[DE] Elberadweg - von Brunsbüttel zur tschechischen Grenze auf dem Rad

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  • Hebi19
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    [DE] Elberadweg - von Brunsbüttel zur tschechischen Grenze auf dem Rad

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Zusammenfassung:
    Gesamtstrecke: 788 km
    16 Etappen in 18 Tagen (2 Ruhetage)
    Reisezeit: September 2021

    Prolog: Durch meinen Radunfall im Frühjahr 2019 und dann Corona 2020 war eine Tour inzwischen "mehr als überfällig". Ich dachte vom "großen Jahresurlaub" eine Woche abzuzwacken - da hat meine Frau vorgeschlagen doch meine Tour und unsere Wohnmobilreise zu kombinieren. Meine erste Planung von meinem kleinen Fluss am Wohnort immer flussabwärts bis zur Nordsee/Rotterdamm zu fahren war für den Jahresurlaub doch zu weit. Und da ist irgendwann die Idee geboren statt dessen den Elberadweg zu fahren. Zunächst hatte ich geplant in Dresden zu starten. Mit Vorinfo im Netz habe ich mich dann aber für die meist empfohlene Variante "flussauf" entschieden. Und das war auch durchaus die bessere Lösung. Die Planungen gingen über viele Wochen. Meine Frau hat etliche mögliche Stellplätze im Netz gesucht und mit den von mir geplanten Etappen synchronisiert. Am 30. August nachmittags habe ich dann in meinem home-office "den Hebel umgeworfen" und wir sind von hier in Franken gestartet mit unserem "rollendem Hotel" - auf dem Fahrradständer mein Merida (OHNE Motor - muss man heute schon dazu schreiben), mit dem ich die Tour bestritten habe und dahinter das e-bike meiner Frau für ihre Einkaufstouren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0831-1_Abfahrt.jpeg Ansichten: 0 Größe: 214,7 KB ID: 3102626

    Mit dabei war noch unser Berner Sennenhund. Er ist auch einer der Gründe warum meine Frau mich bei meinen Touren und diesmal Etappen grundsätzlich nicht begleitet.

    Zur Anfahrt fuhren wir an diesem Tag noch bis Wettin an der Saale und fanden einen wunderschönen Übernachtungsplatz direkt am Saaleufer. Am nächsten Tag ging es an Hannover vorbei nach Hamburg. Nach dem Elbtunnel befanden wir uns in nahezu "stehendem Verkehr" und haben die Autobahn kurzerhand verlassen. Mit Navi-Unterstützung war die weiter Anfahrt kein Problem und wir waren nachmittags gegen halb fünf in Brunsbüttel. Am Parkplatz des Aussichtspunkt über die Elbmündung habe ich mein Rad vom Träger gehoben und nach den obligatorischen Startfotos die erste Etappe begonnen.

    1. Etappe - Brunsbüttel -> Wewelsfleth, Störsperrwerk, 23,9 km - 1h43 incl Pausen (0h21)
    01.09.2021

    Für den Ausblick über die Elbmündung muss man sich schon etwas Zeit nehmen - vor allem ich als Binnenländer:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_42171.jpg Ansichten: 32 Größe: 146,6 KB ID: 3102627

    Die ersten zweihundert Meter gehen den Küstenweg entlang, dann radelt man bereits über die Promenade von Brunsbüttel. Und bereits nach wenigen Minuten steht man an der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal. Die erste Fährüberfahrt der Tour.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0901-2 Nord-Ostsee-kanal.jpeg Ansichten: 0 Größe: 82,9 KB ID: 3102630
    Bei stahlblauem Himmel und leichtem Rückenwind radle ich weiter, meist nur wenige Meter vom Meer entfernt. Von Weitem sieht man das Kernkraftwerk Brokdorf. Das erste AKW der Tour - insgesamt werden es 3.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0901-3 AKW-Brokdf.JPG Ansichten: 1 Größe: 111,5 KB ID: 3102665

    Der heutige Treffpunkt mit meiner Holden ist am Parkplatz des Sperrwerks Stör nach nur ganz knapp 24 km. Eine kurze Etappe, da ich ja erst am späten Nachmittag gestartet bin. Zum Abendessen gibt es dann Spagetti an Zucchini-Tomaten-Sauce. Der Kochkomfort ist mit Wohnmobil als Begleitfahrzeug natürlich auch deutlich komfortabler als mir Küche in den Satteltaschen.

    Fortsetzung folgt
    Zuletzt geändert von Hebi19; 26.12.2021, 21:44.

  • Hebi19
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    #2
    2. Etappe - Wewelsfleth, Störsperrwerk ->; Wedel, 42,1 km - 3h34 incl Pausen (0h59)
    02.09.2021

    Nach gutem Frühstück schwinge ich mich gegen halb zehn in den Sattel zur ersten "richtigen" Etappe.....
    Schon nach den ersten Kilometern komme ich mit "Mitradlern" ins Gespräch. Sie sind bereits 2 1/2 Wochen unterwegs von Hamburg nach Kiel und Flensburg und an der Nordsee wieder zurück. Sie haben zwar ab Hamburg eine Zugreservierung für die Heimfahrt ins Schwabenland - ABER wegen Lokführerstreik kam bereits die SMS, dass ihr Zug morgen nicht fahren wird. Durch Glücksstadt fahren wir betont langsam, um das Altstadt-Ambiente wirken zu lassen. Beim Sperrwerk Krückan ist die Schranke unten und die Schiffsdurchfahrt offen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_42175.jpg Ansichten: 5 Größe: 119,2 KB ID: 3102648

    Nach Beschilderung müssten wir wohl 50 Minuten warten. Scheinbar hat aber der Sperrwerk-Wärte Mitleid mit uns. Er winkt von seinem Leitstand herüber. Dann schließen sich die Schleusentore und geben unsere Überfahrt frei. So mussten wir nur 5 Minuten warten. Hier treffe ich den Schweizer Gusti. Er ist in Cuxhafen gestartet, mit der Fähre in Glücksstadt auf unsere Seite gewechselt und will bis Prag fahren. Wir bleiben für dies Etappe bis Wedel zusammen.

    Wir fahren durch sehr viel grün und jede Menge Deichschafe.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 0902-1 Deichschafe.jpeg
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Größe: 132,5 KB
ID: 3103143
    ​​

    Teilweise ist der Elberadweg von den Schafen so zugeköttelt, dass die Schei.....e spritzt wie wenn man durch Schlammpfützen fährt. Die letzten Reste werde ich erst zu Hause wieder vom Rad waschen können......

    In Erinnerung sind mir auch jede Menge selbstschließende Tore, welche die Schafe in ihrem Bereich halten.

    2 1/2 Km vor dem ende meiner Etappe besuchen wir den Garten eines Restaurant direkt am Radweg für eine Tasse Kaffee. Gerade da ist es sehr schön, nicht ganz allein unterwegs zu sein.

    In Wedel trennen wir uns. Gusti will heute noch Hamburg erreichen und morgen einen Ruhetag einlegen. Mein etrex informiert mich, dass meine Frau mich in 500m link auf dem städtischen WoMo-Stellplatz erwatet. Und so kann ich die zweite Etappe auch schon mittags um eins abschließen.


