Obsoleszenz, wie damit umgehen?

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  • transient73
    Fuchs
    • 04.10.2017
    • 1169
    • Privat

    • Meine Reisen

    Obsoleszenz, wie damit umgehen?

    Hallo Zusammen,

    ich habe hier ein Thema, das sicherlich viele betrifft, aber mit dem sich so gut wie niemand bisher auseinandergesetzt hat:
    Obsoleszenz.

    Ich habe gerade einen Schadensfall, der aus meiner Sicht eindeutig auf Obsoleszenz zurückzuführen ist.
    Im Speziellen geht es um die Trail Pro Trekkingstöcke von Black Diamond.
    Das Gewinde der Schneetellerbefestigung steht komplett unter dem Teller hervor, wenn dieser montiert ist.
    Dadurch ist das Gewinde nicht geschütz, wenn der Stock zwischen Steiinen aufgesetzt wird.

    Ich hatte diesbezüglich dem Hersteller direkt nach dem Erwerb meine Bedenken mitgeteilt.
    Zunächst kam das übliche bla bla, "seit Jahren bewährt", "noch nie von Problemen gehört", "positives Feedback von Spitzenbergsteigern", usw.
    „….. hatten noch keine Beschwerden die deine Bedenken stützen würden.“
    Zudem der Vermerk, dass ihr Schreiben nicht als Garantieverlängerung verstanden werden kann.

    Oha, sie trauen ihrem Produkt wohl doch nicht so ganz...

    Dann der Hinweis, "Falls doch etwas sein sollte, kann dieser Teil des Stocks einfach ausgetauscht werden."
    Ich hatte direkt angemerkt, dass "kann ....ausgetauscht werden" bedteutet, dass ich als Kunde dafür zahlen soll.
    Und in diesem Zusammenhang hatte ich auch erstmals das Wort Obsoleszenz im Schreiben verwendet.

    Das war vor 3 Jahren.
    Jetz ist mir diesen Sommer an beiden Stöcken das Gewinde derart kaputtgegangen, dass ich einen Teller komplett verloren habe und der zweite Teller abgefallen war, ich es aber noch bemerkt hatte und ihn wieder montieren konnte.
    Wieder zuhause angekommen habe ich wieder mit Black Diamond Kontakt aufgenommen und ihnen mein Problem, mit Hinweis auf den ursprünglichen Mailverkehr, geschildert.
    Darin habe ich sie aufgefordert mir die defekten und verlorenen Teile zu ersetzen.
    Die Antwort war, dass es außerhalb der Gewährleistungszeit passiert sei.
    Daraufhin habe ich ihnen nochmals dargelegt und widersprochen, dass es sich nicht um einen Gewährleistungsfall handle, sondern um Obsoleszenz.

    Im Antwortschreiben reden sie sich jetzt damit heraus, dass auch Konstruktionsfehler unter die 2 Jahre Gewährleistungszeit fallen und somit kein weiterer Anspruch besteht.

    Wie zu Beginn erwähnt, war der eingetretene Schaden vorhersehbar und dann auch exakt so 1 zu 1 eingetreten, wie prognostiziert.

    Was nun?
    Wie handhabt ihr solche Sachen?

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 14.03.2003
    • 30333
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Das wäre für mich an Deiner Stelle ziemlich klar: Kein Zeugs mehr von BD kaufen... insbesondere natürlich keinerlei PSA.
    (Ich stand/stehe gerade davor, mir einen Satz Exen zu kaufen und war mit den alten soweit zufrieden -- aber sowas geht ja mal überhaupt nicht.)
    Meine Reisen (Karte)

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    • Vegareve
      Freak

      Moderator
      Liebt das Forum
      • 19.08.2009
      • 14503
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Naja, für mich fallen Trekkingstöcke unter Verbrauchsmaterial. Die Trail hatte ich, sogar zwei Mal, habe mal diverse Segmente/Kleinteile ersetzt über die Jahre. Einen Stock beim Skifahren gebrochen. Ich mache mir da keine grosse Gedanken, ehrlich gesagt.

