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Mal anfangen …
Ende September war’s, und nasskaltneblig draußen, aber ’raus wollte ich auf jeden Fall, denn die Vortage hatte ich nonstop drinnen am Schreibtisch verbracht. Der Blick auf die Wetter-App zeigte ein paar regenfreie Abschnitte und immerhin eine Gradzahl >10°C, also packte ich die Regensachen ein, dazu eine Thermoskanne heißen Tee und etwas Brot, und dazu konnte ich unterwegs in einem Hofladen noch ein Stück Käse kaufen.
Weit weg wollte ich nicht, aber in der verhältnismäßigen Nähe gab es noch eine Ecke, die ich noch kaum erkundet hatte, höchstens mal sporadisch mit dem Fahrrad: Das Umland um die Weser. Außerdem hatte Soulboy im yt-Film zum Nord-Süd-Trail mit der Nr. 4, den ich neulich mal angeschaut hatte, bitterlich beklagt, dass der Sigwardsweg (in diesem Fall der Abschnitt Bergkirchen–Porta Westfalica) soooo langweilig sei. Solche Einschätzungen machen mich ja tendenziell eher neugierig – vgl. auch Syke und die norddeutsche Tristesse, und ein paar Abschnitte dieses Weges war ich auch schon gegangen (diese findet man im Reisebericht zum Pilgerweg Loccum–Volkenroda, u.a. hier*), wobei ich ihn vor allem nicht besonders gut markiert fand. Doch den Weser-Teil kannte ich noch nicht.
Heimsen ist ein Ort an der Strecke, wo ich vor einiger Zeit mal aufgrund Schutzhüttenjagens vorbeigekommen war, und eine große Hütte im Scheunenviertel von Schlüsselburg hatte ich schlicht übersehen (die Gebäude im Scheunenviertel ähneln sich sehr), kurz: Ich hatte zwar Hütten gefunden, aber, aufgrund nur spärlich mitgenommener Notizen, nicht die, welche auch in Karten eingezeichnet sind. Daher wollte ich dort eh nochmal hin – insofern war die Richtung ungefähr klar:
Heimsen–Schlüsselburg
Der kleine Ort präsentierte sich tief wolkenverhangen, als ich am Heringsfängermuseum, das noch immer geschlossen herumstand (ist wohl ein Ausflugsort für eher sommerliche Temperaturen), startete und dann doch gleich den Schirm aufspannte – es gab zwar wenig, dafür aber stetes Getröpfel von oben.
Optimistisch leuchtete es fröhlich gelb vom Straßenrand im Wohngebiet, und auf der angrenzenden Pferdeweide entpuppten sich die Pilze dort als Wiesenchampignons. Ob die Pferde dort wohl auch bei jedem Champignon bremsen, so wie ich aus Erzählungen schon mal hörte? Das wäre hier praktisch, denn dann würden sie trotz offenem Gatter nicht die Weide verlassen


Ein paar fröstelige Gedanken in Richtung „Was tu ich hier eigentlich?“ verscheuchend trottete ich durch das tropfende Dorf, fand das eigentlich recht pittoresk und erspähte dann das erste Mal die Weser – na, das war doch schon mal was …

Ich passierte ein Hüttchen mit käuflichen Bärlauchprodukten und Vertrauenskasse (hier kommen offensichtlich Leute vorbei, das hätte ich jetzt aktuell nicht so vermutet) und sichtete eine Art Picknick-Unterstand auf Stelzen – wessen Bauart eventuellen Überschwemmungsereignissen geschuldet sein mag, wer weiß. Ein Kanute mit Wildwest-Kopfbedeckung pflügte durch’s Wasser. Die an das große Hofgelände angrenzenden Häuser waren geschmückt durch Vorgärten mit spätsommerlich leuchtender Blumenpracht, welche das Regenwetter jedenfalls gut brauchen konnte.



Am Ortsein- bzw. Ausgang stand ein kleines Gebäude des örtlichen Wassersportclubs, der sich „Seglervereinigung“ nennt – einen Unterstand (wie sonst durchaus hin und wieder bei solchen Einrichtungen) gab es hier aber nicht.
Ein paar Meter weiter unterhalb eines Aussichtspunkts war der Kanute inzwischen angelandet, seine Schwimmweste leuchtete vom Flussufer herauf. Ich erspähte außerdem einen Trampelpfad und überlegte, ob ich mal erkunden sollte, ob der Trampelpfad noch weiter ging, so dass man nicht an der Straße entlang laufen musste, aber wollte dann doch nicht stören.

