Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

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    • 02.09.2008
    • 19459
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

    Ich sehe allerdings auch eine Verzerrung der Entwicklung.
    Na dann frag mal die Bergwacht in manchen von Touristen überlaufenen Gebieten der Alpen.
    Da sind noch genügend Experten ohne eine Mindestausrüstung unterwegs und müssen regelmäßig gerettet werden.

    So mancher Einsatz wäre mit ein paar ordentlichen Schuhen und Jacke nur halb so wild.
    Kondition ist ein anderes Thema.
    "adventure is a sign of incompetence"

    Vilhjalmur Stefansson

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    • califax
      Anfänger im Forum
      • 24.09.2012
      • 22
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

      Zitat von charley1968 Beitrag anzeigen
      Ja, ich denke das der Outdoorfetischismus (leichter,'besser',tuffer) schon ein ziemlich neuzeitiges Phänomen ist. Ansonsten gäbe es wohl auch nicht die Auswahl an Marken, Jahresmodellen und Preisen nicht.
      Die meisten Käufer von Outdoormarken steigen danach in ihren SUV mit superteurem Lack auf den Stoßstangen und stellen sich in den Stau zwischen Büro und Fernsehsessel. Outdoorabenteuer ist für die, wenn sie mal am Stadtrand 3Km bergauf laufen, statt direkt mit dem Auto in den Biergarten zu fahren. Und natürlich jeden Winter beim Komasaufen auf der Skihütte cool aussehen. Das ist wichtig.
      Es geht um Image, nicht um Ausrüstung.

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      • califax
        Anfänger im Forum
        • 24.09.2012
        • 22
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

        Zitat von Vindalf Beitrag anzeigen
        Ich sehe allerdings auch eine Verzerrung der Entwicklung.
        Ausrüstung/Technik wird heute leider nur zu oft mit Fähigkeiten/Erfahrung gleichgesetzt, was nicht selten gefährlich endet.
        Man kauft Ausrüstung, um Erfahrung vorzutäuschen. Leute, die tatsächlich Ahnung haben, machen es umgekehrt: Sie besorgen sich Sachen, die zu ihrem Können passen.
        Und: Schnelle Innovation ist unbrauchbar.
        Man braucht Zeit, um Können zu erwerben. DESHALB sind die echten Experten in allen Branchen so verdammt konservativ und benutzen manchmal lieber völlig veraltetes Zeug als neue feine Sachen.
        Man muß das alles lernen. Man muß es über Generationen von Ausbildern und Schülern ausbauen. Man kann das nicht kaufen.
        Wer ohne schöne Abspannösen sein superleichtes Tarp nicht aufgespannt kriegt, ist aufgeschmissen, wenn er mal eine stinknormale Decke benutzen muss. Fürs Militär ist das ein Thema. Für Survivalleute und echte Entdecker auch.
        Wer schlappmacht, weil er mal 20Km mehr als 15Kg am Körper tragen muß, ist kein Wanderer sondern ein Witz.
        30Kg sind leichtes Gepäck.
        Volle Ladung sind 60 bis 90Kg.
        Damit sind die Leute früher von Nürnberg nach München gewandert und haben am Straßenrand gepennt. Das waren keine Outdoorfanatiker, das waren die kleinen zierlichen Bauersfrauen. Und die sind mit diesem Leben auch gerne mal 90 geworden.
        Wer das nicht hinkriegt, kauft sich eben tolle bunte Sachen und meint dann, er wäre irgendwie in der Riege derer, die mal mit bis zu 120Kg auf'm Rücken und bis zu 30Kg Pelz+Leder+Wolle+Eis auf dem Körper durch den Schnee marschiert sind.

        Ein Riesenspaß, wenn man mal nur die Leute in den Outdoorshops anschaut, und sich ein bißchen informiert, wie das Original aussieht.