    3. Etappe - Wedel ->; Elbe Deich hinter Hoopte, 69,2 km - 6h34 incl Pausen (1h40)
    03.09.2021

    Heute soll es durch Hamburg gehen. Mit gehörig Vorfreude starte ich viertel nach neun. Hinter Wedel ist ein größeres Kraftwerk welches ich umfahren muss. Die ursprüngliche Radwegführung scheint inzwischen gesperrt und die Umfahrung nicht ausgeschildert. Aber nach etwas Suche finde ich nach dem Kraftwerk wieder Anschluss zur Markierung. Es rollt super Richtung Blankenese.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_42176.jpg Ansichten: 6 Größe: 594,5 KB ID: 3102649

    Als ich am weltberühmten weißen Badestrand vorbeifahre erscheint mir mein Vorderrad etwas verändert. Es wird irgendwie weich...... die Kontrolle bestätigt die Befürchtung - ich verliere vorne Luft. Siedend heiß versuche ich mich zu erinnern, die kleine Luftpumpe und den Ersatzschlauch in den daypack am Lenker gepackt zu haben...... aber wie das so ist, mit der dicken Regenjacke habe ich das jetzt wichtigste Equipment wohl im Begleitfahrzeug gelassen.

    Glücklicherweise scheint die Luft nur sehr langsam zu entweichen. So fahre ich Richtung Ortsmitte Blankenese und frage die ersten Menschen nach einem Fahrradladen. Der ist gleich am Bahnhof - ABER da geht es noch weit bergauf. Wie kanns den hier im Flachland an der Küste bergauf gehen, denke ich Binnenländer. Aber ich werde eines besseren belehrt. Erstaunlich wie es hier hoch geht. Na ja, es werden zumindest fast 60 Höhenmeter sagt mein etrex - dann stehe ich vor dem Zweiradladen.
    De Werkstatt ist leider ausgelastet und kann mir den Schlauch nicht wechslen. Aber ich bekomme einen neuen Schlauch verkauft, eine Luftpumpe und Reifenheber geliehen und kann in der Einfahrt neben dem Laden selber wechseln.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0903-1 Reparatur.jpeg Ansichten: 0 Größe: 70,2 KB ID: 3102650
    So ist die Panne doch relativ schnell behoben und ich fahre jetzt immer leicht bergab Richtung Hamburger Innenstad entlang der Elbchausee. Von den Villen hier mit Blick über die Elbe kostet eine wohl soviel oder mehr als ich in meinem Leben bisher insgesamt verdient habe. Und dann biege ich wieder links ab und gönne mir eine Fahrt mit dem Rad über die Reeperbahn. Vormittags um elf ist vom nächtlichen Treiben natürlich nichts zu erkennen......

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0903-3 Reeperbahn.jpeg Ansichten: 0 Größe: 60,7 KB ID: 3102652

    Fürs Mittagessen fahre ich vom Hauptbahnhof ein kleines Stück nach St. Georgen. Aus früheren Besuchen weiß ich von etlichen guten Döner-Buden hier. Und in der Sonne sitzen genieße ich eine Lammhaxe als Tagesessen.

    In der Innenstadt ist die Routenfindung nicht ganz leicht und an der Neuen Elbbrücke biege ich verkehrt ab und überquere sie deshalb zweimal statt kein Mal....aber dann geht es mit Rückenwind und wieder stahlblauem Himmel aus Hamburg wieder raus. Nach vielen Reedgedeckten Häusern

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0903-4 Reedhaus.jpeg Ansichten: 0 Größe: 144,1 KB ID: 3102653

    komme ich am vereinbarten Treffpunkt, einem kleinen Parkplatz am Deich, direkt am Radweg, am Nachmittag gegen viertel vor vier am rollendem Hotel an. Besonders heute ist die Dusche ein Labsal.

    Am Abend bekommen wir von einem Angler 4 recht große Rotfedern geschenkt, die er sonst seinem Hund geben würde. Ich habe damit etwas Arbeit beim filletieren, sie werden uns aber für 2 Tage mit Eiweiß versorgen.

    Fortsetzung folgt
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    Zuletzt geändert von Hebi19; 28.12.2021, 21:08.

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    • blauloke

      Lebt im Forum
      • 22.08.2008
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      #3
      HalloHebi, schön von dir wieder einen Reisebericht zu lesen.
      Vor allem freue ich mich, dass du deinen Radunfall gut überstanden hast.
      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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      • Hebi19
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        • 29.08.2010
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        #4
        Hallo Blaulocke - vielen Dank für deine schnelle Reaktion.
        Ja, der Unfall ist im April dann 3 Jahre her. Über Kopf Arbeiten sind nach wie vor kaum möglich - Lampenwechsel auf der Leiter muss meine Frau machen. Das wird auch nix mehr, denke ich. Aber Radfahren geht ganz gut wieder - zumindet mit dem Mountainbike. Die Schulter schmerzt bei bestimmten Bewegungsabläufen und ist "wetterfühlig". Auch gibt sie teilweise ziemlich krachende Geräusche von sich. Aber ich bin eigentlich recht wenig gehandicapt. Und ab August trete auch ich ins Rentnerdasein und habe hoffentlich mehr Zeit für alle Hobbies.....mal sehen.

        Jetzt aber weiter mit der Elberadtour.
        Zuletzt geändert von Hebi19; 17.01.2022, 19:47.

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        • Hebi19
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          • 29.08.2010
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          #5
          4. Etappe Elbe Deich -> Boitzenburg, 43,3 km - 3h44 incl Pausen (0h48)
          04.09.2021

          Am heutigen Samstag breche ich wieder "zur gewohnten Zeit", also gegen viertel nach neun auf. Nach den ersten paar 100m bemerke ich, dass ich mein Handy im WoMo vergessen habe. Ich brauche wohl doch eine Checkliste, auch wenn ich nur mit daypack fahre. Also nochmal zurück und der erste Kilometer zusätzlich.

          Vor Geesthacht wird am Deich ein Gottesdienst gefeiert, ich komme gerade zum Schluss und bekomme noch den Segen der Pastorin mit.
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          Und dann stehe ich auf dem beeindruckenden Sperrwerk Geesthacht. Bis hierher reichen die Auswirkungen von Ebbe und Flut. Der Wasserspiegel flussauf wird durch die Staustufe konstant gehalten. Ich lege auf dem Sperrwerk in einer Nische eine Fotopause ein.

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          Nach Geesthacht geht es über das Hohe Elbufer.

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          Der ausgeschilderte Elberadweg geht hier über Waldwege und teilweise Pfade. Also nicht asphaltierte Strecken - wären mit Rennrad wohl nicht so günstig.

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Name: 0904-5 Weg Elbufer.JPG
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          So komme ich nach Lauenburg - ein wirklich sehr schmuckes Städtchen mit viel Fachwerk.

