Ein paar Gedanken und Diskussion

[Dani]

AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

Ja das geht schon mit dem Tarptent nach Island, wenn alles passt, soll heißen wenn das Wetter mitspielt.
... Allerdings hätten die einen ordentlichen Sturm wie ihn Thorsteen an Tag 4 erlebt hat eventuell nicht überstanden. Bzw. wäre es unangenehmer geworden....

nur war der zeltplatz auch denkbar ungünstig gewählt. beim tarp-campen spielt die wahl des ortes natürlich eine ungemein wichtigere rolle als mit dem zelt.

z.b. sieht man in der ferne ein paar hügel und einen kleinen tal-einschnitt. oder aber im windschatten der nahen hütte? zumal thorsteen ja dort tagsdarauf seinen rucksack gepackt hatte.

[Ari]

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Als ob man diese Wahl immer hätte.

[Dani]

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Als ob man diese Wahl immer hätte.

z.b.?

mit dem tarp muss man eben dafür sorgen, dass man diese wahl hat, indem man seine route so legt, dass man abends z.b. unter der baumgrenze ist. es behauptet ja niemand, dass tarp-camping einfach sei. tarp-camping erfordert ein gewisses können und wissen, welches bei einem (geodätischen) zelt nicht nötig ist.

[Ari]

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z.b. was ?

[Dani]

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z.b. was ?

z.b. könntest du deine aussage präzisieren. ein beispiel geben. denn so wie sie dasteht, ist es eine reine behauptung.

[chrysostomos]

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Salve

Ich kann Dani nur zustimmen! Mit dem Tarp oder Leichtzelt muss man Abends bei der Platzwahl seinen Grips mehr einsetzen, als mit einer stoffigen Trutzburg. Mich hat es dieses Jahr in den Pyrenäen heftig erwischt - und das habe ich völlig mir zuzuschreiben. Obschon die Cumulonimben den ganzen Tag bedrohlich am Himmel standen, wollte ich unbedingt auf einer luftigen Ebene zwischen zwei Bergseen mein RefugeX stellen. Dabei hätte ich mich auch in die Nähe eines offenen Refugi platzieren können, wie es einige andere auch machten. Erst bewunderte ich das Feuerwerk am Nachthimmel, danach musste ich mich für 45 Minuten in das Zelt einwickeln... So rasch möchte ich das nicht wieder erleben.

Grüsse aus dem Süden

Marc

[barleybreeder]

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Die Möglichkeit der Platzwahl hat man auf Island definitiv nicht immer. Dort sind weite Landstriche wie leergeräumt. Sowas wie ne Baumgrenze gibts da nicht wirklich.
Eventuell läst sich mal noch ne Senke finden mehr nicht. Auch darin wird man mit Tarp bei einem Sturm sicher nicht glücklich.

Ich möchte nicht völlig ausschließen das UL (oder Ligth) auf der Insel machbar ist, sehe das ganze aber sehr kritisch.
Auf meiner Wunschliste steht nochmal eine Durchquerung, da will ich auch so wenig wie möglich schleppen. Gibt ja auch sehr leichte stabile Zelte.
Nur unter einem Tarp schlafen ist aber da absolut fehl am Platz. Ein stabiles Tarptent, vielleicht....

Hier mal noch ein paar Typen die es trotzdem gemacht haben, mit einer kleinen Einschätzung und sehr geilen Fotos.
http://www.phlumf.com/travels/iceland/index.shtml

Und hier mal noch eine (kennt ihr sicher schon) die der nächste starke Wind sonst wohin geweht hätte, und die beim nächsten Regen, so wie ich ihn dort erlebt habe, mit Sicherheit abgesoffen wäre...

[Ari]

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mit dem tarp muss man eben dafür sorgen, dass man diese wahl hat, indem man seine route so legt, dass man abends z.b. unter der baumgrenze ist.

Entschuldige wenn ich über diese Argumentation breit grinsen muß .

Marc, ich hatte auf einer Herbsttour in den Pyrenäen auch schon mal so'n Glück. Bei fünf Tagen wolkenbruchartigem Dauerregen war ich froh ein vernünftiges Zelt mitzuhaben, unabhängig vom Standort.

[chrysostomos]

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Marc, ich hatte auf einer Herbsttour in den Pyrenäen auch schon mal so'n Glück. Bei fünf Tagen wolkenbruchartigem Dauerregen war ich froh ein vernünftiges Zelt mitzuhaben, unabhängig vom Standort.

mit dem RefugeX (450g "schwer") hast Du ein vernünftiges Zelt...