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        • califax
          Anfänger im Forum
          • 24.09.2012
          • 22
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

          Zitat von Wido Beitrag anzeigen
          Dazu passend habe ich kürzlich einen S.....l-Artikel gelesen, in dem es darum geht, dass der Tourismus auf dem Mount Everest inzwischen bizarre Formen angenommen hat. Regelmäßig sterben da untrainierte "Bergsteiger" ( wohl eher Bergtouristen ... ), die -offenbar dem Zeitgeist folgend- den Everest für ein für jeden erreichbares Ziel halten.
          Vor allem liegt das daran, daß es eine Industrie gibt, die diese Leute soweit wie es nur geht dorthin karrt.
          Müssten die alle soweit wie möglich laufen und vor allem ihr Gepäck die ganze Route selber schleppen, wären die alle nicht dort. Auch die besser Ausgerüsteten nicht. Infrastruktur zieht Touristen. Ist halt so.

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          • Ditschi
            Freak

            Liebt das Forum
            • 20.07.2009
            • 13293
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

            Wer schlappmacht, weil er mal 20Km mehr als 15Kg am Körper tragen muß, ist kein Wanderer sondern ein Witz.
            30Kg sind leichtes Gepäck.
            Volle Ladung sind 60 bis 90Kg.
            Mann , Mann, da sind aber die Pferde mit Dir durchgegangen. Oder die zierlichen Bauersfrauen mit den 120 Kg im Nacken.

            DESHALB sind die echten Experten in allen Branchen so verdammt konservativ und benutzen manchmal lieber völlig veraltetes Zeug als neue feine Sachen.
            Ich bin ein Experte in meiner Branche und benutze völlig veraltetes Zeug, weil mein öffentlicher Diensherr sparen muß.
            Ich hätte gerne die neuen feinen Sachen.

            Gruß Ditschi
            Zuletzt geändert von Ditschi; 20.10.2012, 10:19.

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            • Fritsche
              Alter Hase
              • 14.03.2005
              • 2808
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              #26
              AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

              Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
              Es gab im Frankenreich, des 9.Jhdt., einen Schmied, namens "Ulfberth"
              er lieferte Schwerter in einer herausragenden Qualität,
              welche er mit seinem Namen signierte.
              Folge:
              In dänischen Schmieden wurden qualitativ gerigere Schwerter gefertigt, welche auch mit "Ulfberth" signiert wurden.


              .......
              Wegen des Ötzibeitrags fällt mir noch ein:

              Feingeschliffene Steinbeile der frühen Bronzezeit, mit Randleiste.
              Mit der Randleiste imitierten die Mittel- und Osteuropäischen Völker die teuer eingehandelten Bronzebeile aus dem Mittelmeerraum,
              die Randleiste ist nichts weiter, als eine Imitation der Gußnaht
              OT: Das ist spannend! Ich wusste bisher, dass sowas wie Individualisierung in der Aussenwirkung erst mit der Aufklärung begann, und bis dahin kein guter Architekt, Sänger oder Lyriker seinen Namen unter sein Stück schreiben wollte. Angeblich aus dem Gedanken heraus, seine Leistung nur durch die Leistung seiner "Vorarbeiter", die das alles erfanden und verbesserten, also seine Lehrer zum Beispiel, vollbringen zu können. Weißt du mehr über diese Sache mit dem Ulfberth? Ob das wirklich der Name des Schmiedes war und nicht vielleicht der Name einer Schmiede oder gar sowas regionales wie "Laguiole", hinter dem sich mehrere hundert Menschen verbergen?


              Die Sache mit dem Steinbeilen in der Bronzezeit erinnert mich an die letzten mechanischen Uhren Ende der siebziger: weil die neuen, modernen "guten" Uhren alle Digitalanzeige hatten, kamen mechanische Uhren mit Digitalanzeige auf den Markt. Was den Untergang der deutschen Uhrenindustrie vielleicht nur um ein Jahr verzögern konnte....

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              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4891
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                Wenn ich das so auf meine eigene Situation übertrage, glaube ich, dass Anfänger "das feine Zeug" brauchen, weil es die Ausübung von was auch immer erleichtert. Experten können auch ohne.

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                • Vegareve
                  Freak

                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 19.08.2009
                  • 14503
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                  Zitat von califax Beitrag anzeigen
                  30Kg sind leichtes Gepäck.
                  Volle Ladung sind 60 bis 90Kg.

