[CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

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    [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

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    Eine Tourenwoche im -- ja wo eigentlich? Ich schreibe mal "Schweiz", das trifft es vielleicht am besten...


    Samstag
    Vier Leute mit unterschiedlichen Vorlieben und Zielvorstellungen treffen sich am Nachmittag auf dem Furkapass: Becks, Vegareve, Mati (ohne ods.net-Konto) und meine Wenigkeit.
    Zusammen spazieren wir gemütlich zur nahen Sidelenhütte (1h) und verbessern unsere Akklimatisation mit Süßmost und Bier. Am Pass gibt es dann noch Abendessen und eine Flasche Rotwein (rot und stark muss er bekanntlich sein, wußten schon die Engländer aus der goldenen Zeit des Alpinismus). Der Parkplatz nahe der Furka-Passhöhe ist gerappelt voll, aber trotzdem ist es ruhig.


    Abendspaziergang zur Sidelenhütte mit dem aus der M****t-Werbung bekannten "Kamel" dahinter


    Ziel und Route für morgen: Groß Furkahorn
    Sonntag
    Früh aufstehen ist doch mühsam... so richtig wach werden wir heute glaube ich erst, als der eine oder andere mehr oder weniger im Sidelenbach steht, beim Versuch diesen zu überqueren.
    Viertel nach Sieben sind wir unter dem Groß-Furkahorn Südostgrat. Unser Eingeh-Dreitausender, Schwierigkeit 4c maximal.

    Urner Granit


    Wir steigen nacheinander in zwei Teams ein. Der Start beinhaltet gleich mit den schwierigsten Teil: Schönes Bewegungsproblem in der ersten Seillänge; die zweite tut sich mit einer luftigen Passage hervor. Dann Gehgelände, aber wir sichern wie besprochen durch. In der Mitte des Grates stehen zwei Türme, die meine Mitstreiterin für einen kleinen Verhauer nutzt ; zurück auf dem Grat folgt wieder Gehgelände mit einigen kurzen Kletterpassagen. Schließlich folgt ein schöner Riß (4b, mittlere Cams angenehm) und dahinter nochmal 30-40m Gelände; obwohl dort keinerlei Sicherung liegt darf ich ordentlich zerren. Wir rätseln, wie man dann auf die bizarre Gipfelpyramide gelangen soll. Aber tatsächlich geht man sie von der überhängenden Seite an; eine (nach zwölf Seillängen) doch ziemlich anstrengende und auch lange 4c, die meine Seilpartnerin tapfer vorsteigt.

    Oberer Grat und Gipfel


    Oben auf dem Gipfel von "wenig Platz" zu sprechen wäre zuviel gesagt: Eine steile Reibungsplatte für die Füße und ansonsten hängt man an zwei Bohrhaken. Also fädeln wir gleich zum Abseilen durch und verschieben die Pause, zumal sowieso eine schwarze Regenwand von Westen auf uns zuhält.


    Es zieht vom Berner Oberland herein...

    ...und verzieht sich schnell Richtung Tessin

    Während ich noch unser Team Schweiz nachhole, ist meine Seilpartnerin bereits unten in einem kleinen Kar. Hier sortieren wir unser Zeug zusammen und ziehen schon mal die Jacken an. Die nachfolgenden Seilschaften tönen auch relativ nervös...
    Im Endeffekt zieht der Regen in wenigen Minuten durch und das Gewittergrollen verlagert sich südseitig ins Tessin. Über einen Schutthang geht es steil hinunter zu einer weiteren Abseilstelle (40m bis auf das Firnfeld, Zwischenstand auf der Hälfte; unter Ausnutzung der 50m Seile reicht es sogar bis jenseits der Randkluft ).



    Freiwillig oder nicht probieren alle vier aus, den Hang runter zu rutschen. Dann folgt eine grasige Hangquerung mit nochmal einem recht steilen Wegstück, der Rest ist dann sorglos. Wir kommen schließlich gegen sechs am Furkapaß an.
    Gegen acht zieht ein fettes Gewitter mit Sturmböen durch Wir hocken alle im Kleinbus und freuen uns, im Trockenen zu sitzen und zuzuschauen, wie Becks Mountain Hardware Zelt die Böen abreitet. Erwähnte ich bereits unser gutes Timing heute?