Das Bild entstand, als es gegen Sonnenuntergang doch heftig aus den Bergen geblasen hat (BF 3-4?). Auch im Regen & Wind blieb ich - mit einer Ausnahme - stets trocken!

Grüsse aus dem Süden

Marc

[Ari]

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Für 3-4bf sieht das aber schon mächtig eingedrückt aus .

Bei der Wetterlage damals - Temperatursturz um fast 20 Grad, nach den Regentagen hatten wir bestimmt 10-15cm Neuschnee, hättest Du wahrscheinlich im Kondens gebadet.

[chrysostomos]

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Für 3-4bf sieht das aber schon mächtig eingedrückt aus

Ist ja auch kein Geodät! Mein Nallo-2 hätte da auch geflattert! Zudem gestehe ich, dass ich das Zelt damals ausser zu Testzwecken @home zum ersten Mal "richtig" aufgebaut habe. Das korrekte Stellen der Trekkingstöcke habe ich erst mit der Zeit herausgefunden. Zudem steht das Zelt volle Breitseite im Wind. Korrekt müsste es aber um 90° gedreht aufgestellt werden, damit sich die Windlast auf beide Leinen verteilt. MEA CULPA!

Bei der Wetterlage damals - Temperatursturz um fast 20 Grad, nach den Regentagen hatten wir bestimmt 10-15cm Neuschnee, hättest Du wahrscheinlich im Kondens gebadet.

Sei Dir da nicht mal zu sicher! Wenn da nur schon ein leichtes Lüftchen geht, ist die Ventilation im Refuge ganz artig! Selbst direkt am Fluss im Windschatten und auf Wiese hielt sich der Kondens sehr in Grenzen. Aber wo die Physik letztlich wirkt, kann auch ein Tarptent kein Wunder bewirken. Aber das nehme ich für mehr als 1 kg weniger am Rücken gerne in Kauf!

[Dani]

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... Ich möchte nicht völlig ausschließen das UL (oder Ligth) auf der Insel machbar ist ...

es ist: http://www.andrewskurka.com/IS08/gearlist.php 11lb (ca. 5.5kg) inklusive tarp.

[Waldwichtel]

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z.b.?

mit dem tarp muss man eben dafür sorgen, dass man diese wahl hat, indem man seine route so legt, dass man abends z.b. unter der baumgrenze ist.

das gelingt in Island ja nicht sooo besonders gut , und in Lappland habe ich diese Wahl ebenfalls nicht!

Und ich finde es nicht so dolle, wenn ich mir die Route und den Zeltplatz durch ein unterdimensioniertes Zelt vorschreiben lassen muß, das nimmt mir zu viel Freiheit.

Aber du hast recht, in Gegenden mit vielen Bäumen (z.B. Femund/Rogen, Finnland allgemein, Appalachian Trail etc.) läßt es sich mit einem Tarp(tent) herrlich zurechtkommen.

Als Beispiel finde ich so Leute wie den Skurka nicht maßgeblich, denn die haben auf ihren Touren ja alle paar Tage ein Depot inkl. Erstzausrüstung. Und Dinge, die zusätzlich benötigt werden, werden eben per Funk geordert. Als Skurka den Appalachian Trail unter seine Füße genommen hat, wurde ihm sein Essen sogar von seiner Mami direkt an den Trail gebracht, damit er nicht jedesmal die Strecke verlassen muß und somit Zeit spart. Das ist eine völlig andere Philosophie, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Und kein Wunder, daß solche UL-Hiker auf ein Rucksackgewicht von 4kg kommen.

[hikingharry]

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Zu Skurka wäre zu sagen, das er nicht immer nur in kurzen Abständen Depots hat, sondern auch mal längere Strecken ohne Essenfassen etc. geht. Zum Beispiel:

Yesterday I finished what certainly will end up being one of the most challenging (but rewarding) segments of this mega-hike: walking 380 miles from Anaconda, MT to Macks Inn, Idaho, mostly along the remote and rugged Idaho-Montana border atop the continental Divide, without a re-supply, and in 9.5 days.Siehe Link

380 miles entlang des CDT ist schon mal ein langes Stück, immerhin ein bißchen mehr als 600km.

