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Eine kleine Rundreise vom 02.06.-05.06.12
Oder,Neiße, Schlaube und Spree.
Ich muß einfach mal Raus und abschalten. Wenn auch das Wetter nicht so optimal ist, bietet es sich von den Temperaturen her geradezu für eine kleine Radtour an. Ich hatte schon immer das Schlaube-Tal auf meiner Todo - Liste zu stehen und wollte es dieses mal in Angriff nehmen. Überhaupt schien die Gegend dort sehr viel versprechend zu sein. Ist sie auch, wie sich später zeigen sollte.
Schnell sind die Sachen gepackt und die Taschen am Rad befestigt. Zuvor war ich noch ein paar Lebensmittel einkaufen.
Aus den Erfahrungen vom vergangenen Jahr wusste ich, das es Unterwegs mit dem Einkaufen sehr schwierig sein würde. Ich sollte mich nicht täuschen. Weder Geschäfte noch Gaststätten säumten meinen Weg. Von den größeren Städten, wie - Spremberg, Cottbus, Guben usw.mal abgesehen. Wollte man jedoch da einkaufen, hatte man erst mal das Problem, wer passt auf das Fahrrad mit all den verlockenden Sachen auf, damit man in Ruhe einkaufen kann. Nicht immer findet man Jemanden der aufpasst. Ein anderes Dilemma ist, das die Einkaufstempel sich in der Regel am Rande der Städte befinden, und damit meist weit weg von der eigentlichen Route sind. Ja, es ist schon ein Kreuz, wenn man allein Unterwegs ist.
Mein Ausgangspunkt sollte Spremberg sein, und da es schon recht spät am Nachmittag war, beschloss ich bis dort den Zug zu nehmen.
Die erste Hürde die sich für mich auftat, war der Übergang am Bahnhof zum entsprechenden Gleis. Da mein Rad durch das doch relativ schwere Equipment und den Lebensmitteleinkauf, etwas sehr Hecklastig war, war es nicht ganz einfach die Treppen hinab zu nehmen. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, es schiebt von Hinten noch jemand, so das ich schneller voran kam, als mir lieb war. Vom Treppen hinauf steigen, ganz zu schweigen. Hier mußte ich aufpassen, das mir das Vorderrad nicht in die Höh ging. Mit aller Müh gelang es mir aber doch dieses Hinderniss, bestehend aus den Treppen zu meistern.
Im Zug sitzend, fragte ich die Schaffnerin vorsichtig, ob ich denn in Görlitz umsteigen müsste oder der Zug Richtung Cottbus durchfährt. Ich hatte Glück, umsteigen brauchte ich nicht. Zum Dank kaufte ich der Schaffnerin eine Flasche Bier ab und genoss diese. Dafür kam aber ein ganz anderes Ungemach in Görlitz auf mich zu. In Görlitz wechselte das Personal, und statt der netten Schaffnerin, kam nun ein richtiger Stiesel von Möchtegern in den Zug. Nachdem er meine Fahrkarte, sowie die Fahrradkarte kontrolliert hatte,- polterte er auch schon los,- ich muss sofort die Gepäcktaschen vom Rad nehmen! Seine Erklärung war, es könnten ja noch mehr Fahrräder kommen. Nun ja, es könnten...
Nachdem ich ihm erklärte, dass, wenn noch Räder kommen sollten, und die Taschen stören, ich diese dann immer noch abnehmen könnte. Wiederwillig ließ er mich dann in Ruhe.
Mein Gott, Probleme haben die Leute. Obwohl, irgendwie erinnerte mich dieses Ungemach von Schaffner,mit seiner Art und Weise,- vor allem sein Ton - an bestimmte Leute, in einem mir sehr bekannten Forum. Wie sich doch mitunter die Menschen gleichen.
Nun, wie dem auch sei, gegen 19 Uhr erreichte ich Spremberg.
War es in Zittau noch einigermaßen schön mit dem Wetter, so verhieß es hier nichts gutes. Na ja, ich kann es nicht ändern und muss es nehmen wie es kommt. Noch regnet es aber nicht.
