Kaufdatum: Juli 2008
Gebrauchszeitraum: k.A.
Wetter-/Klimabedingungen: k.A.
Art des Einsatzes: Probeaufbau
Hersteller: Wechsel Tents Berlin
Modellbezeichnung: Outpost Zero-G
Modelljahr: 2008
Unverbindliche Preisempfehlung: 469,90
max. Personenanzahl: 2+
Zelttyp: Tunnelzelt
Vorgesehener Einsatzbereich: Trekking
Ausstattung und besondere Details: siehe Test
Material Aussenzelt: Ripstop Nylon 40D 240T, beidseitig mit Silikon beschichtet, 2000mm, 53g/m², Weiterreissfestigkeit 11kg
Material Innenzelt: Ripstop Nylon 30D 280T, FR, WR, 38g/m²
Material Boden: Nylon Tafetta 70D 210T, PU 7000mm, FR, 110g/m²
Material Gestänge: Scandium, swaging system, bolt tip, 8,8mm
Material Häringe: Dur-Alu Nanuk Peg, U-Profil
Material Spannleinen: ?
Gewicht min. (in kg): 3060
Gewicht normal (in kg): 3332
Packmaße (L x B x H in cm): 45 x 20
Anzahl Eingänge: 2 Außenzelt, 1 Innenzelt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Bewertung des Komforts: sehr gut
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
Pro-Kauf-Argumente (Stärken):
Raum-Gewichts-Verhältnis
viele Lüfter
Verarbeitungsqualität
leichter Aufbau
Panorama-Funktion
auch für überdurchschnittlich große Menschen (1) geeignet
viele Taschen im Innenzelt
leichtes Trennen von Innenzelt und Außenzelt
Außenzelt kann alleine aufgestellt werden
Contra-Kauf-Argumente (Schwächen):
keine gravierenden, lediglich ein paar verbesserungsfähige Details:
Zeltleinen hängen lose am Zelt und können verknoten (keine Fixierungsmöglichkeit)
keine Befestigungsmöglichkeit für Wäscheleine in der Apsis
gleiche Farbe der Reißverschlusskordeln an der Innenzelttüre für Moskitonetz und Türe
keine Befestigungsmöglichkeit für die zurückgeschlagene Innenzeltspitze
Alter Testperson: 31-40
Körpergrösse Testperson (in cm): 182
Körperstatur Testperson: hab noch nicht meine Bikinifigur
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4-5
Hallo!
Wie schon woanders erwähnt, werde ich ab jetzt meine Tests in drei Phasen aufgliedern:
1. Der erste Eindruck (kurz nach dem Kauf)
2. Nach der ersten Tour
3. Langzeiterfahrungen
So können schon ein paar Informationen (Fakten und Bilder) an Interessenten rausgegeben werden, ohne dass man sich den berechtigten Vorwurf gefallen lassen müsste, dass ein Test im Garten keine höhere Aussagekraft hat.
Hier also:
Der erste Eindruck
Eigentlich hatte ich vor meinem Besuch auf der Outdoor-Messe in Friedrichshafen gar nicht den Vorsatz, nach einem neuen Zelt Ausschau zu halten. Aber wie das so oft der Fall ist: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Als ich gerade am Stand der Fa. Wechsel das modifizierte Forum 42 begutachtete, fiel mein Blick auf das daneben aufgebaute Outpost. Interessehalber setzte ich mich mal hinein und inspizierte es ausgiebig. Wie gesagt, rein interessehalber.
Während des restlichen Messebesuchs bohrte sich der Gedanke, einem Tunnelzelt doch noch mal eine Chance zu geben, immer weiter in mein Gehirn. Immerhin stand unsere Trekking-Tour duch den Rondane Nationalpark bevor und die Skandinavier würden doch nicht so sehr auf Tunnelzelte schwören, wenn diese sich in nördlichen Gefilden nicht bewährt hätten.
Dieses Platzangebot in dem Zelt... bei nur wenig über 3 kg... und diese riesige Apsis.
Da mir in der Folgezeit auf der Messe kein überzeugenderes Zelt, welches ein solch exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen konnte, unterkam, folgte am zweiten Messetag dann der Anruf bei meiner Frau: "Du, Schatz, hör mal, ich hab da ein interessantes Zelt gesehen..."
Ein paar Diskussionen und Tage später bestellte ich dann das Outpost Zero-G bei Outdoorfair.
Nach einiger Überlegung, ob wir die reduzierte Ausgabe von 2007 oder das neueste Modell (2008) nehmen sollen, hatten wir uns trotz des etwas höheren Preises für die zweite Möglichkeit entschieden. Die Gründe hierfür waren das etwas weiter zum Boden reichende Außenzelt und die bessere Fixierung der Lüfterhutze beim 2008er Modell.
Nach Lieferung des Zelts erlaubte das Wetter auch sofort einen Probeaufbau im Garten.
Im Lieferumfang sind enthalten:
Außen- und Innenzelt (gekoppelt)
Drei Gestängebögen unterschiedlicher Länge (farblich markiert)
1 Reparaturhülse für das Gestänge
20 U-Profil-Heringe
1 Tube Sil-Tec (Abdichtmasse)
Packsäcke für Zelt, Gestänge und Heringe
Aufbau- und Pflegeanleitung (nicht im Bild)

