[DE] Vulkanweg - 9 Tage Fernwandern in der Eifel

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    [DE] Vulkanweg - 9 Tage Fernwandern in der Eifel

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    Vulkanweg in der Eifel – von Gerolstein nach Andernach

    Hallo zusammen! Ich habe bisher hier im Forum immer mal wieder mitgelesen, auch immer gerne die Reiseberichte, die ihr hier so schön schreibt. Da ich diesen Sommer einen kleinen Fernwanderweg in der Eifel gelaufen bin, zu dem sich nur sehr wenige Infos und auch bisher keine Berichte finden lassen, dachte ich mir ich schreibe meine Erfahrungen zum Vulkanweg hier einmal auf.

    ____________________________

    Eine kleine Fernwanderung in Deutschland sollte es diesen Sommer sein, gemeinsam mit meinem (Wander-)Partner J. In diesem zweiten Coronajahr sollte es am besten auch nicht zu weit weg von der Heimat gehen, damit die Anreise auf jeden Fall klappt. Sowieso lassen wir uns auch immer gerne von der Schönheit der Natur vor der eigenen Haustür überraschen. Da wir öfters in der nordöstlichen Eifel für Tageswanderungen unterwegs sind, wurden wir auf die Eifelverein-Hauptwanderwege aufmerksam. Die gibt es in verschiedensten Längen von ca. 40 - 225 km. Der Vulkanweg ist einer davon und hat eine Länge von 185 km. Das kam uns für einen 9-tägigen Wanderurlaub gerade recht. Außerdem verspricht er, die spannendsten vulkanischen Formationen in der zentralen und östlichen Vulkaneifel mitzunehmen, was insbesondere J. als Geologie-Interessierten anspricht.

    Wir haben schon längere Wanderungen in Südschweden und Lappland unternommen, in Deutschland waren es bisher aber maximal Wochenendtouren, deswegen waren wir gespannt, wie das Fernwandern in Deutschland so klappt. Die Logistik war natürlich deutlich komfortabler, als es auf unseren bisherigen Wanderungen der Fall war. Statt Essen für 12 Tage zu tragen, konnten wir meist jeden oder spätestens jeden zweiten Tag einkaufen gehen. Außerdem haben wir uns für die Luxusvariante des Wanderurlaubs entschieden und unsere Nächte jeweils zur Hälfte in Hotels/Ferienwohnungen und auf Campingplätzen verbracht. Das Wildcampen und ausdrücklich auch „Lagern“ ist am Vulkanweg leider verboten, da fast die ganze Strecke im Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet liegt. Da wir im Urlaub aber auch gerne ruhig schlafen wollten entschieden wir uns für die legale und komfortable Lösung mit einer Dusche am Ende jeden Tages – auch nicht schlecht ;)

    Unsere Wanderung auf dem Vulkanweg haben wir wie folgt geplant:
    1. Gerolstein – Steinborn: 21,2 Km, 610 hm +, 530 hm -

    2. Steinborn – Üdersdorf: 24 Km, 520 hm +, 520 hm -

    3. Üdersdorf – Manderscheid: 26,5 Km, 590 hm +, 630 hm -

    4. Manderscheid – Gillenfeld (Pulvermaar): 17,9 Km, 310 hm +, 290 hm -

    5. Gillenfeld – Ulmen: 20,1 Km, 310 hm +, 310 hm -

    6. Ulmen – Boos: 18,3 Km, 320 hm +, 280 hm -

    7. Boos – Mayen: 21,8 Km, 310 hm +, 520 hm -

    8. Mayen – Laacher See: 24,8 Km, 590 hm +, 570 hm -

    9. Laacher See – Andernach: 14,8 Km, 210 hm +, 430 hm -

    Der Wegverlauf des Vulkanwegs sieht so aus (hoffentlich erkennbar, bei outdooractive gibt es den Weg ansonsten auch mit besserer Karte):

    Verlauf des Vulkanwegs

    Die Planung konnten wir auch größtenteils so realisieren – mit Ausnahme von Tag 3 und Tag 8, wo die anvisierten Kilometer + Höhenmeter dann doch etwas zu viel waren und wir ein wenig abkürzen mussten. Dazu später mehr.
    Gepackt wurde möglichst leicht, aber dann doch mit einigen wenigen Luxusartikeln – z.B. ein Camping-Stuhl Kit, in das man seine Schlafmatte reinstecken kann und dann tatsächlich einen brauchbaren Stuhl erhält (Sea to Summit Trekker Chair Kit). Mein Rucksack wog am Starttag ca. 7 Kg (ohne Wasser und Essen), J.s ca. 8 Kg.

    Aber schon beim Packen beging ich dann auch den größten Fehler der ganzen Wanderung – das Zuhause-Lassen der Trekkingstöcke.. Bei den letzten (kürzeren) Wanderungen hatte ich sie entweder nicht dabei gehabt, oder dann im Rucksack rumgetragen und nicht genutzt. Da ich bisher auch noch nie Schwierigkeiten mit den Knien hatte, habe ich sie also nicht mitgenommen und das ab Tag 5 spätestens bereut. Mit einem improvisierten Holztrekkingstock und reduziertem Tempo (und weniger Km an Tag 8) konnten wir den Weg aber zu Ende gehen.

    Insgesamt waren wir zufrieden mit dem Weg und insbesondere der Abschnitt Gerolstein – Manderscheid hat uns sehr positiv überrascht und begeistert. Das können wir also auch als Wochenendwanderung sehr empfehlen! Zwischen Manderscheid und Andernach wechselten sich dann sehr schöne Abschnitte mit Stücken mit viel Feldwegen und Waldautobahnen ab, aber insgesamt fanden wir den Weg absolut gehenswert. Für die genauere Beschreibung und Fotos unserer Wanderung darf unten weitergelesen werden!

