[AT] Von Wallhorntörl, Gartlsee und gnilrösaL - sommermorgentraumhaft

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Muecke
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    ​Das freut mich sehr, und hoffentlich werdet auch ihr (Buddy und du) euere Tour so genießen, wie ich sie genossen habe. Die obere Hälfte des Aufstiegs von der Elberfelder Hütte zur Gößnitzscharte (Foto # 90) wird dem Hund vielleicht weniger gefallen, und beim Abklettern vom Leibnitztörl zur Hochschoberhütte (Foto # 75) wird er vielleicht ganz kurz deine Hilfe brauchen, aber ansonsten sollte alles problemlos sein, so weit ich das beurteilen kann.
    Danke für die Infos! Allerdings wird Buddy auf dieser Tour leider nicht dabei sein.
    OT: (Er ist inzwischen fast 10 Jahren alt und hin und wieder macht sich seine leichte Kniearthrose bemerkbar. Dafür gehen zwar Touren bis 1000 Höhenmeter noch ganz gut und mit viel Spaß seinerseits - aber nicht mehr jeden Tag und nicht mehr 6 Tage am Stück. Die Bergurlaube mit Hund finden mittlerweile eben mit "Basecamp" auf dem Campingplatz o.ä. statt, da ist es einfacher auch mal einen spontanen Pausentag einzulegen und wir können leichte und anspruchsvollere Touren besser abwechseln.)

    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    ​Außer dem von mir zitierten Bericht habe ich nichts gefunden; hättest du wohl einen Link zu der von dir gefundenen Tourenbeschreibung?
    Ursprünglich bin ich über diese Routenbeschreibung gestolpert, die war der eigentliche Auslöser meines Interesses:
    https://www.alpenverein.at/lienz/dow...runde_2007.pdf (pdf-Datei)
    Hier gibt es noch eine Tourenbeschreibung in einem Blog:
    https://www.alpenraether.de/schobergruppe/

    Einen Kommentar schreiben:


  • Flachlandtiroler
    antwortet
    OT:
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    ​So widerlegen wir dann vielleicht gemeinsam Flachlandtirolers schlechte Meinung von Tirol
    Das ist 15 Jahre alt. Hätte ich jemanden erschlagen, wäre ich womöglich schon wieder frei oder die Tat verjährt...
    Ich tue mich zunehmend schwer, Kritik von Dir noch konstruktiv einzuordnen.

    Ich will lieber nicht wissen, wie du mit Kritik an deinen Tourberichten umgehen würdest...

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
    Bei mir hast Du auf jeden Fall die Vorfreude auf meine für den Sommer geplante Hütten-Tour durch die Schobergruppe ordentlich gestärkt..

    Das freut mich sehr, und hoffentlich werdet auch ihr (Buddy und du) euere Tour so genießen, wie ich sie genossen habe. Die obere Hälfte des Aufstiegs von der Elberfelder Hütte zur Gößnitzscharte (Foto # 90) wird dem Hund vielleicht weniger gefallen, und beim Abklettern vom Leibnitztörl zur Hochschoberhütte (Foto # 75) wird er vielleicht ganz kurz deine Hilfe brauchen, aber ansonsten sollte alles problemlos sein, so weit ich das beurteilen kann.
    -
    -
    Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
    Hätte ich Deinen wunderbaren Bericht mit den grandiosen Bildern nicht gehabt, ich hätte vielleicht schon aufgegeben ...

    Danke vielmals für das Kompliment! - Welchen "Appeal" auch immer meine Fotos haben mögen, er ist weitgehend der Beleuchtung geschuldet, und diese wiederum ist weitgehend der Tageszeit geschuldet: wie ihr seht, ist die Mehrzahl der Fotos bei niedrigem Sonnenstand aufgenommen, vor allem früh morgens.
    -

    Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
    ... habe ich vor einiger Zeit in den Weiten des Internets eine alte Tourenbeschreibung gefunden ...

    Außer dem von mir zitierten Bericht habe ich nichts gefunden; hättest du wohl einen Link zu der von dir gefundenen Tourenbeschreibung?
    -

    Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
    ... Du hast also eine gewissen "Mitschuld" daran, wenn es hier im Sommer einen neuen Reisebericht gibt...

    Darauf freuen wir uns jetzt schon. Die Aufmerksamkeit von Bergahorn und StefanBoe (und mir selbst natürlich) ist dir jetzt schon gewiß. So widerlegen wir dann vielleicht gemeinsam Flachlandtirolers schlechte Meinung von Tirol

    Einen Kommentar schreiben:


  • Muecke
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    @ [/I]Muecke : die Anzahl der Aufrufe (Klicks) ist mir eigentlich nicht so wichtig; ich bin kein Freund des ausgedehnten Monologs. Vielmehr strebe ich den Dialog mit anderen an, soweit es eben geht. - Den zunehmenden Tunnelblick der Leserschaft sehen wir vor allem im Unterforum "Ferne Länder", wo auch die meisten meiner Berichte stehen.
    Ich wollte Dir mit den Klickzahlen ja nur verdeutlichen, dass es scheinbar eine Menge Leute gibt, die sich für Deinen Bericht interessieren. Klar ist es schöner, wenn man dazu dann auch noch ein nettes Feedback bekommt, aber dass die vielen Leser hier nicht alle auch kommentieren, mag unterschiedliche Gründe haben (will sich hier nicht anmelden, schreibt nicht gerne im Internet, ist schüchtern, wasauchimmer...). Und stell Dir mal vor, die würden alle zu jedem Reisetag einen Kommentar schreiben, Dein Reisebericht hätte 50 Seiten und wäre ja kaum noch lesbar.

    Bei mir hast Du auf jeden Fall die Vorfreude auf meine für den Sommer geplante Hütten-Tour durch die Schobergruppe ordentlich gestärkt. Die Routenplanung steht schon, es wird eine Rundtour vom Lucknerhaus bei Kals über die Glorer Hütte, Elberfelder Hütte, Lienzer Hütte, Hochschoberhütte und dann über die Lesachalm wieder zurück. Dazu habe ich vor einiger Zeit in den Weiten des Internets eine alte Tourenbeschreibung gefunden und war sofort ganz angetan.
    Allzuviele Infos zu der Gegend und den dortigen Hütten gibt es online allerdings nicht und leider war die komplette Runde in den letzten Jahren nicht so einfach zu machen, da die Wirtin der Lesachalmhütte schon irgendwann 2015 oder so in Rente gegangen ist und die Hütte seither geschlossen ist. Dort war aber die einzige Übernachtungsmöglichkeit auf meiner geplanten Strecke (ein Zelt will ich nicht mitschleppen und wildcampen ist im Nationalpark sowieso verboten). Nun hat dieses Jahr an der Lesachalm eine neu gebaute "Hütte" eröffnet, die wieder Übernachtungen anbietet (- wenn auch leider zu horrenden Preisen, die nichts mit einer Berghütte gemein haben...). Die Buchung eines Schlafplatzes dort gestaltet sich trotzdem schwierig, die Kommunikation mit den Betreibern ist recht zäh, man ist nicht auf Wanderer eingestellt, die einfach nur einmal übernachten wollen. Ich möchte aber unbedingt eine Rundtour laufen und wirklich die ganze Schobergruppe erwandern ohne irgendwo in den Bus zu steigen (der sowieso nicht allzu oft fährt und eher semi-optimale Verbindungen hat). Hätte ich Deinen wunderbaren Bericht mit den grandiosen Bildern nicht gehabt, ich hätte vielleicht schon aufgegeben, umgeplant oder wäre doch woanders hingefahren. Du hast also eine gewissen "Mitschuld" daran, wenn es hier im Sommer einen neuen Reisebericht gibt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Flachlandtiroler
    antwortet
    OT:
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Predigt von der Kanzel [...] "normalen Kirchgänger"