Allgemeines:
Das Outpost Zero-G ist ein Drei-Bögen-Tunnelzelt mit außenliegenden, durchgehenden Gestängekanälen. Die drei Bögen sind unterschiedlich lang und bedingen somit in diesen Bereichen unterschiedliche Höhen (von vorne nach hinten: 111cm, 113cm, 72cm).
Das Zelt ist für zwei Personen ausgelegt, könnte jedoch im Notfall auf Grund der Breite auch drei Personen Unterschlupf bieten. Allerdings sollte dies bedingt durch den dann relativ engen Fußraum wirklich nur eine Notlösung sein.
Besonders auffällig an dem Zelt sind das asymetrisch geschnittene Innenzelt und der großflächige, mit einer Hutze bedeckte Lüfter im Zenit der Apsis. Näheres dazu jedoch später.
Insgesamt verfügt das Zelt über sechs Lüfter: zwei aufstellbare Apex-Lüfter an der Front, zwei am Heck, der o.g. Dachlüfter sowie ein abdeckbarer, großflächiger Lüfter im hinteren Bereich des Innenzelts.
Wechsel gibt das Gewicht des gesamten Lieferumfangs mit 3,3 kg an, auf meiner Waage sieht es so aus:
Außen- und Innenzelt: 2480 g
(Innenzelt: 1040 g)
(Außenzelt: 1440 g)
Gestänge: 540 g
20 U-Profil-Heringe: 192 g
Packsack Zelt: 42 g
Packsack Gestänge: 14 g
Packsack Heringe: 10 g
Reparaturhülse: 9 g
1 Tube Sil-Tec: 45 g
----------------------------
Gesamt: 3332 g
Optional erhältliches Zubehör:
Groundsheet: 767 g
Packsack Groundsheet: 19 g
----------------------------
Gesamt: 786 g
(hab dazu keine Gewichtsangabe auf der Wechsel-Homepage gefunden)
Zum Aufbau:
Der Aufbau funktioniert prinzipiell wie bei allen Tunnelzelten. Das Zelt hinten (Windseite) mit zwei Heringen fixieren, die Gestängebögen in die farblich markierten (d.h. der Bogen hat die gleiche Farbe wie der Anfang des Gestängekanals) Kanäle einführen, das Zelt aufspannen, indem man die Gestängeenden in die Ösen der Ösenbänder steckt, das Zelt in Richtung Front ausziehen und mit zwei Heringen befestigen. Anschließend mit Heringen an den vorgesehenen Abspannpunkten sichern.
Ist tatsächlich so einfach, wie es sich anhört.


