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Der zehnte Tag. Es ist der 13. März 2024. Morgens habe Ich mich noch an dem Sonnenaufgang erfreut, während des Tages wurde und blieb es allerdings eher kühl, wolkig und windig. Es ging erst mal rauf auf den Monte Verde, dann wieder runter... dann mal wieder irgendwo rauf... ein stetiges auf und ab. Unterwegs kam Ich an dem Biwacco Paolo Massi vorbei, es machte einen gepflegten Eindruck. Es gibt zwei Schlafmöglichkeiten und wäre sicherlich ein guter Ort um Schutz zu suchen bei schlechtem Wetter oder die Nacht dort zu verbringen. Und es gab Schokolade-zumindest als Ich dort war ... falls nicht- Ich habe sie nicht gegessen... Wasser gibt es allerdings dort nicht.
Kaffeetrinken morgens im Zelt, etwas was Ich nicht missen möchte und deshalb auch bereit bin den Trangia mitzunehmen, und, nachdem der Gaseinsatz letzthin kaputt gegangen ist ihn wieder als Spirituskocher zu betreiben. Und wisst ihr was? Es ist großartig! Hatte Ich irgendwie ganz vergessen in dieser zeit- und leistungsoptimierten Welt... dieses langsame und fast geräuschlose aufwärmen und kochen... da bei mir der Faktor Zeit keine Rolle spielt ist es für mich perfekt.
Zeltplatz 9 am nächsten Morgen
Blick vom Monte Verde nach Norden auf meinen Zeltplatz 9
Blick zurück vom Monte Verde auf den Lago Di Montedoglio
Schön, dass du meinen Bericht auch mit liest!
GPX-Dateien kann man auch hier anhängen und dann wie Bilder an einer Stelle im Bericht einfügen. Dort erscheint dann diese Karte, die bei meinen Tagen immer dabei ist. Und jeder, der den Track haben will, kann ihn sich dort gleich runter laden.
Hallo Dotti.
GPX-Dateien kann man auch hier anhängen und dann wie Bilder an einer Stelle im Bericht einfügen. Dort erscheint dann diese Karte, die bei meinen Tagen immer dabei ist. Und jeder, der den Track haben will, kann ihn sich dort gleich runter laden.
Wafer
Danke für den Tip Wafer, Ich habe die gpx-Datei im ersten Post eingefügt. Falls es mit dem download nicht klappt sag gerne nochmal Bescheid.
Richtung Bocca Trabaria traf Ich an einem Unterstand einen Italiener, einen der ganz wenigen Menschen die Ich auf meiner Tour traf. Er war mit einer Machete "bewaffnet" und hatte sich den Weg nach oben "freigeschlagen".
Ab dem Pass Bocca Trabaria wurde es dann eher unschön, um nicht zu sagen nervig... der Weg komplett vermatscht, verschlammt, aufgeweicht und zertreten und aufgewühlt von unzähligen Hufen von Tieren, ein umgehen unmöglich. Das ganze zog sich über mehrere Kilometer. Ich war echt angep**st. Aber so ist das halt, irgendwann hatte Ich, im warsten Sinne des Wortes, auch diesen Abschnitt abgearbeitet. Ich war jetzt in der in der Region Umbrien / Marcken angekommen.
Es wurde bereits dunkel und Ich hatte immer noch keinen Zeltplatz gefunden. Wie es so ist, ein Zeltplatz der vor einer Stunde von mir noch als ausgeschlossen betrachtet wurde wäre jetzt gradezu perfekt. Die Kriterien sanken immer weiter. Irgendwann fand Ich dann doch noch einen mal wieder halbwegs ebenen Platz. Ich habe dort sehr gut geschlafen.
Am Tag 11 wanderte Ich Richtung Monte Nerone, den Ich übermorgen erreichen wollte. Er zeigte sich morgens schon beim Sonnenaufgang bei klarem, leicht bewölktem Himmel.
Bei Licht besehen war beim Zeltplatz gar nicht mal so schlecht, die Sonne schob sich langsam über den Bergkamm, erreichte mein Zelt allerdings nicht so das Ich es nass einpackte.
Monte Nerone bei Tagesanbruch
Kaffeetrinken. Klaro.