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          In einem Straßencafe gönne ich mir Cappucino und ein Stück Mohnkuchen. Die Sonne scheint und etliche Fußgänger flanieren vorbei.
          Die restliche Strecke des Tages führt der Radweg komplett die Hauptstraße entlang mit einer laaaangen Steigung. Barbara hat im Hafenbereich von Boitzenburg bereits einen Stellplatz gefunden und wartet dort auf mich.

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          Nachmittags machen wir noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Sie ist fast ausgestorben. Abends verarbeite ich die erste Hälfte der Fischfilets zu Fischfrikadellen. So sind die Gräten gar kein Problem.
          Fischfrikadellen mit Möhren-Zucchini-Gemüse und Kichererbsen - diese wenig spartanische Form des "Outdoor-Tourens" haben durchaus auch ihre Reize.

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          • Hebi19
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            • 29.08.2010
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            #6
            5. Etappe Boitzenburg -> Hitzacker, 44,0 km - 2h53 incl Pausen (0h18)
            05.09.2021

            Den Sonntag Morgen nutzen wir für ein ganz ausführliches gemeinsames Frühstück. Via Zoom feiern wir den Gottesdienst unserer Heimatgemeinde mit. Kurz vor 12 gibt es dann noch einen kleinen Mittagsimbiss und ich breche auf. Es geht recht unspektakulär zunächst etwas abseits der Elbe durch ein bewaldetes Gebiet. Am Rande des Radwegs wachsen jede Menge Parasolpilze. Glücklicherweise habe ich ob des guten Wetters gerade heute meinen daypack ziemlich leer. So kann ich etliche große Schirme für ein Abendessen einsammeln und mitnehmen.

            Dann führt der Radweg fast die gesamt Strecke immer den Damm entlang - entweder oben auf der Krone, teilweise aber auch am Fuss neben dem Damm. Heute ist einer der wenigen Tage an denen ich Gegendwind habe.

            Recht schnell ist die Fährüberfahrt nach Hitzacker erreicht. Eine kleine Fähre für Personen und Farräder. Auf der anderen Seite noch ungefähr 1 km und ich erreiche wieder meine Barbara mit ihrem Joshi.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0905-2 Faehre.JPG Ansichten: 0 Größe: 121,4 KB ID: 3102763
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0905-1 Boje.JPG Ansichten: 0 Größe: 182,4 KB ID: 3102762

            Der Rest des Sonntags besteht aus Gammeln in der Sonne, Essen kochen und dann wieder davon erholen. Es gibt die zweite Hälfte des Fisch als Risotto mit tomaten, Rüben, Zucchini, Zwiebeln.....und eine große Schüssel Salat.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0905-3 Hafen Hitzack.JPG Ansichten: 0 Größe: 180,4 KB ID: 3102764

            06.09.2021 - erster Ruhetag in Hitzacker

            Ein richtiger Ruhetag - Ganz am Morgen drehe ich mit Joshi, dem Berner Sennen eine erste Runde durch die Stadt und erkunde die Standorte der Supermärkte. Dabei entdecke ich ein "alternatives Übernachtungsdorf - Destinature" für Radreisende wo wir später eine Waschmaschine nutzen dürfen.
            Im Laufe des Vormittags gehen wir dann gemeinsam einkaufen. Im Destinature gibt es heute auch unser Mittagessen - alles Bio und echt super gut.

            Nachmittag bummle ich ein wenig durch das Hafengebiet und kaufe einen Schwung Postkarten und passende Briefmarken. Die werden dann gleich für die Lieben zu Hause fertig gemacht.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0906-scan Zeichnung_web.jpg Ansichten: 0 Größe: 60,0 KB ID: 3102765

            Nach dem Ruhetag plane ich morgen eine Etappe bis Wittenberge - dürften etwas mehr als 70 km werden, also noch etwas länger als die Hamburg-Etappe. Mal sehen wieviel es tatsächlich wird.
            Zuletzt geändert von Hebi19; 27.12.2021, 07:18. Grund: Rechtschreibung

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            • Hebi19
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              #7
              Und weiter gehts am letzten Tag der ersten Woche:

              6. Etappe: Hitzacker -> Wittenberge, Ortsausgang, 82,2 km - 5h48 incl Pausen (1h15)
              07.09.2021 (Dienstag)

              Ich breche sehr früh auf. Kurz nach halb acht habe ich leise gepackt und bereits gefrühstückt. Barbara murmelt noch ein leicht verschlafenes "Tschüss" und ich stell den etrex-Tageskilometerzähler auf Null. Der erste Teil der heutigen Strecke läuft wieder großteils über den Elbedamm. Allerdings kommen ein paar Baustellen mit Dammsperrung und ich muss mit Zickzack auf die nur teilweise parallel führenden Landstraßen ausweichen. Gibt wohl zwei oder drei zusätzliche Kilometer. Und einige Kilometer vor Gorleben führt auch die Beschilderung auf die Landstraße - und so fahre ich in diesen Ort der deutschen Geschichte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 0907-1 Gorleben.jpg
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ID: 3102797

              Hier gab es doch früher die "freie Republik Wendland"?? Heute ein kleiner, eher verschlafener Ort in dem mich eine Bäckerei an der Hauptstraße zu Kaffee und Kuchen einlädt.

              Dann fahre ich weiter ins Wendland. Hier war scheinbar nicht nur früher die Welt zu Ende. Eine alte Eisenbahnbrücke endet im Nirgendwo.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 0907-2 Brücke.JPG
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ID: 3102798

              Einige Kilometer weiter biege ich nach links ab und überquere die Elbe mit einer kleinen Autofähre nach Brandenburg. Den Rest des Tages werde ich rechtsrheinisch fahren - also am Nordufer. Ich treffe Axel, wir kommen ins Gespräch und fahren die Strecke bis Wittenberge gemeinsam.

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ID: 3102799

              Die Elbauen wirken hier echt idyllisch. Ich kann die Landschaft voll geniesen. Wetter top, nach wie vor leichter Rückenwind.

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Name: 0907-4 Landschaft.JPG
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ID: 3102800

              Irgendwann schickt Barbara eine SMS mit neuen Koordinaten. Der Stellplatz am geplanten Treffpunkt war gar nicht schön. Sie hat jetzt eine schöne Stelle etwas hinter Wittenberge gefunden und die Koordinaten werden mich dorthin führen.

              In Wittenberge biegt Axel zum Mittagessen ab. Ich habe noch ungefähr zwei Kilometer und treffe wieder direkt am Radweg auf mein Begleitfahrzeug.

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Name: 0907-4 Stellplatz.jpeg
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ID: 3102801

              Wegen des frühen Aufbruchs ist es er gegen halb zwei, obwohl inzwischen über 82 km auf dem Tacho stehen. Es gibt Tee, Gebäckstück und das restliche Risotto vom Fisch.

              Später kommt Axel vorbei und lässt sich zusammen mit Joshi fotografieren. So ein Berner Sennenhund "macht schon was her".