Tipp für Neulinge: Nicht alle Abspannleinen im 90°-Winkel zu den Zeltseiten ausrichten! Alle Leinen sollten ungefähr in Richtung des Zeltmittelpunktes zusammenlaufen, was zu einer deutlichen Verbesserung der Stabilität des Zelts führt.
Die folgende (stark vereinfachte) Darstellung soll dies verdeutlichen:

Eindrücke:





Blick auf die seitliche Eingangstür und die darüber liegende Hutze des Dachlüfters

Steckschnalle zum Fixieren der Lüfterhutze

Dachlüfter mit zurückgerollter Lüfterhutze

hintere Lüfter

Detailaufnahme eines hinteren Lüfters von außen

Detailaufnahme eines hinteren Lüfters von innen




Die Eingangstüre zum Innenzelt ist auf der gesamten Fläche mit Moskitonetz hinterlegt

Blick auf das Innenzelt mit zwei Therm-A-Rest Trail 3.0 Regular Matten. An beiden Seiten des Innenzelts befinden sich zahlreiche Taschen.


geöffneter Lüfter des Innenzelts

Panorama-Funktion der Fronteingangstüre


getrennt aufgebautes Außenzelt
Mehr Bilder gibt es auf meiner Homepage zu sehen! Aus Rücksicht auf User, die nicht über DSL verfügen, wollte ich nicht alle Bilder posten.
Da ich das Zelt noch nicht längerfristig in Gebrauch, sondern wie gesagt nur einmal zur Probe aufgebaut hatte, kann ich noch nicht viel zu den Stärken und Schwächen sagen.
Was mir bisher aufgefallen ist:
Die Verarbeitung des Zelts ist erste Klasse! Alle Nähte sind sauber und gerade genäht und sitzen da, wo sie hingehören.
Das Raum-Gewichts-Verhältnis ist ebenfalls hervorragend. Für 3,3 kg bekommt man einen wahren Palast, in dem man auch locker mal einen Regentag aussitzen kann, ohne sich beengt fühlen zu müssen.
Die Farbe "Sand" ist in meinen Augen eher ein sehr helles Oliv und gefällt mir persönlich sehr gut. Innen herrscht ein sehr angenehmes, bis weit in die Dämmerung anhaltendes Licht vor.
Wie schon beim Forum 42 verwendet Wechsel das Gestänge mit zwischengelagerten Verbindungsteilen, die eine bessere Kräfteverteilung gewährleisten sollen. Mit diesen Verbindungssteckern, die sich unbefestigt zwischen zwei Gestängesegmenten befinden, ist zwar das Zusammenlegen etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Stabilität geht vor.
Die Panoramafunktion am Fronteingang ist phänomenal! Ich kann nicht verstehen, dass dies überhaupt nicht beworben wird!? Es macht einfach einen riesigen Unterschied, ob man im Zelt liegend durch den Vordereingang rausschaut oder durch die gesamte, offene Front.
Das Innenzelt mit seiner Spitze auf einer Seite bietet sich vor allem für (Trekking-)Partner an, von denen einer sehr groß ist. Der andere Partner sollte nicht größer als 185 cm sein. Auch wenn ich als Größerer von uns beiden nur 182 cm groß bin, fanden wir dieses Feature sehr interessant, da wir unseren Hund im Innenzelt schlafen lassen wollen. Dafür bietet sich diese Ecke geradezu an, wie auch für die Lagerung von Sachen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Spitze des Innenzelts auszustecken und zurückzuschlagen. So hat man - v.a. wohl tagsüber - noch mehr Raum in der Apsis zur Verfügung, wenn es beispielsweise darum geht, Kleidung zu trocknen, zu kochen oder Gepäck umzuräumen. Ich würde mir jedoch wünschen, dass am Innenzelt eine Vorrichtung angebracht ist, mit der man das zurückgeschlagene Innenzelt am mittleren Gestängebogen fixieren kann, so dass es nicht im Weg ist. Wenn man es nur zurückschlägt, fällt die Innenzelttüre auf Grund des Eigengewichts und des fehlenden Zugs nach außen ein wenig in den Eingangsbereich.
