Methoden für Trinkwassergewinnung bei Regenwanderungen

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  • lina
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    • 12.07.2008
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    [UL] Methoden für Trinkwassergewinnung bei Regenwanderungen

    Beim Gucken von Truhiker-Videos hörte ich oft Klagen, dass es zwar viel regnet, aber keine Wasserquelle am Wanderweg zu finden ist. Das müsste sich doch auch mit Bordmitteln lösen lassen, denn Wasser ist ja da.

    Wandert man beispielsweise mit Schirm, dann wäre die Konstruktion einer Rinne gut, die das Wasser in ein Gefäß leitet, wo es dann ggf. gefiltert werden kann, um trinkfertig zu werden. Any ideas wie man sowas konstruieren könnte?

    Beispiel aus anderen Ausrüstungsbereichen: Bei der Hutze des HB Allak gibt es eine V-förmige Faltkante, die Regenwasser sammelt und wegleitet. Würde so etwas auch bei einem Schirm helfen bzw. wie groß müsste die Kante angelegt sein, damit durch die Bewegung beim Gehen nicht zu viel Wasser wieder verloren geht?

  • Mus
    Freak

    Vorstand
    Liebt das Forum
    • 13.08.2011
    • 13116
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    • Meine Reisen

    #2
    Ich würde den Stoff des Schirmes einfach nicht an der Kante enden lassen, sondern noch oben wieder umschlagen (so etwa 3-4 cm breit) und in regelmäßigen Abständen punktförmig befestigen. Dann läuft das Wasser in diese umlaufende Tasche rein und, wenn man den Schirm leicht kippt, zu dieser Seite hin ab.
    An einem Punkt würde ich eine Art "Ablauf" befestigen, an dem mann einen Schlauch anstöpseln kann. Wenn man der Wasserqualität traut, dann kann man es direkt in eine Trinkblase laufen lassen, wenn nicht dann lässt sich noch ein Sawyer-Mini oder sowas dazwischen bauen.

    Wichtig wäre es, sich auch schlau zu machen, ob man in das Wasser nicht besser noch mit Mineraltabletten ergänzt und mit welchen genau. Ist ja so ähnlich wie destilliertes Wasser, was man da auffängt. Weiß nicht, ob das nicht relativ schnell Probleme gibt, wenn man es einfach so trinkt.

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    • Martin1978
      Fuchs
      • 16.08.2012
      • 1668
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      • Meine Reisen

      #3
      Ein Tarp oder etwas vergleichbares spannen dürfte deutlich effektiver sein. Um mit der Fläche eines Schirms eine Flasche voll zu bekommen, muss es schon sehr schütten. Eine Plane oder ein tarp vor 4-5 m2 wiegt nichts und hat eine große Fläche. Solange man sich normal ernährt, muss man sich keine Gedanken um Zusätze im Wasser machen. Kritisch wird sowas erst, wenn man große Mengen (ich glaube es waren 12 Liter am Tag) trinkt und nichts isst.
      Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
      Du tysta, Du glädjerika sköna!
      Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
      Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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      • Leser
        Erfahren
        • 07.12.2013
        • 226
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        • Meine Reisen

        #4
        Wie stark muss es denn regnen, damit genügend Wasser zusammen kommt? In der Zeit muss der Schirm ja relativ waagerecht gehalten werden. Oder kontinulierlich von der "Regenrinne" ableiten.

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        • ApoC

          Moderator
          Lebt im Forum
          • 02.04.2009
          • 5864
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Leser Beitrag anzeigen
          Wie stark muss es denn regnen, damit genügend Wasser zusammen kommt? In der Zeit muss der Schirm ja relativ waagerecht gehalten werden. Oder kontinulierlich von der "Regenrinne" ableiten.
          So etwas ähnliches war auch meine Idee. Wenn es heißt 10 mm Regen bedeutet das eben 10 L pro Quadratmeter. Und 10 mm ist schon durchaus etwas mehr. Dazu kommt noch die Zeit in der das Wasser runter kommt. Einfach mal in die üblichen Wetterapps gucken. Da steht in etwa wieviel Regen kommt. Das kann man jetzt hin und her rechnen wie groß die Fläche sein müsste. Nach meiner Abschätzung wäre es zumindest nebenbei kaum möglich wirklich Wasser aufzufangen. Mit einem passend gespannten Tarp am Abend könnte das aber schon gehen.

