Verhältnis Wärme/Volumen

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  • TeilzeitAbenteurer
    Fuchs
    • 31.10.2012
    • 1463
    • Privat

    • Meine Reisen

    Verhältnis Wärme/Volumen

    Moin Experten,

    mich treibt eine Frage um, auf die mir einschlägige Suchmaschinen bisher keine Antwort liefern konnten, bei der ich mir aber nicht vorstellen kann, dass sich darum noch keiner Gedanken gemacht hat.
    Laut Lehrmeinung und allerlei Werbetexten zufolge bietet Daune ein ungeschlagenes Wärme/Gewichts-Verhältnis. Dahinter können sich je nach Qualität Wolle und KuFa um den zweiten Platz streiten. Ich wüsste allerdings gerne, wie das hinsichtlich des Verhältnisses von Wärme zu Volumen aussieht; anders ausgedrückt: was trägt bei gleicher Wärmeleistung am Wenigsten auf?

    Das interessiert mich vor allem deswegen, weil Daunenjacken bei entsprechender Wärmeleistung doch relativ viel Volumen verbrauchen und daher nicht mehr unbedingt unter eine Hardshell passen, sofern man nicht eine extra große für den Winter hat (wobei man natürlich darüber diskutieren kann, ob's bei Temperaturen, bei denen Daunenjacken nötig/sinnvoll sind, noch Hardshells braucht) und auch aus anderen Gründen (Schweißtransport, Nässeempfindlichkeit...) nicht immer das Mittel der Wahl sind. Bei diversen Aktivitäten spielt das höhere Gewicht von beispielsweise Wolle oder Fleece keine große Rolle; diese hätten aber eventuell den Vorteil, dass sie bei gleicher Wärmeleistung noch unter eine auch sommertaugliche Hardshell passen. Die relevanten Bedingungen wären typische Wintertemperaturen in Deutschland, also schlimmstenfalls knapp 2-stellige Minusgrade.
    Kann da jemand mehr drüber sagen?

  • Fernwanderer
    Alter Hase
    • 11.12.2003
    • 3885
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Verhältnis Wärme/Volumen

    Wie es scheint, bieten KuFa-Schlafsäcke bei geringerer Schichtstärke eine höhere Isolation, zumindest suggerieren dies die Werte der Hersteller. Ein Analogschluß zu den entsprechenden Jacken ist da naheliegend.
    In der Ruhe liegt die Kraft

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    • Buck Mod.93

      Lebt im Forum
      • 21.01.2008
      • 9011
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Verhältnis Wärme/Volumen

      Ich habe mit Primaloft ganz gute Erfahrungen gemacht. Wobei man sich oft nicht nur die Frage nach dem Volumen oder dem Gewicht der Füllung stellen muss, sondern auch nach der Rucksacktauglichkeit. Da liegt dann Fleece und Powerstretch bei mir wieder vorn.

      LG

      Ferdi
      Les Flics Sont Sympathique

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      • hosentreger
        Fuchs
        • 04.04.2003
        • 1406

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Verhältnis Wärme/Volumen

        Zusätzlich stellt sich ja auch die Frage, ob man bei den "Aktivitäten" (um welche handelt es sich denn eigentlich) noch eine große Isolationsschicht benötigt.

        Oder anders gesagt: Solange Du Dich einigermaßen bewegst, brauchst Du auch bei größerer Kälte (am Körper) keine besonders dicke Isolationsschicht, sondern eher eine feuchtigkeitsdurchlässige, aber winddichte Schicht. Das sieht dann in den Pausen aber sofort anders aus.

