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Thüringen Ost; vom Wasser zum Himmel
Thüringen Ost; vom Wasser zum Himmel
Dies ist die Fortsetzung meiner Wanderung
2016, Vom Fichtelgebirge zu den Saalestauseen.
2018, Harz - Einmal im Leben
2019, Auf dem E6 vom Harz zur Ostsee
1.Tag-------- 22.7.2017-----------Plothener Teiche---------26,3 km
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Zunächst gehe ich durch den Ort, verlasse ihn unter der stillgelegten, hohen Eisenbahnbrücke und stehe bald vor der Zufahrt zum Naturcampingplatz Plothental. Geht der Weg nun direkt durch den Campingplatz oder ist der Weg direkt daneben richtig? Ich entscheide mich für den Weg am Campingplatz vorbei, passiere noch einige Ferienhäuser und stehe dann vor einem zugewachsenen Gelände. Soll ich umkehren? Nein; ich gehe da durch, zumal einige umgeknickte Halme einen Pfad andeuten. Ich kämpfe mich durch das Gewächs, rechts sind hohe, dichte Büsche, links ist Sumpfgelände erkennbar. Nach gut hundert Meter kann ich in den Wald wechseln, erkenne recht bald dass ich den Plothenbach furten muss und finde mich am Ende des Campingplatzes wieder. Das hätte ich einfacher haben können, aber dafür bin nach einer halben Stunde Wanderung bereits so verdreckt als wäre ich schon mehrere Tage unterwegs.
Ziegenrück mit Saale und Burg
Viadukt mit stillgelegter Eisenbahn am Ortsende
Da muss ich durch

Ab jetzt bleibe ich doch lieber auf dem Waldweg der dem Plothental folgt. An einer Schutzhütte mache ich meine erste Rast, folge dem Weg weiter und an der Abzweigung an der ich das Tal verlasse befinde ich mich unerwartet auf einem "Nationalen Fernwanderweg".
Jetzt geht es leicht, jedoch lange aufwärts bis zum Ort Schöndorf. Dort orientiere ich mich an einer Wandertafel. Ich habe nämlich keine Wanderkarte dabei, sondern nur eine Straßenkarte im Maßstab 1:200 000 in die ich meine geplante Route eingezeichnet habe und für Problemfälle ein GPS-Gerät. Das Wetter wird besser. War es bisher bedeckt sehe ich jetzt öfters die Sonne.
Vom Wald wechselt der Weg nun über Wiesen und Felder. Schon bald komme ich zum ersten großen Teich der "Plothener Teiche". An den Teichen wurden Beobachtungstürme gebaut um die reichlich vorhandenen Vögel unauffällig beobachten zu können. Ich gehe in so einen Beobachtungsturm mache die Beobachtungsklappe auf, spähe hinaus sehe aber nicht besonders viele Vögel. Dafür höre ich schräg über mir ein Knistern und Kratzen. Ich drehe mich um und sehe an der Decke Hornissen fleißig an ihrem Nest bauen. Nach ein paar Fotos verlasse ich den Beobachtungsturm vorsichtshalber wieder. Vorbei an einigen Zeburindern(?) wandere ich weiter zwischen den Teichen.
Am Mittelteich raste ich länger und schwimme auch eine Runde. Auf dem Weg zum Ort Plothen fallen mir erstmals die großen Felder auf. Bei mir in Bayern sind die viel kleiner.
Nationaler Fernwanderweg

erster größerer Teich
Vogelrastplatz
Hornissennest im Beobachtungsturm
Zeburinder ?
Rast am Mittelteich
weites Weizenfeld
In Plothen frage ich in der Touristeninformation nach Wasser und bekomme es ohne Probleme. Mit vollem Wasservorrat wandere ich weiter zwischen den großen Teichen an denen sich Campingplätze und Ferienhaussiedlungen befinden. Zwischendurch bade ich nochmal kurz. Dann will ich das Teichgebiet verlassen. Das ist gar nicht so einfach. Mehrmals laufe ich mich im Sumpf oder an Weihern fest und muss umkehren. Schließlich hole ich doch mein GPS-Gerät hervor und lasse mich aus dem Teichgebiet heraus lotsen.
