend nicht benutzt habe baue Ich ihn halb im Zelt liegend zusammen und schraube eine neue Gaskartusche drann. Zischen, so wie immer bei neuen, vollen Kartuschen, aber auch erheblicher Austritt von Flüssiggas. Ich denke mir nichts dabei, war ja die letzten Tage auch schon so. Ich stelle den Kocher ca. einen halben Meter vom offenen Zelt entfernt hin, schraube das Ventil etwas auf und halte das Feuerzeug an den Brenner. Plötzlich, völlig unerwartet-aber eigentlich erwartbar, steht der komplette Kocher in Flammen. Ich denke noch naja, verbrennt halt das ausgelaufene Flüssiggas als plötzlich die Flammen entlang des Schlauches des Kochers direkt auf mein Zelt zuschießen. Ich schnelle aus dem Schlafsack und versuche die Flammen zu löschen und unter Kontrolle zu bringen. Erst schütte Ich sämtliches Wasser auf die diversen Brandherde, dann schlage Ich auf die Flammen ein mit allem was greifbar ist, meinen Schuhen, einer Fleecejacke, einem Packsack. Da das Flüssiggas auch teilweise unter den Zeltboden gedrungen ist fängt es auch dort an zu züngeln. Es dauert eine ganze Weile bis Ich die letzten Flammen löschen kann. Danach mache Ich erstmal-nix. Ich stehe vor dem Zelt und atme tief durch. Das hätte echt übel ausgehen können. Ich untersuche erstmal das Zelt. Das Innenzelt hat einige Brandlöcher, ansonsten giebt es aber keine weiteren Beschädigungen, Ich bin unverletzt. Glück gehabt. Unter diesen Umständen bin Ich noch mal glimpflich davongekommen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2259.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,67 MB ID: 3270198

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2260.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,42 MB ID: 3270200

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2261.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,62 MB ID: 3270199

                      Reparieren der Brandlöcher ist mir nicht möglich. Ich habe zwar einiges an Kleber, Tape und sonstigem dabei aber nicht um Löcher in dieser Größe flicken zu können. Ich habe aber zwei Schwerlastsäcke dabei, die werde Ich entweder über die Löcher legen, oder unter das Zelt, mal sehen.

                      Ob es am Kocher lag? Oder an den Gaskartuschen eines mir unbekannten Herstellers? Nach meiner Rückkehr schaute Ich mir die Seite im Internet an wo Ich den Kocher gekauft hatte, und teilweise fand Ich dort Rezessionen die über ähnliche Probleme berichteten. Ums kurz zu machen, Ich habe den Kocher entsorgt und mir einen neuen originalen Primus Gasbrenner für den Trangia gekauft. Dreimal so teuer, aber dafür sicher. Hoffe Ich zumindest. Beim Kocher oder generell wenn es um Feuer geht sollte man nie Kompromisse machen, war mir eigentlich auch schon vorher klar, jetzt umso mehr.

                      Bei sowas fällt mir immer wieder eine Erkenntnis von Friedrich Nietzsche ein: "Das Tragische an jeder Erfahrung ist, daß man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte". Ja das passt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2266.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,32 MB ID: 3270202

                      das Dorf Orehovo (Орехово) kommt in Sicht
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2267.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,48 MB ID: 3270206

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2268.jpg Ansichten: 0 Größe: 842,8 KB ID: 3270201

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2269.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,35 MB ID: 3270204

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2271.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,71 MB ID: 3270205

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2272.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,78 MB ID: 3270207

                      Ich entschließe die Tour trotzdem fortzusetzen. Klar was sonst? Es giebt eh keine Alternative. Ich habe die Sache auch schon fast wieder abgehakt und mache mich voller Vorfreude auf diesen Tag auf den Weg. Ich folgte einer Piste die mich hinab Richtung des Dorfes Orehovo (Орехово) führen würde. Es war leicht bewölkt, die Sonne schien, das Eis der Pfützen in den Spurrillen glitzerte in der Sonne. Ich verließ die Piste und folgte Pfaden von Schafen, es wurde etwas unübersichtlich, anscheinend kennen die Schafe auch nicht immer den richtigen Weg. Ich war ganz ordentlich am rumsuchen, quetschte mich durch Büsche und schlug mich durchs Gesträuch, auf der Suche nach dem Pfad. Erfreulicherweise traf Ich immer mal wieder auf ein kleines Steinmänchen oder eine Wegmarkierung so das bald das Dorf in Sicht kam.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2274.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,49 MB ID: 3270209

