[BG] Unterwegs in Bulgarien. In den Rodopen. Zweimal. Zweimal gescheitert.

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  • Dotti
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    • 05.04.2023
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    • Meine Reisen

    [BG] Unterwegs in Bulgarien. In den Rodopen. Zweimal. Zweimal gescheitert.

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    Mitreisende
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    Ich möchte hier von zwei meiner Unternehmungen in Bulgarien berichten. Abgesehen von für mich sehr schönen und interessanten Wanderungen eigentlich nicht so spannend und berichtenswert, aber da es hier eher weniger halbwegs aktuelle Reiseberichte aus dieser Gegend gibt habe Ich mich entschlossen hier etwas zu schreiben.

    Ich war schon öfters auf längeren Wanderungen in Bulgarien unterwegs, quer durchs Balkangebirge von West nach Ost, von Sofia bis Kulata an der griechischen Grenze und weitere kürzere Unternehmungen. Und weil es mir dort immer sehr gefallen hat, Ich mich in dem Land wohlfühle, die Menschen, die Mentalität und die Art zu leben mag, hatte Ich schon seit geraumer Zeit überlegt in den kühleren Monaten eine weitere Tour dort zu unternehmen, durch die Rodopen, mit dem Ziel Swilengrad. Warum Swilengrad? Keine Ahnung, Ich weiß es nicht mehr. Dieses Ziel habe Ich jedenfalls nie erreicht. Mittlerweile zum zweiten Mal. Einen dritten "Anlauf" werde Ich vermutlich auch nicht mehr unternehmen. Wobei... Ich denke, manchmal muss man einfach akzeptieren das manches anscheinend nicht sein soll. Mach Ich zumindest so.

    Also, gescheitert? In Bulgarien? Auf dem E8? Ja, das ist möglich. Ist mir zumindest so ergangen. Mittlerweile zum zweiten mal. Die Gründe waren immer unterschiedlich. Teils äußere Umstände, teils Unvermögen und Leichtsinnigkeit meinerseits. Aber nichts was nicht auch in jeder anderen Region der Welt und zu jeder Zeit passieren kann. Aber irgendwie... ist schon etwas uncool das mir hier immer wieder etwas in die Quere kam... auf einer doch eher leichten Wanderung.


    Informationen und Links:

    Tickets für die Metro in Sofia
    Ich benutze die App MPass:
    Google: https://play.google.com/store/apps/d...l=de&gl=US
    Apple: https://apps.apple.com/de/app/mpass-...g/id1560152370
    Registrierung notwendig, Email und eigenes Passwort.
    Ich bin öfter mal in Sofia und benutzte oft die Metro. Es gibt die App MPass, man kann sehr einfach und unkompliziert Tickets kaufen, Barcode an der Metrostation an den Scanner halten, das wars, funktioniert völlig problemlos. Einfache Fahrt 1,60 BGN, ca 0,80€. Man kann aber auch an der Metrostation Tickets kaufen, dort gibt es jeweils einen Schalter. Kenntnisse der bulgarichen Sprache hilfreich.

    Tickets für Zug
    Über die Webseite: https://www.bdz.bg/en, für Tickets https://bileti.bdz.bg/
    Registrierung notwendig, Email und Passwort. Das Ticket muss auch nicht ausgedruckt werden, einfach auf dem Handy im Zug vorzeigen. Für Inlandsverbindungen kann man ein Ticket auch am Schalter im Untergeschoss erwerben um das typisch bulgarische "Flair" zu erleben. Auch hier, bulgarische Sprachkenntnisse wären gut, oder gute Kenntnisse der Pantomime. Oder einfach Zielort aufschreiben, am besten in kyrillischer Schrift. So habe Ich es gemacht.
    Auch im Zug kann man das Ticket beim Schaffner kaufen, das habe Ich auch schon gemacht, da braucht man aber Bargeld und muss damit rechnen das das Wechselgeld einbehalten und eher als "Vielen Dank, da werde Ich mir noch einen "ракия" reinschütten" vom Schaffner interpretiert wird. Also in dem Fall "kleine" Scheine parat haben.

    Outdoorläden (Gaskartuschen Schraubventil)
    Stenate Outdoor Shop
    https://www.google.com/maps/place/St...7500?entry=ttu
    Ich gehe meistens zum Stenata Outdoorshop mitten in der Stadt in der Nähe der Metrostation Serdica, vom Flughafen ohne Umsteigen mit der Linie M4 in ca. einer halben Stunden zu erreichen. Nette und hilfreiche Mitarbeiter, teils englisch, Gaskartuschen habe Ich dort immer bekommen.

    Extreme Sport
    ЕКСТРЕМ СПОРТ
    https://www.google.com/maps/place/Ex...0_q1?entry=ttu
    Es gibt zwei Läden fast direkt nebeneinander, Ich habe dort Anfang 2024 Gaskartuschen gekauft. Große Auswahl, verschiedene Marken.

    Bargeld
    Habe Ich bei meinen ersten Wanderungen am Flughafen am Automaten abgehoben, gebraucht habe Ich es so gut wie nie, außer einmal bei Ticketkauf im Zug beim Schaffner. Ich zahle alles mit Kreditkarte, es gab noch nie irgendwelche Probleme oder Unregelmäßigkeiten.

    Probleme und Schwierigkeiten
    Gibt es für mich immer mal wieder, aber die Menschen sind dermaßen hilfsbereit, flexibel, neugierig und neigen zu einem pragmatischen, unkomplizierten und lösungsorientierten Handeln. Diese Erfahrung habe Ich generell im "Osten" immer wieder gemacht. Aber trotzdem, gesunder Menschenverstand und eine Priese "Skepsis" ist angebracht. Immer
    Zuletzt geändert von Dotti; 05.04.2025, 13:17.

  • Dotti
    Erfahren
    • 05.04.2023
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    • Meine Reisen

    #2
    Der erste "Versuch" begab sich im Herbst letzten Jahres, vom 31. Oktober 2023 bis zum 09. November 2023, also leider nur 10 Tage. Ich hatte geplant von Kostenec aus meine Wanderung zu beginnen, nicht direkt auf dem E8 sondern erstmal für ein paar Tage ins Rilagebirge und dann, je nach dem wie die Wetterverhältnisse sind, weiter Richtung Yakoruda nach Südosten um irgendwann auf den E8 zu stoßen und diesem durch die Rodopen bis nach Swilengrad zu folgen. So der Plan, immerhin, ein Plan. Ist ja eher selten bei mir. Das wären ca. 420 Kilometer gewesen. Es wurden 140 Kilometer.