              Zum Abendessen übernehme ich wieder die Küche. Es gibt gefüllte Champignons mit Käse überbacken, grüne Bohnen und etwas selbstgebackenes Roggenbrot. Wegen einer Allergie meiner Frau Barbara backen wir auch unterwegs selber. Wir haben im WoMo dazu einen speziellen Backtopf mit Namen Omnia. Geht super, auch zum Überbacken der Champignons.

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Name: 0907-5 Essen.jpeg
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ID: 3102802

              Der Tag und die erste Woche klingen richtig schön aus. Ein wenig stolz bin ich darauf, dass ich zur ursprünglichen Planung bereits einen Tag aufgeholt habe. "Eigentlich" waren zwischen Hitzacker und Wittenberge zwei Etappen geplant.






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                #8
                7. Etappe: Wittenberge -> Havelsberg, Campingplatz 37,6 km - 2h37 incl Pausen (0h26)
                08.09.2021 (Mittwoch)

                Heute habe ich eine sehr überschaubare Etappe. So fahre ich erst gegen 10:00 Uhr los. Auch hier ist gleich am Anfang der Deich wegen Baumaßnahmen gesperrt und ich muss Umwege fahren. Ungefähr nach der Hälfte der Strecke geht es aber wieder auf den Deich. Der "mittelstarke Gegenwind" ist doch deutlich spürbar. Nach der Etappe gestern spüre ich doch Po und Beine und so bin ich froh als ich in Havelberg ankomme. Diesmal haben wir in einen Campingplatz investiert und ich kann ganz unbeengt und ohne auf den Wasserverbrauch zu gucken ausführlich duschen - auch mal was schönes.

                Das Fotografieren kam heute etwas kurz - deshalb "nur" zwei Fotos - einmal von der Elbe.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_42238.jpg Ansichten: 25 Größe: 105,8 KB ID: 3102816
                Und dann habe ich noch die Havel bei der Überquerung fotografiert.
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_42243.jpg Ansichten: 4 Größe: 64,2 KB ID: 3102831
                Zuletzt geändert von Hebi19; 27.12.2021, 19:14.

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                  #9
                  8. Etappe: Havelsberg -> Jerichow 38,7 km - 2h09 incl Pausen (0h08)
                  09.09.2021 (Donnerstag)

                  Mein Tag beginnt mit dem üblichen Gassi gehen mit Joshi. Es wird Zeit, dass ich unseren Reisegefährten einmal vorstelle mit seinen 45 Kg Lebendgewicht.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-0 Joshi.JPG Ansichten: 0 Größe: 194,6 KB ID: 3102840
                  Mit ihm gehe ich auch noch zum Edeka einkaufen. Joshi wartet artig vor der Tür. Dann gibt es ausführliches Frühstück und erst nach 10 breche ich auf.

                  Ein kleiner Berg gibt Havelsberg den Namen und diesen strample ich gleich hoch. Der Radweg führt heute gar nicht direkt an der Elbe entlang oder in ihrer Nähe. Viel geht durch Prärie und Wald. Fast die gesamte Strecke ist asphaltiert oder mit Betonplatten gestaltet. Auf dem Weg komme ich am Geburtsort von Otto von Bismarck vorbei.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-2 Bismarck.jpeg Ansichten: 0 Größe: 66,0 KB ID: 3102839

                  Die Infrastruktur am Elbebradweg ist ganz gut. Immer wieder gibt es Brotzeithütten oder Unterstände. Einen habe ich fotografiert.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-1 Huettchen.jpeg Ansichten: 0 Größe: 116,8 KB ID: 3102838

                  Knapp 3 km vor Jerichow nehme ich wohl eine falsche Abzweigung und fahre auf der Hauptstraße. Gerade hier überholt mich Barbara mit dem Wohnmobil. Hatte sich zum Packen noch ausführlich Zeit genommen und das WoMo wieder ver- und entsorgt. So ist sie nur wenige Minuten vor mir auf dem Parkplatz der Klosteranlage. Es gibt ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobil. Wir sind aktuell die Dritten, bis Abend stehen dann alle 6 Plätze voll und eines noch auf den anderen Parkplätzen.

                  Die Klosteranlage ist schon beeindruckend. Die älteste Backsteinkirche Norddeutschlands - oder sogar nördlich der Alpen. Das Kloster selber wurde bereits zur Reformation aufgelöst. Bis zur Wende wurde die Anlage als Forstamt genutzt, dann als EU-Projekt mit reichlich Fördermitteln renoviert. Heute ist sie museale Begegnungsstätte. Am späteren Nachmittag leiste ich mir den Eintritt und mache einen Rundgang.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-2 Jerichow Kirche gesamt.JPG Ansichten: 0 Größe: 132,0 KB ID: 3102842
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-2 Jerichow Kreuzgang.JPG Ansichten: 0 Größe: 83,3 KB ID: 3102841
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0909-2 Jerichow Kirche innen.JPG Ansichten: 0 Größe: 89,7 KB ID: 3102837

                  Am Abend sind wir noch in den Ort Jerichow gelaufen mit Joshi und haben im Supermarkt eingekauft. Es war bisher der heißeste Tag der Tour - und dieses Prädikat wird er auch behalten. Morgen soll es nach Wetterbericht abkühlen.
                  Zuletzt geändert von Hebi19; 28.12.2021, 04:05.

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                  • Hebi19
                    Erfahren
                    • 29.08.2010
                    • 300
                    • Privat

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                    #10
                    9. Etappe: Jerichow -> Hohenwarth, Trogbrücke 51,9 km - 4h45 incl Pausen (1h34)
                    10.09.2021 (Freitag)

                    Auch heute starte ich wieder recht gemütlich gegen 10 Uhr. Am Ende wird die Gesamtbilanz zeigen, dass ich nach ein paar Kilometern genau die Hälfe der insgesamt gefahrenen Strecke hinter mir habe.
                    Die Streckenführung geht mit einem ganz schönen "Zacken" zum Hochwasserdamm hoch und bei heute recht deutlichem Gegenwind den Damm entlang. Hier holen mich Ina und Lutz ein, die mit e-bike unterwegs sind. In ihrem Windschatten kann ich aber gut mit ihnen mithalten und wir sind bis zu meinem heutigen Ziel an der Kanalbrücke zusammen gefahren. Sie werden dort noch weiter nach Magdeburg ins Hotel fahren.

                    Wegen Sperrung des Original-Radwegs ist eine Umleitung ausgeschildert über Burg. Dort schlendern wir durch die Fußgängerzone und genehmigen uns im Straßencafe Cappuccino und Kuchen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0910-1 im Cafe.jpeg Ansichten: 0 Größe: 53,9 KB ID: 3102847

                    In Burg habe ich auch noch Geld abheben können bei meiner Hausbank.
                    Mit Gesellschaft radelt es sich sehr angenehm. Es geht einige Seitenkanäle entlang und schließlich erreichen wir eines der größten und teuersten Einzelbauwerke von Deutschlands, die Kanalbrücke am Wasserstraßenkreuz Magdeburg.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0910-3 Trogbruecke gesamt.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,6 KB ID: 3102849

                    Der Mittellandkanal wird mit einer fast 1 km langen Brücke über das Elbtal und die Elbe geführt. Ich gebe Euch noch einen Blick auf die Elbe von oben.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0910-2 Trogbruecke oben.jpg Ansichten: 0 Größe: 32,1 KB ID: 3102848

                    Ein Milliarden-teures und beeindruckendes Bauwerk. direkt am Fuss ist ein Wanderparkplatz neben einem angrenzendem Wäldchen. Hier wartet Barbara auf mich und meine Etappe endet. Ina und Lutz verabschieden sich und fahren weiter. Wir haben wieder "Freizeit" und beobachten die ab und zu vorbeifahrenden Schiffe.
                    Zuletzt geändert von Hebi19; 28.12.2021, 04:07.