        Ich habe bei Langlauftouren in Norwegen (mit Temperaturen von -10 bis -15 Grad) nie meine Daunenjacke an, da würde ich eingehen! Aber in den Pausen ziehe ich sie sofort an!

        hosentreger
        Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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        • Heimdall
          Dauerbesucher
          • 14.02.2009
          • 822
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Verhältnis Wärme/Volumen

          Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
          was trägt bei gleicher Wärmeleistung am Wenigsten auf?
          Ich nehm das mal als Kernfrage. Grundsätzlich kann man alles im Winter hier und in Nordeuropa mit vier unterschiedlichen Lagen Wolle abdecken. Ist aber auch ne Kostenfrage. Mal folgende Beispiele zum Vergleich:

          - eine Kombination aus Woolpower 200 und 400 wiegt ungefähr so viel wie ein 200er PTP Fleece, trägt weniger auf und ist flexibler einsetzbar, bei gleicher Wärmeleistung/Rückhalt, bei besseren Trageeigenschaften und Körpergefühl. Natürlich gibt es da noch Unterschiede in der Webart, der Zusammensetzung und der Kombination mit Membranen und Kunstfasern.

          - eine Primaloftjacke mit Kapuze, diversen Reißverschlüssen und 100er ECO Füllung kann etwas mehr wiegen, mehr auftragen als das Fleece, bei gleicher Wärmeleistung,ist besser komprimierbar, trocknet schneller

          - eine Jacke/Smock ohne Kapuze mit wenig Schnickschnak kann dann weniger wiegen, Unterschiede gibt es dann noch zwischen den Füllungen (One,Sport,Eco) und den verwendeten Futter und Außenstoffen und dem Schnitt, was sich auf die Temperaturbereiche auswirken kann...Andere silikonisierte Hohlfasern/Microfasern sind da ähnlich.

          - die Daunenjacke trägt dann am meisten auf, bei besserer Wärmeleistung,dem kleinsten Packmaß und Gewicht

          Eine Daseinsberechtigung haben meiner Meinung nach alle, muß jeder selber wissen was für ihn die beste Lösung für den spziellen Einsatzzweck darstellt und wieviel er ausgeben möchte. Ich persönlich hab sehr gute Woll und Fleeceprodukte zu Hauf gefunden, ein paar gute Primaloftjacken/Smocks die sich an einer Hand abzählen lassen.Was mir Schwierigkeiten bereitet, ist die Suche nach einer guten Daunenjacke.

          Ich bin nun kein Experte und hab das Thema nur kurz angerissen,aber ich hab über die Jahre genug an Kleidung in unterschiedlichen Bereichen getestet und neuerdings mal schriftlich festgehalten was da am besten funktioniert hat, inklusive Gewichtsangaben,Maße,Temperaturbereiche, Einsatzmöglichkeiten,Trageeigenschaften,Verschleiß und Preisen.

          Experten drücken ihre Souveränität durch schweigen aus, hab ich mal irgendwo gelesen.

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          • Randonneur
            Alter Hase
            • 27.02.2007
            • 3373

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Verhältnis Wärme/Volumen

            Die Isolation durch ein Kleidungsstueck haengt in erster Naeherung von der Dicke und dem Schnitt aber nicht von dem Material ab. Im Wesentlichen isoliert die stehende Luft in dem Material. Entsprechend gibt es vereinfachte Formeln in der Bekleidungsentwicklung (fuers Militaer), die im Wesentlichen die Gesammtdicke der Kleidungsschicht als Mass fuer die Isolation benutzen. Die Haftluft auf den beiden Oberflaechen traegt auch noch zur Isolation bei. Daher wird es dann etwas komplizierter falls man mehrere Schichten betrachtet.

            In Grenzen gibt es natuerlich Unterschiede zwischen verschiedenen Materialien. Sehr feine Fasern (z.B. Thinsulate) koennen per Dicke etwas effizienter sein als groebere Fasern da die Waermeuebertragung durch Strahlung (von einer Faser zur naechsten) in dem Material geringer ist.

            Fuer Deutschland reicht mir bei Bewegung immer ein dickeres Hemd oder ein duennes Fleece unter einer Jacke. Nur in den Pausen braucht es mehr.
            Je suis Charlie

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            • TeilzeitAbenteurer
              Fuchs
              • 31.10.2012
              • 1463
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Verhältnis Wärme/Volumen

              So ganz einfach scheint die Thematik tatsächlich gar nicht zu sein. Ich hab mich das auch weniger aufgrund eines speziellen Einsatzbereichs, sondern mehr aus allgemeinem Interesse gefragt. Um bei dem Woolpower-Beispiel von Heimdall zu bleiben: Mein subjektiver Eindruck wäre, dass die Kombination aus 200er und 400er mehr Wärme speichert, als eine vergleichbar dicke, aber vermutlich leichtere Daunenschicht - andere Vor-/Nachteile mal außen vor. Ich habe allerdings auch keine direkt vergleichbaren Teile zur Verfügung.

