zwei generelle Fragen zu der Wärmeleistung von Isomatten

[Denj]

Moin. bei mir kamen zwei generelle Fragen zum Thema Isomatten auf.

1. Der R-Wert gibt ja das irgendeine Art Limit einer Isomatte an. Wie sieht es denn aus, wenn man zwei Isomatten (eine bis - 6° und eine bis + 2°) bei einer Temperatur, welche deutlich über beiden Limits liegt (bspw. 10°), vergleicht? Ist mir dann auf der wärmeren Isomatte wärmer, wenn der gleiche Schlafsack verglichen wird? Oder ist in diesem Fall die Limittemperatur der Isomatte egal?

2. Zum Thema Breite einer Isomatte: Oft werden breitere Isomatten ja für mehr Komfort verwendet, da man mehr Platz hat. Aber beeinflusst die Breite einer Isomatte die Wärmeleistung deutlich? Mir kam der Gedanke, dass eine überstehende Isomatte, bei der man also an allen Seiten noch einige Zentimeter Platz hat also bei weiteren Ausführungen oder sogar rechteckigen Varianten, unterm Strich wärmer sein könnte, da die Außenseiten des Schlafsacks durch den Überstand besser abgeschirmt sind (mehr Entfernung zum Boden). Macht das Sinn? Wenn ja, ist dieser Effekt nennenswert? Habe mal ein Foto angehangen, dass meinen Gedankengang vielleicht leichter verständlich macht.

Ich hoffe meine Gedanken sind verständlich formuliert
Gruß
Daniel

[Pinguin66]

Wenn du in dem Temperaturbereich bist, wo beide Matten genug isolieren, merkt man praktisch keinen Unterschied.
Da man sich im Schlaf bewegt, liegt man machmal nicht optimal auf der Matte. Bei der breiteren Matte ist das seltener. Das merkte ich schon deutlich, wenn es kalt ist. (Ich würde da bei Temperaturen von < 5°C ansetzen.)
Im Bereich von > 10°C merke ich da nichts.

[toppturzelter]

Bedenke, dass die Bodentemperatur relevant ist, nciht die Aussen-/Lufttemperatur. Gefuehlt ist die "wärmere" Isomatte auch wärmer; erklären wuerd ich mir das dadurch, dass besser isoliert ist, der Körper die Luft in der Matte aufwärmt, und durch die bessere Isolierung diese warme Luft (wärmer als die Umgebung) weniger schnell auskuehlt. Wie ein wärmerer Schlafsack, nur nach unten.

Zu 2: die (zu) grosse Matte hat den Nachteil(!), dass sie eine grössere, und dazu noch freiliegende (also nicht mit Körper "bedeckte") Oberfläche hat, wodurch die Luft in der Matte wieder schneller abkuehlt. Dadurch ist sie eher kälter als eine "passende" Matte. Uebertreiben darf man natuerlich auch nicht, denn sonst fällt man runter oder liegt teils neben der Matte.

[Moltebaer]

Zu 2: die (zu) grosse Matte hat den Nachteil(!), dass sie eine grössere, und dazu noch freiliegende (also nicht mit Körper "bedeckte") Oberfläche hat, wodurch die Luft in der Matte wieder schneller abkuehlt. Dadurch ist sie eher kälter als eine "passende" Matte.

Da innerhalb einer Isomatte die Konvektion stark reduziert ist, sollte dieser Punkt kaum zum Tragen kommen - bei reinen Luftmatratzen hingegen schon.
Allerdings wird (wie geschrieben) der überstehende Teil der Isomatte mit der Zeit auskühlen, da er nicht erwärmt wird. Die breitere Matte wird also auch nicht besser isolieren als die passende.

[Killer]

3. Frage:
Isolieren Isomatten mit unebener Oberfläche (wie die z.B. von Klymit) zusätzlich, weil die Füllung vom Schlafsack in den Vertiefungen nicht komprimiert wird? Als bei Isomatten mit glatter Oberfläche.

[Moltebaer]

Zu 3.)
Ich würde mal sagen: nein, weil bei der glatten Matte ja der Raum durch isolierendes Material aufgefüllt wird.

[transient73]

Zu 3.)
Ich würde mal sagen: nein, weil bei der glatten Matte ja der Raum durch isolierendes Material aufgefüllt wird.

Ich würde mal sagen: ja...
Therm-a-Rest berechnet bei seiner Z lite den R-Wert genau mit dem Argument, dass in den "Waffel-"Hohlräumen der Schlafsack an diesen Stellen nicht komprimiert wird.

"Dank ihrer Wärme einfangenden Vertiefungen....."

[Torres]

Also ich kann beitragen, dass eine Downmat im Sommer keine gute Idee ist, denn dann ist sie merklich viel zu warm. Ich merke den R-Wert also durchaus.

