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grrr
Mitreisende: sompio; Igelstroem

Sonnabend, 5. Oktober 2024 – Sonntag, 6. Oktober 2024
Vorsichtshalber habe ich diesmal den ganzen Text bereits vollständig aufgeschrieben, bevor ich ihn zu posten beginne, damit es mir nicht wieder so ergeht wie beim vorigen Bericht aus dieser Region (»Ein kalter Hotspot«), der noch unvollendet ist. Wegen der Schwierigkeiten beim Bilder-Hochladen teile ich den Bericht aber in vier einzelne Posts.
Route bei komoot:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1892308320
Die zweitägige Tour ist die mutmaßlich achte in einer inzwischen langen Reihe von Herbst-Overnightern mit dem ODS-User sompio. Geographisch hat sich das alles in der üblichen Igelstroem-Zone zwischen Strausberg-Nord und Strasburg/Uckermark abgespielt, also im nördlichen Brandenburg oder dem angrenzenden mecklenburgischen Binnenland – während der Pandemie war die Grenze zwischen den Bundesländern sogar für kurze Zeit relevant. Wahrscheinlich gab es immer irgendeinen Grund, keinen Bericht zu schreiben.
Diesmal ist gewissermaßen mein Rucksack der geheime Held des Geschehens, das heißt es ist (für mich) ein Bericht über zufällig gelingende Ausrüstungsoptimierung irgendwie abseits der Kaufberatung.
Eines der Leitthemen meiner Berichtsmonologik war ja immer die Frage, auf welche Weise es vielleicht möglich wäre, sich ohne aufwendige Schlafplatzsuche irgendwo auf einer ebenen Fläche von 80 x 200 cm fallenzulassen und am nächsten Morgen unbehelligt weiterzugehen. Wichtig war das deshalb, weil es dadurch möglich wird, in einer zivilisationsnahen Landschaft ohne aufwendige Anreise und ohne ausführliche Urlaubsplanung ins Wandern zu kommen, sozusagen auf dem Laufband der eigenen Bewegungs- und Explorationsbedürfnisse anstelle des Gepäckbandes der Flugreisenden.
Als Nebeneffekt dieser Fragestellung ist daheim eine kleine, aber unfeine Sammlung von Biwaksäcken, Minimalzelten und Spezialtarps entstanden, ohne dass sich ein für alle Wettersituationen geeignetes und außerdem leicht zu tragendes Setup eingestellt hätte.
Diesmal ist immerhin ein logistischer Fortschritt in mehrerlei Hinsicht zu konstatieren. Der im Lychen-Bericht bereits gezeigte britische Radio-Carrier-Rucksack mit seinen anzippbaren Aufsatztaschen hat sich nämlich wiederum als ergonomisch bessere Variante gegenüber dem Berghaus Centurio bewährt. Er hat allerdings wegen der flachen Bauform ›nur‹ ein Gesamtvolumen von schätzungsweise 20+12+12=44 Litern; man muss also mit wenig Schlafsystem auskommen. Das gelingt aber, wenn man den Kunstfaserschlafsack ohne Kompressionshülle unten hineinstopft und andere Dinge wie Pullover, Torsomatte, Biwaksack etc. komprimierend nachstopft. Die Haupttasche ist auf diese Weise schnell gepackt, und alles weitere, was nicht mehr hineinpasst, muss eben in die Aufsatztaschen hineinpassen, möglichst unter rückenfreundlicher Gewichtsverteilung.

Radio Carrier leer, ohne Aufsatztaschen

Vollständiges Setup mit Aufsatztaschen und Isomatte
Die Volumenbegrenzung wird dabei unter anderem deshalb nicht überschritten, weil ich den Gestängebogen-Biwaksack (Snugpak Stratosphere, 1100 g) durch einen Sierra Designs Biwaksack (400 g) ersetzt habe. Da man bei Regenwetter in keinen dieser Biwaksäcke trocken hineinkommt, wird ein das Zelt ersetzendes Tarp benötigt, in diesem Fall ein 2x2 Meter großes DD-Tarp (400 g). Es hat die Funktion, bei trockenem Wetter idealerweise überflüssig zu sein und bei nassem Wetter über jedem denkbaren Liegeplatz sehr zügig aufgespannt werden zu können, und zwar in der Regel mit einer aus der Natur entnommenen Aufstellstange.

