Guten Abend!
Nach der Misere mit den Lundhags auf dem Kungsleden letztes Jahr wollte ich mir "klassische" Wanderstiefel zulegen und nach etwas Recherche sind es die Perfekts geworden. Ich hatte verschiedene Größen zum anprobieren hier, nach mehreren Tagen des Probetragens in der Wohnung ist es ein Paar in Größe 45, etwa 1 Größe über meiner üblichen Schuhgröße geworden. Im Verlauf hatte ich das Problem mit dem Innenfutter des rechten Stiefels, das Falten geworfen hat. Dies wurde von Meindl über den Versandhändler erfreulicherweise (fast) anstandslos ersetzt, hat aber knapp 10 Wochen (!) gedauert. Danach standen die Stiefel ehrlich gesagt erstmal etwas rum, weil ich irgendwie keinen Bock mehr auf Blasen an den Hacken und Sehnenscheidenentzündungen am Rist hatte.
Nun rückt aber mein Urlaub im Sarek langsam näher also wieder an die Stiefel gewöhnen bzw. weiter einlaufen.
Was soll ich sagen, ich bin langsam etwas entmutigt. Um mal alle Probleme zusammenzufassen:
Der rechte Stiefel ist mir am Vorfuß zu schmal, der kleine Zeh wird etwas eingedrückt. Etwas, was während der Anprobe kein Problem war und erst in "Freier Wildbahn" auffiel. Sehr lockeres Schnüren hilft bedingt, verstärkt dann aber nur den Fersenschlupf. Eine etwas dickere Einlegesohle funktioniert besser, weil der Zeh nicht mehr direkt an der Naht zwischen Leder und Sohle anliegt, sondern sich etwas höher befindet, wo sich das Leder etwas nach außen wölbt. Hier bin ich noch optimistisch, dass mir ein Schuhster die Zehenbox etwas weiten kann.
Gleichzeitig sind mir beide Stiefel an den Hacken zu locker, beim Bergaufgehen/auf die Zehen stellen rutsche ich in beiden Stiefeln diskret mit der Hacke nach oben und mit dem Ergebnis, dass ich bereits nach kurzer Zeit merke, wie sich eine Blase ankündigt, wenn ich weiterlaufe. Aktuell trage ich Woolpower Liner und entweder eine Falke TK1 oder eine 400er Woolpower. Mehr/dickere Socken gehen nicht, weil dann der kleine Zeh noch weiter eingeengt wird. SEHR festes Schnüren hilft minimal, jedoch bekomme ich trotz Tricks wie spezielle Schnürungen nicht genug Druck über die Tiefzughaken aufgebaut, um die Hacke sicher zu fixieren. Gleichzeitig frage ich mich, wie man überhaupt eine gute Fixierung der Ferse erreichen will, wenn der Schaft des Stiefels nahezu gerade und ohne relevante Konturierung der Ferse daherkommt.
Den Schaft bekomme ich nicht enger geschnürt, da sich die obersten Haken bereits fast berühren und ich habe definitiv eine Streichholzbeine. Generell habe ich das Gefühl, dass der Perfekt sehr viel Zug auf den Senkeln brauch, um überhaupt einigermaßen "schlackerfrei" zu sitzen, um dann aber extrem schnell viel zu eng zu sein. Mir fehlt da irgendwie die Toleranzzone, wie ich sie von normalen Schuhen kenne. (Kein Vergleich, weiß ich selber, aber damit klar ist, was ich damit meine)
Unter dem Verdacht, dass die Stiefel immer noch zu steif sind, habe ich sie (eher aus Frust) odentlich mit einem Gummihammer bearbeitet und per Hand durchgewalkt. Das Leder ist jetzt etwas weicher, aber weiterhin sehr wenig anschmiegsam. Das erhoffte "perfekte Anpassen des Stiefels an den Fuß", was ich mir von zwiegenähten Vollederstiefeln erhofft habe, sehe ich aktuell einfach noch nicht. Insbesondere die Ferse ist unverändert ein Problem und für den Sarek ein Dealbreaker.
Deshalb mal ein paar Fragen in die Runde:
Wieviel Fersenschlupf ist beim Perfekt (bzw anderen Stiefeln dieser Machart) normal? Ist der wenig kontuierte Schaft des Stiefels vielleicht sogar ein Hinweis dafür, dass ein gewisser Fersenschlupf gewollt ist? Brauche ich einfach spezielle Socken?!
Muss ich die Stiefel vielleicht noch weiter durchwalken/weichklöppeln um sie formbar zu machen? Vielleicht mal ordentlich wässern und dann trockenlaufen?
Ich bin ganz kurz davor auch dieses Experiment aufzugeben. Ich wollte Stiefel haben, die man reparieren und neu besohlen lassen kann und die mich über viele viele Jahre begleiten. Ich wollte explizit kein GoreTex und kein Plastik. Aber nach den sehr vielen hunderten Euros, die ich für die Lundhags vergeudet habe, habe ich jetzt nochmal einen gigantischen Batzen für die Perfekts geblecht und letztendlich immer noch keine Stiefel für den Sarek! Langsam komme ich an den Punkt einfach zum Globi zu fahren und mir irgendwelche modernen Plastiktreter zu kaufen, im vollen Bewusstsein, dass sie in die Tonne wandern, sobald die Membran fratze ist oder sie sich sonstwie auflösen.
Sorry für den Ausbruch, aber langsam reicht es mir...