    ___________________________

    Tag 1. Gerolstein – Steinborn: 21,2 Km, 610 hm +, 530 hm – (Di. 31.08.2021)

    Start unserer Tour ist in Gerolstein am Bahnhof. Aufgrund des extremen Starkregens und der Hochwasserereignisse im Juli, die Teile der Eifel sehr schlimm getroffen haben, mussten wir vor dem Urlaub noch einmal prüfen, was überhaupt machbar ist und ob wir die Wanderung starten können. Aber da Gerolstein und die weiteren Orte am Vulkanweg glücklicherweise weniger schlimm von den Wassermassen betroffen gewesen sind, als viele Orte in der nördlicheren Eifel, haben wir uns dafür entschieden. Wir mussten bei der Anreise mehrere Ersatzbusse nehmen, um an unser Ziel zu kommen, weil die Zugstrecke teilweise zerstört ist und auch entlang der Kyll und im Kurpark in Gerolstein sieht man noch die zerstörerische Kraft, die das Wasser hatte. Ab Gerolstein führt der Vulkanweg aber meist durch höhere Lagen und mit den Folgen des Hochwassers kommen wir in den nächsten Tagen nur noch an den kleineren Flüssen Lieser, kleine Kyll und Nitzbach in Berührung.

    An der Helenenquelle im Kurpark füllen wir unser Wasser auf und sind erstaunt, dass das Mineralwasser hier genau so wie das Gerolsteiner aus der Flasche schmeckt. Der Vulkanweg beginnt nun direkt mit einem ordentlichen Anstieg hinauf in die Gerolsteiner Dolomiten. Auch wenn sich unsere Beine so früh noch schwer tun, der Aufstieg lohnt sich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_33226.jpg Ansichten: 24 Größe: 1,39 MB ID: 3075824

    Der Tag ist noch etwas bewölkt und kühler, aber oben angekommen sind wir gut aufgewärmt und können eine Kleidungsschicht ablegen. Oben auf der Munterley läuft man durch eine kleine Heidelandschaft und wieder in den Wald hinein. Schöne Felsenlandschaften säumen den Weg.

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    Auch der Ausblick von den Gerolsteiner Dolomiten (auf dem Foto nördliche Munterley) ist super:

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    Der Vulkanweg führt weiter durch schöne Buchenwälder und zur Höhle mit dem passenden Namen Buchenloch. Eine Holztreppe führt hinauf und wenn man daran gedacht hat eine Lichtquelle mitzubringen, kann man sich hier ein wenig umsehen.

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    Da wir an einem Dienstag außerhalb der Sommerferien starten, ist der Wald recht leer. So nah bei Gerolstein mit seinen zahlreichen ausgeschilderten Rundwanderwegen ist aber scheinbar immer etwas los – es gibt auch viel zu Entdecken.

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    Es geht weiter über bewaldete Hügel mit einigen Fernblicken. Die übliche Markierung des Eifelvereins wechselt sich teilweise ab mit der alten Markierung des Vulkanwegs, das schwarze V auf weißem Grund:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05214.JPG Ansichten: 0 Größe: 993,6 KB ID: 3075814
    Die alte Markierung gefällt mir besser, insbesondere weil die neuen Schilder für alle Hauptwanderwege des Eifelvereins das gleiche Logo haben, mit kleinem Aufdruck des Namens darunter. An Abschnitten, wo sich mehrere HWWs treffen, kann das zu ziemlicher Verwirrung führen und man muss nah heran gehen, um die Namen lesen zu können, damit man nicht dem falschen Schild folgt:

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    Hinter Gerolstein führt der Weg an der Kasselburg vorbei, die von oberhalb ein schönes Fotomotiv bietet.
    Hier gibt es auch einen Adler- und Wolfspark, der zeitlich bei uns aber nicht drin war.



    Leider muss hier aber auch ein Stück Straße gegangen werden, an der man sich nicht so richtig sicher fühlt, weil es keinen Randstreifen gibt. Aber wir kommen wohlbehalten unten an und machen eine Mittagspause am riesigen Kinderspielplatz mit gemütlichen Picknickplätzen.

    Im kleinen Örtchen Kirchweiler, den der Weg durchquert, hängt eine Etappen-Tafel des Vulkanwegs, die dann doch ein bisschen Fernwander-Feeling aufkommen lässt. Da wir den Weg in die „falsche“ Richtung gehen, müssen wir sie natürlich andersherum lesen.

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    Direkt am ersten Tag überqueren wir heute auch den höchstgelegenen Punkt des Vulkanweges: den Ernstberg, mit 699 m ü NHN der zweithöchste Berg der Eifel und natürlich ein alter Vulkan. Der Aufstieg ist ordentlich anstrengend, aber auch hier gibt es oben wieder einen wunderbaren Ausblick zur Belohnung.

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    Oben und insbesondere beim Abstieg auf der anderen Seite kann man spannende Felsformationen bestaunen. Hier sind wir uns allerdings nicht sicher, ob das der Krater des Ernstberg-Vulkans sein kann, oder einfach nur ausgeworfenes Material ist.