Langsam kommt der Abend. Ich wandere noch durch Linda mit seiner Windmühle und suche mir dann im anschließenden Wald einen Platz für mein Zelt.
am Hausteich
Windmühle in Linda
Zeltplatz unter Buchen
2.Tag-------- 23.7.2017-----------Weg verloren---------31,2 km
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weite Felder
Rathaus am Marktplatz in Neustadt an der Orla
Lutherhaus und Postmeilensäule
Rathaus mit Altstadtklause
Dort drehe ich erst einmal eine Runde um den Marktplatz bevor ich in der Altstadtklause einkehre. Beim Bezahlen lasse ich mir vom Wirt noch den Weg zum Bismarkturm erklären. Natürlich schickt er mich über die Teerstraße. Es hätte auch noch einen Feldweg an Teichen entlang in einem kleinem Tal gegeben, wie ich später feststelle. Der Aussichtsturm hat natürlich noch geschlossen als ich bei ihm ankomme.
Ich warte nicht bis er öffnet und wandere weiter. Von nun an bin ich fast ständig im Wald auf breiteren Wegen unterwegs und komme mit meiner Straßenkarte gut zurecht. Zeitweise folge ich auch einer Wandermarkierung. Die Sonne scheint, zwischendurch mache ich Pausen, schön hier zu gehen. Dann das gleiche wie heute Morgen. Der breite Weg wird plötzlich schmaler und verwachsener, teilweise kaum noch erkennbar.
Das stimmt jetzt nicht mehr, mal schauen wo ich da aus dem Wald komme.
Rückblick auf Neustadt an der Orla
Bismarkturm, untere Hälfte
Wegkreuzung mit folgendem Anstieg
Endlich erreiche ich den Waldrand und stehe vor einem Mittelalterdorf nebst Köhlerei die noch in Betrieb ist. Jetzt kann ich mich wieder orientieren, plane meine Route um und gehe erst mal durch das Dorf Meusenbach. Von da führt ein Wanderweg über den bewaldeten Berg nach Tröbnitz. Ich will mir den Aufstieg ersparen und lieber um den Berg herum gehen. So bleibe ich im Tal auf einem schattigen Waldweg. Leider endet der schöne Weg an der Hauptstraße und ich muss nun auf der viel befahren Straße zwei Kilometer bis zum nächsten Ort gehen. Da bin ich selber schuld.

Mittelalterdorf
Dammwild
Kloster Roda in Stadtroda
Zelt vor Schutzhütte
3.Tag-------- 24.7.2017-----------Tautenburg---------22,4 km
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Ich folge dem Zeitzgrund noch eine Weile und steige dann den Hang hoch um wieder auf meine Route zu kommen. Dummerweise laufen die Bäche heute quer zu meiner Wanderrichtung, so dass ich öfters in ein Tal und den Gegenhang gleich wieder hoch steigen muss. Oben habe ich immer weite Ausblicke über das Land.
Bald komme ich durch das Dorf Scheiditz an dessen Ortseingang ein Holzschnitzer seine fast lebendgroßen Fantasiefiguren aufgestellt hat. Im Ort sind die Fachwerkhäuser vorbildlich restauriert. Auf dem Weg zum nächsten Dorf, sehe ich eine kleine Bachschlucht in die ein Weg abzweigt. Die kleine Schlucht muss ich natürlich erkunden, folge dem Weg der bald zum Pfad wird und sich dann ganz verliert. Die Schlucht endet vor einer Felswand an der der Bach entspringt und damit ich nicht zurück gehen muss, steige ich steil aus der Schlucht empor. Natürlich bin ich jetzt nicht mehr auf meiner Route und so gehe ich über ein abgeerntetes Getreidefeld zum nächsten Waldstück, etwas abwärts und bin wieder auf meinem Weg.
Im nächsten Dorf, Gerega, sind die Fachwerkhäuser ebenfalls neu renoviert, wie bereits in Scheiditz.
weiter Blick über das Land
einige der Holzfiguren in Scheiditz
kleine Bachschlucht
Fachwerkhaus in Gerega
Als nächstes wandere ich nach Thalbürgel, wo mich die Ruinen des ehemaligen Benediktinerklosters beeindrucken. Bei meiner Planung habe ich nur darauf geachtet alle zwei Tage durch einen Ort mit Einkaufsmöglichkeiten zu kommen und so bin ich auf dieser Wanderung öfters mal überrascht von den Sehenswürdigkeiten an denen ich vorbei komme.