Zeltplatz 10 am nächsten morgen bei Sonnenaufgang
Bis zum Pass Bocca Seriola war der Weg noch recht schön, danach lief Ich die nächsten 10 Km meistens auf einer Schotterpiste. Hat mich aber gar nicht so sehr gestört wie Ich erst dachte. Es ist ab und zu einfach ganz angenehm für mich nicht bei jedem Schritt hinschauen zu müssen wo man hintritt sondern einfach gehen kann und seinen Gedanken freien Lauf lassen. Das Wetter war schön, angenehm warm, die Sonne schien meistens, die Landschaft hat mir gefallen. Wasser gibt es außer am Pass allerdings nicht.
Heute ist es bewölkt, grauer Himmel, der Monte Nerone ist nicht zu sehen und dichte Wolken umhüllen ihn. Erstmal geht es hinunter zur Passstraße. Dort finde Ich unerwarteterweise einen Supermarkt so das Ich ein paar Lebensmittel einkaufen kann. Dann steige Ich auf einem angenehm zu gehendem Bergpfad in weiten Serpentinen auf den Monte Nerone, den Ich schon vor Tagen gut erkennen konnte, hinauf.
Ab und und schafft es die Sonne durch die Wolken zu brechen und erzeugt schöne Lichtflecken in der Landschaft. Teilweise kann Ich meine Route der letzten Tage erkennen wo Ich herkam. Weiter oben finde Ich auch immer mal wieder Wasser.
Das Refugio Corsini ist geschlossen, die Wintersaison ist wohl schon vorbei und die Sommersaison hat noch nicht angefangen. Gut für mich. Alles ruhig hier, Ich treffe keine Menschen. Ab hier geht der Weg einfach nur auf der Skipiste grade hoch, fast bis zum Gipfel. Das letzte Stück ist mit Seilen gesichert.
Oben ist alles in Wolken, Sichtweite kaum existent, es weht ein eiskalter wind so das Ich auf der anderen Seite gleich wieder runtersteige. Teils auf Schotterpiste, teils auf steilem und steinigen Bergpfad Richtung Pieia
Blick zurück auf den Monte Nero
Das kleine Dorf Pieia ins Talende eingebettet
Blick Richtung Pianello welches am Taleingang liegt
Ab dem kleinen Dorf Pieia welches ganz am Ende des Tales eingekesselt zwischen Bergen liegt folge Ich einem schmalen, teils etwas ausgesetztem Bergpfad der sich am Berghang entlangschlängelt bis Ich ca. 3 Km vor Pianello eine winzige Fläche finde die grade so groß ist das mein Zelt hinpasst. Perfekt.
Morgens wieder alles grau und diesig, dicke Nebelschwaden hängen in den Berghängen, es wirkt und riecht nach Herbst. Mich freut es. Ich mag den Herbst.
Ich wander bergab durch das Dörfchen Castello Cerreto Richtung Pianello. Aus den Schornsteinen mancher Häuser steigt Rauch auf, es riecht nach verbrantem Holz. Eine wunderbare Stimmung. In Pianello kaufe Ich etwas Käse, Tomaten, Zwiebeln und Brot ein, dann geht es weiter. Erst auf einem Pfad, später auf einer Asphaltstraße hoch Richtung Mona.
Pianello
Dort habe Ich dann die Abzweigung verpasst weil Ich irgendwas interessantes im Ohr hatte, also Hörbuchtechnisch, so das Ich einen Umweg, diesmal unfreiwillig, ging. Etwas später traf Ich wieder auf den SI und ab hier wurde es dann etwas "herausfordernd". Ich erinnerte mich wieder irgendwo mal gelesen zu haben das der Abschnitt über den Monte Petrano Richtung Cagli ziemlich zugewachsen und überwuchert ist.
Hier steht was dazu: https://www.vasentiero.org/stage/pieia-cagli
Da finden sich Aussagen wie: The stage presents numerous criticalities... the path is very little beaten and therefore often invaded by brambles and vegetation, making it often difficult and challenging to identify, also because of the poor signage (keep an eye on the GPS track)... the climb to the plateau before Monte Petrano is really tough and leg-breaking, the slope leaves no respite and the vegetation doesn't help either.
