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Ja, wirklich heftig! Was immer erste Amtshandlung ist, wenn ein neues Messer ankommt; mit dem Schnelltaster die Klingenstärke direkt hinter der Fase messen. Beim Pohl Force bin ich bei knapp unter 1mm und das ist für ein Messer dieser Größe ein sehr schneidfreudiger Grundschliff. (Ein Spyderco Military z.B liegt im Bereich von 0,6 mm).
Niolox hat mich zudem sehr interessiert, weil noch ein Stahlwerk Custom aus Niolox ansteht und ich diesen Stahl bisher noch nicht testen konnte. Nach der ganzen Schinderei war das Pohl Force noch erstaunlich scharf.
Vielleicht schreibe ich über das Messer mal einen ausgiebigeren Testbericht. Der Griff ist innen großzügig ausgefräst und ich bin deshalb mal mit einem Hersteller sehr kleiner GPS Signalgeber in Kontakt getreten. Alle Modelle, die man fertig kaufen kann, sind leider zu groß aber vielleicht lässt sich etwas speziell für den Griff herstellen. Ob das Signal dann noch stark genug ist, ist natürlich auch fraglich. Wobei ein per GPS ortbares Überlebensmesser schon nicht verkehrt wäre.
...da bin ich ja mal gespannt ob Du da noch so ein GPS Ding reingefummelt bekommst. Ich bin derzeit nicht so in Messer Kauflaune. Muss meine Kröten mal zusammen halten und Messer sind im Prinzip ja auch genug vorhanden.
Niolox ist ein absolut geiler Stahl - verbindet die Eigenschaften von Carbon- mit denen von rostfreien Stählen, extrem klasse Performance, leicht nachzuschärfen.
Ich habe mit einem Niolox-Messer ein ganzes Wildschwein zerlegt, war nicht zimperlich, viel Sand und Dreck im Fell. Danach konnte ich mühelos und geschmeidig dünne Folie schneiden, ohne daß die Klinge daran gerissen hätte.
Wenn die Wärmebehandlung gut war, ist das einer der besten Stähle - meiner bescheidenen Meinung nach!
Das freut mich zu hören! Ich bin auch fleißig am Testen und habe der Klinge gestern mal eine Spiegelfase verpasst.
Ich ziehe meine Messer unterwegs gerne auf einem kleinen Leder ab und das erleichtert man sich durch das vorherige Polieren schon sehr.
Die Kryo-Behandlung bietet sich auf jeden Fall für Messerklingen aus rostträgem Stahl an weil dabei der meiste Rest-Austenit in Martensit umgewandelt wird.
Neu ist das Verfahren nicht gerade, es wurde schon in einem Buch über Stahlhärtung aus den 50er Jahren behandelt das ich mal ausgeliehen hatte. Laut Aussage des Verleihenden (inzwischen in Rente, über 40 Jahre Berufserfahrung in einer Härterei in Solingen) ist das Verfahren wohl noch länger bekannt.
Eigentlich sollte es bei einer Messerklinge aus rostträgem Stahl immer gemacht werden, aus Kostengründen wird aber leider häufig darauf verzichtet und so sehr viel Potential verschenkt.
War aber echte Kryo Lagerung, paar Tage in flüssigem Stickstoff. Manchmal wird auch in flüssigem Stickstoff abschrecken als Kryo Härtung verkauft. Durch den schlechteren Wärmeübergang zwischen Gas und Metall werden da aber eigentlich keine niedrigeren Temperaturen im METALL erreicht als beider Ölhärtung
Die Primär-Karbide, die schon in der Schmelze gebildet werden, kann man auch mit Kryo Behandlung nicht mehr verkleinern.
@LihofDirk
Schon recht ausgefallen in der Metallographie ein Rastermikroskop zu verwenden. Für die üblichen Schliffe reicht ja Lichtmikroskopie vollkommen aus.
Wie weit konntet ihr den damit in den Kristallen die Kristallstruktur sehen?
Die Primär-Karbide, die schon in der Schmelze gebildet werden, kann man auch mit Kryo Behandlung nicht mehr verkleinern.
@LihofDirk
Schon recht ausgefallen in der Metallographie ein Rastermikroskop zu verwenden. Für die üblichen Schliffe reicht ja Lichtmikroskopie vollkommen aus.
Wie weit konntet ihr den damit in den Kristallen die Kristallstruktur sehen?
Die Auswertung und Interpretation hatte ein Doktorand gemacht. Ich hab nur die Messer gequält und den Schnitt charakterisiert. Ich schau mal später ob ich in der Dissertation was finde.
Die Auswertung und Interpretation hatte ein Doktorand gemacht. Ich hab nur die Messer gequält und den Schnitt charakterisiert. Ich schau mal später ob ich in der Dissertation was finde.
Danke, würde mich interessieren...
Ich habe nochmal schnell meine Literatur überflogen: Die Kryo-Behandlung bietet sich wohl auch bei niedriger legierten, rostenden Stählen an.
Ich habe nochmal schnell meine Literatur überflogen: Die Kryo-Behandlung bietet sich wohl auch bei niedriger legierten, rostenden Stählen an.
Dissertation ist mir zu lang zum Durchlesen und zusammenfassen, aber mit dem Doktorvaternamen und einem der anderen Kooperationspartner habe ich einen Artikel gefunden, der gerade die n- und e-Karbidbildung bei Werkzeugstählen beschreibt und REM Bilder in schlechter Qualität aber immerhin mitliefert: https://www.google.de/url?q=http://w...wVF0XLXt6aoDpT
Für Querleser die conclusion:
5. Conclusion
(1) Cryogenic Treatment increases wear resistance dramatically, especially at high sliding
speed. The specimens after cryogenic treatment show a minimum of wear rate.
(2) Unlike cold treatment, cryogenic treatment promotes preferential precipitation of fine n-
carbides.
(3) The formation mechanism of n-carbides is supposed to be as follows: iron or substitutional
atoms expand and contract, and carbon atoms shift slightly due to lattice deformation as a result
of cryogenic treatment.
(4) The mechanism that cryogenic treatment contributes to wear resistance is through the
precipitation of fine n-carbide, which enhances strength, and toughness of martensite matrix,
rather than the removal of the retained austenite.
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