Hilleberg Enan, Sturmschaden

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  • TrippTrapp
    Anfänger im Forum
    • 16.09.2024
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    • Meine Reisen

    [Testbericht] Hilleberg Enan, Sturmschaden

    Hier kommt ein kleiner Bericht vom Zusammenbruch meines Hilleberg Enan bei starkem Wind im Jämtslandsfjäll im September 2025. Dies wird keine Kritik am Zelt, der Vorfall wurde durch Fehler von mir verursacht. Allerdings hatte ich früher 24 Jahre lang ein Akto und hielt das Enan für eine minimalistisch Version dieses Zelts; das sehe ich inzwischen anders. Außerdem waren Zeltleinen für mich Ausrüstungsteile, die selbstverständlich alles mitmachen, was ich ihnen zumute. Auch das sehe ich inzwischen anders. Vielleicht hilft dieser Bericht ja anderen, meine Fehler zu vermeiden.

    Der Vorfall ereignete sich am 11. September bei der Blåhammaren-Hütte, kurioserweise wenige Kilometer vom Fluss Enan entfernt. Die Hütte steht auf einem Grat, der von Nordwest nach Südost verläuft. Es wehte kräftig von Süden, ich hatte mich mit meinem Zelt auf die Nordost-Seite verzogen. Das Foto habe ich auf dem Rückweg aufgenommen, es zeigt den Standort des Zelts.




    Dass das Enan kräftigen Wind nicht sehr mag, hatte ich schon früher bemerkt. Die Windseite wird dann schiffsbugartig eingedrückt und weicht zu beiden Seiten aus. Das Foto stammt von 2024 aus dem Kaskavagge-Tal nahe dem nördlichen Kungsleden.


    ​Ich hatte darum das Layout der Leinen verändert (wird gleich zu sehen sein) und mir außerdem eine 10,25 mm-Stange von einem Nammatj 2 besorgt.

    Im Lauf der Nacht, in der das Enan umgerissen wurde, erreichten die Böen oben auf dem Grat 24 m/s, habe ich später erfahren. Wo das Zelt stand, muss es deutlich weniger gewesen sein, aber es wehte schon kräftig. Das Foto zeigt die Situation am frühen Abend, bei vergleichsweise weniger Wind.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Enan vor dem Sturm.jpg Ansichten: 22 Größe: 183,0 KB ID: 3355236
    Ich habe mein Essen in der Hütte zubereiten, als ich zum Schlafen nach draußen ging, war mein Zelt nicht mehr da. Nun folgte der dritte meiner Fehler (zu den ersten beiden später): Es regnete, stürmte und war dunkel. Ich ging zu schnell davon aus, dass das Zelt weggeflogen war. Tatsächlich hatte es nur seine Position verändert, weil die windseitigen Leinen gerissen waren und es nur noch von den Lee-Leinen gehalten wurde, ungefähr vier Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Außerdem lag es flach auf dem Boden. Ich hätte mich nach einem schwarzen Fleck umschauen müssen, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen. So sah es am nächsten Morgen aus.




    Schäden: Beide Luv-Leinen waren gerissen, außerdem fanden sich Mikrorisse im Außenzelt dort, wo es besonders stark gedehnt worden war. Und weil das Zelt auf dem Boden herumgescheuert hatte, war die Silikonbeschichtung stellenweise deutlich abgerieben. Ich konnte aber mit diesem – wie ich sagen muss: wirklich großartigen – Zelt noch problemlos eine Woche Urlaub machen, es hielt mich auch bei Regen trocken.


    Was ich daraus mache: Ersten habe ich den Wind an der Stelle unterschätzt. Sie bot einen gewissen Schutz, aber zu wenig. Ich hätte zum Aufbau des Zelts deutlich tiefer absteigen sollen. Und zweitens, vor allem: Ich habe die dünnen 2mm-Leinen des Enan mit Steinen gesichert und mich auch nicht groß darum geschert, dass diese relativ scharfkantig waren. Ich glaube, im Fjäll kommt es nur ausnahmsweise vor, dass ich die Heringe nicht beschwere, und ich nehme die Steine, die ich finde. Diese Praxis sollte ich überdenken. In diesem Fall dürften die Leinen nicht einfach unter der Windlast gerissen sein, sondern sie dürften an der Kontaktstelle mit den Steinen hin und hergerieben haben, bis sie zu sehr geschwächt waren, um noch zu halten. Im Rückblick: Das konnte nicht gut gehen.

