Obsoleszenz, wie damit umgehen?

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  • qwertzui
    Alter Hase
    • 17.07.2013
    • 3159
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Zum Thema Trekkingstöcke: Wenn mir so etwas vor dem Kauf auffällt die Finger davon lassen, wenn ich die Teller unterwegs verliere, den noch vorhandenen mit Tape sichern und den anderen Teller nachkaufen.

    und dann wieder auf die unzerstörbaren Leki Makalu zurück greifen. Beim Kauf von Trekkingstöcken achte ich darauf, dass alle Verschleiß- und Verlustteile (also Spitzen und Teller) nachkaufbar sind.

    Obsoleszenz:
    Für mich gibt es mehrere Arten mit Obsoleszenz umzugehen.

    Einerseits kaufe und empfehle ich Produkte, die sich bei mir als besonders gut und langlebig erwiesen haben, zum Beispiel Ortlieb Fahrradtaschen

    andererseits liebe ich Decathlon:
    Dort habe ich immer die Wahl:
    Seltene, kurze Einsätze: Produktbezeichnung 100, Preis saubillig regelmäßige Freizeiteinsätze
    Produktbezeichnung 500, Preis billig
    Leidenschaftliche, ausdauernde,häufige Nutzung:
    Produktbezeichnung 900, Preis da wo im normalen Sporthandel der Billigschrott liegt.

    Bei der ersten E-Mail, die Transient73 geschrieben hat, wäre die automatische
    Antwort gekommen: es tut uns leid, dass Sie mit dem Produkt nicht zufrieden sind. Selbstverständlich können Sie umtauschen oder zurückgeben.

    Die Kritik wird offensichtlich immer an die Produktentwicklung weitergegeben. Reklamierte Produkte, werden sehr schnell überarbeitet und verbessert.

    ​​​​​​​Der Kunde ist dort sozusagen aktiver Produktmitentwickler. Ich finde es gut, weil ich dort mit begründeter Kritik innerhalb kürzester Zeit mein maßgeschneidertes Produkt zum Massenwarepreis bekomme.

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    • transient73
      Fuchs
      • 04.10.2017
      • 1169
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      Rollo
      die "Unterstellung" besteht darin, dass ein Diskutieren hier im Forum noch kein Auseinandersetzen mit dem Hersteller ist.
      Dein letzter Punkt "Verbuch es als Erfahrung und kauf halt das nächste mal nur Sachen, die zumindest nach dem Wissenstand zum Kaufzeitpunkt Deinen Anforderungen genügen."
      ist nämlch genau das: Kröte Schlucken und den Hersteller genau so weitermachen zu lassen.

      Und ja, ich bin mit der Nutzungsdauer nicht zufrieden.
      Aber eben nicht, weil es bei normaler Nutzung verschleisen müsste,
      sondern, weil es, bei absolut gleichen Kosten, gleichem Gewicht, gleichem Konstruktionsaufwand und vielfach durch die Konkurenz in eben dieser haltbareren Konstruktion umgesetzten Ausführung, möglich ist die Schwachstell zu eliminieren.

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 32315
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Gut, das wissen die ja dann jetzt. Das Produkt ist also schlecht. Und wenn sie schlau sind, ändern sie das. Aber mit Obseleszenz hat das nichts zu tun, sondern mit Abnutzung bzw. einem Konstruktionsfehler, der Dir schon früh aufgefallen ist und für Deinen Anwendungsbereich eben die Haltbarkeit verringert. Also tausch die Dinger aus oder kauf Dir andere Stöcke.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

