Hier kommt ein kleiner Bericht vom Zusammenbruch meines Hilleberg Enan bei starkem Wind im Jämtslandsfjäll im September 2025. Dies wird keine Kritik am Zelt, der Vorfall wurde durch Fehler von mir verursacht. Allerdings hatte ich früher 24 Jahre lang ein Akto und hielt das Enan für eine minimalistisch Version dieses Zelts; das sehe ich inzwischen anders. Außerdem waren Zeltleinen für mich Ausrüstungsteile, die selbstverständlich alles mitmachen, was ich ihnen zumute. Auch das sehe ich inzwischen anders. Vielleicht hilft dieser Bericht ja anderen, meine Fehler zu vermeiden.
Der Vorfall ereignete sich am 11. September bei der Blåhammaren-Hütte, kurioserweise wenige Kilometer vom Fluss Enan entfernt. Die Hütte steht auf einem Grat, der von Nordwest nach Südost verläuft. Es wehte kräftig von Süden, ich hatte mich mit meinem Zelt auf die Nordost-Seite verzogen. Das Foto habe ich auf dem Rückweg aufgenommen, es zeigt den Standort des Zelts.

Dass das Enan kräftigen Wind nicht sehr mag, hatte ich schon früher bemerkt. Die Windseite wird dann schiffsbugartig eingedrückt und weicht zu beiden Seiten aus. Das Foto stammt von 2024 aus dem Kaskavagge-Tal nahe dem nördlichen Kungsleden.

Ich hatte darum das Layout der Leinen verändert (wird gleich zu sehen sein) und mir außerdem eine 10,25 mm-Stange von einem Nammatj 2 besorgt.
Im Lauf der Nacht, in der das Enan umgerissen wurde, erreichten die Böen oben auf dem Grat 24 m/s, habe ich später erfahren. Wo das Zelt stand, muss es deutlich weniger gewesen sein, aber es wehte schon kräftig. Das Foto zeigt die Situation am frühen Abend, bei vergleichsweise weniger Wind.

Ich habe mein Essen in der Hütte zubereiten, als ich zum Schlafen nach draußen ging, war mein Zelt nicht mehr da. Nun folgte der dritte meiner Fehler (zu den ersten beiden später): Es regnete, stürmte und war dunkel. Ich ging zu schnell davon aus, dass das Zelt weggeflogen war. Tatsächlich hatte es nur seine Position verändert, weil die windseitigen Leinen gerissen waren und es nur noch von den Lee-Leinen gehalten wurde, ungefähr vier Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Außerdem lag es flach auf dem Boden. Ich hätte mich nach einem schwarzen Fleck umschauen müssen, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen. So sah es am nächsten Morgen aus.

Schäden: Beide Luv-Leinen waren gerissen, außerdem fanden sich Mikrorisse im Außenzelt dort, wo es besonders stark gedehnt worden war. Und weil das Zelt auf dem Boden herumgescheuert hatte, war die Silikonbeschichtung stellenweise deutlich abgerieben. Ich konnte aber mit diesem – wie ich sagen muss: wirklich großartigen – Zelt noch problemlos eine Woche Urlaub machen, es hielt mich auch bei Regen trocken.