                  Das waren keine Outdoorfanatiker, das waren die kleinen zierlichen Bauersfrauen.
                  Du hast das "Achtung Witz" Zeichen vergessen. Ich kenne keine Bauernfrau die mehr tragen kann als ihr eigenes Körpergewicht. Wenn Du jetzt die Aborigines oder so meinst, dann erinnere ich daran, dass diese Völker in der Regel keine 50 werden.
                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                  • _Matthias_
                    Fuchs
                    • 20.06.2005
                    • 2170
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                    Zitat von califax Beitrag anzeigen
                    Man kauft Ausrüstung, um Erfahrung vorzutäuschen.
                    Das ist meiner Meinung nach so nicht richtig. Ich denke eher die Ausrüstung soll mangelnde Erfahrung und mangelndes Können ausgleichen. Bei mir zumindest Deswegen hab ich ein gps und leichte Sachen.

                    Zitat von califax Beitrag anzeigen
                    Wer schlappmacht, weil er mal 20Km mehr als 15Kg am Körper tragen muß, ist kein Wanderer sondern ein Witz.
                    30Kg sind leichtes Gepäck.
                    Wir, also zumindest ich, sind schon gespannt auf deine Tourberichte mit richtig Gepäck.


                    Zitat von califax Beitrag anzeigen
                    Volle Ladung sind 60 bis 90Kg.
                    Damit sind die Leute früher von Nürnberg nach München gewandert und haben am Straßenrand gepennt. Das waren keine Outdoorfanatiker, das waren die kleinen zierlichen Bauersfrauen. Und die sind mit diesem Leben auch gerne mal 90 geworden.
                    Wann war "früher"? Früher waren Bauersfrauen eher nicht zierlich, die mussten kräftig anpacken, da wird man nicht zierlich. Und auch wenn die vielleicht ausgesehen haben wie 90, so alt sind "früher" nur sehr sehr wenige geworden (http://www.demogr.mpg.de/de/news_pre...hkeit_3056.htm). Und warum haben die keinen Karren genommen?


                    Zitat von califax Beitrag anzeigen
                    Wer das nicht hinkriegt, kauft sich eben tolle bunte Sachen und meint dann, er wäre irgendwie in der Riege derer, die mal mit bis zu 120Kg auf'm Rücken und bis zu 30Kg Pelz+Leder+Wolle+Eis auf dem Körper durch den Schnee marschiert sind.
                    Du wirst es nicht glauben, aber ich kauf die tollen Sachen, weil ich ja nun mal auf Technik stehe und weil ich raus will. Und da bin ich sehr dankbar dafür, dass ich dafür keine 120kg auf dem Rücken mehr brauche. Und ich will auch in gar keiner Riege sein, outdoor ist für mich weder ein Wettkampf, noch eine Männlichkeitsritual, ich muss weder mir noch sonst jemand damit beweisen was für ein toller Kerl ich bin. Ich mach das aus Spaß und bin bekennendes Weichei.
                    Du kannst ja gerne im Lendenschurz und Steinmesser draußen rumhüpfen und zeigen, dass du keine Ausrüstung brauchst, aber ich verzichte ungern auf die verfügbare Technik und ihre Annehmlichkeiten. Das muss nicht immer das neuste sein und ich muss auch nicht alles haben aber warum sollte ich mir das Leben unnötig schwer machen.

                    OT: Mein Arbeitgeber sagt, ich wäre auch Experte (ist sogar meine offizielle Einstufung ) und gibt mir trotzdem neue feine Sachen, zumindest wenn ich danach frage und das tue ich. Ein Experte, der nicht auf der Höher der Zeit bleibt ist in den allermeisten Branchen nicht sehr lange Experte.

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                    • Randonneur
                      Alter Hase
                      • 27.02.2007
                      • 3373

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                      @Fritsche: "+Ulberht+" (und Abwandlungen "Ulfberh+t") war nicht die einzige Marke in der Zeit. Sie geht vermutlich auf einen Schmied zurueck, aber ist eine Marke, da sie ueber einige Jahrhunderte gebraucht wurde.