        Kommentar


        • Bambus
          Fuchs
          • 31.10.2017
          • 1939
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von transient73 Beitrag anzeigen
          Rollo
          ...
          sondern, weil es, bei absolut gleichen Kosten, gleichem Gewicht, gleichem Konstruktionsaufwand und vielfach durch die Konkurenz in eben dieser haltbareren Konstruktion umgesetzten Ausführung, möglich ist die Schwachstell zu eliminieren.
          Wie sieht denn heute ein Design- und Produktionsprozess für Massenwaren (also für so was wie Treckingstöcke) im Schnelldurchgang aus?
          Marketingabteilung (MA) --> Produktmanagement (PM): Wir brauchen neue Stöcke auf dem Markt. Wir erscheinen altbacken und unmodern
          PM --> MA: Was wollt ihr denn? Wir haben doch schon...
          MA --> PM: Altes Zeug verkauft sich nicht, Neues muß her. Sexy, billig in der Herstellung, Verkaufspreis (VK) max. 100 €, besser 60€
          (Optimalfall: PM macht einen Designprozess im Abstimmung mit MA)
          PM --> Lieferant(en) in China: Wir brauchen XXX (siehe Design oder macht mal nen Vorschlag) , neuestes Design für Herstellkosten (HK) 10€.
          Lieferant: Wieviele werdet ihr ordern. Muster anbei, Wunsch HK könnt ihr vergessen.
          (x Verhandlungsrunden zw. PM und Lieferant mit immer neuen Mustern aus dem Bestand des Lieferanten, evtl. sogar aber selten unter Einbeziehung von MA)
          PM (nach Druck von MA: wir müssen auf den Markt!!!!) -> Lieferant: OK
          Lieferant -> PM: Hier Vorserie
          (Optimalfall PM testet, verwirft und Verhandlungen gehen weiter)
          PM -> Marketing: HIER! Tollstes Produkt, getestet, wird den Markt aufrollen. VK 115€
          Marketing: , na gut, VK zu hoch sieht aus wie die Konkurrenz (wenig verwunderlich...) bitte anderer Aufdruck bzw. Design.
          (Idealfall: mehrere Durchläuft...)
          Marketing: na gut, VK immer noch zu hoch, aber schwarzer Peter bei euch...
          2 Monate später:
          Reklamationsabteilung --> PM/MA --> Lieferant: was habt ihr da für nen Sch.... gemacht
          Lieferant: wie durch euch getestet....
          4 Monate später: MA -> PM: wir brauchen ein neues Produkt...

          Realiter finden in dem Rahmen noch ein paar längere Dienstreisen fürs obere Management zum Lieferanten incl. Wellnesstouren, Designworkshops auf Alpenhütten zum Ruhigstellen der Knechte und viele, viele Palaver und noch viel viel viel mehr emails statt.

          Die alten Makalu waren Eigenentwicklung von Leki für eine neue Produktkategorie - mehrfach längenverstellbare Stöcke und das vor ca. 45 bis 50 Jahren (so alt ist mein letzter Stock).

          Kommentar


          • Flachlandtiroler
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 14.03.2003
            • 30363
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            OT: Ich gehe davon aus: Wer einen Ausrüstungsgegenstand als Erster in gewisser Reife in den Markt gebracht hat, besitzt auch das größte Know-How.

            Wir erleben doch immert wieder, dass Firmen sich generalisieren und aus ihrer ursprünglichen Nische raus wollen, indem sie andere Firmen zukaufen oder eben in fremden Gefilden wildern: Mammut, Adidas, ... BD gehört IMHO auch dazu.

            Auf der US-Page steht ja zwischen den Zeilen, in welchem Produktsegment BD groß geworden ist und tatsächlich Inventor-Status und -KnowHow hat: Cams. An der Stelle, wo man dann irgendwann die Fertigung ausgliedert, ist man zu Wachstum verurteilt...


            BTT und @TO, rechtliche Auseinandersetzung dürfte es sich kaum lohnen, oder? Kulanz wurde ja schon ausgeschlagen, bleibt also über das Geschäftsgebaren zu berichten und auf diesem Wege (Abstimmung der Kunden mit den Füßen...) Änderung herbeizuführen.
            Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 07.09.2022, 10:04.
            Meine Reisen (Karte)

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            • Karlsson
              Dauerbesucher
              • 20.05.2021
              • 991
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Ich finde es schwierig, das überhaupt als Obsoleszenz zu begreifen.