                      Am Dorfeingang wurde Ich schon freudig erwartet, aber nach einem ordentlichen "Pfiff" in meine Pfeife wurde der Schwanz eingezogen und es war Ruhe und nach ein paar Streicheleinheiten begleitete mich mein neuer "Freund" durchs Dorf, wartete geduldig vor einem kleinen Laden auf mich wo Ich etwas einkaufte und verteidigte mich gegen einige andere "Zwei- und Vierbeiner".

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2273.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,84 MB ID: 3270208

                      Dort traf Ich einen älteren Herr, einen Bulgare, er sprach deutsch und schwärmte von Deutschland und von Felix Magath, unter dem er einige Jahre Fußballtrainer gewesen war. Aber jetzt, im Alter lebt er hier, es sei so ruhig hier, die Luft so klar und rein, und das Wasser aus dem Brunnen schmecke großartig und sei sehr gesund.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2275.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,19 MB ID: 3270212

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2276.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,34 MB ID: 3270210

                      Am Brunnen machte Ich Pause, ass etwas und entsorgte meinen Abfall sowie den Gaskocher in einen Müllkontainer. Ich verabschiedete mich von meinem treuen Begleiter, der mich wohl auch schon "abgehakt" und sicht getrollt hatte, und machte sich von dannen. Ich verließ das Dorf in südwestlicher Richtung, erst auf einem schönen Pfad, dann auf einer Fahrspur, rechts und links tiefer, dunkler Tannenwald. Je höher Ich kam desto kälter wurde es, hier liegt fast durchgängig Schnee, die Piste vereist. Es ist spiegelglatt, Ich benutze meine Microspikes, das gehen macht richtig Freude.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2277.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,67 MB ID: 3270211

                      Ich komme an einem Brunnen vorbei, dort läuft sogar Wasser, bei den Temperaturen ist das nicht immer der Fall. Ein Kleinbus, höhergelegt, kommt mir entgegen, der Fahrer grüßt freundlich. Ich erreiche eine Ansammlung von mehreren Häusern, hier steht die Berghütte Persenk (xижа Персенк), im Sommer ist hier wohl einiges los, aber jetzt, Anfang des Jahres ist alles verlassen und geschlossen. Es wirkt etwas marode, eine trostlose Stimmung, der Himmel mittlerweile bewölkt und grau. Mir gefällt es.

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ID: 3270215

                      Es ist zwar kalt und es liegt einiges an Schnee der aber nicht tragfähig ist so das Ich teils fast bis zum Knie einsinke. Ich steige einen Pfad hinauf Richtung des Berges Persenk "Персенк", es giebt viele Fußspuren, Menschen sehe Ich keine. An einer Abzweigung finde Ich eine Markierung Richtung Gipfel "връх Голям Персенк" (2061M) vage erkennbare Spuren verraten das es hier schon mal jemand vor kurzem versucht hat. Ich tue es gleich und folge der Spur durch tiefen Schnee. Der Pfad verläuft am Hang entlang und steigt steil an. Es dämmert bereits und Ich muss einsehen das das so nix wird, also orientiere Ich mich weglos Richtung Süden abwärts und halte die Augen offen nach einem Zeltpatz. Es wäre ja gut wenn dieser nicht auf einer Schneedecke wäre wegen dem beschädigten Zelt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2282.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3270217

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2283.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,03 MB ID: 3270220

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2284.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,19 MB ID: 3270218

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2285.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,15 MB ID: 3270219

                      Bei anbrechender Dunkelheit finde Ich einen guten Platz unter einer großen Tanne. Beim Zeltaufbau merke Ich das das beschädigte Innenzelt durch die Brandlöcher irgendwie sehr empfindlich und porös geworden ist und immer weiter einreisst. Ich lege die beiden Müllsäcke über die Löcher aber es wird mir klar das eine Tour mit dem Zelt in diesem Zustand über die nächsten Wochen keine gute Idee ist. Mit dem Gedanken das es auch dieses mal mit dem Ziel meiner Reise, Svilengrad (Свиленград), nix wird, einer Wurst in der einen, ein Stück Brot in der anderen Hand, sinniere Ich über das Universum das anscheinend nicht will das meine Wanderung gelingt.