    Allerdings sehe ich auch die Mikrorisse im Außenzelt. Die wurden sicher nicht durch das Herumgescheuere auf dem steinigen Boden verursacht, sondern durch die Überdehnung durch den Wind. Bei Windstille aufgebaut wirkt das Enan mit seiner schiffsrumpfartigen Gestalt stromlinienförmig, aber wenn es kräftig weht, wird die Luv-Seite so zusammengedrückt, dass sich eine recht große Fläche dem Wind entgegen stellt. Ich wandere vorwiegend im Spätsommer und dem frühen Herbst in Lappland, da stürmt es schonmal. Und ich habe inzwischen Zweifel, dass das Enan mit seinem zarten und stark dehnbaren Kerlon-1000-Gewebe dafür das richtige Zelt ist. Für meine nächste Reise habe ich mir inzwischen wieder ein Akto besorgt.

    Über den Vorfall habe ich mich auch mit den Hillebergs ausgetauscht, die interessiert, aufmerksam und hilfreich waren. Das Außenzelt war an so vielen Stellen beschädigt, dass eine Reparatur kaum noch lohnte. Sie haben mir günstig ein Neues verkauft. Außerdem habe ich bei der Gelegenheit einen Kommentar zu meinem veränderten Abspannkonzept bekommen, das ich selbst immer noch sehr gut finde. Hillebergs sagen dazu: keine Einwände.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von TrippTrapp; 07.12.2025, 13:47.

  • Waldhexe
    Alter Hase
    • 16.11.2009
    • 3389
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    • Meine Reisen

    #2
    Es sind keine Fotos zu sehen…

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    • TrippTrapp
      Anfänger im Forum
      • 16.09.2024
      • 48
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Nach einigen Versuchen stehen die Bilder nun je nach Endgerät im Text oder hängen hinten dran. Sorry, besser habe ich es nicht hinbekommen.

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      • fhvdrais
        Dauerbesucher
        • 16.08.2015
        • 637
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        • Meine Reisen

        #4
        Ich sehe sie, aber nur als angehängte Dateien am Ende.
        Gut jedenfalls, dass das Zelt nicht samt Inhalt weggeflogen ist und für den Rest der Tour noch brauchbar war.

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        • fhvdrais
          Dauerbesucher
          • 16.08.2015
          • 637
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          • Meine Reisen

          #5
          Ja, das mit den Fotos war schon immer schwierig. Alle Augen blicken auf die neue Forumssoftware ab Februar ...

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          • woodcutter
            Dauerbesucher
            • 13.11.2011
            • 739
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von TrippTrapp Beitrag anzeigen
            ... Für meine nächste Reise habe ich mir inzwischen wieder ein Akto besorgt.
            Bin nach wie vor vom Akto überzeugt!

            Zitat von TrippTrapp Beitrag anzeigen
            Über den Vorfall habe ich mich auch mit den Hillebergs ausgetauscht, die interessiert, aufmerksam und hilfreich waren. Das Außenzelt war an so vielen Stellen beschädigt, dass eine Reparatur kaum noch lohnte. Sie haben mir günstig ein Neues verkauft. Außerdem habe ich bei der Gelegenheit einen Kommentar zu meinem veränderten Abspannkonzept bekommen, das ich selbst immer noch sehr gut finde. Hillebergs sagen dazu: keine Einwände.
            Danke für deinen ausführlichen Bericht und die Reaktion von Hilleberg.