Uiuiui, na das klingt ja "interessant"... Ganz so schlimm empfand Ich es dann nicht aber es war schon recht steil, rutschig, die Wegführung teils nicht ganz klar, Ich hatte ständig irgendwelches Zeugs im Gesicht, Stolperstricke aller Art in Form von dornigen Ranken und Ähnlichem zerrten an mir und bearbeiteten mich von allen Seiten und erschweten den Aufstieg. Eine Machete, oder besser eine Motorsäge wären gut gewesen... Ich will nicht wissen wie es hier im Frühjahr aussieht wenn alles wächst und sprießt. Aber etwas Gutes hatte die Angelegenheit. Als Ich mal Pause machte und auf meinem Rucksack saß und Schokolade futterte traute Ich meinen Augen kaum: Ich sah auf dem Boden ein kleines Klappmeser liegen! Wie habe Ich mich darüber gefreut nachdem Ich ja meines verloren hatte. Es war etwas angerostet aber sehr scharf.
Jede Pause ist auch mal zu Ende, Ich acker weiter und Irgendwann war Ich oben und Ich sah... nüschte. Dicker Nebel, Sichtweite praktisch nicht vorhanden. Mit Handy in der Hand legte Ich die nächsten ca. 2 Km zurück, anscheinend über weitläufige Weideflächen, krabbelte unter einem Stacheldrahtzaun durch da Ich kein Tor fand. Wegweiser oder Markierungen fanden sich nicht. Dafür aber das Gipfelkreuz-Immerhin.
Der Abstieg war zwar auch recht steil und steinig aber problemlos. In Cagli kaufte Ich in einem Supermarkt für die nächsten 10 Tage Lebensmittel.
Cagli in sicht
Der Weg von Cagli aus soll wohl auch teils recht zugewachsen und teils unpassierbar sein. https://www.vasentiero.org/stage/cagli-cantiano
Auszüge der Beschreibung der Etappe: currently, the conditions of the track are sometimes disastrous and there are dangerous sections. Aha.
Ich bin zwar einiges an italienischen Wanderwegen gewohnt aber darauf hatte Ich eher weniger Bock so das Ich mir einen anderen Weg suchte der direkt wieder hoch in die Berge führte, ausgeschildert als Cammino Cappuccini. Auf schönem Pfad verließ Ich Cagli wieder, der Rucksack jetzt doch wieder richtig schwer. Zuerst sah es nicht so aus als würde Ich hier einen Platz fürs Zelt finden, rechts und links vom Weg überall dichte Vegetation, aber dann tauchte Plötzlich eine kleine Weidefläche wie aus dem nichts vor mir auf, Ich war echt erleichtert. Ausblick auf Cagli, den Monte Nerone und den Monte Petrano. Ich war überglücklich!
Der Tag 14, es ist der 17. März 2024. Ein Tag wie er mir gefällt. Nachts über mir nur der Sternenhimmel, unter mir die Wolken, der Übergang der klaren und kalten Nacht, während der Mond immer mehr verblasst, bis sich während der Morgendämmerung langsam aus der grauen Masse der Landschaft Konturen herausarbeiten und die Sonne aufgeht. Draussen unterwegs sein von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Einfach ins "Blaue" hineinen, dem Tag, und dem Leben, Raum geben und sehen wo es mich heute "hinverschlägt"... das ganze bei mir wie immer "planlos", aber glücklich.
Morgens werde Ich von "getrappel" geweckt, Ich hab den Eindruck der Boden bebt ein bischen... was ist los? Aha, eine größere Herde Rehe hat sich eingefunden und die Jungtiere toben wild hin und her. Aus dem Zelt heraus kann Ich sie eine ganze Weile aus nächster Nähe beobachten.
Ich steige über größtenteils baumlose Hügel immer weiter hoch, es findet sich nur ab und zu eine Pfadspur, dafür viele Tierpfade, aber die Richtung ist klar. Manchmal sind die Tore an den Weidezäunen dermaßen mit Draht umwickelt das Ich sie nicht aufbekomme so das Ich teils der Piste folge. Dadurch habe Ich schöne Aussichten auf den Monte Petrano und den Monte Nerone. Es ist ja Sonntag, das Wetter gut, und so treffe heute Ich immer mal wieder auf kleinere und größere Gruppen von Tageswanderern.
Monte Petrano
im Vordergrund der Monte Petrano, dahinter der Monte Nerone
Gegen Mittag treffe Ich wieder auf den Sentiero Italia. Als Ich mich Richtung Monte Catria orientiere kann Ich zum ersten mal in der Ferne die schneebeckten Gipfel der Sibilini Berge, das Ziel meiner Wanderung, erkennen. Ca. 65 Km Luftlinie entfernt.