    Hier eine Übersicht der Route. Von Kostenec bis zum Stausee Golyam Beglik, ca. 17 KM nördlich von Dospat
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7766.png Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3265008
    ©OpenStreetMapContributors

    Tag 1: 4 km // 108 Hm rauf // 4 Hm runter
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7767.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3265006
    ©OpenStreetMapContributors

    Am 31. Oktober 2023 flog Ich morgens nach Sofia, fuhr vom Flughafen mit der Metro zur Station Serdica, kaufte in dem Outdoorladen Stenata Gaskartuschen für meinen Kocher und lief bei schönem herbstlich-sonnigem Wetter zum Bahnhof. Ich kaufte am Schalter ein Ticket nach Kostenec. Wie in anderen europäischen Bahnhöfen werden die Bahnsteige erst wenige Minuten vor der Abfahrt angezeigt, ist aber kein Problem. Der Schaffner weist mich ein und zeigt mir einen Platz wo Ich sitzen soll. Bier trinken im Zug ist anscheinend "Pflicht". Noch ist es hell draußen, die Vorstädte von Sofia ziehen vor dem Fenster vorbei während der Zug Richtung Osten zuckelt. Als Ich Kostenec erreiche ist es bereits dunkel. Im "T-Маркет" der sich direkt neben dem Bahnhof befindet kaufe Ich allerhand ein, von zuhause bringe Ich nur Fertiggerichte mit. Ich stopfe alles in den Rucksack, passt grade so. Dann mache Ich mich auf den Weg, Es sind viele Menschen auf den Straßen, stehen vor Restaurants, trinken und rauchen, Ich muss aufpassen das Ich nicht stolper, hier ist alles etwas "anders". Bin ja nicht in Deutschland unterwegs. Ich mag es.

    Bald verlasse Ich Kostenec Richtung Süden auf einem Pfad, sehen tue Ich wenig, angebellt werde Ich oft. Ich brauche die Stirnlampe, es lässt sich gut gehen und macht wieder richtig Freude, die Bewegung tut mir gut. Die Lichter der Stadt verblassen langsam in der Dunkelheit und es wird ruhig, und still. Ich gehe noch etwas, der Mond beleuchtet die Landschaft, die Sterne funkeln zwischen den Wolken. Dann mache Ich Pause, setzte mich auf meinen Rucksack, reisse eine Dose "ШУМЕНСКО" auf und blicke zurück, in die Nacht. Ankommen. Das braucht bei mir immer etwas Zeit. Es ist angenehm mild, Grillen zirpen, und das Ende Oktober.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1729.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3265005

    Ich komme an zwei kleineren Seen vorbei, dort stehen einige Unterstände und dort hatte Ich vor zu bleiben. Es sind aber einige Menschen dort, es brennen mehrere Feuer und es ertönt laute Musik. "чалга". Willkommen in Bulgarien. Ich entschließe noch etwas weiter zu gehen und muss ein bischen suchen bis Ich einen schönen Platz für mein Zelt Finde. Bei "Chalga & Bier" schlafe Ich bald ein.​

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1730.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,60 MB ID: 3265007
    Zuletzt geändert von Dotti; 18.06.2024, 19:55.

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    • Dotti
      Erfahren
      • 05.04.2023
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      #3
      Tag 20: 4 km // 1933 Hm rauf // 167 Hm runter

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7768.png Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3265028
      ©OpenStreetMapContributors

      Es ist der 01. November 2023, der erste "richtige" Wandertag. Morgens Kaffe, der Blick aus dem Zelt, naja. Es ist bewölkt, Im Südwesten türmt sich das Rila Gebirge auf, Im Westen die Landschaft ganz flach, Morgendämmerung.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1733.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,80 MB ID: 3265034

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1737.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,01 MB ID: 3265036

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1738.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,44 MB ID: 3265031

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1739.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,44 MB ID: 3265029

      Nach wenigen Kilometern erreiche Ich das Dorf Kostenec (село Костенец) das Ich durchquere.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1741.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3265033

      Einige Menschen sitzen vor ihren Häusern, trinken Kaffee in der Sonne. Es ist ein einfaches leben, Zeit spielt kaum eine Rolle, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind der Maßstab, die Menschen scheinen mir unzufrieden-zufrieden. Wie überall. Hier aber irgendwie mehr. Also zufrieden. Sie nehmen das Leben wie es ist und machen das beste draus. Ich frage ob Ich Wasser aus dem Brunnen nehmen darf, ja natürlich, kein Problem. Die Verständigung klappt auch ohne Sprache. Es kann so einfach sein.

      Ich komme an einem kleinen Magazin vorbei, gehe hinein und kaufe einige "Kleinigkeiten", ein belegtes Brötchen, Süsskram, eine Banane. Eigentlich brauchte Ich nichts, aber Ich mag diese Momente und kleinen Erlebnisse.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1746.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,59 MB ID: 3265043

      Dann geht es bergan, es ist ordentlich warm, die Sonne scheint. Erst auf der Straße, dann auf einem Pfad, ohne Handy wäre Ich aufgeschmissen. Am Ufer der Chavcha geht es auf einer Piste weiter, größtenteils im Schatten, da ist es schön kühl. Alle paar Kilometer komme Ich an Rastplätzen vorbei. Auf den Schildern steht: zelten ja, Feuer machen nein. Realität: Feuerstelle auf der einzigen halbwegs graden Fläche, maximal Platz für ein Zelt auf "schepper" Fläche.

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      Nach etlichen Kilometern endet die Piste und links geht ein Pfad ab der mich zur Belmeken Hütte führt, erst durch schönen Wald, dann über weitläufige offene Grasflächen und schließlich durch Latschenkieferwald.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1762.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,07 MB ID: 3265052

      Die Hütte ist schön gelegen am See Ravnicalsko (Равничалско езеро), man hat von dort einen schönen Ausblick in die Ebene nach Norden. Es ist niemand hier, der bewirtschaftete Teil verschlossen. Aber es giebt einen Winterraum, einige Pritschen, Sitzgelegenheiten, ein Kamin. Alles ist sehr sauber und aufgeräumt, echt toll.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1764.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,56 MB ID: 3265054

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      Kurz überlege Ich hierzubleiben, gehe aber dann doch weiter. Ich schlafe halt am liebsten im Zelt, meinem "zuhause". Ich steige auf einem schönen Pfad weiter hinauf und erreiche kurz darauf den Pass, eher ein Plateau, ein für mich guter Ort für die Nacht.

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      Ich suche mal wieder ewig rum nach dem perfekten Zeltplatz, trotzdem steht irgendwann das Zelt, natürlich "schepp". Irgendwie dachte Ich das es mit zunehmender Erfahrung immer einfacher und leichter wird ein Zelt grade hinzustellen-bei mir ist das Gegenteil der Fall, Ich tu mich immer schwerer und hab mich mittlerweile damit abgefunden irgendwelches Zeugs unter die Isomatte zu stopfen damit Ich grade liege. Es ist wie so oft: Kompromisse im Leben-wie auch beim zelten.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1777.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3265065

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1778.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,82 MB ID: 3265068

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1782.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3265064

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1783.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,65 MB ID: 3265069

      Es ist erfrischend kühl geworden, Ich wander noch ein bischen hin und her, verziehe mich aber als die Abenddämmerung einsetzt doch ins Zelt, die Höhenmeter stecken mir doch ganz ordentlich in den Beinen. Nach ner Packung Kekse und den schönen Eindrücken von heute schlafe Ich bald auch ein.
      Zuletzt geändert von Dotti; 18.06.2024, 21:49.