Ein paar Schritte noch auf der Wiese, und dann, nach dem Autohaus mit der Ausstellung historischer Modelle neben der Werkstatt, ging’s rüber auf den straßenbegleitenden Radweg. Zur Straße hin grenzte eine dichte Fliederhecke ab – das muss hier Mai/Juni toll aussehen und vor allem duften. Einige Blüten auf dem angrenzenden, schon abgeernteten Feld spendeten dennoch Farbe, neben rosa Hibiskus blühten blaue Kornblumen, dazu die eine oder andere trotz Regen in kräftigem Gelb leuchtende Sonnenblume, außerdem diverse Sorten Klee, und im Straßengraben wuchsen Pf-F’sche „Blombeeren“.

Der Form nach müssten das Mostbirnen sein …

… und die Piekspilze sind wohl Boviste


… und hier Flieder und die Blombeeren :-)
Aus der Ferne leuchtete eine silbrig schimmernde Baumansammlung, welches garantiert kein Olivenhain war, auch wenn es ungefähr so aussah. Zwischen den Wolken am regengrauen Himmel kreiste ein helikopterartiges Kleinflugzeug, das, überwiegend durch die entstehende Geräusche, deutlich wahrnehmbar war.



Ein deutliches Rosa im Straßengraben ließen mich genauer hinsehen – es war eine Kindernuckelflasche. Ich konnte mir dazu gut das euphorisierte Kleinkind vorstellen, das während des Fahrens begeistert seine Flasche aus dem Autofenster oder Kinderwagen geworfen hatte, fischte die Flasche aus dem Gestrüpp, da aus der Ferne schon ein Mähfahrzeug näher kam, das die Flasche bestimmt schreddern würde, und beschloss, sie z.B. an der nächsten Bushaltestelle irgendwo hinzulegen. Vor dieser Bushaltestelle (und vor Gut Neuhof, einer Art Rehaklinik, wie ich später erfuhr) kam allerdings ein Abzweig des Sigwardwegs, und so fand die Flasche, dank des angebrachten Clips, ihren derzeitigen Aufbewahrungsort an einem Hinweisschild. Perfekt!

Und: Juhu, weg von der Straße und ab ins Grüne!


Für das imaginäre Pilzgericht fanden sich, gleich neben dem teilweise freigeschnittenen Brombeergestrüpp, ein paar hübsche Schirmlinge. An einem älteren Exemplar testete ich, ob der Ring verschiebbar war – war er, also ein Hinweis auf Essbarkeit, wie ich mal gelernt hatte. Hier war ich auch näher dran am „Olivenhain“, welcher sich als zwei Reihen Weidenbäume entpuppte. Auch aus der Nähe war das sehr hübsch anzusehen.


Anschließend nähert sich der Wiesenweg dem Weserufer. Die reichlich vorhandene Losung dort ließ eine kürzlich durchgezogene Schafherde vermuten. An der Schranke am Wegende war der Durchgang, laut Schild, allerdings verboten mit der Begründung „Bullenweide“. Hm, der Abzweig „Sigwardsweg“ am anderen Ende war doch deutlich gestattet? Eventuell war das nur ein jahreszeitlich zutreffendes Verbot. Das Kleinflugzeug war noch immer zu hören und zu sehen.


Raus kommt der Weg relativ direkt vor Schlüsselburg. Das verlockende Schild „Hofladen“ löste sein Versprechen nicht ein, aber man kann wohl, wenn man eine bestimmte Telefonnummer anruft, dort Wildfleisch erwerben. Geöffnet hätte der Laden, wie ich später hörte, vor allem in der Spargelzeit.