    Montag
    Die Beratung gestern hat ergeben: Monte Rosa Südseite (Lyskamm, Dufour, ...) statt Lauteraarhorn oder ähnlichem.

    Also ist heute Fahrtag:
    - den Furka runter
    - den Simplon rauf
    - um Lago Maggiore und Ortasee herum
    - über den kleinen, aber feinen Paß "La Colma"
    - das Val Sesia rauf
    - Gepäck an die Talstation wuchten (Aufstieg by fair means scheint nicht drin zu sein)
    - Auto auf den Talparkplatz verlegen
    - drei Sektionen Seilbahnfahren


    Wir werden auch nicht jünger

    Schließlich latschen wir mit unseren Kleiderschränken auf dem Rücken noch eine Stunde bis in ein verschneites Kar in Sichtweite der Mantova-Hütte und stellen dort auf 3450m die Zelte auf.


    Unser Basislager


    Lysgletscher, gleich neben der Zeltapside

    Das neu erweiterte Rifugio Città di Mantova

    Dienstag
    Spaghettirunde, Vorspeise: Erst um halb sieben marschieren wir ab. Von Westen drückt der Wind, aber es ist nahezu wolkenlos. In langsamem Tempo umgehen wir die Gnifettihütte, es gibt ein paar Pausen. Die Parrotspitze soll das erste Ziel sein („die Runde von hinten aufrollen“), liegt aber voll im Windkanal und dichte Wolken werden dort über den Grat gerissen.


    Eiswüste (handgefertigtes Pano)

    Also nehmen wir erstmal die Ludwigshöhe (4340m) ein, die wenigstens noch nicht von den Wolken erfaßt wird.



    Unmittelbar gegenüber lockt das Schwarzhorn (Corno Nera, 4321m), allerdings ist eine steile Firnflanke zu meistern. Ich schnappe mir ein zweites Eisgerät und pickele hoch. Guter Rat ist teuer: Außer eine Eisschraube nach den ersten sechs Metern läßt sich keine Sicherung anbringen bis zu dem Gipfel-Bohrhaken. Dazwischen geht der Weg aber erst gut zehn Meter schräg nach rechts und oben über den Gipfelgrat dann fünfzehn Meter nach links. Zum direkten Abseilen / Toprope reicht unser Seil nicht und der Wind erschwert den Meinungsaustausch zusätzlich.




    Schwarzhorn oder Corno Nero

    Im Endeffekt klettere ich wieder ab, ohne jemanden nachzuholen und wir marschieren zum Balmenhorn weiter. Dort scheint die Sonne, wir rasten und machen ein Gruppenfoto.


    Das Balmenhorn, ein Mikrogipfel mit Biwakschachtel (links) und Christusstatue drauf.


    Endlich mal ein windstilles Plätzchen


    Trickreiche Perspektive: Vorne der Balmenhorn-Fels, hinten das Walliser Weisshorn

    Als nächstes gehen wir noch zur Vincentpyramide. Wir genießen die Aussicht:


    Blick von der Vincentpyramide in die Monte-Rosa-Ostwand; links Schwarhorn - Ludwigshöhe - Parrotspitze

    Unser Hochtouren-Rookie spurt dann mit gutem Zureden durch die Spaltenzone voran und wir kehren noch in der Gnifettihütte auf ein Bier ein.
    Für morgen ist schlechteres Wetter vorhergesagt, danach wieder besser. Allerdings ist die Margheritahütte permanent ausgebucht… es bleibt schwierig.
    Im Nebel erreichen wir die Zelte. Die Sonne kommt wieder heraus und wir kochen. Dann zieht ein Gewitter durch, das sich mit dunkelbraunen Wolken ankündigt und mächtig an den Zelten rüttelt. Und obwohl diese immer wieder lautstark unter den Sturmböen ächzen, schlafen wir ab acht Uhr



    Mittwoch
    Ich werde um kurz vor sechs von alleine wach, die Sonne scheint aber es immer noch sehr windig.



    Also Abbruch, denn die exponierten Grattouren auf unsere Wunschziele sind bei solchem Wetter vielleicht nicht das Richtige. Um halb acht ist alles verpackt und wir wandern zur „Funivia“ hinunter.
    Bereits um halb zehn sitzen wir leicht bekleidet in Alagna hinter einem Cappucino und planen…
    Mati hat erstmal die Nase voll von schwerem Gepäck, Eis, Gewitter und Sturm. Sportklettern ist angesagt: Eine halbe Stunde später stehen wir unterhalb von Riva Valdobbia an der Sesia und packen einen kleinen Kletterrucksack. Wasser und Nußkuchen wird nach dem Kamelprinzip bevorratet, der Rest wandert in den Seilsack oder gleich an den Gurt.