Jetzt muss ich ins Tal runter und gleich wieder hoch nach Bürgel wo ebenfalls einige sehenswerte Häuser stehen. Am Ortsende kaufe ich ein und raste länger.
Kaum bin ich aus dem Ort heraus gewandert fängt es zu regnen an. Ich ziehe den Regenschutz über meinen Rucksack und gehe weiter. Der Regen wird immer stärker, ich kann mich jedoch nicht unterstellen da ich gerade jetzt eine lange Strecke über Felder habe. Nur ein paar Büsche und kleinere Bäume begleiten den Weg, die allerdings wenig Schutz bieten. So bin ich froh als ich endlich den Waldrand erreiche und einen Jägerstand mit Dach finde. Dort steige ich hinauf und sehe dem Regen die nächsten beiden Stunden zu.
Endlich endet der Regen, ich steige vom Jägerstand herunter, gehe weiter, komme nicht weit bevor der Regen wieder einsetzt. Zum Glück führt der Weg an einer kleinen Schutzhütte vorbei in der ich mich wieder unter stelle. Diesmal dauert es nicht so lange bis ich weiter gehen kann.
Klosterruine in Thalbürgl
Kirchenportal in Bürgl
Jägerstand auf dem ich den Regen aus gesessen habe
Jetzt ständig durch Wald sehe ich nochmal eine Schutzhütte kurz vor der Burgruine Tautenburg die über dem Ort Tautenburg thront.
Die Ruine besteht nur noch aus der Zufahrtsbrücke, dem Burggelände und als einzigem Bau dem Bergfried. Ich lege erst mal meinen Rucksack an einem der beiden überdachten Picknicktische ab und erkunde die Burg. Der Bergfried kann durch ein halb zugeschüttetes Tor betreten werden, ist innen jedoch hohl. Ich habe von unten direkten Blick in den Himmel. Ein paar Bänke stehen noch auf dem Gelände, mehr gibt es nicht.
Es ist 18:00 Uhr und nach dem starken Regen heute wird niemand mehr zur Burg aufsteigen, denke ich mir. Da kann ich gleich hier übernachten. Der romantischte Platz ist unter der großen Eiche direkt am Turm, am praktischten stände das Zelt bei den Picknicktischen. Das kann ich mir noch überlegen, ich habe ja Zeit und setzt mich an einen Tisch zum Abendessen.
Dann geht es los; erst kommt eine Oma mit ihrem Enkel, dann ein Pärchen und noch eine Frau mit Collie der mich sofort an Lassie erinnert. Anscheinend ist der Weg zur Burg hoch ein beliebter Abendspaziergang.
Als ich wieder alleine bin langweile ich mich und als eine Art Bezahlung für die heutige Nacht nehme ich einen gefundenen Kaffeebecher und sammle den herum liegenden Müll auf, meistens Kronkorken und Zigarettenkippen. Viel ist es nicht, der Becher wird gerade so voll und landet im Mülleimer am Turm.
Wie ich wieder da sitze sieht es nach Regen aus. Mir kommt der Gedanke, ich könnte mein Zelt unter der Brücke auf stellen, dann wird es nicht nass. Ich gehe los um die Brücke und das Gelände unterhalb zu erkunden. Der Boden unter der Brücke ist eben und ich beschließe hier mein Zelt auf zu bauen. Als ich von meinem Erkundungsgang zurück komme hat es sich am zweiten Tisch ein Jugendlicher gemütlich gemacht. Kurz darauf erscheint noch ein Jugendlicher mit ein paar Flaschen. Die wollen offenbar länger hier bleiben.
Ich gebe auf, packe meine Sachen und marschiere zur etwa einen halben Kilometer zurück liegenden Schutzhütte. Der Boden besteht aus Split und hängt etwas. Mit einem Stock führe ich einige Planierungsarbeiten durch und kann dann mein Zelt in der Hütte aufstellen, ohne dass ich von der Matte rolle.