              Edit: Konkret hab ich mir die Frage glaube ich das erste Mal gestellt, als ich diese Smartwool "Smartloft"-Jacke in der Hand hatte und mich gefragt habe, wie viel Wärmeleistung so ein dünnes Teil wohl bringen kann. Eine Daunenjacke mit gleichem Volumen reicht zum Rumstehen wohl unterhalb des Gefrierpunkts kaum aus.
              Zuletzt geändert von TeilzeitAbenteurer; 06.01.2013, 13:31.

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              • JonasB
                Lebt im Forum
                • 22.08.2006
                • 5342
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                Zitat von Randonneur Beitrag anzeigen
                Im Wesentlichen isoliert die stehende Luft in dem Material.
                Und eben daher macht es schon einen riesen unterschied welches Material es ist und nicht nur die Dicke.

                - Bei Rentierhaar z.B. bleibt die Luft IN den Haaren, da sie hohl sind. Und das auch bei Komprimierung
                - Bei Wolle sorgen die kleinen Häärchen für einen ähnlichen Effekt Je nach verarbeiteter Form (Frottee, Walk, Loden, Strick) sind die Lufträume dazwischen recht groß und solange nicht die erwärmte Luft aus den Hohlräumen geblasen wird.

                Die meisten Kunstfasern werden gar nicht so konstruiert das sie komprimiert noch isolieren, da eben meistens auf das Gewicht geachtet wird.
                Im Grunde isoliert ein Material umso besser, je schwerer es ist.

                Edit: eben gefunden: http://www.wandermagazin.de/page.asp?pageID=881
                Nature-Base "Natürlich Draußen"

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                • Randonneur
                  Alter Hase
                  • 27.02.2007
                  • 3373

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                  Ich habe jetz keine Zeit die Arbeiten fuer das DoD (Department of Defence) herauszusuchen. Aber auf die Schnelle:
                  Hier findet sich ein Wert von 3.3 R/inch fuer Thinsulate und hier einer von 3.5-3.8 R/inch fuer Wolle. Die DoD paper nehmen einen generischen Wert von 3.5R/inch (=4clo/inch) an. Stehende Luft hat 5.4 R/inch (siehe hier).

                  Frotteeschlaufen werden benutzt um den Stoff bei gegebenem Gewicht effektiv dicker zu machen.
                  Die Haerchen auf der Stoffoberflaeche (etwa bei Wolle) erhoehen die Dicke der Haftluftschicht, allerdings nur wenn der Abstand zum naechsten Kleidungsschicht gross genug ist. Die Haftluftschicht entspricht etwa einem clo (also 6mm Kleidungsdicke). Allerdings wird auch Waerme durch Strahlung von einer Schicht auf die naechste uebertragen.
                  Je suis Charlie

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                  • TeilzeitAbenteurer
                    Fuchs
                    • 31.10.2012
                    • 1463
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                    Zitat von Randonneur Beitrag anzeigen
                    Ich habe jetz keine Zeit die Arbeiten fuer das DoD (Department of Defence) herauszusuchen. Aber auf die Schnelle:
                    Hier findet sich ein Wert von 3.3 R/inch fuer Thinsulate und hier einer von 3.5-3.8 R/inch fuer Wolle. Die DoD paper nehmen einen generischen Wert von 3.5R/inch (=4clo/inch) an. Stehende Luft hat 5.4 R/inch (siehe hier).
                    Da kommen wir der Sache also schon näher. Jetzt müsste sich bloß noch einen Vergleichswert für Daune finden lassen. Der schöne Vergleich wird dann vermutlich in der Praxis von allerlei Einflüssen ruiniert, aber taugt vielleicht für eine prinzipielle Einordnung.