      Exen sollen ziemlich langlebig sein .
      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

      Kommentar


      • transient73
        Fuchs
        • 04.10.2017
        • 1169
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hier geht es ja nicht um große Beträge.
        Es zeigt aber klar, dass zumindest bei BD, die Unternehmenskultur nicht für den Kunden, sondern für den eigenen Profit lautet.
        Das Trekkingstöcke unter Verbrauchsmaterial fallen, sehe ich auch so.
        Nichtsdestotrotz rechtfertigt das nicht Obsoleszenz.
        Schon vor diesem Problem hatte ich bereits 3x Segmente der Trekkingstöcke wegen Qualitätsproblemen der Verriegelung tauschen müssen. Damals noch in der Gewährleistungszeit und somit auf Kosten von BD.

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        • walnut
          Fuchs
          • 01.04.2014
          • 1239
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Ich würde Stöcke auch unter Verbrauchsmaterial verbuchen was bei entsprechendem Gebrauch eh eine eingeschränkte Lebenserwartung hat. Und dann einen entsprechenden konstruktiven Aufwand betreiben damit das Tellergewinde geschützt ist, da fehlt die Relation.
          @ Flt, falls die neuen Exen schon da sind, ich wäre gerne bereit sie für dich über einen längeren Zeitraum zu testen ob Obloszenz vorliegt.

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          • Ditschi
            Freak

            Liebt das Forum
            • 20.07.2009
            • 13237
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Transient73, wenn Du klagst, kannst Du berühmt werden und Rechtsgeschichte schreiben, wenn Du gewinnst. Es gibt in D , soweit mir bekannt, keine Rechtsprechung zur "geplanten Obsoleszenz". Auf Anwaltsseiten gibt es Versuche, der Sache beizukommen über "Sachbeschädigung" oder " vorsätzliche sittenwidrige Schädigung". Aber bislang hat keiner da einen greifbaren Erfolg vorzuweisen. Der erforderliche Vorsatz ist kaum beweisbar.
            In Frankreich ist die " geplante Obsoleszenz" ein Straftatbestand. Ob es zu Nachweisen und Verfahren gekommen ist, weiß ich nicht. Das Thema ist emotional besetzt und die in den Raum gestellten Behauptungen haben teilweise schon den Charakter einer Verschwörungstheorie. Es gibt seriöse Studien ohne greifbare Ergebnisse. Von den Verschwörungstheoretikern sofort als "von der Industrie gekauft" verortet. Anerkannt legitim ist, daß Billigprodukte nicht die gleiche Lebensdauer aufweisen müssen wie hochpreisige Produkte, die damit werben, auf Langlebigkeit konstruiert zu sein. Wer billig kauft, hat schlechte Karten. Offen in dieser Frage ist auch, welchen Einfluß der Nutzer auf die Lebensdauer hat. Schwierige Fragen. Da geht ein Produkt kurz nach der Gewährleistung kaputt. Der Käufer behauptet " geplante Obsoleszenz". Der Hersteller präsentiert gleich 100 Erwerber, bei denen das gleiche Produkt nach 5 Jahren noch klaglos funktioniert. Wie das ? Fehlplanung? Geplante Obdoleszenz fehlgeschlagen ?
            Da kann man viel behaupten, vermuten, bejammern. Aber wenig beweisen. Wer möchte der erste sein, der mich jetzt widerlegt ?
            Ditschi
            Zuletzt geändert von Ditschi; 06.09.2022, 20:52. Grund: Ergänzung

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            • Freedom33333
              Dauerbesucher
              • 09.09.2017
              • 900
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Jegliches Outdoor-Unternehmen steht in (Internationaler) Konkurrenz mit anderen Herstellern. Wenn man nicht hinreichende Gewinne erwirtschaftet und laufend in neue Produkte investiert, geht man insolvent und wird vom nächsten Unternehmen aufgekauft.

              Wir hier im Outdoor-Forum nutzen die Outdoor-Gegenstände weitaus mehr als es übliche Nutzer tun. Ich erinnere mich an einen nutzer, der seine TAR schon drei oder viermal umgetauscht hatte und sich dann beschwerte, weil sie nicht zum xten mal umgetauscht wurde, obwohl er jede Nacht drauf geschlafen hat. Mir als Rookie bot er auch an eine solche zu verkaufen nach 80 Nächten, obwohl diese wohl typischerweise nach ca 100 delaminieren würden...ich schweife ab.