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    Wir folgen dem Weg noch für einige Kilometer durch den Wald und verlassen ihn bei Steinborn, um zu unserem Hotel für die Nacht abzubiegen (Landart Hotel Beim Brauer). Die erste Nacht verbringen wir direkt in der teuersten Unterkunft und sind leider aber zu spät dran und zu müde, um die kostenlose Sauna noch zu nutzen. Im hauseigenen Restaurant gönnen wir uns aber noch einen (Veggie-)Burger und eine Cola und gehen erschöpft, aber sehr zufrieden nach dem ersten schönen Tag ins Bett.
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    Zuletzt geändert von ping0; 11.09.2021, 23:29.

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    #2
    Tag 2. Steinborn – Üdersdorf: 24 Km, 520 hm +, 520 hm -

    Passend zum Preis der Unterkunft gibt es hier aber auch ein super Frühstücksbuffet, an dem man auch als Vegetarier fast schon zu viel Auswahl hat. Nachdem wir Kaffee und Frühstück ausgiebig genossen haben, kommen wir etwas später los als geplant, aber haben immerhin noch einige kühle Morgenstunden, bevor die Hitze kommt. Überhaupt scheint es so, als hätten wir in unserer 9-tägigen Wanderung alle Sonnentage dieses Sommers abbekommen. Da bin ich froh über meinen Hut, mit dem ich mich trotz der doofen Optik bei so viel Sonne sehr schnell anfreunde.

    Die Beine sind bei mir nach gestern ziemlich müde und dass das Leben mit Trekking-Stöcken doch einfacher gewesen wäre ahne ich jetzt schon. Aber auch heute warten wieder viele Kilometer und ordentlich Höhenmeter auf uns. Zunächst will der eine Kilometer Zuweg zurück zum Vulkanweg überwunden werden, dann geht es direkt rauf auf den Asseberg, den wir auf halber Höhe umrunden. Bevor wir nach Daun kommen führt der Vulkanweg hier einmal im nördlichen Bogen um den Standortübungsplatz Daun, auf wenig spektakulären Wegen, aber durch schöne Wälder.

    Kurz vor Daun liegt die Mineralquelle Hotzendrees, an der auch viele Einheimische Trinkwasser holen. Für unsere untrainierten Gaumen ist es aber zu schwefelig, um wirklich lecker zu sein.

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    Daher warten wir mit dem Wasser auffüllen bis zur zweiten Mineralquelle in Daun, der Dunaris-Quelle im Kurpark. Nach einem kurzen Einkauf im Netto und beim Bäcker in der Innenstadt (in Daun gibt es reichlich Möglichkeiten zum Auffüllen der Essensvorräte) gehen wir also weiter Richtung Kurpark. Vorher müssen wir aber dem Vulkanweg folgend einen ziemlich sinnlos erscheinenden Aufstieg, direkt gefolgt von einem Abstieg, hinter uns bringen. Klar, am Ortsrand läuft es sich schöner, aber der Weg dahin ist in Daun eben sehr hügelig und anstrengend.

    Der Kurpark hat einladende Holzliegen und ist schön ruhig, daher stärken wir uns hier noch für den kommenden Aufstieg zum Gemündener und Weinfelder Maar.

    Die Dunaris-Quelle ist wider Erwarten leider trocken und auch die gut gelaunte Kneippgruppe aus Norddeutschland, die gerade ausführlich die hier vorhandenen Kneippbecken testet, weiß dazu nichts, hat aber den guten Tipp, dass nebenan auch eine öffentliche Toilette ist. Das ist zwar nicht so spannend wie eine Quelle, aber Trinkwasser gibt‘s da auch, also begnügen wir uns damit.

    Mit aufgefüllten Flaschen geht es raus aus Daun und in den ziemlich fiesen Anstieg hinauf zu den beiden Maaren, bzw. zum Mäuseberg, der zwischen Gemündener Maar und Weinfelder Maar liegt. Mit meinen müden Beine konnte ich mit J. nicht so recht mithalten, habe es aber mit nur ein wenig Verspätung nach oben geschafft. Oben war halligalli und eine große Gruppe hatte sich direkt vor dem Dronketurm, der dort oben steht, einen riesigen Picknicktisch aufgebaut und genoß die Aussicht bei Speis und Trank. Wir sind dann noch einige Meter weiter zu einer Relaxliege und machten dort ebenfalls eine kleine Pause, umringt von einigen (ziemlich desinteressierten) tierischen Kollegen.
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    Interessant wurden wir erst, als einer der Esel meinen Apfel im Rucksack erschnupperte und sehr motiviert war, ihn sich zu klauen. Ich konnte ihn erfolgreich verteidigen, der Möchtegern-Dieb zog wieder ab.
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    Die Gruppe lebt hier zusammen mit einigen Ziegen im umzäunten Bereich um das Weinfelder Maar und macht ab und zu auch die Spazierwege unsicher, wie wir später herausfanden. Da mussten wir nämlich zusammen mit einer größeren Wandergruppe ins Gebüsch neben dem Weg springen, um der plötzlich vorbei galoppierenden Gruppe Platz zu machen.

    Trotz dieser potentiellen Gefährdung ist der Spazierweg um das Weinfelder Maar sehr zu empfehlen und dementsprechend auch gut besucht.

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    Sobald man das Maar mit seinen Rundwegen hinter sich lässt, hat man die Natur aber wieder ganz für sich und kann die Ruhe zwischen den Feldern und in den Wäldern rund um den Winkelbach genießen.