              Für mich ist der klasische Fall die Waschmaschine. Hat neu um 500 € gekostet. Nach 4 Jahren geht der Türschalter kaput. Kosten des Teils: € 1,50. Kosten der Reaparatur mit Anfahrt und USt: 300,00 €.
              Ich verschenke die dann einen Reparateur und kaufe mir eine neue.
              Noch schlimmer: Man stelle sich vor, ich könnte das selber reparieren, aber es gibt kein Ersattzteil mehr.

              Ich meine es ist vor alem das völlige Missverhältnis zwischen Anschaffungs- und Reparaturkosten, der so nervt. Es ist ja nicht so , dass ich nichts reparieren lasse. Meine Schuhe bekommen oft mehr als viermal neue Sohlen, bevor sie ausgemustert werden. Aber da werden halt auch Standardteile verwendet.

              Eine Durchsetzung von Standardmaßen und Teilen könnte helfen. Oder ein verpflichtender Reparaturservie für maximal 50% des Anschaffungspreises.

              Wie ich damit umgehe: Bei Spül- und Waschmaschinen kaufe ich konsequent eine Maschine aus dem unteren Preissegment, da auch eine X-mal so teuere nicht garantiert X-mal so lange hält.
              Mit der letzten Spüma hatten wir Glück, die hält jetzt schon 13 Jahre, gekostet hat sie keine 300 €.

              An den TO: Warum hast Du das Gewinde denn nicht geschützt, wo du es doch als neuralgischen Punkt erkannt hast?
              Zuletzt geändert von Karlsson; 07.09.2022, 12:20.

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              • transient73
                Fuchs
                • 04.10.2017
                • 1169
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                An eine rechtliche Auseinandersetzung habe ich auch nicht gedacht, da sinnlos.
                Wenn man sich aber von den Herstellern, ohne zu Murren, alles gefallen lässt, werden diese darin nur noch weiter bestärkt, ihren eingeschlagenen Weg, weiterzugehen.
                Ein Produkt, oder eine Marke zu meiden ist natürlich eine Möglichkeit, damit umzugehen.
                Wenn ich aber nunmal einen Ausrüstungsgegenstand brauche, der in der Ausführung nicht ganz den eigenen Vorstellungen entspricht, kann das (zumindest bei mir) dazu führen, dass ich keinen Hersteller mehr finden würde, von dem ich es beziehen könnte, da jeder ein anderes "Problem" aufweist.

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                • Schattenschläfer
                  Fuchs
                  • 13.07.2010
                  • 1701
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Könntest du, lieber Themenstarter, mal die schon einige Male gestellte Frage beantworten, warum du dich entschieden hast, dieses Modell zu kaufen und zu behalten, wo dir doch schon beim Kauf aufgefallen ist, dass du die Konstruktion für besonders anfällig hälst?

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                  • Igelstroem
                    Fuchs
                    • 30.01.2013
                    • 1987
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                    Maximal unsolidarisches Verhalten gegenüber weiteren potentiellen Käufern! In anderen Zusammenhängen fordert ihr das doch immer ein.
                    Wer ist denn "ihr" in deinem zweiten Satz?

                    Solidarität mit anderen Käufern kann in der Tat keine allgemeine moralische Forderung sein, solange das Leben nicht vollständig in Konsumverhalten aufgeht.