              Wenn ein unternehmen sich auf solche Kunden ausrichtet und nicht auf die breite Masse, dann wird es von einem von 100 Kunden gelobt dafür, dass es nicht auf Gewinne achtet, sondern auf Kundenzufriedenheit...und ist nach 3 Jahren insolvent, weil der Markt die Margen senkt und keine hohe Monopolrente erwirtschaftet werden kann.

              ich glaube man sollte auch mal ein bisschen Realismus walten lassen bei Gegenständen die man so viel benutzt. Klar kann man immer sagen, die Unternehmen müssen sich an ihrem Marketing messen lassen. Wenn aber alle dasselbe Marketing machen, kauft keiner mein Produkt, wenn ich nicht mitmache und ich gehe auch wieder insolvent...

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              • Taunuswanderer
                good old boy

                Lebt im Forum
                • 19.01.2018
                • 5569
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Geplante bzw. konstruktiv eingebaute Obszolesenz ist natürlich schwierig bis nicht nachweisbar. Bei klassischen Glühbirnen gab es da wohl mal was -
                bei Outdoor-Equipment müsste da schon von einer Version auf die nächste eine objektive Verschlechterung bei gleichzeitig mehr „Versprechen von Robustheit“ beweisbar sein. Ist aber vermutlich selten der Fall. Häufig wird ja dann etwas anderes versprochen (leichter, schneller, günstiger, oder, oder, oder) und man darf dann eben Nachteile bezüglich bspw. Haltbarkeit in Kauf nehmen.
                Ansonsten mache ich das wie von FLT geschrieben. Ich geh woanders meine Ausrüstung besorgen und achte dort halt mehr auf solche Details. Gerade, wenn ein Hersteller dann noch wie beschrieben reagiert, dann stimme ich gerne mit den Füßen ab.
                Dies ist keine Signatur.

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                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 13237
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ist gibt eine Anzahl von Produkten, die nachweislich Kontruktionsfehler aufgewiesen haben. Die nachzuweisen reicht nicht, Planung und Vorsatz zu beweisen. Sie können auch auf Fahrlässigkeit beruhen. Dann hat man Ansprüche, aber eben nicht mehr nach Ablauf von Gewährleistung und etwaigem Garantieversprechen. Ich persönlich würde mit der Behauptung einer geplanten Obsoleszenz nicht vor den Kadi ziehen. Da kann man sich nur die Finger verbrennen. Die Erfahrung nutzen und das Kaufverhalten ändern, wie hier vielstimmig vorgeschlagen, ist wohl der bessere Weg.
                  Ditschi

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32315
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ärgern, wegschmeißen, was anderes kaufen.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Schattenschläfer
                      Fuchs
                      • 13.07.2010
                      • 1698
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Sehenswerte Doku zu dem Thema, u. A. mit der erwähnten Glühbirne und einigen prominenten Beispielen:
                      Arte "Kaufen für die Müllhalde"
                      Kaufen für die Müllhalde (ARTE HD) - YouTube
                      @Thema:
                      Ich persönlich hätte mir evtl. dann direkt ein anderes Modell gekauft, wenn mir die Konstruktion so anfällig vorkommt. Man kann die Stockspitzen incl. Gewinde für einen vernünftigen Tarif nachkaufen und dann mit vertretbarem Aufwand selbst tauschen.

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                      • markrü
                        Alter Hase
                        • 22.10.2007
                        • 3470
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                        Das wäre für mich an Deiner Stelle ziemlich klar: Kein Zeugs mehr ... kaufen... insbesondere natürlich keinerlei PSA.
                        Gute Schutzausrüstung hält höchstens drei Jahre. Billige ein ganzes Leben lang...
                        Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                        Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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                        • markrü
                          Alter Hase
                          • 22.10.2007
                          • 3470
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Keen Sandalen gemacht. Die Fersenriemen sind bei vielen Modellen nicht durchgehend, sondern geteilt und dort vernäht. Das hält nicht lange und wenn man sich den Schaden ansieht, wundert man sich eher, dass die Nähte nicht schon früher nachgegeben haben.
                          Mein Fazit: Wenn noch mal Keen, dann fallen einige Modelle für mich raus!
                          Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                          Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

