Methoden für Trinkwassergewinnung bei Regenwanderungen

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  • Martin206
    antwortet
    Konkret macht die Dosis das Gift, das steckt ja auch in Deinen Aussagen.
    Wir nehmen seit vor unserer Geburt alle möglichen Stoffe auf, manche scheiden wir aus andere reichern sich mehr oder weniger lang in unserem Körper auf. Auch eine schleichende Vergiftung ist eine Vergiftung. Und zwar auch wenn sie nur "undefiniertes Unwohlsein" oder ähnliches hervorruft, nicht gleich einen plötzlichen Tod.

    Ob das nun früher her Blei, Asbest, DDT, PCB, Lindan, Arsen war, oder heute PTFE, Mineralölrückstände, Glyphosat, Pestizide, Cadmium, Nitrit, usw. oder auch wieder Arsen ist ...wenn die Menge erreicht ist wo es schädlich ist - dann ist es eben schädlich.
    Daß viele der Stoffe aus der Chemie (und auch aus der Nttur) bei höheren Konzentrationen Schäden hervorrufen ist unbestritten. Manche sind schon verboten, andere als kritisch eingestuft, weiter noch nicht vollends untersucht.

    Da ich weiß, daß solche Stoffe (u.a. PFC, PAK) bei Outdoortextilien zum Einsatz kommen und ich keine ausreichende Information habe welche wo verwendet sind und was die genau anrichten, bleibt meine Devise:

    "Vermeiden schadet nicht!"

    Viele merken es nicht - ob da nichts ist oder man es nur nicht zuordnen kann, man kann es nicht klar sagen. Es gibt aber auch bekannte Fälle von Vergiftungen. Aus Outdoor-Textilien sehe ich eher die Gefahr der "schleichende" Vergiftung. Empfehlen Wasser von Tarps, Regenjacken, Regenschirmen zu trinken kommen von mir jedenfalls nicht.

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  • Igelstroem
    antwortet
    Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen

    Genau das war mein erste Gedanke.
    Ich bin nicht auf Glas und Stahl umgestiegen bei Trinkgefäßen, damit ich mir die Beschichtung eines Regenschirmstoffes reinziehe oder die wohl sehr ähnl. Beschichtung eines Tarps. Auch wenn da "PTFE-free" und "PVC-free" oder so irgendwas steht, dann ist da halt was anderes drauf/dran.

    Edit: Und nein, nur da das nach zwei Regentagen nicht mehr riecht, ist das noch lange nicht raus ...sonst wären DWR-Klamotten ab dem dritten Regentag auch dauerhaft undicht ...oder sogar noch früher, da die mechan. Belastung des Stoffes höher ist als bei Schirm oder Tarp. Es gibt durchaus Stoffe die ungesund sind und nicht riechen.
    Ich sag's mal so: Ich ticke da anders. Ich möchte zwar Vergiftungen vermeiden, aber überflüssige Vergiftungsängste möchte ich ebenfalls vermeiden. Gesellschaftlich stehen insgesamt mehr Vergiftungsängste als Vergiftungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mein Quantifizierungsansatz (und rationale Quantifizierungsansätze sind ja hier ähnlich wie bei Corona-Risiken entscheidend) ist der folgende: Wenn das neue Tarp anfangs beim einzelnen Wasserkontakt viel Gift abgibt, wird beim mehrmals verwendeten Tarp bereits das meiste Gift abgewaschen sein. Wenn das Tarp hingegen beim einzelnen Kontakt über einen längeren Zeitraum jeweils wenig abgibt, wird die insgesamt von mir aufgenommene Menge gering sein, da ich ja das Tarp nur sehr gelegentlich zum Wasserauffangen nutze. Diese Überlegung läuft aber höchstens im Hintergrund ab, das heißt im konkreten oben beschriebenen Fall habe ich über eine Vergiftungsgefahr gar nicht nachgedacht.