          Um die Elektrolyte würde ich mir kurzfristig und mit normalem Essen keine Sorgen machen. Bei Wikipedia steht was dazu und eben auch die Quellen. Das war auch das was ich dazu im Kopf hatte. So schlimm wie manchmal erzählt ist es nicht.

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          • Homer
            Freak

            Moderator
            Liebt das Forum
            • 12.01.2009
            • 16994
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            ich würde mir da eher sorgen um die beschichtung das schirm/tarpstoffes machen.
            da wird so manches verwendet, was ich nicht im trinkwasser haben möchte
            420

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            • Martin1978
              Fuchs
              • 16.08.2012
              • 1668
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              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Homer Beitrag anzeigen
              ich würde mir da eher sorgen um die beschichtung das schirm/tarpstoffes machen.
              da wird so manches verwendet, was ich nicht im trinkwasser haben möchte
              Naja, muss man sich wenigsten keine Gedanken um fehlende Mineralien und Spurenelemente machen
              Aber das war auch meine erste Überlegung, daher die Plane (ok, Lebensmittelecht wird die auch nicht sein).
              Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
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              • Spartaner
                Alter Hase
                • 24.01.2011
                • 4799
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                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Homer Beitrag anzeigen
                ich würde mir da eher sorgen um die beschichtung das schirm/tarpstoffes machen.
                da wird so manches verwendet, was ich nicht im trinkwasser haben möchte
                Ein wirklich wichtiger Punkt, und das sage ich, obwohl ich wegen ein bisschen Schmutz meist nicht so allerging reagiere.
                Wir haben während 2er Tage abwettern an der Ardèche mal viel Regenwasser mit einem neuen Tarp aufgefangen, das war am Ende nicht trinkbar, alles wegen der ekelhaft schmeckenden China-Chemie, die da noch drauf war.
                Aber bei alten Traps/Schirmen sollte es diesbezüglich kein Problem geben.

                (das Tarp war ein Supadupa-Teuer-Tarp einer westlichen Firma, nicht mein eigenes 22€-Billigtarp direkt aus China, welches aber genauso stinkt)

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                • Spartaner
                  Alter Hase
                  • 24.01.2011
                  • 4799
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Martin1978 Beitrag anzeigen
                  Naja, muss man sich wenigsten keine Gedanken um fehlende Mineralien und Spurenelemente machen
                  ne nee, nicht die Mineralstoffe versauen den Geschmack, sondern die PCBs oder sowas.

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                  • Igelstroem
                    Fuchs
                    • 30.01.2013
                    • 1888
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Na ja, wenn das Tarp so giftig ist, dass das aufgefangene Wasser nicht trinkbar ist, würde ich darunter auch nicht schlafen wollen.

                    Das Auffangen mit dem Schirm im Gehen scheint mir auf jeden Fall unrealistisch, und überhaupt hat ja ein Schirm nur eine Fläche von 0,5 qm. Auffangen mit dem Tarp habe ich in Mecklenburg schon gemacht, allerdings war ich beim ersten Versuch der irrigen Meinung, man müsse das Tarp ins Gefälle legen und das ablaufende Wasser auffangen. Sinnvoller ist es, das Tarp waagerecht auszubreiten mit einer Vertiefung an irgendeiner Stelle, aus der man dann das Wasser mit einem Becher herausschöpft. Ich habe übrigens das Wasser anschließend gefiltert, weil ja das Tarp jedenfalls nicht einfach sauber ist.