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                    • Heimdall
                      Dauerbesucher
                      • 14.02.2009
                      • 822
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                      Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                      Der schöne Vergleich wird dann vermutlich in der Praxis von allerlei Einflüssen ruiniert, aber taugt vielleicht für eine prinzipielle Einordnung.
                      Da vermutest Du richtig.Man kann eigentlich nur konkret bestimmte Modelle einteilen, so wie ich es auch getan habe. Weil sich die verwendeten Daunen,Kammerkonstruktion,wie befüllt wurde,Futter und Außenstoffe und Schnitt sich erheblich unterscheiden.Man kann z.B. eine H-Kammerjacke, die als Optimum eingestuft wird erwischen, die an bestimmten Stellen garnicht oder unzureichend befüllt ist, wird dann schon bei einstelligen Minusbereichen frieren, da kann die Daune noch so hochwertig (eingestuft) worden sein.Im Gegensatz dazu eine durchgesteppte Jacke mit 100 Cuin weniger,mit vollgeknallten Kammern bringt es dann bis -30 Grad.Hier kann ich mal ein Beispiel mit Gewichtsverhältnis nennen,Brynje Antarctic Jacke, eine Konstruktion aus Wollschicht,Membran und Kunstfaser Netzgewebe im Gegensatz zu einer gleich schweren (750g)Daunenjacke, wird diese ca. das doppelte an Wärmeleistung bringen. Wobei eine 600g Primaloft mit 200er Füllung, die absout gleichmäßig verteilt wurde und in den richtigen Stoffen steckt das annähernd auch bringt.

                      Die Einzige die sich länger in meinem Besitz befand um ne vernünftige Einteilung vorzunehmen.Ich kann zwar alle Arten und Stärken von Wolle,Fleece und die verschiedenen Arten und Stärken an Primaloft oder ähnliche spezifizieren, bei Daune mußt mal auf die Antworten der Daunenjackensammler in unterschiedlichen Stärken warten.

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                      • Sarekmaniac
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 19.11.2008
                        • 11005
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                        Hier kann ich mal ein Beispiel mit Gewichtsverhältnis nennen, Brynje Antarctic Jacke, eine Konstruktion aus Wollschicht,Membran und Kunstfaser Netzgewebe im Gegensatz zu einer gleich schweren (750g)Daunenjacke, wird diese ca. das doppelte an Wärmeleistung bringen.
                        An welches Daunenjackenmodell denkst Du da? Denn wie Du selbst schreibst, ist die Gesamtkonstruktion entscheidend. Und an welche Situation, im Stehen/am Lager, oder in Bewegung? Ich glaube dass Wolle (auch zum Beispiel drei Lagen 200er Woolpower) schlechte Daunenjacken schlagen kann, was das Wärme-/Gewichts-Verhältnis angeht, aber dein Beispiel ist mir zu pauschal. Es gibt ja auch gute Daunenjacken.
                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                        (@neural_meduza)

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                        • Heimdall
                          Dauerbesucher
                          • 14.02.2009
                          • 822
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                          An das gleiche Daunenjackenmodell nach dem Du mich neulig und ich glaube schon im letzten Jahr oder dem davor gefragt hast. Ich bin der Meinung, daß man sich immer in mäßiger Bewegung befinden sollte auch bei stationären Tätigkeiten, was ich auch mache...Es kommt pauschal rüber weil ich nich viel Zeit habe und ich denke mal, ein top ausgearbeiteter Beitrag mit unterschiedlichen Materialien,Modellen der Hersteller wird mehr Arbeit machen, als das es dem durchschnittlichen Leser nützt.

                          Sicher gibt es gute Daunenjacken, nur die kenne ich nicht bzw. habe ich nicht ausreichend getestet. Dann kommst Du aber ins Spiel...