            Als ich das Bild mit den Felssteinen direkt am Zelt gesehen habe, ging´s mir kalt den Rücken runter, Respekt vor soviel Vertrauen in eine Zeltbahn. Die Platzwahl kann ich verstehen, ich hätte eher weiter runter aufgebaut, stärker im Wind, aber weg vom Hang wg. Wassererwartung, hinterher ist man immer klüger, dass dich das Zelt noch den Rest der Tour geschützt hat ist m.E. grandios!

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            • Sausemann
              Erfahren
              • 11.10.2018
              • 476
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Erstmal Danke für Deinen Bericht. Für mich als Enan Besitzer durchaus interessant.

              Hast Du die 4 zusätzlichen Abspannpunkte verwendet? Ich benutze die meistens, aber aus dem Grund, das AZ weiter von Kopf und Fußende wegzuhalten. (Bei 186cm Länge wirds knapp im IZ) Ich denke aber etwas zusätzliche Stabilität sollten die bringen.

              Jetzt würde mich natürlich brennend die ungefähre Windgeschwindigkeit interessieren.
              Ich reise bevorzugt auch Ende August/Anfang September und wollte da weiterhin das Enan nutzen.

              [QUOTE=TrippTrapp;n3355219]
              Schäden: Beide Luv-Leinen waren gerissen, außerdem fanden sich Mikrorisse im Außenzelt dort, wo es besonders stark gedehnt worden war.
              /QUOTE]

              Hat sich Hilleberg dazu geäußert? Die sind ja wohl definitiv durch den seitlichen Wind verursacht worden.

              Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
              "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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              • TrippTrapp
                Anfänger im Forum
                • 16.09.2024
                • 48
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Hallo Sausemann,

                ich antworte mal der Reihe nach:
                • Ja, das sind die vier zusätzlichen Abspannpunkte. Die Verwendung verhindert tatsächlich, wie man auch auf dem einen Foto sehen kann, dass das Giebeldreieck des Zelts bei starkem Wind zusammengedrückt wird. Außerdem wird der ganze Giebel ohne Nutzung dieser Abspannpunkte in diesem Zustand instabil, er kann zu beiden Seiten kippen. Auch das wird verhindert.
                • Über die Windgeschwindigkeit kann ich nur sagen, dass sie oben auf dem Grat bis zu 24m/s betrug. Keine Ahnung, welche strömungsdynamischen Effekte an meinem Zeltplatz daraus welche Geschwindigkeit gemacht haben.
                • Mit den Hillebergs bin ich nicht in die Details der Zeltschadensforensik gegangen. Aber sie empfehlen ihre Yellow Label-Zelte für geschütztes Gelände, das hätte ich vielleicht ernster nehmen sollen.

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                • Fips2
                  Anfänger im Forum
                  • 18.07.2021
                  • 15
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Vielen Dank für den Bericht! Ich kann mir den Schock gut vorstellen. Da ich selbst oft mit dem Enan unterwegs bin würden mich ein paar Details interessieren.
                  • Auf dem Bild ist die Leine zweifach gerissen. Weisst du wie das zustande kam?
                  • Wie sieht dein geändertes Abspannkonzept aus?
                  • Was wäre in dieser Situation mit einem Akto anders gewesen?
                  Dank im Voraus.
                  ​​​