Mein Weg führt mich am Rande der Stadt hinaus, zur Talsperre Spremberg. Entlang der Spree geht der Weg durch Kiefernwald und endet als Talsperre wo sich die Spree in einen großen See verwandelt. Ich wundere mich immer wieder darüber, wie schön es doch vor der eigenen Haustür sein kann.
Langsam wird es Zeit sich um ein Nachtlager zu bemühen, denn es ist bereits kurz vor Acht Uhr und der Himmel zieht sich auch immer mehr zu.
Laut meiner Karte ist hier in der Nähe ein Cämpingplatz. Ich brauchte nicht lange suchen bis ich vor dem Schlagbaum stand. Die Anmeldung war nicht mehr besetzt, und ich wollte gerade weiter, als eine Dame erschien und nach meinen Begehren fragte. Da ich nicht gerade aussah, als wollte ich zum Tanzen gehen, gab ich der Dame zu verstehen, ich hätte für diese Nacht ein Plätzchen für mich und meinen Schlafsack. Darauf musterte sie mich, als ob ich von einen anderen Stern käme und gab mir unwirsch zur Antwort,- macht 12,50 €. Auf meiner Nachfrage zur Möglichkeit einer Einkehr in einer Gastronomischen Einrichtung an diesen schönen Ort, wurde diese abschlägig mit dem Hinweis abgetan, -Heute nicht mehr, sondern Morgen. Ich konnte meine Neugier kaum in den Griff bekommen, und stellte noch die Frage nach einer Dusche mit Warm Wasser sowie frischen Brötchen am nächsten Morgen. Ich bemerkte noch rechtzeitig, wie die Dame anfing merklich im Gesicht und am Körper anzuschwellen, so das ich es vorzog mich eilig von ihr zu verabschieden, um den Ort dieser Gastlichkeit schnellstmöglich zu verlassen.

Auf der anderen Seite des Sees gab es noch ein Platz, wo ich mein Glück probieren konnte. Doch dazu kam es nicht mehr.
Nach gut einen Kilometer fand sich eine wunderbare Stelle an einen Seitenarm der Spree, wo ich unbehelligt mein Nachtlager aufschlagen konnte, ohne das ich vom Weg her gesehen werden konnte. So verbrachte ich meine erste ruhige Nacht.
Der neue Tag versprach vom Wetter her nichts gutes. Schnell etwas zum Frühstück gemacht und anschließend das Nachtlager abgebaut.
Meine Tour ging Heute über die Peitzer Teiche und Jänschwalde nach Guben, um an der Neißemündung in Ratzdorf den Tagesabschluss zu finden.
Hier in Ratzdorf findet man die Gemüt und Gastlichkeit, die man sich nach einer Kilometerfressenden Tour sehnt und auch bekommt. Der Ort dieser Gastlichkeit nennt sich die Kajüte, und den kann man mit ruhigen Gewissen weiter empfehlen.
Noch ein Tipp vom Wirt, wo man am besten sein Zelt aufschlägt und schon kann der Tag entspannt ausklingen.
Die Stimmung am Morgen kann nicht besser sein. Je Heller es wird, um so mehr Feuchtigkeit steigt auf und Nebelschwaden ziehen über die Oder. Irgendwie hatte ich bisher Glück, wenn auch nicht gerade die Sonne schien, so blieb der Regen sehr zum Wohlwollen aus.
Heute geht es den Oder-Neiße-Weg bis nach Brieskow-Finkenherd, um dort weiter nach dem Schlaubetal zu radeln.
In Groß Lindow konnte ich doch Tatsächlich eine Bratwurst und eine herrliche Molle zu mir nehmen. Es war ein Angler und Dorffest. Na ja, die Angler waren in der Überzahl. Es fand wohl ein Wettangeln statt, und der der sonst immer auf dem Siegerpodest stand, ging diesmal leer aus. Obwohl dem Aussehen nach, hätte er Standesgemäß schon von Haus aus der Sieger sein müssen. Ausstaffiert von Kopf bis Fuß mit der berühmten Marke von Browning stände ihm dies glatt zu.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie gleichen sich doch die Dinge. Da kannste auch schauen wohin man will, überall wird einen suggeriert, Junge,wenn du das und das nicht hast oder nimmst, dann wird dass eh nichts mit dir.