    "Bella Bellissima", die Schönste unter den Schönen wartet auf uns!
    Der Zustieg ist ziemlich verschwiegen, ohne den versante sud hätten wir das nie gefunden.



    Es hat neun Seillängen, drei davon bilden mit 6a+ die Hauptschwierigkeit. Die erste fällt an mich: Von einem Band erstmal paar Meter seitwärts über einen minimalst abdrängenden „Bauch“ und dann auf eine grifflose Platte hoch -- der erste Haken bleibt für mich unerreichbar.


    Ich hasse Platten...

    Wir wechseln die Führung, mit gleichem (Miß-) Erfolg. Mutiges Stützen auf den Sicherer verhindert eine frühzeitige Aufgabe… aber die Länge bleibt ziemlich spannend und meine Begleiterin kämpft bravourös. Ich darf mich den Einstieg rauf-nullen, stehe dafür gleich vor der nächsten 6a+
    Erstaunlicherweise ist diese total harmlos, nach 45m Standplatz an einem schattenspendenden Baum. Pause, mein (Kletter-)Leben ist wieder in Ordnung. Die Bewertung davor, ein Mißverständnis?
    In der vorletzten Länge lauert schließlich die dritte 6a+... und wieder komme ich nicht rauf: Mit vielen guten Tipps und noch mehr unlauteren Tricks erreiche ich den vierten Haken, wo die Steilwand in eine Platte übergeht und schon ein Maillot Rapide vom Rückzug vergangener Seilschaften kündet; wieder muß Mati retten. Danach ist es nur noch eine lapidare 4c zum Ausstieg und wir lassen die Augen schweifen über die Sesia und rüber zu den weißen Monte Rosa Gipfeln.


    Oben -- Blick über das Val Sesia zum Monte Rosa

    Es ist halb sechs, Rückmeldung an Team Schweiz.
    "Give me five" -- der letzte Schluck aus der Literflasche wird noch zweimal geteilt und abwärts geht's: Neun laaange Seillängen Talfahrt in gut siebzig Minuten. Am Auto wartet das Dosenbier und daneben die kühlen Fluten der Sesia.
    Becks & Vegareve sind schon ins Wallis weitergefahren und wollen morgen auf das Lagginhorn. Da brauchen wir uns nicht mehr zu beeilen, wie vereinbart auf den Simplon zu kommen.
    Nächste Stopp ist an einer kleinen Kapelle mit Blick auf den Orta-See; Dinner. Es gibt eine Asiasuppe, dann Ravioli mit Veggie-Wurst und Dosenhering…



    Eine Quell-Fassung spendet wunderbar kühles Wasser und da wir in Italien sind, brauen wir noch einen Instant-Espresso. Dann kommen die Mücken...
    Am Simplon blinken die Sterne, es ist halb zwölf. Ein schöner Ruhetag

    Von der Postbushaltestelle geht's zum Monte Leone, im Hintergrund aber die Fletschhorn-Nordwand

    Donnerstag
    Die Eidgenossen mähen um sechs den Straßengraben und das wo wir mal richtig Ruhetag machen wollten.
    Egal, mich weckt die Sonne dann nochmal gegen neun und wir frühstücken unter stahlblauem Himmel. Nachdem etwas Ordnung eingekehrt ist, spazieren wir über die knallgrüne Paßlandschaft in zehn Minuten zum Klettergarten Simplon. Ich war nur mal Ostern hier oben und hätte ich nie gedacht, dass dieses Schneeloch so lieblich daherkommt! Blumen, wohin das Auge schaut.





    Am Fels hängen allerdings die Trauben hoch, es gibt eine 5c und sonst unter 6a+ nichts. Alles hängt über, oft sind statt kleiner Leisten gar nur Aufleger da. Aber die Touren sind schön und die Umgebung traumhaft. Auch wenn es in den Fingern juckt, wir klettern ganze drei Touren... Am Wandfuß gibt es Kuchen



    Nach Überfall in einem coop treffen wir uns wieder zu viert am Mattmarksee. Es gibt frisches Gemüse Team Schweiz war auf dem Gipfel, vega hat aber ein paar Federn (bzw. Dellen) gelassen. Ein gemütlicher Abend!