                    Nur im Ausnahmefall schreibe ich mal eine lange Bewertung, wenn es dafür gute Gründe gibt – etwa wenn das Marketing des Herstellers mangels Sachkompetenz nicht in der Lage ist, die tatsächlichen Produkteigenschaften darzustellen. Dann hat man mitunter das Gefühl. dass man andere Käufer:innen vor etwas schützen ›muss‹ (bzw. genauer gesagt: mit geringem Aufwand vor etwas schützen kann). Daraus eine moralisch aufgeladene Freizeitbeschäftigung zu machen, wäre gewissermaßen ein Bekenntnis, keinen anderen Lebensinhalt mehr zu finden als die Konsumoptimierung. Deshalb ist das relativ verbreitet.
                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                    • transient73
                      Fuchs
                      • 04.10.2017
                      • 1169
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Schattenschläfer ,
                      zur Frage, warum ich mir speziell diese Trekkingstöcke gekauft hatte.
                      Ich hatte zuvor Faltstöcke, bis ich einen davon am Berg verloren hatte und Ersatz benötigte. Nach meinen Erfahrungen damit, war mir klar, dass es dieses Mal Teleskopstöcke werden sollten.
                      Bei den Trail Pro von BD passten das Gewicht, die verlängerte Griffpolsterung, die solide obere Flicklock-Klemmung ohne Kunststoffanteil! und ja, auch der (Aktions-) Preis.
                      Aber was den Stock speziell machte, war die untere SmashLock-Verriegelung.
                      Das war der wesentliche Grund für mich, den Stock zu kaufen.
                      Ich hatte sie nicht im Laden, sondern Online gekauft, somit war eine Begutachtung erst nach dem Kauf möglich.
                      Da hätte ich sie narürlich noch zurückschicken können, aber mir war die spezielle Funktionsweise der unteren 2 Segmente wichtiger, als die "(angeblich) bewährte Schwachstelle.
                      Später stelle sich diese spezielle Verriegelungsmethode ebenfalls als Schwachstelle heraus, denn ich hatte zunächst einen Satz der 2 unteren Segmente ersetzt bekommen, nachdem der Verriegelungsmechanismus auseinandergefallen war.
                      Nachdem dies dann nochmals an beiden Stöcken passiert war, hatten sie mir auf meine Bitte hin, diese gegen 2 herkömmliche Klemmungen aus einer anderen, kompatiblen Serie ersetzt.
                      Alles noch im Rahmen der Gewährleistung.
                      Diese neuen Unterteile besitzen allerding die gleiche, anfällige Kunststoffaufnahme, wie die ursprünglichen.
                      Somit sind auch die nun defekten Teile jetzt 1 1/2 Jahre alt.

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                      • thomas79
                        Fuchs
                        • 12.06.2010
                        • 1102
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Ich würde mich da jetzt ehrlich gesagt nicht zu sehr ärgern oder reinsteigern.

                        Die Spitzen von Trekkingstöcken sind ja nicht ohne Grund austauschbar - für mich sind das Verschleißteile genauso wie Radmäntel und Schuhsohlen da sie bei Bewegung permanent einer Abnutzung unterliegen. Irgendwann ist es eben soweit.

                        Da mag es dann konstruktive Unterschiede mit Vor- und Nachteilen zwischen verschiedenen Modellen geben, aber sehr viele sieht oder kennt man ja vor dem Kauf (so wie hier eben dass ein paar Gewindegänge frei liegen).

                        (btw.: Meine Black Diamond Trail halten jetzt schon mehr als 6 Jahre ohne dass ich die Spitzen austauschen musste. Matsch- oder Schneeteller habe ich bisher noch nicht verloren. Dafür sind die Matschteller aber selbst langsam durch. Werde ich wohl bald austauschen, sind für mich auch Verschleißteile.)
                        TrekkingTrails.de: Touren - Ausrüstung - Packlisten

                        Kommentar


                        • transient73
                          Fuchs
                          • 04.10.2017
                          • 1169
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          thomas79
                          mach dir keine Sorgen um meinen Blutdruck, der ist eher am unteren Ende, reinsteigern Fehlanzeige.

                          Verschleiß kann unumgänglich sein, oder, wie in diesem Fall verhinderbar.
                          Mir geht es darum, den Herstellern auf die Finger zu klopfen, wenn es angebracht ist.

                          Kommentar


                          • Tonno
                            Gerne im Forum
                            • 29.03.2021
                            • 97
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zunächst möchte ich hier meinen kurzen Erfahrungsbericht zum Black Diamond Kundenservice mitteilen, da der ja etwas schlecht weg kam:
                            auf der Sarek-Tour auf einem schrägen nassen Stein weggerutscht, der BD Trekkingstock verkantete bös zwischen 2 Steinen -> unteres Segment gebrochen.