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                          • Schmusebaerchen
                            Alter Hase
                            • 05.07.2011
                            • 3388
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                            Zitat von Randonneur Beitrag anzeigen
                            Die Isolation durch ein Kleidungsstueck haengt in erster Naeherung von der Dicke und dem Schnitt aber nicht von dem Material ab. Im Wesentlichen isoliert die stehende Luft in dem Material.
                            Es ist klar, was du sagen willst, gibt aber ein ganz einfaches Gegenbeispiel: Eine 0,1cm Plastikregenjacke ist wesentlich wärmer, als 1-2cm Primaloft/Daune.
                            Und viel entscheidender als der Schnitt ist, dass Ärmel, Tailien und Halsabschluss richtig dicht sind.

                            Will man es wissenschaftlich betrachten ist das auch nicht so ganz einfach "hängt von dicke ab".
                            Ich habe das ganze als Widerstandsnetzwerk kennengelernt. Damit lässt sich super einfach und übersichtlich rechnen. Je mehr thermische Widerstände hintereinander geschalten sind, desto besser isoliert das Gesamtsystem. Es gibt hauptsächlich 3 Arten dieser Widerstände:
                            -Leitungswiderstand: Wärmeübertragung innerhalb eines Feststoffes (hängt vom Material ab)
                            -Konvektionswiderstand: Übergang zwischen Luft/Wasser/Öl und Feststoff (hängt von Geschwindigkeit, Oberflächenbeschaffenheit, Speicherkapazität ab)
                            -Wärmestrahlungswiderstand: direkte Wärmeübertragung zwischen 2 gegenüberliegenden Flächen (hängt von Materialoberflächenbeschaffenheit und Farbe ab)
                            Und überall ist natürlich noch die Differenz entscheidend.

                            Fasst man das alles zusammen, so ist die beste Isolation ein Vakuum, mit innenliegenden parallelen so gut wie nicht leitenden(z.B. Plastik) Trennwänden, welche sich nicht berühren, aber ganz dicht nebeneinander sitzen. Diese Wände müssten auf hochglanz poliert werden. Diesem Prinzip kommt die Thermoskanne recht nahe: polierte Wände, Vakuum und Schaumstoff im Innern.

                            Übertragen auf Kleidung bedeutet das: Ein luftdichter Stoff, welcher sehr fein ist, wo die Kammern so dicht sind, dass er sich kaum komprimieren lässt. Die Fasern dürfen nur sehr schlecht wärmeleitend sein. Und die Oberfläche sollte eher glatt sein. Farbe natürlich weiß.

                            Daune und Kunstfasern lassen sich sehr gut komprimieren -> Luft kann zwischen den Kammern sehr gut wandern -> noch keine optimale Isolierung
                            Regenjacke hat eine absolut dichte Schicht ->aber eben nur eine -> nicht optimal, außerdem kein Schweißtransport
                            Evazote ist zwar kein Stoff für Bekleidung, aber vereint diese beiden Techniken. Eine geschäumte Regenjacke wäre somit das idealste, wenn es um Isolation/Dicke geht.

                            Ich würde zum Zwiebelprinzip greifen: Isolierende Schicht, Sperrschicht, Iso, Sperr, ....
                            Bis -10°C(-20°C trockene Kälte) reichen bei mir Baumwollpulli, Fleecejacke Hardshell, aber nur wenn ich mich bewege.
                            Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                            UGP-Mitglied Index 860

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                            • Randonneur
                              Alter Hase
                              • 27.02.2007
                              • 3373

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                              Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                              Es ist klar, was du sagen willst, gibt aber ein ganz einfaches Gegenbeispiel: Eine 0,1cm Plastikregenjacke ist wesentlich wärmer, als 1-2cm Primaloft/Daune.
                              Und viel entscheidender als der Schnitt ist, dass Ärmel, Tailien und Halsabschluss richtig dicht sind.

