[AT] Wintertraum in Windischgarsten

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  • bjoernsson
    Fuchs
    • 06.06.2011
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    [AT] Wintertraum in Windischgarsten

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    Das Tagebuch eines etwas anderen Winterurlaubs...

    Im Winter 2009 entschlossen wir uns, dem Karnevalstrubel im Rheinland zu entfliehen und die Ruhe in den österreichischen Alpen zu suchen. Wir wollten etwas ganz ruhiges, nichts zum „austoben“. Durch Zufall stießen wir auf die „Villa Sonnwend“ in Windischgarsten. Das Konzept des zum Nationalpark Kalkalpen gehörenden Hotels sagte uns zu. Maike – auf Skiern noch nicht wirklich fit – gefiel das überschaubare, nicht zu schwere Loipenangebot direkt vor der Haustür. Ich freute mich auf eine Schneewanderung in den Bergen. Also buchten wir. Und weil wir uns einmal um rein gar nichts kümmerten wollten, gab’s direkt das Paketangebot „Wintertraum“ (unter anderem inklusive Wanderung zur Hirschfütterung und Schneeschuhwanderung im Nationalpark Kalkalpen).

    Den Wintertraum gab’s dann auch – allerdings manchmal mit der Tendenz zum Winteralbtraum...

    Doch von Anfang an:

    Sonntag, 15.02.2009

    Die Anreise gestalten wir selbstverständlich wieder mit einem Zwischenstopp bei meinem Vater in Oberbayern. Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, aber: Sogar hier liegt Schnee (20, vielleicht sogar 30 Zentimeter), die Loipe ist bereits vor der Haustür gespurt. Das habe ich in fast 20 Jahren noch nicht erlebt...


    Endlich wieder Schnee unter den Skiern!


    Und das bei schönstem Winterwetter in schönster Winterlandschaft!
    Zuletzt geändert von bjoernsson; 06.12.2011, 10:49.

  • bjoernsson
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    #2
    AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

    Montag, 16.02.2009

    Über die A8 fahren wir in Richtung Osten. In aller Ruhe nähen wir uns Österreich, umrunden Salzburg und steuern dann auf den Mondsee zu. Hier verbringen wir unsere Mittagspause. Die tief verschneiten Bänke erlauben zwar kein Sitzen, dafür können wir stattdessen Blesshühner und Reiherenten bei ihren Tauchgängen beobachten. Zunächst sind wir noch etwas skeptisch, ob uns die zahlreichen Lachmöwen nicht unser Mittagessen streitig machen werden – aber sie haben scheinbar jede Menge „Respekt“ vor uns.


    Mittagspause am Mondsee.


    Die Möwen sehen ziemlich verfroren aus.

    Am frühen Nachmittag, mittlerweile hat es kräftig zu schneien begonnen, erreichen wir dann Windischgarsten. Die „Villa Sonnwend“ erfüllt direkt alle unsere Erwartungen. Schon die Annäherung über die Kastanienallee ist wie im Prospekt angekündigt. Unser Zimmer: Riesig! Das Essen: Gut und reichlich!

    Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, brechen wir zu einem kleinen Spaziergang auf. Die Aussicht vom Sonnwendkogel können wir leider auf Grund des Schneefalls nicht genießen. Stattdessen drehen wir noch eine Runde durch den Ortsteil Mayrwinkl. Die Loipen, die direkt an der „Villa Sonnwend“ beginnen, wollen wir dann morgen testen.


    Ein erster Erkundungsspaziergang im dichten Schneetreiben.

    Der Schneefall lässt nicht mehr nach. Abends erfahren wir, dass bis morgen früh weitere 30 Zentimeter Neuschnee im Tal angekündigt sind.

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    • bjoernsson
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      #3
      AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

      Dienstag, 17.02.2009

      Beim Aufstehen stellen wir fest: Es schneit tatsächlich weiter. Erst am frühen Abend, nach über 24 Stunden und rund 50 Zentimetern Neuschnee seit unserer Ankunft, wird es aufhören. Ehrlich gesagt ist das ein Wetter, wie man es sich zwei Tage vor der Ankunft am Urlaubsort wünscht, nicht aber während des Urlaubs – denn ein „vernünftiges“ Ausfüllen des Tages, wie wir ihn uns vor unserer Abreise vorgestellt haben, ist so leider nicht wirklich drin.