Tragegewicht des Schlafsystems demnach insgesamt ca. 2,6 kg:
Schlafsack Nordisk Gormsson –2: 1100 g
Biwaksack: 400 g
Tarp: 400 g
Heringe: 70 g
EVA-Matte Trangoworld 9 mm inklusive Befestigungsgurte: 320 g
Torsomatte 90 cm: 270 g
Experimentell habe ich diesmal auf die Nutzung der Torsomatte verzichtet, habe also (zum ersten Mal in all den Jahren) direkt auf der EVA-Matte geschlafen. Das ist natürlich für mich als Seitenschläfer mindestens gewöhnungsbedürftig, war aber möglich und hat auch nicht zu Schmerzen geführt.
Zudem konnte die Haupttasche des Radio Carrier, gefüllt mit Klamotten, als Kopfkissen verwendet werden. Wegen des Formats 30 x 50 cm passt sie gut in das Kopfende des Biwaksacks und ergibt dann ein brauchbares, hinreichend festes Seitenschläfer-Kopfkissen.
Man sieht hier also eine Reihe von zufällig einmal ineinandergreifenden Neuerungen. Insgesamt lag das Tragegewicht mit Gaskocher-Set, 800 g Lebensmitteln und sonstigem Kram ohne Wasser bei knapp 8 kg, mit Wasser nicht über 9 kg. Wenn man wegen der Kälte die wärmeren Klamotten unterwegs am Leibe trägt, tendiert das typische Tragegewicht gegen 8 kg. Das hat sich insgesamt als angenehm herausgestellt.
Ironischerweise könnte man diese an den Anfang gestellte ausführliche Ausrüstungsdiskussion als einen Reflex auf eine hiesige Feedback-Diskussion über Reiseberichte deklarieren, denn kleinteilige Wegbeschreibungen gelten ja (nicht ganz zu Unrecht) als ermüdend, und die Forderung nach ›Authentizität‹ könnte auch einfach dadurch erfüllt werden, dass jemand berichtet, was ihn unterwegs tatsächlich beschäftigt hat. Mich hat also unterwegs der am Rücken fühlbare Ausrüstungsfortschritt beschäftigt, und außerdem haben wir unterwegs viel über Politik gesprochen, was hier aber nicht authentisch wiedergegeben wird.
Mitreisende: sompio; Igelstroem
Sonnabend, 5. Oktober 2024 – Sonntag, 6. Oktober 2024
Vorsichtshalber habe ich diesmal den ganzen Text bereits vollständig aufgeschrieben, bevor ich ihn zu posten beginne, damit es mir nicht wieder so ergeht wie beim vorigen Bericht aus dieser Region (»Ein kalter Hotspot«), der noch unvollendet ist. Wegen der Schwierigkeiten beim Bilder-Hochladen teile ich den Bericht aber in vier einzelne Posts.
Route bei komoot:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1892308320
Die zweitägige Tour ist die mutmaßlich achte in einer inzwischen langen Reihe von Herbst-Overnightern mit dem ODS-User sompio. Geographisch hat sich das alles in der üblichen Igelstroem-Zone zwischen Strausberg-Nord und Strasburg/Uckermark abgespielt, also im nördlichen Brandenburg oder dem angrenzenden mecklenburgischen Binnenland – während der Pandemie war die Grenze zwischen den Bundesländern sogar für kurze Zeit relevant. Wahrscheinlich gab es immer irgendeinen Grund, keinen Bericht zu schreiben.
Diesmal ist gewissermaßen mein Rucksack der geheime Held des Geschehens, das heißt es ist (für mich) ein Bericht über zufällig gelingende Ausrüstungsoptimierung irgendwie abseits der Kaufberatung.
Eines der Leitthemen meiner Berichtsmonologik war ja immer die Frage, auf welche Weise es vielleicht möglich wäre, sich ohne aufwendige Schlafplatzsuche irgendwo auf einer ebenen Fläche von 80 x 200 cm fallenzulassen und am nächsten Morgen unbehelligt weiterzugehen. Wichtig war das deshalb, weil es dadurch möglich wird, in einer zivilisationsnahen Landschaft ohne aufwendige Anreise und ohne ausführliche Urlaubsplanung ins Wandern zu kommen, sozusagen auf dem Laufband der eigenen Bewegungs- und Explorationsbedürfnisse anstelle des Gepäckbandes der Flugreisenden.