    Dies ist ein Forum. Jeder kann hier predigen einen neuen Faden eröffnen.
    Zum Beispiel im UF "Hilfe, Verbesserungsvorschläge & Kritik > Forum"

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Hallo Martin,
    Vielen Dank für das Löschen des mittlerweile unsinnig gewordenen Beitrags (ehemals # 53)!

    Den von dir zitierten Faden habe ich natürlich gesehen, auch den dort zitierten "Unterfaden" gelesen, ABER:
    1. jener Faden ist inhaltlich eingeengt auf das Einfügen von Bildern, was ja leider nicht das einzige Problem mit dieser Software ist,
    2. jener Faden ist "Geschlossen", also so etwas wie eine Predigt von der Kanzel und damit ungeeignet für den Austausch von Erfahrungen und Empfehlungen der "normalen Kirchgänger".

    Einen Kommentar schreiben:


  • Flachlandtiroler
    antwortet
    OT:
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Vorschlag: Können wir einen Faden einrichten speziell zum Austausch unserer Erfahrungen und ganz besonders unserer Empfehlungen, wie man die zahlreichen Fußangeln dieser Software überwinden bzw. umgehen kann?​
    Es gibt diverse How-to-Post Hilfen hier, ich füge noch paar Links ein...

    edit:
    Wenn Du mal in dieses Unterforum schaust, da ist als Nr. 1 oben angepinnt:

    Tipps und Tricks zum Einfügen von Bildern

    Darin dann der Verweis auf die

    empfohlene Vorgehensweise zur Erstellung von bebilderten Reiseberichten


    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Kleine Bitte zum Abschluß: kann irgend jemand mit Administratoren-Rechten den obigen Beitrag # 53 leeren mit dem Hinweis, daß er ja nur eine Duplikation war, die zwischenzeitlich obsolet geworden ist? Vielen Dank! - Ich selbst kann, wie gesagt, ja nun meinen eigenen Beitrag nicht mehr bearbeiten
    erledigt (klar kannst Du Dein Posting noch bearbeiten, aber egal)

    HTH, Martin
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 31.01.2023, 08:56.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Danke vielmals für alle aufmunternden Worte! Die kann ich wahrhaftig gut gebrauchen. Und ich bin ja nicht allein: erst kürzlich hat Kamerad Blauloke gestöhnt, daß er mit den Tücken des Programms kämpft und die Erstellung des Berichts länger dauert als die Wanderung selbst. Kameradin Whale hat die Arbeit an ihrem schönen Bericht sogar mittendrin kurzerhand komplett abgebrochen - Schnauze voll, ganz offensichtlich.

    Vorschlag: Können wir einen Faden einrichten speziell zum Austausch unserer Erfahrungen und ganz besonders unserer Empfehlungen, wie man die zahlreichen Fußangeln dieser Software überwinden bzw. umgehen kann?


    @ Sternenstaub : natürlich hast du recht - eine Menge Personen haben hier eine Menge Zeit investiert (und tun es meistenteils immer noch); zu diesen Personen rechne ich allerdings auch mich selbst: klick/t mal auf "Meine Reisen" und versuch/t abzuschätzen, wieviele Arbeitsstunden ich aufgewandt habe, um all dies beizusteuern! Wenn ich bei solchen Anstrengungen aber gerade noch Knüppel zwischen die Beine geschmissen kriege, dann frage ich mich doch "Bin ich blöd??"


    @
    Muecke : die Anzahl der Aufrufe (Klicks) ist mir eigentlich nicht so wichtig; ich bin kein Freund des ausgedehnten Monologs. Vielmehr strebe ich den Dialog mit anderen an, soweit es eben geht. - Den zunehmenden Tunnelblick der Leserschaft sehen wir vor allem im Unterforum "Ferne Länder", wo auch die meisten meiner Berichte stehen.


    Nun aber zurück nach Osttirol! Die Wanderung auf den Großen Zunig war der Abschluß und das Highlight meines Urlaubs - eben das Schlagobers der Lasörlinggruppe. Höchst empfehlenswert! Auf Alpenvereinaktiv.com findet ihr etliche Beschreibungen (nicht nur eine), wobei diese hier fast genau meiner eigenen Route entspricht. "Durch den enormen Höhenunterschied sehr anstrengend" lest ihr dort. Ja: rund 1800m an einem Tag hinauf und wieder hinunter sind schon ein ordentliches Pensum. Neun Stunden reine Gehzeit kann man veranschlagen, mit all den kleinen Trink- und Fotohalten sind es dann schon zehn, und mit Genuß- und Essenspausen werden es ganz schnell 12 oder 13. Darauf muß man sich einstellen.


    Kleine Bitte zum Abschluß: kann irgend jemand mit Administratoren-Rechten den obigen Beitrag # 53 leeren mit dem Hinweis, daß er ja nur eine Duplikation war, die zwischenzeitlich obsolet geworden ist? Vielen Dank! - Ich selbst kann, wie gesagt, ja nun meinen eigenen Beitrag nicht mehr bearbeiten

    Einen Kommentar schreiben:


  • Muecke
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Neue Berichte von mir wird es auch bis auf Weiteres nicht mehr geben. Zwar habe ich genug Material für mindestens vier weitere Berichte in der Schublade, aber warum soll ich mich hier herum plagen?? Das Interesse der intendierten Leserschaft wird ja auch immer geringer bzw. begrenzt sich immer mehr auf wenige "Star-Autoren". Zu diesen gehört Wafer mit vollem Recht, ich nicht...
    Ich möchte mich hier mal als Teil der "intendierten Leserschaft" outen, die durchaus Interesse an weiteren Berichten von Dir hat. Ich habe Deinen Tourenbericht immer gerne verfolgt, finde Deine Fotos großartig und würde mich sehr freuen, wenn Du uns doch noch mit ein paar weiteren Texten (und Bildern) beglücken würdest.
    Deinen Frust über das mangelnde Feedback kann ich schon verstehen, aber schau Dir mal die Klickzahlen dieses Threads an: Über 2000 Mal wurde Dein Bericht aufgerufen - das ist doch schon einiges an Interesse! (Mein bisher einziger Tourenbericht kam gerade mal auf knapp 300 Klicks und hat mich auch einiges an Zeit und Arbeit gekostet...) Also: Bitte mehr davon! Lass Dich nicht von der Software entmutigen!