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    Hier kommen wir auch an der letzten Mineralquelle des Tages vorbei, der ebenfalls sehr schwefelig schmeckenden Winkelbachquelle:

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    Im Abstieg hinab nach Weiersbach treffen wir auf die Lieser und den Lieserpfad (ebenfalls sehr zu empfehlender Weg), denen wir aber nicht folgen, sondern am anderen Ufer direkt wieder aufsteigen in Richtung Üdersdorf. Dort liegt auch unser Etappenziel: das B&B Reicharts-Land, in dem wir am nächsten Tag auch Frühstück bekommen werden. Abendessen bieten sie aber inzwischen nicht mehr an. Wir essen deswegen Mitgebrachtes und lachen uns ein wenig selber aus, weil die Kombi aus Laugenstangen, Käse, Möhren und Kartoffelchips dann doch ein bisschen weh tut. Schmeckt aber und macht satt, passt also. Wir waschen noch ein paar Klamotten durch und dann ist Schlafenszeit.
    Zuletzt geändert von ping0; 12.09.2021, 00:26.

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      #3
      Tag 3. Üdersdorf – Manderscheid: 22,7 Km, 550 hm +, 590 hm -

      Wir starten relativ früh und sammeln noch ein bisschen kühlendes Morgentau auf den Schuhen ein, bevor es dann später richtig heiß wird - vor allem weil wir heute recht viel auf freier Fläche und weniger im Wald wandern. Aber es wird ein spannender Tag mit vielen Highlights!

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      Da ich die letzten Tage in den Beinen merke, kürzen wir die für heute vorgesehenen 26,5 Km etwas ab (auf 22,7 Km) und sparen den großen Borgen nördlich von Schutz aus. Stattdessen wandern wir ab dem Stausee Üdersdorf südlich und folgen zwei kleinen Bächen bis nach Bleckhausen, wo wir an der Bleckhausener Mühle wieder auf den Vulkanweg treffen.

      Auf diesem geht es nun wieder hoch hinaus, zum Aussichtsturm am Meerfelder Maar. Mit traumhafter Aussicht verbringen wir hier eine frühe Mittagspause.

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      Und da unten geht es nun runter! Wir sind fasziniert, dass das Dörfchen Meerfeld in einen Maartrichter gebaut worden ist, wo noch vor 30.000 Jahren Magma aufgestiegen ist. Als das Magma dann an der Oberfläche auf Wasser traf, verdunstete es schlagartig, was zu einer heftigen Explosion führte, bei der das Maar entstand.

      Meerfeld selbst ist sehr beschaulich und auch sehr touristisch, hier treffen wir auch wieder auf die Norddeutsche Kneippgruppe, die uns fröhlich zuwinkt.

      Am anderen Ende von Meerfeld geht es nun wieder hinauf, ein schweißtreibender Anstieg bei dem super sonnigen Wetter heute. Oben würde ich am liebsten schon wieder Pause machen, aber ein bisschen vorwärts kommen müssen wir schon noch.

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      Wir gehen über Felder weiter in Richtung Windsborner Kratersee. Der ist etwas Besonderes, denn es ist der einzige Kratersee nördlich der Alpen. Ruhig und friedlich liegt er da und erst beim Aufstieg zum Gipfelkreuz über dem See wird die vulkanische Vergangenheit so richtig deutlich. Hier oben sind die Gesteinsformationen mit dem schönen Namen Schweißschlacken sichtbar, die den Kraterrand bilden.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05534.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3075846

      Direkt im Anschluss an den Kratersee folgt der Mosenberg, ebenfalls ein Vulkan. Der Aufstieg durch die Wälder ist wunderschön und oben kann man in einer Schutzhütte mit schöner Aussicht ein wenig entspannen.

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      Am Fuße des Mosenbergs wartet der Vulkan-Erlebnispark. Was sehr glamourös klingt, ist tatsächlich eine Freilicht-Ausstellung von regionalen vulkanischen Gesteinen in einem ehemaligen Abbaugebiet. So ist die Kulisse praktisch ein Querschnitt einer Vulkanwand und durchaus imposant. Auch die Infotafeln, die die Geologie des Gebietes erklären, sind spannend und insbesondere für J. als Geologie-Interessierten ist das eine super Sache sich die ausgestellten Gesteine anzusehen.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05604.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3075849

      Das Ziel des heutigen Tages ist Manderscheid. Auf den finalen Kilometern dorthin werden wir noch von zwei Dingen überrascht. Zum einen der wunderschönen und märchenhaften Wolfsschlucht, von der wir noch gar nichts wussten…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05671.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3075850

      … und zum anderen von der Brücke über der kleinen Kyll, von der nur noch das Grundgerüst existierte. Der Rest war vom Hochwasser weggespült worden.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05708.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3075851

      Da auf dem Zuweg zur Brücke keine Schilder hingen und wir auch bei Online-Recherchen vorher nichts davon gelesen hatten, war uns das Fehlen der Brücke hier nicht bewusst. Einen guten Umweg gibt es auch nicht, die einzige Option wäre mit einer längeren Straßenwanderung verbunden. Es gibt aber eine Stelle unterhalb der Brücke, an der das Wasser recht flach ist und viele Trittsteine vorhanden sind. Da wir das Furten aus Lappland schon kennen, entscheiden wir uns hier für die Flussdurchquerung, was bei dem recht niedrigen Wasserstand auch gut möglich ist. Aber auch hier ist es wieder erschreckend zu sehen, wie viel Kraft ein so kleiner Fluss bei Hochwasser haben kann und das auch eine stabil aussehende Brücke dem nicht viel entgegenzusetzen hat.

