Ausrüstung: Die Fetischierung des Nachrangigen

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • berlinbyebye
    Fuchs
    • 30.05.2009
    • 1197
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Ausrüstung: Die Fetischierung des Nachrangigen

    allerherrlichster Thread ever!
    erstaunlicherweise noch nie gesehen.
    den muss ich unbedingt wieder `rauskramen, selbst wenn mich einige dafür am liebsten steinigen würden.
    Aber: es wäre ungemein interessant zu erfahren, ob die einzelnen Meinungen in der Zwischenzeit gleichgeblieben sind oder sich geändert haben. (Wobei ich hoffe, dass eine Änderung der Meinung nicht als irgendwie geartete "Schwäche" oder gar Eingeständnis der Falschheit der ursprünglichen Meinung angesehen wird. Mit der Zeit kann man seine Meinung ändern. Und das ist durchaus gut so).

    Wenn ich den Thread richtig verstanden habe, geht es darum, welchen (hohen) Stellenwert man dem Equipment im Vergleich zu dem eigentlichen "Draußensein" beimessen sollte, vor allem um sog. "Outdoor"-Anfängern nicht gleich eine nicht zu überwindende (finanzielle) Hürde zu suggerieren.

    Sicherlich werden viele am Anfang sich überhaupt einen Überblick verschaffen wollen, was es alles so für Produkte in diesem Bereich gibt. (Das ist ja schlichtweg sehr erstaunlich, was es alles so gibt).
    Auch ich habe mich sehr intensiv mit den hier vorgestellten Sachen auseinandergesetzt, um mir dann mittlerweile ein recht passables Equipment zu besorgen. An dieser Stelle einmal sehr großen Dank an diejenigen, die sich unermüdlich um die "Anfänger" kümmern.

    Was mich persönlich anbelangt, so hat sich in letzter Zeit sehr viel geändert.
    Natürlich beeinflusst von diesem schönen Forum, habe ich auch noch viele Gegenstände auf meiner "Wunschliste". Bzw. hatte ich, bis ich neulich mit einem Nicht-Outdoorer (Rennradfahrer) an einem sehr idyllischen Gebirgsfluss campen war (Campingplatz ohne Autozufahrt und ohne Verkaufsladen). Ich hatte aufgrund einer Leistenop. nur das nötigste im Rucksack (10 kg, davon 2 kg Nahrung)), wohingegen mein Freund mit Riesentrolley, Bierkiste, Kühltasche usw. aufwartete. Gottseidank gab es eine Lastenseilbahn ins Tal. Am Ende war er sogar etwas neidisch als er sah, dass ich alle 2 Tage meine Unterwäsche, das (eine!) T-shirt waschen musste (bzw. waschen müssen durfte), nicht verzweifelt bin als das Gas ausging, sondern aus einer Dose einen Hobo gebastelt hab (alles hier im Forum gelernt), und die im Bomann dehydrierte Bolognese-Sauce-Pampe hervorragend schmeckt, wobei er außer Wäscheberge eigentlich nichts nützliches dabei hatte. (Ich habe vorausschauend mein Ersatz-Berghaferl für ihn mitgenommen.) Und es hat meinem Freund auch nach einiger Zeit nichts mehr ausgemacht, den Kaffee aus dem Haferl zu trinken auch wenn noch ein bisschen Cous-Cous drin rumschwamm.
    Vielmehr fand er die übliche "Outdoor-Improvisiererei" toll!

    Für mich hat sich seitdem auch viel geändert:
    Ich mache mir ab jetzt keine Gedanken mehr, was alles noch etwas besser wäre, noch etwas leichter; ich brauche keinen Titantopf mehr (über solchen ich schon Stunden hier nachgelesen hab), ich nehme den alten Alupott - basta. Meine alte Regenjacke lässt zwar das Wasser nicht mehr abperlen, aber sie ist dicht - Peng! (So habe ich Stunden der Gedanken über Equipment gespart. Das erleichtert. Mich persönlich wohlgemerkt.)

    Ich finde - zum Thema zurückkommend -, dass man ein ausgewogenes Verhältnis von Materialschlacht und Einsatzzweck finden sollte. Wenn ich natürlich mit einer Pulka im Winter allein (als Frau ) durch Nordskandinavien streife, dann ist das natürlich eine andere Sache, aber den meisten ist das ja wohl nicht zu raten. (Im übrigen erkennt man an den Reiseberichten ja sowieso, wer wer ist. Materialkrieger oder Wanderer mit Schwerpunkt Wandern. (In den Reiseberichten steht dann ja auch: "Ich verkroch mich wegen des Schneesturms ins Zelt und machte mir erstmal was zu essen ..." anstatt "Mein neues für 3000,- EUR xyz-Zelt stand wie eine Eins da und ich warf den abc-Titan-Kocher an, den ich in Amerika günstig erworben hatte ... Wenn man dann auf die Bilder des Reiseberichts schaut, steht dann natürlich bei ersterer auch ein fettes Keron).

    Kurzum: Am Anfang werden viele erstmal - von der Vielfalt genauso begeistert wie erschlagen - sich viel zu viel zulegen (wollen) und wenn man´s hat wieder darauf verzichten. Da hilft wohl kaum ein Rat.

    Und wie ist es mit Euch?

    Wanderst du schon oder kaufst du noch? (oder wie es so ähnlich hier irgendwo stand)

    Viele liebe Grüße

    P.S. Natürlich habe ich ein HB und ich liebe es (Für die Vogesen natürlich völlig überequipped )

    Kommentar


    • Buck Mod.93

      Lebt im Forum
      • 21.01.2008
      • 9011
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Ausrüstung: Die Fetischierung des Nachrangigen

      Der Mensch und wie er sich selbst analysiert

      Ist denn das Eröffnungsposting nicht auch eine Reflexion über etwas, was man auch einfach machen könnte?
      Les Flics Sont Sympathique

      Kommentar


      • HUIHUI
        Fuchs
        • 07.08.2009
        • 2140
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Ausrüstung: Die Fetischierung des Nachrangigen

        Toller Thread, dem kann ich nur zustimmen.
        Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

        Kommentar

        Lädt...
        X