                      Mit dem Erkenntniss das meine Reise, mal wieder, vorzeitig enden wird schlafe Ich, nach einer Packung Waffeln, zufrieden und ohne Traurigkeit bei offenem Zelt, den Sternenhimmel im Blick, unter meiner Tanne ein.​
                      Zuletzt geändert von Dotti; 21.07.2024, 12:28.

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 32313
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Ärgerlich. Aber passiert halt. Ich hab neulich auch aufgedreht, dann ging das Feuerzeug nicht gleich und dann machte es wumms. Aber nicht mit den Konsequenzen, natürlich. Beim Benziner bin ich daher übervorsichtig.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Dotti
                          Erfahren
                          • 05.04.2023
                          • 461
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Tag 5: 19 km // 560 Hm rauf // 1107 Hm runter

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ID: 3270261
                          ©OpenStreetMapContributors

                          Der fünfte Tag meiner Wanderung, der 06. Januar 2024. Ein herrlicher sonnig kalter Morgen erwartet mich. Ohne Kaffee, da mittlerweile "kocherlos", packe Ich mein Zeugs und mache mich auf meinen weiteren Weg. Es geht durch knietiefen Schnee durch eine schöne, winterliche Waldlandschaft, dann auf einem Waldweg, teils auf vereister Piste hinab Richtung Lyaskovo (Лясково). Ich erreiche eine weite, fast baumlose Weidefläche und habe immer wieder schöne Blicke in die Ferne auf die sanften Hügel der Rodopen.

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                          "Glockengebimmel" ist leise zu hören, das bedeuted oft nichts Gutes. Erst sind es Wildpferde, etwas später sehe Ich in einiger Entfernung Schafe, in entsprechender Begleitung auf vier Pfoten. Es sind riesenhafte Hunde, groß wie Pferde. Schon bald haben sie mich gewittert und stürmen laut bellend auf mich zu. Ich bleibe erst mal stehen, die Pfeife schon im "Anschlag". Aber die Hunde sind anscheinend gut erzogen und trainiert, nach einiger Zeit wage Ich es, unter wachsamen Augen, meinen Weg langsam fortzusetzen. Trotzdem ist so was immer etwas aufregend, kann mal so sein, aber sich auch anders entwickeln. Einen Schäfer sah Ich nicht.

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                          Am Talboden steht eine Farm bestehend aus mehreren Gebäuden und Ställen, es ist niemand zu sehen und zu hören. Die Wege sind vereist und sehr rutschig, mit Microspikes gut zu gehen. Wenn es hier wärmer ist artet das hier eher in eine Schlammschlacht aus. Es geht wieder bergauf, hier sind weite Weideflächen zu finden, hin und wieder komme Ich an kleinen Hütten vorbei, Hirtenhütten. Offensichtlich wird hier oben nicht nur hart gearbeitet-sondern auch "hart" getrunken.

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                          An einer der Hütten mache Ich eine "Trinkpause", und überlege wie es weitergeht. Der nächste größere Ort ist Dewin (Девин), dort wollte Ich ja sowieso etwas im Supermarkt einkaufen. Also schiebe Ich weitere Überlegungen zur Seite, aufgeschoben ist ja bekanntlich aufgeschoben und gehe erstmal weiter. Bei sanftem auf und ab durch eine hügelige Wiesen- und Weidelandschaft, über die Sommermonate ist hier vermutlich mit einigem Weidebetrieb zu rechnen.

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                          In einiger Entfernung höre Ich immer mal wieder Schüsse, es ist wohl Jagdsaison. So beschließe Ich mir bald einen Platz für die Nacht zu suchen den Ich sogar noch im hellen auf einem baumlosen kleinen Bergrücken finde.

                          Camp 4
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ID: 3270285

                          Von dort habe Ich eine schöne Aussicht auf die umliegenden Wälder und kann den Einbruch der Dämmerung, den Übergang des Tages in die Nacht intensiv erleben. Das Ich auch heute wieder einen zauberhaften Sternenhimmel erleben durfte sei hier nur am Rande etwähnt.​

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                          • Pfad-Finder
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                            Liebt das Forum
                            • 18.04.2008
                            • 12151
                            • Privat

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                            #33
                            Insgesamt hast Du ja Glück gehabt mit dem Zelt. Im Sommer wären Krabbeltiere und Nachtschnecken durch die Löcher reingekommen.

