Mal wieder Schuhprobleme, dieses mal Meindl Perfekts

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  • Metalhead
    Erfahren
    • 07.03.2010
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    • Meine Reisen

    Mal wieder Schuhprobleme, dieses mal Meindl Perfekts

    Guten Abend!
    Nach der Misere mit den Lundhags auf dem Kungsleden letztes Jahr wollte ich mir "klassische" Wanderstiefel zulegen und nach etwas Recherche sind es die Perfekts geworden. Ich hatte verschiedene Größen zum anprobieren hier, nach mehreren Tagen des Probetragens in der Wohnung ist es ein Paar in Größe 45, etwa 1 Größe über meiner üblichen Schuhgröße geworden. Im Verlauf hatte ich das Problem mit dem Innenfutter des rechten Stiefels, das Falten geworfen hat. Dies wurde von Meindl über den Versandhändler erfreulicherweise (fast) anstandslos ersetzt, hat aber knapp 10 Wochen (!) gedauert. Danach standen die Stiefel ehrlich gesagt erstmal etwas rum, weil ich irgendwie keinen Bock mehr auf Blasen an den Hacken und Sehnenscheidenentzündungen am Rist hatte.

    Nun rückt aber mein Urlaub im Sarek langsam näher also wieder an die Stiefel gewöhnen bzw. weiter einlaufen.
    Was soll ich sagen, ich bin langsam etwas entmutigt. Um mal alle Probleme zusammenzufassen:

    Der rechte Stiefel ist mir am Vorfuß zu schmal, der kleine Zeh wird etwas eingedrückt. Etwas, was während der Anprobe kein Problem war und erst in "Freier Wildbahn" auffiel. Sehr lockeres Schnüren hilft bedingt, verstärkt dann aber nur den Fersenschlupf. Eine etwas dickere Einlegesohle funktioniert besser, weil der Zeh nicht mehr direkt an der Naht zwischen Leder und Sohle anliegt, sondern sich etwas höher befindet, wo sich das Leder etwas nach außen wölbt. Hier bin ich noch optimistisch, dass mir ein Schuhster die Zehenbox etwas weiten kann.

    Gleichzeitig sind mir beide Stiefel an den Hacken zu locker, beim Bergaufgehen/auf die Zehen stellen rutsche ich in beiden Stiefeln diskret mit der Hacke nach oben und mit dem Ergebnis, dass ich bereits nach kurzer Zeit merke, wie sich eine Blase ankündigt, wenn ich weiterlaufe. Aktuell trage ich Woolpower Liner und entweder eine Falke TK1 oder eine 400er Woolpower. Mehr/dickere Socken gehen nicht, weil dann der kleine Zeh noch weiter eingeengt wird. SEHR festes Schnüren hilft minimal, jedoch bekomme ich trotz Tricks wie spezielle Schnürungen nicht genug Druck über die Tiefzughaken aufgebaut, um die Hacke sicher zu fixieren. Gleichzeitig frage ich mich, wie man überhaupt eine gute Fixierung der Ferse erreichen will, wenn der Schaft des Stiefels nahezu gerade und ohne relevante Konturierung der Ferse daherkommt.

    Den Schaft bekomme ich nicht enger geschnürt, da sich die obersten Haken bereits fast berühren und ich habe definitiv eine Streichholzbeine. Generell habe ich das Gefühl, dass der Perfekt sehr viel Zug auf den Senkeln brauch, um überhaupt einigermaßen "schlackerfrei" zu sitzen, um dann aber extrem schnell viel zu eng zu sein. Mir fehlt da irgendwie die Toleranzzone, wie ich sie von normalen Schuhen kenne. (Kein Vergleich, weiß ich selber, aber damit klar ist, was ich damit meine)

    Unter dem Verdacht, dass die Stiefel immer noch zu steif sind, habe ich sie (eher aus Frust) odentlich mit einem Gummihammer bearbeitet und per Hand durchgewalkt. Das Leder ist jetzt etwas weicher, aber weiterhin sehr wenig anschmiegsam. Das erhoffte "perfekte Anpassen des Stiefels an den Fuß", was ich mir von zwiegenähten Vollederstiefeln erhofft habe, sehe ich aktuell einfach noch nicht. Insbesondere die Ferse ist unverändert ein Problem und für den Sarek ein Dealbreaker.

    Deshalb mal ein paar Fragen in die Runde:
    Wieviel Fersenschlupf ist beim Perfekt (bzw anderen Stiefeln dieser Machart) normal? Ist der wenig kontuierte Schaft des Stiefels vielleicht sogar ein Hinweis dafür, dass ein gewisser Fersenschlupf gewollt ist? Brauche ich einfach spezielle Socken?!