      Hinein nach Manderscheid geht es dann noch einmal kräftig bergauf und nach einem Besuch des Supermarktes direkt zum Naturcampingplatz, den wir schon von einer Tour auf dem Lieserpfad kennen. Die Zeltwiese dort ist recht abgelegen von den übrigen Stellplätzen und Hütten, dafür aber auch ruhig. Dusche, ein paar Klamotten durchwaschen, Abendessen & ab in die Quilts.

      Der heutige Abschnitt des Vulkanwegs war super, insgesamt war Tag drei definitiv einer unserer Favoriten.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05717.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3075852
      Zuletzt geändert von ping0; 12.09.2021, 10:13.

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        #4
        Tag 4. Manderscheid – Gillenfeld (Pulvermaar): 17,9 Km, 310 hm +, 290 hm -

        Zum Frühstück gibt‘s Kaffee und eine sehr ausgewogene Mahlzeit aus Puddingschnecken und Rosinenbrötchen. Macht immerhin gute Laune und gibt ordentlich Energie für den frühen Start in die Wanderung.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05741.JPG Ansichten: 0 Größe: 409,3 KB ID: 3075855

        Vom Campingplatz aus wandern wir in Richtung der beiden Manderscheider Burgen und können sie von kleinen Pfaden aus bewundern. Hier kreuzen sich viele Wanderwege, so früh am Morgen und an einem Freitag ist es aber noch leer.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05768.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3075856

        Hinab geht es ins Tal der Lieser ... hier treffen wir nun erneut auf die Folgen der Hochwasser: die Brücke über die Lieser wurde weggerissen, sogar einer der Beton-Stützpfeiler liegt im nun wieder flachen Wasser des eigentlich kleinen Flusses.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05784.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3075857

        Auch hier können wir aufgrund des niedrigen Wasserstands zum Glück sehr einfach auf die andere Seite gelangen – Schuhe aus und ab durchs kalte Wasser. Auf der Plus-Seite ist das wie ein Kneippbad und unsere Füße freuts.

        Ansonsten ist auch hier das Liesertal wieder wunderschön und wir genießen die Stille und die Natur um uns herum, als wir auf der anderen Seite wieder aufsteigen bis zur Belvedere-Hütte mit schöner Aussicht. Danach kommen einige Kilometer entlang von riesigen Maisfeldern; die spenden immerhin Schatten, auch wenn‘s ansonsten nicht weiter spannend ist.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05833.JPG Ansichten: 0 Größe: 499,6 KB ID: 3075858

        Hinter dem kleinen Klosterort Buchholz kommt dann ein Abschnitt über offene Felder, der schließlich in einer Unterquerung der A1 endet.. wie idyllisch.
        Danach wird‘s zum Glück wieder etwas schöner und pünktlich zum Mittagessen schaffen wir es zum Holzmaar, das einen schönen schattigen Pausenplatz bietet.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC05857.JPG Ansichten: 0 Größe: 705,4 KB ID: 3075859

        Auch hier auf dem kleinen Rundweg ums Maar herum ist wieder mehr los. Sobald man aber die Touristenattraktionen und Rundwege verlässt hat man die Natur für sich und sieht nur wenige andere Menschen.

        Nach dem Holzmaar führt der Weg über den kleinen „Märchenpfad“, der hier im Wald errichtet wurde. Eindeutig für ein jüngeres Publikum gemacht, aber wir haben trotzdem Freunde an den verschlungenen Pfädchen und geschnitzten Holzfiguren. Auch das Dürre Maar (ein ausgetrocknetes Maar), an dem wir danach vorbeikommen, ist schön anzusehen und wie so oft laden auch hier Bänke und Relaxliegen zu einer Pause ein. Wir können widerstehen, genießen aber den Ausblick im Vorbeigehen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20210903_135259728_HDR.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,94 MB ID: 3075860

        Der Abstieg in den Ort Gillenfeld, in dem wir kurz vor Etappenende noch einmal einkaufen wollen, ist eigentlich nicht mehr sehr lang, aber in der prallen Sonne sehr anstrengend und gefühlt endlos. In Gillenfeld werden wir entschädigt durch selbstgebackenen Kuchen von der Bäckerei Kalsch und einer öffentlichen, kostenfreien und sogar sehr sauberen Toilette an der Touristeninformation um die Ecke. Nachdem wir uns ein bisschen frisch gemacht haben kann es dann weitergehen – Endspurt zum Campingplatz „Feriendorf Pulvermaar“. Was auf der Karte recht kurz aussieht ist in Wahrheit ein gnadenloser und gefühlt unendlicher Anstieg in der Sonne.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07474.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3075861

        Eine kurze Pause am schattigen Ufer des wunderschönen Pulvermaars können wir dann doch nicht ablehnen – J. springt für eine kleine Schwimmrunde rein - und gehen danach nur etwas widerwillig weiter. Der Campingplatz ist aber sehr schön und wir werden freundlich vom Betreiber empfangen, der uns in Ruhe alles erklärt und einen Zeltplatz aussuchen lässt. Auf der Zeltwiese sind wir dann (obwohl Freitag Abend ist) auch fast alleine für die Nacht und genießen unseren Uncle Ben‘s Reis aus der Tüte mit frischem Gemüse dazu.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07479.JPG Ansichten: 0 Größe: 688,4 KB ID: 3075862



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          #5
          Tag 5. Gillenfeld – Ulmen: 20,1 Km, 310 hm +, 310 hm -

          Tag 5 auf dem Vulkanweg und somit Halbzeit. Wir starten ohne Frühstück und suchen uns lieber auf den ersten Kilometern einen schönen Rastplatz um das nachzuholen. Den finden wir am Strohner Märchen, einem kleinen und trocken gefallenen Maar. Hier steht eine gemütliche Schutzhütte und wir genießen die Stille und die frühe Morgensonne zu unserem Frühstück.