Aufstieg zum Gipfel des Monte Catria
Am Rifugio Della Vernosa angekommen, entscheide Ich spontan den SI zu verlassen und auf den Monte Catria zu steigen. Es ist schon früher Abend als Ich den Gipfel erreiche, pünktlich zum Sonnenuntergang. Es weht ein kalter Wind aus Westen, Ich muss alles anziehen was Ich habe während Ich das Plateau erkunde und die Landschaft bestaune die Ich in den letzten Tagen bewandert habe und die Ich in den nächsten Tagen noch durchqueren werde.
Sonnenuntergang im Hintergrund die Sibilini Berge im Süden
Tolle Tour durch den wenig bekannten Apennin mit wunderbaren Zelt- und Kocher- Fotos. Dieses Draufloswandern mit Zelt trifft voll meinen Geschmack. Vielen Dank fürs teilen.
Tolle Tour durch den wenig bekannten Apennin mit wunderbaren Zelt- und Kocher- Fotos. Dieses Draufloswandern mit Zelt trifft voll meinen Geschmack. Vielen Dank fürs teilen.
Ich kann nicht umhin, das alles gleich nochmals zu bestätigen
Tolle Tour durch den wenig bekannten Apennin mit wunderbaren Zelt- und Kocher- Fotos. Dieses Draufloswandern mit Zelt trifft voll meinen Geschmack. Vielen Dank fürs teilen.
Gerne, es freut mich das es Dir gefällt Stefan, Ich werde weiter von meiner "Planlosigkeit" mit viel Zeit berichten
Ich kann nicht umhin, das alles gleich nochmals zu bestätigen
Vielen Dank Dir Lina, und allen Anderen die anscheinend gerne hier lesen. Das freut mich sehr. Hätte gar nicht gedacht das der Bericht doch so viel Anklang findet. Ich werde weiter berichten.
Heute wirds wieder mal etwas "italienisch-abenteuerlich". Der Morgen ist recht ungemütlich, der Wind tracktiert das Zelt von Westen her, Wolken peitschen über das Plateau des Monte Catria und der Sonnenaufgang findet eher "fragmentartig" statt. Im Zelt aber ist es angenehm, vor dem Wind bin Ich gut geschützt.
draussen Wind-drinne Kaffee
Zeltplatz 14 am nächsten Morgen
Mal was zum Zelt.
Ich war ja die letzten Jahre immer mit einem Unna unterwegs. Weil es auf den letzten Touren etwas gelitten hatte stand es mir nicht zur Verfügung und Ich brauchte ein neues Zelt. Hilleberg ist mir mittlerweise zu teuer so das Ich mir kurzentschlossen ein Durston Gear X-Mid 1P mit Solid Inner bestellte, eher als Notlösung, vor meiner Tour in den Norden letzten Jahres. Die Verarbeitung ist sehr gut-trotzdem war Ich etwas skeptisch. Ein Zelt ohne viel Spannleinen und Ähnlichem? Aber je mehr Ich das Zelt nutze, bis jetzt ca. 80 Nächte, desto mehr bin Ich davon überzeugt. Im Wind schlägt es sich sehr gut, Ich würde fast sagen ähnlich wie das Unna, der Aufbau bei Wind ist für mich deutlich einfacher. Ich nutze es mit zwei sogenannten Z-Poles die man dazu bestellen kann da Ich nur einen Trekkingstock dabei habe. Nur das Material des Bodens ist für meine Zwecke etwas zu empfindlich, es hat bereits einen Riss, den Ich aber überklebt habe. Ein Footprint will Ich nicht-Ich mag es einfach und unkompliziert.