    Muss ich die Stiefel vielleicht noch weiter durchwalken/weichklöppeln um sie formbar zu machen? Vielleicht mal ordentlich wässern und dann trockenlaufen?

    Ich bin ganz kurz davor auch dieses Experiment aufzugeben. Ich wollte Stiefel haben, die man reparieren und neu besohlen lassen kann und die mich über viele viele Jahre begleiten. Ich wollte explizit kein GoreTex und kein Plastik. Aber nach den sehr vielen hunderten Euros, die ich für die Lundhags vergeudet habe, habe ich jetzt nochmal einen gigantischen Batzen für die Perfekts geblecht und letztendlich immer noch keine Stiefel für den Sarek! Langsam komme ich an den Punkt einfach zum Globi zu fahren und mir irgendwelche modernen Plastiktreter zu kaufen, im vollen Bewusstsein, dass sie in die Tonne wandern, sobald die Membran fratze ist oder sie sich sonstwie auflösen.

    Sorry für den Ausbruch, aber langsam reicht es mir...

  • carsten140771
    Dauerbesucher
    • 18.07.2020
    • 927
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Leder weicher macht auf jeden Fall Fett. Eine gute Schuhcreme ohne Silikon und Lösungsmittel z B von Burgol.

    Oder Schafwollfett von Hodt, Fluid Film A.

    https://www.fluidfilm.de/fluid-film-as-r/

    Wie Ballistol ein Universalmittel. Nicht zu viel.
    Und Einlaufen.

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    • Rollo
      Erfahren
      • 05.01.2010
      • 451
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Also das klingt schon alles sehr speziell. Sowohl Lundhags als auch der Meindl Perfekt sind gute und bewährte Schuhe. Das sie nicht jedem passen können, liegt in der Natur der Sache als Konfektionsware.
      Aber Schuhe größer kaufen, immernoch anstossen, trotzdem Fersenschlupf und sich nicht eng genug schnüren lassen klingt nach einer sehr besonderen Fussform.

      Da das mit Deinen Passproblemen echt alles sehr seltsam und für mich kaum nachvollziehbar klingt, geh in ein Schuh(-fach)geschäft und lass Dich beraten und probiere verschiedene Modelle an.
      Oder lass Dir gleich welche bei einem der einschlägig bekannten Herstellern auf Mass machen. Kostet halt einmalig ein bisschen mehr, aber besser als blind rumprobieren und dann viel mimimi schreiben.
      Zuletzt geändert von Rollo; 12.06.2024, 07:22.
      Cheers
      Rollo
      ***********************************
      Oh, es regnet, da bleib ich heute im Büro!

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      • ronaldo
        Freak
        Moderator
        Liebt das Forum
        • 24.01.2011
        • 12915
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        "An den Hacken zu locker, beim Bergaufgehen/auf die Zehen stellen rutsche ich in beiden Stiefeln diskret mit der Hacke nach oben..."
        Das klingt für mich nach: Schuh zu groß.
        Du hast jetzt nirgends das Thema "Einlegesohlen" erwähnt, das ist aber nach meiner Erfahrung entscheidend. Bei meinen letzten Paaren habe ich jeweils lang rumprobiert, bis sich die Füße in den Schuhen wohlgefühlt haben, und zwar mit selbstgeschnippelten Einlegsohlen aus Schaffellresten verschiedener Stärken. (Doch, das ist auch im Sommer angenehm zu tragen.) Mittig unter dem Rist habe ich die Sohlen einen Tacken höhergelegt, das hält/drückt den Fersenbereich etwas strammer nach hinten. Dazu sensible Schnürung - passt, Blasen ade.
        In deinem Fall würde ich raten: Geh zu einem guten Orthopäden, schildere das Problem, lass die Füße vermessen und probier aus, was als Lösung vorgeschlagen wird. Klar, das kostet erst mal, aber ehrlich, gut sitzende Schuhe sind absolut das wichtigste bei Touren.

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        • transient73
          Fuchs
          • 04.10.2017
          • 1168
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          • Meine Reisen

          #5
          Ich habe ebenfalls eine schmale Ferse und entsprechend Probleme mit Fersenschlupf.
          2 Dinge haben mir dabei geholfen:
          - eine Knöchelstütze, die in diesem Fall nicht stützen soll, sondern nur im Fersen-/Knöchelbereich auffüttern
          - vom Schuhmacher Einlagen fertigen lassen, die an der Ferse höher! sind.