                            Nach der Tour an einem Samstag den Garantie/Reparaturservice angeschrieben (mit Hinweis: kein Garantiefall - eigene Unfähigkeit).

                            Montag freundliche Nachfrage nach Bild des ganzen Stockes. Nach Erledigung meinerseits am Dienstag Mitteilung, dass ein gebrauchtes Segment auf dem Weg zu mir sei (mit idiotensicherer Beschreibung des Austausches).

                            Kam wie versprochen - Kosten: keine.

                            Fazit (für mich): toller Black-Diamond-Service und nachhaltig, da Reparatur.

                            Zum eigentlichen Ausgangsthema: Ich verstehe nicht ganz, warum man einen Stock behält, bei dem man für sich beim Kauf einen Konstruktionsmangel feststellt, und dann später den eingetretenen Mangel ausgebessert haben möchte. Finde ich im Ausgangspunkt nicht fair, aber das mag jeder für sich beantworten.

                            Black Diamond hat jedenfalls für mich ein Zeichen für nachhaltigen Kundenservice gesetzt.

                            Andreas


                            Kommentar


                            • faule socke
                              Fuchs
                              • 27.04.2004
                              • 1155

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Dieses "damit hat sich hier noch niemand auseinandergesetzt" seitens OP empfinde ich auch als etwas peinlich.
                              Generell:
                              Man darf halt dem Marketing nicht immer glauben, dass "Neu" = "Besser". Stimmt oft gar nicht. Z.B bei Kleidung, was in den 70ern 80ern normaler Standard war, sucht man heute bei feinen + teuren Designermarken tw. vergebens, punkto Qualität der Nähte, der Fäden, der Stoffe. Heizungen, Waschmaschinen, Handmixer, etc. da ists oft besser man hat was von vor 1999, wo man noch Stolz in die Haltbarkeit gesetzt hat. Die neuen Sachen machen dagegen alle 10 Jahre verlässlich die Grätsche. Manufactum hat sein ganzes Geschäftsmodell darauf aufgebaut, dass es "die guten Dinge noch gibt". Aber wirtschaftlicher Druck führt schon seit langem zu Verringerungen der Produktqualität, seit dem Industriezeitalter lässt es sich sehr schön verfolgen, aber das gab es auch schon in den Manufakturen und in den Zünften des Mittelalters. Mit direkteren Strafen für Produzenten bei Unterschreitungen von Mindeststandards, z.B. Bäckerschupfen.
                              Es ist übel, wie sehr "moderne" Menschen sich den früheren Generationen überlegen dünken. Wenn man sich dagegen mit Geschichte befasst, merkt man plötzlich, dass die Lösungen der Alten als Gesamtsystem betrachtet und angewandt neue Konzepte oft in die Tasche stecken. Z.B. bei Kleidung. Oder Solarenergie - jeder Bauer hat früher beim Bauen die Sonne als wichtigsten Faktor einbezogen, mit jeweils daraus resultierender besonderer regionaler Ästhetik.

                              Kommentar


                              • transient73
                                Fuchs
                                • 04.10.2017
                                • 1169
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                faule socke ,
                                wenn du schon zitierst, dann aber bitte nicht sinnverfremdend.
                                Ich habe eben nicht geschrieben, dass sich niemand damit auseinandergesetzt, sondern so gut wie niemand.
                                Wenn ich hier die Reaktionen zu diesem Thema lese, passt das recht gut zu meiner Aussage.
                                Motto: lebe damit, Verschleißteil, kauf was anderes, warum hast du es gekauft, etc...

                                Lediglich "Spartaner" mit seiner Aussage:
                                "Maximal unsolidarisches Verhalten gegenüber weiteren potentiellen Käufern! In anderen Zusammenhängen fordert ihr das doch immer ein.
                                Ohne konkrete Rückmeldung in ausreichender Häufigkeit kann der Hersteller kaum mitbekommen, wo es an seinen Produkten hakt.
                                "
                                scheint sich gleichermaßen wie ich mit den Herstellern auseinanderzusetzen.