Als Nebeneffekt dieser Fragestellung ist daheim eine kleine, aber unfeine Sammlung von Biwaksäcken, Minimalzelten und Spezialtarps entstanden, ohne dass sich ein für alle Wettersituationen geeignetes und außerdem leicht zu tragendes Setup eingestellt hätte.
Diesmal ist immerhin ein logistischer Fortschritt in mehrerlei Hinsicht zu konstatieren. Der im Lychen-Bericht bereits gezeigte britische Radio-Carrier-Rucksack mit seinen anzippbaren Aufsatztaschen hat sich nämlich wiederum als ergonomisch bessere Variante gegenüber dem Berghaus Centurio bewährt. Er hat allerdings wegen der flachen Bauform ›nur‹ ein Gesamtvolumen von schätzungsweise 20+12+12=44 Litern; man muss also mit wenig Schlafsystem auskommen. Das gelingt aber, wenn man den Kunstfaserschlafsack ohne Kompressionshülle unten hineinstopft und andere Dinge wie Pullover, Torsomatte, Biwaksack etc. komprimierend nachstopft. Die Haupttasche ist auf diese Weise schnell gepackt, und alles weitere, was nicht mehr hineinpasst, muss eben in die Aufsatztaschen hineinpassen, möglichst unter rückenfreundlicher Gewichtsverteilung.
Radio Carrier leer, ohne Aufsatztaschen
Vollständiges Setup mit Aufsatztaschen und Isomatte
Die Volumenbegrenzung wird dabei unter anderem deshalb nicht überschritten, weil ich den Gestängebogen-Biwaksack (Snugpak Stratosphere, 1100 g) durch einen Sierra Designs Biwaksack (400 g) ersetzt habe. Da man bei Regenwetter in keinen dieser Biwaksäcke trocken hineinkommt, wird ein das Zelt ersetzendes Tarp benötigt, in diesem Fall ein 2x2 Meter großes DD-Tarp (400 g). Es hat die Funktion, bei trockenem Wetter idealerweise überflüssig zu sein und bei nassem Wetter über jedem denkbaren Liegeplatz sehr zügig aufgespannt werden zu können, und zwar in der Regel mit einer aus der Natur entnommenen Aufstellstange.
Tragegewicht des Schlafsystems demnach insgesamt ca. 2,6 kg:
Schlafsack Nordisk Gormsson –2: 1100 g
Biwaksack: 400 g
Tarp: 400 g
Heringe: 70 g
EVA-Matte Trangoworld 9 mm inklusive Befestigungsgurte: 320 g
Torsomatte 90 cm: 270 g
Experimentell habe ich diesmal auf die Nutzung der Torsomatte verzichtet, habe also (zum ersten Mal in all den Jahren) direkt auf der EVA-Matte geschlafen. Das ist natürlich für mich als Seitenschläfer mindestens gewöhnungsbedürftig, war aber möglich und hat auch nicht zu Schmerzen geführt.
Zudem konnte die Haupttasche des Radio Carrier, gefüllt mit Klamotten, als Kopfkissen verwendet werden. Wegen des Formats 30 x 50 cm passt sie gut in das Kopfende des Biwaksacks und ergibt dann ein brauchbares, hinreichend festes Seitenschläfer-Kopfkissen.
Man sieht hier also eine Reihe von zufällig einmal ineinandergreifenden Neuerungen. Insgesamt lag das Tragegewicht mit Gaskocher-Set, 800 g Lebensmitteln und sonstigem Kram ohne Wasser bei knapp 8 kg, mit Wasser nicht über 9 kg. Wenn man wegen der Kälte die wärmeren Klamotten unterwegs am Leibe trägt, tendiert das typische Tragegewicht gegen 8 kg. Das hat sich insgesamt als angenehm herausgestellt.
Ironischerweise könnte man diese an den Anfang gestellte ausführliche Ausrüstungsdiskussion als einen Reflex auf eine hiesige Feedback-Diskussion über Reiseberichte deklarieren, denn kleinteilige Wegbeschreibungen gelten ja (nicht ganz zu Unrecht) als ermüdend, und die Forderung nach ›Authentizität‹ könnte auch einfach dadurch erfüllt werden, dass jemand berichtet, was ihn unterwegs tatsächlich beschäftigt hat. Mich hat also unterwegs der am Rücken fühlbare Ausrüstungsfortschritt beschäftigt, und außerdem haben wir unterwegs viel über Politik gesprochen, was hier aber nicht authentisch wiedergegeben wird.
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