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      • qwertzui
        Alter Hase
        • 17.07.2013
        • 3133
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Oh, schon wieder so ein cooler Bericht von Dotti. Ich bin dabei

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 32313
          • Privat

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          #5
          Ich auch. Eine sehr schöne Landschaft!
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • lina
            Freak

            Vorstand
            Liebt das Forum
            • 12.07.2008
            • 44493
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Ich freu mich auch sehr auf die Fortsetzung :-)

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            • Fjellfex
              Fuchs
              • 02.09.2016
              • 1664
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Wieder ein toller Bericht von dir - vielen Dank!
              Inwiefern kann man sich in Bulgarien ohne Kenntnisse der Landessprache (also dann mit Englisch) gut durchschlagen?

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              • Dotti
                Erfahren
                • 05.04.2023
                • 439
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Tag 3: 15 km // 1132 Hm rauf // 770 Hm runter

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7770.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3265134
                ©OpenStreetMapContributors

                02. November 2023, es ist der dritte Tag meiner Wanderung, Ich bin im Rilagebirge angekommen. Bevor Ich mich Richtung Rodopen aufmache möchte Ich aber noch etwas weiter hoch ins Gebirge, Richtung Musala (Мусала), mit 2995m der höchste Berg Bulgariens.

                Morgens ist es kühl, windstill, Nebel hüllt alles ein, sorgt für eine fast unheimliche Stille. Der Kocher faucht, Kaffee ohne Bild. Da Ich ja so gut wie nie irgendwas vorbereite, mir durch Wettervorhersagen oder sonstwas den Tag "verhageln" lasse, Ich also auch nicht wusste ob und wenn ja wieviel Schnee hier eventuell liegt, hatte Ich mir überlegt falls Ich hier nicht weiterkomme ab hier schon dem E8 Richtung Belmeken See (язовир Белмекен) zu folgen. Ist aber nicht nötig, liegt kein Schnee, also kommt meinem "Gipfelsturm" erstmal nix in die Quere.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1790.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,49 MB ID: 3265137

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1792.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,87 MB ID: 3265136

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1793.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,85 MB ID: 3265138

                Die Sicht ist vorerst eher nicht vorhanden, das gehen auf schönem, grasbewachsenem Pfad einfach. Zu dieser Jahreszeit gibt es hier keine Touristen mehr, keine Wanderer, außer einem verrückten "Deutschen". Ich habe auf beiden Touren nie jemanden getroffen, außer wenige Einheimische und ein paar Jäger. Keine Schafherden mehr (bis auf eine), keine Insekten, kaum Menschen, Ruhe und Einsamkeit. Ich mit mir unterwegs.Das ist genau so wie es mir gefällt.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1795.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,10 MB ID: 3265139

                der Aufstieg auf den "Razdel"
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1799.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3265135

                Ich erreiche den Pass, die Sicht nach wie vor eher mittelmäßig. Ich entschließe dem Kamm zu folgen, also der Grenze zwischen den Oblasten Sofia und Blagoevgrad. Es geht hinauf auf den Razdel (2500m), Markierungen gibt es ab und an, die "Stangen" sind auch im Nebel gut zu sehen. Teils ist das Gelände steil abfallend, ob diese Drahtseile der Personensicherung dienen ist mir unklar, Ich halte mich lieber an meinem Stock fest und suche mir meinen eigenen Weg.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1805.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,27 MB ID: 3265140

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1813.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3265141

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1815.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,67 MB ID: 3265142

                Das Plateau ist flach, grasbewachsen, Ich mag ja generell baumlose, offene und weite Landschaften. Immer wieder bleibe Ich stehen, bin fast versucht hier schon wieder mein Zelt hinzustellen um diese Momente so lange wie möglich zu erleben, festzuhalten. Mach Ich aber nicht und folge einem Pfad hinunter in eine weite Ebene. In den Sommermonaten wird man hier vermutlich auf regen Weidebetrieb, Schafherden, Schutzhunde und ähnliches treffen. Um diese Jahreszeit aber nicht mehr.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1820.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3265143

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1823.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3265147

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1825.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,65 MB ID: 3265145

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: YIAPE4756.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3265160

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                Das Wetter wird immer besser, der Nebel verzieht sich, die Sonne und Wolken verzaubern mich. Es ist nicht nur die Landschaft, es sind die Eindrücke, das "Gesammte", die Lichtstimmung, die Sonnenflecken, die Schattenwürfe, das hellgelbe Gras das in der Sonne leuchtet, der blaue Himmel der ab und zu zu sehen ist, der leichte, kühle Wind. Es sind wieder diese Gegensätze die mich so sehr begeistern.

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                Auf freilaufende Pferde trifft man in Bulgarien immer mal wieder, kann etwas nervig werden und die "Nachtruhe" etwas beeinträchtigen, denn manchmal haben sie Glocken um den Hals die ordentlich bimmeln.
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                Blick nach Norden ins Tal Richtung Maritsa Hütte
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                Öfter muss Ich aufs Handy schauen um den richtigen Weg zu finden, Markierungen gibt es, aber selten für mich verständliche Wegweiser, oft auf kyrillisch, das Ich "rudimentär" entziffern kann. Liegt aber auch an mir, bin ja "Plan- und Kartenlos" unterwegs. Also bis aufs Handy. An einer Kreuzung wo es mehrere Möglichkeiten gibt überlege Ich kurz ob Ich nach Norden ins Tal Richtung Maritsa Hütte (Хижа „Марица") gehen soll um dann in einem weiten Bogen den Musala von Norden kommend zu besteigen, entscheide mich aber dagegen. Ich will heute hoch hinauf, so hoch wie möglich, über den Wolken mein Zelt hinstellen, nur den Sternenhimmel über mir.

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                immer weiter hinauf, dem Himmel ganz nah
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1856.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,56 MB ID: 3265158

                nach Norden hin fällt das Gelände steil ab, im Hintergrund die Hügelkette die zum Musala führt
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                die Maricino Seen (Маричини езера) im tief eingeschnittenen Tal
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                von hier komme Ich
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                Es wird immer steiniger, fast schon leicht alpin, Ich bin begeistert. Das sorgt für neue Kräfte, Ich steige immer weiter hoch, auf der rechten Seite im steil abfallenden Tal sind die Maricino Seen (Маричини езера) zu sehen. Der Musala hüllt sich nach wie vor in Wolken, so das Ich beschließe mir an der Abzweigung am Mariski Cal einen Platz zu suchen. Der findet sich erstaunlich schnell, ist eben und Ich habe einen wunderbaren Blick in alle Himmelsrichtungen. So hatte Ich mir das vorgestellt. Morgen könnte Ich entweder einen Ausflug zum Musala machen oder meinen Weg Richtung Süden fortsetzen. Aber das ist "Zukunftsmusik". Im hier und jetzt sein, planlos, das fühlt sich für mich nach wie vor richtig an.

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                Zeltplatz 3 auf 2744m
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                Zuletzt geändert von Dotti; 19.06.2024, 13:20.