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          Ein weiteres (wassergefülltes) Maar, das Immerather Maar, lassen wir leider rechts liegen und durchqueren nur das dazugehörige Örtchen Immerath. Warum der Vulkanweg dieses weitere Highlight nicht mitnimmt, verstehen wir nicht so recht, ebenso wie am nächsten Tag beim Booser Doppelmaar. Beides ist eindeutig vulkanisch, schön anzusehen und nicht weit ab vom Weg. Naja, stattdessen geht es weiter über Felder, immerhin mit Fernblick. In der Sonne ist es auch jetzt am Vormittag schon ziemlich heiß.

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          Zudem fehlen insbesondere in diesem mittleren Abschnitt des Vulkanwegs einige Beschilderungen, da ist es hilfreich, die Route auch als GPS-Route und eine Kartenapp (in unserem Fall Komoot) dabei zu haben. Teilweise mangelt es allerdings auch nur an Schildern in unserer Gehrichtung (von Gerolstein aus) – Wanderer, die in der „richtigen“ Richtung von Andernach aus unterwegs sind können unserem Eindruck nach eine bessere Beschilderung erwarten.

          Heute kommen wir zügig voran, was aber auch daran liegt, dass der Weg nicht so viel Spannendes am Wegesrand zu bieten hat, wie in den letzten Tagen. Stattdessen geht es weiter über Felder und ab der Tagesmitte auch wieder mehr durch den Wald. Da wir keine Bank im Schatten finden können gibt es das Mittagessen heute auf einem stillen Wanderweg mit Blick auf den schönen Wald drumherum.

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          Die nächsten Kilometer laufen entlang des Ueßbaches, in dem wir auch unsere Füße kühlen können, bevor wir ihn auf einer kleinen Brücke überqueren. Auf der anderen Seite steigen wir wieder aus dem Tal auf, zunächst noch durch schönen Wald, später dann weiter über Felder, auf denen die Sonne so richtig knallt. Auch in Ulmen wird das nicht besser - hier steht die heiße Luft in der Stadt und der Anstieg hört gefühlt bis zum Etappenende auch nicht mehr auf. In Ulmen selbst gibt es dann noch das Ulmener Maar (mit 11.000 Jahren das jüngste der Eifelmaare) zu sehen, mit der Burg Ulmen direkt oberhalb davon. Von der Burg selbst stehen nur noch einige Mauern, aber von dort aus bietet sich ein super Ausblick auf das Maar.

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          Nach einem kurzen Einkauf bei Lidl am Ortsende gehen wir die letzten Meter herüber zum Campingplatz am Jungfernweiher. Auch dieser war ursprünglich ein Maar, ist dann verlandet und schließlich als Fischweiher wieder mit Wasser gefüllt worden. So oder so bietet er eine super Kulisse für die Zeltwiese, auf der wir uns erst einmal einen Kaffee machen und die Aussicht genießen. Heute sind wir früh angekommen und können noch in Ruhe waschen, die Sachen in der Sonne trocknen lassen und anschließend noch ordentlich die Füße hochlegen und entspannen – herrlich.

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            #6
            Tag 6. Ulmen – Boos: 18,3 Km, 320 hm +, 280 hm -

            Wir wachen früh auf und werden von einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Jungfernweiher begrüßt. Alles ist voller Tau und glitzert in den ersten Sonnenstrahlen.

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            Wir kochen Kaffee und frühstücken. Um uns herum ist noch alles still und mit dieser Aussicht ist es der perfekte Morgen.

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            Der Wandertag heute wird ein recht entspannter. Nicht viele Kilometer und wenig Höhenmeter, zudem wartet am Ende des Tages eine Ferienwohnung in Boos auf uns, auf die wir uns schon sehr freuen.

            Zunächst laufen wir am Ufer des Jungfernweihers entlang, danach steigen wir durch den Wald auf zum Jakobsberg und spätestens danach sind wir dann auch warm gelaufen. Mein Knie beginnt beim Anstieg dann erstmals etwas weh zu tun, aber mit etwas reduziertem Tempo schaffe ich es gut durch den Tag. Heute geht es viel durch den Wald – der ist nicht immer super spannend, aber an diesem ebenfalls wieder warmen Tag angenehm zum Wandern. Die Mittagspause verbringen wir an einem sehr gemütlichen Rastplatz am Mosbrucher Weiher. Der ist nicht wirklich ein Weiher, sondern ein renaturiertes Tockenmaar. Bei der schönen Aussicht gönnen wir uns eine etwas längere Pause, in der wir auch unser von der Nacht noch nasses Aussen- und Innenzelt trocknen können.

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            Der Nachmittag ist nicht spektakulär, aber abwechslungsreich mit Feldern, Wiesen, Wäldern und Bachtälern. Aber ein Highlight wie das Booser Doppelmaar am Ende des Tages noch mitzunehmen, wäre für den Vulkanweg heute nicht schlecht gewesen. Als wir schließlich in unserer Ferienwohnung ankommen, sind wir dann nämlich auch zu müde, um die mindestens 4 Km Rundweg zum Doppelmaar und zurück noch selbst zu laufen. Dafür müssen wir dann wohl noch einmal wiederkommen. Da uns die Ferienwohnung (FeWo Grohlz) aber auch sehr gut gefällt, haben wir das ohnehin vor. Wir bestellen uns zur Feier des Tages (also einfach so) eine Pizza und jeder einen Salat und genießen den Komfort der Ferienwohnung, auch wenn es nur für wenige (wache) Stunden ist.