                          Kommentar


                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 32315
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Ich hatte teure Stöcke, bei denen ich kurz nach Ablauf der Garantie das Gewinde zum Ausziehen nicht mehr aufgekriegt habe. Vielleicht war ich mit denen auch mal an der Nordsee wandern oder im Schnee, aber deshalb sollte das nicht so festbacken. War auch nur einer von beiden. Nix zu machen, auch mit Werkzeug nicht. Seither nehme ich den Klappmechanismus oder nutze Holzstöcke.
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1987
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Über dieses Thema denke ich sogar viel nach, aber es kommt aus bestimmten Gründen nur selten zu expliziten Konflikten mit dem Hersteller.

                              Ich gehe mal davon aus, dass die meiste Obsoleszenz nicht geplante, sondern fahrlässige Obsoleszenz ist, die ihrerseits aus mehr oder weniger intransparenten wirtschaftlichen Kalkülen hervorgeht. Damit rechne ich bei Gütern im unteren und mittleren Preissegment. Bei manchen Gütern im gehobenen Preissegment (z.B. bestimmten Wasch- und Geschirrspülmaschinen aus Gütersloh) weiß man, dass es keine Obsoleszenz gibt; das gehört dann aber ebenfalls zum Geschäftsmodell.

                              Da ich im Laufe der Jahre vielerlei Dinge zu vielerlei Zwecken kaufe, sind immer etliche darunter, die aus dem unteren und mittleren Preissegment stammen und bei denen ich das Risiko fahrlässiger Obsoleszenz in Kauf nehme. Es geht eben verschieden aus. Billige Baumwollsocken können (müssen aber nicht) ewig halten, billige Powerbanks können zuverlässig funktionieren, Notebooks und Nassbatterien halten ungefähr fünf Jahre, mir passende Wanderschuhe reichen für ungefähr 3000 km, mein einziges Zelt wird konstruktionsbedingt wohl ungefähr 150 Nächte nutzbar sein.

                              Bei vielen Dingen müsste man vorher wissen, wie ausgiebig man sie nutzen wird, um überhaupt eine vollkommen rationale Entscheidung treffen zu können. Und bei manchen Gütern (in meinem Fall beispielsweise bei Wanderschuhen) ist das eigentlich gewünschte Produkt am Markt gar nicht vorhanden, so dass man sich von vornherein mit einem anderen zufriedengibt, dessen Obsoleszenz man immerhin beurteilen kann, auch wenn sie einen melancholisch stimmen könnte.

                              Wenn abzusehen ist, dass etwas lange genutzt werden soll, recherchiere ich lange und kaufe erst dann etwas, wenn ich durchs Recherchieren entweder schlau oder ratlos geworden bin. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass ich ohne große Recherche etwas Billiges kaufe in der Erwartung, dass es ›für das bisschen Zweck‹ schon irgendwie reichen wird.

                              Es gibt eine Sache, die ich ausschließen würde: dass ich in ein bereits gekauftes Produkt, das sich als obsolet herausgestellt hat, auch noch Arbeitszeit investiere, indem ich eine zeitraubende Auseinandersetzung mit dem Hersteller oder Verkäufer beginne. Dazu ist meine Grenzkostenkalkulation sozusagen zu freiberuflich. Für die Erziehung der Hersteller auf dem Diskurswege fühle ich mich ebenfalls nicht zuständig. Reklamiert wird selten und nur bei hoher Erfolgswahrscheinlichkeit; letztes Mal war das auch sehr erfolgreich, so dass ich mich über den Hersteller nicht beklagen kann. Ansonsten gilt: Wenn mir jemand Mist verkauft hat, der sich als Mist herausgestellt hat, dann hat das eben auch den Aspekt, dass ich selber Mist gekauft habe. Wenn ich dem Hersteller trotzdem einen Vorwurf mache, dann hat die Rückmeldung normalerweise die Form, dass ich ihn in Zukunft meide. Es ist also ein bloßes Marktverhalten.

