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Über den Böhmerwald
Mit Rad und Zelt von Strakonice nach Passau
Schon länger bin ich dabei die Verbindungswege zwischen dem alten Goldsteig in Bayern und dem neuen Goldsteig, Zlatá stezka, in Tschechien für das Kartenprojekt OpenStreetMap aufzunehmen.
2019 habe ich die Hauptroute des Zlatá stezka mit dem Rad abgefahren und 2020 einige Tage den Verbindungsweg CZ 12 von Budweis zum Zlatá stezka erwandert.
Für dieses Jahr wollte ich den am weitesten nach Tschechien hineinragenden Verbindungsweg erledigen und während der Planung ist daraus eine Strecke bis Passau entstanden.
In Niederbayern fehlen ebenfalls noch einige Zuwege zum Goldsteig bei OpenStreetMap und so konnte ich auch dort die Zuwege eintragen.
Selbstverständlich habe ich unterwegs auch die Schutzhütten und Wasserstellen für unsere Schutzhüttenkarte erfasst.
4.10.2023 ----------Von Strakonice nach Nišovice ----------20 km
Meine Anreise habe ich mit dem Zug geplant und ab Schwandorf die Fahrkarte nach Strakonice über die tschechische Bahn gekauft, da die Fahrt so günstiger ist. In Schwandorf mit dem Zubringerzug angekommen, erfahre ich, dass die Bahnstrecke, wegen einer Baustelle, bis Furth im Wald gesperrt ist und ein Ersatzverkehr per Bus eingerichtet ist.
Zweifelnd, ob ich mit dem Fahrrad mitgenommen werde, begebe ich mich zur Haltestelle und frage dort den Busfahrer, ob er mich mit dem Rad und den vier Radtaschen mitnimmt. Trotz der vielen Leute, auch mit großen Koffern, nimmt er mich mit und verstaut mein Rad im Laderaum unter den Sitzen. Viele Passagiere vertrösten er auf später. Sie müssen warten bis er wieder kommt, weil dieser Bus der einzige Ersatzverkehr ist. Die angespannte Situation meistert der junge Busfahrer souverän.
Auch beim Aussteigen in Furth im Wald organisiert er die Kofferausgabe und am Ende bedanke ich mich bei ihm.
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Bevor ich endgültig los fahre drehe ich noch eine Runde durch das Zentrum, schaue mir die teils alten Häuser an und wechsle einige Euros in Kronen um. Anschließend radle ich über den Fluss zur Burg von Strakonice, dort schaue ich mir die Burghöfe und die gesamte Anlage von außen an.
Altes Rathaus
Altes Gebäude
Burg von Strakonice
Im Burghof
Direkt vor der Burg steht der erste Wegweiser des CZ11, des Verbindungswegs der zum Zlatá stezka (Goldsteig in Tschechien) bei Mařský vrch führt. Am Stadtrand geht es zunächst an einem größeren Weiher vorbei, bevor die schmale Straße zu einem Feldweg und später zu einem schmalen Pfad wird. Links fließt der Fluss Volyňka, der aus dem Sumava kommt und rechts ist ein Bach. Am Fluss sind immer wieder Leute, welche die Nachmittagssonne am Wasser genießen. Der schmale Pfad wechselt im weiteren Verlauf einige Male das Ufer des Bachs, manchmal schiebe ich, weil zu viele Baumwurzeln das fahren unbequem machen. Der Bach hat sich inzwischen verabschiedet, es geht weiter den Fluss entlang. Unterwegs komme ich an Ferienhaussiedlungen vorbei und durch kleine Orte.
Erster Wegweiser, ganz oben der geschwungene blaue Weg steht für den Verbindungsweg CZ 11. Hier muss man der roten Markierung folgen, weil die Wege des Zlatá stezka auf bestehenden Wanderwegen geführt werden.
Der Pfad entlang des Bachs
Kapelle zwischen Bäumen
Mein Rad im Ort Přední Zborovice am Fluss Volyňka
Nach Přední Zborovice verliere ich die Markierung, kehre um und ein Stück zurück bemerke ich einen schmalen, rot markierten Pfad, der steil den Uferhang aufwärts steigt. Verdammt, das ist zu steil, das schaffe ich nicht. Mir bleibt nichts anderes übrig - ich trage erst jeweils zwei Radtaschen den Hang hoch und hole am Schluss das Rad nach. Es wird kein Tag vergehen an dem nicht zwischendurch das Rad und die Taschen getragen werde.
Der Weg entfernt sich nun vom Fluss, es geht länger durch Wald einen Hügel empor. Sobald der Wald endet habe ich eine weite Sicht über die Landschaft. Der Weg macht einen Haken, es geht wieder abwärts. Zunächst freue ich mich, doch bald steige ich ab und schiebe, da der Weg zu einem schmalen, holprigen Pfad wird in den zusätzliche stachlige Ranken ragen. Bald ist er komplett zugewachsen und Spuren zeigen, dass Wanderer auf die daneben liegende Wiese ausgewichen sind. Ich mache es ebenso und kann weiter abwärts rollen. Ich komme durch das Dorf Němětice, weiter über Felder und komme wieder an den Fluss Volyňka.
Dieser Pfad wächst zu
kleinteilige Landschaft mit langen Schatten
Němětice
Pferde am Wegrand
Als nächstes komme zur kleinen Stadt Volyně. Der Weg führt unten am Fluss entlang weiter, ich fahre jedoch erst mal zum náměstí Svobody (Freiheitsplatz) hoch, an dem auch das Rathaus steht. An der dortigen Trinkwassersäule fülle ich meine Wasserflaschen auf, da es bald Abend wird. Dann die Straße wieder hinunter zum Fluss und einem Pfad auf einem Damm folgend verlasse ich das Städtchen.
Am Ortsrand von Volyně
Rathaus
Trinkwassersäule am Freiheitsplatz
Häuserzeile am Freiheitsplatz
Pfad aus der Stadt
Zunächst weiter im Tal fahrend komme ich noch durch ein Dorf, ab dem sich der Weg wieder einen Hügel hoch schlängelt. Nachdem ich lange durch Felder gefahren bin, beginnt ein Wald und es wird Zeit mir einen Platz zum Übernachten zu suchen. Es ist Oktober und entsprechend früh wird es dunkel.
Hier weiche ich von der offiziellen Strecke ab, finde eine Lichtung und stelle am Rand mein Zelt auf. Im Dunkeln koche ich mein Abendessen, krieche in den Schlafsack und schlafe bald ein.
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