          Ich hatte zunächst eine abgesenkte Ferse erwartet, um nach hinten zu rutschen, aber der Schuhmacher hatte erklärt, dass die erhöhte Ferse bewirkt, dass damit der Spann weiter oben vom Schaft gestützt wird - und er hatte Recht. Damit sitzt der Schuh deutlich fester.

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          • Bergahorn
            Erfahren
            • 13.04.2019
            • 462
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
            Geh zu einem guten Orthopäden, ...
            OT: Gibt es echt gute Orthopäden? Wo? Mir ist leider noch keiner begegnet.

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            • SOIA
              Erfahren
              • 17.12.2006
              • 108

              • Meine Reisen

              #7
              Ich glaube dass so schwere Stiefel wie der Perfekt für Blasen anfallige Füße nicht taugen (hab selbst das Problem dass ich sehr schnell Blasen bekomme) und nur wenn unbedingt nötig eingesetzt werden sollten.
              Bei mir hat der Umstieg auf Kompressionssocken mit sehr enger Passform geholfen blasenfrei mit Stiefeln in die Berge zu gehen.
              Ich verwende Kompressionssocken von CEP.

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              • qwertzui
                Alter Hase
                • 17.07.2013
                • 3130
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Gegen Fersenschlupf könnte eine spezielle Schnürtechnik helfen, die uns der Fachverkäufer beim Globetrotter neulich gezeigt hat. Dabei geht man am Schaft erst ganz nach oben von dort bis zur Enhängschlaufe, das Festziehen ist dann auf der Höhe, an der der Richtungswechsel von waagrecht zu senkrecht erfolgt. Die Zehen und die Wade kann man dann lockerer schnüren und man kann trotzdem Halt für die Ferse herstellen.

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                • Waldhexe
                  Alter Hase
                  • 16.11.2009
                  • 3297
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ich habe den Perfekt für Touren im Hochgebirge und wirklich felsige Gegenden (die ich nicht mehr machen kann), für den Sarek wäre er mir zu hart und zu schwer. Nach Deiner Beschreibung würde ich sagen, der Stiefel passt nicht.
                  Ich denke, ein Stiefel fürs Leben ist eine Utopie, da die Füße sich verändern. Mir hat der Perfekt lange gepasst, plötzlich gab’s Blasen am kleinen Zeh. Zum „Einlaufen“ oder sonstwie rumdocktern ist der Stiefel zu hart.

                  Ich würde auch sagen, geh in ein gutes Fachgeschäft wenn es nicht voll ist (meins ist LARCA), lass Deine Füße anschauen und probiere lange und gründlich, mit eigenen, guten Socken (meine: Falke TK 2), geh abends hin und alles, was beim ersten reinschlüpfen sich nicht richtig gut anfühlt gleich wieder ausziehen. Was sich richtig gut anfühlt lange tragen (wenn möglich über 30 Minuten) und im Laden die anderen Abteilungen damit erkunden. An der Treppe mit dem Vorderfuß auf die Stufe stehen und mehrmals mit der Ferse hoch und runter wippen. Reibt hinten was? Wenn es so eine Probierstrecke hat, am Steilstück auf der Stelle laufen. Rutscht Du nach vorne, drückt was an den Zehen?
                  Mit dieser Methode kaufe ich für mich und meine Töchter seit Jahrzehnten blasenfreie Stiefel, die eben ein paar Jahre halten, dann „durch“ sind und für Spaziergänge, Gartenarbeit o.ä. aufgebraucht werden.

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                  • qwertzui
                    Alter Hase
                    • 17.07.2013
                    • 3130
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Waldhexe
                    völlig richtig, so machen wir das auch, aber nachdem der TO die teuren Stiefel schon hat, kann er ja versuchen, ob er irgendwie damit klar kommt.

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                    • Breitfuessling

                      Dauerbesucher
                      • 06.04.2023
                      • 827
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zeig her deine Füße, zeig her deine Schuh…

                      Da muss glaube ich wirklich jemand drauf schauen, der nicht nur Standard nachplappert.
                      Ich würde mich jetzt zu einem der empfohlenen Läden oder Schuhmacher aufmachen oder such dir irgendwo in einer Altstadt eine wirklich eingesessene Schuhmacherwerkstatt. Die Hinweise mit der Höhe der Einlegesohle und der Ausfütterung des Fersenbereichs scheinen mir plausibel.