                              Will man es wissenschaftlich betrachten ist das auch nicht so ganz einfach "hängt von dicke ab".
                              Ich habe das ganze als Widerstandsnetzwerk kennengelernt. Damit lässt sich super einfach und übersichtlich rechnen. Je mehr thermische Widerstände hintereinander geschalten sind, desto besser isoliert das Gesamtsystem. Es gibt hauptsächlich 3 Arten dieser Widerstände:
                              -Leitungswiderstand: Wärmeübertragung innerhalb eines Feststoffes (hängt vom Material ab)
                              -Konvektionswiderstand: Übergang zwischen Luft/Wasser/Öl und Feststoff (hängt von Geschwindigkeit, Oberflächenbeschaffenheit, Speicherkapazität ab)
                              -Wärmestrahlungswiderstand: direkte Wärmeübertragung zwischen 2 gegenüberliegenden Flächen (hängt von Materialoberflächenbeschaffenheit und Farbe ab)
                              Und überall ist natürlich noch die Differenz entscheidend.

                              Fasst man das alles zusammen, so ist die beste Isolation ein Vakuum, mit innenliegenden parallelen so gut wie nicht leitenden(z.B. Plastik) Trennwänden, welche sich nicht berühren, aber ganz dicht nebeneinander sitzen. Diese Wände müssten auf hochglanz poliert werden. Diesem Prinzip kommt die Thermoskanne recht nahe: polierte Wände, Vakuum und Schaumstoff im Innern.

                              Übertragen auf Kleidung bedeutet das: Ein luftdichter Stoff, welcher sehr fein ist, wo die Kammern so dicht sind, dass er sich kaum komprimieren lässt. Die Fasern dürfen nur sehr schlecht wärmeleitend sein. Und die Oberfläche sollte eher glatt sein. Farbe natürlich weiß.

                              Daune und Kunstfasern lassen sich sehr gut komprimieren -> Luft kann zwischen den Kammern sehr gut wandern -> noch keine optimale Isolierung
                              Regenjacke hat eine absolut dichte Schicht ->aber eben nur eine -> nicht optimal, außerdem kein Schweißtransport
                              Evazote ist zwar kein Stoff für Bekleidung, aber vereint diese beiden Techniken. Eine geschäumte Regenjacke wäre somit das idealste, wenn es um Isolation/Dicke geht.

                              Ich würde zum Zwiebelprinzip greifen: Isolierende Schicht, Sperrschicht, Iso, Sperr, ....
                              Bis -10°C(-20°C trockene Kälte) reichen bei mir Baumwollpulli, Fleecejacke Hardshell, aber nur wenn ich mich bewege.
                              Ich finde Dein Engagement ja sehr nett, aber hast Du mit Deinen ganzen Kenntnissen so etwas schon mal gerechnet? Nur ein paar eher zufaellige Anmerkungen:
                              • Hier findest Du die Isolation von EVA mit 3.6 R/inch, also nicht wesentlich anders als bei Kunstfasern.
                              • Die Regenjacke isoliert nicht besser als andere Kleidung. Sie schuetzt aber unter anderem die Haftluft in den anderen Bekleidungsschichten. Ausserdem kann sie waerm sein da sie den Feuchtigkeitsdurchgang von innen vermindert.
                              • Die Farbe Weiss definiert sich ueber das sichtbare Licht aber fuer die Waermeabstrahlung ist infrarotes Licht entscheidend. Daher koennen Heizkoerper auch weiss sein obwohl sie viel abstrahlen sollen.
                              • Wie bitte ist denn Wärmestrahlungswiderstand definiert?
                              • Die Leute, die sich fuer das DoD mit Kleidung beschaeftigen sind zwar keine Physiker, aber im weitesten Sinne kann man sie schon als Wissenschaftler betrachten.