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                  • TrippTrapp
                    Anfänger im Forum
                    • 16.09.2024
                    • 48
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Wieder der Reihe nach:
                    • Über den doppelten Riss der Leine kann ich nur spekulieren. Erkennbar muss das in derselben Millisekunde geschehen sein. Ich denke, dass beide Kontaktstellen mit dem Stein vorgeschädigt waren und dann eine Böe kam. Erstaunlich auch, dass ich das herausgerissene Schnurstück noch gefunden habe. Zwei Heringe waren weg.
                    • Abspannkonzept ist ein großes Wort für diese eigentlich ziemlich triviale Idee.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Enan, Abspannkonzept.jpg
Ansichten: 359
Größe: 210,6 KB
ID: 3355377
                    Auf dem Foto ist das gut zu sehen: Anstelle der einen zentralen Leine am Giebel habe ich wie beim Akto zwei Doppelleinen angebracht. Wenn Du bei Deinem Enan mal die Giebelspitze zur Seite drückst, wirst Du merken, dass sie sehr beweglich ist. In dieser Konstruktion ist sie unverrückbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass es für beide Heringe recht große Bereiche gibt, in denen man sie in den Boden kriegen kann. In der Standard-Konfiguration muss der Boden in einem ziemlich kleinen Bereich gut sein. Nachteile sehe ich nicht, außer dem etwas höheren Gewicht, auch für zwei zusätzliche Heringe.
                    • Beim Akto wären, vermute ich, drei Dinge anders gewesen:
                      • Die 3mm-Leinen hätten der Misshandlung besser widerstanden.
                      • Das Kerlon 1200 hätte sich weniger gedehnt und darum dem Wind weniger Angriffsfläche geboten.
                      • Außerdem hätte es größerer Kräfte bedurft, damit Mikrorisse auftreten.
                    Alles nur Vermutungen, klar.

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                    • Zz
                      Fuchs
                      • 14.01.2010
                      • 1787
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                      #11
                      Ahoj,
                      das einen die Sturmleinen vom Zelt an scharfkantigen Steinen / Felsen durchscheuern ist so ein klassischer Fehler. Das ist mir mit einem Nallo 2 vor vielen Jahren im Fagaras gleichfalls passiert. Allerdings war das Zelt dann zwar plattgedrückt, aber zu meinem großen Glück immer noch an Ort und Stelle. Kann sein, das Gestänge hatte etwas gelitten da durch. Es ist zu lange her, um mich wirklich daran zu erinnern.
                      Das Dir Hilleberg zum günstigen Preis ein Ersatzzelt angeboten hat, das war wirklich extrem entgegenkommend und kulant, denn die Fehler lagen laut Deinem Bericht und aus meiner Sicht darauf, ja eindeutig bei Dir. Da hast Du wirklich Glück gehabt, sogar im doppelten Sinne, denn Du mußtest Deine Tour nicht abbrechen und das Zelt durch gehalten hat. Glückwunsch meinerseits!
                      Beste Grüße
                      Z
                      "The Best Laks, Is Relax."
                      Atli K. (Lakselv)

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                      • carsten140771
                        Fuchs
                        • 18.07.2020
                        • 1102
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                        #12

                        Ich sehe das nicht ganz so.
                        Die Entstehung der "Mikrorisse" durch Dehnung, quasi mitten im Gewebe, erkläre ich mir entweder -
                        a) durch die Steine die du aufgelegt hast oder eben
                        b) durch den Sturm nachts, in dem das Zelt auf dem Boden lag.

                        Ähnliches gilt für die Zeltleinen. Selbst für Kletterseile gibt es einen Scheuerschutz.
                        Entweder schützt man die Leine oder man nimmt etwas beständiges.
                        Spontan fällt mir da Vorfachmaterial aus dem Angelsport ein. Also Kevlar- oder Stahlvorfächer, die im Normalfall vor Hecht- oder Wallerzähnen schützen.



                        Das Akto ist den Bedingungen wohl zweifelsfrei besser gewachsen, aber auch deutlich schwerer. Nicht das ich das dem Enan nicht zutraue, aber das Akto ist schon mal an der Front breiter.

                        Das Enan wurde von Foristen schon bis 9 Beaufort ohne Probleme eingesetzt. Das entspricht wohl ungefähr deinen Angaben von 24 m/s.

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                        • TrippTrapp
                          Anfänger im Forum
                          • 16.09.2024
                          • 48
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                          #13
                          Das Herumscheuern des Zeltstoffs auf dem Boden hat ein spezielles Schadensbild erzeugt, siehe Fotos:

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Scheuerschaden außen.jpg Ansichten: 0 Größe: 784,8 KB ID: 3355940 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Scheuerschaden innen.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,4 KB ID: 3355941

                          In diesen Stellen sind keine Risse aufgetreten. Umgekehrt finden sich an den Stellen mit Mikrorissen keine Hinweise darauf, dass der Stoff Kontakt mit dem Boden hatte. Darum liegt aus meiner Sicht die Vermutung nahe, dass es sich um zwei unterschiedliche Schadensereignisse handelte.

