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(Tag 1/2)
Während ich im Januar 2022 nur in den Nordschwarzwald reisen musste, um ein Wochenende durch verschneite Landschaft wandern zu können (Link zum Bericht), reichte das im vergangenen Winter nicht mehr: Mit stabilem Winterwetter und Schnee war erst oberhalb von 1000m Höhe. So führt mich meine Reise Anfang Februar 2023 zunächst mit dem Zug nach Freiburg, um von dort aus das Dach des Schwarzwalds zu erklimmen. Weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, das sozusagen "by fair means" zu tun, starte ich am Stadtrand am Fuß des Gebirges. Entsprechend wenig winterlich ist das Wetter, Plusgrade und Nieselregen. Auf dem Waldpfad macht es dennoch von Anfang an Spaß und ich genieße die Illusion von Herbst.
Auch die Mittagsrast hätte vom Wetter her auch drei Monate zuvor stattfinden können.
Erst nach 3 1/2 Stunden finde ich die ersten Schneereste vor und in der Ferne könnte man, wären nicht die Wolken, wohl die ersten verschneiten Berge erspähen.
Ich passiere einen der Schwarzwälder Trekkingplätze (im Bild hinten links) und beneide die Freiburger darum, so ein Angebot nur wenige Kilometer vor der Stadt zu haben, und das sogar mit fließend Wasser.
Inzwischen sind es "nur" noch 3 Kilometer zum Schauinsland, aber die haben es in sich, wie ich noch merken werde.
Um die Frostgrenze herum erschwert nämlich Schneematsch das Vorankommen beträchtlich. Für Zerstreuung sorgt die tierische Begegnung des Tages:
Eigentlich ist es offensichtlich, dass es sich um einen Wurm handelt, allerdings habe ich noch nie fingerdicke Exemplare gesehen, weshalb ich zuerst ratlos bin, um was für ein Tier es sich handelt. Später lerne ich, dass große Regenwürmer in dieser Gegend nicht unüblich sind (vgl. Wikipedia: Badischer Riesenregenwurm).
Es ist bereits deutlich nach 16:00, als ich endlich den Gipfel des Schauindennebel erreiche. Dass der Aussichtsturm geschlossen ist, schmerzt bei der Wetterlage wenig.
Weiter geht es Richtung Süden, auf dem Winterwanderweg parallel zur Straße. Einen Moment lang gibt es etwas Aussicht...
... dann zieht es wieder zu.
Nach rund einem Höhen- und fast 15 Streckenkilometern sind meine Beine müde und die Hüften schmerzen unter der Last des Rucksacks. Kommt dort das Licht am Ende des Tunnels?
Und tatsächlich: Als ich den Waldabschnitt verlasse, beginnt ein Naturschauspiel, dass mich alle Mühen vergessen lässt: Zuerst öffnet sich der Blick auf den fast vollen Mond.
Dann zeigt sich gegenüber, für mich zum ersten Mal an diesem Tag, die tief stehende Sonne; sie grüßt durch die Bäume,...
taucht die Landschaft in ein mystisches Licht, ...
und verschwindet schließlich spektakulär hinter einer Hügelkette.
Ein beeindruckener Moment, der mich immer noch tief berührt, wenn ich daran zurückdenke.
(....kurzes Innehalten...)
Am Hotel "Die Halde" beende ich die Wanderung und lege die letzten Kilometer zum Campingplatz mit dem Bus zurück. Die mondbeleuchtete Winterlandschaft lässt die Wartezeit nicht langweilig werden.
Der Campingplatz "Hochschwarzwald" am Ortsrand von Muggenbrunn bietet ideale Bedingungen für Wintersportler: Kleines Skigebiet direkt nebenan, Trockenraum ist vorhanden. So ist es nicht überraschend, dass er fast voll ist (ich hatte am Vorabend noch reserviert, aber sie mussten erst schauen, ob noch etwas frei ist). Von ein paar Plätzen, die noch frei sind, wähle ich einen ungeräumten am Waldrand, wo es nicht so durchparzelliert und vollgestellt mit Wohnwagen ist. Hier baue ich, nach jahrelanger mentaler Vorbereitung, zum ersten Mal ein Zelt im Schnee auf. (Schneehöhe ganz grob so 20-30 cm, auf jeden Fall so hoch, dass ich die Heringe nicht bis zum Boden bekomme und deshalb eingrabe - lesson learned: bedenke, dass man sie morgens auch wieder aus dem festgefrorenen Schnee rauskriegen muss!).
(kurze Pause, in der die erfahrenen Wintertourengänger mich belächeln können ).
Durch fast-Vollmond und Schneedecke ist es unglaublich hell, eigentlich wie geschaffen für einen Abendspaziergang. Aber ich bin so erschöpft, dass ich hundemüde ins Zelt falle und schlafe wie ein Stein - abgesehen von dem Moment, in dem ich überhitzt und verschwitzt aufwache und auf dünnere Wäsche wechseln muss. Als mich morgens eine Wohnwagencamperin scherzhaft, aber wahrscheinlich anerkennend fragt: "Na, nicht erfroren?", klingt das für mich angesichts der nächtlichen Hitzeattacke wie ein schlechter Scherz.