                              Theoretisch kann man sich natürlich einen ideal informationseffizienten Markt vorstellen. Das würde hier bedeuten, dass man bei jedem Gegenstand, den man kaufen kann, mit dem Preis auch die erwartbare Lebensdauer unter den persönlichen Nutzungsbedingungen erfährt. Im Baumarkt und im Outdoorladen würde ich das sehr nützlich finden. Aber eine solche Informationseffizienz gibt es real nicht. Und ich bin geneigt zu glauben, dass das Obsoleszenzproblem, das sich aus dieser Realität ergibt und dem man immer wieder begegnet, einfach der Preis ist, den man für die Teilnahme am Massenkonsum bezahlt. Wenn mir das über den Kopf wächst oder zumindest unheimlich wird, trete ich mitunter für eine Weile in einen Unluststreik und tätige gar keine Anschaffungen mehr, die man nicht aufessen kann, denn genau genommen kommt man ja meistens auch mit den 10.000 Dingen, die man schon hat, noch ziemlich weit.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

                              Kommentar


                              • Toni6642
                                Erfahren
                                • 01.09.2012
                                • 104
                                • Privat

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                                #16
                                Ich hatte mal den Glauben, dass der Hersteller sich schon was bei seinen Konstruktionen gedacht und das getestet hat.

                                Inzwischen hatte ich Schuhe mit Schnürösen aus dünnem Blech, die sich dann auch tatsächlich nach kurzer Zeit aufgebogen haben. Bergstiefel mit Schnürschlaufen statt Schnürösen, die nach kurzer Zeit vom Schnürsenkel durchgescheuert wurden. Trekkingstöcke bei denen die gesamte Last von einem Metallstift in Carbon aufgenommen wird. Der Carbonteil ist nach wenigen Nutzungen gesplittert an der Stelle. Ich kann noch mehr Beispiele finden

                                Ich kaufe nichts mehr wo ich schon vorher den Konstruktionsfehler sehe. Ich glaube nicht mehr, dass die Hersteller sich dabei was gedacht haben. Jedenfalls haben sie nicht an Haltbarkeit und Zuverlässigkeit gedacht. Vielleicht schon eher an ultraleicht und ultrateuer.

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                                • Spartaner
                                  Lebt im Forum
                                  • 24.01.2011
                                  • 5397
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                  Wenn mir jemand Mist verkauft hat, der sich als Mist herausgestellt hat, dann hat das eben auch den Aspekt, dass ich selber Mist gekauft habe.
                                  Wenn von Anfang an erkennbar war, dass es Mist ist, dann ok. Aber meist ist es das nicht. Auch ein niedriger Preis ist kein Erkennungsmerkmal von "Mist".

                                  Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                  Wenn ich dem Hersteller trotzdem einen Vorwurf mache, dann hat die Rückmeldung normalerweise die Form, dass ich ihn in Zukunft meide. Es ist also ein bloßes Marktverhalten.
                                  Eine sehr unspezifische Rückmeldung. Die Firma weiß nichts und tippt wahrscheinlich eher darauf, das das Teil aus der Mode gekommen ist oder der Markt momentan gesättigt. Und schwupps, wird es vom Markt genommen. Das trifft dann auch leider Produkte, die man evtl gerne immer wieder kaufen würde, weil sie perfekt wären, wenn der einzige Fehler nicht ausgemerzt wird, nur weil der Hersteller nichts mitbekommt.

                                  Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                  Es gibt eine Sache, die ich ausschließen würde: dass ich in ein bereits gekauftes Produkt, das sich als obsolet herausgestellt hat, auch noch Arbeitszeit investiere, indem ich eine zeitraubende Auseinandersetzung mit dem Hersteller oder Verkäufer beginne. Dazu ist meine Grenzkostenkalkulation sozusagen zu freiberuflich. Für die Erziehung der Hersteller auf dem Diskurswege fühle ich mich ebenfalls nicht zuständig. Reklamiert wird selten und nur bei hoher Erfolgswahrscheinlichkeit...
                                  Maximal unsolidarisches Verhalten gegenüber weiteren potentiellen Käufern! In anderen Zusammenhängen fordert ihr das doch immer ein.
                                  Ohne konkrete Rückmeldung in ausreichender Häufigkeit kann der Hersteller kaum mitbekommen, wo es an seinen Produkten hakt. Natürlich sind auch die Bewertungsmöglichkeiten wie bei Amazon eine sehr gute Quelle. Kostet aber auch etwas Zeit. Meine letzte Rückmeldung: Aliexpress.