                      Persoenliche Leistung war aber in der Antike nicht weniger gefragt als heute. Zum Beispiel wurden die meisten Theaterstuecke in Athen als Beitraege zu einem Wettbewerb geschrieben. Das beste Stueck hat gewonnen. Aischylos etwa hat recht of gewonnen.
                      Zuletzt geändert von Randonneur; 20.10.2012, 13:52. Grund: AlternativeSchreibweise eingefuegt
                      Je suis Charlie

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                      • Randonneur
                        Alter Hase
                        • 27.02.2007
                        • 3373

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                        Uebrigens gab es damals auch schon Faelschungen. Bei einem Schwert ist das moeglicherweise sehr unangenehm wenn sich zum falschen Zeitpunkt herausstellt, dass der Stahl doch nicht so gut ist.
                        Je suis Charlie

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                        • Randonneur
                          Alter Hase
                          • 27.02.2007
                          • 3373

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                          @califax: Es ist nur zu offensichtlich, dass Bauersfrauen die Marschleistungen etwa der roemischen Legionaere und der napoleonischen weit uebertrafen.
                          Je suis Charlie

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                          • elheinzo
                            Erfahren
                            • 15.09.2012
                            • 212
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                            DESHALB sind die echten Experten in allen Branchen so verdammt konservativ und benutzen manchmal lieber völlig veraltetes Zeug als neue feine Sachen.
                            Mhh glaube kaum das Chris Sharma oder Adam Ondra noch mit den uralt Hanfseilen klettern und zwei Kilo abseilachter am Gurt haben. Ich denke durchdachte Ausrüstung ist keinen Falls eine Schande... muss natürlich nicht das oberteuerste sein, aber das kann man doch jeden selber überlassen. Ich lege Wert auf sachen wo ich weiß das ich mich drauf verlassen kann, da geb ich auch gern mal ein paar Euro mehr aus aber es muss immer im Rahmen bleiben.

                            Schlimmer sind die Leute die eine 400 Euro Northface jacke tragen und sich am Bratwurststand bei der Verkäuferin beschweren weil die Wurst 2,50 kostet

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                            • Vindalf
                              Anfänger im Forum
                              • 17.02.2012
                              • 39
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                              Zitat von elheinzo Beitrag anzeigen
                              Schlimmer sind die Leute die eine 400 Euro Northface jacke tragen und sich am Bratwurststand bei der Verkäuferin beschweren weil die Wurst 2,50 kostet
                              Damit triffst schon teilweise den Punkt, den ich "mit Erfahrung durch Ausrüstung ersetzen" meinte.
                              Entsprechendes Outdoorequipment hat auch einen gewissen symbolischen bzw. auch psychologischen Wert. So dürfte die Motivation zum Kauf einer "Klettermusen"-Jacke idR. nicht allein pragmatisch-qualitätstechnisch begründet sein...
                              Und wer eben so eine Jacke trägt, trägt (und will vermutlich meist auch) die Botschaft nach außen tragen, er könnte ein toller Abenteurer oder Kletterer sein...und aus Glauben wird leider zu schnell für manche Menschen auch ein eigener Anspruch.
                              Kein Berg zu tief!

                              Kommentar


                              • elheinzo
                                Erfahren
                                • 15.09.2012
                                • 212
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                Ja sicher trifft das auf manche zu, aber dennoch würd ich das nicht so verallgemeinern bzw einen Menschen nur wegen seiner Jacke beurteilen. Wenn jemand meint unsummen für teure Kleidung auszugeben dann soll er das tun, wenn er dann meint damit ohne Kentnisse den Mt. Everest zu besteigen dann kann er das ebenso tun. Was er davon hat sieht er dann selber. Ich würde das als natürliche Auslese bezeichnen
                                Es gibt eben heutzutage immer mehr Menschen die die Realität etwas aus den augen verloren haben..

                                Das kann man auf andere Sachen genauso beziehen.