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                    • Hebi19
                      Erfahren
                      • 29.08.2010
                      • 300
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                      #11
                      10. Etappe: Hohenwarth, Trogbrücke -> Aken, Campingplatz 76,0 km - 5h26 incl Pausen (1h05)
                      11.09.2021 (Samstag)

                      Nochmal habe ich vor zwei Etappen der ursprünglichen Planung zusammen zu fassen. So können wir den Sonntag als Ruhetag auf einem schönen Campingplatz mit WLAN verbringen. Ich freue mich richtig auf Magdeburg. Auch Barbara hat sich einige Highlights der Stadt ausgesucht, die sie ansteuern möchte. Ich fahre Punkt halb zehn los.

                      Es geht recht flott über die Elbwiesen. Heute am Wochenende sind doch etwas mehr Menschen unterwegs mit dem Rad. Bis zur Innenstand sind es aber doch 16 km. Nach einer knappen Stunde stehe ich am Eingang zu Marktplatz und Fußgängerzone. Unter den Marktständen fällt mir vor allem ein ganz ausgeprägtes Angebot an Speisepilzen auf.
                      Ich nehme mir Zeit um durch die Fußgängerzone zu schlendern. Aus dem Reiseführer habe ich einen kleinen Stadtplan mit dem Handy fotografiert. So habe ich gute Orientierung und gelange schließlich zu „grünen Zitadelle“ – Hundertwasser grüßt hier in Magdeburg.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0911-1 Zitadelle gruen.jpeg Ansichten: 0 Größe: 140,1 KB ID: 3102942

                      Barbara wollte sich dieses Sehenswürdigkeit auch ansehen. Eine kurze Whats-App-Nachricht bringt ihre Antwort, dass sie noch nicht losgefahren ist und wohl noch mindestens eine gute halbe Stunde braucht. Also setze ich meine eigene Fahrt fort.
                      Von der Zitadelle aus ist der Elbradweg wieder sehr gut ausgeschildert, auch durch die noch folgenden Teile der Innenstadt. Ich empfinde es als deutlich besser als in Hamburg.
                      Im nächsten Ort mit Namen Lüttgen Salbke gönne ich mir einen Kaffee und Mohnkuchen und mache etwas Pause.

                      Bei Barby verliere ich wieder die Radweg-Beschilderung und stehe in einer Sackgasse vor einer riesigen Fabrik für Industrie-Alkohol. Ich muss ein Stück zurück und finde zumindest ein Radwegzeichen Richtung Elbe. Ein Mann mit Hund bestätigt, dass ich weiter vorne die Brücke für die Überquerung der Elbe nutzen kann und auf der anderen Seite wieder auf den Elberadweg stoßen werde. Er erklärt mir auch, was in dieser Fabrik produziert wird. Eine sehr freundliche und nette, wenn auch kurze Begegnung.
                      Bevor ich also Barby durchquere nehme ich die alte Eisenbahnbrücke, auf der man noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Elbe kommt. Insgesamt über 900m hochwassersichere Talüberquerung.

                      Auf der anderen Seite radle ich ein kurzes Stück gemeinsam mit einer jungen Frau die ihre komplette Zeltausrüstung auf dem Rad dabei hat. Es geht durch viel Waldgebiet. Heute treffe ich überhaupt einige Radler die in gleicher Richtung wie ich auf dem Elberadweg unterwegs sind, davon deutlich mehr als die Hälfte mit E-Bikes. Es geht durch etliche Dörfer und längere Waldstücke.
                      Der Campingplatz in Aken ist wieder auf der anderen Elbseite. Es gibt eine Fähre. Vom Fähranleger muss ich wieder Einiges zurück. So wird das wieder ein ziemlicher Haken in der Wegführung. Auf den Weg zur Fähre werden wir eine kleine Gruppe Radler mit dem gleichen Ziel.
                      Die letzten 2 Kilometer vor dem Anlegepunkt der Fähre fahren wir über patschnasse, frisch beregnete Straßen. Allerdings bekomme ich nicht einen Tropfen von oben ab. Etwas nass werde ich nur von unten bespritzt wenn ich durch die frischen Pfützen fahre.
                      Ich bin heute sogar einige Minuten vor Barbara auf dem Campingplatz und kann schon mal einchecken. Sie musste wegen einer gesperrten Brücke über einen Zufluss einen ziemlichen Umweg fahren.
                      Wir bekommen einen sehr schönen Stellplatz, von der Elbe nur durch einen kleinen Strand getrennt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0911-2 Stellplatz.jpeg Ansichten: 0 Größe: 85,5 KB ID: 3102945 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0911-5 Strand.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,5 KB ID: 3102947

                      12.09.2021 - zweiter Ruhetag in Aken (Sonntag)

                      Am frühen Sonntag Morgen habe ich die leichte Hoffnung, beim Spaziergang mit Joshi vielleicht eine offene Bäckerei zu finden. Der Ort wirkt aber ziemlich ausgestorben. Da ist nichts zu finden. Nur einige Hundebesitzer sind mit ihren Vierbeinern unterwegs – so wie ich halt auch. Wohl wegen der schon etwas beeindruckenden Größe von Joshi halten sie Abstand und wechseln auf die andere Straßenseite. Endlich finde ich eine nette Dame die mich aufklärt, dass hier am Sonntag keine Bäckerei offen hat – auch nicht das Backhaus am großen Supermarkt. Schade, aber nicht schlimm.
                      In Aken finde ich bei unserem morgendlichen Spaziergang eine vorbildliche „Radstation“ für Radwanderer – mit Luftpumpe und allen möglichen Werkzeug. Echt super.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0911-4 Radstation.jpeg Ansichten: 0 Größe: 46,6 KB ID: 3102944

                      Es wird ein sehr erholsamer Sonntag. Barbara bäckt für uns sogar einen Kirschkuchen.
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_42325.jpg
Ansichten: 388
Größe: 24,2 KB
ID: 3102943
                      Ich lasse Seele und Beine baumeln und tanke Kraft für die nächsten Etappen.