                    Wenn es stark genug regnet, um mit dem Tarp in kurzer Zeit eine ausreichende Menge Wasser aufzufangen, kann man freilich bei der ganzen Aktion selbst auch noch nass werden; so ist es mir jedenfalls ergangen.
                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                    • Mus
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                      Liebt das Forum
                      • 13.08.2011
                      • 13116
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Wobei bei 0,5 qm Schirmfläche ja bereits 4mm Regen ausreichend wären um 2 l Wasser zu sammeln. 4mm kommt bei einem ordentlichen Regenguss oder einem über Stunden dauernden Landregen schon zusammen.
                      Auch wenn das Tarp aufgrund der größeren Fläche natürlich überlegen ist, hat die Methode den Haken, dass der Regen dann tatsächlich auch nachts fallen muss. Der Schirm ist am Tag und in der Nacht nutzbar.

                      Man könnte sich natürlich auch eine Regenjacke aus sowas nähen.

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                      • Moltebaer
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                        Liebt das Forum
                        • 21.06.2006
                        • 12327
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Ich hatte mal einen Topf unter die Apsiskante eines Wechsel Pathfinders gestellt und so eine Art Regenrinne versucht aufrechtzuerhalten. Die Ausbeute war sehr bescheiden, weswegen ich selbst nicht zu viel Energie in so ein Projekt investieren würde. Die Regenmenge war dabei übrigens gar nicht mal wenig.
                        Wandern auf Ísland?
                        ICE-SAR: Ekki týnast!

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                        • Igelstroem
                          Fuchs
                          • 30.01.2013
                          • 1888
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                          Wobei bei 0,5 qm Schirmfläche ja bereits 4mm Regen ausreichend wären um 2 l Wasser zu sammeln. 4mm kommt bei einem ordentlichen Regenguss oder einem über Stunden dauernden Landregen schon zusammen.
                          Auch wenn das Tarp aufgrund der größeren Fläche natürlich überlegen ist, hat die Methode den Haken, dass der Regen dann tatsächlich auch nachts fallen muss. Der Schirm ist am Tag und in der Nacht nutzbar.
                          Das verstehe ich jetzt kaum noch. :-)

                          Soll denn der Schirm während der ganzen Zeit waagerecht festgehalten oder irgendwo waagerecht aufgestellt werden? Ein Tarp kann man auch tagsüber schnell mal für eine halbe Stunde auslegen, wenn es gerade kräftig regnet.
                          Lebe Deine Albträume und irre umher

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                          • Spartaner
                            Alter Hase
                            • 24.01.2011
                            • 4799
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                            Na ja, wenn das Tarp so giftig ist, dass das aufgefangene Wasser nicht trinkbar ist, würde ich darunter auch nicht schlafen wollen.
                            Keine Ahnung, mit was die das eindieseln, aber es ist nach ein paar Nächten im Regen dann auch abgewaschen und dann schmeckt das Wasser auch nicht mehr so furchtbar.

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                            • toppturzelter
                              Fuchs
                              • 12.03.2018
                              • 1870
                              • Privat

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                              #15
                              Zur Veranschaulichung: im schwedischen Fjäll gibt es in den Sommermonaten etwa 100 mm Niederschlag pro Monat, pro Tag also etwas ueber 3 Liter pro m². Mit einem 0.5 m² Schirm kommt man so also grad mal auf durchschnittlich 1.5 Liter pro Tag bei optimaler Ausbeute - und an vielen Tagen natuerlich noch viel weniger (grosse Vorräte mitschleppen fällt denk ich nicht unter UL?). Mit einem 4m² Tarp, abends aufgespannt, morgens abgebaut (12 Stunden), kommt man im Schnitt auf 6 Liter - damit sollte man gut auskommen zum trinken, kochen und waschen.

                              (wobei im schwedischen Fjäll natuerlich auch eine Tasse reicht, mit der man bei Wasserbedarf zum nächsten Bach läuft... aber vielleicht hilfts ja trotzdem um den Regenwasserertrag der unterschiedlichen Methoden fuer einen beliebigen Ort anhand der normalen Niederschlagsmenge einzuschätzen)

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                              • Martin1978
                                Fuchs
                                • 16.08.2012
                                • 1668
                                • Privat

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                                #16
                                Was noch gegen den Schirm spricht, ist die Form. Je nachdem in welchem Winkel die Regentropfen auf den Schirm treffen, prallt ein Teil ja wieder ab. Die Ausbeute dürfte also in der Praxis noch deutlich geringer sein, als in der Theorie berechnet.
                                Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
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                                Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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                                • Intihuitana
                                  Fuchs
                                  • 19.06.2014
                                  • 2044
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                  Beim Gucken von Truhiker-Videos hörte ich oft Klagen, dass es zwar viel regnet, aber keine Wasserquelle am Wanderweg zu finden ist. Das müsste sich doch auch mit Bordmitteln lösen lassen, denn Wasser ist ja da.