Der Dachlüfter ist das Merkmal des Zelts, auf dessen Bewährung in der Praxis ich am meisten gespannt bin. In Kombination mit den vier Apex-Lüftern am Außenzelt und dem großen, abdeckbaren Innenzeltlüfter erwarte ich mir eine ausserordentlich gute Belüftung. Jedoch bin ich auch gespannt, wie sich die Hutze bei Wind und Regen verhält. Früher scheint dies ein Problem gewesen zu sein, jedoch soll die Halterung der Hutze mittels Steckschnallen und Klettband verbessert worden sein. Nun soll der Wind die Hutze nicht mehr so weit anheben können, dass Wasser auf den Lüfter laufen kann. Bei gutem Wetter kann die Hutze zurückgeschlagen und fixiert werden, was die Belüftung noch mehr verbessert.
Apropos Belüftung: Ich denke, dass es eine gute Entscheidung war, das Außenzelt jetzt ein bisschen weiter nach unten zum Boden reichen zu lassen. Gerade in nördlichen Gegenden verhindert dies, dass das Innenzelt durch vom Boden zurückspringende Wassertropfen nass wird.
Auch bei diesem Zelt habe ich die mitgelieferten Abspannleinen gegen das 2mm dicke Dyneema Tentcord der Fa. Exped ausgetauscht, welche ich für die derzeit beste Abspannschnur auf dem Markt halte Zusätzlich habe ich auch die Stuffsacks von Exped verwendet, um ein Verheddern der Leinen zu verhindern. Als Anregung für Wechsel fände ich es toll, wenn in Zukunft die Klettfahnen (wie beim Forum 42) Standard bei den Zelten wären. Die Teile sind echt wahnsinnig praktisch und bringen Ordnung in den Laden.
Die Reißverschlusskordeln sind aus dem gleichen Material wie die originalen Abspannleinen gefertigt. Hier habe ich die Kordeln für das Öffnen der Innenzelttüre ebenfalls gegen die schwarze, o.g. Exped-Schnur getauscht, so dass eine Verwechslung mit der Abdeckung des Moskitonetzes schon auf den ersten Blick ausgeschlossen ist.
Sehr positiv fand ich auch die zahlreichen Taschen im Innenzelt, die sich vom hinteren Gestängebogen bis vor zum Eingang auf beiden Seiten erstrecken.
Im Zenit des Innenzelts befinden sich zwei Laschen, an denen eine Wäscheleine angebracht werden kann (nicht mitgeliefert). Ich fände es schön, wenn dies auch in der Apsis der Fall wäre, da wir dort Sachen lieber trocknen.
Außerdem wäre es mir lieber, wenn man die Fronttüre auch nach oben befestigen könnte. Derzeit ist es nur links oder rechts möglich.
UPDATE: Wir haben gestern das erste Mal im Outpost übernachtet. Obwohl das Zelt in unmittelbarer Nähe eines Weihers stand und man an den herumliegenden Sachen schon merken konnte, wie diese im Laufe des Abends immer klammer geworden sind, war am Morgen im Zeltinneren von Kondenswasser keine Spur zu finden! Absolut klasse!
Fazit:
Vom ersten Eindruck her ein wirklich tolles, äußerst durchdachtes Zelt zu einem für diese Qualität günstigen Preis.
Ich freu mich sehr auf unsere erste Tour mit dem Zelt und werde hier ausführlich über unsere Erfahrungen mit dem Outpost Zero-G berichten.
Bis dahin!
Wenn Ihr noch was wissen oder sehen wollt, fragt ruhig!
Gebrauchszeitraum: k.A.
Wetter-/Klimabedingungen: k.A.
Art des Einsatzes: Probeaufbau
Hersteller: Wechsel Tents Berlin
Modellbezeichnung: Outpost Zero-G
Modelljahr: 2008
Unverbindliche Preisempfehlung: 469,90
max. Personenanzahl: 2+
Zelttyp: Tunnelzelt
Vorgesehener Einsatzbereich: Trekking
Ausstattung und besondere Details: siehe Test
Material Aussenzelt: Ripstop Nylon 40D 240T, beidseitig mit Silikon beschichtet, 2000mm, 53g/m², Weiterreissfestigkeit 11kg
Material Innenzelt: Ripstop Nylon 30D 280T, FR, WR, 38g/m²
Material Boden: Nylon Tafetta 70D 210T, PU 7000mm, FR, 110g/m²
Material Gestänge: Scandium, swaging system, bolt tip, 8,8mm
Material Häringe: Dur-Alu Nanuk Peg, U-Profil
Material Spannleinen: ?
Gewicht min. (in kg): 3060