                            Willst Du uns verraten, was für ein Kocher das war, damit man dem beim Kauf aus dem Wege gehen kann?
                            Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                            • Dotti
                              Erfahren
                              • 05.04.2023
                              • 461
                              • Privat

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                              #34
                              Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                              Insgesamt hast Du ja Glück gehabt mit dem Zelt. Im Sommer wären Krabbeltiere und Nachtschnecken durch die Löcher reingekommen.

                              Willst Du uns verraten, was für ein Kocher das war, damit man dem beim Kauf aus dem Wege gehen kann?
                              Ja, das sehe Ich auch so, echt Glück gehabt. Beim Gedanken daran wird mir immer noch etwas "unwohl"...

                              Trotz allem, Ich mache es nach wie vor wie sonst auch, benutze den Kocher direkt neben, oder im Vorzelt, allerdings mit dem neuen Primus Gasbrenner, da habe Ich irgendwie mehr Vertrauen dazu.

                              Das Zelt bleibt bei mir fast immer offen, also das Innen- sowie das Außenzelt, hatte selten größere Probleme mit Krabbeltieren, Schnecken und Spinnen, außer sehr selten größeren "Räubern", dafür einen Blick in den (Sternen)Himmel. Im Winter stellte eher die Feuchtigkeit, der Schnee sowie das zunehmende einreissen des Materials für mich ein Problem dar welches letztendlich dazu geführt hat das Ich die Tour für dieses mal beendet habe.

                              Es handelt sich um folgendes Produkt welches Ich auf Amazon bestellt hatte, giebt es aber auch auf Kleinanzeigen, Ebay und anderen Platformen:

                              https://www.amazon.de/dp/B09L7Z4HQ4?psc=1
                              Zuletzt geändert von Dotti; 22.07.2024, 20:17.

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                              • Dotti
                                Erfahren
                                • 05.04.2023
                                • 461
                                • Privat

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                                #35
                                Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                Ärgerlich. Aber passiert halt. Ich hab neulich auch aufgedreht, dann ging das Feuerzeug nicht gleich und dann machte es wumms. Aber nicht mit den Konsequenzen, natürlich. Beim Benziner bin ich daher übervorsichtig.
                                Ärgerlich ist es allemal, zudem es ja deutliche Auffälligkeiten gab die Ich aber geflissentlich ignoriert habe, leider... Ich denke im nachhinein das es vermeidbar gewesen wäre wenn ich auf die Auffälligkeiten der letzten Tage geachtet und entsprechende Konsequenzen daraus gezogen hätte.

                                Vor Benzinkochern habe ich auch erheblichen Respekt, habe damit aber selber keine Erfahrungen.

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                                • Spartaner
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                                  • 24.01.2011
                                  • 5372
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                  Wie waren denn so die Temperaturen in den Bergen? Ende Oktober/Anfang November ist ja eine eher unübliche Zeit fürs Bergwandern. Hattest Du nur "Glück", dass noch kein Schnee lag, oder ist das eher normal?
                                  Ich hätte eher Bedenken wegen einem Mittelmeertief, welches vielleicht die ganze Zeit strömenden Regen oder ganz oben viel Schnee bringen könnte. Ich denke wirklich, viel Wetterglück gehabt.

                                  Die Temperaturen lagen irgendwo zwischen Sandanski und Musala.

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                                  • Spartaner
                                    Lebt im Forum
                                    • 24.01.2011
                                    • 5372
                                    • Privat

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                                    #37

                                    Zitat von Dotti Beitrag anzeigen
                                    Dann geht es bergan, es ist ordentlich warm, die Sonne scheint. Erst auf der Straße, dann auf einem Pfad, ohne Handy wäre Ich aufgeschmissen.
                                    Zitat von Dotti Beitrag anzeigen
                                    Ab hier wird es dann zumindest "wegtechnisch" einfach, aber ohne Handy geht hier nix, man würde nicht wissen welchen Weg man nehmen soll. Ich bin hier auf teils ausgewaschenen Pisten in meist schlechtem Zustand unterwegs, mir gefällt es, Ich bin ja gerne abseits ausgetretener touristisch erschlossenen Gegenden unterwegs.