    Nach dem Heuschreckenüberfall

    Freitag
    Eilig haben wir es nicht, aber gegen neun Uhr stehen die Autos ordnungsgemäß für zwei Tage frankiert auf dem Parkplatz und wir buckeln die großen Rücksäcke entlang des Stausees bergauf.






    Auf der Randmoräne des Schwarzberggletschers


    Das morgige Ziel vor Augen: Strahlhorn (4190m), der Südgrat bildet die linke Kante im Bild


    Rödelpause, Gletscherzeug anlegen...


    Kurz vor dem Grat, die Biwakschachtel ist liegt links oben auf dem Grat.

    Das Bivacco Città di Luino liegt am Grat auf der Staatsgrenze auf 3582m; der Schwarzberggletscher dorthin ist nicht gespurt. Wir finden ein sehr entspanntes Tempo und sind um 15 Uhr an der kleinen, gelb-blauen Schachtel. Becks hat eine perfekte Spur um nahezu alle Spalten herum geführt, die Aussicht ist famos (Bernina, it. Tiefebene, Schweizer Viertausender...) und wir alle von unserem niedlichen, neuen Zuhause begeistert. Es gibt sogar einen Gaskocher, Solarstrom, Decken und sauber ist es auch.


    Ist es nicht süß?


    Alles tipp-topp... aber für nominell acht Leute schon ziemlich "gemütlich"


    Routenverlauf für morgen

    Alex und ich machen uns ans Schneeschmelzen und braten dabei in der Sonne. Nach einer Weile trete ich dann mal in den Schatten der Hütte und mir wird gleich richtig fies kalt – scheinbar hat der Körper bei der starken Strahlung die eigene Heizung gleich mal abgestellt. Ich ziehe was über und krieche unter die Decken, bis mir so halbwegs wieder warm wird. Großen Appetit habe ich jetzt nicht und auch kurze Wege empfinde ich als total anstrengend. Ist die Akklimatisation vom Monte Rosa schon wieder weg?
    Es gibt Tee, Suppen und Nudeln; gegen halb neun kriechen wir schon in die untere Lager-Etage. Draußen wartet ein Schauspiel an Sonnenuntergang und Sternenhimmel, aber ich bin einfach zu müde und morgen wird es ja anstrengend.

    Monte Rosa im letzten Licht...
    Samstag

    ...und morgens in den ersten Sonnenstrahlen.


    Wir starten erst nach sechs Uhr. Das Strahlhorn scheint so nah, es sind keine 700 Hm mehr! Doch zuvor muss das Schwarzberghorn traversiert werden, etwas ausgesetzt über ungünstig geschichtete Platten – unser Rookie ist beschäftigt.


    Aufbruch!


    Plattenschleichen, Hangeln oder Reitgrat... seilfreier Kaltstart

    Mir fällt vor allem der Firnanstieg danach schwer, ich bin wirklich nicht gut akklimatisiert. Die erste Felsstufe ist dagegen leichter als gedacht und um neun Uhr langen wir dann auch am Einstieg bei P.3883 an.


    Bekannte Berge nebenan...


    Die nächste Felsstufe hat auch eingangs UIAA I-II, ist aber weniger ausgesetzt

    Mit Sicherungsmaterial und dem viel zu schweren Rucksack behängt umgehe ich ersten den Felsturm (Gedenkplakette). Oben zum Südgrat zurück wird der Fels wieder besser und ein Seilstück in einer Sanduhr markiert den ersten Stand. Hurra, geht doch!


    Los geht's


    Der einzige Haken in der gesamten Tour

    Ich hole Mati nach; Becks steigt an meinen placements vor und holt Vegareve nach. Jeder nur ein Halbseilstrang… so schaut unsere (materialsparende) Strategie aus. Den nächsten Stand richte ich nach bestimmt vierzig Metern an einem dicken, orange gestrichenen Schlaghaken ein. Jetzt darf gelegentlich mal richtig geklettert werden, die Sache beginnt Spaß zu machen.



    Nach den ersten zwei Längen gibt es allerdings keinerlei weitere Hinweise auf andere Begehungen. Es wechselt zwischen schuttigem Gehgelände, großen kippeligen Blöcken und richtig schönem steilem Fels bis vielleicht UIAA III. IVer Stellen sind eher Versehen.