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                • Dotti
                  Erfahren
                  • 05.04.2023
                  • 439
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                  #9
                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                  Wieder ein toller Bericht von dir - vielen Dank!
                  Inwiefern kann man sich in Bulgarien ohne Kenntnisse der Landessprache (also dann mit Englisch) gut durchschlagen?
                  Ums kurz zu machen: Meiner Erfahrung nach Ja. Ich spreche kein bulgarisch, nur deutsch und englisch, und kam ausnahmslos immer zurecht, zumindest wenn es um die sprachliche Verständigung ging. Auch in einsamen und entlegeneren, untouristischen Gegenden. Die jüngeren Menschen sprechen fast immer englisch, sind enorm hilfsbereit und neugierig und freuen sich, auch ungefragt, Dir zu helfen, wenn sie mitbekommen das Du Hilfe brauchen könntest. Nicht nur bei sprachlichen Schwierigkeiten. Habe Ich selber so schon mehrfach erlebt. Besonders in großen Städten wie z.B. Sofia oder Plovdiv.

                  Die ältere Generation eher weniger, aber mit "Händen und Füßen", vieleicht auch mit Google Translate ,wird man denke Ich immer zurechtkommen. Und manchmal ist es auch ganz gut wenn man nicht alles so genau versteht ... Gefühlt jeder Bulgare hat auch schon mal in Deutschland gelebt und gearbeitet und spricht ein bischen deutsch. Und wenn nicht wird telefoniert, und eh man sichs versieht wird einem ein Telefon in die Hand gedrückt und man spricht mit der Tochter eines Bekannten eines Verwandten die dermaßen perfektes englisch spricht, gramatikalisch sowie was den Wortschatz betrifft, Ich bin fast vom Hocker gefallen. Also, da würde Ich mir keine größeren Gedanken machen und das sollte kein Grund sein das Land nicht zu bewandern und kennenzulernen. Im ersten Beitrag habe Ich unter dem Punkt "Probleme und Schwierigkeiten" schon von der Mentalität ein bischen was geschrieben, das lässt sich auch auf eventuelle "Sprachbarrieren" übertragen.​

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                  • Dado
                    Anfänger im Forum
                    • 09.02.2024
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                    #10
                    Bin natürlich auch dabei ☺️

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                    • Dotti
                      Erfahren
                      • 05.04.2023
                      • 439
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                      #11
                      Tag 4: 22 km // 251 Hm rauf // 2004 Hm runter

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7771.png Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3265276
                      ©OpenStreetMapContributors

                      Der vierte Tag meiner Wanderung in Bulgarien, es ist der 03. November 2023.

                      Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung. Wobei, Ich nehm es ja eh wie es kommt und versuche alles, egal ob "schön" oder "weniger schön" zu erleben, die Gegensätze ermöglichen es mir auch vermeintlich Unspektakuläres, was nicht auf irgendwelchen "Top-Ten-Listen" steht, als spektakulär, als eindrücklich schön, zu erleben. So auch dieser Morgen, den Ich in dieser Intensität so noch nie erlebt habe.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1884.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3265277

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1899.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,30 MB ID: 3265279

                      Morgens schon die Sonne im Gesicht, einen schöneren "Wecker" kann Ich mir kaum vorstellen. Der Musala zeigt sich unter klarem Himmel, die Rotfärbung der Morgendämmerung ist enorm intensiv und fast schon unreal wirkend. Auf den Fotos, in meiner Erinnerung. Es hält mich nichts im Schlafsack, Ich gehe umher, Kaffeetasse in der Hand, und erlebe einen Sonnenaufgang, einen Tagesbeginn wie Ich ihn noch nie erlebt habe. Und genau so wie Ich ihn mir gestern vorgestellt habe. Über den Wolken, dem Himmel ganz nah. Das Gesetz der Anziehung? Vieleicht...

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1900.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,36 MB ID: 3265280

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1902.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,34 MB ID: 3265278

                      im Hintergrund der Musala
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1905.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,40 MB ID: 3265283

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1913.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,04 MB ID: 3265282

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1914.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3265281

                      Der Musala ist klar zu sehen, die Sicht gut, die Besteigung würde Sinn machen. Für mich aber nicht. Von hier habe Ich einen atemberaubenden Blick, bin rundum glücklich und zufrieden. Warum sollte Ich also auf den Musala steigen? Nur damit Ich mal dort gewesen bin? Um zu berichten das Ich dort gewesen bin? Inklusive Selfie? Nicht mein Fall. Ich möchte Schönes erleben, aber mir keine "Denkmäler" bauen, Trophäen sammeln oder sonstwas. Also packe Ich mein Zelt ein und gehe in die entgegengesetzte Richtung. Nach Süden. Nonkonformist sozusagen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1916.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,32 MB ID: 3265284

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1920.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,14 MB ID: 3265286

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1922.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,50 MB ID: 3265287

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                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1929.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,55 MB ID: 3265285

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                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1934.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,44 MB ID: 3265292

                      gehen über den Wolken
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1938.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,74 MB ID: 3265290

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1942.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,45 MB ID: 3265295

                      Es geht immer auf dem Bergrücken entlang, über den Wolken, auf einem schönen, steinigen Bergpfad, die Aussicht ist toll. Am Dzhanka Saddle Pass verlasse Ich den Pfad und steige abwärts Richtung Granchar Hütte (Хижа „Грънчар) die von oben schon gut sichtbar ist.

                      die Granchar Hütte unten am See
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1945.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,95 MB ID: 3265293

                      Dort angekommen werde Ich von großen, laut bellenden "Angsthasen" begrüßt... die "Chefin" steckt bald darauf den Kopf aus der Türe und mahnt zur "Räson". Hatte gar nicht erwartet das Ich hier jemanden antreffen würde. Es ist kalt hier unten im Schatten, Ich bin in den Wolken angekommen, es ist nebelig, herbstlich.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1954.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,38 MB ID: 3265296

                      Granchar Hütte (Хижа Грънчар)
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1959.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3265298

                      Ich begebe mich auf die steinige Piste Richtung Yakoruda, immer mal wieder giebt es ausgeschilderte Abkürzungen auf Pfaden. Ein Jeep kommt mir entgegen, anscheinend Touristen, Abenteurer. Das Nummernschild giebt Auskunft: Deutschland. Was sonst? Ich komme an einigen Sommerhäusern vorbei, dort wird gebaut, die wenigen Menschen vertieft in ihrer Arbeit. Mit einem Wanderer, einem Touristen, rechnet hier zu dieser Jahreszeit niemand. Ich auch nicht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1960.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,04 MB ID: 3265299

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                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1965.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,20 MB ID: 3265300

                      Ich verlasse irgendwann die Piste die sich zu einer asphaltierten Straße "gemausert" hat und suche mir meinen eigenen Weg. Das die eingezeichneten Wege in meiner App die auf OpensStreetMap basieren bestenfalls als grobe Orientierung in dieser Gegend dienen würden war mir von vornherein klar. So gestaltete sich mein Weg eher etwas abenteuerlich, teils durch Privatgelände, teils weglos durchs Gesträuch, allerdings keine Hunde in Sicht- und Hörweite.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1970.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,81 MB ID: 3265303

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1972.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,88 MB ID: 3265301

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1974.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,53 MB ID: 3265304

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1978.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,29 MB ID: 3265302

                      Als Ich mich Yakoruda näherte, es war später Nachmittag, beschloss Ich mir einen Platz fürs Zelt zu suchen. Das war diesmal gar nicht so einfach wie Ich gehofft hatte, das Gelände konstant abfallend Richtung Tal. Ich traf auf mehrere verzweigte Tierpfade, folgte diesen und bald fand Ich ein ebenes Plätzchen für mein Zelt. Ein schöner ruhiger Platz, nicht zu nah am Ort, Wasser in der Nähe. Eigentlich perfekt. Dachte Ich.

