GPS Spot - Wer findet mich?

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  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
    • 2044
    • Privat

    • Meine Reisen

    GPS Spot - Wer findet mich?

    Nun so ein Spot ist ja eine tolle Sache für Wildnistouren, aber eine Frage treibt mich schon seit einiger Zeit um.

    Bei einem Notruf sendet dieses Geos-System die Position und den Notruf ja an lokale Rettungskräfte weiter. In modernen Staaten alles kein Ding, aber wie läuft das ab wenn ich in irgendeinem Drittweltland unterwegs bin, wo solche Dienstleistungen sehr unsicher sind oder vielleicht gar nicht existieren?
    Wie sicher kann ich sein, dass ich "überall auf der Welt" gerettet werden kann?
    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

  • TanteElfriede
    Moderator
    Lebt im Forum
    • 15.11.2010
    • 6484
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: GPS Spot - Wer findet mich?

    ... es soll (z.B. bei einem PLB) immer die sogenannte "Rettungskette" angestoßen werden. Sprich die für das Land üblichen Verfahren. Ich denke deswegen sind viele PLBs "eigentlich" nur für den See Einsatz freigegeben, weil es da wohl ganz gut geregelt ist.
    Auf dem Land wissen die zuständigen hoffentlich immer wer in welchem Land zu informieren ist. Wie schnell und kompetent dann dort geholfen wird/werden kann hängt eben sehr stark von den örtlichen Verhältnissen ab.

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    • Hunter9000
      Dauerbesucher
      • 02.06.2012
      • 671
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: GPS Spot - Wer findet mich?

      Gab es hier im Forum nicht einen Afrika-Reisebericht mit einem Notfall, sowie einem aktivierten SPOT, wo genau gar nichts geschehen ist? Eben weil es keine Zuständigen gab. Mal suchen gehen...

      Edith hat ihn gefunden: War von Libertist
      https://www.outdoorseiten.net/forum/...amoja-Traverse (etwa in der Hälfte des Eintrages)

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      • Intihuitana
        Fuchs
        • 19.06.2014
        • 2044
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: GPS Spot - Wer findet mich?

        Ja das klingt ja nicht gerade ermutigend.

        Vielleicht wäre es eine sinnvolle Absicherung bei der Botschaft nachzufragen ob ich die als "technische Hilfe" einfügen kann und wenn dann was ist kriegen die auch ne Nachricht dass mir etwas passiert ist.
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        • Funner
          Fuchs
          • 02.02.2011
          • 2146
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: GPS Spot - Wer findet mich?

          Hier steht doch ein bisschen was dazu, in welchen Ländern die Versicherung die hinter dem Spot steckt Probleme hat eine Rettung zu organisieren.

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          • petitprince
            Gerne im Forum
            • 25.09.2011
            • 89
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: GPS Spot - Wer findet mich?

            deswegen ist ggf. was mit zwei Wege Kommunikation nicht schlecht, bsp. ein InReach von Delorme...

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            • Intihuitana
              Fuchs
              • 19.06.2014
              • 2044
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Lange lange ist es her...da habe ich diesen Thread hier mal aufgemacht und jetzt kann ich mit einem nicht gerade erwünschten Erfahrungsbericht glänzen wie so eine Rettung denn abläuft.
              Eventuell kann das für den einen oder anderen ja nützlich sein.
              Im Threadtitel ist noch vom SPOT die rede, welchen ich damals benutzte, bin jetzt aber seit ein paar Jahren auf das Inreach-Mini umgestiegen, wegen der deutlich vielfältigeren Möglichkeiten und zwei Wege Kommunikation.