                              Aber genug der Theorie. Es ging ja in meinem Beitrag nur um einen Teil der Frage, naemlich darum ob verschiedene Materialien verschieden stark isolieren, nicht darum wie ein gutes Bekleidungsystem aussieht.
                              Je suis Charlie

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                              • Randonneur
                                Alter Hase
                                • 27.02.2007
                                • 3373

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                                Um noch mal zum Praktischen zu kommen: Bei Bewegung finde ich Fleece, Kunstfasertrikot oder Wolle am besten. Mir reicht eigentlich immer ein T-Shirt und ein Wollhemd, gegebenfalls mit Windjacke. Jacken mit Kunstfaser- oder Daunenfuellung finde ich nicht sehr angenehm wenn man anfaengt zu schwitzen. In der Pause sind sie aber sehr angenehm. Dabei mag ich Daune lieber, da das Klima irgendwie besser ist (Feuchtigkeitsregulierung?). Auch zwischen Kunstfasern und Wolle gibt es deutliche Unterschiede. Wenn ich richtig schwitze finde ich Kunstfaser auf der Haut besser (so ein Netzteil) bei weniger Anstrengung Wolle.
                                Je suis Charlie

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                                • TeilzeitAbenteurer
                                  Fuchs
                                  • 31.10.2012
                                  • 1463
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                                  #17
                                  AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                                  Am Ende des Tages bleibt also festzuhalten, dass ich zwar einiges gelernt habe, aber nicht wirklich schlauer geworden bin Trotzdem vielen Dank für eure Beiträge!
                                  Was das Praktische angeht, gedenke ich mich vorerst einfach für jede Art von Bewegung in unseren Breitengraden in Wolle zu kleiden und für's Herumstehen bei Gelegenheit in eine halbwegs dicke Daunenkluft zu investieren (also doch was gelernt ).

                                  Falls noch jemand wissenschaftliche Erkenntnisse vorzuzeigen hat, gerne her damit, interessiert mich immer noch (das stehende Luft einen R-Wert von 5.4/inch, finde ich beispielsweise durchaus aufschlussreich. Vielleicht kommt man da auf einen Wert für Daune, wenn man deren Volumen abzieht...). Alles andere wird vermutlich von zu vielen Nebenbedingungen beeinflusst und endet in wilder Spekulation.

                                  Bis dahin, gute Nacht.

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                                  • Heimdall
                                    Dauerbesucher
                                    • 14.02.2009
                                    • 822
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                                    #18
                                    AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                                    Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                                    Es ist klar, was du sagen willst, gibt aber ein ganz einfaches Gegenbeispiel: Eine 0,1cm Plastikregenjacke ist wesentlich wärmer, als 1-2cm Primaloft/Daune.
                                    Schmusi Du alter Wissenschaftler, wenn der nächste Frost kommt, lade ich Dich zu mir in den Nationalpark zu einer Runde ein. Dann testen wir das mal aus, Du trägst nur eine Hardshell mit top geschneiderten Öffnungen, die ja auch zum Schnitt gehören, darfst auch zusätzlich Dein bevorzugtes Baumwollshirt als erste Schicht tragen. Ich nehme dann eine uralte verwaschene 60er Primaloft, die dürfte noch dünner als 1cm sein und ein 10 Jahre altes Brynje Shirt(150er Stärke), dann gucken wir mal wer länger durchhält.

                                    @Teilzeitabenteurer, also fehlen Dir zur Erleuchtung nur wissenschaftliche Testergebnisse ? Dann müssen wir den Eingangspost wohl falsch intepretiert haben,Entschuldigung.

                                    Mich würden aber trotzdem mal bestimmte/kaufbare Daunenjackenmodelle und deren Einsatz/Temperaturbereich interessieren, vielleicht mit folgender Auflistung:

                                    -Marke /Modell
                                    -Art der Daune,Füllgewicht und Kammerkonstruktion
                                    -was gefällt besonders am Schnitt und den technischen Details
                                    -Einsatzmöglichkeiten
                                    -welche Bekleidungsstücke wurden durch sie ersetzt bzw. was konnten diese nicht so gut

                                    Ich bin mir sicher, hier gibt es genug Jackensammler, wie es auch Schlafsacksammler gibt, die sich nicht davor scheuen auch mal die Sachen aufzutrennen und die Daunen qualitativ zu beurteilen und zu zählen/wiegen.

                                    Theorien gut und schön, aber anscheinend doch nicht so interesannt oder diskussionswürdig.