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              #7
              Tag 7. Boos – Mayen: 21,8 Km, 310 hm +, 520 hm -

              Morgens gibt es sogar einen Brötchenservice in der Ferienwohnung, pünktlich um 7.15 Uhr stehen Brötchen und Croissants vor der Tür. Marmelade, Nutella, Orangensaft und natürlich Kaffee gibt es auch und wir genießen ein super leckeres Frühstück und ziehen danach ein wenig schweren Herzens weiter.

              Mein Knie ist heute zum Glück fast schmerzfrei und wir kommen besser voran als gedacht. Von Boos aus heißt es erst einmal Kilometer schrubben auf den schattenlosen Feldwegen in der endlosen Eifeler Weite ... zumindest endlos bis zur nächsten Landstraße.

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              Später geht es dann aber auch wieder durch schöne Wälder in Richtung Virneburg, mit dem ein oder anderen tierischen Bewohner.

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              Um mein Knie trotzdem etwas zu schonen, entscheiden wir uns gegen den Abstieg nach Virneburg und wandern stattdessen weiterhin oben auf dem Berg durch die Schafberg-Heide und die Blumenrather Heide, die beide sehr idyllisch sind. Tatsächlich sehen wir von oben auf dem Abzweig runter nach Virneburg auch eine Flatterband-Absperrung und vermuten, dass auch hier wegen des Hochwassers der Weg unten am Nitzbach aktuell nicht begehbar ist. Die kurze Alternativroute durch die Heide hätten wir also vermutlich sowieso nehmen müssen.

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              Weiter geht es durch schöne schattige Wälder in Richtung unseres heutigen Etappenziels Mayen.

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              Kurz bevor wir das Stadtgebiet erreichen, bietet sich am „Narrenborn“ noch einmal die Gelegenheit, unsere Trinkflaschen aufzufüllen:

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              Da Mayen eine recht große Stadt ist, gibt es auch hier viele Möglichkeiten Essen nachzukaufen. Das muss bei uns dann auch bis Andernach reichen, denn am Laacher See (unserem Etappenziel morgen) gibt es außer einem Restaurant keine Verpflegungsmöglichkeit.

              Für die Nacht kommen wir im Hotel Jägerhof unter, in dem es uns sehr gut gefällt. Familiengeführt und modern rustikal eingerichtet ist es hier sehr gemütlich.


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                #8
                Tag 8. Mayen – Laacher See: 18 Km, 420 hm +, 400 hm -

                Beim ausgiebigen Frühstück im Hotel erzählt uns die Besitzerin, dass es tatsächlich auch ein Problem ist, dass es seit dem Hochwasser sehr viele Stornierungen gibt. Teilweise trauten sich Touristen gar nicht mehr in die Eifel zu reisen, obwohl viele der Ortschaften gar nicht betroffen sind und insbesondere nach Corona die Besucher auch gut gebrauchen könnten. Auch wir fanden es ja vorher schwierig, herauszufinden welche Abschnitte des Vulkanwegs möglicherweise betroffen sein könnten.

                Auf dem Weg aus der Stadt hinaus durchqueren wir auch das Mayener Grubenfeld, ein ehemaliges Abbaugebiet, das heute verwildert ist und unter anderem Fledermäuse beheimatet. Hier stehen auch spannende Skulpturen aus örtlichen Gesteinen und man könnte hier bestimmt ein bisschen mehr Zeit verbringen. Wir wollen aber ja heute noch bis zum Laacher See kommen und müssen bis dahin noch einige Km und viele Höhenmeter bewältigen. Da mein Knie immer noch nicht 100% wieder in Ordnung ist, werden wir heute ein wenig schummeln und den nördlichen Bogen, den der Vulkanweg vor dem Laacher See noch macht, nicht mitnehmen. Statt der geplanten 24 Km werden es dann heute nur 18 Km. Trotzdem geht es ordentlich hinauf, zunächst in die ehemaligen Abbau- und heutigen Klettergebiete am Kottenheimer Winfeld.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06192.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3075883

                Danach führt der Vulkanweg über den Hochstein, ein ehemaliger Vulkan in ziemlich perfekter Kegelform und mit einem ordentlichen, 4 Km langen Aufstieg. Der ist aber angenehmer als gedacht und im idyllischen Wald an seinen Hängen läuft es sich wunderbar.

                Oben machen wir Mittagspause mit Trockenobst und Nüssen und genießen die Stille im Wald. Danach gibt es noch die Genovevahöhle oben auf dem Gipfel zu erkunden, bevor wir durch schönen Buchenwald wieder absteigen.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06229.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3075884

                Hier verlassen wir den Vulkanweg vorerst und wechseln bis kurz vor dem Laacher See auf den Osteifelweg – auch ein Hauptwanderweg des Eifelvereins. Er führt uns ohne den zusätzlichen Bogen nun ziemlich gradlinig ins Örtchen Bell und anschließend zur Abtei Maria Laach.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07682.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3075885

                Auch dieser Wegabschnitt ist sehr zu empfehlen, es geht durch schönen, alten Wald und durch eine kleine Moorlandschaft mit Holzstegen. Auch ein weiterer Brunnen (Erlenbrunnen) liegt auf dem Weg, das Wasser ist auch hier sehr eisenhaltig, aber gut trinkbar.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06271.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,51 MB ID: 3075886

                Im Dörfchen Bell dürfen wir – wie auf diesem Weg überhaupt erstaunlich oft – verschiedenste Kreationen von Schottergärten bewundern (man fühlt sich an die „Gärten des Grauens“ der gleichnamigen Bücher erinnert). Ist nur die Frage, ob das nicht sogar als Kulturgut gezählt werden muss, wenn es doch aus heimischem Vulkangestein angelegt wird?