Burgruine Tautenburg
Zelt in der Schutzhütte
4.Tag-------- 25.7.2017-----------Regen---------29,9 km
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Als ich wieder freie Sicht habe sehe ich die Schlösser von Dornburg vor mir. Zunächst muss ich in das Saaletal absteigen und komme nach Dorndorf. Eine ältere Dame, die ihren Hund ausführt, frage ich nach dem Weg zum nächsten Supermarkt. Sie erklärt mir ihn, ich gehe dort hin und trinke erst mal einen Kaffee. Da ich ohne Küche unterwegs bin, tut ein warmes Getränk am Morgen gut, zumal der Himmel seit gestern bedeckt ist, es aber nicht regnet.
Nachdem ich mich gestärkt habe wandere ich weiter. Ich muss über die Saale und nach der Brücke geht es bald steil einen Hohlweg hinauf.
Rückblick auf Tautenburg
alle Wege führen nach Dornburg

Die Schlösser von Dornburg
Ich habe die letzten Häuser hinter mir und es setzt wieder starker Regen ein. Auf dieser Hochfläche, mit den hier üblichen großen Weizenfeldern, bin ich dem kalten Wind und dem Regen schutzlos ausgeliefert. Hilft ja nichts, da muss ich durch.
Nach dem Dorf Hirschroda geht es in ein Wiesental und am Gegenhang durch ein kleines Waldstück. Im Wald sehe ich eine seltsame Pflanze mit roten Beeren die ich noch nie gesehen habe, einen Aronstab. (Danke, Lina) Danach geht es wieder über die offene Hochfläche.
In Eckolstädt setze ich mich unter das Dach der Bushaltestelle. Während ich Mittagspause mache regnet es noch stärker. Nach rund einer Stunde lässt der Regen nach und ich mache mich auf den weiteren Weg, wobei ich wieder Probleme habe den Ort auf dem richtigen Weg zu verlassen.
endlose Weizenfelder
Aronstab; Dank an Lina
Wieder auf der Hochfläche verstecken sich die Rotoren der vielen Windräder, die hier stehen, in den Wolken. Nur die Masten sind zu sehen. Überrascht bin ich von langen Plattenbauten die ich plötzlich in den Feldern sehe. Später erfahre ich, dass es früher ein Stützpunkt der NVA war und nun ein Gewerbegebiet ist.
Neben der jetzt folgenden langen Geraden wächst eine lange Hecke, die mich zumindest vor dem Westwind schützt. Der Regen hat etwas nachgelassen und hört ganz auf bis ich Bad Sulza erreiche. Ich gehe mitten durch die kleine Stadt und kehre in einer Wirtschaft ein um zu essen.
Danach steige ich auf den Sonnenhang, das ist der erste Weinberg auf meiner Wanderung. Ich bin noch nicht ganz oben, da beginnt es erneut zu regnen. An einem Aussichtspunkt kann ich mich unter das Dach eines Picknickplatzes retten. Hier im Osten sind die Rastplätze meistens überdacht, das ist viel besser wie im Westen, wo Überdachungen selten sind. Eine gute Stunde muss ich warten bis der stärkste Regen vorüber ist. In dieser Zeit beobachte ich wie die Regenfronten übers Land ziehen. Auch weiß ich jetzt über den Auerstädter Teil der Schlacht von Jena und Auerstädt Bescheid, da ich genügend Muse hatte die hier aufgestellten Informationstafeln zu lesen.
Die restliche Strecke des heutigen Tages zieht sich etwas. Vor Gernstedt ist noch eine Obstbaumallee entlang des Feldweges, danach geht wieder über weite Felder, schließlich einen Hang empor zu einem Wald und da es bereits leicht dämmert nehme ich den erst besten Platz für mein Zelt. Ist ja nur für eine Nacht.
Windräder im Regen
auf dem Land, ehemaliger NVA-Stützpunkt, jetzt Gewerbegebiet
Hecken bieten Schutz vor dem Wind
Regenfronten ziehen über mir weg
Weg nach Gernstedt durch Obstbaumallee
Zelt im Schneckenwald
5.Tag-------- 26.7.2017-----------Schnecken---------0 km
Langsam werde ich wach. Noch mit geschlossenen Augen beschließe ich länger liegen zu bleiben, da der Regen stark auf mein Zelt trommelt. Als ich die Augen öffne sehe ich mindestens fünf große Nacktschnecken die das Innenzelt empor gekrochen sind. Verdammt! Die schleimen alles voll.
Von innen schnalze ich gegen die Zeltwand, so dass die Schnecken nach unten purzeln.