Nach der Misere mit den Lundhags auf dem Kungsleden letztes Jahr wollte ich mir "klassische" Wanderstiefel zulegen und nach etwas Recherche sind es die Perfekts geworden. Ich hatte verschiedene Größen zum anprobieren hier, nach mehreren Tagen des Probetragens in der Wohnung ist es ein Paar in Größe 45, etwa 1 Größe über meiner üblichen Schuhgröße geworden. Im Verlauf hatte ich das Problem mit dem Innenfutter des rechten Stiefels, das Falten geworfen hat. Dies wurde von Meindl über den Versandhändler erfreulicherweise (fast) anstandslos ersetzt, hat aber knapp 10 Wochen (!) gedauert. Danach standen die Stiefel ehrlich gesagt erstmal etwas rum, weil ich irgendwie keinen Bock mehr auf Blasen an den Hacken und Sehnenscheidenentzündungen am Rist hatte.
Nun rückt aber mein Urlaub im Sarek langsam näher also wieder an die Stiefel gewöhnen bzw. weiter einlaufen.
Was soll ich sagen, ich bin langsam etwas entmutigt. Um mal alle Probleme zusammenzufassen:
Der rechte Stiefel ist mir am Vorfuß zu schmal, der kleine Zeh wird etwas eingedrückt. Etwas, was während der Anprobe kein Problem war und erst in "Freier Wildbahn" auffiel. Sehr lockeres Schnüren hilft bedingt, verstärkt dann aber nur den Fersenschlupf. Eine etwas dickere Einlegesohle funktioniert besser, weil der Zeh nicht mehr direkt an der Naht zwischen Leder und Sohle anliegt, sondern sich etwas höher befindet, wo sich das Leder etwas nach außen wölbt. Hier bin ich noch optimistisch, dass mir ein Schuhster die Zehenbox etwas weiten kann.
Gleichzeitig sind mir beide Stiefel an den Hacken zu locker, beim Bergaufgehen/auf die Zehen stellen rutsche ich in beiden Stiefeln diskret mit der Hacke nach oben und mit dem Ergebnis, dass ich bereits nach kurzer Zeit merke, wie sich eine Blase ankündigt, wenn ich weiterlaufe. Aktuell trage ich Woolpower Liner und entweder eine Falke TK1 oder eine 400er Woolpower. Mehr/dickere Socken gehen nicht, weil dann der kleine Zeh noch weiter eingeengt wird. SEHR festes Schnüren hilft minimal, jedoch bekomme ich trotz Tricks wie spezielle Schnürungen nicht genug Druck über die Tiefzughaken aufgebaut, um die Hacke sicher zu fixieren. Gleichzeitig frage ich mich, wie man überhaupt eine gute Fixierung der Ferse erreichen will, wenn der Schaft des Stiefels nahezu gerade und ohne relevante Konturierung der Ferse daherkommt.
Den Schaft bekomme ich nicht enger geschnürt, da sich die obersten Haken bereits fast berühren und ich habe definitiv eine Streichholzbeine. Generell habe ich das Gefühl, dass der Perfekt sehr viel Zug auf den Senkeln brauch, um überhaupt einigermaßen "schlackerfrei" zu sitzen, um dann aber extrem schnell viel zu eng zu sein. Mir fehlt da irgendwie die Toleranzzone, wie ich sie von normalen Schuhen kenne. (Kein Vergleich, weiß ich selber, aber damit klar ist, was ich damit meine)
Unter dem Verdacht, dass die Stiefel immer noch zu steif sind, habe ich sie (eher aus Frust) odentlich mit einem Gummihammer bearbeitet und per Hand durchgewalkt. Das Leder ist jetzt etwas weicher, aber weiterhin sehr wenig anschmiegsam. Das erhoffte "perfekte Anpassen des Stiefels an den Fuß", was ich mir von zwiegenähten Vollederstiefeln erhofft habe, sehe ich aktuell einfach noch nicht. Insbesondere die Ferse ist unverändert ein Problem und für den Sarek ein Dealbreaker.
Deshalb mal ein paar Fragen in die Runde:
Wieviel Fersenschlupf ist beim Perfekt (bzw anderen Stiefeln dieser Machart) normal? Ist der wenig kontuierte Schaft des Stiefels vielleicht sogar ein Hinweis dafür, dass ein gewisser Fersenschlupf gewollt ist? Brauche ich einfach spezielle Socken?!
Muss ich die Stiefel vielleicht noch weiter durchwalken/weichklöppeln um sie formbar zu machen? Vielleicht mal ordentlich wässern und dann trockenlaufen?
Ich bin ganz kurz davor auch dieses Experiment aufzugeben. Ich wollte Stiefel haben, die man reparieren und neu besohlen lassen kann und die mich über viele viele Jahre begleiten. Ich wollte explizit kein GoreTex und kein Plastik. Aber nach den sehr vielen hunderten Euros, die ich für die Lundhags vergeudet habe, habe ich jetzt nochmal einen gigantischen Batzen für die Perfekts geblecht und letztendlich immer noch keine Stiefel für den Sarek! Langsam komme ich an den Punkt einfach zum Globi zu fahren und mir irgendwelche modernen Plastiktreter zu kaufen, im vollen Bewusstsein, dass sie in die Tonne wandern, sobald die Membran fratze ist oder sie sich sonstwie auflösen.
Sorry für den Ausbruch, aber langsam reicht es mir...

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