    OT: P.S.: Ich gehe beim Bilderupload übrigens so vor:
    - gewünschte Stelle im fertigen Text auswählen (ich setze mir da beim schreiben schon [Platzhalter] hin)
    - im WYSIWYG-Modus auf das Bildersymbol klicken
    - Bild auswählen und zum Server senden
    - im nächsten Fenster erstmal nur mit OK bestätigen
    - ggf. danach Bild doppelklicken und im sich neu öffnenden Fenster die gewünschte Größe, etc. auswählen
    -> nächstes Bild...
    Das dauert dann zwar etwas, bis man alle Bilder im Text verbaut hat, funktioniert bei mir aber einwandfrei. (Nur unten in den Anhängen darf man halt nix verändern, das führt immer zu Chaos...)

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sternenstaub
    antwortet
    hm, was mir gerade noch einfiel zu deinem Text vor dem letzten: Die Leute hier machen das ehrenamtlich neben ihrem Berufsleben. Und dem ja auch nicht unwichtigen Privatleben . Mal eben eine neue Software kaufen, ist zB finanziell nicht drin, außerdem ist eigentlich die Zeit der Foren vorbei, leider. Auch die müsste jemand installieren, warten uswusf. Wie soll das neben dem ganz normalen Wahnsinn eines Lebens gehen? Habe selber vor Jahren neben meiner Berufstätigkeit in der Berliner Verwaltung ein Dienstforum mit aufgebaut, hat Spaß gemacht. das war zurzeit der sogenannten Verwaltungsreform, das Forum existiert leider nicht mehr, obwohl es etwa ein Jahrzehnt (?) gut besucht war. Also bitte nicht eventuellen persönlichen Frust am Team auslassen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sternenstaub
    antwortet
    wieder ein wirklich schöner Bericht mit super Fotos. Und wie ich daraus entnehme...es hat ja geklappt...wirst du uns weiter erhalten bleiben.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    "Man muß auch mal rasten", denke ich mir eines Tages, setze mich also auf die Terrasse des Cafe Patterer in Matrei und lasse mir Kaffee und Kuchen bringen - mit Schlagobers natürlich (für Nicht-Österreicher: Schlagobers ist Schlagsahne). Auch plaudere ich ein wenig mit dem etwa sechzigjährigen Herrn am Nebentisch, während wir gemeinsam die Berglandschaft genießen. "Ich bin in Matrei geboren und habe mein Leben lang hier gewohnt" erläutert er mir, "aber dort oben war ich noch nie". Dabei schweift sein Blick hinauf zum Gipfel des Großen Zunig, der Matrei um etwa 1700m überragt. Ich lächele und antworte gelassen "Den will ich morgen besteigen". Er schaut mich leicht erstaunt an, realisiert wohl, daß ich deutlich älter bin als er, und sagt nichts mehr.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_00a_1200.jpg Ansichten: 46 Größe: 478,6 KB ID: 3180157 # 169 - Der Kleine und der Große Zunig, von Matrei aus gesehen


    Ihr müßt wissen: der Große Zunig ist der Hausberg von Matrei. Der ihm vorgelagerte Kleine Zunig erscheint, vom Dorf aus gesehen, zwar fast genauso hoch, aber das liegt nur an der Perspektive; in Wirklichkeit ist er doch sehr viel niedriger. Dies wird deutlich, wenn man die beiden Berge vom gegenüber liegenden Hang betrachtet:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_00b_1200.jpg Ansichten: 47 Größe: 309,0 KB ID: 3180153 # 170 - Der Kleine und der Große Zunig, von der Bonn-Matreier Hütte aus gesehen (die Lichtung am halben Hang des Kleinen Zunig ist die Zunigalm)



    Am nächsten Morgen verlasse ich um vier Uhr meine Unterkunft und marschiere im Schein meiner Stirnlampe die Fahrstraße bergauf in Richtung Zunigalm. Etwa um fünf Uhr fährt ein Auto im nächtlichen Wald an mir vorbei, und der Fahrer ist über diese unerwartete Begegnung wohl ebenso erstaunt wie ich selbst. Etwa um halb sechs beginnt dann die Morgendämmerung, und mittlerweile bin ich auch bereits so hoch gestiegen, daß sich hin und wieder Ausblicke aus dem Wald eröffnen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_01_1200.jpg Ansichten: 46 Größe: 141,4 KB ID: 3180156 # 171 - Die Lichter von Virgen um halb sechs Uhr morgens


    Weiter gehe ich, immer weiter, und es wird langsam heller, am Ende so hell, daß ich es wagen kann, für das letzte Stück zur Zunigalm einen kleinen Abkürzungsweg über die Wiese zu benutzen. Zwar hatte ich auch im Wald einige Wegweiser zu Abkürzungen gesehen, diese aber bewußt ignoriert; denn ich wollte nicht das Risiko eingehen, nachts im stockdunklen Wald die Wegmarkierung zu verlieren.

    Kurz nach sechs Uhr erreiche ich die Zunigalm. Sie liegt noch im Schatten, aber die ersten Sonnenstrahlen streifen soeben den Gipfel des Großen Zunig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_02_1200.jpg Ansichten: 44 Größe: 249,5 KB ID: 3180154 # 172 - Erste Sonnenstrahlen auf dem Gipfel des Großen Zunig bei Erreichen der Zunigalm


    Die Zunigalm ist eine beliebte Ausflugs-Gaststätte, aber keine wirkliche Berghütte; man kann dort nicht übernachten, und so gibt es auch keine Übernachtungsgäste. Daher sind die Betreiber durchaus darauf eingestellt, es morgens gemütlich angehen zu lassen, in der Annahme, daß vor neun Uhr sowieso niemand kommt. Heute haben sie sich darin aber geirrt. Verdutzt schauen sie auf, als schon zu so früher Stunde jemand an die Scheibe des Küchenfensters klopft. Ich bin es, und ich will fragen, ob ich wohl einen Morgenkaffee bekommen könnte. Ein Häferl soll 3,50 Euro kosten, und ich bestelle mir ein solches, dazu noch einen "Schnitt", womit die Gesamtrechnung dann auf 5 Euro kommt. Lächelnd kassieren die Herrschaften den Betrag, offensichtlich hoch zufrieden darüber, daß schon vor Sonnenaufgang das erste Geld in der Kasse klingelt. So hat man es gerne - wenn es nur jeden Tag so wäre!