Bei der Islandquerung hatte er einen Punkt, wo er sich ein Paket hinschickte, an einigen Stellen zwischendrin hat er sich noch ein paar Snacks dazu gekauft.

Entlang eines Weges, wie dem Nordkalottleden, oder von mir aus München Venedig geht man ja auch immer wieder einkaufen, oder schickt sich ein Paket voraus.

Gruß hikingharry

[Ari]

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Cool Dani, es gab auch schon mal einen, der ist mit dem Einbaum über den Atlantik gefahren, ein anderer mit nem Papyrusboot. Ob das zur Nachahmung empfohlen werden sollte, ist aber eine ganz andere Sache.

Waldwichtel hat's auf den Punkt gebracht, wenn ich meine Tour mit Rücksicht auf eine unterdimensionierte Ausrüstung planen muß, habe ich was falsch gemacht - ist zumindest meine Meinung.

[Dani]

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wenn man gewicht einsparen möchte, sollte man das gewicht der ausrüstung und das gewicht der verbrauchsartikel gesondert betrachten.

das gewicht von verpflegung/brennstoff/wasser hängt viel stärker davon ab, wo und wie lange man unterwegs ist. aber auch hier lässt sich mit entsprechender technik und taktik gewicht einsparen; z.b. kalorienreiches essen, verpflegungs-orte unterwegs, nachschub-pakete.

bei meinen touren in den alpen schleppe ich schliesslich auch nicht nahrung für 2 wochen mit mir rum, wenn es all 2-3 tage die möglichkeit gibt, frisches essen zu kaufen.

oder wie macht ihr das? klinkt ihr euch völlig aus der zivilisation aus, auch wenn sie dauernd um euch rum ist?

[Shorty66]

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am meisten gewicht sparste immernoch wenn du einfach zuhause bleibst.

[Komtur]

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oder wie macht ihr das? klinkt ihr euch völlig aus der zivilisation aus, auch wenn sie dauernd um euch rum ist?

Natürlich nicht - so blöde ist wohl niemand.
Wenn ich aber 5 Tage alleine in den Schottischen Highlands bin, für diese 5 Tage nichts nachkaufen kann, dann habe ich für mindestens 7 Tage Verpflegung dabei. Kann immer mal sein, dass man einen Tag wegen schlechtem Wetter festhängt.
Da ich nun mit Eigengewicht, Rucksack usw. (Gesamt ca. 140Kg), dann 20 bis 30km am Tag, dazu noch 500 bis 1000 Höhenmeter und somit ca. 4500 bis 5500 Kcal täglich benötige, kann ich da kaum Gewicht sparen. Ich esse schon weniger - ca. 3500 und nehme dann in 2 Wochen 4 - 6 kg ab. Trotzdem habe ich dann ca. 5Kg Kalorienreiche Nahrungsmittel dabei.

Daran kann man nicht sparen.

Bei meiner letzten Tour habe ich auf dem gleichen Weg einen über 60-jährigen Herrn getroffen, der UL unterwegs war. Kleiner Rucksack, keine Wechselkleidung, Regensachen, 1-Personen-Zelt, einen Kocher, einen Topf, einen Löffel, nur Haferflocken und Schokoriegel sowie Trockenfleisch.
Somit 8Kg an Gepäck.
Unterwegs habe ich ihn aus den Augen verloren, da er langsamer ging. Am Ziel Cape Wrath, bzw. Durness war ich dann drei Tage und am letzten tauche er dann auf. Absolut abgemagert, habe ihn kaum wiedererkannt, Zelt mit einem Riss (kein Flickzeug) und vollkommen fertig.
Wer so blöd ist und nur um 3-4Kg zu sparen auf anständige Lebensmittel verzichtet ... da fehlen mir echt die Worte.

Dirk

[KuchenKabel]

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Ich spare nie an Lebensmitteln. Bin auch meist der Einzige, der nicht leichter sondern schwerer zurück kommt. Essen ist mir zu wichtig, als das ich da bereit bin etwas weniger zu tragen. Da bleibt dann lieber was anderes zu hause!

[hikingharry]

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Also UL und viel essen widerspricht sich doch nicht. Bei UL gehts ja um das Ausrüstungsgewicht. Wenn ich 5 Tage wandere habe ich auch ca. 5kg Essen dabei. Aber es ist dann ein Unterschied, ob die sonstige Ausrüstung eben 5kg oder 12kg wiegt.

Gruß hikingharry