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                      Da Ich hier Internet hatte schaute Ich doch mal auf den Wetterbericht, was Ich ja eher selten tue: Heftige Regenfälle für morgen, den ganzen Tag, Warnung für Leib, Leben und Besitz. Aha, nunja, dann bleib Ich halt morgen hier. Ich machte mich auf den Weg nach Yakoruda um dort das ein oder andere zu besorgen, z.B. Bier, um den Tag morgen gut zu verbringen. Die Stadt hat knapp 5000 Einwohner, wirkt etwas heruntergekommen, Pferdekutschen auf der Straße, alte Menschen die in ihren Vorgärten arbeiten, ein langsames, einfaches Leben, so mein Eindruck. Im Magazin kaufe Ich Lebensmittel, Ich zeige auf die Dinge die Ich habe möchte, dabei erstehe Ich teils auch "Überraschendes", z.B. Wurst mit "Käsefüllung" wie sich später herausstellt-schmeckt großartig! Brot, Tomaten, sowie Bier in 2 Liter Flaschen. Dosen gibt es nicht. Dafür Rakia. Muss den Tag ja morgen rumkriegen

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1987.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,48 MB ID: 3265309

                      Yakoruda
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1988.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3265308

                      Zurück am Zelt das Ich erst nach einigem rumsuchen wiederfinde, genehmige Ich mir erst mal `nen Schluck-und verschlucke mich fast. Rascheln im Gesträuch. Dann knacken Zweige, "trappeln"... was ist denn jetzt schon wieder? Plötzlich schießen aus den verschiedenen Gebüschen, auf den verzweigten Pfaden Schafe heran, viele Schafe, sehr viele Schafe, und preschen vorbei. Ich stehe fassungslos vor meinem Zelt und schaue konsterniert auf die Bierflasche und studiere den Alkoholgehalt... vor wenigen Sekunden war hier noch wunderbare Stille.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1989.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,83 MB ID: 3265312

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1990.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,73 MB ID: 3265310

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1991.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,77 MB ID: 3265311

                      Plötzlich taucht ein junger Mann energischen Schrittes auf und steuert zielstrebig direkt auf mein Zelt zu. Er sieht etwas wild aus, erinnert mich an Jimmy Hendrix. Er spricht mich auf bulgarisch an, Ich natürlich nix verstehen, und erkläre ihm mit "Händen und Füßen" das Ich Tourist bin, eine Wanderung mache und hier zelten möchte, ob das OK ist. Er scheint nur neugierig zu sein, nickt und zieht dann seiner Wege, laut rufend um die Schafe in die richtige Richtung zu treiben. Sein Kumpel taucht einige Zeit später auf, geht aber Wort- und Grußlos an mir vorbei. Ich denke es sind Schäfer die den Sommer auf den Weiden auf den Bergen verbracht haben und jetzt mit ihren Herden in die Dörfer zurückkehren.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1992.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,45 MB ID: 3265314

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1993.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3265313

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E1998.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,68 MB ID: 3265315

                      Am nächsten Tag regnet und windet es tatsächlich erheblich, so das Ich den Tag größtenteils im Zelt mit schlafen und "trinken" verbringe, immer abwechselnd. Auch ein weiterer "Besucher" in Form eines Salamanders kann mich nun nicht mehr aus der Ruhe bringen. Heute merke Ich das erste mal das Ich leichte Zahnschmerzen bekomme. Ich ess ja bekanntermaßen viel Süsskrempel, aber putze mir mehrmal täglich die Zähne, benutzte Zahnseide. Trotzdem... das werde Ich weiter beobachten müssen.​
                      Zuletzt geändert von Dotti; 20.06.2024, 06:16.

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                      • Dotti
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                        #12
                        Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                        Oh, schon wieder so ein cooler Bericht von Dotti. Ich bin dabei
                        Super, Ich hoffe er wird so "cool" wie erwartet

                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                        Ich auch. Eine sehr schöne Landschaft!
                        Das finde Ich auch, erst die Berge des Rila Gebirges, dann die Rodopen die ja eher weniger bergig und dafür bewaldet sind. Das Gesamterlebnis sicherlich auch geprägt durch das "Fremde", also die Menschen, die Lebensart und Weise, die Sprache und die kyrillische Schrift.

                        Zitat von lina Beitrag anzeigen
                        Ich freu mich auch sehr auf die Fortsetzung :-)
                        Schön Lina das es Dir auch gefällt. Es ist ja eine Gegend aus der wird hier im Forum nicht so oft berichtet. Das möchte Ich ändern, also Fortsetzung folgt.

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                        • Dotti
                          Erfahren
                          • 05.04.2023
                          • 439
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Tag 6: 19 km // 1020 Hm rauf // 429 Hm runter

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ID: 3265408
                          ©OpenStreetMapContributors

                          Der sechste Tag bricht an, der 05. November 2023. In der Stadt kaufe Ich noch mal Wurst mit "Käsefüllung", ziehe mir einen Kaffee am Automaten und durchquere Yakoruda.

                          Zu den Kaffeeautomaten in Bulgarien. Die giebt es wirklich überall, in jedem noch so kleinen Dorf. Meist mehrere, stehen fast an jeder Ecke. Es giebt verschiedene Kaffeesorten, der normale kostet 80 Soltinki, also ca. 0,40€ und schmeckt richtig gut. Wer mal in Bulgarien ist sollte das mal versuchen.

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ID: 3265407

                          Ich überquere die Mesta (Места), einen der fünf größten Flüsse Bulgariens und suche mir meinen Weg in den Südteil der Stadt. Ich werde mehrmals von Menschen angesprochen die interessiert sind was Ich hier mache, wohin Ich gehen möchte, als Ich an einem kleinen Haus vobeigehe winkt mir eine Frau zu und lädt mich zum Kaffee ein, Ich bin gerührt, lehne aber ab. Habe genug Kaffee getrunken und möchte erstmal ein bischen gehen. was sich aber erstmal erledigt, Ich komme nicht weit. Ich ende in einer Sackgasse, die Straße mit Häusern und Verschlägen gesäumt, pro Haus dem Gebell nach zu urteilen mehrere Hunde, es liegt in den Höfen einiges an Müll rum. Nein, hier findet sich nichts was irgendwie auch nur ansatzweise nach Pfad, Weg oder sonstwas aussieht.