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                                • iwoasnix
                                  Erfahren
                                  • 02.06.2011
                                  • 465
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                  Zitat von califax Beitrag anzeigen
                                  Die meisten Käufer von Outdoormarken steigen danach in ihren SUV mit superteurem Lack auf den Stoßstangen und stellen sich in den Stau zwischen Büro und Fernsehsessel. Outdoorabenteuer ist für die, wenn sie mal am Stadtrand 3Km bergauf laufen, statt direkt mit dem Auto in den Biergarten zu fahren. Und natürlich jeden Winter beim Komasaufen auf der Skihütte cool aussehen. Das ist wichtig.
                                  Es geht um Image, nicht um Ausrüstung.
                                  exakt. Achja die teure Vollformat DSLR im Automatikmodus mit Blitz nicht zu vergessen

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                                  • Ditschi
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                                    • 20.07.2009
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                                    #37
                                    AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                    Die meisten Käufer von Outdoormarken steigen danach in ihren SUV mit superteurem Lack auf den Stoßstangen und stellen sich in den Stau zwischen Büro und Fernsehsessel. Outdoorabenteuer ist für die, wenn sie mal am Stadtrand 3Km bergauf laufen, statt direkt mit dem Auto in den Biergarten zu fahren. Und natürlich jeden Winter beim Komasaufen auf der Skihütte cool aussehen. Das ist wichtig.
                                    Es geht um Image, nicht um Ausrüstung.
                                    exakt. Achja die teure Vollformat DSLR im Automatikmodus mit Blitz nicht zu vergessen
                                    Hallo, iwoasnix, ich gehe davon aus, daß Du die komasaufenden Möchtegern-outdoorer meinst, die sich beispielsweise in diesem thread über ihre DSLR`s ausgetauscht haben:

                                    http://www.outdoorseiten.net/forum/s...LR-Schlepperei

                                    Mann, werden hier abgedroschene Klischees bedient !

                                    Califax, erzähle uns mal etwas über Dich und Deine Ausrüstung.
                                    Mich würde beispielsweise interessieren, wie Du ohne Ausrüstung auf 60 -90 Kg Gepäck kommst?

                                    Gruß Ditschi

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                                    • _Matthias_
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                                      • 20.06.2005
                                      • 2170
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                      Zitat von califax Beitrag anzeigen
                                      Die meisten Käufer von Outdoormarken steigen danach in ihren SUV mit superteurem Lack auf den Stoßstangen und stellen sich in den Stau zwischen Büro und Fernsehsessel. Outdoorabenteuer ist für die, wenn sie mal am Stadtrand 3Km bergauf laufen, statt direkt mit dem Auto in den Biergarten zu fahren. Und natürlich jeden Winter beim Komasaufen auf der Skihütte cool aussehen. Das ist wichtig.
                                      Es geht um Image, nicht um Ausrüstung.
                                      Zitat von iwoasnix Beitrag anzeigen
                                      exakt. Achja die teure Vollformat DSLR im Automatikmodus mit Blitz nicht zu vergessen
                                      Ok, und was ist jetzt eure Aussage?
                                      Der thread hat angefangen mit der Beschreibung einer Leistung, die trotz schlechter Ausrüstung erbracht wurde. Das ist zweifellos bewundernswert. Der Artikel zu dem ich den link gepostet hatte geht in die gleiche Richtung, wenn man ein harter Hund ist, gehts auch mit schlechter Ausrüstung. Dann gabs noch einige Beispiele mit übertriebener Spezialisierung der Ausrüstung, das kann, glaube ich auch noch jeder nachvollziehen.
                                      Dann gehts aber los mit ablästern über Leute, die outdoor-Ausrüstung oder sonstige Sachen kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen. Ja und, lass sie doch machen, ist doch ihr Problem wenn sie ne outdoor Jacke haben und nicht rausgehen. Ich finde das ziemlich intolerant und überheblich anderen vorschreiben zu wollen, was sie kaufen dürfen und was nicht. Und es bringt die Diskussion darüber, wie viel Ausrüstung sinnvoll ist, keinen Schritt weiter.

                                      Ich denke, dass die Diskussion, brauche ich wirklich immer soviel Ausrüstung oder gehts auch mit weniger, berechtigt ist und hier her gehört, ich hoffe nur, dass wird nicht noch ein Konsumkritik-thread in dem sich immer die anderen falsch verhalten.