              Im März diesen Jahres bin ich mit meinem Reisekumpan eigentlich auf eine lange Packrafttour im kolumbianischen Amazonas aufgebrochen. Allerdings begann bereits seit kurzer Zeit mein rechter Unterarm zu schmerzen, hervorgerufen durch das Paddeln vermute ich mal.
              Ich versuchte die nächsten Tage den Schmerz einfach zu ignorieren und pumpte mich voll mit Ibus, aber der Schmerz wurde irgendwann so schlimm dass ich den Arm kaum noch benutzen konnte, geschweige denn Wochenland auf einem Fluss fast ohne Strömung weiterpaddeln.
              Wir entschlossen uns also ein Camp zu machen und abzuwarten ob es sich bessern würde. es wurde allerdings nicht besser, sondern schwoll auch noch an.
              Die Option, dass wir die Boote irgendwie zusammenbinden und nur mein Reisepartner zurück flussaufwärts paddelt, wurde dadurch zunichte gemacht, dass just in diesen Tagen in den Anden die Regenzeit anfing und der Fluss ordentlich Anstieg. Für unsere geplante weiterfahrt wäre es ideal gewesen, für die jetzige Situation leider nicht.
              Es bliebe also die Möglichkeit durch ca. 70 km. Regenwald entlang des Flusses zurück zu laufen. Und das wäre mit meinem kaputten Arm, alles andere als ein Zuckerschlecken.
              Es war gewiss keine leichte Entscheidung den SOS Knopf zu drücken aber ich sah es als die einzige vernünftige Lösung in dem Moment an.
              Nach einigen Minuten kam eine Nachricht das SOS-Signal zu bestätigen.
              Weiterhin kamen einige Nachrichten bei denen Fragen gestellt wurden, was genau passiert ist.
              Also Was ist geschehen, wie viele Leute sind betroffen, welche Verletzungen und so weiter und so fort. Im Verlaufe des Tages wurden weitere Fragen gestellt unter anderem auch nach der Versicherung. (Wir haben beide, die Bergeversicherung von GEOS, die man mit dem Inreach Konto abschließen kann)
              Nebenbei musste ich auch meine Mutter beruhigen, dass ich nicht in Lebensgefahr bin. Nachträglich erfuhr ich, dass die Leute von GEOS auch meine Mutter und Bruder anriefen, wegen weiterer Informationen.
              Es wurde uns mitgeteilt, dass nur das Militär über die Möglichkeiten verfügt uns dort herauszuholen und dann hieß es warten.
              Es ist gut dass man das Inreach Mini mit dem Handy verbinden kann und dort die Nachrichten tippt, denn mit der internen Funktion, wo man mit zwei Tasten jeden Buchstaben einzeln auswählen muss ist es sehr umständlich.
              Auch ist es wichtig zu wissen dass das Inreach dauerhaft angeschaltet bleiben muss bei solch einer Aktion. Und das dauerhafte Senden der Positionsdaten geht schon an die Batterie, darum war ich froh dass wir Powerbank und Solarpanel dabei hatten.
              Letztlich haben wir zwei Tage gewartet, als es hieß, dass das Rettungsteam in eine Stunde da ist. Wir mussten rasant zusammenpacken und es wurde noch geraten uns möglichst bemerkbar zu machen, also zündeten wir ein stark rauchendes Feuer an.
              Es kreisten zwei Helikopter über uns und letztlich kam der Blackhawk herunter und es wurde eine Winde herunter gelassen mit einem Soldaten, der uns hochzog.
              Wir wurden nach San José de Guaviare gebracht wo der Krankenwagen schon wartete.
              Die Soldaten waren alle ziemlich gut drauf und man merkte, dass das für die mal ne Gelegenheit war raus zu kommen.

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              Nachträglich stellte sich heraus, dass ich wohl einen Muskelfaserriss durch Überbelastung am Arm hatte, der wohl auch schlimmer geworden wäre. Die Ärztin sagte es war die richtige Entscheidung.

              Nun war mir etwas Bange von den Nachfolgen, dass wir bei weiß ich nicht welchen Generälen vorsprechen müssen werde, aber nix dergleichen. Am nächsten Tag bekam ich eine WhatsApp Nachricht, von einer Dame, die für die Luftwaffe arbeitet und für die Medienpräsenz und PR zuständig ist und mich fragte ob ich doch ein Video aufnehmen könne wo ich schildere was passiert ist und mich ganz herzlich bei der kolumbianischen Luftwaffe bedanke.
              Das kam dann in den Nachrichten und wir waren plötzlich bekannt in der ganzen Stadt und da Nachrichtenagenturen voneinander abschreiben, landete ich, danke stille Post Prinzip mit einigen Fehlern, auch bei RTL. Wir sind keine Brüder...