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  • Martin206
    antwortet
    Zitat von Homer Beitrag anzeigen
    ich würde mir da eher sorgen um die beschichtung das schirm/tarpstoffes machen.
    da wird so manches verwendet, was ich nicht im trinkwasser haben möchte
    Genau das war mein erste Gedanke.
    Ich bin nicht auf Glas und Stahl umgestiegen bei Trinkgefäßen, damit ich mir die Beschichtung eines Regenschirmstoffes reinziehe oder die wohl sehr ähnl. Beschichtung eines Tarps. Auch wenn da "PTFE-free" und "PVC-free" oder so irgendwas steht, dann ist da halt was anderes drauf/dran.

    Edit: Und nein, nur da das nach zwei Regentagen nicht mehr riecht, ist das noch lange nicht raus ...sonst wären DWR-Klamotten ab dem dritten Regentag auch dauerhaft undicht ...oder sogar noch früher, da die mechan. Belastung des Stoffes höher ist als bei Schirm oder Tarp. Es gibt durchaus Stoffe die ungesund sind und nicht riechen.
    Zuletzt geändert von Martin206; 09.01.2021, 20:07.

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  • blauloke
    antwortet
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    . Es regnete wirklich sehr (jedenfalls fühlte sich das nach viel Wasser an).
    Das kann auf dem Rad ziemlich täuschen.
    Ich bin mal bei leichtem Regen gefahren. Jedesmal wenn ich stehen blieb war es nur leichter Regen, aber während der Fahrt hat es sich angefühlt als wäre es ein Wolkenbruch.

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  • lina
    antwortet
    Asphaltpfützen- oder Straßengrabenwasser würde ich auch nicht in Betracht ziehen (ich radel auch lieber auf Singletrails ).

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  • Moltebaer
    antwortet
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Auf festen Untergründen, die sich beim Radeln häufiger finden als zu Fuß, bilden sich aber auch Wasserlachen, die man nutzen könnte.
    Boah, ich weiß nicht, ob ich aus Asphaltpfützen oder dem Straßengraben gefiltertes Wasser trinken wollte. Aus der Natur gezapft habe ich keine Bedenken, aber Reifenabrieb und Ölpest klingen nicht so prickelnd.
    Und gerade mit dem Rad hat man doch noch einen viel weiteren Aktionsradius. Auf einer Tour ohne Filter bin ich mal eben 10 km zurück zum nächsten Haus gefahren und habe mir dort Wasser geben lassen.
    Wie Intihuitana schon schrieb, ist Wasser eben ein kleiner Zeitfresser und macht manchmal einen Umweg/Abstecher notwendig, da muß eben etwas Planungsaufwand betrieben werden.

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  • lina
    antwortet
    Stimmt, das klingt mühevoll.

    Aus eigener Erfahrung beim Radfahren im strömenden Regen habe ich aber auch schon über ein Auffangen des Wassers nachgedacht, damals über die Rinnen, die sich in der Helmkonstruktion befinden. Es regnete wirklich sehr (jedenfalls fühlte sich das nach viel Wasser an). Auf festen Untergründen, die sich beim Radeln häufiger finden als zu Fuß, bilden sich aber auch Wasserlachen, die man nutzen könnte.

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  • elgu
    antwortet
    Wird bei den ganzen Diskussionen der Zeitfaktor vergessen?

    Wenn es an einem Regentag 5l/m² regnet (finde ich schon relativ viel), dann ist ja noch nicht gesagt, mit welcher Intensität es an diesem Tag geregnet hat (Salzburger Schnürlregen, verteilt auf 24 Stunden, oder tropischer Regenguss innerhalb von 1 Stunde).

    Diese 5l/m² mit einem Regenschirm während des Wanderns mit einem Regenschirm auffangen zu wollen, dürfte also meistens ziemlich mühevoll sein, selbst wenn der Regenschirm entsprechend konstruiert sein sollte.

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  • lina
    antwortet
    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
    Also wenn sie keine Zeit haben, sollen sie äusserst saugfähige Kleidung tragen oder sich mit Schwämmen behängen und diese immer wieder auswringen
    Die Idee mit den Schwämmen finde ich spannend :-)
    Solange sie nicht gebraucht werden, sind sie leicht, wenn sie ausgewrungen werden, erneut, und zwischendurch hat man Wasser gesammelt – perfekt!