                      11. Etappe: Aken -> Wittenberg 56,5 km - 4h34 incl Pausen (1h14)
                      13.09.2021 (Montag)

                      Auch heute lass ich mir Zeit zum Aufbruch. Während meine Frau duscht fahre ich mit ihrem E-Bike zur Radstation um mit der Luftpumpe ihr Hinterrad aufzupumpen. Ich fahre dann kurz vor elf los.
                      Recht flott komme ich nach Dessau und fahre am Junkers-Museum vorbei. Die Elberadweg-Führung durch die Stadt bringt mir wieder etliche „Zacken“ ein. Wahrscheinlich soll der Radtourist an möglichst jeder Sehenswürdigkeit vorbeigeführt werden. Schließlich komme ich aber doch aus der Stadt wieder raus und kann auf circa Halbzeit der heutigen Strecke in einem Biergarten Mittagspause einlegen.
                      Danach geht es durch den riesengroßen und recht idyllischen Waldpark auf dem Sieglitzer Berg.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0913-1 Park.jpeg Ansichten: 0 Größe: 87,1 KB ID: 3102948

                      Hier ist auch ein Bauwerke mit Geschichte. Der Tempel „Der Besserung“

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0913- 2 Tempel.jpeg Ansichten: 0 Größe: 101,8 KB ID: 3102946

                      Die Solitude – das zurückgezogene Schlösschen – ist das Herzstück des Parks und war auch der Ausgangspunkt für dessen Gestaltung. Dem klassizistischen Geschmack des Fürsten Franz von Sachsen-Anhalt entsprechend führte Architekt von Erdmannsdorf das Schlösschen in Form eines römischen Tempels aus. 1783 war der Bau abgeschlossen.
                      Obwohl es lange Zeit unklar blieb, was genau die Inschrift bedeuten soll. Deutungen gab es viele.
                      Heute weiß man, dass der Fürst unter rheumatischen Beschwerden litt. Daher ließ er sich in der Abgeschiedenheit des Waldes oberhalb der Elbe ein Heilbad für Kuren im eigenen Land errichten. Reisekosten in die damals beliebten Heilbäder in Europa konnte man somit sparen und nicht zuletzt auch die Aufmerksamkeit, die immer mit einer solchen Reise verbunden war.
                      Recht bald kreuzt die A9 und ich kann sie unterqueren. Ein kleiner, ziemlich unauffälliger Wegweiser zeigt von der Radwegführung zur Fährstation und auf die Wegführung auf der anderen Elbeseite. Es zieht sich aber doch gefühlte 3 Kilometer, bis ich die Fähre zum Übersetzen nach Coswig erreiche.
                      Trotz des gestrigen Ruhetags empfinde ich die weitere Fahrt erstaunlicherweise doch als recht beschwerlich. Hätte ich so gar nicht damit gerechnet.

                      Aber es gibt auch immer wieder schöne Aussichtpunkte über die Elbe. An einem mache ich eine kleine Pause.


                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0913-3 Elbe.JPG Ansichten: 0 Größe: 149,8 KB ID: 3102949

                      An einer Kreuzung biegt ein Rennradfahrer auf meine Richtung ein. Wir fahren ein Stück gemeinsam und kommen ins Gespräch. Er ist inzwischen 83, macht aber noch regelmäßig Ausfahrten, auch wenn es langsam doch beschwerlich wird. Erst kurz vor meinem heutigen Ziel biegt er wieder ab.
                      Barbara wartet wieder auf einem kleinen Parkplatz direkt am Elbufer. Owohl wir ziemlich in der Stad sind und der nächste Supermarkt nicht mal hundert Meter weg ist wird es eine recht ruhige Nacht.

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                      • Degger
                        Erfahren
                        • 29.01.2012
                        • 349
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Danke für das Einstellen dieses Berichtes! Freue mich auf mehr!

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                        • Leser
                          Erfahren
                          • 07.12.2013
                          • 226
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                          #13
                          Ich lese eifrig mit. Bin bisher von der tschechischen Grenze bis Wittenberge gekommen. Der Rest bis zur Mündung steht noch aus.
                          Schade, Du hättest nicht zur Fähre nach Coswig wechseln sollen. Die Strecke bis Wittenberg ist die schönere (noch weiter durchs Dessau-Wörlitzer Gartenreich) und auch besser ausgebaut.

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                          • Hebi19
                            Erfahren
                            • 29.08.2010
                            • 300
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Hallo Degger, hallo Leser

                            Vielen Dank für euer positives Echo. Da macht das Schreiben gleich noch mehr Spaß wenn man weiß, dass sich tatsächlich jemand über den Bericht freut......

                            "Eigentlich" wollte ich in Coswig einen Freund besuchen und bei ihm einen Kaffee trinken. Er war aber dann leider kurzfristig doch nicht zu Hause. Aber auch auf der Nordseite der Elbe war der Weg ganz nett und hatte ein paar schöne Aussichtspunkte.

                            Jetzt aber weiter mit den nächsten Etappen.

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                            • Hebi19
                              Erfahren
                              • 29.08.2010
                              • 300
                              • Privat

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                              #15

                              12. Etappe: Lutherstadt Wittenberg -> Torgau 64,3 km - 4h45 incl Pausen (1h10)
                              14.09.2021 (Dienstag)

                              In der vergangenen Nacht hatte ich ein ziemliches Schockerlebnis – Durchfall. Im Wohnmobil schon eine Art Alptraum. Zunächst fragte ich mich natürlich, ob ich werde überhaupt weiterfahren können. Im Laufe der Nacht hat sich das Rumoren ziemlich gelegt. Mit Barbara mache ich einen ersten Treffpunkt nach nur knapp 17 km in Elster aus. Dort könnte ich gegebenenfalls frühzeitig abbrechen. Frühstück lasse ich heute ausfallen.

                              Als erstes komme ich an der „Thesentür“ vorbei, an die der Überlieferung nach Martin Luther am 31. Oktober 1517, also am Vorabend von Allerheiligen, seine 95 Thesen angeschlagen hat. 1760 ging bei einem großen Brand der Kirche die Originaltür verloren. 1858 stiftete dann König Friedrich Wilhelm IV die heutige Bronzetür, welche die lateinischen Thesen in die Flügel eingegossen hat.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0914 -1 Thesentuer.jpeg Ansichten: 0 Größe: 110,0 KB ID: 3103070

                              Hinter Wittenberg läuft es erstaunlich super. Magen und Darm bleiben ruhig und ich fahre über weitläufige Elbwiesen. Beim ersten vereinbarten Treffpunkt in Elster rufe ich bei Barbara an. Sie ist gerade beim Einkaufen. Wir vereinbaren einen neuen Treffpunkt in Klöden. Auch dort komme ich flott hin und warte auf meine beiden Reisebegleiter. Gemeinsam machen wir Mittag, wobei es bei mir noch sicherheitshalber bei Knäckebrot ohne Aufstrich bleibt. Sonst geht es mir aber wieder gut und ich fühle mich fit, so dass wir als Etappenziel jetzt tatsächlich Torgau vereinbaren. Auf dem Weg dorthin komme ich noch an einer schönen Windmühle vorbei.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0914 -1 Mühle.JPG Ansichten: 0 Größe: 117,8 KB ID: 3103071

                              Der offizielle WoMo-Stellplatz in Torgau ist recht zentrumsnah auf einem alten aber renovierten Industriegelände. Dahinter grenzt das Firmengelände von Villeroy&Boch.
                              Ich fahre nnoch zum Einkaufen ins Kaufland. Am Abend gibt es Hühnerbeine süß-sauer, also auf asiatische Art. Als WoMo-Nachbarn komme ich mit einem erimitierten E-Technik Professor aus Darmstadt ins Gespräch.
                              Ach ja, das „Highlight des Tages“ hat mit unserer Tour eigentlich nichts zu tun. Heute wurde unser erster Enkel eingeschult und wir waren über Whats-App fast live dabei.