Meine Schuhe habe ich wie üblich in der Apsis stehen lassen, auch da sind Schnecken darüber gekrochen wie an den Schleimspuren zu sehen ist. Die hole ich erst mal ins Zelt und werfe die Schnecke raus die in einem Schuh eingezogen ist.
Den restlichen Tag verbringe ich mit dösen, essen und Schnecken vom Innenzelt schnalzen. Die blöden Viecher kapieren nicht, dass sie mein Zelt nicht ein zu schleimen haben.
Zelt und Schuhe brauchen zu Hause eine gründliche Reinigung.
Gegen Abend hört der Regen auf und ich hoffe Morgen weiter gehen zu können.
6.Tag-------- 27.7.2017-----------Himmelsscheibe---------33,0 km
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Nach Bad Bibra zieht sich der Feldweg lange die Steigung hinauf, während wieder ein kalter Wind weht. Der treibt die Windräder fleißig an. Hier wächst hauptsächlich Weizen und Raps.
In der offenen Landschaft steht eine kleine Baumgruppe. Beim näher Kommen sehe ich einen Picknickplatz, eine am Stamm gespaltene, verbrannte Weide und einen kleinen Weiher. Laut Schild die "Weiße Grube". Da es sich anbietet döse ich kurz am Tisch, schließlich bin ich heute früh aufgestanden. Zum Abschluss schwimme ich noch eine Runde im Weiher.
Nur noch kurz über die offene Hochfläche mit teilweise weitem Blick zur Hohen Schrecke und zum Kyffhäuser. Durch einen Wald und als ich diesen verlasse sehe ich das Unstruttal unter mir liegen.
Feldweg hinter Klosterhaseler
"Weiße Grube"
Blick über das Tal der Unstrut
In Großwangen, einem Ortsteil von Nebra, ist die Himmelsscheibe als Anpflanzung gestaltet. Ich muss noch über den Fluss und sehe von der Brücke aus, dass die Unstrut durch den Regen der letzten Tage stellenweise über die Ufer getreten ist. Noch durch den Ort und ein Stück den Hang hoch, da die Arche Nebra, das Ausstellungsgebäude, erhöht steht. Dort esse ich erst mal einen Riesenrösti mit Hühnerfrikasse auf der Terrasse. Es weht immer noch ein kalter Wind und ich muss meine Windjacke anziehen, sonst ist es zu ungemütlich.
in Großwangen
Unstrut läuft über
Arche Nebra
fast hätte ich vergessen ein obligatorisches Foto von meinem Essen zu machen

Satt geht es nun zur Kasse und darf dort meinen Rucksack deponieren. Ich komme gerade rechtzeitig um sofort die Vorführung im Planetarium zu sehen. Dabei wird die Anwendung der Himmelsscheibe erklärt. Anschließend sehe ich mir die restliche Ausstellung an, in der das zeitliche und räumliche Umfeld der Himmelsscheibe dargestellt wird. Hier ist nur eine Nachbildung der "Himmelsscheibe von Nebra" zu sehen.
Das Original befindet sich im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Dort habe ich mir die Himmelsscheibe von Nebra bereits vor ein paar Jahren angesehen. Auch das restliche Museum ist sehr zu empfehlen.
Ich hole meinen Rucksack von der Kasse ab und mache mich auf den Weg zum Mittelberg, auf dem Raubgräber die Scheibe gefunden haben. Erst auf einer geteerten Straße biegt später ein Wanderweg in den Wald ab und führt als schmaler Pfad auf den Berg. Direkt am Fundort ist ein Himmelsspiegel im Boden eingelassen worden. Auf der großen Lichtung steht ein gespaltener Aussichtsturm und am Boden verlaufen Richtungsstrahlen die zu den markanten Punkten, wie Sonnenuntergang bei der Wintersonnenwende und ähnlichen weisen.
Den Aussichtsturm besteige ich natürlich, nur wegen des diesigen Wetters mache ich keine Fotos von oben. Da wäre so wie so nicht viel zu erkennen.
