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Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
Soo schlecht ist Karl May nun auch nicht, immerhin haben seine Buecher Interesse an Indianern geweckt und stellten sie positiv dar (sogar die indianischen Feinde der Apachen sind meistens ehrlich und aufrichtig) was damals nicht selbstverstaendlich war. In den Filmen sind sie anders dargestellt als in den Buechern. Die vielen Fehler (Skalpieren war bei den Apachen wohl nicht ueblich, der Eigennahme war "Inde", "Apache" war ein Zuniwort fuer Feind) sind da bedauerlich, aber verzeihlich.
Soo schlecht ist Karl May nun auch nicht, immerhin haben seine Buecher Interesse an Indianern geweckt und stellten sie positiv dar (sogar die indianischen Feinde der Apachen sind meistens ehrlich und aufrichtig) was damals nicht selbstverstaendlich war.
"Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
Durs Grünbein über den Menschen
(Skalpieren war bei den Apachen wohl nicht ueblich, der Eigennahme war "Inde", "Apache" war ein Zuniwort fuer Feind) sind da bedauerlich, aber verzeihlich.
OT: Ohne jetzt nochmal recherchiert zu haben: Ich glaube mich dunkel zu erinnern mal gelesen zu haben, dass Skalpieren keine Erfindung der "indianischen" Völker sei, sondern durch "Weiße" eingeführt worden sei. Es hätte mal "Abschussprämien" für jeden toten Ureinwohner gegeben, der Nachweis der Todesrate wäre durch die Skalps erbracht worden. Dieses brutale Vorgehen hätten verschiedene Stämme dann ziemlich spät übernommen und gegen die ihre Feinde verwendet. Wie gesagt: Ich weiss nciht mehr, wo ich das gelesen habe, bekomme Details auch nicht mehr zusammen. vielleicht weiss hier ja jemand mehr?
"I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins
... das Basiswissen hat sich May nicht aus den Fingern gesogen - er hat abgeschrieben, und das sogar sehr gut. Zum Beispiel von Sir John Franklin ("... der Mann der seine Schuhe ass..."), dann bei London und Cooper natürlich, und von hundert anderen. Von daher liegt er nicht ganz falsch - was die Fakten betrifft.
Auf dem Appalachian Trail in der Hundert-Meilen-Wildnis bin ich einem Menschen begegnet, der nur mit Wolldecke und gewachster Plane unterwegs war, und der behauptet hat, das ginge sehr gut. Um die Zeit (September) hatten wir schon regelmässig Nachtfröste. Natürlich hat der fast jeden Abend ein Feuer angezündet, und das sicher nicht nur da, wo es sicherheitstechnisch und ökologisch sinnvoll war ... ausserdem gibt es dort alle 20 bis 30 Kilometer einfache Schutzhütten mit 3 Wänden, in denen man Schlechtwetterperioden ganz gemütlich abwettern kann. Aber er hatte nicht mal einen Rucksack: Plane und Decke zusammengerollt, vorne und hinten mit einer Schnur zusammengebunden und an der Schnur über dem Rücken getragen. War nach seine Angaben ein "trough-hiker", hatte also den ganzen Trail so gemacht.
Wer was über Indianer in Nord-Amerika wissen will: Da gibt es sachliche und zutreffende Infos ohne Ende, K.May braucht man dazu wahrlich nicht. Man teilt sie von den Lebensgewohnheiten her ganz grob in drei Gruppen: Die Pueblo-Indianer im Süden, die Plain-Indianer in der Mitte und die Wald-Indianer an der Ostküste. Wer sich für die Lebensgewohnheiten der Ostküsten-Indianer interessiert, kann von mir gerne eine kurze Zusammenfassung per PN bekommen, die auf ethnologischen Grundlagen beruht.
Andreas
Ja Andreas,
......nur mit Plane und Decke, es gibt Sie schon noch die wilden Hunde, aber nicht mehr viele.
Wollte auch nochmal rauf zum Yukon, Jack London spielen. Sollte meine letzte Herausvorderung werden aber die Gesundheit (Knie) spielt nicht mehr mit und so leicht wollte ich es den braunen Vierbeiner auch nicht machen.