Nun nachdem ich fürstlich gespeist und getrunken , sowie dem Treiben des Dorffestes genug beigewohnt habe , mache ich mir wieder auf dem Weg.

Weiter auf dem Weg über den Oder-Spree-Kanal nach Rießen, Schernsdorf, Schervenzsee, über dem Hammer zum Gr. Treppelsee.
Hier geht es entlang der Schlaube zum Wirchensee. Von dort nach Groß-Muckrow zum Dörfchen Reicherskreuz. Von hier geht die Strecke nach Pinnow zum Pinnower See und Klein-See, bis man in Tauer ankommt.
Dann geht es weiter nach Peitz durch die Peitzer Teiche.
Es ist eine wahre Freude und Lust, durch diese Gegend zu radeln oder zu Wandern. Obwohl ich auf der ganzen Strecke keinen Wanderer begegnet bin. Interessant ist auch, das ich mehr Radfahrer in dieser Gegend begegnet bin, als auf dem Oder-Neiße-Weg.
Wenn ich allerdings ehrlich bin, dann ist die Gegend um das Schlaubetal und den Peitzer Teichen weitaus schöner als der Oder-Neiße-Weg. Überhaupt führen hier viele Fern-Rad-Wege entlang.

Bevor man 25 Kilometer weiter entfernt von Peitz, mit seinen Teichgebieten, die Spremberger Talsperre wieder erreicht, durchquert man Cottbus. Immer entlang der Spree, die sich ihren Weg durch die Stadt bahnt, fährt es sich wahrhaft Traumhaft. Man findet viele stille Orte wo man verweilen oder gar ungestört übernachten kann.
Müde und abgespannt erreichte ich Schäferberg in der Bühlower Heide. Auf dieser Seite der Talsperre, befindet sich der zweite Campingplatz. In Anbetracht mit der ersten Begegnung mit dem Platz auf der anderen Seite, unterließ ich es vorstellig zu werden. Dafür gab es aber ein sehr gutes Hotel,wo ich essen und trinken konnte. Zum Abschluss des ganzen, gönnte ich mir ein Erdbeereisbecher, der seinen Namen alle Ehre machte.
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Es war bereits 21Uhr 30 als ich eine wunderbare Stelle zum Übernachten fand. Ich war gerade mit dem Aufbau fertig, als es auch schon kräftig zu regnen anfing. Es war so heftig, das ich die halbe Nacht lang nicht einschlafen konnte.
Am Morgen war das Wetter nicht besser, es regnete.
Wie war ich über mein Tarp froh. Ein Luxus ohne Gleichen.
Wenn ich ein Zelt mit diesen Vorbau haben wollte, bzw. Apside, dann käme ich wohl auf gut 4-5 Kg Gewicht. Statt auf ein paar Gramm Mehrgewicht. Das beste ist jedoch, ich kann das Zelt abbauen und die Sachen bleiben trocken. Während ich beim Rad, Tarpstangen mitnehmen kann, habe ich beim Wandern, Trekkingstöcke.

Endlich gegen 10 Uhr beruhigt sich das Wetter und es hört auf zu regnen. Zwei Stunden später sitze ich im Zug nach Zittau, jedoch nicht ohne Hiobsbotschaft, wie kann es auch anders sein. Der Zug hält nicht in Zittau, sondern endet 40 Km vorher.
Schienenersatzverkehr. Danke!
Der Bus hat mich dann doch noch mitgenommen. Einen Wehmutstropfen gibt es trotzdem, ich habe, warum auch immer, eine Acht im Hinterrad. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wie diese zustande kam. Ob es am Gewicht lag?
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