                                  Wandert man beispielsweise mit Schirm, dann wäre die Konstruktion einer Rinne gut, die das Wasser in ein Gefäß leitet, wo es dann ggf. gefiltert werden kann, um trinkfertig zu werden. Any ideas wie man sowas konstruieren könnte?

                                  Beispiel aus anderen Ausrüstungsbereichen: Bei der Hutze des HB Allak gibt es eine V-förmige Faltkante, die Regenwasser sammelt und wegleitet. Würde so etwas auch bei einem Schirm helfen bzw. wie groß müsste die Kante angelegt sein, damit durch die Bewegung beim Gehen nicht zu viel Wasser wieder verloren geht?
                                  Was ist das denn für eine Landschaft in den Videos?
                                  Wenn es wie du schreibst viel regnet, wird das Wasser ja wohl irgendwo auch an die Oberfläche treten müssen, in Senken, Mulden und Tälern.
                                  Liegt das Problem vielleicht eher daran, dass die Leute nicht paar Meter in die Landschaft abweichen wollen um Wasser zu finden?
                                  Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                  • lina
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                                    Vorstand
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                                    • 12.07.2008
                                    • 42951
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                                    #18
                                    In Karstlandschaften versickert Wasser, und in trockenen Sommern auf Kammwegen versiegen oft die Quellen. Insofern kann es schon sein, dass außer Wasser von oben keine nennenswerten Mengen auf dem Boden vorkommen.

                                    Auf der anderen Seite vermutest Du ganz richtig: Absteigen vom Kammweg kostet Zeit (man muss ja wieder zurück zu dem Punkt, wo man den Weg verlassen hat, also auch wieder aufsteigen), dazu ist es – was auch oft in den Videos auftaucht – ein Merkmal des Thruhikens, keine Zeit zu haben. Zeit zu haben und sich Zeit zu nehmen wäre "Genusswandern".
                                    Zuletzt geändert von lina; 09.01.2021, 12:55.

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                                    • Intihuitana
                                      Fuchs
                                      • 19.06.2014
                                      • 2044
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Also wenn sie keine Zeit haben, sollen sie äusserst saugfähige Kleidung tragen oder sich mit Schwämmen behängen und diese immer wieder auswringen

                                      Ich halte mich ja gerne in trockenen bis sehr trockenen Gebieten auf und meiner Meinung nach gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten möglichst effizient und zeitsparend durch lange Trockenetappen zu gelangen und das ist erstens genug Wasser mitzunehmen oder sich im Vorfeld informieren wo Wasserstellen zu finden sind, am besten beides, für die Redundanz, denn man weiß nie ob eine Quelle mal ausgetrocknet ist. Man sollte immer genug Wasser bis zur übernächsten Wasserstelle dabei haben.
                                      Alle Methoden um alternativ Wasser zu gewinnen, brauchen Zeit und sind stationär, auch die schon erwähnte Methode mit dem Tarp im Regen.
                                      Graben ist, wenn man weiß wo man suchen muss noch am schnellsten zu bewerkstelligen, aber auch dort muss man sich an die entsprechenden Stellen begeben, wie kürzlich ausgetrocknete Wasserlöcher oder Trockentäler.
                                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                      • lina
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                                        #20
                                        Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                        Also wenn sie keine Zeit haben, sollen sie äusserst saugfähige Kleidung tragen oder sich mit Schwämmen behängen und diese immer wieder auswringen
                                        Die Idee mit den Schwämmen finde ich spannend :-)
                                        Solange sie nicht gebraucht werden, sind sie leicht, wenn sie ausgewrungen werden, erneut, und zwischendurch hat man Wasser gesammelt – perfekt!

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