Es zog inzwischen kräftiger, und der Regen hatte zugenommen. Das folgende Buswartehäuschen bot etwas Windschutz und die Gelegenheit, das mitgenommene Faltsitzkissen auszuprobieren (sehr gut und wunderbar warm!) sowie die Vorräte auszupacken – die mitzunehmen war eine gute Idee gewesen, der heiße Tee tat gut, und was zu essen auch. Auf der Straße plättete lebhafter Autoverkehr die hüpfenden Regentropfen, und das Gelb des vorbeifahrenden Postautos spiegelte sich kurz im Pfützenwasser. Als der Regen etwas weniger wurde, überquerte ich die Brücke an der Schleuse, musste den Schirm aber trotzdem noch gut festhalten.


Etwas bedauerte ich, dass der Weg dann nicht weserbegleitend abzweigt, wonach es zunächst aussieht, sondern der Straße zum Ort zur Burg folgt.

Gleich am Ortseingang finden Pilger·innen eine Übernachtungsmöglichkeit im Pfarrhaus mit Selbstversorger-Möglichkeit, laut Aushang für 20 Euronen. Der Ort selbst hat eine leicht britische Anmutung, so à la Bath, fand ich: Es gibt dort sehr viele sehr alte Fachwerkhäuser, viel Land drumherum und natürlich das Scheunenviertel, welches ein Ausflugsziel zu sein scheint, mit Gastronomieangeboten an Sommerwochenenden und -feiertagen – in der sich bietenden verregneten Variante konnte man sich das aber gar nicht so richtig vorstellen.

Ich hatte inzwischen beschlossen, mit dem nächsten Bus zurück nach Heimsen zu fahren (der fährt selten, und bevor ich aus Stolzenau dann nicht mehr unkompliziert zurückfahren hätte können, fand ich das sinnvoller), bekam dann aber ein spontanes Mitfahrgelegenheitsangebot, das nach viel Erfahrung mit solch einer Wetterlage klang und viel angenehmer war als der Bus – herzlichen Dank nochmal! :-)
--
* Edit: eben herausgefunden: Eigentlich fehlt mir von der Nordroute in diesem Bereich nur noch Loccum–Heimsen – das ist nicht viel, d.h. mal schauen, wann und wo sich das demnächst noch einbauen lässt (wahrscheinlich eher im Pilgerweg-Thread, weil zu weit weg von der Weser) :-)
Ende September war’s, und nasskaltneblig draußen, aber ’raus wollte ich auf jeden Fall, denn die Vortage hatte ich nonstop drinnen am Schreibtisch verbracht. Der Blick auf die Wetter-App zeigte ein paar regenfreie Abschnitte und immerhin eine Gradzahl >10°C, also packte ich die Regensachen ein, dazu eine Thermoskanne heißen Tee und etwas Brot, und dazu konnte ich unterwegs in einem Hofladen noch ein Stück Käse kaufen.
Weit weg wollte ich nicht, aber in der verhältnismäßigen Nähe gab es noch eine Ecke, die ich noch kaum erkundet hatte, höchstens mal sporadisch mit dem Fahrrad: Das Umland um die Weser. Außerdem hatte Soulboy im yt-Film zum Nord-Süd-Trail mit der Nr. 4, den ich neulich mal angeschaut hatte, bitterlich beklagt, dass der Sigwardsweg (in diesem Fall der Abschnitt Bergkirchen–Porta Westfalica) soooo langweilig sei. Solche Einschätzungen machen mich ja tendenziell eher neugierig – vgl. auch Syke und die norddeutsche Tristesse, und ein paar Abschnitte dieses Weges war ich auch schon gegangen (diese findet man im Reisebericht zum Pilgerweg Loccum–Volkenroda, u.a. hier*), wobei ich ihn vor allem nicht besonders gut markiert fand. Doch den Weser-Teil kannte ich noch nicht.
Heimsen ist ein Ort an der Strecke, wo ich vor einiger Zeit mal aufgrund Schutzhüttenjagens vorbeigekommen war, und eine große Hütte im Scheunenviertel von Schlüsselburg hatte ich schlicht übersehen (die Gebäude im Scheunenviertel ähneln sich sehr), kurz: Ich hatte zwar Hütten gefunden, aber, aufgrund nur spärlich mitgenommener Notizen, nicht die, welche auch in Karten eingezeichnet sind. Daher wollte ich dort eh nochmal hin – insofern war die Richtung ungefähr klar:
Heimsen–Schlüsselburg
Der kleine Ort präsentierte sich tief wolkenverhangen, als ich am Heringsfängermuseum, das noch immer geschlossen herumstand (ist wohl ein Ausflugsort für eher sommerliche Temperaturen), startete und dann doch gleich den Schirm aufspannte – es gab zwar wenig, dafür aber stetes Getröpfel von oben.
Optimistisch leuchtete es fröhlich gelb vom Straßenrand im Wohngebiet, und auf der angrenzenden Pferdeweide entpuppten sich die Pilze dort als Wiesenchampignons. Ob die Pferde dort wohl auch bei jedem Champignon bremsen, so wie ich aus Erzählungen schon mal hörte? Das wäre hier praktisch, denn dann würden sie trotz offenem Gatter nicht die Weide verlassen