Wenn es kälter wird, sind meine Schlafsäcke voluminöser, so dass ich eine breitere Matte bevorzuge. Zudem macht mir die Bodenkälte neben der Isomatte zu schaffen. Mit der Evazote versuche ich diese zu minimieren. Auch hier ist mir aber eine etwas breitere Isomatte daher lieber.

[AlfBerlin]

Ich habe nur relativ schmale und dünne Isomatten, lege aber sofern vorhanden eine breite Alu-Isomatte unter oder Keleidung auf beide Seiten der Isomatte und das hilft gegen die Kälte. Wobei ich den Schlafsack möglichst nur wie einen Quilt benutze: Fußbox und am Oberkörper als Decke. Da gibt es schon mal Probleme mit Zugluf, die unter den Schlafsack dringt.

[Pinguin66]

Torres , ich nehme mal an, du hast eine 9 cm Downmat mit einem R-Wert von > 7. Also für < -30 °C geeignet ? Die würde ich im Sommer auch nicht nehmen. Das Bsp. des Fragestellers entspricht Matten mit einem R-Wert im Bereich 2 bis 3.

[Torres]

Ja klar. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man Isolation von unten durchaus merken kann.
Ich hätte ergänzen sollen, dass ich ansonsten generell Isomatten habe, die möglichst weit runter gehen, also -5/-6 als +2, weil ich selbst bei angekündigten 10 Grad auch schnell mal Reserven brauchen kann. Meine erste Isomatte war eine angeblich isolierende Matte, die so schlecht war, dass ich nachher mit Winterschlafsäcken rumexperimentiert habe, bis ich gemerkt habe, dass es die Isomatte ist, die mich frieren lässt. Meine Formel lautet daher: Besser isolierende Isomatte ermöglicht einen dünneren Schlafsack.
Da ich nun nicht ständig die Isomatte wechsele, nutze ich also die - 6 Matte auch im Hochsommer. Eine + 2 Matte dürfte dann kühler sein, Reserve ist mir aber wichtiger. Bisher habe ich das mit meiner Kombi auch im Sommer gut überlebt, schlafe dann im Inlett.
Nur die Downmat war eben heftig, das fühlte sich an, als hätte man eine Fußbodenheizung im Zelt.

[Pinguin66]

Torres, ich habe auch lange Zeit meine TAR-Xtherm als einzige Matte auch im Sommer benutzt. Ich benutze z.B. ein Seideninlitt als Mattenüberzug oder ein Handtuch als "Bettlaken", damit bekommt man einen leicht kühlenden Effekt durchs Material bzw. durch die leichet Feuchtigkeit. Das gleicht viel aus. Du kannst schon Recht haben, dass man den Unterschied, im direkten Vergleich und mit Hautkontakt zur Matte, merken kann. Wenn keine Kälte durchschlägt oden man im eigenen Saft liegt, mache ich mir darüber aber keine all zu großen Gedanken. Sind durchgehend Nachttemperaturen, von über 10°C zu erwarten, nehme ich seit 2 Jahren eine Uberlight. Sie ist einfach extrem leicht und hat ein sehr kleines Packmaß.

[Torres]

OT: Für diesen Mattentyp bin ich auf ewig verloren. Mag sein, dass die heute haltbarer sind, aber das Trauma vergeht nicht ….

[cephalotus]

Torres , ich nehme mal an, du hast eine 9 cm Downmat mit einem R-Wert von > 7. Also für < -30 °C geeignet ? Die würde ich im Sommer auch nicht nehmen. Das Bsp. des Fragestellers entspricht Matten mit einem R-Wert im Bereich 2 bis 3.

Könnt ihr im Sommer zuhause auf Eurer Bettmatratze auch nicht schlafen? Die dürfte nämlich einen R-Wert um die 20 haben.

[transient73]

Könnt ihr im Sommer zuhause auf Eurer Bettmatratze auch nicht schlafen? Die dürfte nämlich einen R-Wert um die 20 haben.

Worauf willst du dann schlafen, wenn nicht auf deiner Bettmatratze?

[walnut]

Ich schlaf im Sommer durchaus in einer Hängematte wenns im Bett zu warm zum Schlafen ist, funktioniert super.

[wilbert]

Könnt ihr im Sommer zuhause auf Eurer Bettmatratze auch nicht schlafen? Die dürfte nämlich einen R-Wert um die 20 haben.

Der erste Unterschied, der mir einfällt, ist, dass meine Matratze Zuhause offenzellig ist und mit dem ganzen Bettzeug entsprechend Feuchtigkeit aufnehmen kann. Eine gute Feststoffmatte ist geschlossen-zellig und die Blasematten natürlich ebenfalls.
Meine Sommererfahrung auf einer Therma-a-rest Xtherm war auch schwitzig unangenehm.

VG. -Wilbert-