Gewicht normal (in kg): 3332
Packmaße (L x B x H in cm): 45 x 20
Anzahl Eingänge: 2 Außenzelt, 1 Innenzelt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Bewertung des Komforts: sehr gut
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
Pro-Kauf-Argumente (Stärken):
Raum-Gewichts-Verhältnis
viele Lüfter
Verarbeitungsqualität
leichter Aufbau
Panorama-Funktion
auch für überdurchschnittlich große Menschen (1) geeignet
viele Taschen im Innenzelt
leichtes Trennen von Innenzelt und Außenzelt
Außenzelt kann alleine aufgestellt werden
Contra-Kauf-Argumente (Schwächen):
keine gravierenden, lediglich ein paar verbesserungsfähige Details:
Zeltleinen hängen lose am Zelt und können verknoten (keine Fixierungsmöglichkeit)
keine Befestigungsmöglichkeit für Wäscheleine in der Apsis
gleiche Farbe der Reißverschlusskordeln an der Innenzelttüre für Moskitonetz und Türe
keine Befestigungsmöglichkeit für die zurückgeschlagene Innenzeltspitze
Alter Testperson: 31-40
Körpergrösse Testperson (in cm): 182
Körperstatur Testperson: hab noch nicht meine Bikinifigur
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4-5
Hallo!
Wie schon woanders erwähnt, werde ich ab jetzt meine Tests in drei Phasen aufgliedern:
1. Der erste Eindruck (kurz nach dem Kauf)
2. Nach der ersten Tour
3. Langzeiterfahrungen
So können schon ein paar Informationen (Fakten und Bilder) an Interessenten rausgegeben werden, ohne dass man sich den berechtigten Vorwurf gefallen lassen müsste, dass ein Test im Garten keine höhere Aussagekraft hat.
Hier also:
Der erste Eindruck
Eigentlich hatte ich vor meinem Besuch auf der Outdoor-Messe in Friedrichshafen gar nicht den Vorsatz, nach einem neuen Zelt Ausschau zu halten. Aber wie das so oft der Fall ist: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...
Als ich gerade am Stand der Fa. Wechsel das modifizierte Forum 42 begutachtete, fiel mein Blick auf das daneben aufgebaute Outpost. Interessehalber setzte ich mich mal hinein und inspizierte es ausgiebig. Wie gesagt, rein interessehalber.
Während des restlichen Messebesuchs bohrte sich der Gedanke, einem Tunnelzelt doch noch mal eine Chance zu geben, immer weiter in mein Gehirn. Immerhin stand unsere Trekking-Tour duch den Rondane Nationalpark bevor und die Skandinavier würden doch nicht so sehr auf Tunnelzelte schwören, wenn diese sich in nördlichen Gefilden nicht bewährt hätten.
Dieses Platzangebot in dem Zelt... bei nur wenig über 3 kg... und diese riesige Apsis.
Da mir in der Folgezeit auf der Messe kein überzeugenderes Zelt, welches ein solch exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen konnte, unterkam, folgte am zweiten Messetag dann der Anruf bei meiner Frau: "Du, Schatz, hör mal, ich hab da ein interessantes Zelt gesehen..."
Ein paar Diskussionen und Tage später bestellte ich dann das Outpost Zero-G bei Outdoorfair.
Nach einiger Überlegung, ob wir die reduzierte Ausgabe von 2007 oder das neueste Modell (2008) nehmen sollen, hatten wir uns trotz des etwas höheren Preises für die zweite Möglichkeit entschieden. Die Gründe hierfür waren das etwas weiter zum Boden reichende Außenzelt und die bessere Fixierung der Lüfterhutze beim 2008er Modell.
Nach Lieferung des Zelts erlaubte das Wetter auch sofort einen Probeaufbau im Garten.
Im Lieferumfang sind enthalten:
Außen- und Innenzelt (gekoppelt)
Drei Gestängebögen unterschiedlicher Länge (farblich markiert)
1 Reparaturhülse für das Gestänge
20 U-Profil-Heringe
1 Tube Sil-Tec (Abdichtmasse)
Packsäcke für Zelt, Gestänge und Heringe
Aufbau- und Pflegeanleitung (nicht im Bild)

