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Da hatten wir uns aber ein tolles Wetter ausgesucht für unsere vorösterliche Paddeltour auf der Spree: Sonne satt, kaum Wind und trotzdem sollten wir fast alleine bleiben in den folgenden 6 Tagen. Unser Shuttleservice brachte uns am Freitag Abend zum Campingplatz nach Lübben, von wo wir am nächsten Tag starten wollten. Vor uns lag eine ca. 100 km lange Strecke auf der Spree flußabwärts bis nach Fürstenwalde.
1. Tag
Ich hatte mir kurz vor der Tour einen Packboats XT-17 gekauft und war gespannt, wie mein ganzer Hausstand dort hinein passen würde und wie sich das Boot in beladenem Zustand paddeln würde.
Kasimir vor dem Stapellauf
Der XT-17 lässt sich beladen wie ein Kanadier, was ganz praktisch ist, weil man alles von oben einladen kann. Er verwandelt sich aber dank der anklettbaren Persenning ganz plötzlich in ein Kajak.
Die beiden Boote kurz vor dem Start
Das erste Beladen dauert ja immer etwas länger. Ich bekomme meinen Krempel problemlos verstaut und so kommen wir erst gegen 11 Uhr los. Die erste Schleuse erwartet uns schon nach 100 Metern. Wir werden anstandslos geschleust und lassen uns die ersten Kilometer durch Lübben treiben, um ein Gefühl für das Boot und das Wasser zu bekommen.
Daisy mit der besten Aussicht
Besonders die kleine Nervensäge meiner Begleitung braucht die Einfahrzeit, denn noch verfügt sie über eher geringe Paddelerfahrungen.
Unsere kleine Nervensäge
Trotzdem entkommen wir schnell der Zivilisation und finden uns bald in den Weiten des Unteren Spreewalds wieder.
Im Unteren Spreewald
Wir paddeln die Hauptspree hinunter, von der immer wieder tote Seitenarme abzweigen. Anhand dieser Seitenarme kann man gut den alten Verlauf des Flusses nachvollziehen. An der Schleuse Hartmannsdorf, die eigentlich in Selbstbedienung betrieben wird, halten wir ein Pläuschchen mit den freiwilligen Schleusenwärtern. Nach einer kurzen Rast (die kleine Nervensäge und auch wir müssen uns ab und an die Beine vertreten) erreichen wir das Gasthaus Petkampsberg, das für Wasserwanderer einen Biwakplatz bereitstellt. Der Garten des Gasthauses ist noch gut gefüllt und es ist uns auch noch zu früh, schon jetzt den Feierabend einzuläuten. Also fahren wir weiter.
saubere Biberarbeit
Vor Schlepzig biegen wir in das Zerniasfließ ab, wo uns die nächste SB-Schleuse erwartet. Diese wird schon von einer Gruppe Ruderinnen bevölkert, die uns erst skeptisch beäugt, uns dann aber doch eine Mitfahrgelegenheit bietet.
Kurz darauf treffen wir wieder auf die Hauptspree und überlegen uns gerade, wie weit wir wohl an diesem ersten Tag noch paddeln wollen, denn eigentlich läuft bzw. fließt es ja ganz gut. Bis zum Neuendorfer See könnten wir es schaffen. Dachten wir so. Aber dann kommen wir an die Schleuse Neu-Lübbenau. Die ist kaputt, die Schleusentore stehen weit offen. Heisst: Wir müssen umtragen. Das ist ja eigentlich nicht so wild. Alle Klamotten raus, Boot raus, Bootswagen untergeschnallt, alle Klamotten wieder rein, zur anderen Seite gerollt und dort das gleiche Spiel rückwärts. Abgesehen davon, daß trotz aller Theorie mein Bootswagen das Gesamtgewicht von Boot und Gepäck nicht stemmen kann, ist zu allem Überfluss an der Einsatzstelle auf der anderen Schleusenseite eine derart starke Strömung, verursacht durch die offenen Schleusentore, daß wir uns eine andere Stelle zum Einsetzen suchen müssen. Wir irren also etwas am Ufer umher, lassen uns von piekenden Sträuchern den letzten Nerv rauben und sitzen nach einer halben Ewigkeit völlig erschöpft wieder im Boot. Tschüß Neuendorfer See! Wir suchen uns die nächste Gelegenheit, unser Lager aufzuschlagen und verschieben alles weitere auf morgen.
Tagesetappe: 17,5 km
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