Das Himmelsauge markiert den Fundort der Himmelsscheibe
Mittelberg mit Aussichtsturm
Wieder herunten vom Turm wandere ich zunächst den schmalen Pfad zur Teerstraße zurück, ein paar Meter abwärts da habe ich einen Wegweiser nach Memleben gesehen. In diesen Weg biege ich ein der zunächst ein normaler Waldweg, mit der Zeit jedoch immer stärker zugewachsen ist. Zum Ende hin muss ich mich wie bereits am ersten Tag durch hohes Gebüsch schlagen, obwohl der Weg markiert ist. Es wandern anscheinend wenig Leute vom Mittelberg nach Memleben. Vor Memleben komme ich wieder auf eine geteerte Straße die von einer Pappelreihe begleitet wird. Ich komme hinter dem Kloster/Kaiserpfalz in den Ort, gehe um das Gelände herum und mache von außen einige Fotos. Da es bereits nach 18:00 Uhr ist ist die Anlage geschlossen.
zugewachsener Bahnwanderweg vom Mittelberg nach Memleben
Pappelallee vor Memleben
Kloster/Kaiserpfalz in Memleben
Jetzt gehe ich an den anderen Ortsrand, weil sich da an der Unstrut ein Wasserwanderplatz befindet. Außer einem Angler ist niemand hier und ich frage vorsichtshalber wo man sich anmelden muss, jedoch er meint das ist nicht nötig und ich kann mein Zelt irgend wo hin stellen. Das Gelände liegt auf einer Landspitze die durch den Fluss und den einmündenden Röstbach gebildet wird. Es fehlen nur rund 30cm mehr Wasser und die Landspitze ist ebenfalls überschwemmt. Der Angler meint, die Unstrut habe zwar 2m Hochwasser aber sie sollte nicht weiter steigen. Also baue ich mein Zelt auf, räume es ein und esse am vorhandenen Picknicktisch zu Abend.
Später gehe ich auf die Brücke die den Flutkanal überspannt, der hier in die Unstrut mündet. Von dort aus mache ich ein paar Fotos vom teils goldenen Sonnenuntergang hinter den Wolkenlöchern. Zwei ältere Herren kommen auf mich zu und meinen dass ich einen schlechten Zeltplatz habe. Sie warnen mich vor dem Wasser, dass noch aus dem Harz die Unstrut herab fließt. Ich solle mein Zelt doch besser direkt auf dem Deich auf stellen. Das ist mir nicht ganz suspekt, da einige Schilder stehen dass das Betreten des Deichs verboten ist. Schließlich schlagen sie einen Grünstreifen hinter dem Deich, direkt am Ortsrand vor.
Glücklicherweise erwähne ich, dass ich Morgen noch die paar Kilometer bis Rossleben wandere und vom dortigen Bahnhof heim fahren möchte. Da fährt bereits seit über zehn Jahren kein Zug mehr, erklären sie mir und ich beschließe spontan dann gleich hier ab zu brechen und mit dem Bus zum nächsten Bahnhof zu fahren.
Mein Zelt habe ich mit zwei Gängen um die hundert Meter versetzt. Zuerst trag ich die schweren Sachen wie den Rucksack samt Ausrüstung zum neuen Platz. Da ich ein frei stehendes Zelt habe, kann ich dann das Zelt mit innen liegender Matte und Schlafsack komplett zum neuen Platz tragen und brauche es nur wieder hin zu stellen. Einige Einwohner kommen noch vorbei, unterhalten sich mit mir und keiner hat was dagegen, dass hier ein Zelt steht.
Wasserwanderplatz
Unstrut mit 2m Hochwasser, von links mündet der Flutkanal
Memleben
Abendstimmung
7.Tag-------- 28.7.2017-----------Heimfahrt---------0 km
Am Morgen gehe ich zuerst zur Unstrut um den Wasserstand zu kontrollieren. Das Wasser ist über Nacht um rund 10cm gefallen und ich hätte mein Zelt stehen lassen können. Allerdings sehe ich viele Nacktschnecken im Gras und ich bin doch froh umgezogen zu sein. Seit dem Tag im Schneckenwald habe ich was gegen diese Viecher.
Ich breche mein Zelt ab um den Bus zu erreichen. In Nebra steige ich in die Unstrutbahn ein die mich nach Naumburg bringt und mit noch mehrmaligem Umsteigen komme ich gut und pünktlich nach Hause.
neuer Zeltstandort am Morgen
Zentrum von Memleben
Weiter gehts 2018, Harz - Einmal im Leben
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