OT: Böse Zungen behaupten sogar, der Indianer von damals war gar nicht so edel ...
OT: Boese Zungen behaupten, dass Romane nicht immer ausschliesslich tatsaechliche Ereignisse wiedergeben und dies auch nicht so, dass sie fuer den Geschichtsunterricht taugen...
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
zu Zeiten, wo Eingeborene (egal welche) bestenfalls als nützliche Tiere galten, die man beliebig ausnutzen durfte, ist das in meinen Augen eher positiv zu sehen, weil es sie auf die gleiche oder gar moralisch gesehen noch bessere Stufe als "normale Menschen" stellte.
OT: Ohne jetzt nochmal recherchiert zu haben: Ich glaube mich dunkel zu erinnern mal gelesen zu haben, dass Skalpieren keine Erfindung der "indianischen" Völker sei, sondern durch "Weiße" eingeführt worden sei. Es hätte mal "Abschussprämien" für jeden toten Ureinwohner gegeben, der Nachweis der Todesrate wäre durch die Skalps erbracht worden. Dieses brutale Vorgehen hätten verschiedene Stämme dann ziemlich spät übernommen und gegen die ihre Feinde verwendet. Wie gesagt: Ich weiss nciht mehr, wo ich das gelesen habe, bekomme Details auch nicht mehr zusammen. vielleicht weiss hier ja jemand mehr?
OT: Da habe ich sehr verschiedene Angaben in der Literatur gefunden. Zumindest gab es Indianerstaemme, die skalpiert haben (und Weisse auch). Die Apachen gehoerten aber wohl nicht dazu. Andere Voelker haben aber auch skalpiert oder Koepfe abgeschnitten, zum Beispiel die Skythen.
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
tja, das Köpfen war weit bis ins Mittelalter durchaus anerkanntes Mittel der Gerichtsbarkeit. Da muss man sich gar nicht aus Europa entfernen. Und die Parade geköpfter Feinde am Stadttor zu präsentieren -also die Köpfe ist sozusagen heimsiches Brauchtum.
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
ja. Es gab viel schlimmeres und unter dem Aspekt finde ich den Abscheu mancher vor den schlimmen und angeblich so "unzivilisierten" Völkern als pure Heuchelei, SO weit sind wir davon leider gar nicht entfernt.
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
Wenn ich mir überlege, wie gut und treffend Karl May in einer unvernetzten Welt recherchiert hat, finde ich sein Werk recht beeindruckend.
Ich habe bisher keins seiner Bücher gelesen,
aber ich finde sein Leistung als solche beeindruckend,
mit Jules Verne vergleichbar,
auf jeden fall besser als die Literaturfabrikausstöße des Dumas.
"Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
Mit erkaltetem Knie;------------------------------
Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
Der über Felsen fuhr."________havamal--------
OT: Da habe ich sehr verschiedene Angaben in der Literatur gefunden. Zumindest gab es Indianerstaemme, die skalpiert haben (und Weisse auch). Die Apachen gehoerten aber wohl nicht dazu. Andere Voelker haben aber auch skalpiert oder Koepfe abgeschnitten, zum Beispiel die Skythen.
Mai, es ist aber auch eine Erkentniss festzustellen, dass "Natives" nicht die heiligen der Erde sind.
Das ist niemand und ein ganzes Volk erst recht nicht.
Es ist wie bei allen Menschen zu allen Zeiten, es gibt gute und böse.
Was issen das fürn Unfug Völker in edle Wilde vs. brutale Europäer oder umgekehrt zu kategorisieren?
AW: Der wilde Westen, Indianer und Karl May -- Übernachten mit der Wolldecke
ähem, da gibt es nur ein Problem, Gassan. Die sogenannten neuzeitlichen Europäer waren überwiegend diejenigen, die ganze Völker ausgerottet, versklavt etc haben.
Und mit teilweise durchaus überragendem Erfolg.
ansonsten stimmt es sicherlich, dass es überall böse und gute Menschen gibt, wenn man das mal so platt sagen darf.
aber die halbe oder mehr als Welt krankt heute noch an dem, was der sogenannte weiße Mann mit aller Selbstverständlichkeit gemacht hat.
Isso
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