                          Außerdem finden sich Mikrorisse nur an einer Stelle, die durch den Wind erheblich gedehnt worden ist, man kann das auf den Fotos oben sehen. Daher vermute ich, dass diese Dehnung die fraglichen Schäden erzeugt hat. Wenn das zutreffen sollte, hätte das Zelt bevor es umgerissen wurde schon mehr Wind abbekommen, als es verträgt.

                          Aber natürlich blicke ich nicht auf Hunderte von Zeltschadensanalysen zurück. Vielleicht war es ganz anders.
                          Zuletzt geändert von TrippTrapp; 10.12.2025, 14:03.

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                          • carsten140771
                            Fuchs
                            • 18.07.2020
                            • 1102
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von TrippTrapp Beitrag anzeigen
                            Das Herumscheuern des Zeltstoffs auf dem Boden hat ein spezielles Schadensbild erzeugt, siehe Fotos:

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Scheuerschaden außen.jpg Ansichten: 0 Größe: 784,8 KB ID: 3355940 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Scheuerschaden innen.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,4 KB ID: 3355941

                            In diesen Stellen sind keine Risse aufgetreten. Umgekehrt finden sich an den Stellen mit Mikrorissen keine Hinweise darauf, dass der Stoff Kontakt mit dem Boden hatte. Darum liegt aus meiner Sicht die Vermutung nahe, dass es sich um zwei unterschiedliche Schadensereignisse handelte.

                            Außerdem finden sich Mikrorisse nur an einer Stelle, die durch den Wind erheblich gedehnt worden ist, man kann das auf den Fotos oben sehen. Daher vermute ich, dass diese Dehnung die fraglichen Schäden erzeugt hat. Wenn das zutreffen sollte, hätte das Zelt bevor es umgerissen wurde schon mehr Wind abbekommen, als es verträgt.

                            Aber natürlich blicke ich nicht auf Hunderte von Zeltschadensanalysen zurück. Vielleicht war es ganz anders.

                            Den Hilleberg-Katalogen liegt eine Materialprobe bei.
                            Oder nimm den Gestängesack.
                            Versuchs mal.

                            Kommentar


                            • Sausemann
                              Erfahren
                              • 11.10.2018
                              • 476
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
                              Ich sehe das nicht ganz so.
                              Die Entstehung der "Mikrorisse" durch Dehnung, quasi mitten im Gewebe, erkläre ich mir entweder -
                              a) durch die Steine die du aufgelegt hast oder eben
                              b) durch den Sturm nachts, in dem das Zelt auf dem Boden lag.
                              .......
                              Das Enan wurde von Foristen schon bis 9 Beaufort ohne Probleme eingesetzt. Das entspricht wohl ungefähr deinen Angaben von 24 m/s.
                              Das Entstehen der Mikrorisse durch die hohe Windlast empfinde ich eigentlich als ganz plausible Erklärung.
                              Beim Einsatz während Windstärken von 9 Beaufort (was für ein schönes Wort im Vergleich zu technischen m/s ) stellt sich auch die Frage, wie das Zelt im Wind gestanden hat.
                              Wenn der Wind stirnseitig kommt, hält das Enan das ganz gut aus, würde ich meinen.
                              Das Problem imho war in diesem Fall der Wind von der Seite und ggf die ein oder andere heftige Böe.
                              In Dänemark hatten wir mal einen Sturm Windböen bis 130 Km/h. Das Ferienhaus hat es ausgehalten, aber während der Böen hat sich die Fensterfront 3-4cm in den Raum gewölbt. (Mein alter roter Astra, hinter der Düne geparkt, hatte am nächsten Morgen ein rosa Dach und eine deckende Sandschicht im Innenraum)