Was ich daraus mache: Ersten habe ich den Wind an der Stelle unterschätzt. Sie bot einen gewissen Schutz, aber zu wenig. Ich hätte zum Aufbau des Zelts deutlich tiefer absteigen sollen. Und zweitens, vor allem: Ich habe die dünnen 2mm-Leinen des Enan mit Steinen gesichert und mich auch nicht groß darum geschert, dass diese relativ scharfkantig waren. Ich glaube, im Fjäll kommt es nur ausnahmsweise vor, dass ich die Heringe nicht beschwere, und ich nehme die Steine, die ich finde. Diese Praxis sollte ich überdenken. In diesem Fall dürften die Leinen nicht einfach unter der Windlast gerissen sein, sondern sie dürften an der Kontaktstelle mit den Steinen hin und hergerieben haben, bis sie zu sehr geschwächt waren, um noch zu halten. Im Rückblick: Das konnte nicht gut gehen.
Allerdings sehe ich auch die Mikrorisse im Außenzelt. Die wurden sicher nicht durch das Herumgescheuere auf dem steinigen Boden verursacht, sondern durch die Überdehnung durch den Wind. Bei Windstille aufgebaut wirkt das Enan mit seiner schiffsrumpfartigen Gestalt stromlinienförmig, aber wenn es kräftig weht, wird die Luv-Seite so zusammengedrückt, dass sich eine recht große Fläche dem Wind entgegen stellt. Ich wandere vorwiegend im Spätsommer und dem frühen Herbst in Lappland, da stürmt es schonmal. Und ich habe inzwischen Zweifel, dass das Enan mit seinem zarten und stark dehnbaren Kerlon-1000-Gewebe dafür das richtige Zelt ist. Für meine nächste Reise habe ich mir inzwischen wieder ein Akto besorgt.
Über den Vorfall habe ich mich auch mit den Hillebergs ausgetauscht, die interessiert, aufmerksam und hilfreich waren. Das Außenzelt war an so vielen Stellen beschädigt, dass eine Reparatur kaum noch lohnte. Sie haben mir günstig ein Neues verkauft. Außerdem habe ich bei der Gelegenheit einen Kommentar zu meinem veränderten Abspannkonzept bekommen, das ich selbst immer noch sehr gut finde. Hillebergs sagen dazu: keine Einwände.
Der Vorfall ereignete sich am 11. September bei der Blåhammaren-Hütte, kurioserweise wenige Kilometer vom Fluss Enan entfernt. Die Hütte steht auf einem Grat, der von Nordwest nach Südost verläuft. Es wehte kräftig von Süden, ich hatte mich mit meinem Zelt auf die Nordost-Seite verzogen. Das Foto habe ich auf dem Rückweg aufgenommen, es zeigt den Standort des Zelts.
Dass das Enan kräftigen Wind nicht sehr mag, hatte ich schon früher bemerkt. Die Windseite wird dann schiffsbugartig eingedrückt und weicht zu beiden Seiten aus. Das Foto stammt von 2024 aus dem Kaskavagge-Tal nahe dem nördlichen Kungsleden.
Ich hatte darum das Layout der Leinen verändert (wird gleich zu sehen sein) und mir außerdem eine 10,25 mm-Stange von einem Nammatj 2 besorgt.
Im Lauf der Nacht, in der das Enan umgerissen wurde, erreichten die Böen oben auf dem Grat 24 m/s, habe ich später erfahren. Wo das Zelt stand, muss es deutlich weniger gewesen sein, aber es wehte schon kräftig. Das Foto zeigt die Situation am frühen Abend, bei vergleichsweise weniger Wind.
Ich habe mein Essen in der Hütte zubereiten, als ich zum Schlafen nach draußen ging, war mein Zelt nicht mehr da. Nun folgte der dritte meiner Fehler (zu den ersten beiden später): Es regnete, stürmte und war dunkel. Ich ging zu schnell davon aus, dass das Zelt weggeflogen war. Tatsächlich hatte es nur seine Position verändert, weil die windseitigen Leinen gerissen waren und es nur noch von den Lee-Leinen gehalten wurde, ungefähr vier Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. Außerdem lag es flach auf dem Boden. Ich hätte mich nach einem schwarzen Fleck umschauen müssen, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen. So sah es am nächsten Morgen aus.
Schäden: Beide Luv-Leinen waren gerissen, außerdem fanden sich Mikrorisse im Außenzelt dort, wo es besonders stark gedehnt worden war. Und weil das Zelt auf dem Boden herumgescheuert hatte, war die Silikonbeschichtung stellenweise deutlich abgerieben. Ich konnte aber mit diesem – wie ich sagen muss: wirklich großartigen – Zelt noch problemlos eine Woche Urlaub machen, es hielt mich auch bei Regen trocken.
Was ich daraus mache: Ersten habe ich den Wind an der Stelle unterschätzt. Sie bot einen gewissen Schutz, aber zu wenig. Ich hätte zum Aufbau des Zelts deutlich tiefer absteigen sollen. Und zweitens, vor allem: Ich habe die dünnen 2mm-Leinen des Enan mit Steinen gesichert und mich auch nicht groß darum geschert, dass diese relativ scharfkantig waren. Ich glaube, im Fjäll kommt es nur ausnahmsweise vor, dass ich die Heringe nicht beschwere, und ich nehme die Steine, die ich finde. Diese Praxis sollte ich überdenken. In diesem Fall dürften die Leinen nicht einfach unter der Windlast gerissen sein, sondern sie dürften an der Kontaktstelle mit den Steinen hin und hergerieben haben, bis sie zu sehr geschwächt waren, um noch zu halten. Im Rückblick: Das konnte nicht gut gehen.
Allerdings sehe ich auch die Mikrorisse im Außenzelt. Die wurden sicher nicht durch das Herumgescheuere auf dem steinigen Boden verursacht, sondern durch die Überdehnung durch den Wind. Bei Windstille aufgebaut wirkt das Enan mit seiner schiffsrumpfartigen Gestalt stromlinienförmig, aber wenn es kräftig weht, wird die Luv-Seite so zusammengedrückt, dass sich eine recht große Fläche dem Wind entgegen stellt. Ich wandere vorwiegend im Spätsommer und dem frühen Herbst in Lappland, da stürmt es schonmal. Und ich habe inzwischen Zweifel, dass das Enan mit seinem zarten und stark dehnbaren Kerlon-1000-Gewebe dafür das richtige Zelt ist. Für meine nächste Reise habe ich mir inzwischen wieder ein Akto besorgt.
Über den Vorfall habe ich mich auch mit den Hillebergs ausgetauscht, die interessiert, aufmerksam und hilfreich waren. Das Außenzelt war an so vielen Stellen beschädigt, dass eine Reparatur kaum noch lohnte. Sie haben mir günstig ein Neues verkauft. Außerdem habe ich bei der Gelegenheit einen Kommentar zu meinem veränderten Abspannkonzept bekommen, das ich selbst immer noch sehr gut finde. Hillebergs sagen dazu: keine Einwände.
Danke für deinen ausführlichen Bericht und die Reaktion von Hilleberg.
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