      Nach dem Frühstück laufen wir also zunächst einmal nach Windischgarsten. Schließlich müssen wir noch einkaufen. Zurück nehmen wir den Winterwanderweg „Gunst – Sonnwend“. Das bedeutet aber sehr bald, dass wir uns durch bis zu den Knien und manchmal auch darüber hinaus reichenden Schnee vorwärts arbeiten müssen. Sehr bald orientieren wir uns an der noch halbwegs erkennbaren „Gunstloipe“. Dort müssen wir jedoch feststellen, dass aus unserer eigentlichen Tagesplanung – Langlaufen – wohl nichts wird: die Loipen sind total verschneit, eine Spur, wie bereits erwähnt, nur zu erahnen.


      Windischgarsten.


      Die Pfarrkirche St. Jakob.


      Auf dem Winterwanderweg "Gunst - Sonnwend".


      Ein kurzes Nachlassen des Schneefalls öffnet den Blick auf Kalvarienberg (Bildmitte) und Wurbauerkogel (rechts dahinter).


      Das Ziel - die "Villa Sonnwend" - ist im Blick.

      So trocknen wir nach der Rückkehr in die „Villa Sonnwend“ erst einmal unsere Sachen. Maike „kribbelt“ es in den Füßen, schlägt dann eine „Wanderung“ entlang der geräumten Straßen, wo man sich nicht durch die Schneemassen kämpfen muss, vor. Da die Batterien meines Fotoapparats leer sind, „wandern“ wir zunächst noch einmal nach Windischgarsten.

      Die „Straßenwander-Variante“ sagt uns leider überhaupt nicht zu. Und so folgen wir schließlich – mit frischen Batterien für den Fotoapparat, aber ohne die Wanderkarte, die ich in der „Villa Sonnwend“ vergessen habe – einem schmalen, schon „vorgetrampelten“ Pfad parallel zur Sommerrodelbahn aufwärts in Richtung Wurbauerkogel. An der Jausenstation „Wurbauer“ angekommen, lassen wir uns leider von der Ausschilderung verwirren. Richtig wäre gewesen, der Ausschilderung zur Gipfelstation der Bergbahn zu folgen. Von dort hätten wir über einen Fahrweg wieder hinab nach Windischgarsten wandern können (jetzt, mit Blick auf die Karte, sind wir schlauer). Doch wir folgen der Ausschilderung über „Platzl“ (einem Wirtshaus unweit der „Villa Sonnwend“) nach Windischgarsten. Im Weiler Kleiner führt diese Variante dann aber über komplett verschneite Pfade, die wir erstens nicht erkennen können, und von denen uns zweitens auch noch ein Einheimischer abrät („Da reicht euch der Schnee bis zum Bauch“). Also folgen wir der von den Schneepflügen glatt gefahrenen Straße immer weiter abwärts, bis wir auf die „Hengstpassstraße“ cirka zwei Kilometer östlich von Windischgarsten stoßen. Auf dieser treten wir dann den Rückweg an.


      Noch sind wir richtig: Kurz vor der Jausenstation "Wurbauer" am Wurbauerkogel.


      Bei dem Wetter will nicht mal die Katze aus dem Haus...

      Die Wanderung wird zwar nicht in unsere „Allzeit-Bestenliste“ aufgenommen werden, aber sie hat doch Spaß gemacht und war vor allem wegen der Bedingungen (kniehoher Schnee im Aufstieg, spiegelglatte Straße im Abstieg, viel Schnee und Wind, dazu die Unwissenheit, wo wir genau waren und was noch vor uns lag – ohne dass zu irgendeinem Zeitpunkt eine Gefahr vorgelen hätte) eine kleine Herausforderung.
      Zuletzt geändert von bjoernsson; 07.12.2011, 09:39.

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      • bjoernsson
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        #4
        AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

        Mittwoch, 18.02.2009


        Ohne Schneetreiben: Unsere Unterkunft, die "Villa Sonnwend".

        Heute ist endlich Loipentag! Nach einem ruhigen Frühstück und dem Schreiben der ersten Postkarten ist die Loipe gespurt. Bei schönsten Bedingungen (weicher Schnee, Sonnenschein) drehen wir unsere Runde über „Sonnwend-“ und „Gunstloipe“. Wir können das Laufen richtig genießen.