                      OT: Anekdotisch möchte ich noch anfügen:
                      1. Reinpinkeln *duck und weg*
                      2. Ich hatte ähnliches Problem mit den Einheitsspringerstiefeln der BW in den 80ern. Nach dreimonatigem Tragen von 6-16 Uhr und 200 km Marsch bekam ich keine Blasen mehr, aber bis dahin war es eine schmerzhafte Zeit.
                      Hilft auch nicht, ich weiß.
                      Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

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                      • Metalhead
                        Erfahren
                        • 07.03.2010
                        • 132
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Rollo: Danke, dass du nochmal darauf aufmerksam gemacht hast, dass Lundhags und Meindl normalerweise gute Schuhe bauen, hatte ich komplett vergessen. Damit sind meine Probleme natürlich Geschichte! Freut mich sehr für dich, dass du die Probleme nicht nachvollziehen kannst, denn sonst hättest du die selber, das wünsche ich niemandem. Wie soll man bitte Schuhe im Fachgeschäft anprobieren, wenn die bei keinem Händler im Umkreis von 200km zu haben sind? Ich glaube ich habe nicht schlecht gehandelt, als ich mich für den Perfekt entschieden habe, den ich ja auch nicht blind, sondern nach viel telefonischer Beratung und mehreren Tagen Probetragen in der Wohnung gekauft habe. Noch hinzufügen möchte ich, dass die Passform eines zwiegenähten Vollederstiefels im Fabrikneuen Zustand ohnehin äußerst schwer zu beurteilen ist. Überall liest man, dass die sich nach der Einlaufphase perfekt an den Fuß des Trägers anpassen, aber am Anfang eben mal drücken können. Wie also soll irgendjemand antiziperen können, wie sich ein solcher Stiefel nach X Zeit verhält? Danke für deinen konstruktiven Beitrag, ich höre dann mal auf mit "mimimi" und gehe mir mal maßangefertigte Bergstiefel bei einem dahingehend erfahrenen Schuhster in Bayern kaufen.

                        ronaldo: Einlegesohlen habe ich tatsächlich schon verschiedene ausprobiert, wie ich eingangs geschrieben habe. Damit habe ich das Problem am kleinen Zeh auch etwas entschärfen können, die Ferse blieb aber ein Problem.

                        transient73: Danke für den Tipp mit der Knöchelstütze! Das werde ich am Wochenende mal beim Sanitätshaus in Erfahrung bringen!

                        qwertzui: Leider haben verschiedene Schnürtechniken keinen relevanten Erfolg gehabt. Bei meinen alten Ortlern konnte ich damit gut was erreichen, bei den Perfekts leider nicht.

                        Waldhexe: Ich befürchte, dass es auf genau dieses Prozedere hinauslaufen wird. Ich wollte das eigentlich vermeiden, aber nach den jüngsten Erfahrungen werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen.

                        Breitfuessling: Ich habe tatsächlich schon darüber nachgedacht, die Stiefel mal komplett zu wässern (nicht mit Pipi ;) ) und sie dann trocken zu laufen. Viel verlieren kann ich in dem Sinne eh nicht mehr...

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                        • Rollo
                          Erfahren
                          • 05.01.2010
                          • 451
                          • Privat

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                          #13
                          Metalhead Gern geschehen. Sind ja Deine Füsse, die Du kaputt machst und Dein Geld das Du verbrennst.
                          Zuletzt geändert von Rollo; 13.06.2024, 08:52.
                          Cheers
                          Rollo
                          ***********************************
                          Oh, es regnet, da bleib ich heute im Büro!

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                          • qwertzui
                            Alter Hase
                            • 17.07.2013
                            • 3130
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                            #14
                            Metalhead Leider haben verschiedene Schnürtechniken keinen relevanten Erfolg gehabt. Bei meinen alten Ortlern konnte ich damit gut was erreichen, bei den Perfekts leider nicht.

                            Schade, ich habe die Schuhe gerade angeschaut, die haben den Mittelhaken für diese Schnürtechnik auch gar nicht. Bevor Du Sie komplett zerstörst, kannst Du sie vielleicht doch noch verkaufen. ​​​​Außer einigen Hammerschlägen sollten sie ja noch nicht viel durchgemacht haben.

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1984
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                              #15
                              Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                              Ich habe den Perfekt für Touren im Hochgebirge und wirklich felsige Gegenden (die ich nicht mehr machen kann), für den Sarek wäre er mir zu hart und zu schwer. Nach Deiner Beschreibung würde ich sagen, der Stiefel passt nicht.
                              Ich denke, ein Stiefel fürs Leben ist eine Utopie, da die Füße sich verändern. Mir hat der Perfekt lange gepasst, plötzlich gab’s Blasen am kleinen Zeh. Zum „Einlaufen“ oder sonstwie rumdocktern ist der Stiefel zu hart.