                Hinter Bell ist dann ein bisschen Straße laufen angesagt, auch die Unterquerung der A61 ist natürlich weniger idyllisch. Aber sobald der Laacher See erreicht ist wird auch die Umgebung wieder schöner – und sehr touristisch. Die Abtei ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und auch der Campingplatz direkt am Ufer des Laacher Sees ist fast voll besetzt, obwohl weder Ferienzeit noch Wochenende ist. Die Zeltwiese (für die unsere müden Beine zusätzlich noch den ganzen großen Campingplatz überqueren müssen) ist dann aber bis auf ein weiteres Zelt wieder leer und wir suchen und finden einen der wenigen Stellen mit wenigstens ein bisschen Seeblick – den gibt es ansonsten eigentlich nur weiter oben auf den Terassen für die Campingwagen. (Auf dem Campingplatz am Laacher See gibt es auch eine super Badestelle, für die Tagesgäste 7€ zahlen, für Gäste ist es aber natürlich umsonst.)

                Mein Knie tut nach dem doch anstrengenden Wandertag leider wieder weh und ich versuche es mit Kühlen und Hochlegen wieder halbwegs fit zu kriegen für den letzten Wandertag morgen.

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                Zuletzt geändert von ping0; 12.09.2021, 10:31.

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                  #9
                  Tag 9. Laacher See – Andernach: 14,8 Km, 210 hm +, 430 hm -

                  Obwohl heute noch knapp 15 Km anstehen, sind wir schon ein bisschen in Abschlussstimmung und gönnen uns einen entspannten Morgen mit Kaffee und Müsli zum Frühstück.

                  Zu Beginn der Etappe heute geht es direkt in den Aufstieg raus aus der Laacher See-Caldera. Die nächsten Kilometer führen durch schöne, schattige Wälder und da wir die meisten Höhenmeter für heute schon hinter uns gebracht haben, lässt es sich wunderbar laufen.

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                  Nach der bewaldeten ersten Hälfte der Etappe geht es auf unseren letzten Kilometern auf dem Vulkanweg dann noch über weite Felder und hin zum Rhein, dessen Tal sich allmählich erahnen lässt.

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                  Eine letzte Pause an einer kleinen Bank mit dem Schild „Eifelblick“ (der uns nach all den schönen Eifelblicken, die wir bisher schon hatten, aber nicht mehr so richtig umhaut - zu viele Hochspannungsleitungen in der Optik) und dann beginnt der lange Abstieg runter zum Rhein nach Andernach. Zunächst führt der Weg uns noch über idyllische Höhenwege über dem Rhein, wo es noch einige schöne Ausblicke zum Mitnehmen gibt, dann wandert man allmählich auf steileren asphaltierten Sträßchen ins Stadtgebiet von Andernach hinab.

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                  Unser Endpunkt am Bahnhof ist dann schnell erreicht und wir genießen den großen Vorteil an einem Urlaub so nahe an der Heimat – dass wir in weniger als einer Stunde schon wieder komfortabel Zuhause angekommen sind.



                  ________________________

                  Der Vulkanweg hat uns sehr gut gefallen – vermutlich aber auch, weil wir bei so einem „Heimaturlaub“ gar nichts Spektakuläres erwartet haben. Aber insbesondere die Etappen zwischen Gerolstein und Manderscheid und auch zwischen Mayen und dem Laacher See haben uns sehr positiv überrascht. Natürlich gab es auch weniger spannende Abschnitte, aber die gehören beim Fernwandern ja eben auch dazu.

                  Einer der großen Vorteile an einem Weg wie dem Vulkanweg ist natürlich auch, dass man fast jeden Tag einkaufen kann (Ausnahmen bei unserer Etappeneinteilung: Tag nach Boos & zum Laacher See) und wenn man möchte auch jeden Abend eine Dusche bekommt.

                  Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit unserer Wander-Wahl und es wird bestimmt nicht unsere letzte längere Wanderung in Deutschland gewesen sein. Die nächste dann nur definitiv mit Trekkingstöcken.
                  Zuletzt geändert von ping0; 12.09.2021, 00:08.

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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ich war letztes Jahr in der Eifel (Eifelsteig). Und ich kann nur zustimmen, daß es da sehr, sehr schön ist.
                    Der Lieserpfad ist ein toller Pfad. Den würde ich, wenn ich du wäre, auf die Liste der noch zu gehenden Wege setzen.
                    Am Kreuzweg fragte er die Sphinx:
                    Geh ich nach rechts, geh ich nach links?
                    Sie lächelte: ...
                    <Mascha Kaléko>

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                      #11
                      Ja tatsächlich bin ich den Lieserpfad zwischen Wittlich und Daun schon zweimal gelaufen und fand ihn auch wunderschön! Die anderen beiden Etappen würde ich auch gerne noch machen, die stehen auf der Wunschliste

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                      • StefanBoe
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                        #12
                        Dein Bericht mit den vielen stimmungsvollen Fotos macht Appetit auf Eifeltrekking - vielen Dank! Die Zeltplätze, die ihr eingebaut habt, sehen echt schön aus. Viele Orte und Strecken kenne ich und wecken diverse Erinnerungen ....

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