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ID: 3265409

                          Ich gehe etwas unschlüssig die Straße zurück und treffe auf zwei ältere Frauen, Ich zeige auf dem Handy wo Ich lang will, sie schütteln ungläubig den Kopf und wollen mir einen anderen Weg zeigen. Ich bleibe aber hartnäckig, und schließlich schickt man mich direkt in einen der Hinterhöfe... und tatsächlich, da geht es hoch.

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ID: 3265410

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ID: 3265411

                          Ich gewinne an Höhe, stoße auf einen Weg, die Richtung stimmt. Dann wieder nicht. Ich versuche mich weglos, der Hang sehr steil, unzählige umgefallene Bäume, mehr klettern als gehen, etwas abenteuerlich. Irgendwann erreiche Ich schließlich doch noch den richtigen Weg und krabbel aus den Büschen. Warum leicht wenn es auch auf die harte Tour geht. Ich muss wohl ziemlich verrissen ausgesehen haben, mit diversen Schleifspuren an der Hose, verschwitzt, bedeckt mit einer Schicht aus Staub, Erde Blättern und Moosen. Die Jäger die hier auf einer Wiese rumstehen mit Gewehren und Hunden schauen etwas verdutzt, nehmen mich aber nicht aufs "Korn".

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ID: 3265412

                          Ab hier wird es dann zumindest "wegtechnisch" einfach, aber ohne Handy geht hier nix, man würde nicht wissen welchen Weg man nehmen soll. Ich bin hier auf teils ausgewaschenen Pisten in meist schlechtem Zustand unterwegs, mir gefällt es, Ich bin ja gerne abseits ausgetretener touristisch erschlossenen Gegenden unterwegs. Ein älterer Herr knattert auf einem uralten Motorad heran stellt, den Motor ab und wir "unterhalten" uns kurz, die Verständigung "etwas" holprig. Entweder hatter er zuviel-oder Ich zu wenig getrunken. Also Rakia.

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ID: 3265414

                          Blick nach Nordwest, im Tal liegt Yakoruda
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ID: 3265415

                          Hier giebt es mehrere Bienenstöcke, Ich sah zwei Personen mit einem UAZ Buchanka (Буханка​), dem russischen "Kastenbrot" herantuckern, die sich dort betätigten.

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ID: 3265416

                          Ich komme an einem kleinen Friedhof vorbei, sowas gefällt mir ja immer. Auch hier in dieser entlegenen Region leben Menschen. Und sterben Menschen.

                          Ein Friedhof, eine schöner Ort um für immer zu ruhen
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ID: 3265420

                          Es giebt hier viele Weggabelungen, immer wieder schaue Ich aufs Handy, improvisiere, nehme öfters mal "auf gut Glück" irgendwelche Pfade. Ich durchquere mehre kleine Ansammlungen von Häusern, Menschen sehe Ich wenige.

                          Was mir generell immer wieder in Bulgarien aufgefallen ist das überall Müll rumliegt, teils richtige Müllhalden, oft außerhalb der Dörfer wo alles abgeladen wird was man nicht mehr braucht. Aber auch hier, auf diesen einsamen Wegen, haufenweise leere Bier- und Getränkedosen, wirklich überall. Trinken bis Dose leer-fallen lassen-nächste Dose aufreissen-trinken bis leer-fallenlassen-nächste Dose aufreissen... so kommt es mir jedenfalls vor.

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                          Ich komme gut voran, in der Nähe des Örtchens Ortsevo (Орцево) treffe Ich doch tatsächlich auf ein bulgarisches Pärchen mit Rucksack die eine Nacht in der unbewirtschafteten Hütte Zaslon Veliijca (Заслон “Велийца) verbringen möchten.

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ID: 3265421

                          der Ort Ortsevo (Орцево)
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ID: 3265427

                          die Hütte Veliijca (Заслон “Велийца). Ist sehr schön hier, die Hütte in gutem Zustand, es giebt eine Quelle
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ID: 3265425

                          Beschilderung des E8
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ID: 3265426

                          Hier stoße Ich auch wieder auf den E8 der hier sogar beschildert ist. Das Wetter ist wunderbar, teils sonnig, angenehm warm. Da mich mein weiterer Weg in die Nähe von zwei Dörfern führen wird halte Ich es für besser mir hier schon einen Platz fürs Zelt zu suchen. Ich verbringe einen schönen Abend bei Sonnenschein, Würzenudeln mit Zwiebeln, Knoblauch und "Käsewurst", Zahnschmerzen und lausche den Klängen des "Chalga" der von den Dörfern zu mir herüberschalt. Лека нощ.

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ID: 3265433

                          Zeltplatz 6
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ID: 3265431

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ID: 3265430

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ID: 3265429

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Größe: 5,51 MB
ID: 3265432

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                          • qwertzui
                            Alter Hase
                            • 17.07.2013
                            • 3133
                            • Privat

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                            #14
                            Zahnschmerzen, ich fürchte der Grund für den vorzeitigen Tourabbruch

                            "die Hütte Veliijca (Заслон “Велийца). Ist sehr schön hier, die Hütte in gutem Zustand, es giebt eine Quelle"

                            Wie ist das dort mit den Quellen und dem Wasser? Hast Du die Strecke so durch Ortschaften gelegt, dass du dort auffüllen konntest?

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                            • Dotti
                              Erfahren
                              • 05.04.2023
                              • 439
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                              Zahnschmerzen, ich fürchte der Grund für den vorzeitigen Tourabbruch
                              Ja, das war letztendlich der Hauptgrund, aber es kam noch ein weiterer hinzu.

                              Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                              Wie ist das dort mit den Quellen und dem Wasser? Hast Du die Strecke so durch Ortschaften gelegt, dass du dort auffüllen konntest?

                              Es giebt immer mal wieder Quellen, Brunnen und kleine Bäche aus denen Ich getrunken habe, in den Ortschaften und Dörfern habe Ich allerdings ganz selten Wasserstellen gesehen. Ich habe im Reisebericht Sentiero Italia etwas dazu geschrieben wie Ich es mit dem Wasser mache, Du wirst es vermutlich schon gelesen haben, und genau so habe Ich es auch auf dieser Wanderung gehandhabt:

                              https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...17#post3253617

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                              • Pfad-Finder
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 18.04.2008
                                • 12151
                                • Privat

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                                #16
                                Sehr schön! Ich werde den Fortgang beobachten.

                                Wie waren denn so die Temperaturen in den Bergen? Ende Oktober/Anfang November ist ja eine eher unübliche Zeit fürs Bergwandern. Hattest Du nur "Glück", dass noch kein Schnee lag, oder ist das eher normal?
                                Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                • Dotti
                                  Erfahren
                                  • 05.04.2023
                                  • 439
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                  Sehr schön! Ich werde den Fortgang beobachten.