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                                  • Flachlandtiroler
                                    Freak
                                    Moderator
                                    Liebt das Forum
                                    • 14.03.2003
                                    • 30333
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Was die Lebensdauer von Trekkingstöcken angeht laufe ich immer noch mit meinem ersten Paar Makalus rum. Gut zerschrammelt und der Arrietierung muss man gelegentlich gut zureden, aber bisher 100% stabil. Simples, nicht irgendwie leicht-gewichtiges Alu-Model ohne irgendwelche hippen Verschlüsse oder Faltungen, fast zwanzig Jahre alt und -auch wenn man die Preissteigerung berücksichtigt- eher in einem niedrigeren Preissegment als die obsoleszenten BDs hier.

                                    OT: Zu Spartaner : Deine Bewertung checkt immernoch mit fünf Sternen ein Aber die restlichen Bewertungen sind fast durchgängig aus RU?!
                                    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 07.09.2022, 08:06.
                                    Meine Reisen (Karte)

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                                    • Spartaner
                                      Lebt im Forum
                                      • 24.01.2011
                                      • 5397
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                      OT: Zu Spartaner : Deine Bewertung checkt immernoch mit fünf Sternen ein Aber die restlichen Bewertungen sind fast durchgängig aus RU?!
                                      Ja, das kann ich auch nicht mehr ändern. Dafür habe ich ja später "0 Sterne" geschrieben.

                                      Russen kaufen viel in China, weil sie da sehr viele Produkte billig und gut bekommen. Genau wie ich. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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                                      • Rollo
                                        Erfahren
                                        • 05.01.2010
                                        • 451
                                        • Privat

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                                        #20
                                        ich habe hier ein Thema, das sicherlich viele betrifft, aber mit dem sich so gut wie niemand bisher auseinandergesetzt hat:
                                        Das ist ja erstmal eine Unterstellung, das alle anderen Forumsnutzer doof oder zumindest unbedarft sind. Allerdings setzen sich, wenn man die Beiträge verfolgt durchaus viele mit der Qualität, Haltbarkeit, Reparaturfähigkeit und Nachhaltigkeit der verwendeten Produkte auseinander. Es macht nur nicht jeder einen Aufriss darum, insbesondere wenn ein Teil des Fehlers selbstverschuldet ist.

                                        Obsoleszenz ist erstmal ein ganz normaler Zustand: Die natürliche Obsoleszenz tritt bei der altersüblichen Abnutzung auf, wenn Gegenstände das Ende ihrer erwarteten Lebensdauer erreicht haben und ihre Funktionsfähigkeit einbüßen. (Quelle: Wikipedia)

                                        Was Du unterstellst, wäre ein geplante Obsoleszenz. Eine Definition davon wäre: „alle Techniken, mit denen ein Unternehmer beabsichtigt, die Lebensdauer eines Produkts absichtlich zu reduzieren, um die Ersatzrate zu erhöhen“ (Quelle: Wikipedia)

                                        Bloß weil Du mit der Nutzungsdauer des Produktes nicht zufrieden bist, heißt das, nicht das letzteres hier zutreffend ist. Vielleicht setzt Du nur andere Schwerpunkte (z.B: Lebensdauer über Gewicht oder Design) als der Hersteller. Da steht es Dir aber jederzeit frei, einfach ein anderes Produkt zu kaufen, was eher Deiner Vorstellung entspricht.
                                        Insbesondere, da das Designmerkmal für Dich ja von Anfang an erkennbar war, ist schwerlich nachvollziehbar, woher jetzt die Unzufriedenheit kommt. Wider besseren Wissens hast Du also das Produkt gekauft, bei dem Du "Mängel" erwartest und jetzt beschwerst Du Dich?

                                        Verbuch es als Erfahrung und kauf halt das nächste mal nur Sachen, die zumindest nach dem Wissenstand zum Kaufzeitpunkt Deinen Anforderungen genügen.

                                        Zuletzt geändert von Rollo; 07.09.2022, 08:06.
                                        Cheers
                                        Rollo
                                        ***********************************
                                        Oh, es regnet, da bleib ich heute im Büro!

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