Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

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  • Andreas L
    Alter Hase
    • 14.07.2006
    • 4351

    • Meine Reisen

    AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

    ... da schau her: Nansen und Georg Fuglesang von der Wattierungsfabrik entwickelten gemeinsam die ersten Schlafsäcke für Nansens Arktis-Expeditionen. Diese Modelle – Baumwollstoff mit Kapok gefüllt – waren die ersten kommerziell hergestellten Outdoor-Schlafsäcke überhaupt. (Zitat aus 4-seasons).

    Wenn das so stimmt, dann dürfte sich das auf die Zeit nach seiner Grönland-Durchquerung beziehen, also nach 1889 - denn vorher war er kaum bekannt, direkt danach aber ein "Volksheld".

    Andreas
    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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    • racoon-on-tour
      Erfahren
      • 26.05.2009
      • 177
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke

      Um noch mal auf das Pennen in Wolldecken zurück zu kommen.

      Es gibt noch genug Leute, die das auch heute noch so praktizieren.
      Ich denke da (mal ganz unbeteiligt ) an die Wandervogelbewegung bzw. an manche deutschen Pfadfinder!
      Unter denen treiben sich immer noch einige Gruppen rum die auch in der Zeit von GoreTex und Co. eher "traditionell" ausgestattet auf Tour gehen.

      D.h.
      Statt Rucksack kommt der Affe (Felltornister) zum tragen.

      Statt Geodät die gute alte Kohtenplane, d.h. ein Leinwandzelt dessen einzelne Zeltplanen auch gerne mal als Biwacksack mißbraucht werden (also wie die Cowboyrolle)

      Statt Isomatte hat jeder ein Fell vom Schaf oder besser vom Rentier dabei (Hallo Jaerven )

      Und statt dem Schlafsack, ja was wohl? 'Ne Wolldecke!

      Und auch die Klamotten sind diesbezüglich stimmig.

      Lederhose (Kniebundhose), Fahrtenhemd oder Takelbluse aus Baumwolle, Wollpullover, Jacke (Juja bzw. Juscha) aus Kohtenstoff oder schwerer Wolle


      Ist also doch nicht sooo außergewöhnlich wie manche vielleicht vermuten. In der genannten Kombination macht diese auch noch erstaunlicherweise alles Sinn.
      Zwar ist kein 100% Regenschutz dabei, aber der Kohtenstoff der Jacke hält das Gröbste ab und die Wolle hält auch nass verhältnismäßig warm.
      Evtl. kann man sich auch noch die Kohtenplane als improvisierten Poncho zur Hilfe nehmen.

      Bei richtigem Sauwetter wird dann halt das Lager aufgeschlagen und die Kohte aufgebaut. Innen wird ein Feuer angezündet das die Klamotten trocknet. Es heizt soweit ein, dass man auch "nur mit einer Decke" gemütlich drin schlafen kann. Zudem hält es die Mücken fern. Und es ersetzt natürlich den Kocher!

      Die Decke ist dabei kaum durch den evtl. Funkenflug des Feuers gefährdet wie es normale Schlafsäcke währen. Auch die restlichen Ausrüstungsteile sind dagegen weitestgehend immun.
      Evtl. Beschädigungen an der Ausrüstung erfordern keine spezielle Ausrüstung (ich denke da nur an selbstaufblasende Matten oder Zelte aus Silnylon) sondern lediglich Nadel und Faden.

      Im Notfall können die einzelnen Kohtenplanen in Kombination mit den Wolldecken auch als Biwacksack genutzt werden. (cowboy-Style)

      Tagsüber landet die Wolldecke ähnlich wie bei den Cowboys in die Zeltplane geschlagen als Rolle außen auf dem Tornister. Üblicherweise dann als "Affenrolle" bezeichnet.

      Auch wenn viele Anhänger dieser Ausrüstung und dieser Art auf Fahrt zu gehen es mit der praktischen Handhabung und der Vielseitigkeit der Ausrüstung begründen, steckt doch meist mehr "Tradition" und eine romantisierte Vorstellung vom freien Fahrtenleben dahinter.
      Neues und Kurzweiliges aus der Welt der Beute(l)tiere

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