                                  Wie waren denn so die Temperaturen in den Bergen? Ende Oktober/Anfang November ist ja eine eher unübliche Zeit fürs Bergwandern. Hattest Du nur "Glück", dass noch kein Schnee lag, oder ist das eher normal?
                                  Ich denke Ich hatte schon Glück mit dem Wetter, die Temperaturen kann Ich Dir leider nicht so genau sagen, Ich denke mal Nachts so im mittleren einstelligen Bereich auf 2700m, tagsüber in der Sonne richtig warm, vieleicht 15 Grad, eher mehr. Im weiteren Verlauf in den Rodopen auch deutlich unter Null Grad, auf der zweiten Wanderung Anfang Januar lag auch einiges an Schnee. Das kommt alles noch. Wegen eventuellem Schneefall hatte Ich mir schon Gedanken gemacht, mich aber nicht weiter damit beschäftigt. Also wann dort der erste Schnee fällt weiß Ich nicht. Ich bin ja immer unvorbereitet und planlos unterwegs, halte mir aber immer die Option offen gegebenenfalls den gleichen Weg zurück zu gehen oder wieder in tiefere Regionen runterzusteigen falls es zu ungemütlich wird, wie zum z.B. vom Pass direkt runter zum Belmeken Stausee.

                                  Die Jahreszeit ist eher unüblich für eine Wanderung in den Bergen, das sehe Ich auch so, aber für mich ist sie perfekt. Auch unter Berücksichtigung aller möglichen Risiken. Bin öfter in den Wintermonaten in den Bergen unterwegs, da muss man halt etwas flexibel sein. War grade im Mai für vier Wochen in den Pyrenäen unterwegs, geht auch. Vieleicht schreibe Ich da auch noch einen Bericht. Mit Schnee rechne ich zu der Jahreszeit aber immer.

                                  Siehe z.B. hier:
                                  https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...51#post3263351
                                  oder hier:
                                  https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...t3263361​​

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                                  • Dotti
                                    Erfahren
                                    • 05.04.2023
                                    • 439
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Tag 7: 29 km // 656 Hm rauf // 705 Hm runter

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7773.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3265588
                                    ©OpenStreetMapContributors

                                    Am 6. November 2023 werde Ich mal wieder von Sonnenstrahlen geweckt. Das macht einfach unheimlich glücklich. Da könnte Ich mich echt drann gewöhnen. Heute ist der 7. Tag meiner Wanderung durch die Rodopen. Es ist angenehm warm, fühlt sich an wie Spätsommer, obwohl es ja schon Anfang November ist. Da merkt man das man doch sehr viel weiter im Süden unterwegs ist.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2050.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,98 MB ID: 3265589

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2051.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3265592

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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2053.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,37 MB ID: 3265591

                                    Das gehen ist einfach-die Gedanken auch. Wegzeichen des E8, gesponsort von der Europäischen Union, zeigen mir den Weg, auf kyrillisch und englisch.

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                                    Kurz bevor Ich das Dorf Zlataritsa (Златарица) erreiche kommt mir ein recht großer Hund entgegengestürmt, laut bellend. Ich also umgehend meine "Pfeife" im Mund und schon dabei Luft zu holen um ordentlich reinzupusten, da dreht er plötzlich um und rennt davon. Mmmm, meiner Erfahrung nach, je größer der Hund-desto mehr "Angsthase". Ich geh also weiter, da kommt er schon wieder, bellt, aber haut wieder ab Richtung Dorf.

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                                    Dort ist alles ruhig, alle vermutlich ermüdet von Chalga, Rakia und ähnlichem. Bulgarisches Dorfleben. Der Hund gibt mittlerweile Ruhe. Er jault-Ich rede. Natürlich auf deutsch. Anfassen oder streicheln lässt er sich nicht. Ich mach mich weiter auf der Piste, er folgt mir und geht nun zwei Meter neben mir her, Ich freue mich sehr über meine Begleitung.

                                    Mein Weg führt mich bei sanftem auf und ab teils durch Wald, teils durch offene Landschaften, die Sonne scheint, der Himmel blau, Pause. Der Hund nimmt zwei Meter entfernt Platz, Ich werfe ihm eine Wurst zu, ohne "Käsefüllung", die scheint ihm zu schmecken und er verschlingt sie umgehend. Straßenhunde haben halt immer Hunger. Naja, dann bekommt er halt noch eine, und ein bischen von meinem Brot. Ich begnüge mich derweil mit meinen Keksen, Kaffee und Zahnschmerzen. Beim gehen nehme Ich sie kaum wahr, aber beim ruhen, im sitzen und speziell im liegen doch unangenehm, schmerzhaft.

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                                    Weiter geht`s. Ich höre Motorgeräusche und bald taucht ein klappriger Lastwagen hinter mir auf, auf der Ladefläche stehen drei Männer. Dunkle Gestalten. Sie fahren vorbei, halten, machen irgendwas im Wald, fahren weiter, halten wieder, laden Holz auf, so geht das eine ganze Weile. Jeder muss sehen wo er bleibt. Dem Hund scheint das zu gefallen, er schließt sich den Männern an und Ich bin wieder alleine unterwegs.

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                                    Mein Wasser geht langsam zur neige und Ich denke es wäre gut wenn Ich mal wieder einen Brunnen oder so finden würde, auf der Karte ist nichts verzeichnet. Und siehe da, kurz darauf komme Ich an diesem Schild vorbei: "вода". Ich kanns kaum fassen. Ich setzte meinen Rucksack ab, nehme meine leere Wasserflasche und schlage mich ins Gesträuch, sieht erstmal nicht so aus als ob es hier Wasser giebt. Ich gebe nicht auf und kurze Zeit später finde Ich tatsächlich eine kleine Quelle.

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                                    Gut "getrunken" geht es sich auch wieder viel besser, Ich genieße jeden Schritt, freue mich über den schönen Wald, das warme Wetter, das Ich hier bin, in Bulgarien, in den Rodopen. Und das sich alles bisher so gut fügt, ohne große Planung, ohne Vorbereitung. Dem Mensch und dem Leben ein bischen Raum geben, zum atmen, zum leben, zum wandern, hier und jetzt.

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                                    Ich komme an diesem Turm vorbei, eher ein Gerüst, sieht etwas wackelig und morsch aus, der TÜV Süd hätte sicher schon alles weiträumig abgesperrt und Warnschilder aufgehängt. Aber wir sind in Bulgarien. So kletter Ich mal hoch, eine Aussicht von oben habe Ich leider nicht, die umliegenden Bäume versperren die Sicht.

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                                    Ich erreiche Karatepe (Каратепе), eine kleine Siedlung an der Straße die von Welingrad (Велинград) zum Dospat Stausee (язовир Доспат) führt. Es giebt kaum Autoverkehr, einige Menschen werkeln an einem Haus. An der Kurve steht ein kleines Gebäude, sieht aus wie ein Magazin. Davor sitzen einige Gestalten die offensichtlich schon einiges "getankt" haben. Es handelt sich um keine Tankstelle. Sprit brauch Ich keinen, also geh Ich weiter, über die Straße, in einen Feldweg Richtung dem Stausee Golyam Beglik (язовир Голям Беглик).