    Nach einer halben Stunde Kaffeepause trete ich wieder vor die Tür. Nun erreichen die Sonnenstrahlen schon die nähere Umgebung der Alm und besonders das "Ganitzle", den kleinen Hügel westlich der Alm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_03_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 466,8 KB ID: 3180159 # 173 - Die Morgensonne auf dem "Ganitzle"


    Wenige Minuten später erreicht die Sonne dann auch die Alm selbst, und als ich diesen Sonnenaufgang sehe, weiß ich, daß sich das frühe Aufstehen wieder einmal voll gelohnt hat. Wer bis acht Uhr im Bett liegt, bekommt so etwas nicht zu sehen (oder höchstens im Winter, hahaha).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_04b_1200.jpg Ansichten: 46 Größe: 199,2 KB ID: 3180155 # 174 - Sonnenaufgang an der Zunigalm um genau 6.54h morgens


    Gestärkt mache ich mich nun wieder auf den Weg. Die nächste Etappe ist die kurze Strecke hinauf zum Zunigsee. Der Weg ist nicht besonders fotogen, und der See schon gar nicht, halb ausgetrocknet, wie er ist. So werfe ich nur einen kurzen Blick darauf und gehe dann gleich weiter in Richtung Zunigtörl. Dabei gerate ich zunächst einmal von der Sonne wieder zurück in den Schatten des Kleinen Zunig nordöstlich von mir.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_05_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 727,0 KB ID: 3180158 # 175 - Aufstieg zum Zunigtörl im Schatten des Kleinen Zunig


    Wunderbar der Blick zum Großglockner, der ja gar nicht weit entfernt liegt von hier, dem östlichen Ende der Lasörlinggruppe.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_06_1200.jpg Ansichten: 44 Größe: 279,0 KB ID: 3180163 # 176 - Blick zum Großglockner


    Nach nicht allzu langer Zeit und ohne jede technische Schwierigkeit erreiche ich dann das Zunigtörl, also den Paß zwischen dem Kleinen und dem Großen Zunig, mache noch einmal eine kleine Rast und blicke nach Südosten, hinunter ins Iseltal in Richtung Lienz.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_07_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 627,0 KB ID: 3180169 # 177 - Blick vom Zunigtörl hinunter ins Iseltal; links im Bild der Berge der Schobergruppe (siehe oben)


    Dann aber geht es "ans Eingemachte", jetzt beginnt der Teil des Weges, der dieser Tour die Klassifizierung als "Schwerer Bergweg" eingebracht hat (mit schwarzer Markierung nach österreichischem System). Die Schweizer würden ihn wohl als T3+ klassifizieren. Wirklich schwierig finde ich ihn eigentlich nicht, und gefährlich schon gar nicht, aber es geht in der Tat richtig steil den Nordostgrat des Großen Zunig hinauf, und die gelegentlich angebrachten Drahtseile zum Emporziehen sind tatsächlich nützlich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_09_1200.jpg Ansichten: 46 Größe: 1,28 MB ID: 3180165 # 178 - Aufstieg zum Großen Zunig entlang des Nordostgrats


    Es ist auch eine ordentlich lange Strecke vom Zunigtörl bis zum Gipfel, rund eine Stunde oder sogar etwas mehr. Ich stoße auf eine andere Wandergruppe, und wir gehen gemeinsam hinauf. Kurz vor zehn Uhr sind wir dann endlich oben - hier das Beweisfoto:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_10_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 382,6 KB ID: 3180161 # 179 - OutofSaigon auf dem Gipfel des Großen Zunig, am 14. August 2022


    Das Wetter ist bilderbuchmäßig und könnte nicht besser sein. Die Aussicht ist fantastisch; denn der Große Zunig ist der höchste Gipfel in ziemlich weitem Umkreis (rund 10km) und steht recht exponiert am östlichen Ende der Lasörlinggruppe.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_11_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 588,4 KB ID: 3180160 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_13_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 599,9 KB ID: 3180162 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2022 W Zunig_12_1200.jpg
Ansichten: 110
Größe: 528,6 KB
ID: 3180166 # 180 bis 182 - Die Aussicht vom Gipfel des Großen Zunig: (1) nach Nordosten zum Großglockner, (2) nach Südosten zur Schobergruppe links, ins Iseltal und zu den Lienzer Dolomiten rechts, (3) nach Südwesten über die Vilgratner Berge zu den Sextener Dolomiten

    Das muß man einfach ausgiebig genießen, dafür nehme ich mir auch gerne eine Stunde Zeit. Dies ist die Krönung meines Osttirol-Urlaubs, das "Schlagobers". Wer nicht hier oben war, weiß nicht, was er versäumt hat.


    Höher geht es hier nicht mehr, und so steige ich denn nach etwa einer Stunde wieder ab, zusammen mit der Gruppe, der ich mich schon beim Aufstieg angeschlossen hatte. Relativ rasch erreichen wir wieder das Zunigtörl und schauen hinunter auf den Zunigsee, der ja nun vor uns liegt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_16_1200.jpg Ansichten: 45 Größe: 660,6 KB ID: 3180167 # 183 - Blick vom Zunigtörl auf den Zunigsee und die Venedigergruppe dahinter (ganz rechts oben im Foto der Hohe Eichham, 3371m). - Übrigens: was hier aussieht wie ein kleiner Dreckfleck oder eine Drohne am Himmel, muß wohl ein Vogel sein; ich habe es selbst erst zuhause am Computer gesehen.


    Der Weiterweg zur Zunigalm kommt mir nun geradezu leicht vor, und schon vor 13 Uhr bin ich zurück an der Zunigalm. Dort ist inzwischen "voller Betrieb", und das Personal kommt kaum hinterher mit dem Bedienen der zahlreichen Gäste, die hier alle zu Mittag essen wollen. Die meisten sind allerdings mit ihren E-Bikes hier hoch gefahren und haben den Kalorien-Nachschub weit weniger verdient als ich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_17_1200_pix.jpg Ansichten: 45 Größe: 590,4 KB ID: 3180164 # 184 - Voller Betrieb auf der Zunigalm


    Natürlich habe ich nicht einen Tisch für mich allein; das läßt sich bei diesem Andrang unmöglich machen, und ich will es ja eigentlich auch gar nicht. Gerne setze ich mich zu einer anderen Gruppe, die mir dies freundlich angeboten hat. Die plaudern über dies und das, und ich lasse das auch ziemlich an mir vorbei rauschen; da höre ich auf einmal, wie jemand "Behamberg" sagt. Ich fahre hoch und frage nach: "Hast du gerade 'Behamberg' gesagt?" - "Ja; warum?" - "Ich kenne Behamberg" - "Jo, do schau di' an! Wieso?". - Ihr Lieben, ihr müßt wissen: Behamberg ist ein ganz kleines Nest nahe der Stadt Steyr, gerade an der Grenze von Ober- und Niederösterreich, ein Nest, das niemand kennt, wenn er nicht in der Nähe wohnt oder eine besondere persönliche Beziehung dazu hat. Das wissen natürlich auch die Leute bei mir am Tisch, und ich erkläre ihnen: die Frau meines Cousins kommt von dort, und so habe ich eben heraus gehört, daß jemand diesen Namen genannt hatte. Welch ein Zufall! Wir alle schmunzeln - die Welt ist klein (manchmal jedenfalls).