                                Kommentar


                                • Rollo
                                  Erfahren
                                  • 05.01.2010
                                  • 451
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                                  #36
                                  Man kennt die Eigenschaften eines Produktes von Anfang an und macht dies dann nach Jahren dem Hersteller zum Vorwurf und dann auch noch einen öffentlichen Aufriss draus. Das hat schon was.

                                  Das das Produkt evtl. verbesserungsfähig ist, ist davon absolut unbenommen. Das kann man auch diskutieren oder seine Meinung kundtun im Sinne: "Ich finde die Eigenschaft nicht gut und würde das nächste mal was anderes kaufen.".
                                  Aber der Kompromiss hinsichtlich der Eigenschaften wurde ja bewusst vom Käufer angenommen. Und dann am Ende drauf rum hacken, das der Hersteller die schlechten Teile des Kompromisses nicht zu seinem Nachteil heilt ist schon ein interessanter Ansatz.

                                  Ansonsten kann man am Beispiel von Tonno sehen, das es halt immer wieder darauf hinaus läuft: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch wieder heraus.
                                  So gesehen kann ich nach den Tönen, die hier angeschlagen werden, die Reaktion des Herstellers auch verstehen.
                                  Cheers
                                  Rollo
                                  ***********************************
                                  Oh, es regnet, da bleib ich heute im Büro!

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                                  • Karlsson
                                    Dauerbesucher
                                    • 20.05.2021
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                                    #37
                                    Das was Du vorhast, braucht veränderte Regeln. zB längere Gewährleistung. Oder ein Reparaturrecht (wobei Dir das ja nicht ausreichen würde, Du willst ja lebenslang kostenfrei Reparatur bzw. unzerstörbaren Gegenstand).

                                    Du kannst jetzt schon Gegenstände mit längerer Garantie kaufen. Nachdem mir zum zweiten Mal ein Durchschlauch kurz nach der Gewährleistung (Oder Bon nicht aufgehoben? Ich weiß es nicht mehr) kaputt gegangen ist, habe ich einen mit 10 Jahren Garantie gekauft, Verpackung mit der Garantie und den Bon tatsächlich aufgehoben und mir bei Defekt (ca. alle drei Jahre) einen neuen geholt. Jetzt habe ich einen vom Klempner der hält seit 4 Jahren.

                                    Zu erwarten, dass Firmen Ihre Pflicht freiwillig übererfüllen, kommt mir komisch vor.

                                    Um das mal klar zu sagen: Der Stock war ja bei Kauf nicht kaputt, sondern Du hast ihn kaputt benutzt. Trotz des erkannten Risikos. Dass BD jetzt nicht mehr weiter kulant ist, kann ich aufgrund der Geschichtte sehr gut verstehen: Offenbar passen Du und die Stöcke nicht zusammen. Du brauchst was robusteres. Und wirst dafür wahrscheinlich mehr hinlegen müssen, als Du möchtest.

                                    Such Dir halt Lieferanten, die dir mehr als 2 Jahre Gewährleistung anbieten. Ganz einfach. Wenn es mehr Kunden gibt, die das wünschen, wird es einen Markt dafür geben.

                                    Mein Eindruck ist: Es geht in der breiten Masse nur um schnellen Konsum und dawird eher das günstige gekauft als das gute. Am Montag kommt die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder.