                                    Achso, mir ist noch was eingefallen an das ich immer denken muß. Zur Zeit laufen ja viele Dokus über eisige Regionen, darunter auch Berichte über Everest und Himalaya Expeditionen. Da war neulig also eine Gruppe von Experten von Basislager zu Basislager unterwegs zur Aklimatisierung. Ein Experte beklagte sich über seine körperliche Verfassung und meinte er würde sehr stark schwitzen und nannte eine Temperatur von 0 Grad. Er trug einen Daunenoverall, diese wirklich fetten Expeditionsdinger...
                                    Zuletzt geändert von Heimdall; 07.01.2013, 13:01.

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                                    • TeilzeitAbenteurer
                                      Fuchs
                                      • 31.10.2012
                                      • 1463
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                                      #19
                                      AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                                      Zitat von Heimdall Beitrag anzeigen
                                      @Teilzeitabenteurer, also fehlen Dir zur Erleuchtung nur wissenschaftliche Testergebnisse ? Dann müssen wir den Eingangspost wohl falsch intepretiert haben,Entschuldigung.
                                      Das war keinesfalls als Kritik an den Beiträgen gemeint, wobei ich als Naturwissenschaftler wissenschaftliche Testergebnisse auf jeden Fall gutheißen würde
                                      So oder so hab ich durchaus einiges gelernt. Die ganze Thematik scheint allerdings doch zu vielschichtig zu sein, als dass sich da halbwegs allgemeine Aussagen treffen ließen. Jedenfalls weiß ich immer noch nicht, wie das Wärmerückhaltevermögen beispielsweise eines 400er Woolpower-Teils, das ich mal als Standardvertreter für die Wollfraktion einordnen würde, im Vergleich zu einem vergleichbar dicken Fleece oder einer Daunen/Primaloftjacke ausfallen würde. Falls jemand für diesen Fall Erfahrungswerte hat, praktisch oder theoretisch, gerne her damit.

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                                      • Heimdall
                                        Dauerbesucher
                                        • 14.02.2009
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                                        #20
                                        AW: Verhältnis Wärme/Volumen

                                        Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                                        Das war keinesfalls als Kritik an den Beiträgen gemeint,
                                        Schon klar.
                                        Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                                        wobei ich als Naturwissenschaftler wissenschaftliche Testergebnisse auf jeden Fall gutheißen würde
                                        Ach du großer Gott.
                                        Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                                        Jedenfalls weiß ich immer noch nicht, wie das Wärmerückhaltevermögen beispielsweise eines 400er Woolpower-Teils, das ich mal als Standardvertreter für die Wollfraktion einordnen würde, im Vergleich zu einem vergleichbar dicken Fleece oder einer Daunen/Primaloftjacke ausfallen würde. Falls jemand für diesen Fall Erfahrungswerte hat, praktisch oder theoretisch, gerne her damit.
                                        Gehen wir mal davon aus, daß solche Isolationsschichten immer unter eine Wetterschutzschicht als 2. Lage gehören, dann würde ich sagen liegt das 400er Woolpower zwischen einem 100er und 200er Fleece oder ist vergleichbar mit einem Powerstretch Teil.Eine Primaloftjacke mit 60er One Füllung ist wiederum wärmer,da es zwei Schichten Stoff gibt und die erwärmte Luft im Füllfließ besser gespeichert wird. Zahlen dazu:

                                        -200+400 Woolpower -5 bis -15/-20 650g (nich geschlafen,hungrig, bei Nebel und Raueis bis -10/12)
                                        -200er Polartec Thermal Pro,Einsatzbereich Komfort -5 bis -15 600g
                                        -60er Primaloft 0 bis -10/-12 oder bei nasser Kälte unter +10 300g
                                        -400 Woolpower 0 bis -5/-10 450 g
                                        -200 Woolpower +5 bis -5 200g


                                        Alles mit 1. Lage Wollschicht im 150/200er Bereich z.B. Brynje Classic oder vergleichbar und dünner Windjacke oder Hardshell als Wetterschutz.

                                        Quizfrage: was ist schwerer ein 400er Woolpower mit Kragen oder ein 320er Icebreaker Referenzpulli und wo liegt bei dem der Einsatzbereich ?

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