    Ich sehe keinen Grund, mich besonders zu beeilen, und koste diesen wunderschönen Sommertag hier oben noch lange aus. Erst am mittleren Nachmittag mache ich mich dann auf den Weg zurück nach Matrei. Jetzt im Tageslicht nehme ich auch gerne die Abkürzungen durch den Wald, anstatt die langen Serpentinen der Fahrstraße auszugehen, und so komme ich recht zügig wieder zurück ins Tal.


    Gerade senkt sich die Sonne im Westen, ich schaue noch einmal hinauf ins Virgental und lasse so diesen Tag - ja: meinen gesamten Osttirol-Urlaub 2022 - damit ausklingen. Es war absolut traumhaft gewesen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 W Zunig_19_1200.jpg Ansichten: 46 Größe: 465,2 KB ID: 3180168 # 185 - Die Sonne senkt sich hinter dem Virgental, und ein traumhafter Sommerurlaub geht zu ...
    x
    x
    E n d e



    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 31.01.2023, 09:38.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Herzlichen Dank, Sternenstaub! Wenn mein Bericht auch jenen, die sich nicht als "Bergfex" betrachten, nachvollziehbar macht, warum ich/wir so gerne in bzw. durch die Berge gehe/n, dann freut es mich besonders.

    Ich habe schon noch einige Touren vor, habe auch konkrete Optionen im Kopf; aber ich plane nicht, hier noch weitere Berichte einzustellen, bevor eine dafür taugliche Software zur Verfügung steht - davon kann im Moment ja leider keine Rede sein.

    Da - eben auf Grund irgendeines bekloppten Software-Fehlers - Beitrag # 53 (oben) technisch irreparabel ist, werde ich jetzt gleich noch einmal einen sechsten (!) und allerletzten Versuch unternehmen, euch den Text und die Bilder vom Großen Zunig zugänglich zu machen. Wenn auch dies wieder fehlschlägt, kann man eben nichts machen, und dann bin ich hier weg...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sternenstaub
    antwortet
    Ich möchte mich als "Nicht-Berg-Fex" bei dir für diesen Bericht bedanken, weil er mir nahe bringt, was Menschen dazu bringt, solche Bergtouren zu machen. Entsprechende Fotos fand ich schon immer schön, aber dein ausführlicher Bericht zeigt mir auf, WAS wirklich an positivem für einen sozusagen da heraus springt. Ich könnte das mit Sicherheit nicht, aber das mit-Erleben ist sehr schön und bereichernd. Mögen dir noch einige solche Touren möglich sein, das hoffe ich aus reinem Egoismus, weil dann kann ich es lesen und quasi miterleben!
    Zuletzt geändert von Sternenstaub; 25.01.2023, 00:29. Grund: ein Wort vergessen. ;-)

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Hallo OutOfSaigon.
    Ein ganz toller Bericht! 👍
    Ihr Lieben, wenn eine der Größen dieses Forums so etwas sagt, dann darf man sich darauf etwas einbilden (und das tue ich nun auch, hahaha!) - vielen Dank, Wafer!


    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    In der Ecke war ich noch nicht unterwegs und dein Bericht hat dafür gesorgt, dass die Region auf die ToDo-Liste kommt.


    Ich hatte mir Osttirol ganz bewußt ausgesucht. Wie ihr wißt, bin ich nicht so der große Fan der Alpen-Nordseite - das Risiko schlechten Wetters ist mir zu groß. Aber im vergangenen Sommer hatte ich wahrhaftig Glück in Osttirol. Es ist schon eine tolle Gegend, allerdings mit vielen Schutthängen und viel weniger grünen Wiesen als die Alpen-Nordseite.


    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Der Umgang mit Bildern ist seit der neuen Version etwas hakelig.
    Das ist die Untertreibung des Jahres! Das ist nicht "etwas hakelig", sondern ein Scheißdreck, dessen Erbärmlichkeit kaum mit Worten zu beschreiben ist. Ich habe heute den letzten Teil meines Berichts VIER MAL (!!!) hoch geladen und die Bilder eingefügt, wo sie hingehören, auch jedes Mal die Anhänge der vorherigen Versuche sorgfältig gelöscht, und dennoch klappt es nicht, wie es soll. Liebe Freunde, es tut mir leid, daß ihr nun immer noch diese idiotischen "Angehängten Dateien" zu sehen bekommt, aber ich habe absolut keinen Bock, das alles nun zum fünften Mal zu machen, höchstwahrscheinlich mit demselben bescheuerten Ergebnis. -- Mit dieser Software hat das Forum sich selbst einen Kopfschuß verpaßt.


    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Leider ist jetzt nicht mehr mit einem Nachschlag zu rechnen


    Nein, einen Nachschlag gibt es nicht mehr; mein Bericht endet hier. -- Neue Berichte von mir wird es auch bis auf Weiteres nicht mehr geben. Zwar habe ich genug Material für mindestens vier weitere Berichte in der Schublade, aber warum soll ich mich hier herum plagen?? Das Interesse der intendierten Leserschaft wird ja auch immer geringer bzw. begrenzt sich immer mehr auf wenige "Star-Autoren". Zu diesen gehört Wafer mit vollem Recht, ich nicht...


    P.S. Selbst in dieser Antwort baut diese bescheuerte Forums-Software schon wieder Scheiße und fügt "ungefragt" weitere Leerzeilen ein, wo ich sie gar nicht haben will.

    Quod erat demonstrandum...​
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 31.01.2023, 09:36.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Hallo OutOfSaigon.

    Ein ganz toller Bericht! 👍 Leider ist jetzt nicht mehr mit einem Nachschlag zu rechnen. Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast uns daran teilhaben zu lassen! In der Ecke war ich noch nicht unterwegs und dein Bericht hat dafür gesorgt, dass die Region auf die ToDo-Liste kommt.

