Stabile Weste

[felö]

Für alle Westenfreunde zeige ich meine letzte Neuschöpfung. Es handelt sich um eine Weste aus Gore 3L (siehe Gorehose), dabei handelt es sich um "oldstyle Gore", d.h. es ist sehr stabil, dicht, aber auch ziemlich steif und recht schwer. Beim anderen Material handelt es sich um Softshell 01 von extremtextil (ist wohl von Schoeller).
Der Schnitt ist selbst entworfen.







Gekommen ist mir die Idee, als ich mal wieder bei recht kalten Temperaturen mit dem Radl unterwegs war - und genau dafür ist die Weste gedacht: Radfahren bei kaltem Wetter, wo man eher nicht auf die Idee kommt, die Weste in die Trikottasche zu stecken, wobei ich das Gefühl habe, die Weste wird mich auch bei anderen Gelegenheiten begleiten (und bekleiden).

Wie man im letzten Bild sieht, ist die Weste sehr körperbetont geschnitten - da flattert nichts.


Heute war der erste Praxistest: 4 Stunden Rennrad bei Temperaturen bis unter Null Grad. Ich war sehr zufrieden.

Zum Abschluß noch ein paar Daten: Materialkosten ca. 20 Euro, Herstellungszeit ohne Muster (d.h. ausschneiden und nähen) keine 4 Stunden.

Gruß Felö

[david0815]

AW: Stabile Weste

hej Felix,

tolles Teil und interessantes Konzept
Der Schnitt scheint echt gut geworden zu sein. Bringt es was die Schulterpatten am Übergang zum Bauchteil abzurunden? Oder ist das eher optische Natur? Ist das Frontteil kurz genug oder wirft das in Rennradhaltung noch Falten? Meine Regenjacke wirft in der gebückten Haltung vorm Bauch eine unschöne Falte. Ich weiß aber nicht ob das evtl. am steifen RV oder am Schnitt liegt. Hast du in Rennradhaltung Falten hinten auf den Schultern (kanpp unterm Kragenansatz). Das Problem habe ich nämlich bei vielen meiner (auch gekauften) Radklamotten und habe dafür noch keine Lösung gefunden
Keine Rückentaschen? Finde ich beim Radfahren super praktisch.

Funktioniert die Materialkombi? Könnte mir vorstellen dass Gore mit dem Schweißaufkommen leicht überfordert sein könnte. Oder reguliert sich das über das viel durchlässigere Dryskin? Hätte glaub ich eher zu Softshell für die winddichten Teile gegriffen. Isolationsleistung dürfte dann auch besser sein (was zumindest für kalte Einsätze sinnvoll wäre) - wenn gleich sich dann der Einsatzbereich deutlich verkleinern würde

Hast du den Kragen innen ausgefüttert?

mfg

David

[david0815]

AW: Stabile Weste

Aarghh! NOch was vergessen:

Würde die Weste auf jeden Fall noch für den Wettbewerb vorschlagen wollen!

[felö]

AW: Stabile Weste

Fragen über Fragen (worüber ich mich freue)...

- Materialmix: ich habe eine leichte Lieblingsweste, die aus einem Paclite ähnlichen Material ist (Drilite), seitlich Schoeller Streifen hat. Ich hatte die Weste sehr oft beim Sport an, weshalb der Wunsch nach einer weiteren Weste aufkam.
Das Ding ist fast wie eine Ritterrüstung und die Isolation ist sehr gut, weil kein Lüftchen durchgeht, man im Winter sowieso noch etwas darunter hat, was etwas wärmt. Zudem ist´s beim (mountain-) biken angenehm etwas richtig dichtes zu haben, deshalb auch am Rücken unten Gore (Spritzwasser/Matsch) und kein Schoeller.
Vorteil des Schoeller Materials: stretchig, ein perfektes Universalmaterial, sehr empfehlenswert.

- Rückentaschen habe ich lang in Erwägug gezogen, da ich die Weste aber auch mal zu anderen Gelegenheiten anziehen will (mit Rucksack) eher störend emfunden. Habe oft ein Radtrikot darunter an, da gibt´s genug Taschen.