    Nach acht oder neun Seillängen übernimmt Alex die beiden letzten Seillängen mit dem ihm bekannten, verblüffend einfachen aber IMHO ziemlich trickreichen Ausstieg. Hier kommen dann auch mal die Eisschrauben zum Einsatz -- endlich mal eine verläßliche Zwischensicherung
    Um sechzehn Uhr stehen wir auf P.4143, der Südschulter des Strahlhorns und umarmen uns. Das war eine lange, einsame Bergtour!

    Grat zum Strahlhorn-Hauptgipfel

    Aber noch sind wir keineswegs unten… ich werfe mal "5h Abstieg" in die Runde und ernte ungläubiges Staunen bei den Mädels. Zuerst ist der Hauptgipfel zu überschreiten; Becks nimmt alle ans lange Seil und sichert die kurze IIer-Kletterei zum Hauptgipfel auf 4190m vorbildlich ab.


    Long way home...

    Ab 17 Uhr geht es nur noch runter, zweitausend Höhenmeter.
    Wieder findet Alex eine gute Route durch die doch vorhandenen Spalten. Ich bin durchaus froh, einfach als "Bremser" (dazu bin ich ja gewichtsmäßig auch prädestiniert ) hinterlatschen zu dürfen.



    Wir rasten mehrfach; unter dem P.3144, der Allalin- und Hohlaubgletscher trennt, wenden wir uns dann südostwärts dem „Glacier Trail“ zu. Damit erreichen wir mit Stangen markiert den Schwarzbergkopf. Endlich können Seil und Gurt in den Rucksack. Meine Seilkameradin ist fertig, die Uhrzeit schon fortgeschritten (halb neun?). Becks und Vegareve laufen vor, wir langsamer hinterher durch die Grashänge ins Tal. Mit Einbruch der Dunkelheit haben wir den Fahrweg an der Schwarzbergalp erreicht und zu meiner Verblüffung ist erstmal ein Vollbad im Wassertrog angesagt! So erfrischt schafft sie auch die restlichen zwei Kilometer zum Parkplatz. Wir stoßen mit zwei Büchsen Bier an. Diese werden aber nicht mehr ausgetrunken…
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 19.08.2015, 07:48.
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  • Flachlandtiroler
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    #2
    AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

    Die Bilder für die beiden letzten Tage kommen noch.

    Wer möchte, kann schon mal die detaillierte Routenbeschreibung und vor allem die tollen Fotos in Becks ausführlichem Artikel anschauen
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    • opa
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      • 21.07.2004
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      #3
      AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

      schaut super aus! glückwunsch (und auch ein bisschen neid) zu der tollen woche!

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      • Tie_Fish
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        • 03.01.2008
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        #4
        AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

        Pah, schei** Bericht, schei** Fotos - ich will da überhaupt nie hin und bin kein bisschen neidisch!! So! ich sitze lieber hier und schwitze...
        Grüße, Tie »

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        • willo
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          #5
          AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

          Scheint eine super Woche gewesen zu sein. Die Fotos sind spitze.
          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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          • Flachlandtiroler
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            #6
            AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
            Die Bilder für die beiden letzten Tage kommen noch.
            Jetzt sind sie da
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            • Tie_Fish
              Alter Hase
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              #7
              AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
              Jetzt sind sie da
              Fünfzehn Sterne.
              Grüße, Tie »

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                #8
                AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                Pah, schei** Bericht, schei** Fotos - ich will da überhaupt nie hin und bin kein bisschen neidisch!! So! ich sitze lieber hier und schwitze...
                +1! ausserdem war ich schon im winter über den normalweg auf dem strahlhorn, was eh viel spannender ist als so ein blöder grat. und wenigstens auch nicht so verflixt einsam
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                  #9
                  AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn



                  Ganz großes Kino!!

                  Mit sind leider diesen Sommer die Tourenpartner abhanden gekommen (was müssen die Männer auch plötzlich alle Väter werden ). So muss ich mich wohl damit begnügen, mir neidisch eure Bilder anzuschauen, und mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen.

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                  • Flachlandtiroler
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                    • 29004
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                    Da mir das in den letzten zehn Jahren oder länger nicht mehr passiert ist, würde ich gerne mal die Akklimatisation thematisieren und Ursachenforschung betreiben.