                              P.S.: Ich meine mein Enan Packsack hat auch Dehnungsschäden, weil ich das Gestänge mal zu fest an der Seite reingeschoben habe.
                              Da guck ich bei Gelegenheit mal nach.
                              Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                              "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                              • carsten140771
                                Fuchs
                                • 18.07.2020
                                • 1102
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen

                                Das Entstehen der Mikrorisse durch die hohe Windlast empfinde ich eigentlich als ganz plausible Erklärung.
                                Beim Einsatz während Windstärken von 9 Beaufort (was für ein schönes Wort im Vergleich zu technischen m/s ) stellt sich auch die Frage, wie das Zelt im Wind gestanden hat.
                                Wenn der Wind stirnseitig kommt, hält das Enan das ganz gut aus, würde ich meinen.
                                Das Problem imho war in diesem Fall der Wind von der Seite und ggf die ein oder andere heftige Böe.
                                In Dänemark hatten wir mal einen Sturm Windböen bis 130 Km/h. Das Ferienhaus hat es ausgehalten, aber während der Böen hat sich die Fensterfront 3-4cm in den Raum gewölbt. (Mein alter roter Astra, hinter der Düne geparkt, hatte am nächsten Morgen ein rosa Dach und eine deckende Sandschicht im Innenraum)

                                P.S.: Ich meine mein Enan Packsack hat auch Dehnungsschäden, weil ich das Gestänge mal zu fest an der Seite reingeschoben habe.
                                Da guck ich bei Gelegenheit mal nach.
                                Das es zwischen den Ripstop-Fäden auf diesen wenigen Quadratmillimetern zu solchen "Rissen" DURCH WIND kommt, halte ich für unwahrscheinlich. Dazu reicht meine Phantasie nicht aus.
                                Vielleicht hat wilbert schon mal so etwas gesehen oder hat eine Erklärung!?

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                                • Prachttaucher
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                                  • 21.01.2008
                                  • 12304
                                  • Privat

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                                  #17
                                  TrippTrapp : Danke für´s zeigen und die ausführlichen Infos. Da denkt man dann auch schnell, dass man bisher vielleicht einfach Glück gehabt hatte. Die beiden seitlichen Stangen im Fußbereich des Akto an beiden Enden helfen sicher etwas.

                                  Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
                                  ...
                                  Das Akto ist den Bedingungen wohl zweifelsfrei besser gewachsen, aber auch deutlich schwerer......
                                  Und nimmt auch deutlich mehr Platz im Rucksack weg, falls das ein Kriterium ist. Kann´s nicht direkt mit dem Enan vergleichen, sondern mit dem Ringstind Superlight 1-2.

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                                  • TrippTrapp
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                                    • 16.09.2024
                                    • 48
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                                    #18
                                    Für mich schließt sich an den Vorfall die Frage an, wie ich in Zukunft bei windigem Wetter mein Zelt sichere. Dass ich im Fjäll ohne Steine auf den Heringen auskomme, kann ich mir nicht vorstellen. Das beste, was mir dazu einfällt, ist Bandschlingen oder Stücke robusterer Leine mitzunehmen, um die Zeltleinen dort zu verlängern, wo sie mit Ballast-Steinen in Kontakt kommen.

                                    Vermutlich wurde das hier längst irgendwo diskutiert, aber ich habe nichts gefunden außer Hinweisen auf einen ganz selbstverständlichen Einsatz von Steinen zur Beschwerung von Heringen.

                                    Wie macht Ihr das?

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                                    • Moltebaer
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                                      #19
                                      Ich hab mir mal "Steinanker" gebaut: eine Schlaufe aus Spanngurt mit nem Karabiner eingenäht.
                                      Das robuste Gurtband braucht schon mal recht lange zum Durchscheuern und bei Nichtbedarf kann man es schnell abklipsen.
                                      Wandern auf Ísland?
                                      ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                        #20
                                        und es wäre auch die Frage, ob ansonsten (also wenn nichts durchgescheuert wird) dünnere Zeltleine doch ausreichen.

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