- gerade bei kaltem Wetter habe ich gute Erfahrung bzgl. Feuchtigkeitsaustausch mit dem alten Gore gemacht

- zum Schnitt: Habe ein Probemuster angefertigt, deshalb ist die Passform ziemlich perfekt auf (meinen Körper) geschnitten. Zu den Falten: das Frontteil darf nicht kürzer sein (sonst kann man das Bauchnabelpiercing, das ich nicht besitze sehen), allerdings lassen sich die Falten in Rennradhaltung nicht ganz vermeiden. Will man das, so müßte man meiner Meinung nach im Bereich des unteren Ende des Brustbeines einen Keil (ev. in Form einer querliegenden Ellipse) rausnehmen, RV spielt auch eine Rolle (ich hoffe, das ist verständlich). Allerdings ist die Faltenbildung im Vergleich zu anderen Modellen harmlos und zu meiner Zufriedenheit gelöst. Zudem (wie geschrieben) durch das steife Material flattert wirklich nichts. Man könnte höchstens eine Jacke nur für die Rennradhaltung schneidern, die dann von der Seite gesehen die Form einer Banane haben müßte.

- Zum Kragen: der ist innen mit Softshell 01 ausgekleidet und ich habe endlich begriffen, wie ich das mache, damit´s in der Ausführung auch gut aussieht. Eine Falte wirft es hinten in RR-Haltung: Am Kragen kann das Muster insgesamt noch (um ein paar Milimeter) optimiert werden, indem der Ausschnitt nach vorne etwas vergrößert wird (wirklich Milimeter), hinten die Rundung etwas abgeflacht wird. Aber: die Falte, die Du wahrscheinlich meinst, ist praktisch nicht zu vermeiden, soll die Jacke auch in aufrechter Haltung passen, die gibt´s (wenn auch in stark verminderter Form) sogar bei enganliegenden Radtrikots (werde aber nochmal darüber nachdenken).

- betr. Schweißaufkommen: das Ding benutzte ich bei bewegungsintensiven Tätigkeiten meistens in Verbindung mit meinem getunten Funktionsshirt (werde ich noch hier vorstellen und werde dann auch die Vorteile erörtern), das einen halben Neoprenrücken hat.
- Vorteil der Rundungen: nur Design, mir gefällt´s deutlich besser, als die geraden Schnitte und ist auch nicht schwer auszuführen.

Viele Grüße

Felix

[barleybreeder]

AW: Stabile Weste

Sehr schön, und sinnvoller Materialmix wie man sieht.

Und den Schnitt hast du nur durch Probieren herausgefunden? Wenn ja ist dir das echt gut gelungen!

[david0815]

AW: Stabile Weste

- Materialmix: ...Zudem ist´s beim (mountain-) biken angenehm etwas richtig dichtes zu haben, deshalb auch am Rücken unten Gore (Spritzwasser/Matsch) und kein Schoeller.
...- gerade bei kaltem Wetter habe ich gute Erfahrung bzgl. Feuchtigkeitsaustausch mit dem alten Gore gemacht

hmmm, ich weiß nicht so recht ob ich von Gore für diesen Einsatzzweck so überzeugt bin. Wahrscheinlich muß ich das erst mal selbst ausprobieren ( schon wieder ein neues Projekt um Gore-Reste zu verwursten). Mal schauen ob und wann ich das realisiert bekomme.
Aber am unteren Rücken Gore kombiniert mit einer Front- und Schulterpartie aus winddichtem Softshell (Powershield oder WB400) halte ich für ein gutes Konzept, dass ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalte und weiterverfolgen werde.

Vorteil des Schoeller Materials: stretchig, ein perfektes Universalmaterial, sehr empfehlenswert.

Sehe ich auch so. Dryskin ist ein geiles Zeug - vor allem für intensive sportliche Betätigung.

Zum Schnitt: Habe ein Probemuster angefertigt, deshalb ist die Passform ziemlich perfekt auf (meinen Körper) geschnitten.

Das ist mir meist zuviel Arbeit, aber bei der Neuentwicklung von Schnitten wohl nicht anders möglich.

Aber: die Falte, die Du wahrscheinlich meinst, ist praktisch nicht zu vermeiden, soll die Jacke auch in aufrechter Haltung passen, die gibt´s (wenn auch in stark verminderter Form) sogar bei enganliegenden Radtrikots (werde aber nochmal darüber nachdenken).

Genau das ist auch meine Beobachtung. Vielleicht gibt es dafür auch gar keine schnitttechnische Lösung.

...meistens in Verbindung mit meinem getunten Funktionsshirt (werde ich noch hier vorstellen und werde dann auch die Vorteile erörtern), das einen halben Neoprenrücken hat.

Da bin ich mal gespannt. Wir haben ja schon mal kurz drüber gesprochen und das Konzept finde ich echt interessant.

mfg

David