        Noch liegt ein sanfter Morgennebel über der frisch gespurten "Sonnwendloipe".


        Neben der Loipe türmen sich die Schneemassen der letzten beiden Tage.


        Winterlandschaft mit Kalvarienberg.


        Zurück zur "Villa Sonnwend".

        Nach der Mittagspause, die wir wieder in unserem Zimmer in der „Villa Sonnwend“ verbringen, begeben wir uns dann auf eine „große Loipenrunde“: wir beginnen natürlich direkt vor der Haustür mit der „Sonnwendloipe“, nach einer fast kompletten Runde auf dieser biegen wir auf die „Veichltalloipe“ ab, von dieser folgt ein Abstecher auf die „Gunstloipe“, bevor wir die letzten Meter zur „Villa Sonnwend“ erneut auf der „Sonnwendloipe“ absolvieren.

        Besonders die „Veichltalloipe“ gefällt mir sehr gut. Zwar haben wir dort nicht mehr das Wetterglück wie am Vormittag (der Wind bläst uns kalt und kräftig entgegen, es beginnt auch wieder zu schneien), aber landschaftlich ist sie ein wirkliches Erlebnis. Links von uns erhebt sich sanft der Sonnwendkogel, rechts die senkrechten Felswände der Steinwand. Garniert ist die Loipe mit einigen teilweise auch längeren Abfahrten. Die längste wird uns aber vom Wind und dem Schnee in der Spur ein klein wenig „vermiest“: wir müssen richtig arbeiten, um runter zu kommen...


        Auf geht's in's Veichltal!


        Die Steinwand überragt einen Teil des Veichltals.


        Es geht abwärts!


        Die letzten Meter auf der "Veichltalloipe" eröffnen wieder einen wunderschönen Blick auf die "Villa Sonnwend".

        Ich zweifle ja ein wenig an den Kilometerangaben zu den Loipen – sollten diese aber richtig sein, so haben wir heute 28 Kilometer auf Skiern zurückgelegt (zwei mal „Gunstloipe“ á vier Kilometer, zwei mal „Sonnwendloipe“ á fünf Kilometer und ein mal „Veichltalloipe“ á zehn Kilometer). Also doch irgendwann Vasaloppet?

        Jetzt spüren wir beide unsere müden Beine – und gehen fest davon aus, dass wir morgen mit Muskelkater in den Oberschenkeln aufwachen werden...

        Eine kleine „Hiobsbotschaft“ bringt der Tag dann aber leider auch noch mit sich. Die Wanderung im Nationalpark Kalkalpen zur Hirschfütterung, die für morgen auf unserem Programm stand, muss ausfallen. Die Zufahrtsstraße zum „Jagahäusl“, wo die Tour starten sollte, ist wegen Lawinengefahr gesperrt. Schade, denn damit dürfte wohl auch der Hoffnungsschimmer auf eine Wanderung in höheren Lagen (ich hatte mir eine vom „Jagahäusl“ in Richtung Westen ausgeguckt – wobei ich ja auf Grund der Schneemassen sowieso schon meine Zweifel hatte, ob das überhaupt machbar ist) verblasst sein.

        Aber uns scheint es hier noch sehr harmlos „erwischt“ zu haben. Im Restaurant habe ich gerade gehört, dass in einigen Teilen Österreichs das Bundesheer einberufen wurde, um gegen das Schneechaos „anzukämpfen“. Und heute Morgen wurden eine ganze Menge Skigebiete aufgezählt, die auf Grund der starken Schneefälle von der Außenwelt abgeschnitten sind.

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        • bjoernsson
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          #5
          AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

          Donnerstag, 19.02.2009

          Heute erleben wir unsere erste kleine „Loipen-Enttäuschung“ in diesem Urlaub. Wir wollen über die „Pyhrnloipe“ nach Spital am Pyhrn laufen. Laut Loipenplan gibt es einen Start in Windischgarsten, von wo die Loipe östlich der Eisenbahngleise bis Spital am Pyhrn verläuft. Von dort soll es westlich der Eisenbahngleise (gemeinsam mit der „Gleinkerauloipe“) zurück nach Windischgarsten gehen.