                                    Tja, da hatte ich es früher einfacher.
                                    Ich hatte in den 70er und 80er Jahren in Rumänien und Bulgarien immer diese Papierkarte zur Hand:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240723_085030_388kk.jpg Ansichten: 21 Größe: 377,0 KB ID: 3270408

                                    Die zeigte mir zB große "leere" Flächen ohne Landstraßen und größere Siedlungen, die auf wenig besiedelte Bereiche mit viel Natur hinwiesen, Schattierungen deuteten ein bisschen die Gebirge an, und einzelne Bergspitzen mit Höhenangaben zeigten mir, wie hoch das Gebirge dort maximal werden kann:


                                    Editiert vom Moderator
                                    Bild entfernt weil mutmaßlich ohne Urheberrechte

                                    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der


                                    Da orientierte man sich nur noch in der Landschaft. Ich war dann meistens in den weniger touristischen Gebieten in den Ostrhodopen unterwegs, zwischen dem Batschkowo-Kloster und Kardschali, das hatte für mich mehr südlichen Flair.
                                    In den Jahren 1968 - 1978 wanderten ~130000 Türken mehr oder weniger freiwillig aus und ihre frisch leergezogenen Dörfer waren noch weitgehend intakt. Damals waren diese Bauten für mich Mittelalter live, keine modernen Baustoffe, kein Plastik, kein Glas, nur Trockenmauerwerk und dünnes Krummholz aus der Umgebung.

                                    Was es damals schon gab, waren die vielen gut gefassten Quellen, so dass man eigentlich immer rechtzeitig neu Wasser fassen konnte.
                                    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 24.07.2024, 08:22.

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                                    • Dotti
                                      Erfahren
                                      • 05.04.2023
                                      • 461
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Tag 6: 19 km // 560 Hm rauf // 1107 Hm runter

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1791.png Ansichten: 0 Größe: 2,51 MB ID: 3270458
                                      ©OpenStreetMapContributors

                                      Der sechste Tag meiner Wanderung, es wird wohl der letzte werden, der 07. Januar 2024. Morgens beim Zeltabbau merke Ich wieder wie Teile des beschädigten Innenzeltes einreissen, das Material hat anscheinend doch mehr gelitten als optisch erkennbar ist. Für mich ist deutlich das Ich mit dem Zelt in diesem Zustand nicht weitergehen möchte, so ist die Entscheidung klar das Ich in Dewin meine Tour durch die Rodopen beenden werde.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2311.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,76 MB ID: 3270455

                                      Der Weg führte mich erst nach Süden auf ca. 1500 Metern Höhe, so das Ich nochmal einen schönen, wehmütigen Blick auf die Hügel der Rodopen habe, dann fällt er nach Westen hin ab, Links sehe Ich das Dorf Beden (Беден), dann schlage Ich mich nochmals, natürlich ungeplant, also eher spontan, durch die "Hecke" einen steilen, mit diversem Gesträuch zugewachsenen Hang hinunter, umgehe ein "bewachtes" Gehöft und erreiche schließlich in der Nähe des Kraftwerk Dewin (ВЕЦ Девин) die Straße 866. Auf ihr gehe Ich erstmal nach Norden, zu meiner linken die Vacha (Въча), der 23. längste Fluss Bulgariens.

                                      im Süden das Dorf Beden (Беден)
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2314.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,74 MB ID: 3270456

                                      Dewin (Девин​)
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2316.jpg Ansichten: 0 Größe: 767,9 KB ID: 3270457

                                      Auf der anderen Flußseite stehen einige ziemlich runtergekommene Häuser, sehen aber bewohnt aus, Berge von Müll dazwischen. Ich denke mir noch das sieht aber sehr nach Zigeunersiedlung aus und gehe etwas schneller. Bald darauf einige Rufe von hinten, zwei Jungs die mich einzuholen versuchen. Sie sprechen mich an, Ich bleibe aber nicht stehen. Als sie merken das Ich aus Deutschland bin schwärmen sie: "Deutschland, gut. Ich Berlin, Bochum gewohnt". Aha. Bald habe Ich eine ganze Schaar von Jugendlichen im Schlepptau, lasse mich aber nicht aufhalten. Sie wollen mir den "richtigen" Weg zeigen, der aber genau in die Zigeunersiedlung führt. Ich lass mich nicht beirren und gehe einfach weiter, dann wollen sie Geld, für ihre "Hilfe". Ich bin jetzt echt etwas ungehalten, rede lautstark deutsch auf sie ein, sie verstehen nichts. Schließlich gehe Ich einfach und sobald Ich die ersten Häuser von Dewin erreiche fallen sie bald zurück und sind nicht mehr zu sehen. War etwas unangenehm, nicht wirklich gefährlich, aber halt nervig. Gehört aber irgendwie auch zu Unternehmungen in Bulgarien dazu.