                    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                    [...]

                    Alex und ich machen uns ans Schneeschmelzen und braten dabei in der Sonne. Nach einer Weile trete ich dann mal in den Schatten der Hütte und mir wird gleich richtig fies kalt – scheinbar hat der Körper bei der starken Strahlung die eigene Heizung gleich mal abgestellt. Ich ziehe was über und krieche unter die Decken, bis mir so halbwegs wieder warm wird. Großen Appetit habe ich jetzt nicht und auch kurze Wege empfinde ich als total anstrengend. Ist die Akklimatisation vom Monte Rosa schon wieder weg?
                    Es gibt Tee, Suppen und Nudeln; gegen halb neun kriechen wir schon in die untere Lager-Etage. Draußen wartet ein Schauspiel an Sonnenuntergang und Sternenhimmel, aber ich bin einfach zu müde und morgen wird es ja anstrengend.
                    Samstag
                    [...]

                    Mir fällt vor allem der Firnanstieg danach schwer, ich bin wirklich nicht gut akklimatisiert. Die erste Felsstufe ist dagegen leichter als gedacht und um neun Uhr langen wir dann auch am Einstieg bei P.3883 an.
                    Unser Höhenprofil sah so aus: (Höhe tagsüber / Schlafhöhe)
                    Sa 0-2700m / 2400m
                    So 2400-3100m / 2400m
                    Mo 200-3400m / 3400m
                    Di 3400-4300m / 3400m
                    Mi 200-3400m, meist um 1400m / 2000m
                    Do 600-2200m, meist um 2000m / 2200m
                    Fr 2200-3500m / 3500m
                    Sa 2200m-4200m / 2200m
                    • Zwei problemlose Nächte auf 3400 müßten doch reichen, um drei Tage später auf 3500m zu übernachten?
                    • Oder baut man die Höhengewöhnung in den tieferen Lagen so schnell wieder ab?
                    • Oder doch ein Sonnenstich? Würde ich eigentlich aufgrund der Symptomatik ausschließen...
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                      #11
                      AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                      wenn an deiner akklimatisation was zu bemängeln ist, dann der grosse sprung von 2400 auf 3400 schlafhöhe.
                      ansonsten: nein, so schnell baut man das nicht wieder ab. vielleicht warst du einfach überanstrengt oder es war schlichtweg nicht dein tag. nur die höhe kann es eigentlich mMn nicht gewesen sein.
                      experience is simply the name we give to our mistakes

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                        • 14.03.2003
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                        #12
                        AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                        Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                        nein, so schnell baut man das nicht wieder ab. vielleicht warst du einfach überanstrengt oder es war schlichtweg nicht dein tag.
                        Der Donnerstag war ein richtiger Ruhetag.
                        Der Freitag war zwar ein längerer Aufstieg (1400 Hm) und es hatte 'nen Mittelgroßen Rucksack, aber wir sind recht gemütlich gegangen und ich habe mich bis oben wohl gefühlt. Ins Schwitzen gekommen bin ich da nicht, keinen höheren Puls gehabt o.ä.

                        Das "nicht mein Tag" kenne ich wie gesagt bislang nicht.
                        nur die höhe kann es eigentlich mMn nicht gewesen sein.
                        Das denke ich auch, was kommt dennnoch in Frage?

                        Das Szenario mit dem relativ schnellen Höhenaufstieg habe ich je bei fast 100% meiner Bergtouren, weil es halt für einen langen, kontinuierlichen Bergaufenthalt oder ständige Wochenendtouren bei mir nicht reicht.
                        Ich war eigentlich der Ansicht, dieses Problem für mich im Griff zu haben...
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                        • Gast180628
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                          #13
                          AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                          intenetlaiendiagnose: tolle tour! :-)
                          magen/infekt/tagesform/zuweniggetrunken/sonne/wasneueschronisches/
                          - 2 tage faul unten:k.a., eher nich. lässt sich wahrscheinlich nich als umfrage lösen