          Den Einstieg in die „Pyhrnloipe“ finden wir problemlos. Von der „Villa Sonnwend“ aus laufen wir über „Sonnwend-„ und „Gunstloipe“ nach Windischgarsten. Den Ort müssen wir auf sehr gut ausgeschildertem Weg zu Fuß durchqueren, dann sind wir am Einstieg zur „Pyhrnloipe“.


          Schneelandschaft an der "Gunstloipe".

          Die „Pyhrnloipe“ wird deutlich weniger genutzt als die Rundloipen, auf denen wir bislang unterwegs waren. Eigentlich unverständlich, denn das Laufen dort macht richtig Spaß. Ein paar knackige Anstiege wechseln mit schnellen Abfahrten, dazu hat man tolle Blicke auf die Berge, die Spital am Pyhrn einrahmen: das südliche Tote Gebirge im Westen und die Haller Mauern mit dem alles überragenden Großen Pyhrgas (2.244 Meter) im Osten. Für uns liegen diese jedoch lange Zeit in den Wolken, obwohl über der Loipe die Sonne lacht.


          Das Pyhrntal.


          Verschneiter Bergwald.

          An einigen Stellen ist die Loipe allerdings nicht so ganz überzeugend präpariert, manchmal wirkte sie eher wie eine „Überführungsloipe“. Aber das stört mich jetzt nicht so wirklich.

          In Spital am Pyhrn angekommen, lässt dann aber auch die Ausschilderung der Loipe zu wünschen übrig. Und den von uns angestrebten Rückweg über „Gleinkerauloipe“/westliche Variante der „Pyhrnloipe“ gibt es nicht. Beziehungsweise: nach langem Suchen finden wir die Ausschilderung per Zufall – aber die Loipe ist nicht gespurt...


          Die Stiftskirche in Spital am Pyhrn.

          Also müssen wir uns auf dem gleichen Weg zurück nach Windischgarsten machen. Anfangs ärgert uns das noch etwas – aber letztendlich können wir auch den Rückweg genießen. Diesmal haben wir nämlich die Aussichten, die wir noch auf dem Hinweg vermisst haben: Vor uns liegen die Berge des Sengsengebirges (der höchste Punkt hier: der 1.963 Meter hohe Hohe Nock) im Nationalpark Kalkalpen, später dann auch die Felsspitzen im nördlichen Toten Gebirge. Und hinter uns befreit sich der Große Pyhrgas langsam von den Wolken.


          Auf dem Rückweg nach Windischgarsten.


          Noch hüllen Wolkenfetzen die Berge ein.


          Blick auf das Sengsengebirge im Nationalpark Kalkalpen.


          Der Große Pyhrgas.

          Von Windischgarsten aus (wo wir wieder neue Batterien – diesmal für Maikes Fotoapparat – kaufen müssen) laufen wir über „Gunst-„ und „Sonnwendloipe“ zurück zur „Villa Sonnwend“. Von der „Sonnwendloipe“ aus haben wir dann noch einmal herrliche Blicke auf den Großen Pyhrgas, den Kleinerberg (1.287 Meter) und ins Tote Gebirge – und das alles im schönsten Abendlicht.


          Der Große Pyhrgas.


          Winterliches Alpenglühen.


          Abendhimmel über dem Toten Gebirge kurz nach Sonnenuntergang.

          Hungrig und erschöpft erreichen wir nach 26 Kilometern („Sonnwendloipe“: fünf Kilometer, „Gunstloipe“: vier Kilometer, „Pyhrnloipe“: 17 Kilometer) die „Villa Sonnwend“, duschen schnell und tanken neue Energien beim Abendessen. Und dort gibt es dann noch eine gute Nachricht: Die Wanderung zur Rotwildfütterung wird auf Grund der Wetterbesserung auch am Sonntag angeboten. Also werden wir wohl doch noch Rothirsche in diesem Urlaub zu Gesicht bekommen!

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            #6
            AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

            Freitag, 20.02.2009

            Heute Morgen müssen wir uns zunächst einmal „sportlich“ betätigen. Wir wollen die „Hinterstoderloipe“ „in Angriff“ nehmen. Dafür benötigen wir das Auto – und dieses muss zunächst einmal vom letzten Schnee – ein guter halber Meter – befreit werden. Und während wir den letzten „Altschnee“ vom Dach und den Scheiben „kratzen“, beginnt auch schon wieder der nächste „Neuschnee“ zu fallen. Im Wetterbericht, den wir auf der Fahrt im Autoradio hören, heißt es dann, dass bis Sonntag noch mit bis zu einem Meter Neuschnee gerechnet wird...