                              Ich würde auch sagen, geh in ein gutes Fachgeschäft wenn es nicht voll ist (meins ist LARCA), lass Deine Füße anschauen und probiere lange und gründlich, mit eigenen, guten Socken (meine: Falke TK 2), geh abends hin und alles, was beim ersten reinschlüpfen sich nicht richtig gut anfühlt gleich wieder ausziehen. Was sich richtig gut anfühlt lange tragen (wenn möglich über 30 Minuten) und im Laden die anderen Abteilungen damit erkunden. An der Treppe mit dem Vorderfuß auf die Stufe stehen und mehrmals mit der Ferse hoch und runter wippen. Reibt hinten was? Wenn es so eine Probierstrecke hat, am Steilstück auf der Stelle laufen. Rutscht Du nach vorne, drückt was an den Zehen?
                              Mit dieser Methode kaufe ich für mich und meine Töchter seit Jahrzehnten blasenfreie Stiefel, die eben ein paar Jahre halten, dann „durch“ sind und für Spaziergänge, Gartenarbeit o.ä. aufgebraucht werden.
                              So ähnlich würde ich das jetzt auch betrachten, nachdem ich ziemlich viel Geld für Stiefel verschiedener Hersteller ausgegeben, einige Paare im Alltag verbraucht habe, zudem aber feststellen musste, das nicht alle Bauformen, die früher gepasst haben, heute noch passen. Ich würde selbst ebenfalls membranfreie Modelle nach wie vor bevorzugen und glaube auch, dass sich manches einlaufen lässt – aber eben nicht alles. Und wenn es bei mir nicht funktioniert hat, dann meistens deshalb, weil die typische Bauform eines Herstellers zu meinem Fuß nicht passt. Beispiel: Haix-Stiefel haben im Bereich der Achillessehne eine ›Polsterung‹, die entgegen der Erwartung die Achillessehne so einengt, dass bei mir nach wenigen Kilometern eine Reizung eintritt. Bei den Lowa-Stiefeln, die sich bei mir meistens bewähren, sieht der Fersenbereich gerade besonders simpel aus, d.h. wenn man von oben in den Schuh hineinschaut, ist der Querschnitt des Schafts einfach rund und der Schaft eine relativ gerade Röhre, um es mal so zu sagen. Das ist bei mir neuerdings ein Kriterium für die Abschätzung, ob ein Stiefel zu meinem Fuß passen wird, aber dieses Kriterium ist nur durch viel Vergleichserfahrung entstanden.

                              Deshalb ist die vorgeschlagene Methode, im Schuhladen diverse Modelle ausführlich probezutragen, prinzipiell richtig. Ich selber habe es freilich so gemacht, dass ich diverse Modelle teils in gutem Gebrauchtzustand gekauft und dann im Alltag durchprobiert habe, empfehle das aber natürlich nicht zur Nachahmung. Am Ende kam eben heraus, dass ich im Großen und Ganzen Lowa-Füße habe. Das ist kein besonders begeisterndes Resultat, denn bei Lowa gibt es nun auch keine breite Auswahl von membranfreien Stiefeln mehr. Ich wandere also jetzt vorzugsweise mit einem Modell, bei dem ich von der Dauerhaftigkeit der Membran und vom sonstigen Material nicht besonders überzeugt bin, das aber auf mittleren Strecken für mich jedenfalls ›saubequem‹ ist. Wenn es verbraucht ist, wird es wahrscheinlich nicht mehr lieferbar sein; insofern sehe ich mich öfters in einer Art Beschaffungskleinkrieg mit ›dem Markt‹ und auch mit dem von mir orthopädisch bevorzugten Hersteller.
                              Die Festlegung auf pures Leder und ewige Haltbarkeit würde vermutlich nur dann funktionieren, wenn der Markt in dieser Hinsicht breit wäre, so dass man auf jeden Fall das zum Fuß passende Modell herausfinden könnte.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                Anfänger im Forum
                                • 27.03.2023
                                • 12
                                • Privat

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                                #16
                                Hallo Metalhead, nachdem was du hier so schreibst könnten dir die Meinst Bernina 2 gut passen. Die sind auch aus Volleder, also auch mit Lederinnenfutter das man im Fersenbereich erneuern kann wenn durch und neu besohlbar. Trage meine 2 paar schon weit über 10 Jahre und habe die schon mehrfach neu besohlen lassen.
                                (Ich laufe SEHR viel).
                                Diese Schuhe haben eine breite Zehenbox, da kann nicht drücken und an der Ferse sitzen die ebenfalls super ohne Schlupf.
                                Ich denke das Geheimnis der guten Passform ist der MFS Schaum der zischen dem Innenfutter und dem Äußerem Leder ist. Das passt sich wirklich perfekt an den Fuß an. es ist ein Memory Schaum.

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