                              13. Etappe: Torgau -> Strehla 39,6 km - 2h44 incl Pausen (0h38)
                              15.09.2021 (Mittwoch)

                              Heute wird der Tag, an dem ich die allersten Regentropfen tatsächlich erwische und an dem ich zeitweise mit richtig Gegenwind zu kömpfen habe. Aber der Reihe nach.

                              In Torgau ist es morgens noch sonnig. Wir können am Stellplatz direkt entsorgen und Frischwasser tanken an der städtischen WoMo-Säule. Mit dem Rad fahre ich ins Touristenbüro auf den für Autoverkehr gesperrten Marktplatz und zahle den Obulus von 2 Euro. Da das Office erst in einer halben Stunde öffnet bleibt Zeit für einen Kaffee gegenüber des Rathauses.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0914 -3 Rathaus Torgau.JPG Ansichten: 0 Größe: 134,6 KB ID: 3103072

                              Die Architektur ist sehr schön renoviert. Sieht man zum Beispiel an einem Erker.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0914 -4 Erker Torgau.JPG Ansichten: 0 Größe: 111,7 KB ID: 3103074

                              Auf dem Weg treffe ich heute immer wieder Mitradler und es kommt zu kurzen Gesprächen. Die meisten sind jetzt schon erstaunt, wenn ich erzähle, dass ich mit dem Rad aus Brunsbüttel komme.
                              20 Minuten vor Ankunft in Strehla erwischt mich dann der erste Nieselschauer. Es ist aber gar nicht wild, könnte fast als „erhöhte Luftfeuchtigkeit“ durchgehen. Regenjacke ziehe ich aber schon über. Morgen soll es mehr regnen. Da passt dann eine kürzere Etappe in Regenpausen am Nachmittag – hoffentlich. Nach Wetter-online sollen dann wieder zwei trockenere Tage folgen bevor es am Sonntag in Dauerregen übergeht. Neuer Plan ist also die Tour bis Samstag an der tschechischen Grenze abzuschließen.
                              Problemlos und fast wieder trocken komme ich in Strehla an. Am Abend übernimmt heute Barbara das Kochen und macht eine ganz hervorragende Pfannenpizza.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0915 -1 Pizza.jpg Ansichten: 0 Größe: 34,0 KB ID: 3103073

                              Ein Rest Saale-Unstrut-Riesling ist auch noch da.

                              Barbara findet ihre Begleitfunktion doch einigermaßen anstrengend. Im Gegensatz zu den bisherigen gemeinsamen WoMo-Touren kümmert sie sich diesmal nahezu komplett um alle Ver- und Entsorgung, Tanken und natürlich Fahren. Glücklicherweise fährt sie gerne Bus. Gegen ein früheres Reiseende vor dem Dauerregen hat sie nichts. Also Einigkeit auch in der weiteren Planung.
                              Zuletzt geändert von Hebi19; 28.12.2021, 15:56.

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                              • Hebi19
                                Erfahren
                                • 29.08.2010
                                • 300
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                                #16
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Name: 0916-0 Faehrtickets.jpg
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ID: 3103122

                                14. Etappe: Strehla -> Niederlommatzsch 25,8 km - 1h47 incl Pausen (0h12)
                                16.09.2021 (Donnerstag)


                                Heute soll das Wetter ja recht durchwachsen werden. Als ich kurz nach 11 losfahre sieht es aber noch recht manierlich aus. Auf knapp halben Weg will ich mich mit Barbara in Riesa an einem Biomarkt treffen. Ich suche für meinen etrex die Koordinaten raus, für das WoMo-Navi die Adresse.
                                Ich komme als erstes nach Riesa und schlendere zunächst durch die Fußgängerzone.

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Name: 0916-1 Riesa F-Zone.JPG
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Name: 0916-1 Riesa Platz.JPG
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                                Am Zielort muss ich aber feststellen, dass der Laden schon seit einiger Zeit nicht mehr existiert. Ich rufe bei Barbara an, aber die ist schon „fast da“ und wenige Minuten später treffen wir uns in Riesa.

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Name: 0916-2 Riesa WoMo.JPG
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                                Wir machen gemeinsam Pause und kochen ein große Kanne Tee. Dann fährt Barbara mit dem WoMo und ich mit meinem Rad weiter.
                                Auf dem Weg zum Etappenziel komme ich beim Werk von Wacker-Chemie in Nünchritz vorbei. Hier war ich schon einige Male beruflich in den letzten zwei Jahrzehnten.

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Name: 0916-3 Nuenchritz Wacker.JPG
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                                Auch beim Etappenziel in Niederlommatzsch komme ich als erster an. Ich finde den Stellplatz auf einer Anhöhe mit Blick über das Elbtal. Rechtzeitig vor dem ersten Wolkenbruch des Tages kommt Barbara an und ich bin im WoMo im trockenen – welch Komfort.
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Name: 0916-4a Niederlom.jpeg
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                                Später kommt die Sonne wieder durch ein paar kleine Wolkenlücken und wir haben einen wunderschönen Blick auf das gegenüberliegende Ufer und den nördlichsten Weinberg der sächsischen Weinstraße.

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Name: 0916-5 Weinberg.JPG
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                                Später machen wir mit Joshi noch einen kleinen Spaziergang und entdecken einen kleinen Tierpark. Zum Abendessen fungiere wieder ich als Koch und mache Möhren in Käsesauce mit Goldhirse.
                                Während des Abends und der Nacht gibt es noch einige Schauer. Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, dass ich den Komfort des Wohnmobils genießen kann. In meinem kleinen Wander-Zelt wäre das jetzt eine ganz andere Sache…….inzwischen bin ich wohl doch verwöhnt.

                                15. Etappe: Niederlommatzsch -> Dresden-Laubegast 49,8 km - 4h05 incl Pausen (1h18)
                                17.09.2021 (Freitag)


                                Bereits während des Frühstücks verfolge ich das Wetter-Radar um den letzten Schauer vor meiner Abfahrt noch abzuwarten. Um 20 nach 9 geht es dann los. Nach recht kurzer Zeit bin ich bereits in der Stadt wo das Porzellan für Europa erfunden wurde……Meißen. In dieser Burg wurde damals wohl experimentiert.