            Die Fahrt nach Hinterstoder ist dann auf den langsam immer verschneiter werdenden Straßen ein kleines Abenteuer. Doch wir kommen gut an.

            In Hinterstoder ist der Loipenstart nicht schwer zu finden. Und trotz Schneefalls ist diese bestens gespurt – und wir schnallen uns die Skier an. Maike hat sich zuvor noch mit jemanden von der Loipenaufsicht unterhalten und ein paar Tipps abgeholt.

            Immer leicht bergan laufen wir durch tief verschneite Wälder und kleine Weiler immer in der Nähe der Steyr. Ein kleiner Abstecher führt uns an einer Wildfütterung vorbei, wo wir mit ein bisschen Glück Rothirsche hätten sehen sollen. Leider fehlt uns dieses Glück. So bleibt uns nur, einfach die Ruhe im Wald zu genießen. Man hört nichts – bis auf das Gleiten der Skier über den Schnee, oder, sobald wir stehen, das Fallen der Schneeflocken.


            Begegnung.


            Schneehaube.


            Die Steyr.

            Schneller und einfacher als erwartet erreichen wir dann pünktlich zur Mittagszeit die Jausenstation „Baumschlagerreith“, wo wir uns eine heiße Suppe zum Aufwärmen gönnen. Von dem Panorama, dass uns dort hätte empfangen sollen (das Tal wird von mehreren 2.000ern eingerahmt) sehen wir leider nichts. Dafür kann ich doch schon mein erstes Rothirsch-Foto machen – wenn auch nur von Hirschen im Gehege.


            Rothirsche.

            Zurück ins Tal laufen die Skier dann fast von ganz alleine. Allerdings müssen wir sogar in den Abfahrten noch ein wenig arbeiten – die Spuren sind sofort zugeschneit. Selbst den Luxus, in einer frisch von der Loipenmaschine gespurten Spur zu laufen, können wir nur kurz genießen.


            Ein kurzer Luxus: Die Loipenmaschine fast direkt vor den Skispitzen.

            Zwei kleine Pannen ziehen die Rückfahrt dann doch noch ein wenig in die Länge. Mir „himmelt“ es bei einem total überflüssigen Sturz mal wieder einen Stock – diesmal verbiegt dieser zwar nur (ich kann ihn auch provisorisch zurückbiegen), aber für den nächsten Urlaub sind dann wohl mal wieder neue Stöcke fällig... Und Maike hat nach der „Brötchenpause“ plötzlich Probleme mit ihrer Bindung: der Ski will nicht an ihrem Schuh hängen bleiben. Doch nach ein wenig fluchen und provisorischem durch-die-Gegend-stolpern findet Maike dann die Lösung: ein Eisklumpen verhinderte, dass die Bindung richtig einrasten kann.


            Winterwald.


            Felswand im Schneetreiben.

            Am Weißenbach und an der Steyr entdecken wir dann noch Wasseramseln und beobachten diese kurz.

            Nach 22 Kilometern sind wir zurück am Auto, wo wieder einmal Schnee vom Dach und den Scheiben gefegt werden muss. Die Rückfahrt ist dann ein richtiges Abenteuer: auf und ab und in vielen Kurven geht es über mit hohem Schneematsch bedeckte Straßen.

            In der „Villa Sonnwend“ wird uns dann mitgeteilt, dass auf Grund des vielen Neuschnees und der daraus resultierenden Lawinengefahr die Wanderung zur Hirschfütterung am Sonntag nun auch ausfällt. Und auch, ob die Schneeschuhtour, die für morgen angesetzt ist, stattfinden kann, ist noch nicht sicher.

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            • bjoernsson
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              #7
              AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

              Samstag, 21.02.2009

              Heute Morgen schneit es noch immer. Und so laufen wir nach dem Frühstück zunächst einmal nach Windischgarsten, noch einmal einkaufen. Dabei bekommen wir auch einen Hauch von Fasching mit.