Während ich im Januar 2022 nur in den Nordschwarzwald reisen musste, um ein Wochenende durch verschneite Landschaft wandern zu können (Link zum Bericht), reichte das im vergangenen Winter nicht mehr: Mit stabilem Winterwetter und Schnee war erst oberhalb von 1000m Höhe. So führt mich meine Reise Anfang Februar 2023 zunächst mit dem Zug nach Freiburg, um von dort aus das Dach des Schwarzwalds zu erklimmen. Weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, das sozusagen "by fair means" zu tun, starte ich am Stadtrand am Fuß des Gebirges. Entsprechend wenig winterlich ist das Wetter, Plusgrade und Nieselregen. Auf dem Waldpfad macht es dennoch von Anfang an Spaß und ich genieße die Illusion von Herbst.
Auch die Mittagsrast hätte vom Wetter her auch drei Monate zuvor stattfinden können.
Erst nach 3 1/2 Stunden finde ich die ersten Schneereste vor und in der Ferne könnte man, wären nicht die Wolken, wohl die ersten verschneiten Berge erspähen.
Ich passiere einen der Schwarzwälder Trekkingplätze (im Bild hinten links) und beneide die Freiburger darum, so ein Angebot nur wenige Kilometer vor der Stadt zu haben, und das sogar mit fließend Wasser.
Inzwischen sind es "nur" noch 3 Kilometer zum Schauinsland, aber die haben es in sich, wie ich noch merken werde.
Um die Frostgrenze herum erschwert nämlich Schneematsch das Vorankommen beträchtlich. Für Zerstreuung sorgt die tierische Begegnung des Tages:
Eigentlich ist es offensichtlich, dass es sich um einen Wurm handelt, allerdings habe ich noch nie fingerdicke Exemplare gesehen, weshalb ich zuerst ratlos bin, um was für ein Tier es sich handelt. Später lerne ich, dass große Regenwürmer in dieser Gegend nicht unüblich sind (vgl. Wikipedia: Badischer Riesenregenwurm).
Es ist bereits deutlich nach 16:00, als ich endlich den Gipfel des Schauindennebel erreiche. Dass der Aussichtsturm geschlossen ist, schmerzt bei der Wetterlage wenig.
Weiter geht es Richtung Süden, auf dem Winterwanderweg parallel zur Straße. Einen Moment lang gibt es etwas Aussicht...
... dann zieht es wieder zu.
Nach rund einem Höhen- und fast 15 Streckenkilometern sind meine Beine müde und die Hüften schmerzen unter der Last des Rucksacks. Kommt dort das Licht am Ende des Tunnels?
Und tatsächlich: Als ich den Waldabschnitt verlasse, beginnt ein Naturschauspiel, dass mich alle Mühen vergessen lässt: Zuerst öffnet sich der Blick auf den fast vollen Mond.
Dann zeigt sich gegenüber, für mich zum ersten Mal an diesem Tag, die tief stehende Sonne; sie grüßt durch die Bäume,...
taucht die Landschaft in ein mystisches Licht, ...
und verschwindet schließlich spektakulär hinter einer Hügelkette.
Ein beeindruckener Moment, der mich immer noch tief berührt, wenn ich daran zurückdenke.
(....kurzes Innehalten...)
Am Hotel "Die Halde" beende ich die Wanderung und lege die letzten Kilometer zum Campingplatz mit dem Bus zurück. Die mondbeleuchtete Winterlandschaft lässt die Wartezeit nicht langweilig werden.
Der Campingplatz "Hochschwarzwald" am Ortsrand von Muggenbrunn bietet ideale Bedingungen für Wintersportler: Kleines Skigebiet direkt nebenan, Trockenraum ist vorhanden. So ist es nicht überraschend, dass er fast voll ist (ich hatte am Vorabend noch reserviert, aber sie mussten erst schauen, ob noch etwas frei ist). Von ein paar Plätzen, die noch frei sind, wähle ich einen ungeräumten am Waldrand, wo es nicht so durchparzelliert und vollgestellt mit Wohnwagen ist. Hier baue ich, nach jahrelanger mentaler Vorbereitung, zum ersten Mal ein Zelt im Schnee auf. (Schneehöhe ganz grob so 20-30 cm, auf jeden Fall so hoch, dass ich die Heringe nicht bis zum Boden bekomme und deshalb eingrabe - lesson learned: bedenke, dass man sie morgens auch wieder aus dem festgefrorenen Schnee rauskriegen muss!).
(kurze Pause, in der die erfahrenen Wintertourengänger mich belächeln können ).
Durch fast-Vollmond und Schneedecke ist es unglaublich hell, eigentlich wie geschaffen für einen Abendspaziergang. Aber ich bin so erschöpft, dass ich hundemüde ins Zelt falle und schlafe wie ein Stein - abgesehen von dem Moment, in dem ich überhitzt und verschwitzt aufwache und auf dünnere Wäsche wechseln muss. Als mich morgens eine Wohnwagencamperin scherzhaft, aber wahrscheinlich anerkennend fragt: "Na, nicht erfroren?", klingt das für mich angesichts der nächtlichen Hitzeattacke wie ein schlechter Scherz.
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