Allgemeines:
Das Outpost Zero-G ist ein Drei-Bögen-Tunnelzelt mit außenliegenden, durchgehenden Gestängekanälen. Die drei Bögen sind unterschiedlich lang und bedingen somit in diesen Bereichen unterschiedliche Höhen (von vorne nach hinten: 111cm, 113cm, 72cm).
Das Zelt ist für zwei Personen ausgelegt, könnte jedoch im Notfall auf Grund der Breite auch drei Personen Unterschlupf bieten. Allerdings sollte dies bedingt durch den dann relativ engen Fußraum wirklich nur eine Notlösung sein.
Besonders auffällig an dem Zelt sind das asymetrisch geschnittene Innenzelt und der großflächige, mit einer Hutze bedeckte Lüfter im Zenit der Apsis. Näheres dazu jedoch später.
Insgesamt verfügt das Zelt über sechs Lüfter: zwei aufstellbare Apex-Lüfter an der Front, zwei am Heck, der o.g. Dachlüfter sowie ein abdeckbarer, großflächiger Lüfter im hinteren Bereich des Innenzelts.
Wechsel gibt das Gewicht des gesamten Lieferumfangs mit 3,3 kg an, auf meiner Waage sieht es so aus:
Außen- und Innenzelt: 2480 g
(Innenzelt: 1040 g)
(Außenzelt: 1440 g)
Gestänge: 540 g
20 U-Profil-Heringe: 192 g
Packsack Zelt: 42 g
Packsack Gestänge: 14 g
Packsack Heringe: 10 g
Reparaturhülse: 9 g
1 Tube Sil-Tec: 45 g
----------------------------
Gesamt: 3332 g
Optional erhältliches Zubehör:
Groundsheet: 767 g
Packsack Groundsheet: 19 g
----------------------------
Gesamt: 786 g
(hab dazu keine Gewichtsangabe auf der Wechsel-Homepage gefunden)
Zum Aufbau:
Der Aufbau funktioniert prinzipiell wie bei allen Tunnelzelten. Das Zelt hinten (Windseite) mit zwei Heringen fixieren, die Gestängebögen in die farblich markierten (d.h. der Bogen hat die gleiche Farbe wie der Anfang des Gestängekanals) Kanäle einführen, das Zelt aufspannen, indem man die Gestängeenden in die Ösen der Ösenbänder steckt, das Zelt in Richtung Front ausziehen und mit zwei Heringen befestigen. Anschließend mit Heringen an den vorgesehenen Abspannpunkten sichern.
Ist tatsächlich so einfach, wie es sich anhört.