              Es hält uns jedoch nicht lange in Windischgarsten. Stattdessen besteigen wir den Kalvarienberg. Durch Schnee, der bis weit über die Knie reicht, „arbeiten“ wir uns aufwärts – nur um festzustellen, dass die Kapelle auf dem Gipfel geschlossen ist. Aber die Türen hätten wir vor lauter Schnee wohl sowieso nicht auf bekommen. Von der Aussicht, die man von dort oben bestimmt hat, haben wir auf Grund des Schneefalls auch nicht viel – nur die Dächer von Windischgarsten sind schwach erkennbar.


              Unser Ziel: Die Kapelle auf dem Kalvarienberg.


              Vorbei an zahlreichen Heiligenbildchen geht's aufwärts.


              Fast am Ziel.


              Diese Türen bleiben uns verschlossen...


              Ausblick auf Windischgarsten.

              Am Nachmittag steht dann unsere Schneeschuhwanderung auf dem Programm. Die Gruppe ist angenehm klein (nur vier Personen plus Tourenführer). Das Gehen mit den Schneeschuhen ist eine interessante Erfahrung. Allerdings sind die Bedingungen (viel Neuschnee) alles andere als optimal, und so sinken wir tief (stellenweise fast bis zur Hüfte) ein. Das Vorwärtskommen ist ganz schön anstrengend. Unser Tourenführer, Harry, versorgt uns „nebenbei“ mit vielen interessanten Informationen.


              Aufstieg mit Schneeschuhen am Sonnwendkogel-Südhang.


              Runter geht's am Nordhang.

              Während Maike die Schneeschuhwanderung durch den hohen Schnee etwas zu anstrengend findet (sie hat sich das Laufen mit Schneeschuhen einfacher vorgestellt), empfinde ich die Tour bei diesen Verhältnissen als interessante sportliche Herausforderung – wenn auch wahnsinnig anstrengend (zumindest beim Spuren). Besonders das Bergablaufen (eher –gleiten) mit Schneeschuhen bereitet mir einen riesigen Spaß. Ich habe ja schon vorher mit dem Kauf von Schneeschuhen geliebäugelt – während der Wanderung verstärkt sich dieser Wunsch...

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              • bjoernsson
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                #8
                AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                Sonntag, 22.02.2009

                Heute wollen wir zunächst einmal ins Nationalpark-Informationszentrum auf dem Wurbauerkogel. Leider biegen wir einen Forstweg zu früh ab. Anfangs kommen wir noch richtig gut vorwärts: Der Weg – der dann in einen Pfad übergeht – ist anscheinend gestern noch begangen worden. Und so wandern wir durch einen schön verschneiten Buchen- und Fichtenwald aufwärts. Irgendwann weicht die Spur dann allerdings in die falsche Richtung ab. In Richtung Wurbauerkogel weiterwandernd, stehen wir plötzlich in Schneemassen, die uns bis zum Bauch reichen. Fast eine Stunde lang suchen wir nach einer Möglichkeit, unsere Tour in die richtige Richtung fortzusetzen. Doch wir haben keine Chance und so entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten. Der Kraftaufwand ist einfach zu groß, die Ungewissheit, wo genau der Wurbauerkogel-Gipfel liegt, auch. Und so hat sich in diesem Urlaub der Wurbauerkogel – gerade einmal 858 Meter hoch und durch Forstwege erschlossen – für uns zu einem der „Unbesteigbaren“ entwickelt...


                Aufstieg durch Schneemassen auf den Wurbauerkogel.


                Verschneite Buchenäste.


                An dieser Lichtung entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten.

                Nach einer kurzen Pause in der „Villa Sonnenwend“ schnallen wir uns dann noch einmal die Skier unter die Füße. Zunächst laufen wir noch einmal eine Runde auf der „Veichltalloipe“, zum Abschluss drehen wir dann noch eine gemütliche Abschiedsrunde auf der „Sonnwendloipe“.


                Weiden an einem kleinen Weiher.

                Während wir auf den Skier stehen merken wir, dass es scheinbar ein wenig wärmer geworden zu sein scheint. Der Schnee fällt kurzfristig im Mix mit Regen, der Schnee auf den Bäumen beginnt zu tauen und fällt zu Boden, der Schnee auf der Loipe wird ein wenig sulzig. Doch mit zunehmender Tageslänge wird es dann doch wieder kälter.

                Da es – wie schon erwähnt – noch immer schneit (erst nach fast 60 Stunden und knapp einem Meter Neuschnee hört es am Abend auf), bekommen wir vom Panorama wieder einmal nichts zu sehen...