    Leider hat der heutige, letzte Post noch keine Bilder. Ich hoffe, die kommen noch. Hoffentlich hat dir die Software nicht dermaßen die Laune vergällt, dass du den Bericht so lässt! Ich weiß: der Umgang mit Bildern ist seit der neuen Version etwas hakelig. Meine Bilder sind inzwischen zu Flickr.com ausgewandert. So gibt es diesen Ärger nicht mehr.

    Dankbar Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 24.01.2023, 10:34.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Um fünf Uhr morgens knarzt eines der Betten im Lager wie bekloppt, und weil es da um diese Tages- bzw. Nachtzeit so ruhig ist, muß mindestens die Hälfte der Schlafenden aufgewacht sein, sollte man denken. Eine Person direkt am Fenster hat sich aufgesetzt, um nach draußen schauen zu können. So ein Störenfried! Diese Person bin ich selbst. - Was ich beim Blick aus dem Fenster sehe, gefällt mir sehr, und so entscheide ich mich, wieder einmal, für einen frühen Aufbruch. Beim Aufstehen kann ich es leider nicht vermeiden, daß dieses vermaledeite Bett knarzt wie ein Weltmeister, aber zu meiner gewissen Überraschung stelle ich fest, daß sich kaum jemand der Schlafenden daran stört. Nun ja, ich haue jetzt ab! Als ich an der Küchentür vorbei gehe, steht dort jemand mit plierigen Augen, noch halb verschlafen. Ansonsten ist aber niemand zu sehen. So werde ich nun die Meute der Wanderer hinter mir lassen und den Weg für mich allein haben - wie herrlich!


    Mein Plan ist, von der Lasörlinghütte zum Prägrater Törl aufzusteigen, nach Überschreiten desselben zur Lasnitzenhütte abzusteigen und von dort wieder nach Virgen zurück zu kehren; letzteres deswegen, weil wieder einmal Gewitter angesagt sind. Damit hätte ich mehr oder weniger die östliche Hälfte des Lasörlingweges begangen - die westliche Hälfte hatte ich ja schon vorher begangen, siehe oben.


    Kaum habe ich die Hütte verlassen und die ersten paar hundert Meter auf dem Pfad zurück gelegt, da sehe ich schon die Strahlen der Morgensonne auf der Ostflanke des Lasörling:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_13a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 506,1 KB ID: 3176307 # 151 - Die Morgensonne beleuchtet die Ostflanke des Lasörling


    Zwanzig Minuten später erhebt sich die Sonne über dem kleinen Hügel rechts von mir und taucht meinen Pfad in ein wunderbares goldenes Licht:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_14_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 344,3 KB ID: 3176306 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_15_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 706,3 KB ID: 3176308 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_15a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 685,0 KB ID: 3176309 # 152-154 - Sonnenaufgang auf meinem Pfad zum Prägrater Törl


    Schon zwei Minuten später bin ich allerdings schon wieder im Schatten eines anderen kleinen Hügels, aber auch das hat seinen Reiz, wie der Blick zurück zeigt:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_16_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,6 KB ID: 3176322 # 155 - Morgennebel über dem Pfad zum Prägrater Törl


    Ihr seht es selbst: der Pfad führt hauptsächlich über Steine, Hinterlassenschaften eines Gletschers, der sich hier einmal befunden hat. Über diese Steine hinweg sehe ich nun vor mir den Aufstieg zum Prägrater Törl:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_17_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 778,1 KB ID: 3176323 # 156 - Vor mir liegt das Prägrater Törl, zu dem ich nun hinauf will


    Der Aufstieg ist nur kurz, aber ziemlich steil:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_18_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 907,4 KB ID: 3176311 # 157 - Aufstieg zum Prägrater Törl


    Oben am Hang, gerade noch unterhalb des Törls selbst, schaue ich noch einmal zurück auf all die Steine, durch die ich mich soeben hindurch gewuselt habe, und auf das herrliche Panorama: die ganze östliche Hälfte der Lasörlinggruppe liegt vor mir. Ich mache mir nicht die Mühe, über den Namen jedes einzelnen Gipfels nachzudenken, aber ein Gipfel sticht deutlich heraus: der Große Zunig ganz im Osten der Lasörlinggruppe (von dem werde ich euch noch erzählen).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_19_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 593,8 KB ID: 3176313 # 158 - Blick zurück in Richtung Lasörlinghütte und auf die östliche Hälfte der Lasörlinggruppe; ganz links oben ist in der Ferne der Große Zunig zu sehen


    Das letzte Stück hinauf zur Paßhöhe ist wirklich steil und wäre ohne das dort angebrachte Halteseil wohl nur sehr mühsam zu bezwingen. Es ist zwar nur ein kurzes Stück, aber dies ist eben eine Schlüsselstelle, die nicht umgangen werden kann, und damit wieder einmal so ein Fall, wo man sich überlegen muß, ob nicht diese ganze Route als "Schwerer Bergweg" (mit schwarzer Farbe, nach Tiroler Schema zur Klassifizierung von Bergwegen) eingestuft werden sollte. Dazu sehen die Verantwortlichen sich in ähnlichen Fällen ja oft gezwungen, auch wenn 95% der Route sehr viel leichter sind.

    Ich habe mit dieser kleinen Schwierigkeit zwar nicht gerechnet, aber lasse mich davon auch nicht abhalten und stehe wenige Schritte später in dieser scharfen Scharte, dem Prägrater Törl:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_20_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 713,1 KB ID: 3176310 # 159 - Detail auf dem Prägrater Törl


    Verblüfft sehe ich, daß das Gelände auf der anderen Seite dieses Törls ganz anders aussieht: sanft geneigte Hänge. Vor mir liegt nun ein weiter Ausblick von der Art, die Kamerad Stefan in Beitrag # 22 als "weitläufige Bergwildnis" bezeichnet hat. Der Eindruck von Wildnis mag stark eingeschränkt sein, wenn hier am späteren Tag erst einmal Kolonnen von Wanderern hindurch traben, aber da ich infolge meines sehr frühen Aufbruchs jenen Kolonnen um bestimmt zwei Stunden voraus bin, habe ich diese herrliche "Bergwildnis" im Moment noch ganz für mich allein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_21_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 664,6 KB ID: 3176312 # 160 - Einsame Berwgildnis nach Überschreiten des Prägrater Törls

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_22_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 299,3 KB ID: 3176315 # 161 - Blick zurück auf den Lasörling

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_23_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 574,7 KB ID: 3176314 # 162 - Auch in dieser Wildnis wachsen noch schöne Blumen


    Anschließend folgt ein langer Abstieg, genauer gesagt: ein laaanger Abstieg. Zunächst geht es über Steine, dann immer mehr über Gras bzw. DURCH Gras. Dieser Pfad ist eben nicht Teil der üblicherweise begangenen Trasse des Lasörling-Höhenweges, sondern so etwas wie ein Nebenweg, der wenig benutzt wird und dementsprechend stellenweise ziemlich überwuchert ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_25_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 848,3 KB ID: 3176317 # 163 - Langer steiniger Abstieg nach Überschreiten des Prägrater Törls