              https://www.rtl.de/cms/kolumbianisch...t-4941401.html

              Auch von GEOS hörten wir nix mehr. Da das von denen mit der Versicherung bestätigt wurde, haben wir gar keine Rechnung oder dergleichen erhalten und damit war die Sache erledigt.
              Man kann echt froh sein, dass es heute solche Möglichkeiten gibt.
              Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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              • crunchly
                Fuchs
                • 13.07.2008
                • 1520
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Danke für deinen Bericht. Schön zu hören das, auf das System im Prinzip verlass ist. Gute Besserung natürlich.

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                • DanielMa
                  Anfänger im Forum
                  • 20.08.2021
                  • 23
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Auf der einen Seite natürlich nicht der gewünschte Ausgang deiner Tour, aber trotzdem gut zu sehen, dass ihr geborgen wurdet.
                  Konntest du in Erfahrung bringen, warum die Bergung zwei Tage dauerte? Mit einem Muskelfaserriss natürlich kein Stress (wenn man das so sagen darf), aber bei ernsteren Verletzungen sind zwei Tage doch recht lang.
                  http://www.zwei-spatzen-auf-dem-dach.de

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                  • Simon
                    Fuchs
                    • 21.10.2003
                    • 2005
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Super, dass alles so gut geklappt hat. Gute Besserung!
                    Mein Blog: www.steilwaende.at

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                    • tuan
                      Fuchs
                      • 22.10.2009
                      • 1038
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Schade wegen der Tour..., aber prima das euch nichts nachhaltig Schlimmes passiert ist.

                      Ich bin freudig überrascht wie unkompliziert das alles augenscheinlich gelaufen ist.
                      Vor allem seitens der Versicherung hätte ich mich gar nicht gewundert, wenn da viel Aufwand gegen viel Wiederwillen geprallt wäre.
                      Daumen hoch würde ich sagen...!

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                      • Intihuitana
                        Fuchs
                        • 19.06.2014
                        • 2044
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von DanielMa Beitrag anzeigen
                        Auf der einen Seite natürlich nicht der gewünschte Ausgang deiner Tour, aber trotzdem gut zu sehen, dass ihr geborgen wurdet.
                        Konntest du in Erfahrung bringen, warum die Bergung zwei Tage dauerte? Mit einem Muskelfaserriss natürlich kein Stress (wenn man das so sagen darf), aber bei ernsteren Verletzungen sind zwei Tage doch recht lang.
                        Ich denke dass es an der Informationskette gelegen haben muss. Das ist jetzt nun mal nicht die Alpen oder sagen wir auch die Rocky Mountains wo es Rettungsdienste speziell für solche Fälle gibt, sondern ist in einer Region passiert, wo so etwas wohl noch nie vorkam und musste bestimmt durch alle möglichen Instanzen beim Militär und den Behörden gehen. Musste ja von GEOS in den USA nach Kolumbien und dort immer weiter gereicht werden und da ich ja angab, dass es nicht lebensbedrohlich ist, haben die halt auch nicht auf das Gaspedal gedrückt.
                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                        • Bambus
                          Fuchs
                          • 31.10.2017
                          • 1862
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Danke für den Bericht, der doch einen realistischen Eindruck von solch einer Rettungsaktion gibt.
                          Ich hatte das Mini-2 auch dabei, brauchte die Notruffunktion aber Gott sei Dank nicht

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                          • Spartaner
                            Alter Hase
                            • 24.01.2011
                            • 4802
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            Danke für diesen interessanten Erfahrungsbericht.

                            Zitat von Funner Beitrag anzeigen
                            Hier steht doch ein bisschen was dazu, in welchen Ländern die Versicherung die hinter dem Spot steckt Probleme hat eine Rettung zu organisieren.
                            Aktueller Link mit Informationsstand JULY 31, 2017. Für die meisten der dort aufgeführten Länder gilt das wahrscheinlich heute noch. Und klar doch Democratic Republic of Congo ist auch dabei.

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