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                                    • anja13

                                      Alter Hase
                                      • 28.07.2010
                                      • 4883
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen

                                      Und ich bin geneigt zu glauben, dass das Obsoleszenzproblem, das sich aus dieser Realität ergibt und dem man immer wieder begegnet, einfach der Preis ist, den man für die Teilnahme am Massenkonsum bezahlt. Wenn mir das über den Kopf wächst oder zumindest unheimlich wird, trete ich mitunter für eine Weile in einen Unluststreik und tätige gar keine Anschaffungen mehr, die man nicht aufessen kann, denn genau genommen kommt man ja meistens auch mit den 10.000 Dingen, die man schon hat, noch ziemlich weit.
                                      SO sehe ich das auch - im Prinzip ist es die Strafe für unser Konsumverhalten, die Konsequenz aus der Wegwerfgesellschaft - wenn viele Leute keine Zeit (oder Geld) für Reparaturen investieren wollen, ist es nicht notwendig, Produkte zu designen, die repariert werden können und lange halten.

                                      Mich ärgert es regelmäßig, dass ein hoher Preis keine Garantie für gute Qualität ist - also, dass der Schlüppi oder das Shirt vom Discounter teilweise erheblich länger hält als das fairtrade Produkt. Also, dass man bei vielen Produkten nicht vorhersehen kann, ob sie von guter Qualität sind. Online kaufen verstärkt das Problem. Aber was soll ich machen, wenn es im Umkreis von 50+ km keine Läden mit entsprechendem Sortiment gibt?

                                      Interessante Diskussion.

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                                      • qwertzui
                                        Alter Hase
                                        • 17.07.2013
                                        • 3159
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Zitat von transient73 Beitrag anzeigen
                                        faule socke ,
                                        wenn du schon zitierst, dann aber bitte nicht sinnverfremdend.
                                        Ich habe eben nicht geschrieben, dass sich niemand damit auseinandergesetzt, sondern so gut wie niemand.


                                        Lediglich "Spartaner" mit seiner Aussage:
                                        "Maximal unsolidarisches Verhalten gegenüber weiteren potentiellen Käufern! In anderen Zusammenhängen fordert ihr das doch immer ein.
                                        Ohne konkrete Rückmeldung in ausreichender Häufigkeit kann der Hersteller kaum mitbekommen, wo es an seinen Produkten hakt.
                                        "
                                        scheint sich gleichermaßen wie ich mit den Herstellern auseinanderzusetzen.
                                        Das stimmt so überhaupt nicht. Wenn du bei der Kaufberatung schaust, gibt es sehr viele Threads mit dem Thema "gute Erfahrungen Haltbarkeit", wenn Du die Beiträge hier liest, bekommst du viele Antworten, wie die anderen mit dem Thema umgehen. Meine Strategie "Ortlieb und Decathlon", also einerseits Firmen, die bewährte Systeme nicht verschlimmbessern und kaputt sparen und andererseits Firmen, die im sehr direkten Austausch mit dem Kunden sind. Fahrlässige Obsoleszenz wird anstandslos zurück genommen und das Produkt in dieser Form nicht weiter produziert.
                                        Nicht haltbare Wegwerfartikel für einen Urlaub, werden als solche offen und ehrlich bezeichnet.

                                        ​​​​​​Das Beste für andere Kunden, hier in diesem Forum über gute und schlechte Erfahrungen berichten. Suchmaschinen finden das.

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                                        • Flachlandtiroler
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                                          • 14.03.2003
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                                          #40
                                          Ich wiederhole glaube ich noch mal meinen Punkt:
                                          Abseits von der Debatte um geplante oder fahrlässige Obsoleszenz und / oder die "Schadensregulierung" hier macht es einen schon staunend, wie eine hochqualitative und -preisige Marke hier in andere Produktbereiche (Trekkingstöcke) expandiert, dabei natürlich irgendwas "Neues" erfinden muss um überhaupt Marktanteile gewinnen zu können aber seine Qualitätsansprüche im Bezug auf das Produktdesign u.a.m. nicht in Griff hat.

                                          Auch wenn der TO vielleicht ein Intensiv-Nutzer ist, genau solche Nutzung addressiert die Marke ja normalerweise und darauf begründet man ja auch seinen guten Ruf. Man bekommt es doch von den "ambassadors" vorgemacht, was für extreme Sachen man mit der Ausrüstung machen darf/soll.
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