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                                    Seit ein paar Kilometern merke Ich das irgendwas mit meinem rechten Schuh nicht stimmt und jetzt, bei näherem hinsehen erkenne Ich, das sich die Sohle teilweise abgelöst hat. Egal, Ich hab Kleber, Kabelbinder und diverse Schnüre dabei so ist das vorerst "kleine" Problem gelöst.

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                                    Hinter mir kommt plötzlich und unerwartet ein Auto, ein Golf älteren Baujahres, angetuckert. Der Herr, auch älteren Baujahres, hat anscheinend auch "vollgetankt", kurbelt das Fenster runter und redet auf mich ein, Ich versteh natürlich mal wieder nix. Irgendwann wird klar das er mich mitnehmen möchte. Ich gebe ihm zu verstehen das Ich gerne laufen möchte, er scheint Zweifel zu haben das Ich hier zurechtkomme und wo Ich schlafen werde, fährt dann aber von dannen.

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                                    Es ist schon später Nachmittag und Ich halte es für besser mir einen Platz fürs Zelt etwas abseits zu suchen um weiteren "Hilfsangeboten" zu entgehen. Das gelingt nur mittelmäßig. An einem kleinen Fluß finde Ich einen Platz auf einer Wiese unter Bäumen, in der nähe eine Feuerstelle, leere Bierdosen... keine guten Voraussetzungen für eine ruhige Nacht.​
                                    Zuletzt geändert von Dotti; 20.06.2024, 16:01.

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                                    • blauloke

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                                      • 22.08.2008
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                                      Ein Bericht aus Bulgarien, freut mich.
                                      In Bulgarien war ich mal für ein paar Tage in Plovdiv wegen Arbeit.
                                      Habe leider sonst nichts vom Land gesehen.
                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                      • Dotti
                                        Erfahren
                                        • 05.04.2023
                                        • 439
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                                        Tag 8: 27 km // 718 Hm rauf // 712 Hm runter

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                                        ©OpenStreetMapContributors

                                        7. November 2023. Tag 8. Die Nacht war wirklich nicht gut, Ich habe kaum Schlaf gefunden, das lag aber weder direkt oder indirekt an den leeren Bierdosen an der Feuerstelle in der Nähe, noch an den zwei "Gefährten" die spätabends noch die Piste entlangfuhren und mir mit ihren Scheinwerfern durch den offenen Zelteingang ins Gesicht leuchteten. Sondern an Schmerzen. Zahnschmerzen. Mittlerweile überlege Ich wie Ich weiter vorgehen soll. Ich befinde mich in einer einsamen, abgelegenen Region, einen Zahnarzt werde ich vermutlich hier nicht auftreiben. Öffentliche Verkehrsmittel giebt es soweit Ich weiß in dieser Gegend nicht, schon gar nicht um diese Jahreszeit. Der nächste Bahnhof wäre Welingrad oder Peschtera, jeweils ca. 30 Kilometer Luftlinie entfernt.

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                                        Ich bringe mich erst mal in die "Horizontale", da sieht die Welt schon ganz anders aus, die Schmerzen erträglich. Es ist kalt, die Landschaft ist mit Raureif überzogen, eine wunderbare Stimmung. Der Kaffee dampft, Nebel steigt von den Wiesen langsam auf als die Sonne hinter den Bergen hervorkommt. Es geht erstmal auf einem Waldweg hinauf bis auf 1800 Meter, das Wasser in den Spurrillen ist gefroren. Unterwegs finde Ich einen Brunnen der nicht in der Karte steht, das bedeutet: Pause, Kaffee trinken, obwohl Ich erst seit ein paar Minuten unterwegs bin.

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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2091.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,33 MB ID: 3266166

                                        Der Weg führt mich durch einen Weiler, ein Bauer ist schon auf den Beinen und grüßt freundlich, hier finde Ich auch wieder einen weiteren Brunnen mit Wasser, mache aber keine Pause. Genug Kaffee. Vorerst. Immer wieder krame Ich das Handy hervor um mich zu orientieren, so finde Ich den richtigen Weg Richtung See. Am Wegesrand sind öfter kleine Wiesen mit Feuerstellen zu sehen die anscheinend auch ab und an genutzt werden. Ich komme an einigen verlassenen Höfen und Häusern vorbei, es ist aber niemand hier.

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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2092.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,34 MB ID: 3266168

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2095.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,02 MB ID: 3266167

                                        Die Piste ist angenehm zu gehen und schlängelt sich abwärts Richtung See. Erst wollte Ich am Nordufer Richtung Straße, gehe aber kurze Zeit später am Südufer entlang.

                                        Eine Fahrspur führt um den See, es ist sehr waldig, hier wird einiges an Holz abgefahren, tiefe Spuren von schwer beladenen Transportern haben den Weg zerfurcht. Ausblick auf den See hat man kaum. Aber ab und an finden sich Pfade zum Ufer, mit kleinen Wiesen, dort es giebt auch einige Feuerstellen, selbstgebaute Tische und Bänke, im Sommer ist hier vermutlich viel Betrieb. Die Sonne scheint, Ich setz mich also erst mal ans Ufer. Gut für die Seele, schlecht für meine Zahnschmerzen. Kälte ist besser.

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                                        Meiner Schuhsohle scheint es egal zu sein ob kalt oder warm, sie hat sich mittlerweile komplett abgelöst, meine Versuche sie halbwegs in Position zu halten mit diversen "Bastelarbeiten" funktionieren zwar, ist aber keine Dauerlösung, schon gar nicht für die nächsten 300 Kilometer. Durch Ortschaften, um mir neue Schuhe zu kaufen, würde Ich vermutlich auch nicht kommen. So wird es für mich immer klarer das die Tour hier, am Stausee Golyam Beglik, ihr Ende nehmen wird.

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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_E2118.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,87 MB ID: 3266172

                                        Ich freue mich aber erstmal auf die letzte Nacht im Zelt. Es finden sich ab und an Grill- und Rastplätze, letztendlich entscheide Ich mich für eine kleine Landzunge, mit direktem Blick auf den See, "Botev 12" heißt anscheinend der Platz. Eine Quelle mit Wasser finde Ich in der Nähe. Bleibt nur noch die Frage wie Ich von hier weiterkomme. Die eine Möglichkeit ist entweder laufen auf Waldwegen, die zwar in der Karte existieren, aber ob auch "in echt"? Da wäre Ich in meinem Zustand sicher zwei Tage bis nach Peschtera (Пещера) unterwegs. Ich denke Ich werde versuchen der Straße die von Dospat nach Norden führt zu folgen, vieleicht würde mich ja auch jemand mitnehmen. Mit diesem getroffenen "Entschluss" und zwei Ibus fühle Ich mich richtig gut und ziehe gedanklich, ein bischen wehmütig, einen Schlussstrich unter diese Wanderung. Für dieses mal. Aber Ich würde ja wiederkommen, das war mir klar.

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                                        Und während Ich den Abend mit Essen, Rückreise planen und weiterem "nichtstun" verbrachte, überlegte Ich schon wann und wie Ich diese Reise fortsetzen könnte. Swilengrad hatte Ich noch nicht "abgeschrieben".​
                                        Zuletzt geändert von Dotti; 23.06.2024, 20:35.

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