                                      So, und weil ich es doof finde, wenn immer die anderen kritisiert werden, fang ich einfach mal bei mir an und oute mich. Hallo, ich bin der Matthias und ich habe einen Ausrüstungsfetisch. Wenn ich in Urlaub fahre ist mindestens die Hälfte des Gewichts irgendwelche technische Ausrüstung, die eigentlich komplett unnötig ist und nur aus einem Grund dabei ist: weil mir das Spaß macht.
                                      Das wäre zunächst das GPS-Gerät. Das brauche ich nur sehr selten um den Weg zu finden, besonders weil ich meist geführte Reisen mache, sondern nur, damit ich hinterher weiß, wo ich eigentlich genau war und wann.
                                      Dann die Kamera, natürlich eine DSLR (aber auf Zeitautomatik, nicht auf Vollautomatik ) mit zwei Objektiven, Standartzoom und Telezoom. Nur damit ich dann hinterher schöne Bilder hab und nicht nur weiß wo und wann ich da war, sondern auch noch wie es dort ausgesehen hat.
                                      Hab ich die Videokamera schon erwähnt? Nur Fotos ist ja langweilig, da muss sich auch was bewegen.
                                      Und die Kompaktkamera, als backup und mit Gehäuse für Unterwasser?
                                      Zusatzakkus und Ladegeräte dürfen natürlich auch nicht fehlen, man will ja nicht ganz ohne Saft dastehen, wenns ein paar Tage keine Steckdose gibt.
                                      Und wenn gezeltet wird, dann nehm ich sogar meine Thermarest (comfort!) mit und das obwohl meistens steinharte Gummimatten gestellt werden.
                                      Und der Schlafsack (wenn ich ihn nicht tragen muss) ist dann sogar ein extrabreites Modell.
                                      Und mein Reisemedizinköfferchen enthält auch Mittelchen für alles mögliche, das theoretisch passieren könnte und vor der Reise wird sogar der Impfschutz aufgefrischt falls nötig.
                                      Das alles bräuchte ich absolut nicht für die Reise, ginge genauso gut völlig ohne. Dann könnte ich sogar mehr tolle Outdoorklamotten mitnehmen, für viel ist nämlich so kein Platz mehr. (Die blöden Fluggesellschaften, kennen leider califax nicht, sonst würden die das Gepäckgewicht nicht auf lächerliche 20kg begrenzen )
                                      Aber auch wenn das alles komplett überflüssig ist, bringt es doch einen Mehrwert, sei es mehr Spaß, mehr Erinnerung, mehr Bequemlichkeit, mehr Sicherheit.
                                      Und wenn ihr jetzt denkt, der spinnt doch, wie kann man nur so viel unnötiges Zeug mitschleppen (und dabei hab ich Taschenlampen, Schuhe, usw. noch nicht mal erwähnt), dann lasst euch gesagt sein, früher wars noch viel mehr und ihr solltet mal sehen was sonst noch alles da liegt, bevor die Hälfte aussortiert wird

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                                      • Ditschi
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                                        #39
                                        AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                        Yepp, Matthias, threads wie diese münden fast immer in einer Neid- Debatte.

                                        Schaut Euch diesen thread dagegen an, der sagt doch eigentlich alles:

                                        http://www.outdoorseiten.net/forum/s...ethread-Thread

                                        Es geht um Freude an schönen Dingen. Glücklich, wer sie sich leisten kann.

                                        Auf die Frage, warum sich jemand einen bestimmten Ausrüstungsgegenstand -- teuer, edel oder nicht-- kauft, kann man vernünftig eigentlich nur mit einer Gegenfrage antworten: warum nicht?

                                        Gruß Ditschi

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                                        • lina
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                                          #40
                                          AW: Ausrüstungsfetisch, eine Erscheinung der Neuzeit?

                                          Zitat von _Matthias_ Beitrag anzeigen
                                          Hallo, ich bin der Matthias und ich habe einen Ausrüstungsfetisch. Wenn ich in Urlaub fahre ist mindestens die Hälfte des Gewichts irgendwelche technische Ausrüstung, die eigentlich komplett unnötig ist und nur aus einem Grund dabei ist: weil mir das Spaß macht.
                                          Nee, sorry, nach Deiner Beschreibung stimmt das nicht.
                                          Laut Definition des Begriffs dürftest Du die Gegenstände dann nämlich gar nicht benutzen

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