    Schlußendlich komme ich dann auf den Weg hinab zur Lasnitzenhütte und sehe natürlich auch die von links kommende Einmündung des Pfades, den ich kürzlich bei meiner Wanderung von der Neuen Reichenberger Hütte zur Lasnitzenhütte benutzt hatte

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_26_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,7 KB ID: 3176316 # 164 - Der schon bekannte Weg hinunter zur Lasnitzenhütte


    Auf der Hütte angekommen, werde ich vom Wirt freundlich begrüßt: "Du warst doch schon einmal hier, gerade erst kürzlich, oder nicht?". - Wir freuen uns beide über das Wiedersehen, und er bezeichnet mich lachend als "Wiederholungstäter". Meine Mittagspause hier ist wiederum zu beiderseitigem Wohlgefallen, aber als ich bei der Bitte um die Rechnung besorgt frage, ob Wiederholungstäter schwerer bestraft werden als Ersttäter, beruhigt er mich: das mache in diesem Falle keinen Unterschied. Er ist eben ein sehr netter und humorvoller Kerl; von der Sorte sollte es mehr geben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_28_1200_pix.jpg Ansichten: 0 Größe: 605,0 KB ID: 3176320 # 165 - Mittagspause auf der Lasnitzenhütte, und der freundliche Wirt


    Ich fühle mich zwar sehr wohl hier, sehe aber dennoch, daß immer mehr Wolken aufziehen und die Wettervorhersage "Gewitter" wahrscheinlich eintreffen wird. "Wenn es blitzt und kracht, will ich nicht oben auf irgend so einem Törl sein", sage ich zum Wirt, und der antwortet: "Sehr vernünftig!". So muß ich mich denn leider verabschieden und ziehe in Richtung Prägraten davon.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_30_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 520,2 KB ID: 3176318 # 166 - Blick zurück über die Lasnitzenhütte. Den Hang von rechts herunter bin ich neulich gekommen, und heute bin ich von links oben in diesem Bild abgestiegen


    Der Rest ist unspektakulär: auf der Fahrstraße trabe ich talabwärts und schaue dabei mit hochgezogenen Augenbrauen auf die immer dichter werdenden Gewitterwolken:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_31_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 601,2 KB ID: 3176321 # 167 - Abstieg unter Gewitterwolken


    Als ich dann unten im Tal bin, gewittert es tatsächlich, richtig ordentlich sogar, und als ich schließlich im Abendlicht auf die Berge schaue, komme ich zufrieden zu dem Schluß, daß ich auch aus diesem Tag wieder das Beste gemacht habe.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_32_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 378,7 KB ID: 3176319 # 168 - Regenbogen im Virgental und Blick auf den Großen Zunig​, das Ziel meines folgenden Ausflugs.
    x
    x
    Fortsetzung folgt
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 12.01.2023, 06:03.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Selbst wenn es möglich ist, fährt der Purist nicht mit dem Taxi auf den Berg - punktum! Etliche Beschreibungen des Lasörling-Höhenweges legen nahe, man solle sich mit dem Hüttentaxi von Virgen zur Wetterkreuzhütte bringen lassen und dann gemütlich auf der Fahrstraße zur Zupalseehütte hinüber spazieren. Natürlich kann man das so machen, aber für mich ist das nichts: ich bin Purist, ich gehe zu Fuß, und dies möglichst gerade eben NICHT auf Straßen.


    Um sieben Uhr morgens verlasse ich Virgen und mache mich auf den Weg zur Zupalseehütte über die Würfelehütte. Das Blöde an dieser Route ist, daß man auf der Strecke von der Ortsmitte zum Iselbach erst einmal rund einhundert Höhenmeter verliert. Weil man die Isel aber irgendwie überqueren muß, führt daran eben kein Weg vorbei, und man darf auf der anderen Seite des Baches die soeben verlorenen Höhenmeter gleich wieder erklimmen. - Um zur Würfelehütte zu gelangen, gibt es drei Optionen: die Fahrstraße ohne jede Aussicht, einen Fußweg durch den Wald, ebenfalls ohne jede Aussicht, und letztlich die Trasse der Winterrodelbahn, die im Sommer als Fußweg genutzt werden kann und immer wieder schöne Ausblicke bietet. Na, wenn das so ist, entscheide ich mich doch selbstredend für die dritte Option. - Wunderbar z.B. der Ausblick zurück auf die frischen grünen Wiesen des Virgentals im frühen Morgenlicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_01b_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 742,3 KB ID: 3174855 # 138 - Blick ins Virgental beim Aufstieg zur Würfelehütte; in Bildmitte der Virgener Ortsteil Obermauern (vgl. Foto # 58)


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_02a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3174867 # 139 - Ohne Worte


    Der Aufstieg zur Würfelehütte dauert nicht einmal eine Stunde, wenn man nicht total fußlahm ist. Das ist natürlich viel zu früh für eine größere Rast, und so passiere ich diese Hütte nur. Ohnehin sind sie dort gar nicht darauf eingestellt, bereits zu so früher Stunde Gäste zu bewirten. Für Mittag- oder Abendessen hingegen ist die Würfelehütte durchaus beliebt; wegen des kurzen Anmarschweges dient sie eigentlich hauptsächlich als Ausflugsgaststätte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_04_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 979,9 KB ID: 3174857 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_05_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 545,6 KB ID: 3174856 # 140 und 141 - Die Würfelehütte


    Der Weiterweg von hier zur Zupalseehütte ist irgendwie nicht sehr fotogen: lange Zeit ist es eine langweilige Fahrstraße durch den Wald, anschließend ein Fußpfad durch Wald- und Wiesengelände, sicherlich ganz nett, aber eben ohne Besonderheiten. - Ich erreiche die Zupalseehütte noch vor elf Uhr, habe also weniger lange gebraucht als die Wegbeschreibungen angeben (vier Stunden ab Virgen).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_06_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 594,1 KB ID: 3174859 # 142 - Die Zupalseehütte


    Für einen anderen Kameraden, der uns 2011 auf diesem Forum vom Lasörling-Höhenweg erzählt hat, war diese Hütte schon das Etappenziel des Tages, aber ich mache hier nur eine Kaffeepause (der Kaffee war von sehr mäßiger Qualität, daran erinnere ich mich jetzt noch). Es ist sehr erbaulich und erholsam, in der Vormittagssonne hier zu sitzen - das finde nicht nur ich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_07_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,7 KB ID: 3174864 # 143 - Vormittagsgäste auf der Zupalseehütte; diese tibetanischen Gebetsflaggen sind inzwischen so oft in den Alpen zu sehen, daß ich ihrer bald überdrüssig werde