Ein paar fröstelige Gedanken in Richtung „Was tu ich hier eigentlich?“ verscheuchend trottete ich durch das tropfende Dorf, fand das eigentlich recht pittoresk und erspähte dann das erste Mal die Weser – na, das war doch schon mal was …
Ich passierte ein Hüttchen mit käuflichen Bärlauchprodukten und Vertrauenskasse (hier kommen offensichtlich Leute vorbei, das hätte ich jetzt aktuell nicht so vermutet) und sichtete eine Art Picknick-Unterstand auf Stelzen – wessen Bauart eventuellen Überschwemmungsereignissen geschuldet sein mag, wer weiß. Ein Kanute mit Wildwest-Kopfbedeckung pflügte durch’s Wasser. Die an das große Hofgelände angrenzenden Häuser waren geschmückt durch Vorgärten mit spätsommerlich leuchtender Blumenpracht, welche das Regenwetter jedenfalls gut brauchen konnte.
Am Ortsein- bzw. Ausgang stand ein kleines Gebäude des örtlichen Wassersportclubs, der sich „Seglervereinigung“ nennt – einen Unterstand (wie sonst durchaus hin und wieder bei solchen Einrichtungen) gab es hier aber nicht.
Ein paar Meter weiter unterhalb eines Aussichtspunkts war der Kanute inzwischen angelandet, seine Schwimmweste leuchtete vom Flussufer herauf. Ich erspähte außerdem einen Trampelpfad und überlegte, ob ich mal erkunden sollte, ob der Trampelpfad noch weiter ging, so dass man nicht an der Straße entlang laufen musste, aber wollte dann doch nicht stören.
Ein paar Schritte noch auf der Wiese, und dann, nach dem Autohaus mit der Ausstellung historischer Modelle neben der Werkstatt, ging’s rüber auf den straßenbegleitenden Radweg. Zur Straße hin grenzte eine dichte Fliederhecke ab – das muss hier Mai/Juni toll aussehen und vor allem duften. Einige Blüten auf dem angrenzenden, schon abgeernteten Feld spendeten dennoch Farbe, neben rosa Hibiskus blühten blaue Kornblumen, dazu die eine oder andere trotz Regen in kräftigem Gelb leuchtende Sonnenblume, außerdem diverse Sorten Klee, und im Straßengraben wuchsen Pf-F’sche „Blombeeren“.
Der Form nach müssten das Mostbirnen sein …
… und die Piekspilze sind wohl Boviste
… und hier Flieder und die Blombeeren :-)
Aus der Ferne leuchtete eine silbrig schimmernde Baumansammlung, welches garantiert kein Olivenhain war, auch wenn es ungefähr so aussah. Zwischen den Wolken am regengrauen Himmel kreiste ein helikopterartiges Kleinflugzeug, das, überwiegend durch die entstehende Geräusche, deutlich wahrnehmbar war.
Ein deutliches Rosa im Straßengraben ließen mich genauer hinsehen – es war eine Kindernuckelflasche. Ich konnte mir dazu gut das euphorisierte Kleinkind vorstellen, das während des Fahrens begeistert seine Flasche aus dem Autofenster oder Kinderwagen geworfen hatte, fischte die Flasche aus dem Gestrüpp, da aus der Ferne schon ein Mähfahrzeug näher kam, das die Flasche bestimmt schreddern würde, und beschloss, sie z.B. an der nächsten Bushaltestelle irgendwo hinzulegen. Vor dieser Bushaltestelle (und vor Gut Neuhof, einer Art Rehaklinik, wie ich später erfuhr) kam allerdings ein Abzweig des Sigwardwegs, und so fand die Flasche, dank des angebrachten Clips, ihren derzeitigen Aufbewahrungsort an einem Hinweisschild. Perfekt!