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  • Intihuitana
    antwortet
    Also wenn sie keine Zeit haben, sollen sie äusserst saugfähige Kleidung tragen oder sich mit Schwämmen behängen und diese immer wieder auswringen

    Ich halte mich ja gerne in trockenen bis sehr trockenen Gebieten auf und meiner Meinung nach gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten möglichst effizient und zeitsparend durch lange Trockenetappen zu gelangen und das ist erstens genug Wasser mitzunehmen oder sich im Vorfeld informieren wo Wasserstellen zu finden sind, am besten beides, für die Redundanz, denn man weiß nie ob eine Quelle mal ausgetrocknet ist. Man sollte immer genug Wasser bis zur übernächsten Wasserstelle dabei haben.
    Alle Methoden um alternativ Wasser zu gewinnen, brauchen Zeit und sind stationär, auch die schon erwähnte Methode mit dem Tarp im Regen.
    Graben ist, wenn man weiß wo man suchen muss noch am schnellsten zu bewerkstelligen, aber auch dort muss man sich an die entsprechenden Stellen begeben, wie kürzlich ausgetrocknete Wasserlöcher oder Trockentäler.

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  • lina
    antwortet
    In Karstlandschaften versickert Wasser, und in trockenen Sommern auf Kammwegen versiegen oft die Quellen. Insofern kann es schon sein, dass außer Wasser von oben keine nennenswerten Mengen auf dem Boden vorkommen.

    Auf der anderen Seite vermutest Du ganz richtig: Absteigen vom Kammweg kostet Zeit (man muss ja wieder zurück zu dem Punkt, wo man den Weg verlassen hat, also auch wieder aufsteigen), dazu ist es – was auch oft in den Videos auftaucht – ein Merkmal des Thruhikens, keine Zeit zu haben. Zeit zu haben und sich Zeit zu nehmen wäre "Genusswandern".
    Zuletzt geändert von lina; 09.01.2021, 12:55.

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  • Intihuitana
    antwortet
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Beim Gucken von Truhiker-Videos hörte ich oft Klagen, dass es zwar viel regnet, aber keine Wasserquelle am Wanderweg zu finden ist. Das müsste sich doch auch mit Bordmitteln lösen lassen, denn Wasser ist ja da.

    Wandert man beispielsweise mit Schirm, dann wäre die Konstruktion einer Rinne gut, die das Wasser in ein Gefäß leitet, wo es dann ggf. gefiltert werden kann, um trinkfertig zu werden. Any ideas wie man sowas konstruieren könnte?

    Beispiel aus anderen Ausrüstungsbereichen: Bei der Hutze des HB Allak gibt es eine V-förmige Faltkante, die Regenwasser sammelt und wegleitet. Würde so etwas auch bei einem Schirm helfen bzw. wie groß müsste die Kante angelegt sein, damit durch die Bewegung beim Gehen nicht zu viel Wasser wieder verloren geht?
    Was ist das denn für eine Landschaft in den Videos?
    Wenn es wie du schreibst viel regnet, wird das Wasser ja wohl irgendwo auch an die Oberfläche treten müssen, in Senken, Mulden und Tälern.
    Liegt das Problem vielleicht eher daran, dass die Leute nicht paar Meter in die Landschaft abweichen wollen um Wasser zu finden?

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  • Martin1978
    antwortet
    Was noch gegen den Schirm spricht, ist die Form. Je nachdem in welchem Winkel die Regentropfen auf den Schirm treffen, prallt ein Teil ja wieder ab. Die Ausbeute dürfte also in der Praxis noch deutlich geringer sein, als in der Theorie berechnet.

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  • toppturzelter
    antwortet
    Zur Veranschaulichung: im schwedischen Fjäll gibt es in den Sommermonaten etwa 100 mm Niederschlag pro Monat, pro Tag also etwas ueber 3 Liter pro m². Mit einem 0.5 m² Schirm kommt man so also grad mal auf durchschnittlich 1.5 Liter pro Tag bei optimaler Ausbeute - und an vielen Tagen natuerlich noch viel weniger (grosse Vorräte mitschleppen fällt denk ich nicht unter UL?). Mit einem 4m² Tarp, abends aufgespannt, morgens abgebaut (12 Stunden), kommt man im Schnitt auf 6 Liter - damit sollte man gut auskommen zum trinken, kochen und waschen.