Tipp für Neulinge: Nicht alle Abspannleinen im 90°-Winkel zu den Zeltseiten ausrichten! Alle Leinen sollten ungefähr in Richtung des Zeltmittelpunktes zusammenlaufen, was zu einer deutlichen Verbesserung der Stabilität des Zelts führt.
Die folgende (stark vereinfachte) Darstellung soll dies verdeutlichen:

Eindrücke:





Blick auf die seitliche Eingangstür und die darüber liegende Hutze des Dachlüfters

Steckschnalle zum Fixieren der Lüfterhutze

Dachlüfter mit zurückgerollter Lüfterhutze

hintere Lüfter

Detailaufnahme eines hinteren Lüfters von außen

Detailaufnahme eines hinteren Lüfters von innen




Die Eingangstüre zum Innenzelt ist auf der gesamten Fläche mit Moskitonetz hinterlegt

Blick auf das Innenzelt mit zwei Therm-A-Rest Trail 3.0 Regular Matten. An beiden Seiten des Innenzelts befinden sich zahlreiche Taschen.


geöffneter Lüfter des Innenzelts

Panorama-Funktion der Fronteingangstüre


getrennt aufgebautes Außenzelt
Mehr Bilder gibt es auf meiner Homepage zu sehen! Aus Rücksicht auf User, die nicht über DSL verfügen, wollte ich nicht alle Bilder posten.
Da ich das Zelt noch nicht längerfristig in Gebrauch, sondern wie gesagt nur einmal zur Probe aufgebaut hatte, kann ich noch nicht viel zu den Stärken und Schwächen sagen.
Was mir bisher aufgefallen ist:
Die Verarbeitung des Zelts ist erste Klasse! Alle Nähte sind sauber und gerade genäht und sitzen da, wo sie hingehören.
Das Raum-Gewichts-Verhältnis ist ebenfalls hervorragend. Für 3,3 kg bekommt man einen wahren Palast, in dem man auch locker mal einen Regentag aussitzen kann, ohne sich beengt fühlen zu müssen.
Die Farbe "Sand" ist in meinen Augen eher ein sehr helles Oliv und gefällt mir persönlich sehr gut. Innen herrscht ein sehr angenehmes, bis weit in die Dämmerung anhaltendes Licht vor.
Wie schon beim Forum 42 verwendet Wechsel das Gestänge mit zwischengelagerten Verbindungsteilen, die eine bessere Kräfteverteilung gewährleisten sollen. Mit diesen Verbindungssteckern, die sich unbefestigt zwischen zwei Gestängesegmenten befinden, ist zwar das Zusammenlegen etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Stabilität geht vor.
Die Panoramafunktion am Fronteingang ist phänomenal! Ich kann nicht verstehen, dass dies überhaupt nicht beworben wird!? Es macht einfach einen riesigen Unterschied, ob man im Zelt liegend durch den Vordereingang rausschaut oder durch die gesamte, offene Front.
Das Innenzelt mit seiner Spitze auf einer Seite bietet sich vor allem für (Trekking-)Partner an, von denen einer sehr groß ist. Der andere Partner sollte nicht größer als 185 cm sein. Auch wenn ich als Größerer von uns beiden nur 182 cm groß bin, fanden wir dieses Feature sehr interessant, da wir unseren Hund im Innenzelt schlafen lassen wollen. Dafür bietet sich diese Ecke geradezu an, wie auch für die Lagerung von Sachen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Spitze des Innenzelts auszustecken und zurückzuschlagen. So hat man - v.a. wohl tagsüber - noch mehr Raum in der Apsis zur Verfügung, wenn es beispielsweise darum geht, Kleidung zu trocknen, zu kochen oder Gepäck umzuräumen. Ich würde mir jedoch wünschen, dass am Innenzelt eine Vorrichtung angebracht ist, mit der man das zurückgeschlagene Innenzelt am mittleren Gestängebogen fixieren kann, so dass es nicht im Weg ist. Wenn man es nur zurückschlägt, fällt die Innenzelttüre auf Grund des Eigengewichts und des fehlenden Zugs nach außen ein wenig in den Eingangsbereich.