Ich hatte vor bei dem Dörfchen Isola Fossara wieder auf den Sentiero Italia zu stoßen-das gelang mir auch, allerdings etwas anders als "geplant". Bei immer schlechter werdendem Wetter und mittlerweile dichtem Nebel stieg Ich mehr oder weniger weglos ohne irgendwelche visuelle Referenz nach Süden runter, traf mal auf eine Piste, mal auf eine pfadähnliche Spur, fand ab und an mal eine verblasste Markierung und verstieg mich mehrmals auf felsigen, schmalen Graten die bei dem Wetter nicht zu empfehlen sind, mehrmals musste Ich umkehren. Alle paar Meter schaute Ich aufs Handy um den Weg zu finden, trotzdem stellte Ich immer wieder etwas konsterniert fest das Ich anscheinend wieder mal auf einem anderen Pfad unterwegs war als Ich wollte. Egal-die Richtung stimmte zwar nicht wie Ich es mir vorstellte-aber, es ging bergab. Das ist ja schon mal gut. Der Pfad sehr steil und rutschig, dazu kaum sichtbar, Dornenranken und Äste "piesakten" mich gehörig, auch das Wetter wurde immer unschöner, zwischenzeitlich schüttete es wie aus Eimern. Also das volle "Programm". Schließlich packte Ich meinen Stock weg und hangelte mich an den dünnen Bäumchen festhaltend hinab, mehr rutschend als gehend. Sowas kann man sich nicht vorstellen wenn man es nicht mal selber erlebt hat. Wanderurlaub in Italien abseits der bekannten Wege-definitiv ein Abenteuer.
Hier traf Ich auch wieder auf den Cammino Cappuccini, auf dem Ich ja schon beim verlassen von Cagli teilweise unterwegs war. Scheint ein schöner Weg zu sein, zumindest die Teile die Ich gesehen habe. Mein Eindruck: Gut markiert, neue Beschilderung, 400 Km. Hier gibt es mehr Infos, auch auf deutsch: https://www.camminodeicappuccini.it/de/
Ab Isola Fossara war Ich dann wieder auf dem SI, der verlief erstmal im Tal neben dem dem Fluß entlang, dann ansteigend auf einem guten Pfad am Berghang eines wie Ich teilweise sehen konnte schönen Tals entlang.
Das Wetter zog mal wieder zu und es begann zu regnen, also richtig zu regnen, dazu immer stärker werdender, böiger Wind, etwas unangenehm. Einen Platz für mein Zelt fand Ich erstmal nicht-Ich hätte alles genommen. Mittlerweise war Ich "Klitschenass", von Oben bis Unten. Als Ich eine ebene Grasfläche erreichte zögerte Ich nicht lange und stellte sofort mein Zelt hin, natürlich komplett dem Wind ausgesetzt der das Angebot gerne annahm und von allen Seiten auf das Zelt ballerte, in Zusammenarbeit mit heftigen Regengüssen. Mir aber egal-drinne wars trocken und, als Ich endlich im Schlafsack lag, auch schön warm.
Ab und an gibt es Tage da möchte Ich gar nicht aufhören zu gehen und wünsche mir insgeheim das diese nie zu Ende gehen. Der Tag 16 war einer davon. Morgens sah es noch nicht unbedingt danach aus. Regen, Wolken, Wind. Nebel. Aber ein Brunnen in der Nähe, das versprach Wasser. Ich meine nicht als Dusche von oben, sondern in der Flasche. Erstmal ausgiebig Kaffee trinken-es ist ja schließlich Dienstag. Danach Würze-Nudeln "unscharf" zum Frühstück, also bildlich gesehen, mit drei Knoblauchzehen und einer halben Zwiebel-Wunderbar! Eins meiner Lieblingsessen auf Wanderungen.
Würze-Nudeln Variante "unscharf"
Der Weg verlief erst auf einem Pfad durch eine vernebelte Landschaft am Hang entlang, dann auf einer Piste. Dann wieder auf einem Waldweg. Ab und an kämpft sich die Sonne durch die Wolken. Ich erreichte Val Di Ranco, eine Siedlung die wohl nur im Sommer belebt ist.
Ab da hat es mir dann so richtig gut gefallen, auch der Nebel verzog sich immer mehr und es wurde richtig Sonnig. Es ging hinauf auf eine baumlose Hügelkette der Ich für 4 Km folgen konnte.
Im Osten war sogar die italienische Adria zu sehen. Es war wiklich schön. Immer wieder blieb Ich stehen und schaute mich um. Hier irgendwo wollte Ich jedenfalls bleiben. Wasser gibt hier oben nicht aber Ich hatte zumindest noch so viel das es bis morgen früh reichen würde.
Ich "trödelte" also weiter vor mich hin. Es wehte allerdings ein kalter böiger Wind der aus Osten ordentlich blies. Kurz vor dem Ende der Bergkette schlug Ich mein Zelt auf und genoß einfach-alles. Den Wind, der mir um den Bart wehte, den Kaffee den Ich trank, das nichtstun und die Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Dankbarkeit.
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