    Nun gehe ich weiter; denn ich will auf der Merschenalm zur Mittagspause einkehren. Der Weg ist leicht und schön; er führt durch bzw. über die "weiten Matten", von denen eingangs die Rede war.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_08_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 615,7 KB ID: 3174858 # 144 - Weite Matten in der Umgebung der Zupalseehütte


    Auch dieser Teil der Route ist ganz nett, aber nicht umwerfend fotogen, und so habe ich gar keine Fotos davon gemacht. Ich mag eine gute Stunde so gegangen sein, dann zweige ich vorübergehend vom eigentlichen Lasörling-Höhenweg ab und erreiche nach einem kurzen Abstieg die Merschenalm. Das ist also nicht primär eine Berghütte, sondern primär eine Alm. Übernachten kann man dort nicht, aber eine leckere Käseplatte zum Mittagessen servieren sie mir gerne, und nach rund fünf Stunden Fußmarsch (von Virgen an gerechnet) verspeise ich dieselbe auch durchaus mit Appetit und ohne besondere Eile. Ein Radler gibt es ebenfalls dazu. Anschließend - so etwa um halb drei Uhr - marschiere ich weiter. Zunächst kommt - nicht zu vermeiden - ein kurzer Aufstieg zurück zum eigentlichen Lasörling-Höhenweg, dann geht es wieder auf demselben dahin, wobei ich mich immer mehr dem Lasörling nähere.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_09_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,1 KB ID: 3174861 # 145 - Der Lasörling-Höhenweg, und der Blick auf den Lasörling (3098m)


    Es ist weiterhin ein leichter Weg, ohne große Steigungen und ohne große Steine oder so, von Gefahren ganz zu schweigen. So sehe ich denn auch etliche Familien mit Kindern hier.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_09a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 642,8 KB ID: 3174860 # 146 - In diesem Abschnitt ist der Lasörling-Höhenweg sehr leicht


    Eine gute Stunde nach dem Verlassen der Merschenalm öffnet sich dann auf einmal der Ausblick auf die Lasörlinghütte mit dem Lasörling im Hintergrund. DAS ist nun wiederum fotogen, finde ich und reagiere entsprechend.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_10a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 888,8 KB ID: 3174863 # 147 Blick auf die Lasörlinghütte mit dem Lasörling im Hintergrund


    Die Lasörlinghütte hat drei Besonderheiten, die sich mir nach und nach erschließen. Die erste fällt einem sofort ins Auge: die Hütte hat nicht die übliche einfallslose Architektur mit Quaderform und Satteldach; vielmehr hat sie einen achteckigen Grundriß, und das Dach hat daher eine Form, die irgendwie an ein Zelt erinnert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_11a_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 471,5 KB ID: 3174862 # 148 - Die Lasörlinghütte mit ihrem achteckigen Grundriß; im Vordergrund das knallrote Zelt, von dem ich bereits oben sprach


    Die zweite Besonderheit bemerke ich bei der Anmeldung: die Hüttenwirtin (sie ist übrigens super-nett) spricht weder österreichischen noch bayerischen Dialekt; vielmehr hat sie einen ganz deutlichen fränkischen (soll heißen: "frängischen") Zungenschlag. Sie stammt aus Lauf an der Pegnitz, also der Umgebung von Nürnberg - welche Überraschung!


    Dann genieße ich erst einmal das entspannte Spätnachmittags-Ambiente rund um die Hütte, deren Vorderfront mich irgendwie an ein menschliches Gesicht erinnert: mit Augen, Nase und Mund. Wie ihr seht, ist diese Hütte durchaus stark frequentiert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_11b_1200_pixel.jpg Ansichten: 0 Größe: 415,2 KB ID: 3174865 # 149 - Spätnachmittags-Ambiente vor der Lasörlinghütte


    Nach dem Abendessen - die meisten Gäste haben sich wegen der Kühle in den Innenraum verzogen - streife ich noch ein wenig draußen herum; denn diese schöne Abendstimmung will ich doch nicht versäumen:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2022 G Gnilroesal_12x_1200.jpg Ansichten: 0 Größe: 264,9 KB ID: 3174866 # 150 - Abendstimmung an der Lasörlinghütte


    Als ich mich dann schließlich ins Lager begebe, bemerke ich die dritte Besonderheit dieser Hütte: die hölzernen Betten knarzen wie verrückt, so etwas habe ich noch nie erlebt. Die kleinste Bewegung auf der Matratze, und das Ding knarzt durch den ganzen Schlafsaal. - Amüsiert erinnere ich mich an meine Besichtigung des Kaiserpalastes von Kyoto in Japan: dort ist der Fußboden im Bereich um das Schlafzimmer des Kaisers so konstruiert, daß die Dielen unweigerlich lautstark knarzen, wenn jemand darüber läuft. Das wurde natürlich mit Absicht so gebaut: niemand sollte - womöglich "den Dolch im Gewande" - in der Lage sein, sich dem Schlafzimmer des Kaisers unbemerkt zu nähern; die Wachen würden es unweigerlich mitbekommen, selbst wenn sie versehentlich eingenickt waren. - Ob nun die Betten im Lager der Lasörlinghütte womöglich ebenfalls mit Absicht so gebaut wurden, daß sich niemand unbemerkt der neben ihm liegenden Person nähern kann, das überlasse ich nun euerer schlüpfrigen Fantasie...
    .
    .
    Fortsetzung folgt​
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 06.01.2023, 15:36.

    Einen Kommentar schreiben:


  • OutofSaigon
    antwortet
    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
    ... Die Gösleswand ist (war) als Mineralienberg weithin bekannt. Womöglich lag der Reichtum zu Deinen Füßen...
    Vielen Dank für deine interessante Ergänzung! Das war mir nicht bekannt. Allerdings fällt selbst dem Nicht-Mineralogen auf, daß es eine derartige Steilwand kein zweites Mal im Virgental gibt; es muß also irgendeine geologische Besonderheit dahinter stecken.

    Ich habe mich von dieser Wand wohlweislich fern gehalten. Daß ein gewisser Reichtum zu meinen Füßen gelegen haben mag, kann ja wohl sein, aber wenn ich nachher selbst zerschmettert zu Füßen des Reichtums liege, habe ich auch nichts mehr davon ...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schwindelfrei
    antwortet
    Prima, daß es nun - nach Fußball- und Weihnachtsrummel - weiter geht mit diesem wunderbaren Bericht, für den ich dir herzlich danke! Ich freue mich auf das, was hier noch kommen wird, und fühle mich ermuntert, meinen eigenen Bericht ("Käse-Loch-Käse...") doch noch fertig zu schreiben.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X