                                      Meine Wanderung ist also hier zu Ende, zelten möchte Ich nicht mehr. Am Busbahnhof versuche Ich herauszufinden ob und wenn ja wann ein Bus Richtung Plovdiv fährt, heute keiner mehr, das ist schnell klar-alles andere eher unklar. Also buche Ich erstmal kurzentschlossen ein Hotelzimmer im Devin SPA Hotel (СПА Хотел Девин), dort wird mir auch eine gute Webseite gezeigt wo Ich Busverbindungen rausfinden kann. Toll. Also morgen, um 11:10 Uhr, Super, da kann Ich ja in Ruhe ausschlafen. Unbegründet optimisitisch das das morgen schon klappen wird ging Ich nochmal raus, lief durch die Stadt, kaufte ein paar Dosen Bier und verzog mich bald wieder ins Hotel. In Gedanken versunken und nicht grade erbaut, eher ernüchtert und mit gemischten Gefühlen, das es mittlerweile zum zweiten mal nicht hatte sollen sein mit meiner Wanderung durch die Rodopen, beendete Ich den Tag, diese Reise, mit einem "Hochprozentigen".

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2320.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,49 MB ID: 3270462

                                      einkaufen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2321.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,78 MB ID: 3270461

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2323.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,59 MB ID: 3270460

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2325.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,75 MB ID: 3270459

                                      Am nächsten Tag, um 10:00 Uhr am Busbahnhof stellte sich heraus das heute kein Bus mehr nach Plovdiv fährt, der einzige des Tages fuhr um 06:10 Uhr. Fahrpläne sind halt das eine, das andere das Andere. Für einen "Ausländer" mit geringen Sprachkenntnissen etwas "abenteuerlich". Der erste Taxifahrer wollte 120 лв, der zweite 100 лв, der siebte 100 лв, also bestieg Ich das zweite Taxi und ließ mich nach Plovdiv fahren, in einem alterschwachen Skoda, die Stoßdämpfer, also für bulgarische Verhältnisse, waren noch gut in Schuss. Am frühen Abend kam Ich dort an, und da mein Flug erst in zwei Tagen ging verbrachte Ich eine weitere Nacht in Plovdiv, kaufte "diverses" ein, fuhr am nächsten Tag mit dem Zug durch eine kalte, winterliche Landschaft nach Sofia, verbrachte dort eine weitere Nacht und flog am Tag darauf heim.

                                      Abflug gen Westen, Blick auf das Vitosha Gebirge (Витоша)
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2334.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3270465

                                      Außenbezirk von Sofia
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2336.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,96 MB ID: 3270464

                                      über dem Balkan Gebirge bei Lakatnik (Лакатник), hier verläuft der Kom-Emine-Trail der bis zum schwarzen Meer führt. Ich habe die ungefähre Idee mal bei Gelegenheit von hier Richtung Nordwest zu wandern, immer an der Grenze lang, nach Rumänien und ab Orșova dem Karpatenbogen folgen. Mann soll ja Pläne haben...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2339.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,13 MB ID: 3270463
                                      Zuletzt geändert von Dotti; 23.07.2024, 18:50.

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                                      • Torres
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                                        • 16.08.2008
                                        • 32313
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                                        #39
                                        Zweimal ist keinmal 😀

                                        Dabei fällt mir ein, dass auch ich noch eine offene Wanderung habe, das wäre auch der dritte Versuch. Hm. Mal schauen.
                                        Oha.
                                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                                        • lina
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                                          • 12.07.2008
                                          • 44495
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                                          #40
                                          Ich drücke die Daumen für Nummer 3 und freue mich schon mal vor auf die Fortsetzung Deines Reiseberichts :-)

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