Der Dachlüfter ist das Merkmal des Zelts, auf dessen Bewährung in der Praxis ich am meisten gespannt bin. In Kombination mit den vier Apex-Lüftern am Außenzelt und dem großen, abdeckbaren Innenzeltlüfter erwarte ich mir eine ausserordentlich gute Belüftung. Jedoch bin ich auch gespannt, wie sich die Hutze bei Wind und Regen verhält. Früher scheint dies ein Problem gewesen zu sein, jedoch soll die Halterung der Hutze mittels Steckschnallen und Klettband verbessert worden sein. Nun soll der Wind die Hutze nicht mehr so weit anheben können, dass Wasser auf den Lüfter laufen kann. Bei gutem Wetter kann die Hutze zurückgeschlagen und fixiert werden, was die Belüftung noch mehr verbessert.
Apropos Belüftung: Ich denke, dass es eine gute Entscheidung war, das Außenzelt jetzt ein bisschen weiter nach unten zum Boden reichen zu lassen. Gerade in nördlichen Gegenden verhindert dies, dass das Innenzelt durch vom Boden zurückspringende Wassertropfen nass wird.
Auch bei diesem Zelt habe ich die mitgelieferten Abspannleinen gegen das 2mm dicke Dyneema Tentcord der Fa. Exped ausgetauscht, welche ich für die derzeit beste Abspannschnur auf dem Markt halte Zusätzlich habe ich auch die Stuffsacks von Exped verwendet, um ein Verheddern der Leinen zu verhindern. Als Anregung für Wechsel fände ich es toll, wenn in Zukunft die Klettfahnen (wie beim Forum 42) Standard bei den Zelten wären. Die Teile sind echt wahnsinnig praktisch und bringen Ordnung in den Laden.
Die Reißverschlusskordeln sind aus dem gleichen Material wie die originalen Abspannleinen gefertigt. Hier habe ich die Kordeln für das Öffnen der Innenzelttüre ebenfalls gegen die schwarze, o.g. Exped-Schnur getauscht, so dass eine Verwechslung mit der Abdeckung des Moskitonetzes schon auf den ersten Blick ausgeschlossen ist.
Sehr positiv fand ich auch die zahlreichen Taschen im Innenzelt, die sich vom hinteren Gestängebogen bis vor zum Eingang auf beiden Seiten erstrecken.
Im Zenit des Innenzelts befinden sich zwei Laschen, an denen eine Wäscheleine angebracht werden kann (nicht mitgeliefert). Ich fände es schön, wenn dies auch in der Apsis der Fall wäre, da wir dort Sachen lieber trocknen.
Außerdem wäre es mir lieber, wenn man die Fronttüre auch nach oben befestigen könnte. Derzeit ist es nur links oder rechts möglich.
UPDATE: Wir haben gestern das erste Mal im Outpost übernachtet. Obwohl das Zelt in unmittelbarer Nähe eines Weihers stand und man an den herumliegenden Sachen schon merken konnte, wie diese im Laufe des Abends immer klammer geworden sind, war am Morgen im Zeltinneren von Kondenswasser keine Spur zu finden! Absolut klasse!
Fazit:
Vom ersten Eindruck her ein wirklich tolles, äußerst durchdachtes Zelt zu einem für diese Qualität günstigen Preis.
Ich freu mich sehr auf unsere erste Tour mit dem Zelt und werde hier ausführlich über unsere Erfahrungen mit dem Outpost Zero-G berichten.
Bis dahin!
Wenn Ihr noch was wissen oder sehen wollt, fragt ruhig!
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