                Zum Abendessen gibt es dann das gebuchte „Schlemmermenü“. Und wir dürfen wirklich schlemmen! Als Vorspeise gibt es zunächst Kartoffelcremesuppe, dann Forellenfilets mit gemischtem Salat. Die Hauptspeise besteht aus Pfeffersteaks mit grünen Bohnen und Röstis, dazu gibt es einen bunten Salatteller. Als Nachtisch wird uns Vanilleeis mit Sahne und Bananen serviert. Dazu gibt es einen Rotwein, nach dem Essen schließen wir mit einem Zirbenschnaps ab.

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                • bjoernsson
                  Fuchs
                  • 06.06.2011
                  • 1863
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                  #9
                  AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                  Montag, 23.02.2009

                  Bevor wir unsere Heimreise antreten können, müssen wir zunächst wieder einmal unser Auto aus dem Schnee buddeln. Und das, obwohl es fast die ganze Nacht lang getaut hat: Ständig hörten wir das Wasser auf die Fensterbank tropfen, hin und wieder sauste auch mal eine Dachlawine am Fenster vorbei.

                  Auf der Rückfahrt lassen wir den Schnee schnell hinter uns.

                  Fazit: Mein erster „Pauschalurlaub“ war Dank des Schneefalls alles andere als pauschal. Auch wenn wir unsere Ideen nicht so umsetzen konnten, wie wir es vor unserer Ankunft gehofft hatten (und manchmal deswegen ganz schön gefrustet waren), so hat doch das freundliche Personal der „Villa Sonnwend“ zu einem rundum gelungenen Urlaub beigetragen.

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                  • Nita
                    Fuchs
                    • 11.07.2008
                    • 1751
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                    #10
                    AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                    Zitat von bjoernsson Beitrag anzeigen


                    Das Pyhrntal.


                    Der Große Pyhrgas.


                    Der Große Pyhrgas.
                    Traumhaft!!!

                    Ich wäre Dir aber nicht böse, wenn Du noch ein paar Trips auslassen und uns über Kanada berichten würdest

                    PS Im gleichen Zeitraum waren wir langlaufen im Graubünden... Ganz ohne Neuschnee, aber bei -30° morgens.
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                    • bjoernsson
                      Fuchs
                      • 06.06.2011
                      • 1863
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                      Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                      Traumhaft!!!
                      Ja - an dem Tag war's der erhoffte "Wintertraum"!

                      Ich wäre Dir aber nicht böse, wenn Du noch ein paar Trips auslassen und uns über Kanada berichten würdest
                      Geduld, Geduld. So viele Berichte (mit Fotos in digitaler Form) habe ich aktuell gar nicht mehr auf Lager. Und dann kommt schon Kanada - versprochen. Zuerst muss ich aber die Bilder noch digitalisieren (das ist immer noch nicht passiert... ).

                      PS Im gleichen Zeitraum waren wir langlaufen im Graubünden... Ganz ohne Neuschnee, aber bei -30° morgens.
                      Na ja, immerhin waren unsere Temperaturen angenehmer!

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                      • MarionMarion
                        Neu im Forum
                        • 15.12.2011
                        • 1
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                        Sehr Sehr schön schaut es dort aus! Bin Froh, denn nächstes Jahr fahren mein Mann und ich auch nach Windischgarsten, allerdings im Herbst. War froh etwas darüber zu lesen, denn ich habe vor unserer Buchung noch nie nie nie etwas von diesem Ort gehört

                        Jetzt bin ich doch etwas beruhigter ;)

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                        • bjoernsson
                          Fuchs
                          • 06.06.2011
                          • 1863
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [AT] Wintertraum in Windischgarsten

                          Zitat von MarionMarion Beitrag anzeigen
                          Sehr Sehr schön schaut es dort aus! Bin Froh, denn nächstes Jahr fahren mein Mann und ich auch nach Windischgarsten, allerdings im Herbst. War froh etwas darüber zu lesen, denn ich habe vor unserer Buchung noch nie nie nie etwas von diesem Ort gehört
                          Ging mir auch so!

                          Man kann sich dort aber wirklich wohl fühlen - der Vorteil ist, dass es nicht sonderlich touristisch ist. Wir überlegen deshalb auch, ob wir im Herbst noch einmal nach Windischgarsten fahren...

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