    (wobei im schwedischen Fjäll natuerlich auch eine Tasse reicht, mit der man bei Wasserbedarf zum nächsten Bach läuft... aber vielleicht hilfts ja trotzdem um den Regenwasserertrag der unterschiedlichen Methoden fuer einen beliebigen Ort anhand der normalen Niederschlagsmenge einzuschätzen)

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  • Spartaner
    antwortet
    Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
    Na ja, wenn das Tarp so giftig ist, dass das aufgefangene Wasser nicht trinkbar ist, würde ich darunter auch nicht schlafen wollen.
    Keine Ahnung, mit was die das eindieseln, aber es ist nach ein paar Nächten im Regen dann auch abgewaschen und dann schmeckt das Wasser auch nicht mehr so furchtbar.

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  • Igelstroem
    antwortet
    Zitat von Mus Beitrag anzeigen
    Wobei bei 0,5 qm Schirmfläche ja bereits 4mm Regen ausreichend wären um 2 l Wasser zu sammeln. 4mm kommt bei einem ordentlichen Regenguss oder einem über Stunden dauernden Landregen schon zusammen.
    Auch wenn das Tarp aufgrund der größeren Fläche natürlich überlegen ist, hat die Methode den Haken, dass der Regen dann tatsächlich auch nachts fallen muss. Der Schirm ist am Tag und in der Nacht nutzbar.
    Das verstehe ich jetzt kaum noch. :-)

    Soll denn der Schirm während der ganzen Zeit waagerecht festgehalten oder irgendwo waagerecht aufgestellt werden? Ein Tarp kann man auch tagsüber schnell mal für eine halbe Stunde auslegen, wenn es gerade kräftig regnet.

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  • Moltebaer
    antwortet
    Ich hatte mal einen Topf unter die Apsiskante eines Wechsel Pathfinders gestellt und so eine Art Regenrinne versucht aufrechtzuerhalten. Die Ausbeute war sehr bescheiden, weswegen ich selbst nicht zu viel Energie in so ein Projekt investieren würde. Die Regenmenge war dabei übrigens gar nicht mal wenig.

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  • Mus
    antwortet
    Wobei bei 0,5 qm Schirmfläche ja bereits 4mm Regen ausreichend wären um 2 l Wasser zu sammeln. 4mm kommt bei einem ordentlichen Regenguss oder einem über Stunden dauernden Landregen schon zusammen.
    Auch wenn das Tarp aufgrund der größeren Fläche natürlich überlegen ist, hat die Methode den Haken, dass der Regen dann tatsächlich auch nachts fallen muss. Der Schirm ist am Tag und in der Nacht nutzbar.

    Man könnte sich natürlich auch eine Regenjacke aus sowas nähen.

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  • Igelstroem
    antwortet
    Na ja, wenn das Tarp so giftig ist, dass das aufgefangene Wasser nicht trinkbar ist, würde ich darunter auch nicht schlafen wollen.

    Das Auffangen mit dem Schirm im Gehen scheint mir auf jeden Fall unrealistisch, und überhaupt hat ja ein Schirm nur eine Fläche von 0,5 qm. Auffangen mit dem Tarp habe ich in Mecklenburg schon gemacht, allerdings war ich beim ersten Versuch der irrigen Meinung, man müsse das Tarp ins Gefälle legen und das ablaufende Wasser auffangen. Sinnvoller ist es, das Tarp waagerecht auszubreiten mit einer Vertiefung an irgendeiner Stelle, aus der man dann das Wasser mit einem Becher herausschöpft. Ich habe übrigens das Wasser anschließend gefiltert, weil ja das Tarp jedenfalls nicht einfach sauber ist.

    Wenn es stark genug regnet, um mit dem Tarp in kurzer Zeit eine ausreichende Menge Wasser aufzufangen, kann man freilich bei der ganzen Aktion selbst auch noch nass werden; so ist es mir jedenfalls ergangen.

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  • Spartaner
    antwortet
    Zitat von Martin1978 Beitrag anzeigen
    Naja, muss man sich wenigsten keine Gedanken um fehlende Mineralien und Spurenelemente machen
    ne nee, nicht die Mineralstoffe versauen den Geschmack, sondern die PCBs oder sowas.

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