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                          • Flachlandtiroler
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                            • 14.03.2003
                            • 29004
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                            Zitat von wonderrenter Beitrag anzeigen
                            magen
                            Weniger Appetit, sonst keine Hinweise darauf
                            infekt
                            Keine Kopfschmerzen, kein Husten, keine erhöhte Temperatur (mir war nur sterbenskalt -- Schüttelfrost ist auch anders glaube ich), Atemwege frei
                            tagesform
                            siehe #12
                            zuweniggetrunken
                            Das kann natürlich sein, ist aber fast immer so.
                            Ich füge mal hinzu: Das Schmelzwasser da oben hat mies geschmeckt, wenn auch keine vegetativen Folgen gehabt.
                            sonne
                            Trifft zu, die ballerte ordentlich
                            wasneueschronisches
                            ?
                            2 tage faul unten:k.a., eher nich.
                            danke.
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                              • 28.06.2008
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                              #15
                              AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                              Ich hatte das schon zwei mal recht ähnlich. Dazu kamen bei mir noch leichte Magenprobleme. Einmal im Altai in recht ordentlicher Höhe, einmal auf Kamtschatka in geringer Höhe. Zuerst dachte ich an Höhenkrankheit bin mir aber heute recht sicher, dass es ein Sonnenstich war. Beide Male hat Schlafen und im Schatten liegen sehr gut geholfen.
                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                              • Vegareve
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                                • 19.08.2009
                                • 14389
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                                #16
                                AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                                Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                                oder es war schlichtweg nicht dein tag. nur die höhe kann es eigentlich mMn nicht gewesen sein.
                                Das glaube ich auch, zumal ich allgemein viel weniger Kondition habe als FLT und absolut null Probleme mit der Höhe in der Woche hatte (gut, wir hatten einen Viertausenden mehr, aber nur als Tagestour). Es gibt solche Tage und ausserdem war dein Vorstieg doch Spitze .
                                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                • Flachlandtiroler
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                                  • 14.03.2003
                                  • 29004
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                                  #17
                                  AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                                  Zitat von willo Beitrag anzeigen
                                  Sonnenstich
                                  [...]
                                  Beide Male hat Schlafen und im Schatten liegen sehr gut geholfen.
                                  Schlafen im Schatten, ist notiert
                                  Nur genau das hab' ich ja dann auch quasi gemacht

                                  Zitat von Vegareve
                                  Das glaube ich auch, zumal ich [...] absolut null Probleme mit der Höhe in der Woche hatte (gut, wir hatten einen Viertausenden mehr, aber nur als Tagestour).
                                  Das war ja mein Haupt-Ansatzpunkt: GGü. meinem Höhenverlauf hattet ihr diesen "Durchhänger" an Mi/Do nicht:

                                  (Flachlandtiroler)
                                  Mi 200-3400m, meist um 1400m / 2000m
                                  Do 600-2200m, meist um 2000m / 2200m
                                  (Becks & Vegareve)
                                  Mi 600-3400m, meist über 2000m (Simplon) / 1500m
                                  Do 1500-4000m, meist über 3000m (Lagginhorn) / 2200m

                                  Allerdings wart ihr ja an den Wochenenden davor auch schon mal öfter in den Bergen...
                                  Meine Reisen (Karte)

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                                    • 12.03.2012
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                                    #18
                                    AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                                    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                    zumal ich allgemein viel weniger Kondition habe als FLT und absolut null Probleme mit der Höhe in der Woche hatte
                                    kondition und höhenanpassung haben nichts miteinander zu tun. abgesehen davon, dass man sich beim akklimatisieren nicht überanstrengen sollt, was bei gemeinsamem gehen dann doch nen akklimatisationsvorteil für den konditionell stärkeren geben kann.

                                    OT: flachi, schiebs auf die sonne und geh von nun an nur noch bei schlechtwetter in die berge
                                    experience is simply the name we give to our mistakes

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                                    • Vegareve
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                                      • 19.08.2009
                                      • 14389
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                                      OT:
                                      Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                                      kondition und höhenanpassung haben nichts miteinander zu tun.
                                      Ich finde schon. Sonst könnte Becks nicht so manche spontane Tour machen, die andere halb ins Krankenhaus bringen würde. Oder wie ein anderer Freund, Sa. von D nach Chamonix mitgereist, auf 2900 m gepennt, Sonntag quasi aus Versehen schon auf dem MB gestiegen, während wir noch mit Zeltaufbau am Gouter beschäftigt waren .
                                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                      • Gast180628
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                                        • 08.10.2012
                                        • 510
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                                        #20
                                        AW: [CH, I] Furka, Monte Rosa, Strahlhorn

                                        aus meiner sicht u erfahrung (keine kondidition) trifft der satz voll zu.

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