Und: Juhu, weg von der Straße und ab ins Grüne!

Für das imaginäre Pilzgericht fanden sich, gleich neben dem teilweise freigeschnittenen Brombeergestrüpp, ein paar hübsche Schirmlinge. An einem älteren Exemplar testete ich, ob der Ring verschiebbar war – war er, also ein Hinweis auf Essbarkeit, wie ich mal gelernt hatte. Hier war ich auch näher dran am „Olivenhain“, welcher sich als zwei Reihen Weidenbäume entpuppte. Auch aus der Nähe war das sehr hübsch anzusehen.
Anschließend nähert sich der Wiesenweg dem Weserufer. Die reichlich vorhandene Losung dort ließ eine kürzlich durchgezogene Schafherde vermuten. An der Schranke am Wegende war der Durchgang, laut Schild, allerdings verboten mit der Begründung „Bullenweide“. Hm, der Abzweig „Sigwardsweg“ am anderen Ende war doch deutlich gestattet? Eventuell war das nur ein jahreszeitlich zutreffendes Verbot. Das Kleinflugzeug war noch immer zu hören und zu sehen.
Raus kommt der Weg relativ direkt vor Schlüsselburg. Das verlockende Schild „Hofladen“ löste sein Versprechen nicht ein, aber man kann wohl, wenn man eine bestimmte Telefonnummer anruft, dort Wildfleisch erwerben. Geöffnet hätte der Laden, wie ich später hörte, vor allem in der Spargelzeit.
Es zog inzwischen kräftiger, und der Regen hatte zugenommen. Das folgende Buswartehäuschen bot etwas Windschutz und die Gelegenheit, das mitgenommene Faltsitzkissen auszuprobieren (sehr gut und wunderbar warm!) sowie die Vorräte auszupacken – die mitzunehmen war eine gute Idee gewesen, der heiße Tee tat gut, und was zu essen auch. Auf der Straße plättete lebhafter Autoverkehr die hüpfenden Regentropfen, und das Gelb des vorbeifahrenden Postautos spiegelte sich kurz im Pfützenwasser. Als der Regen etwas weniger wurde, überquerte ich die Brücke an der Schleuse, musste den Schirm aber trotzdem noch gut festhalten.
Etwas bedauerte ich, dass der Weg dann nicht weserbegleitend abzweigt, wonach es zunächst aussieht, sondern der Straße zum Ort zur Burg folgt.
Gleich am Ortseingang finden Pilger·innen eine Übernachtungsmöglichkeit im Pfarrhaus mit Selbstversorger-Möglichkeit, laut Aushang für 20 Euronen. Der Ort selbst hat eine leicht britische Anmutung, so à la Bath, fand ich: Es gibt dort sehr viele sehr alte Fachwerkhäuser, viel Land drumherum und natürlich das Scheunenviertel, welches ein Ausflugsziel zu sein scheint, mit Gastronomieangeboten an Sommerwochenenden und -feiertagen – in der sich bietenden verregneten Variante konnte man sich das aber gar nicht so richtig vorstellen.
Ich hatte inzwischen beschlossen, mit dem nächsten Bus zurück nach Heimsen zu fahren (der fährt selten, und bevor ich aus Stolzenau dann nicht mehr unkompliziert zurückfahren hätte können, fand ich das sinnvoller), bekam dann aber ein spontanes Mitfahrgelegenheitsangebot, das nach viel Erfahrung mit solch einer Wetterlage klang und viel angenehmer war als der Bus – herzlichen Dank nochmal! :-)
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* Edit: eben herausgefunden: Eigentlich fehlt mir von der Nordroute in diesem Bereich nur noch Loccum–Heimsen – das ist nicht viel, d.h. mal schauen, wann und wo sich das demnächst noch einbauen lässt (wahrscheinlich eher im Pilgerweg-Thread, weil zu weit weg von der Weser) :-)
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