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Name: 0917-1 Meissen.JPG
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                                Ich besuche hier auch die Innenstadt und besorge ein Mitbringsel für unsere „Oma Gerdi“ und einige Postkarten. Hier quere ich die Elbe auf einer Brücke und fahre bis Dresden wieder rechtselbisch. Bei Coswig (Sachsen) hat mich dann doch ein Schauer erwischt. Unter einer größeren Baumgruppe hat sich ein kleiner Pulk von Radfahrer*Innen untergestellt. Ich schließe mich an und gemeinsam warten wir eine knappe viertel Stunde. Gerade als der Regen anfängt durch die Blätter zu dringen ist der Schauer auch wieder vorbei. Mit den kurzen Niesel vor ein paar Tagen bleibt das der einzige Regen auf der ganzen Tour – für den Elberadweg sicherlich ungewöhnlich!

                                Die Gruppe löst sich wieder auf und nach wenigen Minuten kommt sogar wieder die Sonne raus. Ich komme an das erste Ortsschild der Landeshauptstadt.
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                                Der Radweg endet in einen Wiesenpfad. Aber dieser führt tatsächlich nach ungefähr 2 Kilometern direkt in die Dresdener Innenstadt. Selfie mit Panorama-Hintergrund muss ich noch üben.

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Name: 0917-3 Panorama.jpeg
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                                Schließlich überquere ich die noch in Renovierung befindliche Brücke bei den Elbterassen – wegen Baustelle nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben – und dann stehe ich vor dem großen goldenen Mosaik – Zwinger zur rechten, Frauenkirche links vor.
                                Die Frauenkirche habe ich umrundet und mir dann einen Kaffee mit obligatorischem Mohnkuchen gegönnt.
                                Etwas später dann das gleiche Erlebnis wie in Blankenese. Das Vorderrad verliert Luft. An einem großen Kiosk mit Biergarten bleibe ich zur Reparatur stehen. Eine Bedienung die auf mein kleines Maleur aufmerksam wird holt mir gleich eine elektrische Luftpumpe. So tausche ich diesmal voll komfortabel und kann bald die Fahrt fortsetzen. Treffpunkt ist in Laubegast am Elbufer. Ein schöner Stellplatz den wir bereits von der Tour letztes Jahr kennen. Die letzten 8 km sind schnell zurückgelegt und Barbara erwartet mich mit einer frischen Tasse Tee.


                                Und morgen dann tatsächlich die LETZTE Etappe…….

                                16. Etappe: Dresden-Laubegast -> Grenze 43,9 km - 2h43 incl Pausen (0h12)
                                16.09.2021 (Samstag)

                                Für heute ist für Bad Schandau bereits ab 11:00 Uhr eine erhöhte Regenwahrscheinlichkeit gemeldet. Ich starte deshalb bereits kurz nach acht am Laubegaster Ufer. Es ist vollständig bedeckt und relativ kühl, bisher aber trocken.
                                Zügig geht es nach Pirna und dann weiter. Ich fühle mich erstaunlicherweise doch ziemlich angestrengt. Wahrscheinlich wäre doch wieder ein Ruhetag sinnvoll.
                                Ich bleibe linkselbisch (Westufer) und bin so der Bastei gegenüber. Hier natürlich die obligatorischen Fotos mit Handy für Whats-App und auch mit der „großen Kamera“.

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Name: 0918-1 Bastei.JPG
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                                In Königstein an der Fähre steht der Hinweis, dass die rechtselbische Seite Richtung Bad Schandau für Radfahrer wegen Bauarbeiten komplett gesperrt ist. So fahre ich entgegen meiner Planung linkselbisch weiter und bestaune die geschniegelten Biergärten die sich gerade für hunderte oder noch mehr Tagestouristen vorbereiten. Das muss in ein paar Stunden ein irre Auflauf werden.
                                Und dann komme ich tatsächlich nach Bad Schandau. Über die große Brücke wechsle ich auf die andere Uferseite und fahre sehr elbnahdurch die Stadt. Fast am Ortsausgang sehe ich den berühmten historischen Personenaufzug.

                                Ein kurzes Telefonat mit Barbara informiert mich, dass sie bereits am Parkplatz an der Grenze wartet. Un so gehe ich die allerletzten 5 km der Tour an – schon ein irgendwie komisches Gefühl, aber ein sehr gutes Gefühl. Das Europaschild „Tschechien“ mit dem Sternenkreis auf blauen Grund weißte die Grenze in 1 Km Entfernung aus. Und dann rolle ich auf besagten Parkplatz und sehe unser WoMo zwischen den ganzen PKWs.
                                Barbar begleitet mich noch die wenigen Meter zur Grenzstation und macht mein „offizielles Zielfoto“

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ID: 3103131

                                Zurück beim WoMo packe ich mein Rad auf den Fahrradträger und fahre nach 18 Tagen wieder die ersten Autokilometer. Das Abenteuer „Elberadweg-deutsche Seite“ ist erfolgreich zu Ende gegangen.
                                Die nach Hause Fahrt haben wir über die Oberpfalz noch etwas verlängert und als „reine WoMo-Tour“ auch genossen. Aber Radtour mit rollendem Hotel war eine neue und tolle Erfahrung. Für 2022 ist was ähnliches bereits in Planung.

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                                  • 29.01.2012
                                  • 349
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                                  Toll! Danke fürs Teilen deines Berichtes!

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                                  • Leser
                                    Erfahren
                                    • 07.12.2013
                                    • 226
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                                    #18
                                    Schade, dass die Reise schon zu Ende ist. Ich wäre gern noch länger mitgefahren.

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                                    • blauloke

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                                      • 22.08.2008
                                      • 8356
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Eine schöne Fahrt hast du gemacht. Ich habe gerne mit gelesen.
                                      In Zukunft werde ich ebenfalls öfters mit dem Rad unterwegs sein. Der schwere Ruckscack macht sich mit den Jahren doch bemerkbar.
                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                      • Hebi19
                                        Erfahren
                                        • 29.08.2010
                                        • 300
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                                        #20
                                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                        Der schwere Ruckscack macht sich mit den Jahren doch bemerkbar.
                                        Danke für die positive Rückmeldung

                                        Zum "schweren Rucksack": nach meinem Radunfall und der resultierenden Schulter-OP war ich ja einige Zeit mit Abduktionskissen unterwegs und konnte auch noch einige Monate überhaupt keinen Rucksack tragen. Da bin ich das erste Mal auf einen Pilgerwagen aufmerksam geworden und habe mir so ein Teil zugelegt. War in der damaligen Zeit ein echter Durchbruch aktiv zu bleiben. Radfahren ging ja mit der Schulter auch gar nicht - da habe ich erst nach der Reha wieder angefangen.

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Name: Bahnhofunterfuehr_k.JPG
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Name: mit Pilger-Wagen.jpg
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                                        Das Ding wird an eine Gürtelschlaufe gehängt und man behält mit den Armen komplette Freiheit. Klettersteig-Passagen sind natürlich dann nicht mehr möglich. Aber 98 % unserer mittelfränkischen Wanderwege gehen damit. 100 oder 200 Meter kann man das Ding recht problemlos über etwas schwierigere Stellen tragen - z.B. eine Treppe. Habe damit 8 Etappen des Frankenwegs gemacht und etliches mehr - sogar im Fichtelgebirge war ich damit unterwegs.

                                        Damit kann man auf jeden Fall auch im "höheren Alter" Touren mit Zeltgerödel machen.......

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